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Quality Engineering 05.2023

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» MANAGEMENT Interview

» MANAGEMENT Interview mit Dr. Ralf Christoph, Werth Messtechnik „KI könnte Messprogramme in Zukunft selbst generieren“ Künstliche Intelligenz (KI) hält laut Dr. Ralf Christoph, Geschäftsführer von Werth Messtechnik, immer mehr Einzug in die Computertomografie (CT). Wir sprachen mit ihm über die Chancen und Grenzen der KI, über die wirtschaftliche Entwicklung, die Messe Control sowie über weitere Entwicklungen in der CT. » Sabine Koll Dr. Ralf Christoph: „Unter anderem getrieben durch die Konsumgüterindustrie, hatten wir während der Corona-Pandemie erneut Zuwächse. Diese technologiebedingten Wachstumseffekte helfen uns auch heute.“ Bild: Koll/Quality Engineering Herr Dr. Christoph, die deutsche Wirtschaft schwächelt derzeit, die Wirtschaftsinstitute rechnen für das Gesamtjahr mit einer Rezession. Wie schätzen Sie die Lage ein? Dr. Ralf Christoph: Wenn ich mir die Zahlen des Statistischen Bundesamtes oder auch die des VDMA anschaue, dann kann ich nur sagen, dass wir bereits seit 1,5 Jahren eine Rezession haben. Der Maschinenbau in Deutschland verbucht für das laufende Jahr 35 Prozent Rückgang im Auftragseingang. Im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland liegt das Minus bei 25 Prozent. In meiner Zeit hier bei Werth, also seit über 30 Jahren, habe ich einen solchen Einbruch noch nicht erlebt. Wir hoffen sehr, dass die Talsohle langsam erreicht ist und es wieder aufwärts geht. Diese Entwicklung spiegelt sich natürlich bei unseren Kunden wider. Kritisch ist es vor allem in der Automobilindustrie. Die Stückzahlen der großen Automobilhersteller sinken, darunter leiden vor allem die Zulieferer. Investiert wird in einer solchen Situation relativ wenig. Wie wirkt sich dies auf Ihr Geschäft aus? Christoph: Der Einbruch in der Wirtschaft ist auch für uns spürbar, auch wenn der Absatz bei uns deutlich weniger geschrumpft ist als im Branchendurchschnitt. Man muss aber dazu sagen, dass wir in den guten Jahren – also beispielsweise 2018 – durch unsere Röntgen-Computertomografie-Technik (CT) ein Wachstum von mehr als 40 Prozent hatten. Auch während der Corona-Pandemie gab es keinen nennenswerten Einbruch. Im Gegenteil: unter anderem getrieben durch die Konsumgüterindustrie, hatten wir erneut Zuwächse. Diese technologiebedingten Wachstumseffekte helfen uns auch heute. 12 Quality Engineering » 05 | 2023

Endless new Possibilities FXO series Nun sind sie ja relativ breit aufgestellt, was die Branchen und auch die Märkte anbelangt. Zieht sich das Minus quer durch alle Branchen und Märkte? Christoph: Was die Branchen betrifft, so stellt die Medizintechnik ein positives Beispiel dar. Dort generieren wir zurzeit mehr Aufträge. Die Krise betrifft nicht nur Deutschland, sondern zumindest ganz Europa. Der Markt in Nordamerika hat sich etwas positiver entwickelt. Hier sehen wir das größte Exportpotenzial für die nahe Zukunft, sodass wir unsere Aktivitäten dort ausbauen. In China, unserem zweitwichtigsten Exportmarkt, beobachten wir hingegen einen Sondereffekt; die politischen Spannungen scheinen sich dort mittlerweile negativ auf das Geschäft auszuwirken. Das heißt für uns, dass wir unsere Vertriebsaktivitäten dort derzeit nicht vorrangig ausbauen werden. China bemüht sich wohl zunehmend unabhängig von Importen zu werden. Dies sieht man zum Beispiel im Maschinenbau und in der Automobilindustrie. Betrifft dies auch die Messtechnik? Gibt es chinesische Wettbewerber, die sie am Markt auch wahrnehmen? Christoph: Chinesische Messtechnikhersteller sehen wir aktuell nur auf dem chinesischen Markt als Wettbewerber, in Europa spielen sie noch keine Rolle. Es gibt dort natürlich auch CT-Hersteller, die übrigens Kernkomponenten aus Deutschland beziehen. Die Globalisierung wird früher oder später dafür sorgen, dass chinesische Messtechnikhersteller auch auf den europäischen Markt drängen. Noch ist es aber nicht so weit und wir können unsere Hightech-Produkte nach China exportieren. Unser Technologievorsprung zahlt sich hierbei aus. Ganz generell, nicht nur in China, ist es für Werth wichtig, dass wir durch neue Technik am Markt immer wieder aufs Neue überzeugen. Welche Technik meinen Sie konkret? Christoph: Bei der Computertomografie sehen wir derzeit einen regelrechten Boom. Die Fertigungsunternehmen erkennen, dass sie damit große Rationalisierungspotenziale erschließen können. Während man für das taktile Messen eines komplexen Kunststoffwerkstücks beispielsweise 30 Minuten benötigt, ist das mit einem CT-Messsystem heute in wenigen Sekunden erledigt. Teilweise lassen sich 100 Werkstücke in zwei Minuten gemeinsam messen. Das ist dann sehr wirtschaftlich. Dies gilt zum Beispiel für Spritzgießer mit eigenem Werkzeugbau, die das CT-Messsystem für eine schnelle Werkzeugkorrektur einsetzen können. Ich hatte schon vor einigen Jahren die Meinung, dass ein Spritzgießer mit Werkzeugbau auf lange Sicht ohne CT kaum auskommt. Im Bereich der Multisensorik ist die Flexibilität bezüglich der Sensorik und die erreichbare Genauigkeit der Werth-Geräte wohl derzeit im internationalen Vergleich unerreicht. Ist die Computertomografie in den vergangenen Jahren auch preislich attraktiver geworden? Christoph: Preisgünstiger ist sie zum Teil auch geworden, aber wichtiger ist, dass sich das Preis-Leistungsverhältnis durch unsere Entwicklungen deutlich verbessert hat. Wir haben in den vergangenen Jahren mit dem TomoScope XS und S die Entwicklung auf kleine und mittelgroße CT- Messsysteme konzentriert. Diese Geräte gibt es in verschiedenen Bauweisen. Dabei ist es uns gelungen, bei gleicher Auflösung entweder viel schneller oder bei gleicher Messzeit mit viel höherer Auflösung zu messen und damit letztlich auch eine höhere Genauigkeit zu erreichen als mit vergleichbaren Systemen. Damit ist die Computertomografie deutlich wirtschaftlicher geworden. Hinzu kommt, dass die Geräte wartungsfreundlicher beziehungsweise wartungsärmer sind als Wettbewerbsprodukte. Sie müssen nur einmal im Jahr gewartet werden und konkurrieren auch hierbei preislich mit konventionellen Koordinatenmessgeräten. Welche technischen Neuentwicklungen wird es bei industriellen CTs in der nächsten Zukunft geben? up to 24.6 MP Outstanding image quality and the latest interfaces in a small housing > CXP-12, with 1 or 2 connections delivers low latency and High-Speed > 10GigE for economical bandwidth and easy integration > Integrated 4-channel I/O Controller > LUT, Binning, ROI > -10°C to 60°C operating temperature > Also available with UV image sensor, spectral sensitivity from 200 to 800 nm, or SWIR image sensor from 400 to 1700 nm. Inspect with High-Speed EoSens ® series up to 21 MP EoSens ® 10 and EoSens ® 21 with up to 13,819 fps or up to 21 MP Resolution > Scalable CXP-12 Interface with 1, 2 or 4 connections > High sensitivity and excellent image quality > Precise triggering > FPN correction 1 connection up to 671 fps Watch the video! up to 13,819 fps +49 8105 3987-60 info@svs-vistek.com www.svs-vistek.com www.mikrotron.de 2 connections 50 mm Coming soon! fxo25GigE CAMERA HOUSING 50 mm 4 connections SVS-Vistek GmbH Ferdinand-Porsche-Str. 3 82205 Gilching Germany Quality Engineering » 05 | 2023 13

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