Rapport d'activitÃ© FUS 2012 - Schweizer Obstverband

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aus den Abteilungen Die Aktivitäten der Fachzentren duktion, welches in vielen Einzelfragen diskutiert wurde. Der Feuerbrand führte in der Praxis auch 2012 zu schwierigen Situationen, die nur mit viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und eingespielter Zusammenarbeit zu meistern waren. Trotzdem brach diese Krankheit wieder in mehreren Regionen aus. Wie im Vorjahr musste Honig aus der Nähe von Obstanlagen gemäss einer Vereinbarung mit den Imkern vom Markt genommen werden. In der Bekämpfung der Kirschenfliege konnte der Wirkstoff Dimethoat dank einer Ausnahmebewilligung eine weitere Anbausaison eingesetzt werden, während gleichzeitig die Erfahrungen mit alternativen Mitteln vertieft wurden. Ob diese auf die Dauer genug wirksam sind, wird sich erst in einigen Jahren zeigen. Zum ersten Mal wurde die Verbreitung der Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) in der ganzen Schweiz systematisch beobachtet, und die Produzenten rüsteten sich für eine allfällige anspruchsvolle Bekämpfung. Am Ende hielt sich der Befall diesmal noch in Grenzen. Sorgen bereiteten die Anforderungen der Grossverteiler bezüglich Mehrfachrückstände, die oft anderen fachlich begründbaren Grundsätzen widersprechen können. Schliesslich wurden die Anliegen im Bereich Pflanzenschutz in Gremien mit anderen landwirtschaftlichen Organisationen und Verbänden koordiniert. Fachzentren zusammengelegt Auf Beschluss des Verbandsvorstands wurden die zwei Fachzentren bäuerliche Obstverarbeitung und Direktvermarktung zum neuen Fachzentrum Obstverarbeitung/Direktvermarktung zusammengefasst. Für die Anliegen der direkt auf dem Produktionsbetrieb verarbeiteten und vermarkteten Fachzentrum Suisse Garantie • Begleitung der Arbeiten von Agrosolution AG und der Betriebskontrollen. • Anerkennung und Kontrollen von Verarbeitungsobst-Produzenten mit gleichwertigen Anforderungen wie der ÖLN. • Behandlung von Verstössen gegen die technischen Anforderungen. Fachzentrum obstbauliche Aus- und Weiterbildung • Nationale Koordination der Aus- und Weiterbildung in Zusammenarbeit mit AgriAliForm, den Ausbildungsstätten und den regionalen Bildungskommissionen. • Aufbau von Lehrmitteln für die Grundausbildung und für die höhere Berufsbildung. • Intensivierte Berufswerbung. Fachzentrum Obstverarbeitung/Direktvermarktung • Zusammenführung und Neukonstitution des Fachzentrums. • Herausgabe von 5 Preisbulletins. • Schweizer Süssmost-Qualitätswettbewerb. • Entwicklung eines Bag-in-Box-Kartons. Fachzentrum Fruchtpflanzenproduktion • Besuch an der ETH Zürich. Fachzentrum Tafeltrauben • Publikation eines Richtpreises für die Klasse Extra. Früchte und Obstprodukte gibt es damit künftig innerhalb des SOV eine kompetente Anlaufstelle. Suisse Garantie weiter etabliert Im Berichtsjahr wurden die Arbeiten im Hinblick auf eine neue Version des Anforderungskatalogs von SwissGAP weitergeführt. Im Auftrag des Vorstands der Fachorganisation Produktion begleitete die Geschäftsstelle diese Arbeiten kritisch. Das Benchmarking-Verfahren durch GlobalGAP dauert zurzeit noch an. Suisse Garantie etablierte sich bei den Betrieben weiter, insbesondere auch für verarbeitete Produkte. Erstmals wurden bei reinen Most- und Brennobstproduzenten betriebsspezifische Kontrollen durchgeführt. Gefordert war die Markeninhaberin Agro-Marketing Suisse AMS, um bedeutende Marktplayer weiterhin von den Vorteilen dieser Garantiemarke zu überzeugen. Zusammen mit dem Bundesamt für Landwirtschaft wurden Vorschläge für die Weiterentwicklung des Ökologischen Leistungsnachweises ÖLN ausgearbeitet. Entscheide dazu stehen 2013 an. Obstfachleute EFZ: Abschlüsse nach neuen Vorgaben Die ersten sechs Obstfachleute (EFZ) haben im Berichtsjahr nach den Vorgaben der reformierten Grundbildung erfolgreich abgeschlossen. Weiterhin sind steigende Lernendenzahlen zu verzeichnen, wodurch auch der Bedarf an geeigneten Ausbildungsbetrieben weiter wächst. Im Projekt «Qualifikationsverfahren» wird weiter an der Qualitätssteigerung gearbeitet. Die Reformarbeiten für die höhere Berufsbildung (Berufs- und Meisterprüfung Obstbau) sind weitestgehend abgeschlossen; die Umsetzung steht kurz vor dem Startschuss. Die ersten Lehrgänge zur Berufsprüfung starten im Herbst 2013. Das Projekt «Lehrmittel Obstbau» wird weitergeführt. 2012 | Jahresbericht 13
Aus den Abteilungen Verarbeitung Das Angebot der Nachfrage anpassen Bruno Jud Josiane Enggasser Die Abteilung Verarbeitung setzt sich für die hohe Qualität des Schweizer Apfelsafts und Apfelweins, der inländischen Destillate sowie anderen Obstprodukte ein. Sie schafft für die Mostereien, Brennereien und weiteren Obstverarbeitungsfirmen gute Rahmenbedingungen auf einem sich öffnenden Markt. Dazu gehören die Umsetzung des Vermarktungskonzeptes bei Mostobst, die Stellungnahme zur Totalrevision des Alkoholgesetzes und die Umsetzung des Art. 4a bei der Obst- und Gemüseverordnung für Kern- und Steinobstprodukte. Im Vergleich zum Vorjahr wurde 2012 die Mostbirnenernte massiv unterschätzt. Die Mostäpfelernte hingegen wurde praktisch auf den Punkt getroffen (siehe Abschnitt «Das Früchtejahr» Seite 6). Die Lagerbestände sind sowohl bei den Mostäpfeln wie bei den Mostbirnen sehr hoch, sodass 30 000 t Übermengen an Obst mit Hilfe des dafür geäufneten Mostobstfonds als Fertigprodukte und als Konzentrat exportiert werden müssen. Exporte von Fertigprodukten und Konzentrat Die Strategie des Produktzentrums (PZ), einen gestaffelten Rückbehalt in Abhängigkeit von der Erntemenge festzulegen, hat sich wie im Vorjahr bewährt. Um den Mostobstfonds finanziell zu entlasten, wurde im Berichtsjahr ein Reglement für den Export von frischem Mostobst ausgearbeitet. Dank dieser Massnahme konnten während der Ernte 2317 t Mostäpfel nach Deutschland, Österreich und Italien exportiert werden. Trotz den gut gemeisterten Logistikfragen blieben diese Exporte auf einem bescheidenen tiefen Niveau. Sie wurden aus dem Mostobstfonds unterstützt. Im Berichtsjahr wurden Fertigprodukte auf Basis von Apfelsaft und Apfelwein sowie Birnen- und Apfelsaftkonzentrat mit einem Stützungsbeitrag aus dem Mostobstfonds exportiert. Die Abwicklung der Exporte erfolgt durch den SOV. Dabei wurden 7288 t Apfelsaftkonzentrat (entsprechen 54 500 t Mostäpfel) und 492 t Birnensaftkonzentrat (entsprechen 3700 t Mostbirnen) exportiert. Wie weiter mit den Mostbirnen? Zum Thema «Mostbirnen» fand im November eine Besprechung mit dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) statt und im Dezember trafen sich Mosterei- und Produzentenvertreter des PZ Mostobst. Dabei wurde die Situation mit den Übermengen dargestellt. Ein runder Tisch mit Exponenten aus dem BLW, dem SOV, dem Schweizerischen Bauernverband und von Hochstamm Suisse findet im März 2013 statt. Obstprodukte brauchen Unterstützung Seit dem 1. August 2008 kann auf Antrag der Branche die Rohstoff-Preisdifferenz Schweiz / Ausland von im Inland hergestellten Kern- und Steinobstprodukten, die praktisch zollfrei eingeführt werden können, je zur Hälfte vom Bund und von der Branche getragen werden (Subsidiaritätsprinzip). Im Berichtjahr konnten rund 3700 t Äpfel, 1900 t Birnen, 288 t Kirschen, 100 t Zwetschgen und 200 t Aprikosen für die Herstellung von Obstprodukten (Apfelmuss, Dörrfrüchte, Essig und Tiefkühlprodukte) vergünstigt werden. Die Gruppe Schweizer Brenner des SOV hat sich organisiert Seit der Auflösung des Schweizer Brennerverbandes am 27. Mai 2011 sind 165 Brenner im SOV als Aktiv- oder Sektionsmitglied aufgenommen worden. Am 29. Februar 2012 fand die erste Brennerversammlung statt. Dabei wurden zwei Ausschüsse ins Leben gerufen: der Ausschuss Markt und Politik, welcher sich auf die Erschliessung von neuen Märkten konzentriert, und der Ausschuss Aus- und Weiterbildung. Der Markt für Brennkirschen und -zwetschgen und den daraus gewonnenen Spirituosen ist liberalisiert; die Preise richten sich nach den ausländischen Rohstoffpreisen. Die inländischen Brenner haben in den letzten 20 Jahren zwei Drittel ihres Marktanteiles an die Import-Brände verloren. Aufgrund der guten Ernte 2011 konnten die Lagerbestände wieder etwas aufgebaut werden. Dank der frühzeitigen Richtpreisfestlegung für Brennkirschen und Brennzwetschgen sorgte das Produktzentrum Destillate für eine gute Kontinuität 14 Schweizer Obstverband
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