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Industrieanzeiger 04.2021

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» NACHRICHTEN Deutschland gehört bei der Roboterdichte zur Weltspitze 38 % des europäischen Bestands an Robotern werden laut der Vereinigung IFR in Deutschland eingesetzt. Weltweit liegt Deutschland damit bei der Roboterdichte auf Platz 4. Die Roboterdichte im produzierenden Gewerbe hat weltweit mit durchschnittlich 113 Industrierobotern pro 10.000 Mitarbeiter einen neuen Rekord erreicht. Westeuropa (225 Einheiten) und die skandinavischen Länder (204 Einheiten) verfügen über die am stärksten automatisierte Fertigung – gefolgt von Nordamerika (153 Einheiten) und Südostasien (119 Einheiten). Die Top-10-Länder mit automatisierter Produktion sind Singapur, Südkorea, Japan, Deutschland, Schweden, Dänemark, Hong Kong, Taiwan, USA und Belgien/Luxemburg. Das berichtet die Robotik - vereinigung International Federation of Robotics (IFR). Singapur ist demnach das Land mit der weltweit größten Roboterdichte. Hier kommen 918 Industrie- Roboter pro 10.000 Arbeitnehmer zum Einsatz. Wichtigster Akteur ist dort die Elektronikindustrie mit einem Anteil von 75 %. Industrieroboter werden insbesondere bei der Herstellung von Halbleitern und »In Japan werden Roboter von Robotern gebaut.« Computerperipheriegeräten eingesetzt. Auf dem zweiten Platz folgt Südkorea mit 868 Einheiten. Das Land ist mit Firmen wie Samsung und LG marktführend bei der Produktion von LCDs und Speicherchips. Darüber hinaus ist Südkorea ein wichtiger Produk - tionsstandort der Automobilindustrie und für die Herstellung von Batterien für Elektroautos. Japan (364 Einheiten) und Deutschland (346 Einheiten), folgen auf den Rängen drei und vier. Japan ist der weltweit größte Hersteller von Industrierobotern. In dem ostasiatischen Land werden sogar Roboter von Robotern hergestellt. Deutschland ist der mit Abstand der größte Industrieroboter-Markt in Europa. 38 % des gesamten europäischen Bestands werden in den Fabriken zwischen Nordsee und Alpen eingesetzt. Die Roboterdichte in der deutschen Automobilindustrie zählt zu den größten weltweit. www.ifr.org Verteilung der Roboterdichte im produzierenden Gewerbe im Jahr 2019. Grafik: IFR 10 Industrieanzeiger » 04|2021

Jahresbilanz Bosch erzielt trotz Coronajahr ein positives Ergebnis Im Geschäftsjahr 2020 erzielte die Bosch- Gruppe nach vorläufigen Zahlen ein Ergebnis vor Finanzen und Steuern (Ebit) von rund 1,9 Mrd. Euro. Das Geschäft des Technologie- und Dienstleistungsunternehmens entwickelte sich damit laut eigenen Angaben trotz Corona-Krise und rückläufiger Automobilproduktion besser als zunächst erwartet. Die Ebit-Rendite des Konzerns liegt bei rund 2,5 %, bereinigt stieg das Ebit somit auf rund 3,3 Mrd. Euro, das sind knapp 4,5 % vom Umsatz. Der Gesamtumsatz belief sich 2020 auf 71,6 Mrd. Euro und lag damit wechselkursbereinigt 4,4 % unter Vorjahr. Für 2021 rechnet Bosch mit einem Wachstum von knapp 4 % – nach einem Rückgang von 4,5 % im Vorjahr. In den einzelnen Geschäftseinheiten wirkte sich die Pandemie rückläufig auf die Erlöse aus, einzig das Gebrauchsgütergeschäft ist im Umsatz gewachsen. Der vom Shutdown der Automobilindustrie hart getroffene Unternehmensbereich Mobility Solutions erzielte 42,3 Mrd. Euro Umsatz. Mit einem Rückgang von 9,5 % entwickelte sich das Geschäft dennoch besser als der Markt, da die Automobilproduktion um 15 % zurückging, heißt es. Wechselkursbereinigt ergibt sich ein Minus von 8,1 %. Die Erlöse im Unternehmensbereich Consumer Goods legten um 5,2 % auf 18,6 Mrd. Euro zu, wechselkursbereinigt um 8,2 %. Das Geschäft mit Haushaltsgeräten und Elektrowerkzeugen profitierte vom Konsumenten-Trend, sich auf den häuslichen Bereich zu konzentrieren. Der Unternehmensbereich Industrial Technology blieb mit einem Umsatz von 5,1 Mrd. Euro insgesamt mit 16 % unter Vorjahr, wechselkursbereinigt unter 15 %. Der Unternehmensbereich Energy and Building Technology erreichte einen Umsatz von 5,4 Mrd. Euro. Während das Geschäft mit Thermotechnik sich durch Förderprogramme günstig entwickelte, belasteten viele ausgefallene Veranstaltungen das Produktgeschäft mit Beschallungs- und Konferenztechnik. Der Umsatzrückgang von 3,4 %entspricht wechselkursbereinigt einem Minus von 2 %. Künftig will die Bosch-Gruppe das Zusammenspiel von künstlicher Intelligenz (KI oder englisch: AI) und dem Internet der Dinge vorantreiben: Mit innovativen AIoT-Lösungen will der Konzern einen Mehrwert für Kunden schaffen – durch weniger Energiekosten, mehr Komfort Bild: Robert Bosch GmbH Bosch hält in der Corona-Krise Kurs und erzielte einen Umsatz von 71,6 Mrd. Euro. zeuge mit KI–Systemen Personen, Verkehrszeichen oder bestimmte Hindernisse erkennen und darauf reagieren. Dabei sind die Performanz und Aspekte der Cybersecurity sowie die Robustheit von KI wichtig. „Künstliche Intelligenz ist komund Sicherheit, heißt es. Die technischen Voraussetzungen hat Bosch bereits geschaffen: Eine IoT-Suite verbindet Geräte, Sensoren und Gateways, während eine Cloud-Infrastruktur Daten prozessiert. Mittels einer AI-Plattform lassen sich Anwendungen der KI zügig skalieren. Einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zum AIoT-Unternehmen soll der neue Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solu - tions mit seinen rund 17.000 Mitarbeitern leisten. Die Einheit bündelt die Hard- und Software-Entwicklung für neue Elektro - nikarchitekturen im Fahrzeug. www.bosch.com KI-Entwicklungslabor Künstliche Intelligenz soll sicherer werden Die TÜV-Unternehmen haben das TÜV AI Lab, ein Entwicklungslabor für künstliche Intelligenz (KI), gegründet. Experten werden hier die Entwicklung von Standards für die Prüfung sicherheits kritischer KI- Anwendungen zu begleiten. Das Ziel ist unter anderem, KI sicherer zu machen und ihre Nutzung in sicherheitskritischen Bereichen zu ermöglichen. Weiteres Ziel ist die Entwicklung von Lösungsansätzen für die Einteilung von KI-Anwendungen in Risikoklassen. Im AI Lab werden Experten aus den TÜV- Organisationen an praktischen Prüfszenarien arbeiten. Die Prüfer ermitteln zum Beispiel, wie sicher automatisierte Fahr- Das TÜV AI Lab arbeitet daran, künst - liche Intelligenz sicherer zu machen. Experten entwickeln dort Ansätze für die Prüfung von KI- Anwendungen. Bild: greenbutterfly/stock.adobe.com plex und kann sich dynamisch verhalten“, sagt Dr. Dirk Schlesinger, Leiter des TÜV AI Labs. Eine entsprechende Prüfung sollte daher in Zukunft Voraussetzung für die Zulassung neuer Fahrzeuge sein. www.vdtuev.de Industrieanzeiger » 04|2021 11

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