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Wie alles begann Ahmad Bahadli Championnats suisses

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1 Porträt Portrait<br />

phänomen Hu<br />

Ein Hauch von Weltklasse in Muttenz<br />

Er ist noch keine 22 und peilt bereits die Top 100 der Weltrangliste<br />

an. Mittlerweile würde es niemanden mehr überraschen,<br />

wenn der Chinese Jia Shun Hu den TTC Rio-Star Muttenz<br />

zum Schweizer Meistertitel führen würde.<br />

Marius Widmer<br />

E twas befremdend mag es schon anmuten, dass ein solcher<br />

Klassemann den Weg in die Schweiz findet. Doch<br />

der Linkshänder aus der 14 Millionen Metropole Shanghai<br />

wurde Opfer eines Trainerzwistes. Statt mit 13 oder 14 Jahren,<br />

wie es für chinesische Verhältnisse üblich ist, trat er erst mit 16<br />

ins Profilager über. Der Zug Richtung chinesische Nationalmannschaft<br />

war praktisch abgefahren. Etwas später verdiente<br />

er in Japan und Taiwan viel Geld als Sparringspartner. Doch Hu<br />

sagt unmissverständlich: «Ich wollte meine eigene Leistung!»<br />

Ohne die Staatsbürgerschaft Japans oder Taiwans war dies aber<br />

unmöglich und mit 18 Jahren war er wiederum etwas zu spät.<br />

Seine Aussichten, einmal als Aktivspieler mitmischen zu können,<br />

standen denkbar schlecht.<br />

Die Schweiz als kleine Chance<br />

Doch Kontakte von Rio-Star Muttenz’<br />

Präsidentengattin Weijin Scherrer nach<br />

China ermöglichten Hu in der Schweiz<br />

einen Neuanfang. Als Sparringspartner<br />

war er sich bereits gewöhnt im Ausland<br />

zu spielen. Muttenz ist für ihn die Chance<br />

geworden, sein eigenes Leistungspotenzial<br />

ausloten zu können. Obwohl die<br />

Trainingsbedingungen hier schlechter<br />

sind, kann er doch immerhin täglich<br />

trainieren. Natürlich fehle ihm manchmal<br />

die Motivation, wenn er fast alle<br />

Spiele gewinnt. Doch seiner chinesischen<br />

Mentalität getreu will er jenen etwas<br />

zurückgeben, die ihm diese Gelegenheit<br />

offerierten. Sein Ziel ist es denn<br />

auch mit Rio-Star Muttenz Schweizer<br />

Meister zu werden und dann Europacup<br />

spielen zu können.<br />

Wer dem emsigen Asiaten nur schon<br />

beim Einspielen zusieht, zweifelt keine<br />

Sekunde daran, dass er auch diesen<br />

Rhythmus wird mitgehen können. Seinem<br />

Bubentraum vom Tischtennis-Spitzenspieler<br />

ist er schon ziemlich nahe gekommen.<br />

Hu gehört zu den Top 20 der<br />

Nachwuchsweltrangliste (U21) und die<br />

Top 100 bei der Elite scheinen auch nur<br />

noch eine Frage der Zeit.<br />

Zu schlecht mit dem Penholder-Griff<br />

Sein Werdegang demonstriert, dass diese Klasse nicht zufällig<br />

ist. Im Alter von 7 Jahren <strong>begann</strong> Jia Shun Hu mit dem Tischtennis<br />

und seither vergeht kaum ein Tag, an dem er nicht dem<br />

chinesischen Nationalsport frönt. Bis er 13 war, trainierte er<br />

täglich zwei Stunden und weniger sollte es nicht werden. Sein<br />

vom Tischtennis begeisterter Vater, der selbst bloss Hobbyspieler<br />

im Firmensport blieb, organisierte ihm an den Wochenenden<br />

einen Privattrainer, damit der ehrgeizige Sohnemann nicht<br />

bloss an Werktagen Fortschritte erzielte. Erfolge stellten sich<br />

bald ein. Mit 9 war er Shanghais bester Tischtennisknirps seines<br />

Jahrgangs, mit 11 wurde er Dritter an den chinesischen<br />

Meisterschaften aller Junioren mit Jahrgang 1983. Dass er dies<br />

<strong>alles</strong> mit dem «europäischen» Shakehandergriff erreichte, hat<br />

einen einfachen Grund. «Mit Penholder bin ich zu schlecht gewesen<br />

und da sagte der Trainer: ‹Wechseln, wechseln, Shakehander<br />

ist besser!›»<br />

In der Schweiz gut eingelebt<br />

In Muttenz hat Hu nun einen Club gefunden, der ihn nie alleine<br />

lässt. Diese familiäre Atmosphäre im Club und die über-<br />

Le phénomène Hu<br />

Un parfum de classe<br />

mondiale à Muttenz<br />

Der 22-Jährige Jia Shun Hu nähert sich den<br />

Top 100 der Welt. Als er 16 Jahre alt war,<br />

wurde er Profi.<br />

Le jeune homme de 22 ans se rapproche du<br />

top 100 du classement mondial. Jia Shun Hu<br />

est entré dans le circuit professionnel à 16<br />

ans.<br />

Il n’a pas 22 ans et lorgne déjà du côté du<br />

top 100 du classement mondial. Ce ne<br />

serait maintenant plus une surprise pour<br />

personne si le Chinois Jia Shun Hu menait<br />

le CTT Rio-Star Muttenz au titre de<br />

champion suisse.<br />

Marius Widmer<br />

Il peut paraître quelque peu étrange qu’un<br />

joueur de cette trempe se retrouve en Suisse.<br />

Mais le gaucher de Shanghai, la métropole<br />

de 14 millions d’habitants, a été la<br />

victime de son entraîneur. Il n’entra qu’à 16<br />

ans dans le circuit professionnel, au lieu de<br />

13 ou 14 ans comme c’est l’habitude en<br />

Chine. Le train de l’équipe nationale chinoise<br />

venait de lui passer sous le nez. Un<br />

peu plus tard, il gagna beaucoup d’argent<br />

en tant que sparring-partner au Japon et à

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