Corpus Vitrearum - Centre AndrÃ© Chastel

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mercredi 5 juilletRésumés des communicationsFig. 2 Schloß Nassau, Neugotischer Turm, zum Andenken an dieNapoleonischen Befreiungskriege von Johann Claudius von Lassaulx1814 errichtet.Fig. 3 Christus als Blüte der Wurzel Jesse aus dem Westchor derehemaligen Prämonstratenserkirche Arnstein an der Lahn,Sachsen (?), nach 1172. Der Freiherr vom Stein ließ sämtlichedamals noch in der Kirche vorhandenen Glasmalereien zurAusstattung seines neugotischen Befreiungsturmes entfernen.Kunst sollte später von den doktrinärenNeugotikern übernommen werden und die künstlerischeEntfaltung der Glasmalerei für Jahrzehnteblockieren.2. Die Glasmalerei wird zusammen mit der gotischenArchitektur als eine genuin deutsche Erfindung gefeiert.Schon in Schillers Württembergischen Repertoriumfür Litteratur von 1782 wird auf den deutschenUrsprung der Glasmalerei hingewiesen,ebenso argumentiertnoch ein Rezensent von BrongniartsMémoires 1830 im Kunst-Blatt (K.W.), welcher zumÄrgernis des Rezensenten keine Deutschen unterden lebenden Glasmalereien nennt, und beanspruchtim folgenden auch die Wiederentdeckungder Glasmalereikunst im 19. Jahrhundert fürDeutschland. Noch 1914, dem Jahr des Kriegsbeginnsgegen Frankreich, setzt J . L. Fischer der « Legendevon Frankreich als Lehrmeister der Glasmalerei »eine qualitativ überlegene deutsche Glasmalereientgegen : « In der frühromanischen Zeit konnteFrankreich nichts bieten, da es nichts hatte ».Schließlich spinnt Fischer den Mythos fort, indem erauch unter den für St. Denis tätigen Meisterndeutsche Glasmaler annimmt.3. Die Glasmalerei ist eine geheimnisumwobenene undkostspielige Kunst. Dabei folgt sie doch nur den kapitalistischenGesetzen von Angebot und Nachfrage.Die Glasmaler des frühen 19. Jahrhunderts habendiese Chance erkannt und konnten horrendeSummen für ihre Arbeiten verlangen. Ihre Klientelsind der finanzkräftige Adel oder Regierungsvertreter,denen sie sich als Bittsteller anbieten.Geschickt umgeben sich die Tüftler mit eineralchimistischen Aura und sind im gleichen Atemzugnatürlich darauf bedacht, ihr « Produktionsgeheimnis »vor der potentiellen Konkurrenz nicht preiszugeben,obschon das Wissen der Interessierte in derFachliteratur jederzeit darüber verfügen konnte.32
Résumés des communicationsmercredi 5 juilletMichel HéroldLes manuels de vitrierset de peintres sur verre (1828-1843),ou la bibliothèque de Bouvard et Pécuchet« Quelquefois Pécuchet tirait de sa poche sonmanuel et en étudiait un paragraphe, debout, avec sabêche près de lui,dans la pose du jardinier qui décoraitle frontispice du livre ».Gustave Flaubert, Bouvard et Pécuchet, 1881.Fig. 1 « Vitrier et peintre sur verre », pl.VII tirée de Le Vieil, L’art de la peinture sur verre et de la vitrerie, Paris, 1774.33
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