Burgzand - Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed
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Zusammenfassung und<br />
Schlussfolgerungen<br />
1998 entstand der Plan für das <strong>Burgzand</strong>projekt<br />
oder „Project waardestellende onderzoeken<br />
westelijke Waddenzee (<strong>Burgzand</strong> Noord)“ (Projekt<br />
Untersuchungen zur Wertfeststellung im<br />
westlichen Wattenmeer (<strong>Burgzand</strong> Nord)), wie<br />
das Projekt mit vollem Namen heißt, das letztendlich<br />
bis 2005 dauern sollte. Der Plan hatte<br />
das Ziel, den Meeresgrund eines kleinen Bereichs<br />
der historischen Reede von Texel flächendeckend<br />
auf das Vorhandensein historischer<br />
Schiffswracks zu untersuchen und diese anschließend<br />
zu kartieren, zu datieren und ihren<br />
Wert für wissenschaftliche Untersuchungen und<br />
ihr Erhaltungspotenzial einzuschätzen. Für diese<br />
Untersuchung wurde ein Gebiet (östlich von<br />
Texel) mit dem Toponym „<strong>Burgzand</strong>“ gewählt,<br />
das bereits auf Seekarten aus dem 17. Jahrhundert<br />
zu finden ist. Das Projekt und die Unterwasserarchäologie<br />
hatten nur eine kurze Vorgeschichte.<br />
1985 wurde vom Minister für<br />
Gemeinwohl, Gesundheit und Kultur der Niederlande<br />
Elco Brinkman die Abteilung für Unterwasserarchäologie<br />
[Afdeling Archeologie Onderwater]<br />
ins Leben gerufen (die später im<br />
Niederländischen Institut für Schiffs- und Unterwasserarchäologie<br />
[Nederlands Instituut <strong>voor</strong><br />
Scheeps- en Onderwaterarcheologie] aufging,<br />
das heute zum niederländischen Zentralamt für<br />
Denkmalpflege [<strong>Rijksdienst</strong> <strong>voor</strong> <strong>het</strong> <strong>Cultureel</strong><br />
<strong>Erfgoed</strong>] gehört), und 1988 wurde das niederländische<br />
Denkmalschutzgesetz Monumentenwet explizit<br />
auch unter Wasser für anwendbar erklärt.<br />
Im Zeitraum von 1985 bis 1997 waren von den<br />
staatlichen Unterwasserarchäologen zwei Ausgrabungen<br />
an Schiffswracks bei Texel durchgeführt<br />
worden. Es war ein guter Start, aber dennoch<br />
war diese Disziplin zu Beginn des<br />
<strong>Burgzand</strong>projekts noch sehr jung, sicherlich im<br />
Vergleich zur Landarchäologie. Es waren aber<br />
inzwischen viele Hunderte von - vermuteten -<br />
Wrackpositionen ins Meldungsarchiv aufgenommen<br />
worden, ohne dass bekannt war, was an all<br />
diesen Orten tatsächlich lag und welche Pflege<br />
des archäologischen Erbes dort notwendig war.<br />
Das <strong>Burgzand</strong>projekt zielte darauf ab, durch Inventarisierung<br />
und Wertfeststellung für einen<br />
Teil des unter Wasser liegenden Kulturerbes einen<br />
Schritt in die richtige Richtung zu unternehmen.<br />
Das vorliegende Buch berichtet über die<br />
Untersuchung, die gewonnenen Erkenntnisse<br />
und die entwickelten Methoden und Techniken.<br />
Es besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil werden<br />
in 6 Kapiteln einige Hintergründe des <strong>Burgzand</strong>projekts<br />
und der Geschichte der Reede von Texel<br />
umrissen. Zuerst wird festgestellt, wann das Gebiet<br />
eigentlich befahrbar wurde. Das geschah am<br />
Ende des 12. Jahrhunderts, als infolge des endgültigen<br />
Durchbruchs des Marsdieps südlich von<br />
Texel eine Verbindung zwischen der Nordsee<br />
und der dahinterliegenden Zuiderzee (NB: die<br />
Bezeichnung Waddenzee (Wattenmeer) kommt<br />
erst im 20. Jahrhundert auf) entstand. Im Laufe<br />
des 13. Jahrhunderts entwickelte sich eine durchgehende<br />
Schifffahrt und am Ende dieses Jahrhunderts<br />
finden wir diesbezüglich die erste Erwähnung<br />
in historischen Quellen. In dieser Zeit<br />
wurde südlich von der Insel vor Anker gegangen,<br />
aber durch ein sich wiederholendes Muster von<br />
geologischen Prozessen kam es dort immer wieder<br />
von Neuem zu einer Versandung der geeigneten<br />
Ankerplätze. Im Laufe des 15. Jahrhunderts<br />
verlagerten sich die Ankergründe an die<br />
Ostseite der Insel, und dort erlebte die Reede<br />
von Texel ihre Blütezeit zwischen ungefähr 1500<br />
und 1800. Eine Schätzung anhand historischer<br />
Daten über die vielen, oft katastrophalen Stürme<br />
im Untersuchungsbereich macht deutlich, dass<br />
im gesamten Gebiet der Reede von Texel circa<br />
fünfhundert bis tausend Schiffe untergegangen<br />
sein müssen. Meist geschah dies in der Tat während<br />
eines schweren Sturms und manchmal waren<br />
gleichzeitig Dutzende von Schiffen betroffen.<br />
Das heißt jedoch nicht, dass dort nun Hunderte<br />
von Schiffswracks erwartet werden dürfen. Eine<br />
Schiffskatastrophe war ein heftiges Ereignis, bei<br />
dem die Schiffe völlig zerschlagen oder zum Beispiel<br />
ganz bis zur friesischen Küste getrieben<br />
werden konnten. Nach einem Sturm wurden<br />
außerdem - wenn die Möglichkeit bestand - die<br />
Reste so weit wie möglich geborgen. Wahrscheinlich<br />
ist nur ein Bruchteil der Schiffe, die<br />
untergegangen sind, im Meeresboden versunken.<br />
Schiffswracks können in niederländischem Was-