Aufrufe
vor 8 Jahren

LERNEN MIT ZUKUNFT Juni 2014

  • Text
  • Juni
  • Kinder
  • Menschen
  • Wien
  • Kindern
  • Zukunft
  • Eltern
  • Jungen
  • Wasser
  • Schwimmen

information &

information & entwicklung information & entwicklung ■ ■ Überbehütet und verwöhnt: Erziehung zur Hilflosigkeit WAS DIE GESELLSCHAFT VON MORGEN LEBENSUNFÄHIG MACHT Mag.a Maria Neuberger- Schmidt Autorin und Obfrau „Elternwerkstatt“ www.elternwerkstatt.at Annette hat einen netten Mann und einen 15-jährigen Sohn, Hannes. Dieser ist gutmütig, bequem und stark übergewichtig. Die Mutter tut alles für ihre lieben Männer, kocht, putzt und gibt täglich frische Badetücher, die sie vom Boden aufhebt, nachdem die beiden geduscht haben. Am Morgen legt Annette Hannes das Gewand hin, macht für ihre Familie das Frühstück und bringt ihren Sohn zur Schule. Da das Busfahren mit umständlichem Umsteigen verbunden wäre, wird er von der Mutter auch wieder abgeholt. Außerdem weiß Annette auf diese Weise immer, wo ihr Sohn ist und mit welchen Freunden er verkehrt. Am liebsten sitzt Hannes vor dem Fernseher oder surft im Internet. Als sie zum Wochenende bei Freunden übernachten, traut die Gastgeberin ihren Augen kaum – als sie sieht, wie die Mutter ihrem Sohn die Schnürriemen zubindet. Hannes geht Fischen. Raten Sie, wer die Eimer und die Angelt trägt? Als Hannes genug davon hat, ruft er: „Bin fertig!“, und die Mutter holt alles und verstaut es im Auto. Annette ist eine liebenswürdige und moderne Frau – nicht etwa Heimchen am Herd, nein, eine tüchtige und erfolgreiche Geschäftsfrau. Wie sie alles „unter einen Hut bringt“ ist vielen ein Rätsel. Ich wage keine Prognose zu stellen, was aus diesem jungen Mann einmal wird: ein „Pascha“ oder ein „Loser“, ein „Verlierer“? Perfekter kann Erziehung zur Hilflosigkeit kaum aussehen. Wenn seine künftige Partnerin ihn weniger gut bemuttert, wird es mit Sicherheit Beziehungskrisen geben. Für diese Art von Liebe werden Mütter von ihren Söhnen und Schwiegertöchtern später oft gehasst – und bleiben dennoch vielleicht ein Leben lang abhängig. TIPP für unsere L Roswitha Wurm Kinderbuchlesu Volksschulen a Thema: Schwim Kontaktaufna www.roswith Illustration: © Eugen Kment 18 | JUNI 2014 ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at

■ Schwimmunterricht: ■ Ein lebenswichtiges Fach VERTRAUEN UND LOSLASSEN information & bewusstseininformation & bewusstsein ehrkräfte bietet ngen in n, u.a. zum men hme über: a-wurm.at Der Schwimmunterricht ist in der Pflichtschule obligat. Und überlebensnotwendig! Der Tod durch Ertrinken ist neben Verkehrsunfällen die häufigste Unfallursache im Kleinkindalter. Auch bleibende Schäden sind durch zu langes Verweilen ohne Sauerstoff unter Wasser eine dramatische, immer wieder auftretende Unglücksursache. Bereits eine geringe Wassertiefe kann nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zur tödlichen Gefahr werden. GESUNDER SPORT Durch den Auftrieb im Wasser werden Gelenke und Bänder nicht so stark belastet wie bei anderen Sportarten. Kinder lieben zudem das Phänomen, dass man im Wasser vieles körperlich leichter bewältigen kann: Ein Unterwasserpurzelbaum lässt sich viel leichter durchführen als sein Pendant an Land. Schwimmen wirkt sich in positiver Weise auf die Atmung und die Funktion der Lunge aus. Zudem macht die Bewegung im Wasser großen Spaß! Der positive Einfluss des Schwimmsports auf die Psyche darf nicht unterschätzt werden. Zudem ist Schwimmen ein idealer Sport für einen wohlgeformten Körper und einen gleichmäßigen Muskelaufbau. SINNESFÖRDERUNG Das Bewegen im Wasser dient auch dem Gehirntraining. Laut einer Studie der Universität Irvine in Kalifornien fördern Ausdauersportarten wie Schwimmen die Bildung neuer Gehirnzellen. Das so genannte Körperschema, der Bezug des eigenen Körpers zur Umwelt, wird durch die Bewegung und Spiel im Wasser auf einzigartige Weise gefördert. Die regelmäßigen Bewegungen beim Durchführen der einzelnen Schwimmstile fördert die Konzentration und die Intermodalität, also die Fähigkeit, Wahrnehmungsinhalte aus verschiedenen Sinnesgebieten miteinander zu verbinden. Um etwa Brustschwimmen zu beherrschen, werden im richtigen Rhythmus Beine und Arme bewegt, der Kopf unter und über Wasser bewegt, im notwendigen Moment geatmet sowie mit dem Becken eine Vorwärtsbewegung durchgeführt. Eine gewaltige Herausforderung und ein tolles Training fürs Gehirn! Ein altes Sprichwort lautet: Geh nicht tiefer ins Wasser als du schwimmen kannst! Im wahrsten Sinn des Wortes bewirkt der Schwimmunterricht bei den Kindern ein gesundes Maß an Selbsteinschätzung. Schon allein aus diesem Grund ist „Schwimmen lernen“ ein ganz besonders wichtiger Unterrichtsgegenstand. DI Roswitha Wurm Dipl. Legasthenie-/ Dyskalkulietrainerin www.roswitha-wurm.at Foto: © Denys Kurbatov - Fotolia.com ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at JUNI 2014 | 19