Aufrufe
vor 11 Monaten

Vitalstoffe 2/2023

  • Text
  • Curcumin
  • Ernährung
  • Ashwagandha
  • Männergesundheit
  • Omega3
  • Gelatine
  • Schafgarbe
  • Probiotik
  • Harnischcom
  • Magazin
  • Vitalstoffe
  • Vitamin
  • Gesundheit
  • Studien
  • Studie
  • Pycnogenol
italstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

V italstoffe Anita

V italstoffe Anita Käser, Brigitte Hicks Für ein gutes Bauchgefühl: Die pure Kraft probiotischer Bakterien ©ag visuell – stock.adobe.com Pro- und Präbiotika rücken beim Thema Gesundheit, insbesondere der Darmgesundheit, an vorderste Front. Es entsteht ein spannendes, weitläufiges Feld, zu dem es mehr und mehr Studien und Berichte über die positiven und gesundheitsfördernden Eigenschaften für den menschlichen Körper gibt. Hier wird es in den nächsten Jahren sicherlich noch viele weitere Forschungen geben und so wird es in Zukunft immer attraktiver für den gesundheitsbewussten Verbraucher werden, gezielt Pround Präbiotika einzunehmen. Für viele Unternehmen bleibt zu klären: „Kann man es sich überhaupt noch leisten, hier nicht dabei zu sein?“ Diese Frage beantworten mehr und mehr Firmen für sich positiv und erweitern ihr Portfolio gezielt um ein Produkt im Bereich Pround Präbiotika. Dies bestätigen die aktuellen Marktzahlen mit einem Anstieg von + 13,6 % im Bereich Probiotika. Der Markt der Probiotika stieg im 1. Halbjahr 2022 im Vergleich zu den Nahrungsergänzungsmitteln um mehr als das Doppelte (1). Bei der Entwicklung Ihres Produktes im Bereich Pround Präbiotika steht Ihnen die Goerlich Pharma als kompetenter deutscher Auftragshersteller und Entwickler bei der Produktion unterschiedlichster probiotischer und präbiotischer Produktkonzepte zur Seite. Was genau sind Pro- & Präbiotika? Als Probiotika werden lebende Mikroorganismen bezeichnet, welche in ausreichender Menge einen gesundheitlichen Nutzen für den Menschen haben können. Darunter zählen normalerweise lebende Pilze oder Bakterien, wie z. B. Milchsäurebakterien oder Hefen, die sich im Darm anreichern, vermehren und zu positiven gesundheitlichen Effekten führen können. Ihnen werden außerdem antibakterielle Eigenschaften gegen Krankheitserreger zugeschrieben und sie haben in der Regel keine feststellbaren Nebenwirkungen zur Folge (2, 6). 20

Probiotika Um als Probiotika bezeichnet werden zu können, sind bestimmte Bedingungen zu erfüllen. Zum einen sollte es einen Nachweis über deren gesundheitsförderndes Potential sowie über die genetische Stabilität geben. Zum anderen sollten Wirkungen zur Produktion von Milchsäure und bakteriostatisch oder bakterizid aktiver Substanzen sowie die Überlebensfähigkeit im Magen und Vervielfältigungsfähigkeit im Darm belegt sein (3). Bereits bei der Geburt werden auf den Säugling über die Vaginalschleimhaut der Mutter sowie über die Muttermilch wichtige Bakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien übertragen. Laktobazillen produzieren Milchsäure und bewirken beispielsweise eine Ansäuerung des Darms, wodurch es gesundheitsschädlichen Bakterien erschwert wird, sich dort zu vermehren oder anzusiedeln. Bifidobakterien haben ähnliche Funktionen und können zudem lebensnotwendige Enzyme und Vitamine, welche vor allem im Säuglingsstadium essenziell für die Entwicklung des Immunsystems sind, herstellen (3). Zur besseren Aufnahme der Pro- und Präbiotika kann der richtige Zeitpunkt der Einnahme entscheidend sein, da diese auf dem Weg zum Darm durch die Magensäure angegriffen werden. Am Morgen vor der ersten Mahlzeit ist der pH-Wert des Magens hoch und dadurch wenig sauer. Somit kommen die probiotischen Bakterien bei der Einnahme auf leeren Magen nur wenig mit den Verdauungsenzymen und der Magensäure in Berührung und letztendlich in höherer Anzahl im Darm an (4). Eine Darmflora, die im Ungleichgewicht ist, kann Ursache für den Beginn verschiedener Erkrankungen sein. Zu einer gesunden Lebensweise durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und ein positives Stressmanagement kann die Einnahme von „guten“ Darmbakterien sehr unterstützend für den Körper wirken (3). Die vielseitigen Anwendungsgebiete ziehen sich von Magen-Darm-Erkrankungen über Allergien bis hin zur Stimulierung des Immunsystems und Prävention bei Antibiotikabehandlungen (2). Bei Präbiotika handelt es sich nicht um Mikroorganismen, sondern um Nahrungsbestandteile, welche nicht im Dünndarm gespalten und verdaut werden und dadurch unbeschädigt im Dickdarm ankommen. Präbiotika sind Ballaststoffe wie beispielsweise Inulin, Oligosaccharide oder Pektin. Diese werden im Körper als Nahrung für darmeigene, „gute“ Bakterien genutzt. Sie fördern zusätzlich das Wachstum der wichtigen, im Darm vorkommenden Bakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien und blockieren gleichzeitig die Bindung von „schlechten“ und gesundheitsschädlichen Bakterien an die Darmzellen. Zudem stellen sie kurzkettige Fettsäuren her, die den pH-Wert im Darm senken und somit die Absorption und Löslichkeit bestimmter Mineralstoffe wie Magnesium oder Calcium fördern und zudem als Energiequelle der Darmschleimhaut dienen. Präbiotika können auch als Schutz der probiotischen Bakterien auf dem Weg durch den Verdauungstrakt dienen (3). Weitere Begriffe, mit denen man im Bereich Pro- & Präbiotika auch in Kontakt kommt, sind beispielsweise Synbiotika und Postbiotika. Der Begriff Synbiotika wird für eine Mischung aus Pro- und Präbiotika, wie beispielsweise die Kombination aus verschiedenen Bakterienstämmen mit Inulin in einer Kapsel oder Stick, verwendet. Hierbei sind positive Wechselwirkungen in Bezug auf das Darm-Immunsystem und die Darmflora gegeben (3). Die International Scientific Association of Probiotics and Prebiotics (ISAPP) definiert Postbiotika als eine „Zubereitung aus unbelebten Mikroorganismen und/oder deren Bestandteilen, die einen gesundheitlichen Nutzen für den Wirt bieten“ (5). Wie wirken Probiotika im Darm? Die Verdauung der Nahrung, also die Energie- und Nährstoffgewinnung, findet hauptsächlich im Darm statt. Probiotika können die Verdauung der Nahrung unterstützen, indem sie Enzyme produzieren, die den Abbau von ansonsten nicht verdaulichen Nahrungsbestandteilen („Präbiotika“) ermöglichen (7). Daneben zählt die Infektionsabwehr zu einer der wichtigsten Aufgaben des Verdauungssystems (8). Für Probiotika sind unterschiedliche direkte und indirekte Wirkmechanismen bekannt (7). Zum einen können Probiotika direkt gegen Krankheitserreger wirken, indem sie antibakterielle Substanzen, z. B. Milchsäure produzieren. Zum anderen konkurrieren sie mit den Krankheitserregern um Nährstoffe und die Anheftung und Besiedlung der Darmzellen. Außerdem können einige Probiotika Giftstoffe aufnehmen oder verstoffwechseln (7) und die Darmbarriere stabilisieren (8). Darüber hinaus können Probiotika das Immunsystem modifizieren, indem sie Darm-assoziierte Immunzellen aktivieren (8). Eine positive Wirkung wurde bei allergischen Reaktionen und Entzündungen beobachtet, da auch hier das Immunsystem beteiligt ist. Die Aktivität des überschießenden Immunsystems wird dabei durch Probiotika gehemmt. So lassen sich einige der in Studien beobachteten positiven Effekte, z. B. bei Durchfall, Verdauungsstörungen, Allergien, Hauterkrankungen erklären (7). Nicht zu vergessen ist die sogenannte Darm-Gehirn-Achse, über die sich das Gehirn und der Darm gegenseitig beeinflussen können. Dafür werden Botenstoffe benötigt, die ebenfalls von den im Darm befindlichen Bakterien produziert werden (8). Probiotische Produkte Da nicht jeder probiotische Bakterienstamm alle oben genannten Mechanismen aufweist, werden oft Mischungen Juli 2023 21

Wählen Sie die gewünschte Fachzeitschrift

fng MAGAZIN - Food · Nonfood · Getränke · Tobacco

WiN woodworking INTERNATIONAL