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Drachme 33 ΦΘΙΝΟΠΩΡΟ / ΗERBST

Ενδεικτικά Θέματα: 1. Ελληνικό Σχολείο Μονάχου Berg am Laim 2. Discounter Lidl unter der Lupe 3. Sparpolitik und Menschenrechte 4. Globaler Widerstand gegen Rassismus 5. Εξετάσεις για συμμετοχή στη γυμναστική 6. Kartso: eine Spezialität der Pontos-Griechen

Ενδεικτικά Θέματα:

1. Ελληνικό Σχολείο Μονάχου Berg am Laim
2. Discounter Lidl unter der Lupe
3. Sparpolitik und Menschenrechte
4. Globaler Widerstand gegen Rassismus
5. Εξετάσεις για συμμετοχή στη γυμναστική
6. Kartso: eine Spezialität der Pontos-Griechen

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Titelthema<br />

9---------<br />

Save Greece<br />

Nach neun Jahren Rezession und zunehmender Unsicherheit<br />

melden sich „Helden“ und „Retter“ immer<br />

noch zu Wort. Ich beziehe mich auf den aktuellen Aufruf<br />

von Mitsotakis an die Märkte: „Bereitet Euch vor,<br />

in Griechenland zu investieren. Bringt Kapital, Beschäftigung,<br />

Know-how in unser Land. Und ich werde<br />

einen Rahmen mit Stabilität, niedrigerer Besteuerung,<br />

unverfälschtem Wettbewerb und weniger Bürokratie<br />

garantieren. Wir sind bereit, alles Nötige zu tun, damit<br />

unsere Wirtschaft anspringt“. (Quelle: dikaiologitika.gr,<br />

Übersetzung: Griechenland-Blog)<br />

Die Projekte wurden von staatlichen Geldern finanziert.<br />

Der Schaden? 2 Billionen Euro. Doch für Kyriakos Mitsotakis<br />

scheint die Sache vergessen zu sein, da er selber<br />

von Siemens Geschenke in Höhe von 130.000 Euro für<br />

seinen Wahlkampf im Jahr 2007 bekam.<br />

Weiterhin gab er Premier Tsipras die Schuld an die<br />

„Capital Controls“ (Kapitalverkehrskontrollen) und<br />

schlug a. die Stärkung öffentlich-privater Kooperationen,<br />

b. die Wiederherstellung der Liquidität und<br />

Stützung des griechischen Bankensystems sowie c. mutige<br />

Staats- und Wirtschaftsreformen.<br />

Das hört sich alles sehr gut an für jemanden, der sich mit<br />

Politik kaum auskennt. Der Oppositionsführer vergaß<br />

aber den Schaden, den er und die Mitsotakis-Familie<br />

seinem Land hinzugefügt haben, zu erwähnen. Darunter<br />

zählt unter anderem die Siemensaffäre“. Die deutsche<br />

Firma, so der parlamentarische Ausschussbericht,<br />

bekam durch Schmiergelder öffentliche Bauprojekte,<br />

deren Kosten von Siemens massiv überschätzt wurden.<br />

Das Oxymoron der Märchenökonomie<br />

Kurz vor Redaktionsschluss habe ich einen hervorragenden<br />

Artikel in der ZEIT (Nr.38) gelesen, in dem es<br />

meinem Kollegen Caspar Shaller gelungen ist, das Oxymoron<br />

der deutschen Märchenökonomie – von der,<br />

der einfache Bürger kaum etwas spürt – zu analysieren.<br />

Shaller gab mir den Denkanstoß:<br />

Selbst wenn es einmal in Griechenland wieder bergauf<br />

geht, wer wird davon profitieren? An wen wenden sie<br />

sich? Wen versuchen sie, zu überreden? Reden wir über<br />

dasselbe Land?<br />

Hier musste ich auch an die Aussagen von Michalis<br />

Maillis (Deutsch-Griechische Industrie- und Handelskammer)<br />

denken, denen nach deutsche Unternehmen<br />

in den kommenden drei Jahren drei Milliarden Euro<br />

in Griechenland investieren wollen. Dabei ist u.a. von<br />

Fraport und Telekom die Rede. No comments…<br />

Was ich damit sagen will? Die Griechen sind nach der<br />

neunjährigen Rezession müde, hochtrabende Reden<br />

und Versprechungen über eine imaginäre Zukunft zu<br />

hören – egal woher sie kommen.<br />

Jeder weiß, dass weitere harte Jahre vor uns liegen.<br />

Bis nun die begehrte Wende kommt, können wir daran<br />

arbeiten, die bürokratischen Hemmnisse zu überwinden<br />

und unbestechliche Politiker zu wählen, die<br />

den Schuldenschnitt – wie 1953 im Fall Deutschlands<br />

– realisieren können. Alles andere ähnelt sich einem<br />

Märchen, an den man nach einem gewissen Alter aufhört<br />

zu glauben.

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