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Radiata 10 (2)

  • Text
  • Nachzucht
  • Verbreitungsgebiet
  • Ouachitensis
  • Pseudogeographica
  • Nigrinoda
  • Haltung
  • Arten
  • Radiata
  • Tiere
  • Graptemys

HALTUNG UND NACHZUCHT

HALTUNG UND NACHZUCHT sind sehr bald in der Lage, größere Fuucrbrocken mundgerecht zu zerkleinern. Es ist dringend notwendig, das Nahrungsangebot sowohl quantitativ großzügig als auch qualitativ hochwertig zu gestalten. Eine unregelmäßige Fütterung kann keine erfolgreiche Haltung (geschweige denn Zucht) als Ergebnis nach sich ziehen. Hygiene Die Sauberkeit von Wasser, Bodengrund und des Landteil ist von größter Bedeutung. Dies beinhaltet jedoch auch ein gesundes Filtermilieu. Wasserwechsel müssen regelmäßig durchgeführt werden, um die in erheblichem Maße anfallenden Ausscheidungsprodukte nicht über eine gewisse Konzentration ansteigen zu lassen. Winterruhe Schildkröten der subtropischen und gemäßigten Klimazonen halten in den kühlen bzw. kalten Monaten des Jahres eine Winterstarre. Graptemys-Artcn stammen aus Flusssystemen der USA, die ein subtropisches bis gemäßigtes Klima aufweisen. Die Winterstarre findet um und in den Monaten Dezember bis Januar statt. Wobei die Graptemys-Arten der nördlicheren Verbreitungsgebiete selbstverständlich einen längeren Winter erleben. Ab Oktober bis November bemerke ich stets eine verminderte Nahrungsaufnahme, obwohl die Wassertemperaturen noch bei zirka 23 °C liegen. Mitte November stelle ich die Nahrungsgaben zwei Wochen vor Absenkung der Wassertemperatur auf die Winterstarretemperatur ein. Die Schildkröten haben dann bei Wassertemperaturen von etwa 20 °C und noch vorhandener Beleuchtung von maximal zehn Stunden die Möglichkeit, sich zu entleeren. Dies stellt meines Erachtens eine sehr wichtige Maßnahme vor jeglicher Überwinterung von Schildkröten dar. Den Wasserspiegel senke ich zu Beginn der Winterstarre auf das 1 ½-fache der Panzerbreite der größten Schildkröte im Aquaterrarium. Das Absenken der Wassertemperatur auf die Winterstarretemperatur von zirka 10 °C bei Gruppe 1 (s. Tabelle 1) und 4 °C bei Gruppe 2 (s. Tabe!- Abb. 6. Graptemys ouachitensis ouachitensis, die Ouachita-Höckerschildkröte ist schon als Schlüpfling außergewöhnlich gezeichnet. 8 RADIATA 10(2), 2001

HALTUNG UND NACHZUCHT le 2) erfolgt innerhalb einer Woche nach Abschalten der gesamten Beleuchtung und Raumheizung, welche die Raumgrundtemperatur sonst bei 20 bis 23 °C (je nach Einstellung) halten würde. Die Schildkröten reduzieren bei den oben erwähnten Wassertemperaturen ihre Aktivität auf ein Minimum und werden nur durch ein Fenster an den Tagund Nachtrhythmus erinnert. Anfang Februar werden durch Zuschalten der Beleuchtung von zunächst acht bis zehn Stunden täglich und stetiges Erhöhen der Wassertemperaturen auf etwa 20 °C die Lebensgeister geweckt und mit der Fütternng begonnen. Nahrungsaufnahme findet frühestens bei Wassertemperaturen von mindestens 18 °C statt. Bei niedrigeren Wassertemperaturen habe ich noch keine Höckerschildkröte bei der Nahrungsaufnahme beobachtet. Zucht Die Eiablage findet bei meiner jahreszeitlichen Abstimmung in den Monaten April bis Juli statt. Es wird ungefähr alle drei Wochen von jedem Weibchen ein Gelege in einen leicht feucht gehaltenen, mit Sand-/ Torf-Gemisch gefüllten Eiablageplatz abgelegt. Der Eiablageplatz muss mindestens 40 cm über dem Wasserspiegel angebracnt sein. Die Eier werden in etwa 15 cm Tiefe deponiert. Die Bodentemperatur des Eiablageplatzes sollte zwischen 28 °C und 31 °C liegen. Ein Craptemys-Weibchen legt pro Gelege 3 bis 9 (Weibchen der größeren Arten auch mehr) Eier ab. Die Eianzahl steigert sich mit der Größe bzw. dem Alter der Weibchen, unter Voraussetzung einer möglichst optimalen Ernährung und Haltung. Der Vitalitätszustand der Schlüpflinge, die Embryonalentwicklung und auch der Erfolg bei der eigenständigen Öffnung der Eischale und dem vollständigen Verlassen des Eies hängen unabdingbar vom Ernährungszustand und den Haltungsbedingungen der Elterntiere ab. In den Eiablageplätzen sind Nachzuchttiere manchmal ohne mein Zutun zum Schlupf gekommen. Jedoch überführe ich zur kontrollierten Inkubation die Gelege in der Regel in einen selbstgebauten Brutschrank. Die Bruttemperatur von 26 bis 31 °C erreiche ich über einen Aquarienheizer, der durch ein Wasserbad feuchtwarme Luft in den Brut- Abb. 7. Ein subadultes Weibchen der Falschen Landkarten-Höckerschildkröte, Graptemys pseudogeographica pseudogeographica, die den Jungtieren eigene Carapaxzeichnung hat sich schon verloren. RADIATA 10 (2), 2001 9

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