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Automationspraxis 03.2018

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_Mobile Robotik & Fahrerloser Transport Fahrerlose Transportsysteme im Einsatz bei BMW und VW FTS optimiert Montage und Materialfluss Von der Motorradmontage im BMW-Werk Berlin-Spandau bis zur Teileproduktion bei VW Kassel: FTS von DS Automotion sorgen für mehr Flexibilität, bessere Ergonomie sowie effizienten Materialfluss. Bis zu 800 Motorräder pro Tag produziert das BMW-Werk Berlin. Die Montage der Zwei- und Vierzylindermodelle erfolgt auf fahrerlosen Transportsystemen von DS. Bild: DS Automotion Im Motorradwerk Berlin-Spandau entstehen täglich bis zu 800 BMW- Motorräder im Premium-Segment. Steigende Fahrzeuggewichte, eine wachsende Produktvielfalt und sinkende Losgrößen führten zur Umgestaltung der Montagelinie für die Zwei- und Vierzylindermodelle. Agil, effizient und arbeitnehmerfreundlich sollte die neue Linie sein und die Montage individueller Motorräder in beliebiger Abfolge gestatten. Aufgabenspezifisch und besonders kompakt gestaltete fahrerlose Transportsysteme (FTS) lösten daher die existierende Hänge - förderbahn ab. Die FTS verbessern Flexibilität und Ergonomie und ermöglichen eine besonders kompakte Gestaltung der Montage - linie. „Unser besonders kleines FTS ist bei 400 Kilogramm Tragfähigkeit kaum größer als das Motorrad, das es trägt“, sagt Christoph Salmhofer, Projektleiter bei DS Automotion. Auf einer integrierten Hubsäule lässt sich das Motorrad heben, drehen und seitlich verschieben. Die Einstellung der Arbeitshöhe erfolgt automatisch, abhängig von den Bedürfnissen des Arbeiters, die in einem persönlichen RFID-Chip hinterlegt sind. Insgesamt wurden für BMW 67 FTS kundenspezifisch gestaltet: 54 tragen die Motorräder während der eigentlichen Montage und 13 entlang des Verpackungsvorganges nach der Endkontrolle. Obwohl äußerlich unterschiedlich, handelt es sich um dasselbe Grundfahrzeug. Diese Vereinheitlichung bringt deutliche Vorteile in der Instandhaltung. Die Fahrzeuge navigieren über Induktionsschleifen im Boden. Diese dienen auch dem permanenten Nachladen der Batterien. Abbau der Altanlage, Installation und Inbetriebnahme erfolgten in einer einzigen Betriebspause. Zwei unterschiedliche Systeme im Einsatz Auch bei VW in Kassel kommen FTS von DS zum Einsatz. In Kassel produziert VW Getriebe, Abgasanlagen und weitere Komponenten auf spezialisierten, räumlich getrennten Produktionslinien. Ebenso unterschiedlich sind die beiden fahrerlosen Transportsysteme, die dort den innerbetrieblichen Transport erledigen. Jede auf ihre Art, tragen beide zu einer Flexibilisierung der Produktion bei. Ein Einsatzort ist die Produktion von Abgasanlagen und Karosserieteilen für den modularen Querbaukasten. In speziell konstruierten Transportboxen sollen diese Teile von den rund 45 Laser- Schneidmaschinen zu einer Behälterversandanlage mit 8000 Stellplätzen gelangen. Dazu transportiert ein FTS mit 18 kundenspezifisch entwickelten Unterfahr-Fahrzeugen 500 (im Endausbau 800) 52 März 2018

_Mobile Robotik & Fahrerloser Transport leere Behälter in Leergut-Lager lagerichtig für die Beladung per Roboter zum Laserpark und von dort zur Behälterversandanlage. Die Fahrzeuge überprüfen den vom Leitrechner berechneten Kurs mittels im Boden eingelassener Permanentmagnete. Der Leitrechner schaltet auch eine Verkehrslichtanlage an einer Kreuzung mit bemannten Fahrzeugen. Zudem besteht eine Verbindung zum Notrufsystem, so dass die Fahrzeuge des FTS im Notfall zur Seite fahren, um eine Rettungsgasse zu bilden. Nach jedem Transportzyklus fahren die Fahrzeuge an eine der sechs Ladestationen zum Nachladen ihrer NiCd-Akkus. Das vermeidet angesichts der langen Strecke Staus vor den Ladestationen und maximiert so die Fahrzeugverfügbarkeit. Bei der Getriebemontage, die seit 2014 in einer neuen Halle erfolgt, konnten die Planer den innerbetrieblichen Teiletransport frei gestalten. Die Transportbehälter werden von automatisierten Still- Hochhubstaplern leer zum Ende der Linie und beladene Behälter wieder zurück gebracht. Pro Schicht werden 240 Getriebegestelle bewegt. Für diese Anwendung favorisierten die Planer wegen der geringen Anzahl benötigter Fahrzeuge ein System mit automatisierten Serienfahrzeugen. Die Fahrzeuge sind mit Lithium- Ionen-Akkus ausgestattet und werden an zwei Stationen nach einem zyklischen Plan aufgeladen. Die Überprüfung des vom Leitsystem errechneten Fahrkurses erfolgt mittels Laser-Navigation. Zu den Herausforderungen gehörte das hohe Transportgewicht von bis zu 1,9 Tonnen, speziell weil die Fahrzeuge wegen des Clean Factory Konzeptes einen Bürstenteppich überqueren müssen, um keinen Schmutz in die Halle zu bringen. ↓ DS Automation GmbH www.ds-automotion.com Logimat Halle 7, Stand D21 Großauftrag für Batteriefabrik Ende 2017 erhielt DS Automotion den ersten Teil eines über drei Jahre laufenden Auftrags zur Ausstattung eines neuen Montagewerks für Elektroauto-Batterien in Deutschland mit fahrerlosen Transportsystemen (FTS). Wenn die Anlage Ende 2020 den Vollbetrieb aufnimmt, wird sie mit ca. 150 FTS-Fahrzeugen unterschiedlicher Bauarten zu den weltweit größten FTS-Anlagen gehören. ↓ Ultraflaches Fahrzeug Mobilroboter wuchtet 15 Kilogramm schwere Kartons Bild: EK Mit einem ultraflachen fahrerlosen Transportsystem eröffnet EK neue Dimensionen in der Transportrobotik. Das nur 130 mm flache, 610 mm schmale und 1380 mm kurze Fahrzeug vereint maximale Flexibilität und hohe Leistung auf minimalem Bauraum. Ob Drehung auf der Stelle, Kurvenoder Diagonalfahrt – dank seines Antriebskonzeptes kann es beliebige Bewegungen ausführen und auf engstem Raum manövrieren. Es bewegt 1 t Traglast und legt bis zu 2 m pro Sekunde zurück. Die Ausstattungen, Abmessungen und Leistungsdaten können an die Aufgabenstellung modular angepasst werden, z. B. mit Hub- oder Zentriereinrichtungen, Fördertechnik und demnächst auch mit Roboterarmen. ↓ E&K Automation GmbH www.ek-automation.com, Logimat Halle 7, Stand C11 15 Kilogramm schwere Kartons in Fachbodenregale einsortieren: Für Magazinos intelligenten Roboter Soto ist das auch im Dauereinsatz kein Problem. Der autonom agierende Roboter kann mithilfe von 3D-Kameratechnik Kartons von einer Förderstrecke greifen, auf dem Fahrzeug zwischenlagern, zum Zielort navigieren und dort die Kartons in Fachbodenregalen zielgenau ablegen. Zum Einsatz kommt der intelligente Roboter Soto in erster Linie in Distributionszentren der Fashionlogistik. Als weiteres Einsatzgebiet ist die Nachschubversorgung von Kleinladungsträgern in der Produktionslogistik vorgesehen. Bild: Magazino Objekte bis zu einer Größe von 600 x 400 x 400 Millimetern kann Soto mit seinem adaptiven Greifer handhaben. In seinem integrierten Regal können bis zu acht Kartons zwischengelagert werden. Laserscanner ermöglichen nicht nur eine autonome Navigation, sondern auch den sicheren Betrieb parallel zu Mitarbeitern. Vernetzt über eine Cloud tauscht sich Soto mit anderen Robotern über aktuelle Karten und Erfahrungen mit bestimmten Situationen aus. Dadurch können sie voneinander lernen. ↓ Magazino GmbH www.magazino.eu Logimat Halle 5, Stand D55 März 2018 53

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