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Radiata 10 (2)

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~~~ HALTUNG UND

~~~ HALTUNG UND NACHZUCHT Nr. Art Unterart Hauptflusssystem des Vorkommens 1 G. oculifera Pearl-River 2 G. flavimaculata Pascagoula-River 3 G. pulchra Alabarna-, Tallapoosa-, Coosa- und Tombigbee-River 4 G. nigrinoda nigrinoda Alabama-, Tallapoosa-, Coosa- und Tombigbee-Rivcr G. nigrinoda delticola Mobile-Bay und Alabama-River-Delta 5 G. gibbonsi Pearl- und Pascagoula-River 6 G. ernsti Escambia- und Conecuh-River 7 G. barbouri Apalachicola-, Flint- und Chattahoochee-River 8 G. caglei Guadalupe- und San Antonio-River 9 G. versa Colorado-River 10 G. pseudogeographica pseudogeographica Oberlauf des Mississippi-River nördlieh von Zentral Missouri und Missouri- River 11 G. pseudogeographica kohnii Unterlauf des Mississippi-River südlieh von Zentral Missouri 12 G. geographica Wisconsin, zentral Osten von Minnesota, Osten von lowa, Michigan, Süden von Ontario in Kanada, Norden des Staates New York, Inselvorkommen Zentral, Westen und Osten von Pennsylvania, Ohio, Indiana, lllinois, Missouri. Westen von Kansas, Arkansas, Kentucky, Westen von Virginia, Westen und Süden von West Virginia, Tennessee und Norden von Alabama 13 G. ouachitensis ouachitensis Unterlauf des Mississippi-River südwärts des Staates Missouri mit seinen Nebenflüssen, mit Verbreitungszentrum im Ouachita-River-System im Norden von Louisiana 14 G. ouachitensis sabinensis Sabine-River, Grenzfluss zwischen Texas und Louisiana mit seinen Nebenflüssen Tabelle 3. Art- bzw. unterartspezifische Verbreitungsgebiete. Die einzelnen Zahlen stellen die Vorkommensgebiete und -tlüsse der verschiedenen Arten und Unterarten der Gattung Graptemys in den abgebildeten Karten dar. 10 RADIATA 10 (2), 2001

HALTUNG UND NACHZUCHT schrank einbringt. Das Geschlecht der Schlüpflinge lässt sich bekanntermaßen durch die Brnttemperatur beeinflussen. Aus eigener Erfahrung konnte ich feststellen, dass bei den Arten der Gattung Graptemys erst ab Bruttemperaturen von über 30 °C weibliche Schildkröten schlüpfen. Nach dem Schlupf hängt am Plastron meist noch ein Dottersackrest (s. Abb. 2). Die kleinen Schildkröten belasse ich im Brutschrank, bis der Dottersack vollständig verschwunden ist. Anschließend überführe ich sie in ein für sie vorbereitetes Aquaterrarium. Die Kleinen nehmen meist innerhalb der ersten Tage ihre erste Nahrung zu sich. Dieses Thema wird im Kapitel „Futter und Fütterung" weiter ausgeführt. Graptemys-Schlüptlinge kommen sofort mit der von mir angebotenen Wassertiefe von 50 bis 60 cm und im Kapitel „Anforderungen an das Haltungsbecken" vorgestellten Bedingungen zurecht. Artenteil Im folgenden möchte ich die Arten, die ich selbst züchte, näher beschreiben. Die Verbreitungsgebiete können Tabelle 3 und den entsprechenden Karten entnommen werden. Obwohl die Tiere der beschriebenen Arten alle eher verträglich sind, empfehle ich trotzdem, die Geschlechter nur während der ein bis zwei Wochen im Frühjahr und im Herbst zur Paarungszeit zusammenzuführen, wenn die Wassertemperatur um 20 °C liegt. Graptemys nigrinoda, die Schwarzknopf­ Höckerschildkröte Die Nominalform Graptemys nigrinoda nigrinoda ist der kleinste Vertreter der Gattung Graptemys. Die Männchen erreichen nur ungefähr 8 cm, die Weibchen etwa 15 cm Panzerlänge. Die Unterart Graptemys nigrinoda delticola wird erheblich grüßer. Die markanten schwarzen Knöpfe auf dem Carapax gaben dieser Art den Namen (s. Abb. 4). Diese schwarzen Knöpfe werden mit zunehmendem Wachstum der Weibchen immer unauffälliger. Ins Auge fallen die schwachen orangen Kringel auf den Schildern des Carapax, dessen Grundfärbung ansonsten grau bis graugrün ist. Das Plastron hat eine cremefarbene, leicht rosagelbe Grundfärbung. Bei der Nominalform sind nur an den Quer-· nähten der Plastronschilder schwarze Balken sichtbar, die bei den Weibchen mit fortgeschrittener Größe nur noch am Rand des Plastrons zu erkennen sind. Die Unterart Graptemys nig rinoda delticola dagegen unterscheidet sich durch eine stark ausgeprägte schwarze Bauchzeichnung. Die Weichteilzeichnung der Nominalform Graptemys nigrinoda nigrinoda weist eine kräftige weiße oder gelbe Linienzeichnung auf, während Graptemys nigrinoda delticola nur feine weiße Linien mit insgesamt mehr Schwarzanteil besitzt. Graptemys barbouri, die Barbour-Höckerschildkröte Die Art Graptemys barbouri ist die größte der Höckerschildkrötenarten. Männchen werden etwa 14 cm groß, Weibchen zirka 32 cm. Das Verbreitungsgebiet ist das Apalachicola­ River-System im Norden von Florida sowie das Flint-River- und Chattahoochee-River­ System im Südwesten des Staates Georgia. Das Wasser im besagten Flusssystem ist durch starke Huminsäure-Einschwemmungcn und eisenhaltiges Gestein des Flussbettes kaffeebraun gefärbt. In der Vermischungszone des Flusswassers mit dem Meerwasser des Golfs von Mexiko tritt diese braune Wasserfärbung großflächig im Mündungsgebiet des Flusssystems auf. Dies konnte ich bei einem Besuch des Heimatflusses dieser Art beobachten. Die Grundfarbe des Carapax ist olivgrün. Der Mittelkiel ist leicht dunkel unterlegt. Das Plastron ist cremefarben gelb und an den Quernähten der Schilder sind schwarze Balken sichtbar, die mit zunehmendem Alter verschwinden. Die Weibchen bekommen im Alter besonders große Köpfe. Die Weichteile sind mit einer gelben Linienzeichnung versehen. Die sehr attraktive Maske auf der Oberseite des Kopfes lässt eine artspezifische Y-förmige Stelle als Erkennungsmerkmal frei, und am Kinn ist ein sichelförmiger Balken sichtbar, der diese Art RADIATA 10 (2), 2001 11

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