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Wie alles begann Ahmad Bahadli Championnats suisses

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1 Fokus Dans la ligne de mire<br />

Abschied von Hugo Urchetti<br />

Unvergessen und unersetzlich:<br />

Hugo Urchetti<br />

Hugo Urchetti hat mit Können und Einsatz dem schweizerischen<br />

Tischtennissport zu Erfolg und internationaler Akzeptanz<br />

verholfen. Freunde und Weggefährten erinnern sich an<br />

den Spieler und Menschen Hugo Urchetti.<br />

Ursina Stoll-Flury<br />

«V ergiss die wichtigste Regel unseres Sportes nie:<br />

Dein Ball muss immer einmal mehr den Tisch berühren<br />

als der Ball Deines Gegners». Diesen Ratschlag seines<br />

Mentors und Betreuers Hugo Urchetti beherzigte der junge<br />

Thierry Miller, kämpfte als C10-Spieler gegen den besten A16-<br />

Spieler seiner Gruppe – und gewann. Unermüdlich setzte sich<br />

Hugo Urchetti für Thierry und viele weitere Schützlinge von Silver<br />

Star ein, ermahnte sie mit seinen handgeschriebenen Zetteln<br />

an seinen Wahlspruch «Training = Erfolg». Thierry Miller<br />

erinnert sich auch voller Begeisterung an die Fahrten im legendären<br />

roten Urchetti-Ferrari zu tollen Show-Matchs, die bei<br />

Gründung eines neuen Clubs stattfanden – der Clubgründer in<br />

der Romandie hiess meistens Hugo Urchetti, Präsident von Silver<br />

Star während 57 Jahren! «Urchetti war nicht nur der beste<br />

Schweizer Tischtennisspieler aller Zeiten mit 128 gewonnenen<br />

Schweizermeistertiteln, er war zudem eine herausragende Persönlichkeit<br />

mit grossem Herzen und enormer Hilfsbereitschaft»,<br />

fasst Thierry Miller seine Erinnerungen zusammen<br />

Die eiserne Hand im Samthandschuh<br />

Roger Helgen, früherer Präsident AGTT, erinnert sich, dass die<br />

Zahl der Clubs im Genferverband während der Siebzigerjahre<br />

von 16 auf 33 und die der Lizenzierten von 350 auf 999 kletterte<br />

– dank dem innovativen Hugo Urchetti. Mit «eiserner Hand<br />

im Samthandschuh» habe Urchetti die Geschicke des STTV<br />

von 1963–1969 und nochmals von 1972–1975 als dessen Präsident<br />

geleitet. Mit echtem Sportgeist, Zuverlässigkeit und seiner<br />

charmanten Wesensart habe Hugo Urchetti alle acht Regionalverbände<br />

miteinander verknüpft, zu guten Leistungen animiert<br />

und dem STTV eine anerkannte Position auch auf dem<br />

internationalen Parkett geschaffen. Nur Hugo Urchettis unermüdlichem<br />

Einsatz und Verhandlungsgeschick ist zu verdanken,<br />

dass Tischtennis 1988 als olympische Disziplin aufgenommen<br />

wurde. Dafür wurde er im Jahr 2000 mit dem olympischen<br />

Orden ausgezeichnet. «Ich bin stolz, diesen aussergewöhnlichen<br />

Mann gekannt zu haben», sagt Roger Helgen, der in seiner<br />

«Hommage a Hugo Urchetti» einige Adjektive zur Charakterisierung<br />

verpackt (siehe auf Homepage STTV).<br />

Machte Tischtennis für Nichtsportler attraktiv<br />

An der WM 1950 in Ungarn sah Laszlo Földy als Jugendlicher<br />

erstmals Weltklassespieler – einer davon hiess Hugo Urchetti.<br />

Hugo Urchetti war während<br />

57 Jahren Präsident<br />

des TTC Silver Star Genf.<br />

Für seine nationalen und<br />

internationalen Verdienste<br />

wurde er 2000<br />

mit dem olympischen<br />

Orden ausgezeichnet.<br />

Hugo Urchetti était président<br />

du club du Silver<br />

Star Genève pendant 57<br />

ans. Pour ses mérites<br />

nationaux et internationaux,<br />

il a reçu en 2000<br />

l’Ordre Olympique.<br />

«Ich sah ihn nur von hinten, er verteidigte sehr hoch, das wirkte<br />

unerhört attraktiv und hat meine Liebe zum Tischtennissport<br />

angefacht», meint Földy. In all den Jahren danach schätzte<br />

er Hugo Urchetti sowohl als überragenden Spieler wie als<br />

strahlende Persönlichkeit mit viel «savoir vivre», der Tischtennis<br />

und sein Umfeld auch für Nichtsportler attraktiv machen<br />

konnte. Regelmässiges Training führt zum Erfolg – das war seine<br />

Maxime, die er auch an seine Schützlinge bei «Silver Star»<br />

weitergab. Er interessierte sich für die Weiterentwicklung von<br />

Tischtennismaterial, testete seine eigenen Schläger, Bälle und<br />

Tische, die er folgerichtig auch selber vertrieb.<br />

Vom Tennis zum Tischtennis gewechselt<br />

Marie-Jeanne Urchetti, während 48 Jahren Ehefrau von Hugo<br />

Urchetti, nennt spontan seine Grosszügigkeit im Denken und<br />

Handeln sowie die hohe Qualität seiner Präsenz als hervorstechende<br />

Eigenschaften. «Er hatte oft nur wenig Zeit – die aber<br />

stand jeweils mir oder seinen Spielern uneingeschränkt zur<br />

Verfügung», hält Madame Urchetti fest. Als Sohn eines Norditalieners<br />

und einer Tessinerin sei Hugo Urchetti bereits als<br />

Baby in die Schweiz gekommen. Später habe er in Genf während<br />

49 Jahren als Finanzchef bei Givaudan (Parfums und Chemie)<br />

gearbeitet – seine Zuverlässigkeit, Disziplin und Energie<br />

habe auch sein Sportverhalten geprägt.<br />

Als Sportler ist Hugo Urchetti mit dem Velo gestartet, dann hat<br />

er sich für Tennis interessiert und erst danach Tischtennis zu<br />

seiner wahren Leidenschaft erkoren. Diese hat ihn geprägt und<br />

sein ganzes weiteres Leben begleitet und ihn zum unbestrittenen<br />

Star der Tischtennisarena auf nationaler und teilweise internationalen<br />

Ebene gemacht. l

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