Altiero Spinelli fonds - European University Institute
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50<br />
Lalor<br />
lems of the Community and to further the aim of<br />
convergence of the economies of the Member<br />
States. In this connection we recall that since<br />
accession we have actually seen more divergence<br />
in Member States' economies. Thirdly, this means<br />
the provision of the necessary resources for the<br />
Community to maintain existing policies and to<br />
develop new ones designed to achieve the aims<br />
already mentioned.<br />
It will be evident that the Community is an evolutionary<br />
concept whose further development is<br />
conditional on the necessary politica! consensus<br />
being created at each successive stage.<br />
The paralysis from which the Community suffers<br />
at present stems from politica! factors and cannot<br />
be resolved by dramatic initiatives or tinkering<br />
with the existing institutional structures. In fact,<br />
given the known divergence of views in the<br />
Member States at present, any attempts of 'the<br />
great leap forward' variety envìsaged here in<br />
this report could well be divisive and ultimately<br />
counterproductive. In particular, amendment of<br />
the Treaties is nota realistic proposition.<br />
The development of the Community as an entity,<br />
as already pointed out, depends on the development<br />
of an ever closer preconceived Community<br />
of interests ba·sed on the economie and social<br />
objectives already referred to, and until this has<br />
evolved and is seen to be evolved significant shifts<br />
in the inter-institutional balance cannot be contemplated.<br />
Mr President, the Genscher-Columbo debate has<br />
shown the difficulties for several Member States<br />
of accepting proposals far weaker and less extensive<br />
than those envisaged in the <strong>Spinelli</strong> resolution.<br />
Der Prasident.- Das Wort hat Herr Pfennig.<br />
Pfennig. - Herr Prasident, meine Kolleginnen und<br />
Kollegen ! Als 1979 die ersten Direktwahlen zum<br />
Europaischen Parlament begannen, auBerten<br />
viele die Befurchtung, das neugewahlte Parla<br />
ment werde sich zu einer Verfassunggebenden<br />
Versammlung Europas entwickeln. Andere dagegen<br />
hofften und forderten, daB das neue Parlament<br />
eine europaische Verfassung erarbeiten solle.<br />
Zu letzteren zahlen auch die europaischen<br />
Christdemokraten, die von Anfang an die Gemeinschaft<br />
als den foderalistischen Weg zu einer<br />
Europaischen Union verstanden haben. Wer nun<br />
diesen Weg weiter gehen will, benotigt auch eine<br />
europaische V erfassung. J eder ande re kann si c h<br />
mit normalen Staatsvertragen zwischen den Mitgliedstaaten<br />
zufriedengeben.<br />
83<br />
Der Institutionelle AusschuB hat jetzt dem Europaischen<br />
Parlament einen Arbeitsplan vorgelegt,<br />
der vom Parlament ein Ja fordert auf die Frage,<br />
ob der Institutionelle AusschuB eine europaische<br />
Verfassung ausarbeiten soll. Die Leitlinien dieses<br />
Arbeitsplans zeigen auf, wie in der Gemeinschaft<br />
als ktinftiger U nion verfahren werden soll, zum<br />
einen zwischen der Union und den Mitgliedstaaten<br />
und - zweitens - zwischen der Unionsorganen<br />
untereinander. Die Leitlinien machen<br />
deutlich, daB das Parlament nach seinen verschiedenen<br />
Vorschlagen ftir institutionelle Verbesserungen<br />
im Rahmen der derzeit geltenden Vertrage<br />
jetzt auch einen konstitutionellen Impuls zur<br />
Fortentwicklung der Gemeinschaft geben soll.<br />
Wenn das Parlament diesem Verfahrensvorschlag<br />
des Institutionellen Ausschusses zustimmt, muB es<br />
sich tiber vier Dinge im klaren sein, damit der<br />
eingeschlagene Weg auch zum Ziel ftihrt.<br />
Erstens : Di e Burger der in der· Gemeinschaft<br />
vereinigten Mitgliedstaaten- so lautet die Formulierung<br />
in der W ahlakte fi.ir di e Direktwahlen<br />
durch die von uns vertretenen 270 Millionen Menschen<br />
- mtissen verstehen, warum die Gemeinschaft<br />
konstitutionelle Fortschritte braucht.<br />
Zweitens : Das Ergebnis der Arbeit des Institutionellen<br />
Ausschusses darf somit nicht nur eine Beschreibung<br />
sein, wie die Europaische Gemeinschaft<br />
funktionieren und sich fortentwickeln soll,<br />
sondern muB vor allem beinhalten, was die Gemeinschaft<br />
in Zukunft konkret tun soll.<br />
Drittens: Den nationalen Parlamenten kann ein<br />
erneuter Teilverzicht auf ihre Souveranitat zugunsten<br />
der Gemeinschaft nur dann zugemutet<br />
werden, wenn sie - erstens - den Umfang des<br />
Verzichts genau erkennen konnen und wenn -<br />
zweitens - die Aufgabe von nationalen zugunsten<br />
gemeinschaftlicher Befugnisse nicht mit einem<br />
weiteren Verlust demokratischer Legitimation<br />
und mit der Starkung btirokratischer, anonymer<br />
Ministerratstatigkeit verbunden ist. Anders ausgedrtickt:<br />
Weiterer nationaler Teilverzicht auf Souveranitat<br />
ist nur zumutbar, wenn die Interessen<br />
der Burger in Zukunft gemeinsam wahrgenommen<br />
werden, durch das Europaische Parlament,<br />
das allen Bi.irgern in allen Staaten der Gemeinschaft<br />
gleichzeitig verantwortlich ist, und<br />
durch den Ministerrat, dessen Regierungen den<br />
nationalen Parlamenten verantwortlich sind, die<br />
wiederum nur den Bi.irgern ihres jeweiligen Landes<br />
gegentiber verantwortlich bleiben.<br />
HAEU AHUE HAEU AHUE<br />
SchlieJ3lich der vierte Punkt, der mir durchaus<br />
auch am Herzen liegt : Ohne die so oft genannte<br />
vierte Gewalt in unseren Demokratien - d.h.<br />
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