Troubles du comportement alimentaire (TCA) Pratiques en ... - FSP
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34<br />
PANORAMA<br />
PSYCHOSCOPE 10/2011<br />
Veranstaltung<strong>en</strong><br />
Stress und Arbeit<br />
Mit 40 Pl<strong>en</strong><strong>en</strong> und Symposi<strong>en</strong><br />
namhafter Refer<strong>en</strong>tInn<strong>en</strong> und über<br />
600 Teilnehm<strong>en</strong>d<strong>en</strong> aus Wirtschaft,<br />
Wiss<strong>en</strong>schaft und Verwaltung gehört<br />
die Nationale Tagung für betriebliche<br />
Gesundheitsförderung zu<br />
d<strong>en</strong> wichtigst<strong>en</strong> Fachveranstaltung<strong>en</strong><br />
in der Schweiz. Am 7. September<br />
wurde in St. Gall<strong>en</strong> unter dem<br />
Titel «Stress und Arbeit: Die aktuell<strong>en</strong><br />
Herausforderung<strong>en</strong>» zahlreiche<br />
Lösungs- und Präv<strong>en</strong>tionsansätze<br />
zum Thema präs<strong>en</strong>tiert.<br />
Information<strong>en</strong> und Downloads:<br />
www.gesundheitsfoerderung.ch/tagung<br />
Aus der Forschung<br />
Führungsdefizite<br />
Laut einer am 6. September 2011<br />
publiziert<strong>en</strong> Studie des Staatssekretariats<br />
für Wirtschaft Seco fühl<strong>en</strong><br />
sich unterdess<strong>en</strong> ein Drittel der Erwerbstätig<strong>en</strong><br />
in der Schweiz häufig<br />
oder sehr häufig gestresst. Dies <strong>en</strong>tspricht<br />
einer Zunahme von sieb<strong>en</strong><br />
Proz<strong>en</strong>t in d<strong>en</strong> letzt<strong>en</strong> zehn Jahr<strong>en</strong>.<br />
Als Stressfaktor<strong>en</strong> für Mitarbeit<strong>en</strong>de<br />
werd<strong>en</strong> neb<strong>en</strong> zunehm<strong>en</strong>dem Zeitdruck<br />
explizit auch Führungsfehler<br />
der direkt<strong>en</strong> Vorgesetzt<strong>en</strong> erwähnt.<br />
Demnach könn<strong>en</strong> Planungsdefizite,<br />
mangelnde Konfliktlösungsfähigkeit<br />
oder unklare Anweisung<strong>en</strong> «die Gesundheit<br />
der Mitarbeit<strong>en</strong>d<strong>en</strong> massgeblich<br />
beeinfluss<strong>en</strong>».<br />
Information<strong>en</strong>:<br />
www.news.admin.ch<br />
Drei Frag<strong>en</strong> an …<br />
lic. phil. Louis Waldispühl<br />
Louis Waldispühl, das von Ihn<strong>en</strong><br />
mit<strong>en</strong>twickelte und 2010 mit<br />
einem Innovationspreis ausgezeichnete<br />
Kart<strong>en</strong>spiel «MOBBO-<br />
LO» wird mit Ihrer fachlich<strong>en</strong><br />
Begleitung therapeutisch und<br />
präv<strong>en</strong>tiv eingesetzt: Wie sind<br />
Ihre Erfahrung<strong>en</strong> damit?<br />
Ein positives Beispiel: Einer spielbegeistert<strong>en</strong><br />
Klass<strong>en</strong>lehrerin gelang<br />
es mit Hilfe von MOBBOLO,<br />
in ihrer Klasse bereits am Anfang<br />
des Schuljahrs eine faire Gesprächskultur<br />
zu <strong>en</strong>twickeln, an die<br />
später in einem konkret<strong>en</strong> Konflikt<br />
zwisch<strong>en</strong> zwei Klass<strong>en</strong>grupp<strong>en</strong> angeknüpft<br />
werd<strong>en</strong> konnte.<br />
Eb<strong>en</strong>so hat das Spiel z.B. schon<br />
zu einer konstruktiv<strong>en</strong> Team<strong>en</strong>twicklung<br />
in einem Lehrerkollegium<br />
beigetrag<strong>en</strong>: Der anfänglich<br />
harzige Spielverlauf mündete in<br />
humorvolle Unterhaltung<strong>en</strong> und<br />
ein <strong>en</strong>tspannteres Arbeitsklima.<br />
Andererseits führte die in einer<br />
Spielvariante vorzunehm<strong>en</strong>de Roll<strong>en</strong>zuteilung<br />
in «Mobber – Gemobbte»,<br />
«Stresser – Gestresste» in der<br />
Familie einer Kollegin zu einem<br />
heftig<strong>en</strong> Streit zwisch<strong>en</strong> der Mutter<br />
und ihrer 15-jährig<strong>en</strong> Tochter,<br />
indem ein schon lange schwel<strong>en</strong>der<br />
Konflikt auf d<strong>en</strong> Tisch kam. Da<br />
die Kollegin das Gespräch als Moderatorin<br />
leit<strong>en</strong> konnte, wurde das<br />
Ganze im Nachhinein als reinig<strong>en</strong>des<br />
Gewitter erlebt.<br />
Hat das Spiel all<strong>en</strong>falls auch<br />
schädliche Neb<strong>en</strong>wirkung<strong>en</strong>?<br />
Mobbing <strong>en</strong>tsteht ja meist<strong>en</strong>s, weil<br />
man Konflikte nicht direkt anspricht<br />
und M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> unter dem<br />
Panorama<br />
psychoscope 10/2011<br />
«Psycho-Smog» einer diffus<strong>en</strong><br />
Konfliktkultur leid<strong>en</strong>. Ist es sinnvoller,<br />
ein<strong>en</strong> Konflikt im Dunkeln<br />
zu versteck<strong>en</strong> oder ihn ans Licht<br />
zu hol<strong>en</strong>? Welche Risik<strong>en</strong> und Neb<strong>en</strong>wirkung<strong>en</strong><br />
nehm<strong>en</strong> wir lieber<br />
in Kauf? Unsere Erfahrung<strong>en</strong> mit<br />
MOBBOLO zeig<strong>en</strong>, dass es sehr<br />
hilfreich sein kann, schwel<strong>en</strong>de<br />
Konflikte sowohl spielerisch wie<br />
ernsthaft anzugeh<strong>en</strong>.<br />
Wird präv<strong>en</strong>tiv oder zur Konfliktbearbeitung<br />
die Spielvariante mit<br />
d<strong>en</strong> Fragekart<strong>en</strong> eingesetzt, empfehl<strong>en</strong><br />
wir aber dring<strong>en</strong>d, d<strong>en</strong> Prozess<br />
<strong>du</strong>rch ein<strong>en</strong> Moderator oder<br />
eine Moderatorin begleit<strong>en</strong> zu lass<strong>en</strong>.<br />
So könn<strong>en</strong> allfällige Konflikte<br />
aufgefang<strong>en</strong> bzw. mit der Gruppe<br />
bearbeitet werd<strong>en</strong>.<br />
Seh<strong>en</strong> Sie hier konkrete Handlungsfelder<br />
für PsychologInn<strong>en</strong>?<br />
PsychologInn<strong>en</strong> wie andere Berufsleute<br />
leist<strong>en</strong> etwas für eine friedliche<br />
und gesunde Gesellschaft,<br />
w<strong>en</strong>n sie in Schulklass<strong>en</strong>, Lehrerkollegi<strong>en</strong>,<br />
Famili<strong>en</strong>, Arbeitsteams,<br />
kirchlich<strong>en</strong> Institution<strong>en</strong> etc. mithelf<strong>en</strong>,<br />
alte Konflikttabus aufzubrech<strong>en</strong><br />
und eine off<strong>en</strong>e, faire und<br />
erfrisch<strong>en</strong>de Konfliktkultur zu <strong>en</strong>twickeln.<br />
*Lic. phil. Louis Waldispühl hat sich<br />
nach dem Psychologiestudium in systemischer<br />
Famili<strong>en</strong>therapie, bio<strong>en</strong>ergetischer<br />
Psychotherapie und Organisations<strong>en</strong>twicklung<br />
weitergebildet und führt eine eig<strong>en</strong>e<br />
Praxis in Basel.<br />
Information<strong>en</strong>:<br />
www.mobbolo.ch