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Organisatoren gesucht - Karrierefuehrer.de

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karriereführer recht<br />

2.2011<br />

Weiterbil<strong>de</strong>n<br />

Juristen müssen re<strong>de</strong>n,<br />

im Gerichtssaal, vor Publikum, mit<br />

Mandanten, mit Geschäftsführern.<br />

Sie müssen mit Sprache überzeugen,<br />

ihre I<strong>de</strong>en darstellen o<strong>de</strong>r komplizierte<br />

Sachverhalte erläutern. Dass<br />

das nicht immer einfach ist, wissen<br />

viele aus <strong>de</strong>r Praxis. Dass man Rhetorik<br />

auch an<strong>de</strong>rs als in <strong>de</strong>n üblichen<br />

Kursen lernen kann, zeigt <strong>de</strong>r Workshop<br />

Re<strong>de</strong>kunst an <strong>de</strong>r Hochschule<br />

für Schauspielkunst „Ernst Busch“<br />

Berlin. Diesen absolvierten Anwälte<br />

<strong>de</strong>r Kanzlei FPS in Frankfurt.<br />

Von Dr. Elisabeth Schütze,<br />

Rechtsanwältin, Wirtschaftsmediatorin<br />

und Ansprechpartnerin für<br />

<strong>de</strong>n juristischen Nachwuchs bei FPS<br />

Rechtsanwälte & Notare in Frankfurt<br />

Rhetorik<br />

einmal an<strong>de</strong>rs<br />

„Ein guter Redner ist, wer eine Beziehung<br />

zu seinem Publikum aufbaut –<br />

das Gleiche gilt für gute Schauspieler.<br />

Also wer<strong>de</strong>n wir mit Ihnen in <strong>de</strong>n<br />

nächsten zwei Tagen etwas von <strong>de</strong>m<br />

vermitteln, was unsere Schauspielschüler<br />

im ersten Jahr ihrer Ausbildung<br />

bei uns lernen.“ Mit diesen Worten<br />

begrüßen uns Viola Schmidt und<br />

Michael Keller an <strong>de</strong>r Hochschule für<br />

Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin.<br />

Schmidt lehrt Sprecherziehung an<br />

dieser wohl berühmtesten Schauspielschule<br />

Deutschlands. Michael Keller<br />

ist hier Schauspiellehrer – einer, <strong>de</strong>r<br />

selbst mit Schauspielgrößen wie<br />

Ulrich Mühe an dieser Schule sein<br />

Handwerk lernte. Daneben geben<br />

bei<strong>de</strong> schon seit vielen Jahren Führungskräften<br />

aus <strong>de</strong>r Wirtschaft Nachhilfe<br />

beim Sprechen und Präsentieren<br />

im beruflichen Kontext. Insgesamt<br />

dreimal wird allein in diesem Jahr für<br />

die Anwälte von FPS ein entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Workshop angeboten.<br />

Wir, eine Gruppe von Anwälten <strong>de</strong>r<br />

verschie<strong>de</strong>nen Standorte <strong>de</strong>r Kanzlei,<br />

sind neugierig, was auf uns zukommt.<br />

Nach <strong>de</strong>m ersten Eindruck wird klar,<br />

dass dieser Workshop wenig mit<br />

einem Standard-Rhetorik-Kurs zu tun<br />

haben wird, <strong>de</strong>n die meisten von uns<br />

in <strong>de</strong>m ein o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Zusammenhang<br />

schon einmal absolviert haben<br />

o<strong>de</strong>r immer mal absolvieren wollten.<br />

Und in <strong>de</strong>r Tat: In <strong>de</strong>n nächsten Tagen<br />

wer<strong>de</strong>n nicht die „Ähs und Ohs“ aus<br />

<strong>de</strong>m Wortschatz verbannt und eine<br />

vermeintlich falsche Gestik o<strong>de</strong>r<br />

Mimik bis in kleinste Detail korrigiert<br />

beziehungsweise (vergeblich) abtrainiert.<br />

Michael Keller und Viola<br />

Schmidt vertreten die Überzeugung,<br />

dass Gestik, Mimik und auch Wortwahl<br />

einer Präsentation o<strong>de</strong>r Re<strong>de</strong><br />

immer dann stimmen, wenn <strong>de</strong>r Draht<br />

zum Gegenüber da ist. Also arbeiten<br />

wir daran, diesen Draht herzustellen.<br />

Los geht es mit einer Übung, bei <strong>de</strong>r<br />

wir in Zweierteams mit kurzen Worten<br />

unseren jeweiligen Kollegen <strong>de</strong>m<br />

Rest <strong>de</strong>r Gruppe vorstellen. Wer hier<br />

gedankenverloren auf die Bühne<br />

kommt, darf gleich nochmal umdrehen.<br />

Denn die Präsenz muss vom ersten<br />

Augenblick da sein; übrigens auch<br />

bei jenem Kollegen, <strong>de</strong>r scheinbar nur<br />

dasteht und präsentiert wird. Das hört<br />

sich vielleicht einfach an, ist dann aber<br />

in <strong>de</strong>r Umsetzung durchaus eine Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />

Es wird unermüdlich an<br />

<strong>de</strong>r Präsentation gefeilt und verbessert,<br />

bis wir alle am Abend einen Eindruck<br />

davon haben, was es heißt, sein<br />

Publikum zu fesseln. Nebenbei lernen<br />

wir ein paar Schauspielbegriffe, wie<br />

zum Beispiel „Rausschauen“ als<br />

Arbeitsanweisung für die Kontaktaufnahme<br />

mit <strong>de</strong>m Publikum o<strong>de</strong>r „da<br />

steht was am Ufer“ für eine starke<br />

Präsenz im Auftritt.<br />

Die Übung hat noch einen weiteren<br />

Vorteil: Bei einer Sozietät unserer Grö-<br />

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