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ST:A:R_8

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Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Nr. 8/2005 3,– Euro<br />

<strong>ST</strong>/A/R<br />

Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch I – Wahre Werte <strong>ST</strong>/A/R 1<br />

04Z035665M – P.b.b. Verlagspostamt 1060 Wien • Adresse: 1060 Wien Capistrangasse 2/8 • office@star-wien.at • Europa € 3,00<br />

Aktuelle Kunst<br />

Architektur<br />

Literatur<br />

Stadtleben<br />

Landleben<br />

<strong>ST</strong>/A/R PRINTMEDIUM WIEN<br />

Interview Markus Prachensky,<br />

Franz Graf, Herbert Brandl,<br />

Peter Sellars, Superstars, k/haus,<br />

ZV-Bauherrenpreis, Venedig,<br />

PPAG Loospreis, Russland, USA


2 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch I – Wahre Werte<br />

Nr. 08/2005<br />

EDITORIAL HEIDULF GERNGROSS:<br />

FROHE WEIHNACHTEN<br />

Fiat Lux<br />

<strong>ST</strong>/A/R meets Sellars<br />

SOZIALES ENGAGEMENT !<br />

KARL MARX HOF 2<br />

ROVENTA, GERNGROSS, SPIEGELFELD<br />

Willkommen andiban!<br />

Foto: S. Rössler<br />

Danke für die Unterstützung<br />

von <strong>ST</strong>/A/R 01-07<br />

SEITENSPIEGEL/KONZEPT <strong>ST</strong>/A/R 08<br />

Andreas Ban ist ab 2006 neuer<br />

Mitherausgeber der <strong>ST</strong>/A/R-Zeitung.


Städteplanung / Architektur / Religion Buch I – Wahre Werte<br />

<strong>ST</strong>/A/R 5<br />

ALUMINIUM ANG<strong>ST</strong><br />

ALTERNATIV MASS<strong>ST</strong>AB etc...<br />

Das sind einige der Worte, die wir aus Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehsendungen,<br />

Politikerreden, Werbung, intellektuellen Essays und persönlichen Gesprächen mit<br />

FreundInnen und ExpertInnen entnommen haben. Es sind Begriffe, die das Denken und Handeln<br />

der Jetztzeit zu bestimmen scheinen. Auffallend ist, dass es Begriffe (Phänomene, Dinge,<br />

Sehnsüchte, Emotionen, Vorstellungen etc.) sind, die bereits vor Jahren oder gar Jahrzehnten<br />

gebraucht wurden und die nach einer Zeit der Latenz gleich bedeutend oder neu auf die Jetztzeit<br />

eingestimmt wieder präsent sind. Kurzum: Es handelt sich um Begriffe, die sich bewährt zu haben<br />

scheinen oder tatsächlich bewährt haben und die nun den Alltag prägen. Daher nennen wir diese<br />

Worte „wahre Werte“.<br />

Offensichtlich sind wir alle in recht unsichere Zeiten geraten. Denn jene zwei Begriffe, die<br />

gegenwärtig weltweit in den Schlagzeilen der Medien gern dramaturgisch eingesetzt werden,<br />

heißen Angst und Zukunft. Zwischen diesen beiden Begriffen, also zwischen A und Z, werden<br />

die wahren Werte alphabetisch geordnet und kommentiert in zwei Enzyklopädien festgehalten.<br />

Eine „vollständig“ - rund tausend haben wir bereits registriert - in einem Buch, das mit<br />

Ausstellungsende erscheinen soll. Eine Auswahl von „ausstellungsfähigen“ Werten wird in einer<br />

Schau im Künstlerhaus so vorgestellt, als würde der Alltag in eine Ausstellung verwandelt. Die<br />

Ausstellung als auch das ihr folgende Buch heißen „Die Enzyklopädie der wahren Werte.<br />

Die Wiederkehr des Gleichen in Architektur Design Lifestyle Politik. Ein Passagenwerk.“<br />

SWI ➤<br />

SW I<br />

43<br />

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43<br />

r=70<br />

226<br />

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183<br />

▼<br />

M<br />

Maß und Proportion:<br />

Der Archiquant entspricht<br />

den menschlichen<br />

Proportionen. Le<br />

Corbusiers orthogonales<br />

Maßsystem wird durch den<br />

Kreis erweitert. Seinem<br />

männlichem Modulor werden<br />

durch die weiblichen<br />

Brüste zusätzliche Energien<br />

verliehen.<br />

Heidulf Gerngross<br />

Jan Tabor :<br />

113<br />

▼<br />

„wieder hat heidulf<br />

recht, das wahre mass<br />

aller dinge ist die frau“<br />

➤<br />

TAB<br />

70<br />

TAB<br />

43<br />

0,00<br />

▼<br />

* ist super! *


6 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch I – Wahre Werte<br />

Nr. 08/2005<br />

Schwarzbraille ist eine Schrift, die vor Kurzem<br />

von der österreichischen Designerin Anna<br />

Oberascher entwickelt wurde. Sie wird über<br />

den Sechs-Punkte-Raster der Blindenschrift<br />

gedruckt und übersetzt somit jedes einzelne<br />

Braillezeichen für Sehende.<br />

Das System der Brailleschrift funktioniert sehr gut zum Ertasten von Zeichen,<br />

kann aber nicht von jedem Sehenden gelesen werden. Dadurch ergibt sich<br />

eine konsequente Trennung von Information für Blinde und Sehende. Während<br />

computertechnisch schon große Fortschritte gemacht wurden, bleibt diese Trennung<br />

bei gedruckter Information erhalten. Schwarzbraille soll ein Anstoß sein, diese zwei<br />

Welten zu verbinden.<br />

Die Anwendungsgebiete der Schrift sind<br />

breit gestreut: Ein sehr großer Bereich stellen<br />

Beschriftungen im öffentlichen Raum dar.<br />

Leitsysteme in öffentlichen Gebäuden (Spitäler,<br />

Ämter, etc.) können behindertenfreundlicher<br />

und Bahnhöfe und Haltestellen des öffentlichen<br />

Verkehrs besser beschriftet sein. Ein weiterer<br />

sehr wichtiger Bereich betrifft die Integration<br />

Blinder am Arbeitsplatz. Bei der Ordnung im<br />

Büro bieten Beschriftungen in Schwarzbraille<br />

eine große Hilfe – zum Beispiel Regale,<br />

Ordnerrücken und Cds wären endlich sowohl<br />

für Blinde als auch für Sehende auffindbar.<br />

Die Bedienung von elektronischen Geräten (von Haushaltsgeräten bis hin zu CD-<br />

Playern) wäre mit der doppelten Beschriftung einfacher, die aus geprägter Plastikfolie<br />

hergestellt wird (siehe Abbildung „tastbar“).<br />

Es gibt zwei Varianten der Schrift: »Schwarzbraille S« ist für Anwendungen<br />

gedacht, bei denen eine optisch schöne Lösung im Vordergrund steht. Die Zeichen<br />

der Schwarzschrift werden über die geprägten Punkte gedruckt. Die Prägung ist<br />

gut ertastbar, aber für Sehende nicht so leicht zu erkennen, was bei den meisten<br />

Anwendungen nicht so wichtig ist.<br />

Bei »Schwarzbraille P« werden die Schwarzschriftzeichen und die Braille-Punkte<br />

über die Prägung gedruckt. Die Braillepunkte sind also geprägt und gedruckt und<br />

somit für Sehende leicht nachvollziehbar. Diese Schrift ist für den Lernbereich<br />

optimiert. Wenn zum Beispiel Eltern mit ihren blinden Kindern lesen lernen,<br />

können sie sich die Formen optisch einprägen. So haben sie die Möglichkeit, mithilfe<br />

weniger Regeln die Systematik schnell zu erlernen.<br />

Die Abmessungen der Braille-Zeichen sind, mit<br />

einem geringen Spielraum, vorgegeben (das Gedicht<br />

ist in Originalgröße – 28 Punkt). Schwarzbraille<br />

bietet sich daher eher für kurze Texte an, wie<br />

Leitsysteme, Visitkarten, Speisekarten, Broschüren<br />

und Informationsblätter. Wenn Sie ein Produkt in<br />

Schwarzbraille anfertigen wollen, wenden Sie sich an<br />

die unten angegebene Adresse.<br />

Die Erfinderin:<br />

Anna Oberascher<br />

Jahngasse 18/11<br />

1050 Wien<br />

anna.oberascher@gmx.at<br />

Tel.: 0699/81 23 73 71<br />

Umsetzungen in<br />

Schwarzbraille:<br />

Visitenkarten,<br />

Leitsysteme,<br />

Folder,<br />

Broschüren,<br />

Flyer,<br />

Speisekarten...


Nr. 08/2005<br />

Buch I – Wahre Werte <strong>ST</strong>/A/R 7<br />

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Die HILFSGEMEINSCHAFT unterstützt diese Initiative<br />

für eine bessere Integration von blinden Menschen.<br />

Helfen Sie mit Ihrer Spende - Kontonr. PSK 7.670.000<br />

(BLZ 60000) www.hilfsgemeinschaft.at


Städteplanung / Architektur / Religion Buch II – Architekturdiskurs<br />

<strong>ST</strong>/A/R 13<br />

The Russians are coming<br />

Russian architects and designers take part in almost every, more or less important, professional event on the<br />

globe. Their art is represented almost everywhere, in Italy, France, Holland, Japan, etc. Last year they won a<br />

bronze medal at the prestigious Chelsea Flower Show in England.<br />

Project „Moscow garden“<br />

From January 2005, Russian architecture will<br />

be represented in Vienna, Austria. Head of the<br />

representation is A. Sobolev, member of the<br />

International Journalists’ Association in Vienna<br />

(Verband der Auslandspresse in Wien). Cell<br />

phone: 0664 351-00-68, email: sobolev@<br />

chello.at. Professional magazines: «Architecture,<br />

Construction, Design» and “Landscape<br />

architecture. Design“<br />

Project creative supervisor is I.N. Voskresenski,<br />

chairman of the public editorial board of the<br />

magazines, vice-president of the All Russian<br />

Union of Architects, Honorary Architect of<br />

Russia. Visiting Oscar Niemeyer in Brazil.<br />

<strong>ST</strong>/A/R-Mania präsentation bei der<br />

ViennAfair 05<br />

Holzkirche für den<br />

Schwarzenbergplatz in Wien<br />

Architekturmanifest von Vladimir Jaremenko Tolstoj:<br />

„Die Architektur soll sich der<br />

weiblichen Form anpassen!”<br />

Europäisches Kulturparlament in Minsk<br />

www.gipli.ru<br />

gipli@rambler.ru<br />

info@archjournal.ru<br />

www.archjournal.ru<br />

info@ladj.ru<br />

www.ladj.ru<br />

Günther Geiger und sein Übersetzter in Moskau<br />

Neuerscheinung in Russland<br />

Das Buch „Ulica Marata“ von Günther Geiger, Herausgeber der<br />

Literaturrzeitschrift „WIENZEILE”, steht auf der Top-Liste der<br />

Buchmesse in Moskau und wurde laut Moskow-Literaturreview zum<br />

besten, je von einem Ausländer geschriebenen Buch über Russland,<br />

bezeichnet. Übersetzung ins Russische: Vladimir Jaremenko Tolstoj.


10 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch II – Architekturdiskurs<br />

Nr. 08/2005<br />

2006<br />

Hollands höchster Berg<br />

DAS ARCHITEKTURZENTRUM WIEN:<br />

Bergmuseum<br />

Ein Projekt von Gerngross und Werkstatt Wien Spiegelfeld Architektur Management<br />

WEINARCHITEKTUR. VOM KELLER ZUM<br />

KULT<br />

■ ■ ■ ■ ■/ HOME <strong>ST</strong>ORIES:<br />

AN INSIDE LOOK AT SINGLE-FAMILY<br />

HOUSES IN AU<strong>ST</strong>RIA (ACF NEW YORK)<br />

■ ■ / MARGHERITA SPILUTTINI -<br />

ATLAS AU<strong>ST</strong>RIA (ARCO MADRID) ■ ■ ■ ■ ■/<br />

A_SCHAU.<br />

Ö<strong>ST</strong>ERREICHISCHE<br />

ARCHITEKTUR IM 20. UND 21. JAHRHUNDERT<br />

■ ■ ■ ■ ■/ DER UNBEKANNTE<br />

LOOS: WALTER. MODERNE I EMIGRATION I<br />

SÜDAMERIKA ■ ■ ■ / WONDERLAND -<br />

JUNGE ARCHITEKTEN AUS EUROPA<br />

■<br />

■ / IN BETWEEN: DOMINIQUE PERRAULT ■<br />

/ ZV-BAUHERRENPREIS 2006 UND VIELES<br />

MEHR...<br />

Visualisierung: Caballero Arteworks / Wien<br />

www.azw.at<br />

Architekturzentrum Wien<br />

Museumsplatz 1, A-1070 Wien


Nr. 08/2005<br />

Buch II – Architekturdiskurs <strong>ST</strong>/A/R 11<br />

<strong>ST</strong>/A/R-Fee Hatschi<br />

<strong>ST</strong>/A/R-Fee Sophie<br />

alfredpolansky@hotmail.com<br />

Chaos Marcel Houf - Heiligtum, um 2003 Der Wegweiser – Waran, 2005


Städteplanung / Architektur / Religion Buch II – Architekturdiskurs<br />

<strong>ST</strong>/A/R 13<br />

The Russians are coming<br />

Russian architects and designers take part in almost every, more or less important, professional event on the<br />

globe. Their art is represented almost everywhere, in Italy, France, Holland, Japan, etc. Last year they won a<br />

bronze medal at the prestigious Chelsea Flower Show in England.<br />

Project „Moscow garden“<br />

From January 2005, Russian architecture will<br />

be represented in Vienna, Austria. Head of the<br />

representation is A. Sobolev, member of the<br />

International Journalists’ Association in Vienna<br />

(Verband der Auslandspresse in Wien). Cell<br />

phone: 0664 351-00-68, email: sobolev@<br />

chello.at. Professional magazines: «Architecture,<br />

Construction, Design» and “Landscape<br />

architecture. Design“<br />

Project creative supervisor is I.N. Voskresenski,<br />

chairman of the public editorial board of the<br />

magazines, vice-president of the All Russian<br />

Union of Architects, Honorary Architect of<br />

Russia. Visiting Oscar Niemeyer in Brazil.<br />

<strong>ST</strong>/A/R-Mania präsentation bei der<br />

ViennAfair 05<br />

Holzkirche für den<br />

Schwarzenbergplatz in Wien<br />

Architekturmanifest von Vladimir Jaremenko Tolstoj:<br />

„Die Architektur soll sich der<br />

weiblichen Form anpassen!”<br />

Europäisches Kulturparlament in Minsk<br />

www.gipli.ru<br />

gipli@rambler.ru<br />

info@archjournal.ru<br />

www.archjournal.ru<br />

info@ladj.ru<br />

www.ladj.ru<br />

Günther Geiger und sein Übersetzter in Moskau<br />

Neuerscheinung in Russland<br />

Das Buch „Ulica Marata“ von Günther Geiger, Herausgeber der<br />

Literaturrzeitschrift „WIENZEILE”, steht auf der Top-Liste der<br />

Buchmesse in Moskau und wurde laut Moskow-Literaturreview zum<br />

besten, je von einem Ausländer geschriebenen Buch über Russland,<br />

bezeichnet. Übersetzung ins Russische: Vladimir Jaremenko Tolstoj.


14 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch II – Architekturdiskurs<br />

Nr. 08/2005<br />

gallery view in Vienna<br />

a rare Beni Mguild carpet in deep indigo blue, western central Middle Atlas, Morocco, ca. 1900/20, ca. 400 x 180 cm<br />

Galaxy chair, 1966, Walter Pichler, Svoboda, Austria<br />

Gebhart Blazek, Berber carpets & textiles<br />

Schleifmühlgasse 13, A - 1040 Wien, Austria<br />

Enge Gasse 1, A - 8010 Graz, Austria<br />

gblazek@berber-arts.com<br />

+43-664-214 22 41<br />

Harald Bichler, vintage 20th century furniture<br />

Schleifmühlgasse 13, A - 1040 Wien, Austria<br />

design@rauminhalt.com<br />

www.rauminhalt.com<br />

www.berber-arts.com


Nr. 08/2005<br />

INSERT 29 X 42 CM 10.12.2005 16:54 Uhr Seite 1<br />

Buch II – Architekturdiskurs <strong>ST</strong>/A/R 15<br />

Design muss<br />

sitzen!<br />

Xten, desiged by<br />

Pininfarina, dem Top-<br />

Designer von Ferrari<br />

BÜRO-U.OBJEKTEINRICHTUNGEN<br />

HANDELSGESELLSCHAFT.M.B.H.<br />

A.P. Handelsges.m.b.H., 1060 Wien, Amerlingstraße 13, Tel: 01 / 587 38 24, Fax: 01/587 38 25 – 18, e-mail: apwien@apmoebel.at<br />

www.apmoebel.at, Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag: 9.00 bis 18.00, Freitag: 9.00 bis 15.00


16 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch II – Architekturdiskurs<br />

Nr. 08/2005<br />

NAPOLEON<strong>ST</strong>ADL<br />

KÄRNTENS HAUS DER ARCHITEKTUR PRÄSENTIERT:<br />

KÄRNTENS HAUS DER ARCHITEKTUR PRÄSENTIERT:


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch III – Franz Graf <strong>ST</strong>/A/R 17<br />

Aktuelle Ausstellung: Franz Graf, bis 28. Jänner 2006<br />

Galerie Julius Hummel – geöffnet: Di-Fr 15-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr<br />

Bäckerstraße 14, A-1010 Wien, T: +43-1-512 12 96, F: +43-1-512 12 964, galerie.hummel@chello.at


18 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch III – Franz Graf<br />

Nr. 08/2005<br />

Franz Graf, O.T. , Tusche und Grafit auf Leinwand, 2004


Städteplanung / Architektur / Religion Franz Graf<br />

<strong>ST</strong>/A/R 19<br />

Franz Graf, Werde... , Inkjet-Print, 2005


Städteplanung / Architektur / Religion Franz Graf<br />

<strong>ST</strong>/A/R 21<br />

Franz Graf, O.T. , Inkjet-Print, 2005


Nr. 08/2005<br />

Buch III – Franz Graf <strong>ST</strong>/A/R 23<br />

Franz Graf, O.T. , Acryl und Grafit auf Leinwand, 2004


24 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch III – Franz Graf<br />

Nr. 08/2005<br />

Franz Graf, O.T. , Acryl und Grafit auf Leinwand, 2004


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch V - SUPER<strong>ST</strong>ARS <strong>ST</strong>/A/R 33<br />

URS LÜTHI, Detail der<br />

Installationsansicht<br />

Art is a better Life<br />

(The Revenge), 2003<br />

Im Hintergrund:<br />

Zuzana & Miska aus<br />

Bratislava diskutieren<br />

über die Lebendigkeit,<br />

der Urs Lüthi<br />

Installation<br />

Foto: Thomas Redl, 2005


34 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch V - SUPER<strong>ST</strong>ARS<br />

Nr. 08/2005<br />

SUPER<strong>ST</strong>ARS<br />

Das Prinzip Prominenz von Warhol bis Madonna<br />

Ausstellung bis 22. Februar 2006 in der KUN<strong>ST</strong>HALLE wien und im BA-CA Kunstforum.<br />

Kuratoren: BA-CA Kunstforum: Ingried Brugger, Heike Eipeldauer, Florian Steininger; Kunsthalle Wien: Gerald Matt, Thomas Mießgang<br />

Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog bei Hatje Cantz erschienen, mit 320 Seiten und 252 Farbabbildungen.<br />

Weitere Informationen zur Ausstellung: www.ba-ca-kunstforum.at und www.kunsthallewien.at<br />

Zwar gibt es schon seit der Renaissance Künstler, die man im heutigen<br />

Sinne als „<strong>ST</strong>ARS“ bezeichnen könnte – Malerfürsten wie Rembrandt,<br />

Michelangelo oder Tizian. Doch erst seit dem 20. Jahrhundert<br />

stehen die weltweit ausstrahlenden Mediensysteme zur Verfügung, die<br />

globale Prominenz garantie ren können. Natürlich sind die Quote, die<br />

mediale Maschinerie und die gesellschaftliche Aufmerksamkeit stets an<br />

den Grad des Starfaktors gebunden. Ein Vergleich zwischen David Beckham<br />

und Jeff Koons ist daher unzulänglich, sprechen beide doch unterschiedlich<br />

große Interessensgemeinschaften an.<br />

Die Ausstellung „SUPER<strong>ST</strong>ARS“ beschäftigt sich, ausgehend von Andy<br />

Warhol, mit dem Phänomen des Künstlerstars (Pablo Picasso, Salvador<br />

Dalí, Marcel Duchamp, Joseph Beuys, Markus Lüpertz etc.), aber auch mit<br />

der Tatsache, dass Berühmtheiten aus der Medienwelt als Bildvorlagen<br />

dienen. Karrieren wie die von Elizabeth Peyton oder Jeff Koons sind in<br />

einem starken Maße auf das ästhetische Recycling von Bildern, die bereits<br />

im öffentlichen Raum der allgemeinen Wahrnehmung zirkulieren, zurückzuführen.<br />

Darüber hinaus stellt „SUPER<strong>ST</strong>ARS“ auch „Bad Boys und<br />

Bad Girls“ vor – Künstler wie Jonathan Meese oder Tracey Emin, die für<br />

Schockeffekte und provozierende Umkehrungen von Star-Images berüchtigt<br />

sind und in der Folge selbst populär werden. Das Prinzip Prominenz<br />

gilt auch für industrielle Produkte (Nike, McDonalds, Marlboro, Coca<br />

Cola), die, meist in Verbindung mit Celebrities aus Sport und Entertainment,<br />

zu globalen Emblemen gemacht werden und durch ihren Appell<br />

ans Gefühl die Konsumleidenschaft beflügeln sollen. Künstler wie Tom<br />

Sachs, Marc Bijl, Richard Prince und Sylvie Fleury setzen sich kritisch mit<br />

Markenfetischismus und Produkterotik auseinander. Rodney Graham<br />

und Adrian Tranquilli zeigen die Realitäten hinter aufgeblasenen Idealbildern,<br />

Cindy Sherman und Dennis Oppenheim führen das Idol als Teil<br />

einer Medienmaschinerie vor.<br />

Spezielle Ausstellungsbereiche sind den „Altstars“ Marilyn Monroe (berühmteste<br />

Filmschauspielerin aller Zeiten) und Mona Lisa (berühmtestes<br />

Bild der Kunstgeschichte) und ihrer Wahrnehmung in der Kunst gewidmet.<br />

Außerdem wird die Faszination, die globale Heldinnen und Helden<br />

wie Madonna und Michael Jackson auf Künstler ausüben, in Arbeiten<br />

etwa von Paul McCarthy und Louise Lawler dargestellt.<br />

Superstars sind die sichtbarsten Repräsentanten einer medialisierten Gegenwartsgesellschaft.<br />

Die Ausstellung will Glamour und Tristesse einer<br />

Welt zeigen, die sich immer mehr in ein „künstliches Paradies“ verwandelt.<br />

Ingried Brugger (BA-CA Kunstforum) - Gerald Matt<br />

(KUN<strong>ST</strong>HALLE Wien)<br />

Die ausgewählten Zitate und Textpassagen sind aus dem gleichnamigen Katalog.<br />

ANNIE LEIBOVITZ, Christo, New York City, 1981,<br />

Cibachrome-Fotografie, 50 x 40 cm,<br />

©Annie Leibovitz/CONTACT Press Images<br />

In the future,<br />

everybody will be<br />

world famous for<br />

15 minutes.<br />

Andy Warhol<br />

TRACY EMIN:<br />

I’ve got it all, 2001<br />

Billboard print,<br />

316,5 x 315 cm,<br />

Courtesy the artist and Jay Jopling/White<br />

Cube (London)


Nr. 08/2005<br />

Buch V - SUPER<strong>ST</strong>ARS <strong>ST</strong>/A/R 35<br />

Papst, König und Superstar<br />

YAN PEI MING, Pape rouge, 2004, Öl auf Leinwand, 250 x 220 cm, Forsblom-Seppälä Collection Foto © Bernier/<br />

Eliades, Athen<br />

Der Psychoanalytiker Gilles Lipovetsky ist der Meinung, dass die auf die Prominenz versessene Gegenwartsgesellschaft „eine neue Form der Teilnahmslosigkeit<br />

produziert, die einem Narzissmus entspricht, der die tragische Tiefendimension außer Kraft setzt.“<br />

Und diese Mangelerfahrung, genährt vom richtungslosen Schweifen durch ein bedeutungsloses Universum der Zeichen, könnte auf lange Sicht einen<br />

allgemeinen Überdruss am Prinzip der kulturellen Bricolage erzeugen. Noch promenieren wir auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten und sehen den Superstars<br />

zu, die sich im Blitzlichtgewitter suhlen. Doch vielleicht steht schon jemand am Hauptschalter, der sich anschickt, die Lichter auszuknipsen. Und<br />

dann ist jeder Mensch in seiner Nacht, verloren im Labyrinth der Einsamkeit.<br />

Thomas Mießgang<br />

ANDREAS GURSKY, Tote Hosen, 2000, C-print, 204,4 x 508 cm, Courtesy Monika Sprüth/Philomene Magers, Köln München ©VBK, Wien, 2005


Städteplanung / Architektur / Religion Buch V - SUPER<strong>ST</strong>ARS<br />

<strong>ST</strong>/A/R 37<br />

DOUGLAS GORDON,<br />

Self Portrait as Kurt Cobain,<br />

as Andy Warhol,<br />

as Myra Hindley,<br />

as Marilyn Monroe, 1996,<br />

Kolorierter Fotoabzug,<br />

75 x 75 cm, Scottish National<br />

Portrait Gallery, Edinburgh<br />

BERNT <strong>ST</strong>ERN, The last sitting, 1962, Portfolio mit 9 Farbfotografien, je 48 x 48 cm, Münchner Stadtmuseum, Fotomuseum<br />

„Der Mythos Marilyn wandert von Generation zu Generation. Die Schauspielerin ist dazu verdammt, als Untote die geisterhaften Alptraumszenarien<br />

hinter den Masken der politischen und ökonomischen Effizienz zu durchwandern. „Die Leute sahen mich immer an, als ob ich eine Art<br />

Spiegel wäre“, hat MM selbst einmal gesagt. Ein Spiegel allerdings, der nicht zur Einheitswahrnehmung verhilft, sondern dem Individuum, das<br />

sich im Vollbesitz seiner stabilen Identität wähnt, eine zerstückelte Imago zurückwirft.“<br />

Thomas Mießgang


38 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch V - SUPER<strong>ST</strong>ARS<br />

Nr. 08/2005<br />

EVE SUSSMANN, 89 Seconds at Alcázar:<br />

Oben: The Infanta Enters (Videostill), 2004, Video, 10’ loop<br />

Unten: Light On Her Neck (Videostill), 2004, Video, 10’ loop<br />

Courtesy of Roebling Hall, NY ©Eve Sussman<br />

CINDY SHERMAN, Untiteld# 224, 1990, Farbfoto, 121,9 x 96,5 cm,<br />

Fürst Thurn und Taxis Sammlungen © Cindy Sherman<br />

Die eigene Person als Spielfläche für Images zu verwenden, ist nicht nur ein Phänomen, welches KünstlerInnen wie Cindy<br />

Sherman oder Urs Lüthi benützen, sondern jeder Einzelne hat in der Fülle der angebotenen Lebensstile die Möglichkeit,<br />

die eigene Identität als Projektionsfläche für ein beliebiges Spiel von Identitäten zu benützen. Thomas Redl<br />

URS LÜTHI, Installationsansicht, Art is a better Life (The Revenge), 2003, Mixed media-Skulptur und diverse Objekte auf Holzsockel, 175 x 375 x 200 cm;<br />

I’ll be your mirror, 1972, Fotografie E.A. gerahmt, 100 x 95 cm, (links), Courtesy the artist und Galerie Hubert Winter, Wien


Nr. 08/2005<br />

Buch V - SUPER<strong>ST</strong>ARS <strong>ST</strong>/A/R 39<br />

MARC BIJL, La<br />

rivoluzione siamo Noi,<br />

2002, Polyester, Teer,<br />

Zigarette und Sprayfarbe<br />

auf Wand, 170 cm hoch,<br />

Privatsammlung, Berlin,<br />

Courtesy Upstream<br />

Gallery Amsterdam<br />

Global Players, Logokultur & Brand Religion<br />

Die Konstruktion der Markenikone verbindet das Bedürfnis nach popkulturellen Leitbildern, nach Heroisierung und Projektion<br />

mit dem Anspruch auf Wiedererkennbarkeit, Identifikation und Distinktion. „Global Player“ wie Nike, Coca Cola und Disney<br />

haben sich durch ihre weltweite Präsenz ins kollektive Gedächnis eingebrannt, sind in der globalisierten Welt zu einer neuen<br />

Form von „Heimat“ geworden. Als Superstars unter den Marken beanspruchen sie eine „larger-than-life“ – Aufmerksamkeit, die<br />

ihnen nahezu anthropomorphe Präsenz verleiht. Heike Eipeldauer<br />

Der Kapitalismus als Ersatzreligion, die Konsumkultur als<br />

Hypersystem übergeordneter Inhalte und Zeichen, die Marke<br />

als neues gesellschaftliches Leit- und Orientierungsmodell:<br />

spätestens seit Naomi Kleins viel diskutiertem Bestseller<br />

No Logo! (2000), der sie schlagartig zur Galionsfigur der<br />

Globalisierungsgegner werden ließ, ist deutlich geworden,<br />

dass mit der fortschreitenden Erosion der traditionellen<br />

identitätsstiftenden Ordnungssysteme – Familie, Kirche,<br />

Staat, Partei – die ökonomischen Heilsversprechen das<br />

Kommando übernommen haben, inkorporiert im Meta-Produkt<br />

der Marke. „Brands are the new religion“, wie es der<br />

Marketingstratege John Elkins formuliert. Bereits Karl Marx<br />

hat im Zusammenhang mit seiner These über den Fetischcharakter<br />

der Ware auf deren religiös-auratische Qualität<br />

verwiesen, doch erst der Spätkapitalismus führt vor, wie<br />

das reale Produkt zum bloßen Füllstoff für das eigentliche<br />

Produkt – die Marke – wird.<br />

Heike Eipeldauer<br />

Michael Blum, My Sneakers, 2001,<br />

Filmstills und Installationsansicht, DVD 37’ 30’’,<br />

Courtesy the artist. ©VBK, Wien, 2005


40 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch V - SUPER<strong>ST</strong>ARS<br />

Nr. 08/2005<br />

plakat richard hoeck/john miller<br />

Richard Hoeck, Werbeplakat als konzeptioneller Teil des Projektes SUPER<strong>ST</strong>ARS, plakatiert im öffentlichen Raum Wien.


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch VI – Gabriele <strong>ST</strong>/A/R 41<br />

LITERATUR zusammen<br />

gestellt von Dieter Sperl<br />

GABRIELE PETRICEK – ERZÄHLUNGEN, ESSAYS<br />

SPIELARTEN DER ORDNUNG<br />

(Zimmerflucht III)<br />

Unverändert der Platz. Jan Turnovsky vermisst ihn<br />

1 blickweise mit seinen Augen. Vermutet, wie viele<br />

Schritte er wäre, der Länge nach, und der Breite nach<br />

– denn, da ist eine kleine Differenz, ein Quadrat bildet<br />

der Platz nicht. Seine Augen tasten Schritt für Schritt<br />

über den steinernen Boden, halten die regelmäßigen<br />

Schrittlängen an den Unregelmäßigkeiten der Steine<br />

fest und sein Mund zählt mit. Automatisch, wie er eine<br />

Treppe hinauf oder hinunterstrebend, stets Stufen zählt.<br />

Turnovsky weiß, wie viele Stufen die Spanische Treppe in<br />

Rom hat, (132), wie viele die Potjemkin-Stiege in Odessa,<br />

(192), und wie viele die verschwiegene Bramante-Stiege<br />

im Vatikan in die Privatbibliothek der Päpste. Unbeirrt<br />

stieg er hinunter, Stufe für Stufe zählend, einem Uhrwerk<br />

gleich, absolvierte die Bramante-Stiege wie ein Uhrzeiger<br />

die Strichmarkierungen seiner Minuten: treppab, treppab,<br />

treppab, treppab. Die Schweizer Gardisten riefen und<br />

gestikulierten auf der diskreten Stiege, zwei bunte, von<br />

ihrer Dienstvorschrift auf vorbestimmte Treppenabsätze<br />

festgeschworene Hampelmänner, abwechselnd in drei<br />

oder vier Sprachen - er habe umzukehren, bis hierhin<br />

und nicht weiter. Turnovsky stieg seinen eigenen<br />

Rosenkranz murmelnd weiter. Er beabsichtigte,<br />

über die Proportionen von Stufen und Stiegen eine<br />

architekturtheoretische Schrift zu verfassen, die brillant<br />

sein sollte wie jene poetische Abhandlung, die er einem<br />

gleichermaßen unauffälligen wie ungewöhnlichen<br />

Mauervorsprung gewidmet hatte. Einer kleinen<br />

aufregenden Widersprüchlichkeit an einem Bauwerk der<br />

frühen Moderne, das ein berühmter Philosoph für seine<br />

Schwester bauen liess. Gleichmäßig Zahlen hersagend,<br />

gelassen, konzentriert, es hatte keinen Sinn, wenn er<br />

sich irrte, stieg er hinunter und verlautbarte vor der<br />

versperrten päpstlichen Holztüre auf der Talsohle das<br />

Resultat auf Tschechisch.<br />

2ichtstumm der Leuchtturm am höchsten Punkt der<br />

Insel. Lichtstumm noch am Beginn der Dämmerung,<br />

die das verausgabt verstrahlende Westglühen in ihren<br />

dünkleren Schlund verstecken wird und den Turm<br />

am vorbestimmten Dämmerwert automatisch zur<br />

Wiederaufnahme seiner Signale veranlassen. Das<br />

Dunkeln und die in den letzten Horizont gesandten<br />

Leuchtzeichen versichern Turnovsky der Zeitleere,<br />

in der er sich wähnt. Eine Muse, die den hell mit<br />

unregelmäßigen Steinen gepflasterten Platz unter<br />

seinem Fenster bannt. Auch den Fenstersturz, in dem er<br />

mit angezogenen Beinen unbekleidet hockt. Und ihn. Er<br />

war im Schrecken einer Erkenntnis gesprungen: als er<br />

verstand, kein Zauber konnte ihn mehr einhüllen, alles<br />

ihm entblößt vor Augen lag. Dort, wo er aufschlug, ist er<br />

jetzt.<br />

3either fällt ihm das Altern schwer. Seither, in der<br />

Zeitenebbe kommt diese Vokabel nicht vor und<br />

Turnovsky sieht nicht in Spiegelgläser. Anfangs waren<br />

die böhmischen Spiegel mit schwerem, dunklem<br />

Tuch verhängt, später verschwanden sie. Als er seinen<br />

anhaltenden Zustand einmal nicht ertrug, riss er die<br />

Schwarzflore von den Wänden. Darunter war nichts.<br />

Seine Haut reflektierte das Kalkweiß der bloßen Wände,<br />

die er seither zu durchqueren versteht. Die kahle Mauer<br />

hatte ihn ermutigt. An der Mauer, dieser Membran, durch<br />

die die Schauspielerin täglich zum Kaiser drang und der<br />

Kaiser zur Schauspielerin, hatte Turnovsky Jahrzehnte<br />

gewohnt, den Friedhof hinter der Mauer als beste<br />

Aussicht. Ist schließlich dort beerdigt worden. Während<br />

der Zeremonie stand er oben hinter dem Vorhang im<br />

französischen Fenster. Die Stores verdeckten seine<br />

Identität, die Trauergäste, die vom frisch ausgehobenen<br />

Grab hinaufschauten konnten sehen, daß dort jemand<br />

war, sie stießen sich an, sprachen hernach darüber,<br />

erkannt aber haben sie ihn nicht. Niemand hätte ihn<br />

erkannt.<br />

Manchmal sieht Turnovsky zum Leuchtturm hin.<br />

4 Der Turm ist seine Ferne. Der Platz unter dem<br />

Fenster seine Nähe. Etwa zwölf Schritt lang und zehn<br />

Schritt breit, überschlägt er dessen augenscheinliche<br />

Quadratur. Daß er sie nicht messend abschritt, scheint<br />

ihm unwahrscheinlich, aber er erinnert sich daran nicht.<br />

Den Leuchtturm sah er in der Tunneldämmerung seines<br />

Sprunges zuerst. Dessen über die Gegend laufendes<br />

Licht, das den gewählten Zufall seines Absprungs in<br />

einzigartiger Beziehung des Augenblicks abfing und ihn<br />

hier ablud. Dieses Timing! Akrobat, der ohne Netz und<br />

im Flug die Trapeze wechselte. Unten brandete Applaus<br />

auf. Das Rauschen des Strandes in den Korridoren des<br />

dicht gebauten Oberdorfs. Er blieb. Angespült von den<br />

Spielarten der Ordnung des Universums, geworfen<br />

von einer scharfen Gischt an den groben Fels der Insel.<br />

Mit dem Leuchtturm im Einklang, der das Jetzt setzt.<br />

Der Pharo erteilt sein Licht in einem Doppelblink,<br />

dem ein langer dunkler Lidschlag folgt, ein Jetztjetzt<br />

gewissermaßen, aber so, dass Turnovsky stets meint, er<br />

würde das nächste Signal vergessen. So wie Neugeborene<br />

manchmal vergessen, den nächsten Atemzug zu tun und<br />

daran sterben. Doch jedesmal ist das Zwillingsblinken<br />

bloß ein Versichern der Nachdrücklichkeit eines Nun.<br />

Turnovsky studiert es zeitenlang.<br />

Es ist die Zeit zwischen den Hunden und den<br />

5 Wölfen. Eine Frau betritt den Platz von Osten her.<br />

Es ist Airam, die Alte mit den frischen Beinen. Diese<br />

zarten Stängelchen tragen sie schwarzbestrumpft in<br />

die Hitzeperioden. Wenn die Sonne auf den Platz<br />

keine Schatten wirft, rollt sie die Strümpfe zu den<br />

Knöcheln. Airam rüttelt an der Kirchentür, ihre Hände<br />

flattern, ihre kratzige Stimme ertönt unverständlich, sie<br />

steuert geradewegs auf die kurze, in den Platz ragende<br />

Steinmauer zu, die das Tor zu ihrem Haus abdeckt. Der<br />

GABRIELE PETRICEK<br />

Mauerparavent weist jeden Blick in ihr Haus ab. Bevor<br />

Airam in ihre Kulisse schlüpft, bleibt sie unvermittelt<br />

stehen, zupft ihr schwarzes Kopftuch ein wenig nach<br />

hinten, was eine ihrer Locken hervorspringen lässt.<br />

Die alteingesessene Frauen sich drehen, wie orthodoxe<br />

Juden Beikeles. Sie schaut zu ihm. Dass Turnovsky<br />

sie beobachtet seitdem er hier ist, seitdem er in dem<br />

Mansardenfenster hockt, stört sie nicht. Sie lächelt ihr<br />

junges, regelmäßiges Drittzähnelächeln, ein Geschenk<br />

ihrer amerikanisch emigrierten Schwester, aus ihrem<br />

schmalen, dürren Faltengesicht hervor. Ihre dunklen<br />

Augen blitzen, sie lallt, radebrecht kehlig und lachend ihm<br />

etwas hoch in der Sprache der ehemaligen Okkupanten<br />

der Insel, weil sie weiß, er versteht. Turnovsky tut aber nur<br />

so. Sie deutet nach oben und nach Westen zum kleinen<br />

Treppenabsatz, der von dort her in den Platz führt. Ihre<br />

Hände schwirren. Dann hakt sie ab, lacht laut, zieht das<br />

Kopftuch zurecht, stopft die Stoppellocke weg und macht<br />

zwei, drei Schritte hinter die Mauer. Schaut, bevor sie ins<br />

Haus tritt nochmal hinauf, verschmitzt und mit der Hand<br />

drohend. Turnovsky sieht, der Fußboden in ihrer Diele<br />

besteht aus blanken roten Ziegeln.<br />

Die Dämmerung laviert den Tag, als werde nichts<br />

6 geschehen. Schatten liegen auf dem leeren Platz.<br />

Turnovsky überlegt, ob sein Zustand die Wartebank zu<br />

einem Purgatorium sei. Er war gesprungen, gestorben<br />

und begraben. Der Widerhall meines Ichs steckt in<br />

einem zeitgestockten Feld wie Fleisch in Aspik, denkt<br />

Turnovsky. Verdammt, in welcher Dimension lagert<br />

meine Verwandlungsachse, flucht er zum Fenster hinaus<br />

auf den Platz und verändert die Lage seines Körpers,<br />

hängt die Beine zum Fenster raus. Er dreht den Kopf<br />

zum Kirchturm, in dem lange schon die Kirchenglocken<br />

ihre Stunden zu schlagen versäumen. Gegen jede<br />

Windrichtung hat der Turm ein Zifferblatt mit römischen<br />

Ziffern, die vergeblich warten, von den Zeigern bedeckt<br />

zu werden. Aus dem Nordaufgang neben der Kirche<br />

kommt die mollige Weinhändlerin in den Platz und steckt<br />

ihren blonden Kopf zwischen die Gitter des ebenerdigen<br />

Fensters zum Weinlager hinein. Sie fragt etwas in die<br />

Fensteröffnung. Dass es sich um eine Frage handelt, kann<br />

Turnovsky am hochgehenden Klang der fremden, dem<br />

Tschechischen verwandten Sprachmelodie hören, einzelne<br />

Worte versteht er, nichts Wichtiges. Der Hintern der<br />

Weinhändlerin ist fleischig und einladend.<br />

Nichts ist geschehen. Nichts Auffälliges. Damals.<br />

7 An einem Freitag im September ordnete Turnovsky<br />

hunderte Diapositive. Aus Kuba. eine Reise mit den<br />

Studenten. Sein Vortrag an der Technischen Universität<br />

hieß „Architektonische Moderne und nostalgische Technik<br />

im Kuba von Batista und deren architrave Wirkung im<br />

Castrismus“. Eine nächtelange<br />

Vorbereitung, begleitet vom<br />

Klicken dreier Diaprojektoren, die<br />

mit dem Computer korrelierten.<br />

Er werkte hinter geschlossenen<br />

Fenstern und zugezogenen<br />

Vorhängen im Blauschein des<br />

Bildschirms. Drei Screens an den<br />

Wänden. Das kahle Leuchten<br />

aus dem Kühlschrank, wenn er<br />

daraus Dosenbier und verpackte<br />

Sandwiches holte. Die Luft<br />

zum Schneiden vom Qualm<br />

der Zigaretten. Im Lichten der<br />

Falten der Dunkelheit der dritten<br />

Nacht begann die Tonspur<br />

ein einziges Wort zu remoten.<br />

Kuba. Bilder entsprangen.<br />

Schnell, schneller. Wie das Wort.<br />

Kubanische Soldaten rückten<br />

im Gleichmaß der Dias vor.<br />

Klickten weiter. Soldaten auf<br />

dem nächsten Dia. Klick. Und<br />

klick. Klick: Soldaten von drei<br />

Seiten auf ihn zukommend.<br />

Ku ba ku ba ku Ba ku Ba ku<br />

skandierten sie. Turnovsky hörte<br />

nur mehr Baku. Er hörte ba ku<br />

ba ku ba ku ba ku ba – erkannte<br />

die Inversion der Worte und<br />

der Zeit, den Zusammenfall der<br />

Bedeutungen. Er strauchelte, fiel<br />

in eine Leinwand, überschüttete<br />

die Soldaten mit Bier, richtete sich<br />

auf, erreichte die Fensterfront,<br />

riss den Vorhang beiseite. Aus<br />

der mattblauen Spiegelung des<br />

Fensters sprangen die Schemen,<br />

riss das Fenster auf, das feuchte<br />

Morgengrau nahm ihm jede<br />

Deckung, im Zimmer war es plötzlich ruhig.<br />

Der Platz liegt in Unverstand und Stumpfheit.<br />

8 Turnovsky sieht seine Füße über den ungleichmäßigen<br />

Steinplatten baumeln. Über einem Quadrat, das keines<br />

ist. Er sieht den Hintern der Weinhändlerin, die nicht<br />

mehr dort unten steht und hat Lust zu trinken. Er holt<br />

den blauen Krug und geht. Denkt, das sind die Spielarten<br />

der Ordnung des Universums. Die Verheißungen der<br />

Technologie waren falsch nicht aber leer. In Pantoffeln<br />

und kurzen Hosen balanciert er den randgefüllten Krug<br />

über den Platz. Turn of Sky hatten die Studenten seinen<br />

Namen ob seiner Lust der poetischen Dekonstruktion<br />

der Architektur verändert. Wein hat er nie getrunken. Er<br />

stellt den Krug auf der Mauer von Airam ab und klopft an<br />

ihre Tür. Sie kommt, er hält ihr den Krug hin. Nimm! Sie<br />

lacht. Ihre Vogelhände halten den Krug, die Tür fällt zu.<br />

Wie man entfernte Dinge sehen kann als wären sie nah.<br />

Airams Porzellanzähne entblössen ihm noch ihr Lachen,<br />

als er wieder in seinem Mansardenfenster sitzt und der<br />

Leuchtturm ihn schon vermisst hat.<br />

Das Steingesicht des Hauses gegenüber ist geborsten<br />

9 unter dem Starrsinn des Efeus, der Farne und des<br />

Schilfs, das sich von dem westwärts unter dem schroffen<br />

Dorfhügel wild wuchernden Mülldeponie bis an den Saum<br />

des Kirchplatzes durchsetzte. Ausdehnen geht bis an den<br />

Endpunkt des Schrumpfens. Die einstigen Bewohner der<br />

verlassenen Häuser im Oberdorf wohnen in den Gräbern<br />

des kleinen Friedhofs, der, an der Mülldeponie vorbei, an<br />

der Westkante des Inselfelsens liegt. Dort, wo die wieder<br />

bestellten Weingärten beginnen, die der Kommunismus<br />

nicht brauchte und die dem Schilf wichen. Die marmorne<br />

Foto: Daniela Beranek


42 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch VI – Gabriele<br />

Nr. 08/2005<br />

PETER SELLARS MEETS <strong>ST</strong>/A/R<br />

Heidulf meets Sellars Fotos by Daniel Podmirseg<br />

SELLARS<br />

CELE<strong>ST</strong>INE HILFT<br />

Saat ihrer Gräber jedoch pflegten die Inselbewohner<br />

unausgesetzt. In dem Haus gegenüber wohnt niemand<br />

mehr. Amerika. Turnovsky beobachtet seine Spalten und<br />

Sprünge, seine Eidechsen, Geckos und Schwalben. Das<br />

moribunde Haus und die efeubefestigte Feuermauer des<br />

dreistöckigen Hauses dahinter sind Folie seiner Trugbilder.<br />

Der Abend schwärzt den Tag. Die Straßenlampe flackert<br />

auf, mehrmals, verlöscht endgültig. Turnovsky zündet eine<br />

Zigarette an. Das frühe Dunkeln der Zimmer versiegelt<br />

die Ritzen in den Fensterläden von Airams Haus. Er hört<br />

Eidechsen an der Kirchfassade huschen. Das Kalkweiß der<br />

Kirchenwand erhellt notdürftig den Platz.<br />

Turnovsky hört sie erst, als sie in der Mitte des<br />

10 Platzes ist. Er glaubt nicht, daß es die schlafdurstige<br />

Airam ist, die da etwas zerrt und schleppt. Die Tür ihres<br />

Hauses steht im rötlichen Schein des schwach beleuchteten<br />

Ziegelbodens offen. Es ist Airam. Sie schleppt etwas<br />

Sperriges. Sie trägt eine überlange schwarze Mantille<br />

mit Kapuze über ihre kurzen gestärkten schwarzen<br />

Plisseeröcke, die schwarzen Strümpfe zu den Knöcheln<br />

gerollt, ihre kahlen Zierbeine blitzen wie Zeiger aus<br />

dem Umhang hervor. Eine Unebenheit läßt sie beinah<br />

straucheln. Airam zieht einen Schlüssel aus der Mantille,<br />

schleppt sich ans Kirchentor, sperrt es auf, geht hinein.<br />

Turnovsky zieht tief an der Zigarette. Die Gleichmäßigkeit<br />

des Leuchtturms glättet die vom Lungenzug<br />

hervorgerufene Herzarythmie. Eine Gottesanbeterin<br />

verharrt auf der Mauer. Im Weinlager erlischt das Licht.<br />

Poltern aus der Kirche. Stimmen. Die Stimme<br />

11 des alten Mesners. Airam schreit auf. Turnovsky<br />

fällt zum ersten mal auf, hier raspeln nie Zikaden. Er<br />

wartet auf das Finale des Theaters, das der Platz bietet.<br />

Er ahnt, er wird nicht auf dem Zuschauerrang im<br />

Fenster belassen werden. Er beobachtet das schmale<br />

grüne Insekt, das auf der Airam-Mauer harrt, wie eine<br />

auf ein englisches Tweedkostüm gesteckte Brosche. Er<br />

überlegt die Sprungkraft der schrecklich langen Beine.<br />

Und die brutale Kraft der, gegen die zarten Beinchen des<br />

männchenfressenden Tieres, satt muskulös wirkenden<br />

Fangarme. Er schnippt seine Kippe gegen es. Der Aufprall<br />

auf dem Rückenpanzer klickt, das Insekt bleibt ruhig.<br />

Bewegung am Kirchturm. Die Fensterläden<br />

12 oberhalb der leeren Zifferblätter klappen auf.<br />

Turnovsky hört den Mesner fluchen. Flüche, gegen<br />

Airam gerichtet. Sehen kann er ihn nicht, der Mesner<br />

werkt an der Nordwestseite des Turmes, da, wo das durch<br />

einhundertdreiundvierzig Stufen unterschiedene Unterdorf<br />

und das Hafenbecken liegt. Es kratzt, schabt und flucht<br />

vom Kirchturm her. Aufmerksam filtert Turnovsky die<br />

Nachtschwärze, die den hellen Kirchturm kontrastiert und<br />

ist doch überrascht, als sich aus der Luke gegen Südosten<br />

etwas herausstreckt. Dieses schmale, arabeske Stück wird<br />

immer länger. Hinten dran ist der Kirchdiener, der das<br />

Trumm nach unten kippt, wobei er sich soweit aus der<br />

kleinen Fensteröffnung quetscht, daß Turnovsky meint,<br />

er würde jetzt und jetzt stürzen. Jetzt! Der Mesner jedoch<br />

hantiert mit dem Ding, befestigt es außen am Turm,<br />

zieht zeternd seinen Körper aus der Öffnung zurück,<br />

erscheint wieder mit einem zweiten länglichen Teil, mit<br />

dem er so verfährt wie mit dem ersten. Er flucht, auch<br />

noch, als Turnovsky beobachtet, wie er sich daran macht,<br />

die Prozedur an der zum Platz gerichteten Turmseite zu<br />

wiederholen. Als er das längere der beiden Metallstücke<br />

mit der Spitze voran aus dem Fenster steckt, versteht<br />

Turnovsky. Es ist Zeit. Vor der Mondscheibe treiben<br />

Wolken.<br />

Airam steigt aus dem Flügeltor der Kirche.<br />

13 Klandestiner Klang entströmt dem Kirchenschiff.<br />

Turnovsky fröstelt. Airam, Airam, was hast du getan?<br />

Airam hebt ihr Gesicht ihm zu, ihre Züge sind glatt und<br />

vollkommen, ihr Lächeln gläsern. Eine vage Mordlust<br />

befällt Turnovsky. Airam streckt ihren Hänsel und Gretel-<br />

Finger aus und lockt ihn. Dann schreitet sie zwischen der<br />

Mauer vor der Tür ihres Hauses und dem Kirchtor aus<br />

der Mitte des Platzes heraus mehrmals die Figur einer<br />

liegenden Acht ab. Turnovsky glaubt, sie mit jeder Schlinge<br />

jünger zu sehen und macht sich bereit. Im Schwung,<br />

den seine Beine über die Fensterbrüstung nach innen<br />

nehmen, sieht er den verrückt gewordenen Leuchtturm,<br />

der ein wahnhaft schnelles, S.O.S. blinkt. Steigt die<br />

dreizehn Wendeltreppchen aus der Mansarde herab, die<br />

sechs Stufen ins Erdgeschoß. Sieben auf die Ebene des<br />

Platzes. Airam entfernt sich aus der Acht elegant gegen den<br />

Westeingang in den Platz, wendet sich ihm zu. Turnovsky<br />

geht über die Diagonale ihr entgegen, stolpert über eine<br />

Erhebung in der Platzmitte, sieht im Sich-aufrichten seinen<br />

Todessprung landen, seinen Körper zerschellen, sieht<br />

seinen Stolperstein, das Bruchstück eines eingemauerten<br />

marmornen Zifferblattes, III und IV, und versteht die stille<br />

Tyrannei des Platzes. Er erreicht Airam, die Junge. Sie sagt<br />

kuba und er sagt baku und folgt ihr.<br />

<strong>ST</strong>/A/R widmet den Beitrag dem Architekten András<br />

Pallfy.<br />

Auszug aus: Zimmerfluchten. Erzählungen.<br />

Literaturedition Niederösterreich, St. Pölten 2005. ISBN 3-<br />

901117-76-8


Nr. 08/2005<br />

Buch VI – Gabriele <strong>ST</strong>/A/R 43<br />

NEW CROWNED HOPE 2006<br />

Architecture<br />

Christian Deschka, Kieran C. Fraser, Sandra Häuplik, Iris Hercher, Verena Holzgethan, Gregor<br />

Holzinger, Doris Kepplinger, Julia Lindenthal, Leo Levine-Moringer, Panajota Panotopoulou,<br />

Luciano Parodi, Daniel Podmirseg, Eva Radlherr, Marta Rego, Tatia Skhirtladze, Rüdiger Suppin,<br />

Elena Valcheva, Tobias Werkner<br />

Director of project studio: Peter Sellars<br />

In co-operation with: Studio Prix, Institute of Architecture, University of Applied Arts Vienna<br />

Project managers: Bärbel Müller, Hannes Stiefel<br />

Vienna – A City of Culture and Social Commitment Welcome in Vienna space of urban operations<br />

New GROUND Hope - Gaudenzdorfer Gürtel Integrationshaus Mariahilferplatz meets Westbahnhof


Buch VI – Gabriele<br />

Thomas Redl<br />

ARTAUD 02, 2004, Tusche auf Papier, 59,5 x 74 cm


46 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch VI – Gabriele<br />

Nr. 08/2005<br />

Ihr <strong>ST</strong>/A/R-Schneider<br />

in Mariahilf<br />

BAUHERRENPREIS D<br />

Die Zentralvereinigung der Architekten Österrreichs<br />

❶<br />

verleiht seit 1967 regelmäßig den „Bauherrenpreis“. Dieser<br />

Preis in Form eines Würfels und einer Urkunde soll jene<br />

PERSONEN ODER PERSONENNKREISE, die sich als<br />

BauherrIn oder AuftraggeberIn und MentorIn der Planung<br />

in besonderer Weise verdient gemacht haben, auszeichnen.<br />

Im Jahr 2005 wurde die Veranstaltung von der ZV-<br />

Landesverband Tirol ausgerichtet.<br />

Preisträger:<br />

❶ Sudhaus Adambräu Innsbruck; Bauherr: Innsbrucker<br />

Immobilien-Gmbh, Stadt Innsbruck; Architekten:<br />

Giner+Wucherer, Arch. Pfeiffer, Arch. Köberl.<br />

❷ Eurospar Leibnitz; Bauherr: SPAR Österreichische<br />

Handels-GmbH, Graz; Architekten: Riegler Riewe.<br />

❸ Art for Art House, Haringsee; Bauherr: Theaterservice<br />

GmbH, Dr. Josef Kirchberger, Wien; Architekten: Arch.<br />

Gerhard Steixner.<br />

❹ MQ West, Wien; Bauherr: KALLCO Bauträger GmbH,<br />

Dr. Winfried Kallinger; Architekten: Arch. Dr. Carl<br />

Pruscha.<br />

❺ Feuerwerk Binder, Fügen; Bauherr: Fa. Franz Binder<br />

GmbH., Hr. Hans Binder, Fügen im Zillertal;<br />

Architekten: Arch. Helmut Reitter.<br />

❻ Generalsanierung und Erweiterung Einfamilienhaus<br />

Grabher, Dornbirn; Bauherr: Familie Grabherr,<br />

Dornbirn; Architekten: raumhochrosen<br />

architekturerzeugnisse, Bregenz.<br />

❸<br />

Wir ändern für Sie...<br />

...kunststopfen...<br />

...reparieren...<br />

...mode nach mass...<br />

Fotos: Bruno Klomfar, Paul Ott, Lukas Schaller, Günther Wett, Gerals Zugmann (2)<br />

<strong>ST</strong>/A/R - AMIGOS<br />

MAGIC’S BIRTHDAY<br />

...modernisieren.<br />

1060 Wien • Amerlingstraße 8 •<br />

Tel.: 0699- 1000 97 90<br />

schräg vis-a-vis Libro, neben Café Ritter<br />

Montag – Freitag 9:00 – 19.00,<br />

Samstag 10.00– 17.00<br />

23<br />

BIG PAINTE<br />

ISMAEL ISM<br />

BASARAN


Nr. 08/2005<br />

Buch VI – Gabriele <strong>ST</strong>/A/R 47<br />

ER ZENTRAVEREINIGUNG 2005<br />

❺<br />

❻<br />

❷<br />

❹<br />

R<br />

ET<br />

ARTI<strong>ST</strong>A<br />

BETTINA<br />

SCHÜLKE<br />

BIG HOUF<br />

BIG HOUF<br />

TV-SMOKING<br />

LIVE-DRINKING


48 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch VI – Gabriele<br />

Nr. 08/2005<br />

<strong>ST</strong>/A/R SERVICE N Ø 1


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch VII - China retour <strong>ST</strong>/A/R 49<br />

Hollands höchster Berg<br />

Bergmuseum<br />

Ein Projekt von Gerngross und Werkstatt Wien Spiegelfeld Architektur Management<br />

MARKUS PRACHENSKY<br />

SENATUS CONSULTUM<br />

Visualisierung: Caballero Arteworks / Wien<br />

Senatus Consultum 2005, 130 x 115 cm, Acryl / Leinwand<br />

21. Jänner bis 18. März 2006<br />

GALERIE ULYSSES<br />

1010 Wien, Opernring 21


50 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch VII - China retour<br />

Nr. 08/2005<br />

MARKUS PRACHENSKY<br />

Ein malerisches Werk voll Konzentration und Vitalität<br />

Interview mit Markus Prachensky – 07. 12. 2005<br />

Thomas Redl.: Herr Prachensky, Sie waren ja<br />

zu Beginn, in den Aufbruchsjahren nach dem 2.<br />

Weltkrieg, bei dieser Gruppe um Monsignore Otto<br />

Mauer in der Galerie Nächst St. Stephan. Wie war<br />

damals die Stimmung, die Situation?<br />

Markus Prachensky: Also die Gruppe haben wir<br />

gegründet. Das war die Gruppe von Hollegha,<br />

Mikl, Rainer, Prachensky und sie hieß « Galerie St.<br />

Stephan » genauso wie damals noch die Galerie.<br />

Es wurde dann der Name verboten. Nachdem uns<br />

die Kirche anscheinend nicht so geliebt hat und<br />

wir uns nicht so gut benommen haben, wurde die<br />

Galerie in Nächst St. Stephan umgetauft.<br />

Wie die Situation war? Es war ein ganz furchtbar<br />

tiefes, schwarzes Loch nach dem 2. Weltkrieg. Es<br />

war alles abgeschnitten, wir hatten keine Idee,<br />

was im Ausland passierte. Überhaupt, es gab<br />

nichts. Wir sind praktisch vor Null gestanden,<br />

aber wir haben eine unerhörte Begeisterung<br />

gehabt, wir wollten da herauskommen wie der<br />

Baron Münchhausen, uns am eigenen Schopf<br />

aus dem Dreck ziehen. Und das ist, glaube ich,<br />

ganz gut gegangen. Ich war berstend vor Gier,<br />

etwas zu schaffen, etwas zu machen, und es hat<br />

sich gut gefügt, daß wir vier wohl überhaupt nie<br />

eine Richtungsgruppe waren, sondern nur eine<br />

Qualitätsgruppe. Wir haben uns so gefunden,<br />

indem wir gesagt haben: Hier sind vier Maler und<br />

wir sind die besten vier Maler. Du machst das, was<br />

du willst. Ich mache das, was ich will. Aber wir sind<br />

die besten vier Maler. Was anderes braucht man<br />

nicht. Man muß in der Jugend so sein. Wenn man<br />

nicht so denkt und wenn man nicht denkt, daß<br />

man etwas erreichen kann, braucht man gleich gar<br />

nicht anzufangen. Es geht nur mit der Gewißheit,<br />

daß man ganz hinauf kommt. Ich glaube das heute<br />

noch. Ich habe das auch oft mit meinen Studenten<br />

diskutiert. Die haben immer gesagt: Naja, komme<br />

ich halt zwei Tage nicht. Das geht nicht. Also, man<br />

muß das wollen, man muß das erreichen wollen.<br />

Und man muß malen, malen, malen. Das ist, war<br />

mein Weg hinauf.<br />

T.R.: Sie haben dann ziemlich bald den erweiterten<br />

Raum gesucht und auch die Kommunikation,<br />

sind auch von Wien weggegangen, waren in Paris,<br />

haben in deutschen Städten gelebt.<br />

M.P.: Richtig. Ich habe immer wieder Monate in<br />

Paris verbracht, dort gemalt, habe eine Menge<br />

Freunde gewonnen, die ich zum Teil bis heute<br />

habe, wie zum Beispiel Pierre Soulages. Ich habe<br />

aber auch Leute kennengelernt wie Giacometti oder<br />

Arp, das waren große Kaliber. So habe ich auch<br />

Ausstellungen in die Galerie St. Stephan gebracht ;<br />

also ich habe zum Beispiel mit dem Pierre Soulages<br />

gesprochen, daß er eine Ausstellung macht, oder<br />

mit dem Matthieu oder ähnlichen Leuten.<br />

Und dann in Deutschland ist mir ein Vertrag<br />

angeboten worden, 1959 oder 60, also sehr früh.<br />

Ich habe dort gelebt, gemalt und habe enorm viel<br />

verkauft. Da hat es große Sammler gegeben, und es<br />

war für mich so, wie wenn auf einmal eine Rakete<br />

losgegangen wäre. Daß dann aber auch wieder eine<br />

Depression kommen kann, das wußte man ja nicht<br />

im Vollgefühl der Begebenheiten.<br />

T.R.: Wenn man die Geschichte der 50er, 60er<br />

Jahre sieht, zählen Sie ja auch zu den Malern des<br />

Informellen, also gibt es auch eine Anlehnung<br />

an den Tachismus, an die gestische Malerei. Was<br />

waren die wichtigsten Einflüsse für Ihre Arbeit?<br />

M.P.: Naja, das ist sehr schwer zu sagen. Wenn<br />

Sie meine Arbeiten aus der Mitte der 50er Jahre<br />

anschauen, sind da eigentlich keine Einflüsse<br />

festzustellen Die Bilder sind sehr eigenständig.<br />

Wenn Sie wollen, gibt es sicher irgendwelche<br />

Einflüsse, weil jeder Mensch irgendwelchen<br />

Einflüsse ausgesetzt ist.<br />

T.R.: Aber es gibt Querverbindungen?<br />

M.P.: Querverbindungen? In irgendeiner Form<br />

sicher. Querverbindungen hat es mit Soulages<br />

gegeben, aber wenn Sie seine Bilder und meine<br />

Bilder aus dieser Zeit hernehmen, so sind sie<br />

zeitgleich entstanden ; es ist eine Parallelität. Und<br />

« informell » und « Tachismus », das sind Begriffe,<br />

mit denen man sehr sparsam umgehen sollte, weil<br />

für mich ist es einfach Malerei.<br />

T.R.: Ja, es ist sozusagen ein Versuch einer<br />

Zuordnung.<br />

M.P.: Ich begreife das vollkommen, daß<br />

Kunsthistoriker so etwas brauchen, daß es vielfach<br />

gewünscht ist. Ich für meine Person lehne es<br />

ab, weil ich finde, daß es fast nie stimmt. Zum<br />

Beispiel bei Jackson Pollock, hier paßt « informell<br />

» sicherlich auf eine Art, aber ich kenne keinen<br />

zweiten, der in diese Kategorie noch hineinpassen<br />

würde.<br />

T.R.: Sie haben damals auch experimentiert. Da gab<br />

es die « Peinture liquide », die Sie im Theater am<br />

Fleischmarkt gemacht haben.<br />

M.P.: Die habe ich ein Jahr darauf, 1960, auch<br />

in Deutschland im Stadttheater Aschaffenburg<br />

vorgeführt. Da lief Farbe, furchtbar viel Farbe, rote<br />

Farbe, über eine Leinwand herunter, es war eine<br />

weiße Leinwand. Es gab immer mehr Farbe und als<br />

alles voll Rot war, war die Aktion aus, und ich habe<br />

das Bild zerstören lassen im Unterschied zu einem<br />

anderen Herrn, der das nach mir gemacht hat und<br />

bis heute in Wien ähnliche Sachen macht. Die<br />

Leinwand wurde nicht verkauft. Die Leute haben<br />

gesagt: Um Gottes Willen, das kannst du noch<br />

verkaufen. Nein, das ist nichts, das ist nichts und<br />

ich weigere mich.<br />

T.R.: Das heißt, es ist Ihnen rein um den Prozeß<br />

gegangen, um die Performance.<br />

M.P.: Ja, und ich frage mich heute noch ab und zu<br />

bei dem anderen Herrn, wenn ich ausgeschnittene<br />

Stücke aus irgendeinem Prozeß sehe, was das ist.<br />

Ich finde, es ist ein Stück herausgeschnittenes<br />

Irgendwas. Man muß halt ehrlich sein, so ist es.<br />

T.R.: Es hat das Werk bei Hermann Nitsch<br />

vielleicht auch einen anderen Gedanken.<br />

M.P.: Das ist möglich.<br />

T.R.: Vielleicht ist der malerische Aspekt gar nicht<br />

so im Zentrum, wobei das Ergebnis, das verkauft<br />

wird, ja Malerei ist.<br />

M.P.: Es ist eben keine Malerei. Ich meine nur,<br />

wenn er Farben schüttet und er macht das für<br />

sich und das bleibt dann so, ist das in Ordnung.<br />

Nur finde ich es nicht richtig, aus einer Leinwand<br />

etwas herauszuschneiden. Eine riesige Leinwand<br />

zu bearbeiten und dann davon 100 Stücke zu<br />

verkaufen?<br />

T.R.: Ein Stückwerk zu machen.<br />

M.P.: Ja, das ist ein Andenkenhandel. Das ist<br />

das, was mich ein bißchen stört. Aber wenn er<br />

komponiert, zum Beispiel eine Kreuzesform mit<br />

Pölstern darauf, das hat er ja komponiert, da ist ja<br />

nichts dagegen einzuwenden.<br />

T.R.: Noch einmal zur Gruppe damals, Hollegha,<br />

Mikl, Rainer und Sie. Es ist ja dann jeder doch<br />

seinen eigenen Weg gegangen. Inwieweit besteht<br />

jetzt noch Kontakt zueinander?<br />

M.P.: Er ist immer noch da. Es ist nur so, daß<br />

Hollegha in der Steiermark auf einem Berg wohnt<br />

und fast nie nach Wien kommt. Aber wir haben<br />

ja alle zusammen hier in Wien an der Akademie<br />

der bildenden Künste gelehrt und da haben wir<br />

uns natürlich häufig wiedergesehen. Der Mikl lebt<br />

auch in Wien, den sehe ich natürlich öfters. Den<br />

Rainer, der kommt immer wieder, den sehe ich<br />

auch. Nein, der Kontakt ist absolut da. Es gibt keine<br />

Verstimmungen, wie es bei anderen oft der Fall<br />

war, wie zum Beispiel bei den Futuristen, die sich<br />

am liebsten duelliert hätten.<br />

T.R.: Um konkret auf Ihre Malerei zu kommen.<br />

Sie benennen viele Ihrer Arbeiten nach dem<br />

Entstehungsort. Ist das so etwas wie der Versuch<br />

einer örtlichen Festlegung?<br />

M.P.: Es ist so. Früher war es der Entstehungsort,<br />

jetzt ist es die Entstehungsidee. Also früher hat<br />

ein Bild geheißen « Sebastianplatz », das habe<br />

ich am Sebastianplatz gemalt. Dann hat es Bilder<br />

gegeben: « Berlin », die habe ich in Berlin gemalt,<br />

dann Bilder « Wiesbaden », die habe ich in<br />

Wiesbaden gemalt, « Aschaffenburg », die habe ich<br />

in Aschaffenburg gemalt. In den letzten Jahren,<br />

die römische Serie zum Beispiel, das ist eine<br />

Sache, mit der ich mich wirklich seit langer Zeit<br />

beschäftige, und jetzt habe ich mich darübergetraut<br />

und bin glücklich, wie immer bei solchen Sachen.<br />

Die vielen Jahre vorher sind schon diejenigen, wo<br />

die Bilder im Kopf konzipiert und natürlich zum<br />

Teil auch schon konkretisiert werden. Es wächst<br />

ja doch alles in irgendeiner Form im Hirn heran<br />

bevor man die ersten Skizzen macht, bei mir<br />

jedenfalls.<br />

T.R.: Es hat immer mit Eindrücken von Orten zu<br />

tun, also mit einer Inspiration, die direkt am Ort<br />

passiert.<br />

M.P.: Ganz richtig, ja. Bei dieser römischen<br />

Serie kann man das wirklich sehen, oder bei den<br />

Arbeiten vorher. Zum Beispiel « Cinque Terre »,<br />

Cinque Terre ist eine italienische Landschaft, das<br />

wissen Sie vielleicht.<br />

T.R.: Bei Genua, an der italienischen Riviera?<br />

M.P.: Ja, etwas weiter herüben, von Rapallo nach<br />

Osten, ein 30 Kilometer-Stück, eine unheimlich<br />

schöne Felslandschaft am Meer. Ich bin da mit<br />

dem Boot hinauf und hinunter und hinauf und<br />

hinunter gefahren.<br />

T.R.: Da ist die Natur auch Inspirationsquelle.<br />

M.P.: Sicherlich, in irgendeiner Form. Die Natur, die<br />

kann man ja nicht ganz verleugnen. Ich will sie ja<br />

auch nicht ganz verleugnen, nur ich male halt nicht<br />

nach der Natur. Ich male nach meinem Kopf, nach<br />

meinem Hirn. Wo es mich hintreibt, das male ich.<br />

T.R.: Mich interessiert noch stark der Aspekt<br />

«Zeit in Ihrer Arbeit. Sie sprechen ja auch von<br />

einer Art äußerster Konzentration beim Malakt.<br />

Ich sehe die Bilder so, sie wirken so auf mich, als<br />

ob sie in einem Moment entstehen und diesen<br />

Moment einfrieren und diesem damit auch eine<br />

Zeitlosigkeit geben.


Nr. 08/2005<br />

Buch VII - China retour <strong>ST</strong>/A/R 51<br />

Foto: Thomas Redl, 2005<br />

Markus Prachensky, vor seinen aktuellen Bildern in seinem Atelier<br />

an der Akademie bei Lois Welzenbacher zu<br />

studieren und nicht Häuser entwerfen zu müssen<br />

wie das heutzutage der Fall ist. Städteplanung, das<br />

war unsere Hauptsache und es war eine ganz freie<br />

Geschichte, auch was das Komponieren betrifft,<br />

und das war nicht so weit von der Malerei entfernt.<br />

T.R.: Um nochmals auf Ihre aktuelle Serie<br />

zurückzukommen: Sie nehmen auch auf römische<br />

Begriffe in Ihrem Titel Bezug. Können Sie noch<br />

etwas erzählen über die Arbeit, die jetzt ganz<br />

aktuell ist?<br />

M.P.: Über die Serie aus 2005 kann ich erzählen,<br />

daß sie « Senatus Consultum » heißt, das heißt<br />

« vom Senat genehmigt », « durch den Senat<br />

erlaubt ». Es steht « S.C. » auf allen Reversseiten<br />

der römischen Münzen. Ich befasse mich auch<br />

mit römischen Münzen, die sind oft wunderschön.<br />

Da sind Bauten dargestellt, Säulen und Tempel,<br />

ganz traumhaft schön. Diese Darstellungen mit<br />

dem, was jetzt noch steht, zu vergleichen und zu<br />

subsumieren, das ist eine unheimlich spannende<br />

Sache. Das macht für mich die ganze Sache so<br />

interessant.<br />

T.R.: Jetzt haben natürlich diese römischen Bauten<br />

etwas sehr Archaisches. Ist dieses Archaische eine<br />

Inspirationsquelle für Ihre Malerei?<br />

M.P.: Ja, absolut.<br />

M.P.: Hier kann ich Ihnen, will ich Ihnen gar nicht<br />

widersprechen. Das ist sehr gut gesehen.<br />

T.R.: Insoferne, finde ich, ist der Aspekt der Zeit<br />

ein durchaus wichtiges Element Ihrer Arbeit.<br />

Aspekte von Zeit und Raum sind ja immer<br />

Komponenten im Bild.<br />

M.P.: Ja, sicher. Bei mir ist es so: Meistens im<br />

September bin ich ganz ausgearbeitet, fertig,<br />

Schluß, Ende, kann nicht mehr. Dann fahre ich<br />

weg, dann schaue ich mir was an. Es beginnt in<br />

meinem Kopf zu wurln. So um die Zeit jetzt im<br />

Winter mache ich die ersten Skizzen irgendwo,<br />

nichts Bleibendes. Das mache ich so bis Mitte<br />

Jänner, da fange ich mit den Arbeiten auf<br />

Papier an, und es drängt sich dann immer mehr<br />

zusammen. Wenn diese Arbeiten auf Papier fertig<br />

sind, liegen die Bilder quasi schon da, da wird die<br />

Zeit immer kürzer, immer kürzer, ich habe alles<br />

fest im Kopf. Das Ganze wird so komprimiert,<br />

und bevor ich dann den ersten Bildstrich am<br />

großen Bild mache, ist das wie vor einer Explosion.<br />

Trotzdem, ein so ein großes Bild malt man nicht<br />

in einer halben Stunde, das geht nicht. Aber ich<br />

male es an einem Tag. Es kann sein, daß ich am<br />

nächsten Tag noch irgendeine Kleinigkeit mache,<br />

aber es ist an einem Tag gemalt.<br />

T.R.: Das heißt, es ist ein Prozeß der Verdichtung.<br />

M.P.: Ein Prozeß der Verdichtung, der<br />

Komprimierung. Es verdichtet sich so bis es dann<br />

quasi explodiert.<br />

T.R.: Diese Konzentration könnte man auch<br />

vergleichen mit der eines Zen-Meisters. Und das<br />

Bild kann nur in dieser Konzentration entstehen,<br />

damit es auch diese Kraft in sich trägt. Das ist<br />

sozusagen eine Voraussetzung.<br />

M.P.: Ja, wahrscheinlich es ist so.<br />

T.R.: Es gibt ja in Ihrer Malerei, wenn man sich<br />

das ganze Oeuvre anschaut, ein reduziertes Colorit.<br />

Lange Zeit war die Farbe Rot sehr zentral, Rot auf<br />

Weiß und auf Schwarz. Und dann hat sich das<br />

Colorit erweitert mit Blau, Gelb, Grün, mit den<br />

Grundtönen. Bei den Bildern, die ich jetzt gesehen<br />

habe, hat wieder eine Reduzierung der Farbpalette<br />

stattgefunden. Was spielt Rot in Ihrer Arbeit für<br />

eine Rolle?<br />

M.P.: Sagen wir so, ohne Rot könnte ich, glaube<br />

ich, nicht leben und könnte ich nicht malen<br />

und gar nichts. Rot ist für mich einfach die mir<br />

zugeordnete Farbe. Von wem sie mir zugeordnet<br />

ist, weiß ich nicht. Nachdem ich nicht gläubig bin,<br />

weiß ich es wirklich nicht. Vielleicht habe ich sie<br />

mir selbst verschrieben.<br />

T.R.: Rot ist ja auch eine sehr energetische Farbe.<br />

Sie steht für Lebensenergie, Vitalität, Blut, …<br />

M.P.: Sicher. Es ist schon möglich, daß das<br />

auch aus dieser Zeit kommt, über die wir zuerst<br />

gesprochen haben, aus den 50er Jahren. Als ich<br />

angefangen habe, mit Rot zu malen, war das die<br />

Befreiung - ich habe ja früher auch anders gemalt,<br />

wie jeder Maler am Beginn experimentiert. Mit Rot<br />

habe ich mich befreit, aus allen Fesseln.<br />

T.R.: Es ist natürlich auch so, wenn man sich<br />

entscheidet, die Farbpalette völlig zu reduzieren,<br />

daß das eine ganz bewußte Entscheidung für einen<br />

Schritt in der Malerei ist, und Sie haben diesen<br />

Schritt bewußt gesetzt.<br />

M.P.: Ja, und dieser Schritt war in dem Fall<br />

vielleicht die Befreiung. Ich wollte mich<br />

wahrscheinlich auch in irgendeiner Form<br />

abgrenzen von anderen.<br />

T.R.: Sie sind dem Rot dann treu geblieben.<br />

M.P.: Von Anfang bis Ende. Warten wir noch ein<br />

bißchen, ich will jetzt vom Ende nicht sprechen.<br />

T.R.: Jetzt haben Sie in Ihren ganz aktuellen<br />

Arbeiten, die im Jänner in der Galerie Ulysses<br />

gezeigt werden, so wie ich sie lese, auch Zitate<br />

aus der Architektur oder eine Anlehnung an die<br />

Architektur. Ist das eine mögliche Sichtweise<br />

dieser Arbeiten?<br />

M.P.: Vielleicht, ja. Wenn Sie unter Architektur<br />

das verstehen, was man in Rom, in Sizilien oder<br />

in anderen Städten an alten Bauwerken sieht, hat<br />

das mit Architektur zu tun. Es hat aber nichts<br />

mit der « Architektur » zu tun, die landläufig als<br />

solche bezeichnet wird. Schauen Sie, ich habe ja<br />

sogar Architektur studiert, habe aber nie einen<br />

Millimeter gebaut.<br />

T.R.: Also eine architektonische Mitprägung in<br />

Ihrer Laufbahn.<br />

M.P.: Wäre möglich. Ich habe ja das Glück gehabt,<br />

T.R.: Diese Bauten gehören ja auch zum zentralen<br />

Vokabular der Architektur, wie die Säule zum<br />

Beispiel.<br />

M.P.: Richtig. Insoferne kann ich gegen Ihren<br />

Vergleich mit der Architektur überhaupt nichts<br />

einwenden, für mich ist sie ein Gerüst. Was Sie auf<br />

meinen Bildern sehen, das sehen Sie ja auch nicht<br />

in Rom. Das habe ja ich aus dem entwickelt, was<br />

mich dort inspiriert hat. Aber jemand, der meine<br />

Bilder gut kennt, wird vielleicht in Rom ein Gefühl<br />

haben, daß er in dieser Gegend schon einmal war.<br />

Und umgekehrt jemand, der Rom gut kennt, lebt<br />

sich sofort in meine Bilder ein.<br />

T.R.: Sie nehmen bei der Bildschöpfung sozusagen<br />

nicht spezifisch auf Architektur Bezug, sondern es<br />

geht um die abstrakte Komposition und um den<br />

Rhythmus als gestaltgebende Elemente.<br />

M.P.: Das ist klar, aber im guten Fall macht der<br />

Maler das nicht bewußt, er macht das automatisch,<br />

ich mache das ja auch automatisch von innen<br />

heraus. Natürlich, im Kopf habe ich so viele<br />

Sachen, aber wenn ich das Bild male, beziehe ich<br />

mich nicht auf eine bestimmte Architektur. Das<br />

Abstrakte ist das Vordringliche.<br />

T.R.: Und das wird auch die weitere Arbeit<br />

bestimmen?<br />

M.P.: Ich weiß noch nicht ganz genau, aber es<br />

wird wahrscheinlich eine « Imperium Romanum<br />

»-Serie werden. Also wo es nicht mehr nur um<br />

Rom geht, sondern vielleicht auch noch um andere<br />

römische Bauten in Südfrankreich oder zum<br />

Beispiel in Volterra, einer Stadt in der Nähe von<br />

Siena, mit einem alten etruskischen Tor und einem<br />

römischen Amphitheater. Das ist das Schönste,<br />

was ich seit langer Zeit gesehen habe, und das<br />

hat mich sehr beschäftigt. Wenn ich diese Serie<br />

nächste Jahr mache, kommt das sicher vor.<br />

T.R.: Ich finde, daß Sie sehr konzentriert und sehr<br />

sprühend sind und ich wünsche ihnen in diesem<br />

Sinn für Ihre schöpferische Arbeit weiterhin<br />

sehr viel Energie und diese Vitalität, die sich<br />

ausstrahlen.<br />

M.P.: Ich bedanke mich sehr. Ich habe noch große<br />

Pläne und mache noch viele Reisen.<br />

Transkribiert und lektoriert von Michaela Mair


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch VII - China retour <strong>ST</strong>/A/R 53<br />

China retour<br />

Walter Vopava, Ohne Titel, 2003, Acryl auf Papier, 156 x 126 cm,<br />

Courtesy National Art Museum of China, Beijing<br />

Foto: MUMOK, Lena Deinhardstein, Wien<br />

Herbert Brandl, Ohne Titel, 2002, Aquarell auf Papier, 140 x 105 cm<br />

Courtesy National Art Museum of China, Beijing<br />

Foto: MUMOK, Lena Deinhardstein, Wien<br />

Im Osten geht die Sonne auf, im Westen auch. (H. Brandl)<br />

Foto: Heinz Ploner, 2005, © MUMOK<br />

Walter Vopava, Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Hubert Scheibl und Gunter Damisch (von links) bei der Eröffnung der Ausstellung „Neue Abstrakte Malerei aus Österreich“<br />

im National Art Museum of China (NAMOC), Peking, 8. 6.2005<br />

China retour<br />

Im Frühling dieses Jahres kuratierte Edelbert Köb für<br />

China eine groß angelegte Ausstellung mit den sechs<br />

wichtigsten abstrakten österreichischen Malern ihrer<br />

Generation: Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Gunter<br />

Damisch, Hubert Scheibl, Walter Vopava, Otto Zitko.<br />

Erwin Bohatsch, Ohne Titel, 2003, Öl, Kunstharz auf Leinwand,<br />

190x 150 cm, Courtesy Sammlung Sigrid und Franz Wojda, Wien<br />

Foto: MUMOK, Lisa Rastl, Wien<br />

Hubert Scheibl, „ich habe angst, Dave“, (2001: A Space Odyssey), 2003/04, Öl auf<br />

Leinwand, 250 x 250 cm,<br />

Courtesy Hubert Scheibl, Wien<br />

Foto: Franz Schachinger, Wien<br />

Erwin Bohatsch<br />

Herbert Brandl<br />

Gunter Damisch<br />

Hubert Scheibl<br />

Walter Vopava<br />

Otto Zitko<br />

Auf ihren Stationen in Schanghai, Peking, Xi’an und<br />

Guangzhou stieß die Ausstellung auf größtes Interesse<br />

der Fachwelt und des chinesischen Publikums. Zugleich<br />

war es die umfangreichste Schau zeitgenössischer<br />

abstrakter Kunst in China. Den Abschluss der Tournee<br />

bildet die Ausstellung in Wien.<br />

Die sechs Künstler bewegen sich im offenen,<br />

experimentellen Feld abstrakter und gegenstandsloser<br />

Malerei und entwickelten in einem bis heute andauernden<br />

Prozess höchst individuelle Positionen. Mit ihren vor<br />

allem in den letzten Jahren entstandenen großformatigen<br />

Arbeiten zeigen sie, dass gegenstandslose Malerei auch<br />

heute – nach dem so oft proklamierten “Ende der Malerei”<br />

– ausdrucksstark, inspirierend, aufrührend und aktuell zu<br />

sein vermag.<br />

Ausstellungsdauer: 16 Dezember 2005 – 19<br />

Ferbruar 2006<br />

Öffnungszeiten: Di – So 10.00 – 18.00<br />

Do 10.00 – 21.00<br />

www.mumok.at<br />

Erwin Bohatsch Herbert Brandl Gunter Damisch Hubert Scheibl Walter Vopava Otto Zitko


54 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch VII - China retour<br />

Nr. 08/2005<br />

Filmentwicklung, Vergrößerungen und<br />

Scans in höchster Qualität<br />

http://www.kadmon.at/<br />

Alle Fotos entwickelt bei Kadmon<br />

Günther Brodar vor Wandinstallation von<br />

Thomas Redl, Gallery AREA 53<br />

Katzen im Sommer am Land<br />

Hold, italienische Caffè - Bar<br />

Wien 8, Josefstädter Straße 50, Tel.: 405 11 98<br />

Ragazzi di vita


Nr. 08/2005<br />

Buch VII - China retour <strong>ST</strong>/A/R 55<br />

Die Qualität des manuellen Bilddrucks<br />

Die Kulturwerkstatt Uferstöckl ist ein Zentrum des klassischen manuellen Bilddrucks<br />

für Lithografie – Radierung – Holzschnitt.<br />

In seiner fast 30-jährigen Tätigkeit hat Rudi Hörschläger mit dutzenden<br />

Künstlern aus dem In- und Ausland ein Repertoire erarbeitet,<br />

das alle maßgeblichen Techniken umfasst. Ob in der 10-<br />

jährigen Zusammenarbeit mit Othmar Zechyr, in Seminaren mit<br />

Kunsterziehern, Workshops wie Art Unlimited in Zusammenarbeit<br />

mit der Lebenshilfe und Symposien, insbesondere das Projekt East-<br />

West mit europäischen u. zentralasiatischen Künstlern.<br />

Im Uferstöckl gibt es neben den 3 Druckwerkstätten mehrere<br />

Atelierplätze und Gästezimmer, die ein kontinuierliches Arbeiten<br />

vor Ort ermöglichen. Zur Zeit ist Valery Ruppel (Kirgistan) als<br />

Artist in Residence in Wallsee zu Gast.<br />

Rudi Hörschläger arbeitet unter anderem mit folgenden Künstlern<br />

zusammen: Franz Blaas, Dietmar Brehm, Gunter Damisch, Oliver<br />

Rudi Hörschläger<br />

während der Produktion<br />

in seiner Druckwerksätte<br />

Dorfer, Lorenz Estermann, Tone Fink, Anselm Glück, Ferdinand<br />

Goetz, Johann Jascha, Ingrid Kowarik, Robert Mittringer, Eva<br />

Schlegel, Daniel Spoerri, Helmut Swoboda, Julian Taupe<br />

Helmut Swoboda, Gosau, 2004, Carborundum Tiefdruck<br />

Othmar Zechyr, Indutriekombinat, 1988, Radierung<br />

Kulturwerkstatt Uferstöckl, Kontakt: Rudi Hörschläger<br />

Uferstöcklweg 1, A-3313 Wallsee, 1 Autostunde von Wien entfernt, E-mail: werkstatt@uferstoeckl.com, Tel.: +43 / 7433 29941


56 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch VII - China retour<br />

Nr. 08/2005<br />

Donaulände 02 / Linz / 2004 /<br />

Öl auf Leinwand / 230 x 160 cm<br />

Überschreitung der unsichtbaren Grenze der Intimität<br />

Zur Malerei von Thomas Feichtner<br />

Formal und was die Methodik ihrer Herstellung betrifft, erinnern die Bilder von<br />

Thomas Feichtner – auf den ersten Blick – an fotorealistische Arbeiten der 1960er<br />

und 70er Jahre. Tatsächlich entstehen sie nach fotografischen Vorlagen, die sich der<br />

Künstler auf unkonventionelle Art aneignet: er ersucht fremde Menschen auf der<br />

Straße darum, ein Foto von ihnen machen zu dürfen. Anschließend tritt er ihnen im<br />

wahrsten Wortsinne zu nahe, denn er will nur einen extrem engen Ausschnitt des<br />

Gesichts, an Kinn und Stirn bewusst beschnitten, aufnehmen. Dabei überschreitet er<br />

die unsichtbaren Grenzen der Intimsphäre, die im urbanen Alltag gewöhnlich penibel<br />

eingehalten werden. Die wenigen Passanten, die diese plötzliche Annäherung eines<br />

Fremden überhaupt akzeptieren, lässt Feichtner zudem im Unklaren darüber, wofür<br />

er ihre Fotografien verwendet. Bis also eines Tages jemand das eigene Konterfei<br />

an einer Galeriewand wiederfindet, bleiben die Fotografierten in Unkenntnis darüber,<br />

was genau mit ihren Aufnahmen passiert. Umgekehrt holt Feichtner keinerlei<br />

zusätzliche Informationen über die Abgebildeten ein. Er notiert lediglich die Straße<br />

und die Stadt, in der er die Menschen fotografiert hat. Damit will er jedoch nicht die<br />

Respektlosigkeit seiner Annäherung untermauern, sondern im Sinne seines künstlerischen<br />

Konzeptes Distanz, Anonymität und Fremdheit bewahren.<br />

Denn im Unterschied zur künstlerischen Porträtfotografie und -malerei, die sich seit<br />

den 1990er Jahren wieder verstärkt dem menschlichen Abbild zuwendet und sich<br />

meist in sachlich-dokumentarischer Form mit visuellen Codes und daraus abgeleiteten<br />

sozialen und kulturellen Zugehörigkeiten beschäftigt, ist es Feichtners erklärtes<br />

Ziel, jegliche Form von Zuordenbarkeit zu vermeiden. Dies gelingt ihm, indem er<br />

sämtliche visuellen Informationen, die beispielsweise die Kleidung, der Haarschnitt<br />

oder Details der Umgebung vermitteln könnten, aus den Bildern verbannt und sich<br />

ganz auf die Essenz des Gesichtes beschränkt.<br />

Daraus wird deutlich, dass Thomas Feichtners zentrale Anliegen Anonymität und<br />

Reduktion sind: Ihre Spannung entwickeln diese beiden Charakteristika seiner<br />

Malerei jeweils in der Konfrontation mit ihren Gegensätzen: so steht die Anonymität<br />

www.feichtner.at<br />

der Porträtierten der Intimität der „Nahaufnahme“ gegenüber. Die Reduktion des<br />

Bildausschnitts auf die elementaren Teile des menschlichen Antlitz’ trifft auf die<br />

Detailgenauigkeit der hyperrealistischen Maltechnik, die jede Falte und Narbe<br />

ebenso wie die Lichtreflexe in den Augen der Dargestellten dokumentiert. Die<br />

monumentale Wirkung der Großformate trägt zudem zur Steigerung dieser bildimmanenten<br />

Spannung bei. Aus der extremen räumlichen Präsenz der Gesichter, die<br />

aus dem Zusammenwirken des Großformats, des engen Ausschnitts und der realistischen<br />

Darstellungsform entsteht, entwickelt sich in der Folge eine geradezu paradoxe<br />

Wirkung der Bilder: Was als „Respektlosigkeit“ gegenüber fremden Passanten<br />

auf der Straße begann, scheint nun von den Bildern an der Wand zurück zu wirken.<br />

Der Blick, der den Betrachter von der Leinwand her erfasst, erzeugt ein beklemmendes<br />

Gefühl des Beobachtet-Werdens.<br />

Die amerikanischen Fotorealisten und<br />

Pop-Artisten widmeten sich banalen<br />

Objekten des Alltags, Konsumgütern und<br />

Lifestyleprodukten sowie den Ikonen und<br />

Stars der Massenkultur. Thomas Feichtners<br />

Motivation ist dagegen vielmehr ein übergeordnetes<br />

Interesse am Menschenbild, das<br />

ihn in seiner anonymen Erscheinungsform<br />

und in der Unmittelbarkeit seiner flüchtigen<br />

Präsenz im urbanen Leben fasziniert.<br />

Gabriele Spindler, Landesgalerie Linz<br />

(Auszug)<br />

Thomas Feichtner, geb. 1970 in Vitoria,<br />

Brasilien; lebt und arbeitet in Linz;<br />

Absolvent der Kunstuniversität Linz


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch VIII - PPAG <strong>ST</strong>/A/R 57


58 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch VIII - PPAG<br />

Nr. 08/2005


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch VIII - PPAG <strong>ST</strong>/A/R 59<br />

NEXT Haus PA1<br />

im <strong>ST</strong>/A/R 09


60 <strong>ST</strong>/A/R Buch VIII - PPAG<br />

Nr. 08/2005<br />

Städteplanung / Architektur / Religion Buch VIII - PPAG <strong>ST</strong>/A/R 61


62 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch VIII - PPAG<br />

Nr. 08/2005


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch VIII - PPAG <strong>ST</strong>/A/R 63


64 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch VIII - PPAG<br />

Nr. 08/2005


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch IX - <strong>ST</strong>/A/R Aktivisten <strong>ST</strong>/A/R 65<br />

E U R O P Ä I S C H E<br />

A U S B I L D U N G S<br />

A K A D E M I E


66 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch IX - <strong>ST</strong>/A/R Aktivisten<br />

Nr. 08/2005


Nr. 08/2005<br />

Buch IX - <strong>ST</strong>/A/R Aktivisten <strong>ST</strong>/A/R 67


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch IX - <strong>ST</strong>/A/R Aktivisten <strong>ST</strong>/A/R 69


70 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch IX - <strong>ST</strong>/A/R Aktivisten<br />

Nr. 08/2005


Nr. 08/2005<br />

Buch IX - <strong>ST</strong>/A/R Aktivisten <strong>ST</strong>/A/R 71


72 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch IX - <strong>ST</strong>/A/R Aktivisten<br />

Nr. 08/2005


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch X - ANGI <strong>ST</strong>/A/R 73<br />

EL HOMBRE DE LA PORTADA


74 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch X - ANGI<br />

Nr. 08/2005<br />

OLIVER<br />

ROMAN<br />

intelli-nature<br />

PAVILLON<br />

>HELICOPTER<<br />

9 x 9 x 7m<br />

AUS GEBOGEN<br />

GEWACHSENEN LÄRCHEN<br />

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<strong>ST</strong>ADTAUSWÄRTS<br />

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10 x 7 x 6m<br />

see you at A21 Vösendorf-Brunn<br />

am Gebirge<br />

ERNTEN, SCHÄLEN<br />

UND EINBAUEN<br />

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„LASSEN WIR DIE NATUR FÜR<br />

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Modell M 1:20


Nr. 08/2005<br />

Buch X - ANGI <strong>ST</strong>/A/R 75<br />

MOTION TRACKING:<br />

ANGELO ROVENTA, HERBERT WULZ, BERNHARD GARNICNIG<br />

Zentraler Gedanke ist die Kombination der Aktivitäten des Kulturinstitutes zu einem integralen Service für den an der rumänischen Kultur<br />

interessierten. Das im Haus zukünftig etablierte Medienlabor soll Produzenten als auch Konsumenten zur Verfügung stehen. Die Benutzung der<br />

Infrastruktur erfolgt entweder direkt im Haus als auch extern und im Rahmen einer Internetcommunity.<br />

Das Labor soll zur Interaktion und Produktion von kulturvermittelnden Inhalten einladen. Die an der Hausfassade angebrachten Monitor sind nicht<br />

nur Displays sondern eine interaktive Schnittstelle zwischen Passanten und dem Kulturinstitut. Bewerkstelligt wird dies mit sechs Plasmascreens, die<br />

Steuerung der Interaktion erfolgt mittels Infrarotkamera und Trackingsoftware.<br />

Die Applikation ermöglicht die intuitive Navigation durch das Informationsangebot des Institutes via Gestikulation. Dabei wird die Präsenz und<br />

die Gestik der Passanten in ablaufsteuernde Ereignisse übersetzt. Die command-by-motion Software wertet die Daten der vor dem Hause installierten<br />

Kameras aus und wandelt die spezifische Bewegungen in Ereignisse um, die von der Browsersoftware als Navigationsanweisungen wie z.B: Start,<br />

Zurück, Vorwärts, usw. verstanden werden.<br />

• In den Ausstellungsräumlichkeiten des Institutes werden zusätzlich drei Infopoints für den Zugang zum Informationssystem aufgestellt. Ein WLAN (Wireless-<br />

Local-Area) ermöglicht das barrierefreie Einloggen in die IT-Anlage des Institutes.<br />

• Die Informationsinhalte werden auch auf einer institutseigenen WEB-Site rund um die Uhr verfügbar gemacht. Im Wesentlichen wird dabei nicht zwischen<br />

Personen welche die Infopoints vor Ort bedienen und Besuchern via Internet unterschieden.


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch X - ANGI <strong>ST</strong>/A/R 77<br />

Sabine Bitter / Helmut Weber; from the series “Short Histories” or “We have seen the past, and it doesn’t work” 2005; referring to a quote of Tony Schuman in his essay Utopia Spurned the montage is based on the spaces of Abraxas by Ricardo Bofi ll (1982, Marne La Vallee) and the housing project of the Boulevard Unirii in Bucharest<br />

from the Ceausescu era. ; http://www.25peaces.at/site/index.php?id=40”, http://www.lot.at/collage


78 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch X - ANGI<br />

Nr. 08/2005


Nr. 08/2005<br />

Buch X - ANGI <strong>ST</strong>/A/R 79


80 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch X - ANGI<br />

Nr. 08/2005


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch XI - U.S.A. <strong>ST</strong>/A/R 81<br />

HOCHHAUS BRATISLAVA; Labor BMW, Heidulf Gerngross und


82 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch XI - U.S.A.<br />

Nr. 08/2005<br />

Nikolaus Hellmayr 1995<br />

Informationen über die Arbeit von Heidulf


Nr. 08/2005<br />

Buch XI - U.S.A. <strong>ST</strong>/A/R 83<br />

Ferdinand Schmatz 1993<br />

Friedrich Achleitner 1999<br />

Gerngross aus dem vorigen Jahrhundert


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch XI - U.S.A. <strong>ST</strong>/A/R 85<br />

BIENNALE - DIE SCHEISSER VON VENEDIG<br />

<strong>ST</strong>/A/R VORSCHLAG: VERKAUF DES Ö<strong>ST</strong>ERREICH-PAVILLONS! ER VERHINDERT ARCHITEKTUR!<br />

Das Ghetto von Venedig:<br />

LG: Du warst 2002 als<br />

österreichischer Vertreter zur<br />

Biennale in Venedig geladen.<br />

In diesem Zusammenhang ist<br />

mir der Satz von dir bekannt:<br />

”Ich arbeite an der Entghettoisierung<br />

der Architektur.” Was<br />

meintest Du damit?<br />

HG: Ich wollte keinen<br />

Ausstellungsraum bauen.<br />

Ich wollte einen Wohnraum<br />

bauen, und der braucht Licht,<br />

also ein Fenster.<br />

Das durfte ich nicht!<br />

Die lassen jeden Schwulst zu,<br />

Vor-, Über- und Einbauten aber<br />

alles was ins Knochenmark<br />

geht verbieten sie; ich bin ein<br />

Knochenmarksarchitekt.<br />

LG: Du hast ja dann auch<br />

als Ahnung ausserhalb der<br />

Biennale-Sperrzone gebaut.<br />

HG: Ja, denn Architektur hört<br />

nicht um 18 Uhr auf. Die Aula<br />

Discorsiva hat uns für alles<br />

entschädigt, wir konnten Tag<br />

und Nacht agieren. Disco,<br />

Ausstellungen, Workshops,<br />

Nachtlager, Vorträge, etc...<br />

behördliches Originaldokument aus der Einreichung zur Biennale 2002<br />

Goebl - Kulnig


86 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch XI - U.S.A.<br />

Nr. 08/2005<br />

PETER ZOLLY - 2005 - aus der Serie US - Presidents<br />

LINCOLN<br />

KENNEDY<br />

<strong>ST</strong>/A/R


Nr. 08/2005<br />

Buch XI - U.S.A. <strong>ST</strong>/A/R 87<br />

EISENHOWER<br />

WASHINGTON


88 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch XI - U.S.A.<br />

Nr. 08/2005<br />

<strong>ST</strong>/A/R - DUDEN<br />

Ob Dreieck, Würfel, Archiquant oder Kreis, ob<br />

eckig, rund oder oval: Formen erkennen und<br />

unterscheiden für Kinder ab 1 Jahr.


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch XII - Goebl Podmirseg <strong>ST</strong>/A/R 89


12.000.000<br />

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18.700.000<br />

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18.300.000<br />

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17.900.000<br />

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11.200.000<br />

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10.100.000<br />

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7.000.000<br />

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10.800.000<br />

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10.500.000<br />

11.100.000<br />

17.400.000<br />

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14.100.000<br />

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13.800.000<br />

12.300.000<br />

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10.800.000<br />

11.600.000<br />

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12.800.000<br />

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10.400.000<br />

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11.200.000<br />

35.000.000<br />

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90 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch XII - Goebl Podmirseg<br />

Nr. 08/2005<br />

Moskau<br />

Centrope<br />

Los Angeles<br />

Mexico City<br />

New York<br />

Lagos<br />

Kairo<br />

Karatschi<br />

Bombay<br />

Neu Delhi<br />

Jakkarta<br />

Peking<br />

Shanghai<br />

Dhaka<br />

Kalkutta<br />

Manila<br />

Tokyo<br />

Osaka - Kobe<br />

Rio de Janeiro<br />

Sao Paolo<br />

Buenos Aires


Nr. 08/2005<br />

Buch XII - Goebl Podmirseg <strong>ST</strong>/A/R 91


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch XII - Goebl Podmirseg <strong>ST</strong>/A/R 93<br />

C<br />

©<br />

© © © ©


94 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch XII - Goebl Podmirseg<br />

Nr. 08/2005


Nr. 08/2005<br />

Buch XII - Goebl Podmirseg <strong>ST</strong>/A/R 95<br />

C<br />

IL MONDO DI PARATUFELLO


96 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch XII - Goebl Podmirseg<br />

Nr. 08/2005


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch XIII - HB <strong>ST</strong>/A/R 97


98 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch XIII - Brandl<br />

Nr. 08/2005


102 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch XIII - Brandl<br />

Nr. 08/2005


104 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch XIII - Brandl<br />

Nr. 08/2005


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch XIV - ADAM <strong>ST</strong>/A/R 105


106 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch XIV - ADAM<br />

Nr. 08/2005<br />

Hören+<br />

Sehen<br />

In unserer kurzlebigen<br />

Zeit werden Produkte,<br />

die weder unsere<br />

Augen noch unsere Ohren<br />

beleidigen immer seltener.<br />

Doch anspruchsvolle<br />

Spezialisten sind ständig<br />

auf der Suche nach den<br />

bleibenden Werten und<br />

bieten in jeder Preisklasse<br />

ansprechende Produkte, die<br />

neben ihren akustischen<br />

Eigenschaften auch eine<br />

eindeutige Formensprache<br />

bieten.<br />

Klare Linien und eine<br />

intuitive Bedienbarkeit<br />

zeichnen die Kultradios<br />

von Tivoli Audio aus. Vom<br />

einfachen Mono-Tischradio<br />

für Küche, Bad, Büro usw.<br />

über den Radiowecker bis zur<br />

kleinen aber feinen Stereo-<br />

Anlage mit CD-Player und<br />

Aktiv-Bassmodul bietet Tivoli<br />

Audio für jeden Einsatzzweck<br />

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Reiseradio<br />

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runden das<br />

Programm mit<br />

vielen lustigen<br />

Farben ab,<br />

und bieten<br />

gemeinsam<br />

mit einem iPod<br />

ungeahnte<br />

Einsatzmöglichkeiten.<br />

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Goldmund – Swiss Made – Schweizer Präzision genießt einen<br />

einzigartigen Ruf. Bild und Ton erfordern sowohl bei der<br />

Aufnahme, als auch bei der Wiedergabe eine enorme Erfahrung,<br />

höchste Genauigkeit und menschliches Feingefühl. Nur wenn<br />

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Goldmund Epilogue<br />

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0676 6083727, office@styriahifi.at


Nr. 08/2005<br />

Buch XIV - ADAM <strong>ST</strong>/A/R 107


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch XIV - ADAM <strong>ST</strong>/A/R 109


110 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch XIV - ADAM<br />

Nr. 08/2005<br />

Von einem Bauwerk, das dazu geschaffen wurde, Dinge aus dem<br />

Himmel abzuwehren, kommt ein Raum, der uns in den Himmel<br />

führt... ein Raum zum Himmel.<br />

James Turrell


Nr. 08/2005<br />

Buch XIV - ADAM <strong>ST</strong>/A/R 111


112 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch XIV - ADAM<br />

Nr. 08/2005<br />

Tenzin Dorje, Nepal<br />

„Die Wunder sind da, in den Momenten, wo wir nicht verschüttet sind“<br />

Thomas Redl, 2005

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