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Automationspraxis 04.2023

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Bild: Intrinsic Intrinsic will die Entwicklung von komplexen Robotikanwendungen vereinfachen. Verhaltensbäume erleichtern die Orchestrierung komplexer Prozessabläufe. Mit dem neuen Online- Konfigurator Machine Planner macht Igus preiswerte Robotik für jedermann zugänglich, denn für das Online-Tool braucht man keine Konstruktionskenntnisse. Gemäß der Idee „Play before Pay“ können Anwender mit dem Machine Planner über ein 3D-Modell Kameras, Greifer, Roboter, aber auch Maschinengestelle und Förderbänder kombinieren und virtuell erproben: „Das ist so simpel wie der Schrankkonfigurator eines Möbelhauses“, so Alexander Mühlens. Mit ein paar Klicks sei die Lösung innerhalb von einer Minute fertig konfiguriert – ganz ohne CAD-Zeichnen. Darüber hinaus vereinfacht Igus mit einer intuitiven Software die Programmierung seiner Rebel- Roboter. Ganz neu ist auch die Anyapp Software, mit der sich auch Roboter von anderen Anbietern programmieren lassen. Über 40 Kinematiken von rund 20 Drittherstellern könne man bereits ansteuern, so Alexander Mühlens. Bild: Igus Android und Windows der Robotik Einen ähnlichen herstellerübergreifenden Ansatz verfolgen zudem weitere deutsche Newcomer, etwa Wandelbots (die den Vormach-Zeigestift Tracepen aufgegeben haben und nun auf 100% Software setzen) oder Voraus Robotik, die beide an einer herstellerunabhängigen Softwareplattform für Roboter arbeiten. Voraus nennt dies das „Android der Robotik“, Wandelbots vergleicht es eher mit Windows. Die Idee ist letztlich die gleiche: Gerade hardware- und herstellerunabhängige Betriebssysteme haben den PC- und Smartphone-Siegeszug begünstigt. Das soll sich nun in der Robotik wiederholen. Da die etablierten Roboterhersteller über kurz oder lang ihre eigene Robotersteuerung aber wohl nicht aufgeben werden (auch weil sie ja selbst die Vereinfachung vorantreiben), schiebt sich die Software aus Hannover (Voraus.core) oder Dresden (Wandelbots Operating System) wie eine Middleware mit modernem Antlitz zwischen die klassische Robotersteuerung und den Anwender. „Unser intelligentes Betriebssystem Voraus.core, hebt jeden Roboter – ob Cobot, Industrieroboter oder Serviceroboter – auf ein neues Level. Damit kann jeder Roboter, ob alt oder neu, einfach und schnell über unsere No-Code-Schnittstelle bedient werden“, sagt Voraus-CEO Jens Kotlarski. Zudem existieren um Voraus.core herum zahlreiche Erweiterungen und Tools: Über fertige Apps kann man Komponenten wie Greifer oder Kameras einfach integrieren, sodass sich neue Robotik-Applikationen 45 % günstiger und 85 % schneller realisieren lassen. „Darüber hinaus bieten offene Schnittstellen, wie Python und OPC UA, Raum für individuelle Lösungen.“ So können beispielsweise Systemintegratoren und Maschinenbauer intuitiv bedienbare Gesamtlösungen (etwa zur Maschinenbeladung oder zum Palettieren) bauen, in die sich Zusatzfunktionen über Apps ganz einfach integrieren lassen. Und diese einfach bedienbare Roboteranwendung funktioniert dann eben mit beliebigen Modellen, je nach Kundenwunsch und aktueller Lieferzeit – und nicht wie bei Polyscope X nur mit den Cobots von Universal Robots. Was macht Googles Intrinsic? Noch weitergehender agiert der Google-Ableger Intrinsic. Auch dieser entwickelt eine herstellerübergreifende Softwareplattform für Roboter. Erstes konkretes Produkt ist das webbasierte Tool Flowstate, mit dem sich Roboterprogramme grafisch basiert aus fertigen Bausteinen zusammen - klicken lassen und sich diese Anwendungen dann auch gleich simulieren und testen lassen. „Wir wollen damit den Zugang zur Robotik demokratisieren“, sagt Intrinsic-CEO Wendy Tan- White. Dazu gehört auch, dass Intrinsic innovative KI-Funktionen – beispielsweise die normalerweise recht komplett Sensorik- und Vision-gesteuerte Robotik („Perception“) – als Apps einfach nutzbar zu Verfügung stellt. Es wird daher spannend zu beobachten sein, ob und wie sich der US- Konzern damit im deutschen Markt durchsetzen wird. Immerhin: Mit Siemens und Trumpf konnte Intrinsic – neben Automationslieferanten wie Kuka, Comau, Beckhoff, Keba, UR, Schmalz, Zimmer und Schunk – schon namhafte Industriepartner für sein Konzept gewinnen. ↓ 24 September 2023

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