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Standpunten DNHK - knowlinx

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18<br />

MOBILITÄT ALS SCHLÜSSEL<br />

FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Die Niederlande sind mehr als andere<br />

europäische Länder von ihren Stärken im<br />

Hinblick auf Mobilität und Flexibilität<br />

abhängig. Als Tor nach Europa und internationales<br />

Drehkreuz für Produkte und<br />

Dienstleistungen steht das Land jedoch in<br />

ständigem Wettbewerb mit anderen Ländern<br />

in Europa und weltweit. Daher müssen die<br />

Niederlande ihre Stärken weiter ausbauen,<br />

um auch künftig wirtschaftlich eine wesentliche<br />

Rolle spielen und ihr Wohlstandsniveau<br />

aufrechterhalten zu können.<br />

Dies gilt insbesondere für die Beziehungen<br />

zum wichtigsten Handels- und Geschäftspartner<br />

Deutschland. 2010 ging ein Viertel<br />

des gesamten niederländischen Exports in<br />

das östliche Nachbarland, und 20 Prozent<br />

der Importe kamen von dort. Mehr als 2.000<br />

niederländische Unternehmen verfügen über<br />

eine deutsche Niederlassung, und inzwischen<br />

entfallen 13 Prozent des niederländischen<br />

Dienstleistungsexports auf Deutschland.<br />

Umgekehrt haben mehr als 2.500<br />

deutsche Unternehmen eine niederländische<br />

Tochtergesellschaft und schaffen in den<br />

Niederlanden mehr als 100.000 direkte Arbeitsplätze.<br />

Die guten Beziehungen sind jedoch keineswegs<br />

selbstverständlich, sondern ständigen<br />

Veränderungen unterworfen. Dies erfordert<br />

ständige Anpassungsfähigkeit. Aktuelle<br />

Umfragen der Deutsch-Niederländischen<br />

Handelskammer (<strong>DNHK</strong>) und der Netherlands<br />

Foreign Investment Agency (NFIA)<br />

haben verschiedene Schwachstellen zutage<br />

gefördert, die dringend einer Verbesserung<br />

bedürfen. Die Niederlande müssen den<br />

Befragten zufolge vor allem den Zugang zu<br />

ihren Märkten vereinfachen, für gut ausgebildetes<br />

Personal insbesondere auf technischem<br />

Gebiet sorgen, das Kündigungsrecht<br />

lockern, aber auch die Infrastruktur verbessern.<br />

Mit anderen Worten: Der Schlüssel<br />

für die Zukunft liegt in mehr Mobilität auf<br />

sämtlichen Gebieten.<br />

Die Fachausschüsse der <strong>DNHK</strong> haben in den<br />

vergangenen Monaten in mehreren Sitzungen<br />

und in Rücksprache mit verschiedenen<br />

Ministerien die nachfolgenden Standpunkte<br />

entwickelt. Hintergrund ist eine nachhaltige<br />

Verbesserung der Investitionsbedingungen<br />

in den Niederlanden und damit auch der<br />

Handelsbeziehungen zwischen der niederländischen<br />

und der deutsche Wirtschaft,<br />

was wiederum zu einer positiven Entwicklung<br />

der niederländischen Wirtschaft<br />

beitragen würde. Die <strong>DNHK</strong> versteht ihre<br />

Standpunkte als Auftrag für das kommende<br />

Jahr, in Verhandlungen mit Behörden auf<br />

die Durchführung konkreter Maßnahmen<br />

hinzuwirken.<br />

DE<br />

<strong>DNHK</strong><br />

<strong>Standpunten</strong> / Standpunkte<br />

1<br />

Die<br />

NEDERLANDS-DUITSE HANDELSKAMER<br />

DEUTSCH-NIEDERLÄNDISCHE HANDELSKAMMER<br />

Niederlande bilden das Tor nach Europa. Um den Warenund<br />

Dienstleistungsfluss weiter zu optimieren, sind konkrete<br />

Schritte zur Verbesserung von Verkehr und Infrastruktur<br />

sowie eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten erforderlich.<br />

Vor einem Jahr stellte die Deutsch-Nieder- haben müssen die grenzüberschreit<br />

Vor einem Jahr stellte die Deutsch-Niederländische<br />

Handelskammer ihr Ziel vor, einen<br />

gemeinsamen ‚Masterplan Infrastruktur‘<br />

zwischen den Niederlanden und Deutschland<br />

zu entwickeln. Denn noch immer liegen Initiativen<br />

mit grenzüberschreitendem Charakter<br />

häufig eigene nationale Interessen zugrunde.<br />

Entscheidend ist jedoch, vor allem die Grenzregion<br />

als eine gemeinsame europäische<br />

Region zu begreifen. Nur durch eine gemeinsame,<br />

strukturelle Herangehensweise an infrastrukturelle<br />

Großprojekte können wichtige<br />

Entwicklungen beschleunigt, die Grenzregion<br />

aufgewertet und letztlich der Staat und damit<br />

der Steuerzahler entlastet werden.<br />

In den einzelnen Mitgliedstaaten oder Regionen<br />

werden eigene Lösungen entwickelt, die<br />

nicht optimal sind. Dies hat weitreichende<br />

Auswirkungen, beispielsweise auf dem Gebiet<br />

der Infrastrukturplanung. So liegt in den<br />

Niederlanden der Nachdruck auf der Erreichbarkeit<br />

der eigenen Häfen und Flughäfen,<br />

wohingegen in manchen Regionen eine Orientierung<br />

auf Häfen und Flughäfen in Deutschland<br />

oder in Belgien logischer erschiene. Dies<br />

gilt genauso umgekehrt für Grenzregionen<br />

auf deutscher Seite hinsichtlich niederländischen<br />

Häfen und Flughäfen. Bei größeren<br />

Verkehrsprojekten oder Infrastrukturvorhaben<br />

müssen die grenzüberschreitenden<br />

Aspekte wesentlich besser mit den jeweiligen<br />

Nachbarländern abgestimmt werden.<br />

Die <strong>DNHK</strong> setzt sich dafür ein, Infrastrukturfragen<br />

gemeinsam anzugehen. Wir<br />

brauchen eine gemeinschaftliche Analyse<br />

für die gesamte nordwesteuropäische Region<br />

(Hamburg-Le Havre Range), in der u.a. die<br />

Flughäfen von Paris, Frankfurt, Luxemburg<br />

und Amsterdam beheimatet sind. Das Ergebnis<br />

einer solchen Analyse muss ausweisen,<br />

worauf sich Europa in den kommenden<br />

Jahren auf dem Gebiet der Raumordnung<br />

konzentrieren muss.<br />

Es fällt auf, dass in staatlichen Konzepten<br />

beispielsweise der Bundesregierung oder des<br />

Vlaams Instituut voor Logistik (VIL) die Empfehlung<br />

ausgesprochen wird, bestimmte<br />

Logistikaktivitäten aus den teuren, dicht<br />

besiedelten Gebieten rund um die See- und<br />

Flughäfen in andere Regionen zu verlagern.<br />

Dagegen sind die niederländischen Zielsetzungen<br />

auf Logistikgebiet vornehmlich auf eine<br />

Verbesserung der Position der eigenen Mainports<br />

im europäischen Kontext ausgerichtet.<br />

Dies veranschaulicht, wie unterschiedlich die<br />

nationalen Politiken in Europa sind.<br />

In Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern<br />

wird häufig auf die europäische<br />

Verflechtung verwiesen. Es wird argumentiert,<br />

dass die Mitgliedstaaten an europäische<br />

Vorgaben gebunden seien und dass deshalb<br />

Adhoc-Entscheidungen auf nationaler Ebene<br />

unmöglich erscheinen. Das mag in manchen<br />

Fällen durchaus der Fall sein, doch darf es<br />

nicht als Entschuldigung dafür herhalten,<br />

zusätzliche Hürden für Entscheidungen auf<br />

regionalem Gebiet zu errichten. Die Niederlande<br />

und Deutschland sollten wegen ihrer<br />

logistischen Bedeutung für Europa und ihrer<br />

engen Verbundenheit eine Vorreiterrolle innerhalb<br />

der Europäischen Union einnehmen.<br />

Es ergibt sich der Eindruck, dass die vorhandenen<br />

bilateralen Arbeitsgruppen zwar einen<br />

guten Informationsaustausch bewirken, dass<br />

jedoch bei der Beschlussfassung über Infrastrukturvorhaben<br />

die wechselseitige Abstimmung<br />

zu wünschen übrig lässt. Anzustreben<br />

ist ein regelmäßiger Austausch, bei dem die<br />

Grenzregionen insgesamt entwickelt werden.<br />

Durch eine verstärkte regionale Zusammenarbeit<br />

können Infrastruktureinrichtungen<br />

besser aneinander anschließen und doppelte<br />

oder fehlende Infrastruktur vermieden werden.<br />

19

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