28.12.2012 Views

Troubles du comportement alimentaire (TCA) Pratiques en ... - FSP

Troubles du comportement alimentaire (TCA) Pratiques en ... - FSP

Troubles du comportement alimentaire (TCA) Pratiques en ... - FSP

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

8<br />

DOSSIER: Mobbing<br />

PSYCHOSCOPE 10/2011<br />

Keine sicher<strong>en</strong><br />

Orte mehr?<br />

Aktuelle Erk<strong>en</strong>ntnisse zum Umgang mit Cybermobbing<br />

Als Grün<strong>du</strong>ngsmitglied eines Netzwerks<br />

für Gesundheitsförderung verfolgt <strong>FSP</strong>-<br />

Fachpsychologe Klaus Schiller-Stutz u.a.<br />

auch die aktuelle Mobbingforschung.<br />

In seinem Psychoscope-Beitrag dokum<strong>en</strong>tiert<br />

er anhand von zwei Beispiel<strong>en</strong><br />

aus seiner Beratungspraxis die jüngst<strong>en</strong><br />

Erk<strong>en</strong>ntnisse zum Umgang mit dem<br />

Tr<strong>en</strong>dphänom<strong>en</strong> Cybermobbing.<br />

Die Zunahme von Gewalt, Mobbing und arbeitsbedingtem<br />

Stress gehör<strong>en</strong> gemäss der Europäisch<strong>en</strong> Ag<strong>en</strong>tur<br />

für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz<br />

(EU-OSHA) zu d<strong>en</strong> grösst<strong>en</strong> aktuell<strong>en</strong> Herausforderung<strong>en</strong>.<br />

So wurde in jüngster Zeit sogar nachgewies<strong>en</strong>,<br />

dass psychosozialer Stress beim M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> zu einer<br />

Veränderung der Körperzell<strong>en</strong> führt (Medizin Aspekte,<br />

Juni 2009).<br />

Andererseits führt<strong>en</strong> die Erk<strong>en</strong>ntnisse aus der Stress-<br />

und Mobbingforschung (Seco 2000, 2002, 2010; Andersson:<br />

EU-Bericht, 2001) in d<strong>en</strong> letzt<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong><br />

glücklicherweise auch vermehrt zur Entwicklung von<br />

präv<strong>en</strong>tiv<strong>en</strong> und gesundheitsfördernd<strong>en</strong> Interv<strong>en</strong>tion<strong>en</strong><br />

in Unternehm<strong>en</strong> und Schul<strong>en</strong>. Dies zeig<strong>en</strong> die zahlreich<strong>en</strong><br />

Projektpräs<strong>en</strong>tation<strong>en</strong> an international<strong>en</strong> (vgl.<br />

20. IUHPE-Weltkonfer<strong>en</strong>z der Gesundheitsförderung<br />

2010) und national<strong>en</strong> Tagung<strong>en</strong> (Nationale Tagung zur<br />

betrieblich<strong>en</strong> Gesundheitsförderung vom 7. September<br />

2011 in St. Gall<strong>en</strong>) der jünger<strong>en</strong> Zeit.<br />

Definition und Ursach<strong>en</strong> von Mobbing<br />

Der Begriff «Mobbing» leitet sich vom <strong>en</strong>glisch<strong>en</strong> Wort<br />

«mob» ab, das d<strong>en</strong> Pöbel als eine M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>m<strong>en</strong>ge<br />

beschreibt, , in der eine lat<strong>en</strong>te Aggressivität brodelt.<br />

Mobbing ist Machtmissbrauch und eine Form von Gewalt,<br />

die in Grupp<strong>en</strong> <strong>en</strong>tsteht, wobei die Betroff<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

wehrlos gemacht und unterdrückt werd<strong>en</strong>. «Unter<br />

Mobbing im Arbeitsleb<strong>en</strong> (auch als Psychoterror oder<br />

Schikaniererei bezeichnet) versteht man Handlung<strong>en</strong>,<br />

die von Indivi<strong>du</strong><strong>en</strong> oder einer Gruppe auf systematische<br />

Art geg<strong>en</strong> eine bestimmte Person ausgeübt wer-<br />

d<strong>en</strong>. Die Handlung<strong>en</strong> müss<strong>en</strong> vom Betroff<strong>en</strong><strong>en</strong> subjek-<br />

tiv als feindselig interpretiert werd<strong>en</strong>, oft (täglich, wöch<strong>en</strong>tlich)<br />

und über ein<strong>en</strong> länger<strong>en</strong> Zeitraum (z.B. ein<br />

halbes Jahr) erfolg<strong>en</strong>.» (Definition von Mobbing gemäss<br />

der Wegleitung zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz,<br />

Anhang zu Artikel 2).<br />

«In der Regel gerät eine betroff<strong>en</strong>e Person <strong>du</strong>rch die<br />

Grupp<strong>en</strong>dynamik des Konfliktverlaufes in eine unterleg<strong>en</strong>e<br />

Position, aus der sie nur schwer alleine herauskomm<strong>en</strong><br />

kann. Bei einmalig<strong>en</strong> Vorfäll<strong>en</strong> handelt es<br />

sich nicht um Mobbing.» (Schiller-Stutz, 2010, S.13).<br />

Gemäss der Mobbingforschung kann jede Person in<br />

eine Mobbingsituation gerat<strong>en</strong>.<br />

Die meist<strong>en</strong> Stress- und Mobbingforsch<strong>en</strong>d<strong>en</strong> seh<strong>en</strong> als<br />

Hauptursach<strong>en</strong> für Mobbing unsichere Arbeitsplätze,<br />

Mängel in der Arbeitsorganisation, der Informationspolitik,<br />

der Personalfürsorge und der Betriebsführung.<br />

Eb<strong>en</strong>so trag<strong>en</strong> ungelöste und langwierige organisatorische<br />

Probleme zur hoh<strong>en</strong> Belastung der Mitarbeit<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

bei und könn<strong>en</strong> zu «Sünd<strong>en</strong>bock-D<strong>en</strong>k<strong>en</strong>» und<br />

Mobbing führ<strong>en</strong> (Andersson: EU-Bericht, 2001).<br />

Allgemein ist in Zeit<strong>en</strong> der Rezession nebst einer Zunahme<br />

der Bedrohung <strong>du</strong>rch Arbeitslosigkeit auch eine<br />

Zunahme von Mobbing zu verzeichn<strong>en</strong>. Bei wachs<strong>en</strong>der<br />

Konjunktur nimmt Mobbing hingeg<strong>en</strong> ab.<br />

K<strong>en</strong>nzeich<strong>en</strong> von Cybermobbing<br />

Durch die globale Vernetzung und perman<strong>en</strong>te Verfügbarkeit<br />

<strong>du</strong>rch die elektronisch<strong>en</strong> Medi<strong>en</strong> hat sich Mobbing<br />

in d<strong>en</strong> letzt<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> auch in d<strong>en</strong> Cyberspace verlagert,<br />

wo<strong>du</strong>rch der Begriff Cybermobbing <strong>en</strong>tstand<strong>en</strong><br />

ist. In der Schweiz erregte Ende 2010 die Verurteilung<br />

einer 19-jährig<strong>en</strong> Frau Aufseh<strong>en</strong>, die ein<strong>en</strong> Mann auf<br />

Facebook als «Seckel» und «truurige Mänsch» bezeichnete.<br />

Dieses Urteil wird als Präzed<strong>en</strong>zfall mit Signalwirkung<br />

betrachtet.<br />

Für die Aktualität der Thematik spricht auch eine für<br />

d<strong>en</strong> 19. November 2011 in Luzern geplante Impulstagung<br />

des Schweizerisch<strong>en</strong> Netzwerks Gesundheitsfördernder<br />

Schul<strong>en</strong> SNGS: «School Health and Cyberspace».<br />

Gesunder Umgang mit neu<strong>en</strong> Medi<strong>en</strong> in der<br />

Schule, u.a. mit einem Workshop zum Thema Cybermobbing<br />

(www.gesunde-schul<strong>en</strong>.ch/Veranstaltung<strong>en</strong>).

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!