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4-2022 REISE & PREISE

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PUERTO RICO Mit bunten

PUERTO RICO Mit bunten Strandhäuschen wie in Miami: Luquillo Beach 22 REISE-PREISE.de 4-2022

INSEL DER GUTEN LAUNE Puerto Rico: Zu Kolumbus‘ Zeiten galt »Der reiche Hafen« als das Tor zur Neuen Welt. 500 Jahre später hält sich der wirtschaftliche Reichtum der zu den Großen Antillen gehörenden Karibikinsel arg in Grenzen. Dennoch ist das Eiland voller Schätze. VON CARSTEN HEINKE Fotos: robertharding/imago-imges, Lesinka372/Shutterstock Über El Morro weht ein angenehmes Lüftchen. Auf der weitläufigen Wiese spielen Kinder Fußball und lassen Drachen steigen. Aus den grauen Mauern des 500-jährigen spanischen Kastells ragen Leucht- und Wachturm und der rot-gelb-weiße Kuppelbau einer Kapelle. Unter ihr der alte Friedhof bietet eine wunderbare Aussicht. Der tintenblaue Hintergrund ist der Atlantik. Wie ein Schiffsbug ragt der Festungshügel in den Ozean. Er ist der nordwestlichste Zipfel von Old San Juan, Herz der Hauptstadt von Puerto Rico. Heute ein Außengebiet der USA, war die Insel nach Kolumbus' Ankunft fast 400 Jahre Kolonie der Spanier. Gebäude aus dieser Zeit – vom Bürgerhaus bis zum Palast und ganze bunt getünchte Straßenzüge – bestimmen das Gesicht der Altstadt San Juans. Doch ihren Charakter wie auch den des ganzen Landes prägt ein kultureller Mix aus vielen Quellen. »Neben europäischen sind das vor allem urkaribische und afrikanische«, erklärt Historiker Pablo Garcia Smith. Besonders deutlich werde das beim Essen, Trinken, Feiern. Deshalb empfiehlt der 40-Jährige am liebsten Orte oder Wege, wo es auch viel zu kosten gibt. Wir begeben uns mit ihm zunächst auf eine kulinarische Entdeckungsreise in der Hauptstadt. Kaffee und Kakao von hervorragender Qualität Im weiten Innenhof des Cuartel de Ballajá riecht es nach Kaffee. Der Duft, gemischt mit frisch Gebackenem, strömt aus dem »Don Riuz«, einem hippen Coffeeshop mit Rösterei. Das Gebäude, 1864 als Militärkaserne eingeweiht, war das letzte große Bauprojekt Typisch karibisch: Lebensfreude, Musik und Tanz. Salsa-Tänzer auf einem Platz in San Juan der Spanier in Amerika, bevor diese 1898 Puerto Rico zusammen mit Kuba und anderen Kolonien an die USA verloren. Heute beherbergt es das Museo de Las Americas. »Alles lokale Produkte«, kommentiert Pablo die Speisen- und Getränkeliste des Cafés. Star darunter ist der Kaffee aus der eigenen Hacienda. Ideales Klima sorgt für hohe Qualität, der Boden für Kakao-, Orangenund Tabakaromen. Nur kleine Mengen der begehrten Bohnen werden inselweit erzeugt. »Espresso, Mokka, Latte? Dazu vielleicht noch ein Mallorca?«, fragt der Barista und zeigt auf ein süßes Teilchen. Balearische Einwanderer hatten einst das Rezept des Hefe-Schmalzgebäcks aus ihrer Heimat mitgebracht. Mit dem Kaffeebecher in der Hand geht es zur Iglesia de San José. Die Kirche aus dem 16. Jahrhundert zählt zu den ältesten Bauwerken der spanischen Gotik in der westlichen Hemisphäre. Die Statue davor ist dem ersten Gouverneur Puerto Ricos, Juan Ponce de 4-2022 REISE-PREISE.de 23

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