Aufrufe
vor 8 Monaten

Quality Engineering 05.2023

  • Text
  • Nachhaltigkeit
  • Fertigung
  • Bildverarbeitung
  • Messtechnik
  • Engineering

IM FOKUS » Future

IM FOKUS » Future Trends Bild: surassawadee/stock.adobe.com Von der Unterstützung von Service-Technikern bis zur visuellen Qualitätskontrolle – virtuelle Technologin haben im Produktionsumfeld Aufwind bekommen haben. Metaverse und virtuelle Systeme Digitaler Realitäts-Check Virtuelle Technologien erobern die Industrie – und profitieren dabei auch von einer stärkeren Aufmerksamkeit durch den Begriff Industrial Metaverse. Für die Qualitätssicherung eröffnet das neue Möglichkeiten. Augmented- Reality-Systeme können bei der Inspektion assistieren und dabei zunehmend automatisiert agieren. 3D-Plattformen helfen bei der Zusammenarbeit. » Markus Strehlitz 26 Quality Engineering » 05 | 2023

Nicht jede Marketing-Idee wirkt so, wie sich ihre Erfinder das gedacht haben. Unter dem Begriff Metaverse wollte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ein neue virtuelle Welt etablieren und dem Trend entgegenwirken, dass seine Social-Media- Plattform zunehmend an Relevanz verliert. Doch der Erfolg dieser Strategie ist bislang überschaubar. Aber Anbieter von IT und Produktionstechnologien haben den Ball aufgenommen. Unter dem Label Industrial Metaverse zeigten zum Beispiel viele Aussteller auf der Hannover Messe, was schon derzeit mit virtuellen Technologien möglich ist sowie künftig möglich sein wird. Auf seiner Kundenkonferenz in Boston präsentierte PLM-Anbieter PTC mit Burkhardt Compression sogar ein erstes Anwenderunternehmen einer Metaverse-Lösung. Dieses nutzt die Technik, um die eigenen Service-Techniker bei Wartungsarbeiten beim Kunden zu unterstützen. Somit hat der vermeintliche Hype-Begriff zumindest indirekt dazu geführt, dass die Themen Virtual und Augmented Reality im Produktionsumfeld Aufwind bekommen haben. Die Anbieter entsprechender Systeme machen sich nun daran, die Einsatzgebiete in der Industrie zu erobern. Und dazu zählen auch Anwendungen rund um die Qualitätssicherung. So kann Augmented Reality (AR) dem Werker bei der Qualitätskontrolle assistieren. PTC etwa bietet mit Step Check ein System an, das Mitarbeitende mit kontextsensitiven Arbeitsanweisungen Schritt für Schritt durch die Inspektionsaufgaben führt. Der Anwender blickt durch die Kamera seines Tablets auf das zu prüfende Bauteil. Die Software erkennt dann unsachgemäße Montagen, fehlende oder falsch ausgerichtete Teile. Die entsprechenden Anweisungen werden dabei per Augmented Reality auf dem Tablet eingeblendet. Step Check ist in PTCs Augmented-Reality-Lösung Vuforia integriert und nutzt Künstliche Intelligenz (KI). „Vieles, was visuell prüfbar ist, kann das System vollständig übernehmen“, erklärt Dr. Nils Petersen, Senior Director of Product Management bei PTC. Der Facharbeiter könne sich dann mehr Zeit für die komplexen Checks nehmen. Digitaler Zwilling wird auf das Prüfobjekt überlagert Visometry-CEO im Interview Auf der Control hat Harald Wuest, Mitgründer und CEO von Visometry, im Video-Interview die Möglichkeiten von Augmented Reality für die Qualitätskontrolle erklärt. Hier geht´s zum Video: http://hier.pro/51IsU Ähnliche Möglichkeiten wie Step Check bietet das Startup Visometry mit seinem System Twyn. Durch die Kamera eines Tablets lokalisiert, registriert und verfolgt Twyn Prüfteile in Echtzeit direkt dort, wo diese produziert oder gelagert werden. Anhand von CAD-Daten und Augmented Reality wird dann ein digitaler Zwilling direkt auf das Objekt überlagert. Ziel bei Visometry ist es, die Entwicklung in Richtung Automatisierung zu treiben. So bietet Version 2.0, die vor kurzem auf den Markt gebracht wurde, entsprechende neue Funktionen. Dazu zählt die Möglichkeit, genaue Prüfpläne zu definieren, um den Prüfer an der Baugruppe durch exakt replizierbare Prozesse zu führen. Dies wird so automatisiert, dass Twyn den Prüfer Schritt für Schritt an vorgegebene Prüfposen führt. Aus diesen können die abzusichernden Bauteile in Relation zur gesamten Baugruppe registriert werden, sodass Bauteile, die korrekt montiert sind, grün markiert werden. Fehlende oder falsch platzierte Bauteile werden rot angezeigt. Gleichzeitig werden die Anwender laufend über die bereits durchgeführten Prüfschritte informiert und erhalten einen Überblick über den Fortschritt und die Klassifizierungsergebnisse. Bisher arbeitet Twyn in vielen Anwendungsfällen ohne KI. Das hat laut Visometry-Gründer Jens Keil den Vorteil, dass ein aufwändiges Teaching entfällt. Denn je nach Fall dauere die Vorbereitung lange und rechne sich innerhalb der Prüfprozesse dann nicht. Für gut strukturierte Bauteile wie zum Beispiel Schweißanbauteile, Schweißpunkte oder die Absi- Auf seiner Kundenkonferenz zeigte PTC ein System, dass Mitarbeitende mit kontextsensitiven Arbeitsanweisungen Schritt für Schritt durch Inspektionsaufgaben führt. Bild: Strehlitz/Quality Engineering Quality Engineering » 05 | 2023 27

Quality Engineering

© 2018 by Yumpu