19.09.2017 Views

Drachme 33 ΦΘΙΝΟΠΩΡΟ / ΗERBST

Ενδεικτικά Θέματα: 1. Ελληνικό Σχολείο Μονάχου Berg am Laim 2. Discounter Lidl unter der Lupe 3. Sparpolitik und Menschenrechte 4. Globaler Widerstand gegen Rassismus 5. Εξετάσεις για συμμετοχή στη γυμναστική 6. Kartso: eine Spezialität der Pontos-Griechen

Ενδεικτικά Θέματα:

1. Ελληνικό Σχολείο Μονάχου Berg am Laim
2. Discounter Lidl unter der Lupe
3. Sparpolitik und Menschenrechte
4. Globaler Widerstand gegen Rassismus
5. Εξετάσεις για συμμετοχή στη γυμναστική
6. Kartso: eine Spezialität der Pontos-Griechen

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

24<br />

---------<br />

Historia<br />

Geschichtsrevisionismus made in Germany<br />

von Johanna Panagiotou<br />

Vor kurzem habe ich mir den halbdokumentarischen Film mit<br />

dem provokativen Titel “Der gute Göring” angeschaut. Dabei<br />

ginge es nicht um den Massenmörder Hermann, sondern um<br />

seinen Bruder Albert Göring, der zahlreiche jüdische Menschenleben<br />

rettete.<br />

In vielen Fällen konnte der „Regimegegner“ mit Gestapo-Akte<br />

seine guten Taten sogar mithilfe seines Bruders vollziehen. Diese<br />

Behauptung wird im überwiegenden Teil des TV-Porträts von<br />

Historikern und Zeitzeugen bestätigt.<br />

Anschließend fragte ich mich, warum man heutzutage eigentlich<br />

jemanden aus der Göring-Familie würdigen sollte. Was wollten<br />

uns die Filmemacher* eigentlich zeigen? Dass zwei Brüder so unterschiedlich<br />

sein können? Sogar ein Film, der dokumentiert, wie<br />

sich die Erde um die Sonne dreht, wäre „enthüllender“...<br />

Um herauszufinden, ob ich mich vielleicht irre, habe ich in den<br />

sozialen Netzwerken – wo die rechte Szene sehr aktiv ist – recherchiert.<br />

Und tatsächlich gab es anlässlich des Filmes lobende<br />

Bemerkungen über Hermann Göring, den Reichsfeldmarschall<br />

und Nummer zwei nach Hitler.<br />

Selbstverständlich reichen spärliche Kommentare aus der Neonazi-Szene<br />

nicht aus, um Schlussfolgerungen über eine gesamte<br />

Produktion zu ziehen. Meine Kritik beschränkt sich im wesentlich<br />

darauf, dass es den Produzenten − bei ihrem Versuch, diese<br />

unbekannte Seite eines Familienmitgliedes zu beleuchten − nicht<br />

gelungen ist, die Bestialität des anderen Bruders mit demselben<br />

Nachdruck zu betonen.<br />

Und zwar auf so eine Art und Weise, dass kein Millimeter Platz<br />

für a. Rechtsradikalismus, b. Antisemitismus und c. Geschichtsrevisionismus<br />

geschaffen wird.<br />

Letzterer Aspekt, der eng mit politischen Zielen verknüpft ist, gewinnt<br />

an Bedeutung, da wir ihn für die Analyse unseres nächsten<br />

Themas (deutsch-griechische Versammlung, deutsch-griechischer<br />

Zukunftfonds, deutsch-griechisches Jugendwerk) – im<br />

Fall, dass diese Initiativen ein Alibi für die Reparationszahlungen<br />

sind – dringend beachten sollten.<br />

Wer sich mit der Thematik auskennt und der Redaktion Input<br />

liefern möchte, kann gerne eine E-Mail an info@jopa-arts.com<br />

oder ein Leserbrief an die Aindorferstr. 22, 80686 München<br />

schicken.<br />

pictured in 1950 Getty<br />

*Produktion: Sandra Maischberger und Matthias Martens; nach<br />

einem Drehbuch von Jörg Brückner und Gerhard Spörl.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!