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Quality Engineering 05.2023

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» MANAGEMENT der

» MANAGEMENT der Qualitätsfunktion im PEP. Neben dem Ausbau der Zusammenarbeit wünschen sich 62 % auch eine spürbar frühere Einbindung in den PEP. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit rückt damit im Produktentstehungsprozess immer stärker in den Fokus der Unternehmen. Firmen entgegnen den steigenden Anforderungen nicht zuletzt auch durch neue Entwicklungsmethoden wie beispielsweise eine agile Produktentwicklung. Eine wesentliche Herausforderung, die sich daraus für die Qualitätsfunktion ergibt wird, besteht im neuen Rollenverständnis des Qualitätsmanagers, welches sich an die agile Arbeitsweise und die neuen Projektstrukturen anpassen und teilweise sogar neu erfinden muss. Die CMI-Studie fragte auch nach Optimierungspotenzialen für eine intensivere Zusammenarbeit im Produktentstehungsprozess. In der Befragung wurden vor allem die bestehenden Prozesse sowie die Kommunikation im PEP als besonders verbesserungswürdig eingestuft. Oftmals fehlt es diesen Unternehmen an einer interdisziplinär entwickelten Produktstrategie, einem Entwicklungsprozess mit kla- ren Quality-Gates und einer gezielten Einbindung des Qualitätsmanagements in den PEP. Dies erschwert nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch die Kommunikation zwischen den am PEP beteiligten Funktionsbereichen. »Die frühzeitige und intensive Einbindung der Qualitätsfunktion in den Produktentstehungsprozess fördert die Zusammenarbeit, das gemeinsame Qualitätsverständnis und das leistungsorientierte Mindset aller Beteiligten.« Zusammenfassend zeigt die Studie, dass ein gemeinsames Verständnis und Commitment das Qualitätsniveau neuer Produktentwicklungen und damit die Neuproduktperformance insgesamt signifikant erhöht. Es ist daher ratsam, alle am Produktentstehungsprozess beteiligten Funktionsbereiche über die Anforderungen aufzuklären und zu einer engen Kooperation zu veranlassen. Dadurch werden mögliche Zielkonflikte präventiv vermieden, weil es nicht mehr um Geschwindigkeit versus Qualität geht, sondern um die Erreichung gemeinsam abgesteckter Ziele und Maßnahmen. Die frühzeitige und intensive Einbindung der Qualitätsfunktion in den Produktentstehungsprozess fördert die Zusammenarbeit, das gemeinsame Qualitätsverständnis und das leistungsorientierte Mindset aller Beteiligten. Wichtig ist es dabei zu beachten, dass hierzu ausreichende Kapazitäten erforderlich sind, denn auch hier gilt der alte Spruch: „Von nichts kommt nichts“. Das zahlt sich aus, denn Unternehmen mit einer umfassenden und rechtzeitigen Integration der Qualitätsfunktion sind am Ende deutlich erfolgreicher, wie die CMI-Studie zeigt. Eine systematische Erfassung und Analyse des im Unternehmen vorherrschenden Qualitätsbewusstseins der am Produktentstehungsprozess beteiligten Funktionsbereiche kann dabei ein erster Schritt in Richtung noch besserer Produkte sein. Bild: CMI Optimierungspotenziale für Synergien zwischen der Innovations- und der Qualitätsfunktion liegen nach Meinung der Befragten vor allem darin, die bestehenden Prozesse sowie die Kommunikation im Produktentstehungsprozess zu verbessern. 10 Quality Engineering » 05 | 2023

Personal & Karriere Zurück zu den Wurzeln Die Personalverantwortlichen stehen vor enormen Herausforderungen – etwa durch den Fachkräftemangel oder die Digitalisierung. Daher ist ein Umdenken notwendig. Der unternehmerische Auftrag des Personalmanagements muss wieder in den Mittelpunkt rücken. Bild: tomertu/stock.adobe.com Die Beratungsgruppe wirth + partner informiert in Quality Engineering regelmäßig über Personal und Karriere. Täglich nehmen negative Headlines zu, angefangen von schlechten wirtschaftlichen Prognosen, über den Fachkräftemangel, die mangelnde Leistungsbereitschaft jüngerer Generationen bis zu den warnenden Stimmen hinsichtlich des Einsatzes von künstlicher Intelligenz (KI) – nur um ein paar Stichworte herauszugreifen. Daraus entstehen enorme Aufgaben für die zukünftige Personalarbeit. Nachfolgend sind nur ein paar Fragen genannt, worauf das Personalmanagement praxistaugliche Antworten finden muss: • Wie geht man mit Arbeitsplatzverlusten und -veränderungen aufgrund wirtschaftlicher Probleme sowie durch neue Technologien (KI) um? • Wie reagiert man auf den Mangel an qualifizierten und vor allem motivierten, leistungsbereiten Mitarbeitern, die eigentlich die Grundlage bilden sollten, um die Trendwende in einer wirtschaftlich schwierigen Lage zu schaffen? Wie und wo findet man diese und wie entwickelt man sie weiter? • Wer kümmert sich um die Auswirkungen des Einsatzes der neuen Technologien im Unternehmen (neue Berufsbilder, Funktionen etc.)? • Wie geht man künftig mit Gehaltsund Kostenstrukturen um, welche die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Konkurrenzszenario behindern? Die gesamten Fragen und Aufgaben sind noch um einiges vielfältiger und hängen auch von der jeweiligen branchen-und unternehmensspezifischen Situation ab. Aber eines sollte den Verantwortlichen in der Wirtschaft heute schon bewusst sein: Die Zeit der Work-Life-Diskussionen, New-Work-Phantastereien und ähnlichem ist vorbei. Leider gibt es diesen Trend aber weiterhin, so dass der unternehmerische Auftrag des Personalmanagements droht verloren zu gehen. Dorthin muss man aber zurückkehren. Denn es geht ganz grundsätzlich auch um die Sicherheit von Arbeitsplätzen. So muss im Recruiting-Prozess wieder stärker die Suche und Auswahl nach Mitarbeitern im Vordergrund stehen, die eine intrinsische Motivation mitbringen und für die nicht das Home Office oder der „Obstkorb“ entscheidend sind. Intrinsische Motivatoren sind zum Beispiel Neugierde oder die Bereitschaft, eine neue Herausforderung anzunehmen. Personalverantwortliche sollten bereit sein, sich aktiv einzumischen – zum Beispiel bei Organisationsänderungen und Jobanpassungen im Unternehmen (Wer kann was? Wer kann intern dafür entwickelt werden? Wie werden Arbeitsplätze mit neuen Inhalten bewertet?). Unternehmen brauchen außerdem neue Vergütungsmodelle. Und sie müssen sich bei Problemen rund um einen eventuellen Arbeitsplatzabbau rechtzeitig damit auseinandersetzen, Betroffene informieren und ins Boot holen (zum Beispiel Betriebsrat). Dabei gilt es auch, Maßnahmen zu ergreifen, um soziale Schwächen zu mildern und den Imageverlust für das Unternehmen zu reduzieren. Bild: wirth + partner Udo Wirth wirth + partner www.wirth-partner.com Quality Engineering » 05 | 2023 11

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