Aufrufe
vor 8 Jahren

OCEAN7 2008-02

  • Text
  • Regatta
  • Race
  • Luxusyacht
  • Salona
  • Plankton
  • Hai
  • Tauchen
  • Stromversorgung
  • Fahrtensegeln
  • Abraham
  • Leuchtturm
  • Frauensegeln
  • Sarakino
  • Samos
  • Aegaeis
  • Motorboot
  • Yacht
  • Segeln
  • Daenemark
  • Ostsee
Eine Magazin-Ausgabe mit vielen interessanten Informationen, aussagekräftigen Tests und spannenden Reportagen aus den schönsten Revieren der Welt. Dazu Kolumnen und Berichte von prominenten Seglern.

70 neugierig. Man fragt

70 neugierig. Man fragt sich, wer hier wen ungläubig bestaunt.

service 71 Carcharodon Carcharias Der Weiße Hai verspielt. Ein Weißer Hai umkreist unser Boot. Es herrscht gespannte Stille. Wird er sich auch dem Käfig nähern? Z unächst musste ich mich einmal in Geduld üben, denn über zwei Wochen lang war das Wetter alles andere als dazu geeignet, auf einem kleinen Tauchboot ohne Kiel, ankernd auf dem offenen Meer, auf ein Tier zu warten, das vielleicht gar nicht auftauchte. Jeden Tag um sechs Uhr oder gar vier Uhr früh (je nach Gezeitenstand) musste ich mich telefonisch bei meinem Tauchveranstalter melden – und immer wieder wurde ich auf den nächsten Tag vertröstet. Obwohl das natürlich auf der einen Seite enttäuschend war, hatte mich das Unternehmen auf diese Weise schon von seiner Seriosität überzeugt. Es hätte ja auch einfach auf Touristenfang aus sein und (wie ich es selbst in Kapstadt beobachten konnte) auch bei hohem Schwell und schlechter Sicht Interessenten auf das Meer verfrachten können. Diese armen Menschen werden wohl ein etwas anderes Abenteuer vor allem in der Magengegend erlebt und kaum einen Hai gesichtet haben. Es geht los Umso verblüffter und unvorbereiteter war ich dann als es bei unserem schon alltäglichen Frühstückstelefonat plötzlich hieß „heute geht es los“! Und schon eine Stunde später war ich mit einer kleinen Touristengruppe unterwegs nach Gansbaai, einem Städtchen an der Südküste Südafrikas, etwa zwei Stunden Fahrzeit von Kapstadt entfernt. Schon auf der Fahrt in das Küstendorf erfuhren wir von unserem Dive-Instructor einiges über die Tiere, die wir zu sehen bekommen würden – und er räumte dabei gründlich mit den vorhandenen Vorurteilen auf. So gefährlich ist der Hai Etwa zehn Menschen sterben weltweit pro Jahr durch Hai-Unfälle, wobei es sich wirklich um Unfälle handelt, der Hai sieht den Menschen nämlich nicht als Beutetier. Zum Vergleich hier ein paar weitere Todesursachen: 150 Menschen sterben im Jahr durch herabfallende Kokosnüsse, 40.000 durch Schlangenbisse, 1,2 Millionen durch Verkehrsunfälle und 5 Millionen an den Folgen des Rauchens! Noch beeindruckender ist die Zahl der Haie, die jährlich durch Menschenhand sterben: etwa 200 Millionen! Viele werden einfach nur aus Furcht getötet, der Hai wird aber immer mehr (auch bei uns) vermarktet: ein Billigdiskonter, der Haifischsteak anbietet, ist keine Seltenheit mehr. Dabei wird der Konsument oft auch getäuscht, denn Haifischfleisch wird unter anderen Namen wie Seeaal, Schillerlocken, Kalbsfisch, Königsaal, Steinlachs (!) oder Seestör angeboten. Am schlimmsten ist jedoch die Jagd auf Allgemeines Erscheinungsbild: – hydrodynamischer, spindelförmiger Körper mit spitzer Schnauze und relativ kleinen, sehr dunklen und an der Kopfseite positionierten Augen – breites, leicht rundes Maul (von vorn gesehen) mit auffallend dreieckigen, gesägten Zähnen – sehr große Kiemenspalten und lange Brustflossen Färbung: – blau-graue bis grau-braune Rückenfarbe, oft auch bronzefarben mit auffallend weißem Bauch – Färbungsmuster über den Kiemen ist bei jedem Tier unterschiedlich und wird als individuelles Identifikationsmerkmal verwendet. Verbreitung: – weltweit in gemäßigten Regionen, aber auch in subtropischen und tropischen Meeren (doch dann nur im Winter) zu finden. Biologie: – bedingt durch ihr Fressverhalten findet man sie oft in der Nähe von Seehund- und Seeelefantenkolonien (Südaustralien, Südafrika, Kalifornien), entsprechend halten sie sich nicht selten nahe am Ufer auf – kein anderer Hai ist mit diesem Tier vergleichbar; obwohl sie normalerweise eher langsam schwimmen, sind sie in der Lage auch schnellste Tiere wie Makohaie, Thun- und Schwertfische oder auch Delphine zu erbeuten – gerade die Augen und die Nase sind bei Weißen Haien, verglichen mit anderen Haiarten, überdurchschnittlich entwickelt; weiße Haie sehen farbig – entgegen früheren Ansichten sind Weiße Haie nicht die oftmals zitierten Alleingänger, sondern tauchen in kleineren Gruppen (Aggregationen) auf, es besteht also kein Zweifel mehr, dass es sich bei Weißen Haien um soziale Tiere handelt; sie zeigen ein komplexes Verhaltensmuster, wenn sie mit anderen Tieren derselben Art oder auch anderen Arten interagieren „ein kontrollierter Hai-Tourismus schadet den tieren nicht - im gegenteil: dann bringt man sie wenigstens nicht um. “ christine gstöttner, sharkproject

Ocean7 Magazin

Blog

© 2017 by Ocean 7, Satz- und Druck-Team GmbH - Impressum und Privacy