Drachme 33 ΦΘΙΝΟΠΩΡΟ / ΗERBST
Ενδεικτικά Θέματα: 1. Ελληνικό Σχολείο Μονάχου Berg am Laim 2. Discounter Lidl unter der Lupe 3. Sparpolitik und Menschenrechte 4. Globaler Widerstand gegen Rassismus 5. Εξετάσεις για συμμετοχή στη γυμναστική 6. Kartso: eine Spezialität der Pontos-Griechen
Ενδεικτικά Θέματα:
1. Ελληνικό Σχολείο Μονάχου Berg am Laim
2. Discounter Lidl unter der Lupe
3. Sparpolitik und Menschenrechte
4. Globaler Widerstand gegen Rassismus
5. Εξετάσεις για συμμετοχή στη γυμναστική
6. Kartso: eine Spezialität der Pontos-Griechen
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Historia<br />
Geschichtsrevisionismus made in Germany<br />
von Johanna Panagiotou<br />
Vor kurzem habe ich mir den halbdokumentarischen Film mit<br />
dem provokativen Titel “Der gute Göring” angeschaut. Dabei<br />
ginge es nicht um den Massenmörder Hermann, sondern um<br />
seinen Bruder Albert Göring, der zahlreiche jüdische Menschenleben<br />
rettete.<br />
In vielen Fällen konnte der „Regimegegner“ mit Gestapo-Akte<br />
seine guten Taten sogar mithilfe seines Bruders vollziehen. Diese<br />
Behauptung wird im überwiegenden Teil des TV-Porträts von<br />
Historikern und Zeitzeugen bestätigt.<br />
Anschließend fragte ich mich, warum man heutzutage eigentlich<br />
jemanden aus der Göring-Familie würdigen sollte. Was wollten<br />
uns die Filmemacher* eigentlich zeigen? Dass zwei Brüder so unterschiedlich<br />
sein können? Sogar ein Film, der dokumentiert, wie<br />
sich die Erde um die Sonne dreht, wäre „enthüllender“...<br />
Um herauszufinden, ob ich mich vielleicht irre, habe ich in den<br />
sozialen Netzwerken – wo die rechte Szene sehr aktiv ist – recherchiert.<br />
Und tatsächlich gab es anlässlich des Filmes lobende<br />
Bemerkungen über Hermann Göring, den Reichsfeldmarschall<br />
und Nummer zwei nach Hitler.<br />
Selbstverständlich reichen spärliche Kommentare aus der Neonazi-Szene<br />
nicht aus, um Schlussfolgerungen über eine gesamte<br />
Produktion zu ziehen. Meine Kritik beschränkt sich im wesentlich<br />
darauf, dass es den Produzenten − bei ihrem Versuch, diese<br />
unbekannte Seite eines Familienmitgliedes zu beleuchten − nicht<br />
gelungen ist, die Bestialität des anderen Bruders mit demselben<br />
Nachdruck zu betonen.<br />
Und zwar auf so eine Art und Weise, dass kein Millimeter Platz<br />
für a. Rechtsradikalismus, b. Antisemitismus und c. Geschichtsrevisionismus<br />
geschaffen wird.<br />
Letzterer Aspekt, der eng mit politischen Zielen verknüpft ist, gewinnt<br />
an Bedeutung, da wir ihn für die Analyse unseres nächsten<br />
Themas (deutsch-griechische Versammlung, deutsch-griechischer<br />
Zukunftfonds, deutsch-griechisches Jugendwerk) – im<br />
Fall, dass diese Initiativen ein Alibi für die Reparationszahlungen<br />
sind – dringend beachten sollten.<br />
Wer sich mit der Thematik auskennt und der Redaktion Input<br />
liefern möchte, kann gerne eine E-Mail an info@jopa-arts.com<br />
oder ein Leserbrief an die Aindorferstr. 22, 80686 München<br />
schicken.<br />
pictured in 1950 Getty<br />
*Produktion: Sandra Maischberger und Matthias Martens; nach<br />
einem Drehbuch von Jörg Brückner und Gerhard Spörl.