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Bayreuth Evangelisch Mai-Juni 2019

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Foto: Andreas Harbach

Foto: Andreas Harbach „Herzlich Willkommen“: Studienleiterin Jutta Geyrhalter (vorne rechts) im Gespräch mit den Teilnehmerinnen des Willkommenstages. Fotos:Sonnenstatter Spiritueller Impuls: In der Erlöserkirche werden Kerzen angezündet.

Thema: Willkommenstag „Uns tut es gut, wenn es anderen gutgeht“ „Herzlich willkommen“ am Arbeitsplatz Kirche und Diakonie „Herzlich willkommen“ steht auf dem blauen Schild vor dem Gemeindehaus in Bayreuth- Altstadt, „Herzlich willkommen“, verheißen die Buchstaben in der farbenfrohen Mitte des Gemeindesaales. „Herzlich willkommen“: Das gilt den achtzehn Frauen, die an diesem Februarmorgen in einem Stuhlkreis um diesen Gruß sitzen. Ihre Mienen sind teils erwartungsvoll und offen, teils auch ein wenig skeptisch - was dieser Tag wohl bringen würde? Dieser Tag - das ist ein „Willkommenstag“, seit kurzem verpflichtend für alle neuen kirchlichen Mitarbeitenden. Willkommenstage: Sie sind keine Bayreuther Erfindung, sondern finden seit einigen Monaten bayernweit statt. Grundsätzlich sollen Menschen, die in Kirche und Diakonie mitarbeiten, Mitglied der evangelischen Kirche oder einer anderen Kirche sein, die zur sogenannten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) gehört. Allerdings, und das gilt auch für den Kirchenkreis Bayreuth: Immer weniger Menschen erfüllen diese Bedingung. Dazu kommt, dass gerade bei den sozialen Berufen Arbeitskräfte rar sind, kirchliche Einrichtungen konkurrieren hier mit zahlreichen anderen Arbeitgebern. werden, explizit werden - verbunden mit einer Vorstellung des diakonisch-christlichen Profils, überhaupt des Arbeitgebers Kirche, dessen Werte und Strukturen nicht mehr bei allen als bekannt vorausgesetzt werden können. Informationen und Hintergründe stehen also auf dem Programm, getragen aber immer von dem einen Gedanken: „Der Tag soll ein Geschenk für Sie sein – weil Sie als Mitarbeiterin ein Geschenk für die Kirche sind!“ Das stellt die Religionspädagogin Jutta Geyrhalter gleich zu Beginn der Runde klar. Sie ist Studienleiterin am Evangelischen Bildungswerk und führt gemeinsam mit ihrer Kollegin, Pfarrerin Dr. Angela Hager, durch den Tag. „Wir freuen uns über Sie“, bekräftigt Markus Scherm, Geschäftsführer des Bayreuther Kirchengemeindeamts, der an diesem Tag für die Arbeitgeberseite das Grußwort spricht, „und Sie haben auch einfach die Möglichkeit, heute ein wenig über unser Vereinsbuch ins Gespräch zu kommen.“ Das Vereinsbuch – bei diesem Arbeitgeber ist es: die Bibel. Und so beginnt der Tag dann auch gleich mit einem biblischen Text und Bild: Die „Sieben Werke der Barmherzigkeit“ regen an, das eigene Arbeiten „im Vereinsbuch“ zu verorten: Fremde aufnehmen, Kranke besuchen, Hungernde speisen, Nackte kleiden – schnell findet jede der Teilnehmerinnen ein Werk, in dem sie sich und das, was ihr wichtig ist, konkret oder im übertragenen Sinn wiederfindet. Gleich in der ersten Runde wird klar: Alle verbindet etwas – ob sie nun als Kinderpflegerin und Erzieherin, als Mesnerin oder Sozialpädagogin, mit Obdachlosen, in der Aids-Beratung, mit alten Menschen oder in der Krankenpflege arbeiten. „Uns allen tut es gut, wenn es anderen gutgeht“ – so wird es eine Teilnehmerin am Ende des Tages zusammenfassen. Vom biblischen Bild geht es ins Kennenlernen in kleinen Gruppen: Was hat mich zum Arbeitgeber Kirche geführt? Was kann ich hier einbringen von dem, was ich an Gaben habe? Die Stimmung lockert sich, der Anfang ist gemacht, kleine Grüppchen bilden sich, angeregte Gespräche. So wird es auch über den Tag bleiben – der Austausch bedeutet den Teilnehmerinnen viel, das zeigt sich auch in den Kaffeepausen bei Sonnenschein, beim Mittagessen und beim Gang durch die angrenzende Erlöserkirche, geführt von Pfarrer Michael Sonnenstatter, der auch rasch vorbeischaut bei der Willkommensgruppe. „Es ist toll, dass ich hier andere treffe, die in meinem Bereich arbeiten“, freut sich eine Teilnehmerin: Wie ist es in anderen Kindergärten, wer kann welche Fortbildung empfehlen, wer ist noch im Bereich Obdachlosenarbeit engagiert? Netzwerken – auch das gehört zum Willkommenstag dazu. Andere wiederum finden es besonders schön, dass sie hier gerade nicht nur aus dem eigenen beruflichen Umfeld Menschen kennenlernen. „So eine Vielfalt an Berufen in der Kirche“, staunt eine Teilnehmerin, „mir war gar nicht bewusst, was es da alles an Arbeitsfeldern gibt.“ Und der Blick in den Kirchenkreis Bayreuth, den die Gruppe später auch anhand eines kleinen Filmes macht, zeigt noch einmal auf seine Weise die Bandbreite und Fülle kirchlichdiakonischen Lebens in Gemeinden und Einrichtungen. Die Konsequenz: Ab 1. Juli 2017 können unter bestimmten Voraussetzungen auch Nicht- Christen in einem Großteil der Berufe in kirchlichen und diakonischen Einrichtungen in Bayern arbeiten - herzlich willkommen ihnen allen! Dieses Willkommen soll an den „Willkommenstagen“, die regelmäßig angeboten Bodenbild an diesem Tag: Die sieben Werke der Barmherzigkeit Ein Arbeitgeber – viele Berufe. Aber – wer ist dieser Arbeitgeber eigentlich? Auch das ist ein Thema des Willkommenstages: Was ist das Profil der Kirche? Biblische Leitbilder werden anschaulich aufgebaut: Salz der Erde sein. Ein Haus mit bunten Steinen, an dem jeder auf seine Weise mitbaut. Ein festlich ge- Bayreuth Evangelisch | Mai - Juni 2019 5

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