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Flash-N°47-2007 - generations-mouvement-67.org

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Vorübergehend wegen Überfüllung<br />

geschlossen ! Wenn das Adressbuch aus<br />

allen Nähten platzt, wird es Zeit, im<br />

Bekanntenkreis « auszumisten ». Doch das<br />

ist leichter gesagt als getan.<br />

Uff, ganz schön schwere Kost : Mein<br />

Adressbuch ist fast so dick wie der Duden.<br />

In Kürze werde ich wohl den zweiten Band<br />

beginnen müssen, wenn ich nicht schleunigst<br />

mal ausmiste. Denn schätzungsweise ein<br />

Drittel aller Einträge in meinem Adressbuch<br />

sind Karteileichen. Glücklicherweise haben<br />

die Herrschaften nicht allesamt ins Grass<br />

gebissen, sondern sind einfach von der<br />

Bildfläche verschwunden. Aus den Augen,<br />

aus dem Sinn?<br />

Eben nicht ! Das ist ja das fatale. Schließlich<br />

stehen sie noch in meinem schlauen Buch.<br />

Und ich in ihrem.<br />

Obwohl man sich kaum noch an die Gesichter<br />

erinnern kann, schreibt man sich sporadisch<br />

Weihnachtskarten und Geburtstagsgrüße.<br />

Jedes Mal, wenn ich versucht bin, diesem<br />

absurden Treiben ein Ende zu bereiten, regt<br />

sich mein schlechtes Gewissen. Von<br />

irgendwas muss die Deutsche Post auch<br />

leben. Außerdem : Warum soll ausgerechnet<br />

ich die treulose Tomate sein, die die<br />

Verbindung kappt ? Die anderen könnten den<br />

Kontakt doch ebenso gut einschlafen lassen…<br />

Aber so lange will ich nicht warten. Jetzt wird<br />

der Rotstift angesetzt.<br />

Ganz rigoros. Mal überlegen : Wer fliegt als<br />

Erster ? Alexander ? Auf gar keinen Fall.<br />

Schließlich wollte er mich mal heiraten! Da<br />

waren wir zwar erst sechs, aber Antrag ist<br />

Ein Musikstudent will ein<br />

Z i m m e r m i e t e n . D i e<br />

Vermieterin weist ihn aber<br />

ab.<br />

„Kommt gar nicht in Frage.<br />

Ich hatte schon einmal einen<br />

Musikstudenten. Der kam<br />

Totgesagte leben länger<br />

Michaela THEWES „LEA“<br />

Transmis par Mathilde LAUINGER<br />

Club „Casque d’or“ Baldenheim.<br />

Mit Musik geht’s besser !<br />

zuerst sehr beethövlich,<br />

dann wurde er bei meiner<br />

Tochter mozärtlich, brachte<br />

mir einen Strauss mit, nahm<br />

sie beim Händel und führte<br />

sie mit Liszt über den Bach<br />

in die Hadyn.“ Dann wurde<br />

14<br />

Antrag.<br />

Ralf und Suzanne ? Mensch, die haben wir ja<br />

seit einer halben Ewigkeit nicht mehr<br />

gesehen!<br />

Genau wie unseren Fonduetopf, den wir den<br />

beiden geliehen haben. Ein wirklich schöner<br />

Topf, den ich gerne zurückbekommen<br />

würde…<br />

In diesem Stil geht’s weiter. Als ich bei „Z“<br />

angelangt bin, habe ich gerade mal zwei<br />

mickrige Einträge gestrichen. Nummer eins<br />

ist Tante Hildegard. Bereits seit zwei Jahren<br />

wohnt die alte Dame nicht mehr am<br />

Buchenweg. Da, wo sie jetzt ist, kann sie<br />

weder Post noch Besuch empfangen. Und<br />

das mit dem Telephonanschluss kriegt die<br />

Telekom im Himmel irgendwie auch nicht<br />

gebacken. Bei Alice und Sven liegt der Fall<br />

zum Glück etwas anders. Der letzte<br />

Geburtstagsgruß, den wir Alice geschickt<br />

haben, ist zurückgekommen. Unbekannt<br />

verzogen.<br />

Ach, endlich eine Adresse, die ich mit reinem<br />

Gewissen aus meinem Adressbuch löschen<br />

kann. Aber etwas übel nehme ich es den<br />

beiden ja schon, dass sie uns einfach so<br />

vergessen haben…<br />

er reger und sagte :“Frisch<br />

g e w a g n e r t i s t h a l b<br />

gewonnen“ er konnte sich<br />

nicht brahmsen. Und jetzt<br />

h a b e n w i r e i n e n<br />

Mendelssohn und wissen<br />

nicht wo Hindemith.

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