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plus Magazin Gesünder ohne Salz (Vorschau)

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9/2011 Einfach mehr vom Leben www.<strong>plus</strong>-mag.de € 3,30<br />

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<strong>Magazin</strong>


1<br />

rz<br />

PLUS<br />

PLUS<br />

20-07-20 1 18:13:03<br />

Willkommen im September<br />

Foto: Andre Zelck, Titel: Patrick Swirc / Corbis Outline<br />

Genießen können heißt<br />

sich selbst zu lieben<br />

Wenn ich an meine Großmütter zurückdenke, sehe ich sie arbeitend<br />

vor mir – in der Küche, auf dem Feld, im Stall. Als sie älter<br />

wurden, körperlich nicht mehr so konnten, spürte man keine Erleichterung,<br />

dass jetzt andere die Arbeit erledigten, sondern Unruhe.<br />

Und mit dieser Unruhe trieben sie andere an – zum Arbeiten.<br />

Erst in ihren letzten Jahren wurden sie ruhiger, still. Stunden<br />

saßen sie da, starrten aus dem Fenster oder vor sich hin. Nie<br />

habe ich eine von ihnen in einem leichten Moment gesehen.<br />

Einem Moment, in dem man das Gefühl hatte: Sie genießen<br />

ihr Leben. Zufriedenheit – das war das Äußerste; wenn es<br />

allen anderen gut ging, wenn alle etwas zu tun hatten. Leben<br />

war Arbeiten und Arbeiten war Leben. Typisch für viele<br />

Frauen dieser Generation.<br />

Natürlich hat sich dies etwas gewandelt. Überall wird man animiert,<br />

etwas zu genießen. Gerade die Werbung versucht uns dabei einzureden,<br />

dass Genießen Geld ausgeben heißt. Welch Idiotie. Kein<br />

Wunder, dass viele weiter ein zwiespältiges Verhältnis zum Genießen<br />

haben – einerseits: ja, natürlich, was ist schon dabei, das hat<br />

man sich verdient; andererseits schwingen Erziehung und Gewissen<br />

durch: Darf man das? Muss das sein?<br />

Ich brauchte Zeit, bis ich sagen konnte: Ja, das darf ich! Vielleicht<br />

eine Frage des Alters. Aber mehr noch, ob man sich als wertvoll<br />

empfindet. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen wertvolle Anregungen,<br />

viel Spaß beim Lesen – und beim Genießen, Ihr<br />

Vielleicht<br />

ist es Ihnen<br />

aufgefallen,<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

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50 CLEVERE<br />

PFLEGE-TIPPS<br />

Das steht Familien neu zu,<br />

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Meryl<br />

zu sein<br />

.. und warum dies<br />

mit 60 leichter ist<br />

als mit 30<br />

i d 1 18-05-20 1 08:21:32<br />

Ich bin<br />

doch<br />

nur<br />

Die große Schauspielerin<br />

Meryl Streep über<br />

Eitelkeit, Älterwerden,<br />

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20-06-20 1 08: 5:31<br />

P09 1_ 01_Titel_final_8.in d 1 20-07-20 1 18:13:03<br />

Jürgen Sinn, chefredakteur<br />

Wenn Sie Fragen haben<br />

... zu Ihrem Abonnement: <strong>plus</strong> Abo-Service, Heuriedweg 19, 88131 Lindau, (01 80) 5 26 01 47 (14 Cent/Min.),<br />

Fax: (01 80) 5 26 01 48, E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de ... zu den Berichten in diesem Heft: Redaktion <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Lindenstraße 20,<br />

50674 Köln, (02 21) 2 77 57-0, Fax: (02 21) 2 77 57-10, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

9 / 2011<br />

3


im September 2011<br />

Fallen<br />

lassen<br />

Die Sonne, freie Zeit,<br />

etwas Luxus genießen.<br />

Lange haben Sie immer<br />

zuerst an andere gedacht.<br />

Jetzt sind Sie mal dran!<br />

12<br />

Mit Birne veredelt<br />

Sie schmeckt himmlisch im Kuchen, verführerisch<br />

zu Lamm. Und das ist nicht alles, was sie kann. 76<br />

<strong>Salz</strong>arm<br />

kochen<br />

Schmeckt<br />

besser, als<br />

Sie denken,<br />

ist viel<br />

gesünder:<br />

die besten<br />

50 Rezepte<br />

fast <strong>ohne</strong><br />

<strong>Salz</strong>!<br />

18<br />

Unser Leben<br />

12 Genießen lernen Wer über 50 ist, hat viel erreicht,<br />

darf sich auch mal was gönnen. Doch genau das<br />

fällt vielen schwer. Zum Glück kann man lernen.<br />

18 Ab jetzt salzarm Jeder isst zu viel <strong>Salz</strong>. Doch<br />

schmeckt es mit weniger? Wir haben 50 beliebte<br />

Gerichte salzarm gekocht. Und ja, es ist köstlich!<br />

24 Kann man mit Krebs 100 werden? Ja, versichert<br />

ein führender Krebsforscher: Immer mehr Menschen<br />

werden nach Krebs wieder völlig gesund.<br />

30 Oh Meryl! Wir haben mit ihr gelacht, geweint,<br />

geliebt. Und sie bewundert. Für ihre Leidenschaft,<br />

ihre Ausstrahlung. <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> besuchte die<br />

große Schauspielerin Meryl Streep und hat mit ihr<br />

Apfelstrudel gebacken. Den müssen Sie probieren.<br />

38 Ist das gerecht, Herr Bahr? Wer die Eltern pflegt,<br />

fühlt sich bestraft. Vor allem von der Politik. Was<br />

5 Leser vom jungen Gesundheitsminister fordern.<br />

95 Angelika Euler Wenn Enkel erwachsen werden.<br />

96 Lust zu tanzen? In Berlin treffen sich Ältere und<br />

Jüngere auf einen Walzer unter freiem Himmel.<br />

104 Dafür engagiere ich mich ... für Kinder in Afrika,<br />

denen eine Leserin ihren Urlaub spendet.<br />

Reise & Kultur<br />

42 Lebensträume am Highway One San Francisco,<br />

Kalifornien – das weckt Sehnsüchte, klingt nach<br />

Freiheit, endlosen Sonnentagen, grandioser Natur.<br />

Und es gibt sie hier noch: Lebenskünstler, die ihre<br />

Träume verwirklicht haben.<br />

48 Mein Leben, der Chiemsee Frühmorgens um 5<br />

sieht der See am schönsten aus. Dann, wenn auch<br />

die Fischer rausfahren, um ihre Netze auszuwerfen.<br />

Kommen Sie doch mal mit.<br />

56 Einfach schön! Bücher über die Liebe.<br />

Gesund & Fit<br />

61 Wenn eine OP ansteht Wie bereitet man sich auf<br />

die Narkose vor? Wie vermeidet man Risiken? Der<br />

große Ratgeber für ein sicheres Gefühl vor der OP.<br />

66 Rücken, atme auf! Rolfing löst Schmerz auf sanfte<br />

Art und wirkt sogar kleine Wunder.<br />

68 Bitte nicht berühren! Sieben Dinge, die Sie nicht<br />

anfassen sollten, um sich vor Keimen zu schützen.<br />

69 Für straffe Arme Drei Übungen, die schnell helfen.<br />

71 Besser sehen Fisch, Spinat & Co. verbessern die<br />

Sehkraft und lindern viele Augenbeschwerden.<br />

Foto: Andre Zelck (1), Stockfood (1), Look (1), Anne Schönharting (1), Getty Images (1), InterTopic (1), Shutterstock (1)<br />

Jünger aussehen<br />

Neue Cremes & Wirkstoffe, die wirklich gegen Falten helfen, S. 80<br />

4 9 / 2011


S. 10<br />

TG EB<br />

ER<br />

VO<br />

N<br />

»Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die<br />

Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.« Albert Einstein<br />

Heimat Wenn der der See Kapitäne erwacht<br />

Das Faszinierende Schönste an Legenden der Insel und Föhr Mythen – für die ranken einen sich um<br />

ist den es im der Morgenlicht Strand, das blau Meer. schimmernden Für andere Chiemsee.<br />

vielen Die besten schmucken erzählen Kapitänshäuser.<br />

die alten Fischer die ...<br />

100%<br />

KREBS OFT ZU<br />

18 48<br />

HEILBAR<br />

Der Durchbruch: Dank<br />

besserer Vorsorge und neuer<br />

Medikamente können<br />

Ärzte immer mehr Menschen<br />

mit Krebs heilen.<br />

24<br />

Einfach<br />

nur Meryl!<br />

Sie schenkte uns<br />

unzählige Lieblingsfilme,<br />

hat mit 62 mehr<br />

Ausstrahlung denn je.<br />

Dabei ist sie doch einfach<br />

„nur“ Meryl, sagt sie.<br />

Einfach nur großartig,<br />

finden wir.<br />

30<br />

Leben & Genießen<br />

75 Kleine Ideen Astern & Avocado neu entdecken.<br />

76 Feines mit Birnen Mal süß, mal herzhaft – das sind<br />

die schönsten Rezepte mit den herrlichen Früchten.<br />

80 Falten wegcremen? Ja, sagt eine renommierte<br />

Kosmetikprofessorin, mit diesen neuen Wirkstoffen.<br />

84 Kissen selber nähen Zauberhafte Ideen, wunderschöne<br />

Stoffe und so einfach nachzumachen.<br />

Einkaufen & Sparen<br />

87 Kurz & knapp Günstige Arznei, Last-Minute-Reisen.<br />

88 Preiswerter zum Zahnersatz Wie Sie Schritt für<br />

Schritt bis zu 50 Prozent sparen können und sogar<br />

noch eine bessere Qualität erhalten.<br />

90 Fernsehen, wie lange noch? Im April wird das analoge<br />

Satelliten-Fernsehen abgestellt. Sind Sie betroffen?<br />

Alle Tipps, die Sie heute beachten sollten.<br />

Brille, ade!<br />

6 Besser leben<br />

54 Sonnenstrahlen<br />

92 PC-Seite<br />

74, 94 Rätsel<br />

100 Leserbriefe<br />

101 Wir suchen<br />

101 Impressum<br />

102 <strong>Vorschau</strong><br />

Unsere Titel-Themen erkennen Sie an dieser Farbe.<br />

Spinat & Co. schärfen die Sehkraft, S. 71<br />

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Wie Tausende Leser<br />

Krankenkassen-<br />

Beiträge stoppten 4<br />

Der Rentenklau:<br />

Warum Ex-DDR-<br />

Bürger schnell<br />

handeln sollten 10<br />

Fotos: Ge ty (2)<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

geld^recht<br />

Jetzt noch<br />

Renten-Klau<br />

stoppen<br />

10 Dinge, die<br />

a le tun sollten, lten,<br />

die im Osten<br />

geboren wurden S. 10<br />

LESER-AKTION<br />

PLUS<br />

MAGAZIN<br />

RETTET<br />

IHR GELD<br />

Pflege: Auf diese Dinge<br />

haben Sie Anspruch 12<br />

Wenn Strom- oder Gaslieferanten<br />

pleitegehen 15<br />

Unfall, Diabetes:<br />

Warum es lohnt, schwerbehindert<br />

zu sein 16<br />

Einmal um die Welt: Günstige<br />

Reise-Angebote 18<br />

Das muss man einer<br />

Versicherung mitteilen 21<br />

Ihre Leserfragen 22<br />

Der Musterbrief: Krankenkassen-Beiträge<br />

für Direktversicherung<br />

zurückholen 24<br />

Hunderte Euro zurückholen <br />

September 2011<br />

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9/ 2011<br />

5


esser leben im September<br />

KUNST<br />

DIE LOHNT<br />

Alfred Sisley. Der wahre<br />

Impressionist. Die erste<br />

große Sisley-Ausstellung in<br />

Deutschland zeigt die wichtigsten<br />

Werke (oben) des<br />

bedeutenden französischen<br />

Malers. Wuppertal, Von der<br />

Heydt-Museum, ab 13. 9.<br />

Gesichter der Renaissance.<br />

Großartige Meisterwerke<br />

von Lippi, Botticelli, da<br />

Vinci und vielen anderen<br />

Malern dieser Zeit. Die<br />

Gemälde wurden aus den<br />

großen Museen der Welt<br />

zusammengetragen. Berlin,<br />

Bode-Museum, bis 20. 11.<br />

Dali, Ernst, Miro –<br />

Surrealismus in Paris.<br />

Die Ausstellung gibt Einblick<br />

in eine der einflussreichsten<br />

künstlerischen und literarischen<br />

Bewegungen des<br />

20. Jahrhunderts, die in<br />

Paris begann. Riehen/Basel,<br />

Fondation Beyeler, ab 2. 10.<br />

Gewusst?<br />

»Der sicherste Weg, Freunde zu<br />

finden, besteht darin, sehr viele Ratschläge<br />

zu erbitten und keine zu geben.«<br />

Yves Montand, frz. Schauspieler (1921 – 1991)<br />

Gute Laune ist gesünder<br />

Es klingt wie eine Binsen-Weisheit: Positiv denken ist das Geheimnis,<br />

um gesund zu bleiben. Und die Fähigkeit, positiv zu denken, nimmt<br />

mit dem Alter sogar zu, stellte die Expertin für Altersfragen Dr. Colette<br />

Browning in einer Studie der „Australian Psychological Society“ fest:<br />

„Durch lange Erfahrung wissen Ältere viel eher, was ihnen guttut, und sie<br />

vermeiden häufiger, was ihnen schlecht bekommt.“ Und wie kann man<br />

positives Denken steigern? Die Tipps der Expertin: •Nie aufhören, Neues<br />

zu lernen. • Viel Energie in soziale Kontakte stecken. • Sich Aufgaben<br />

suchen, die einen mit anderen in Kontakt bringen. • Sich geistig fordern,<br />

z. B. mit ein paar Sudokus am Tag (s. S. 94). • Sich bewegen, am besten<br />

zu zweit oder im Verein. Auch das hilft gegen trübe Gedanken. Und<br />

sympathischer sieht man auch noch aus, wenn man gute Laune hat ...<br />

Wie die Zeit vergeht ...<br />

Hätten Sie gedacht,<br />

dass diese Prominenten<br />

schon runde<br />

Geburtstage feiern?<br />

Wir gratulieren!<br />

50:<br />

60:<br />

65:<br />

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Was<br />

Seife alles<br />

kann<br />

Als Duftkissen<br />

sorgt ein Stück<br />

Seife für angenehme<br />

Gerüche<br />

im Auto.<br />

Einfach ins<br />

Türfach legen.<br />

Aloe-vera-<br />

Seife beruhigt<br />

Mückenstiche.<br />

Einige Male<br />

sanft über den<br />

Stich reiben.<br />

Seife entfernt<br />

Flecken, auch<br />

Grasflecken,<br />

wenn Sie mit<br />

einem trockenen<br />

Seifenstück<br />

kräftig<br />

darüberreiben.<br />

Mit Stoff<br />

umwickelt<br />

wird Seife zum<br />

Nadelkissen. Die<br />

Nadeln gleiten<br />

sogar leichter<br />

durch Stoff.<br />

<br />

Martina Gedeck<br />

Heinz Hoenig<br />

Lisa Fitz<br />

Barry Gibb<br />

Oliver Stone<br />

Fotos: Samuel Courtauld Trust/The Courtauld Gallery London/ UK/ Bridgeman Berlin, Shutterstock, Getty Images, Stockfood, infophoto/ picture-alliance<br />

6 9/ 2011


» Man kann einen Menschen nichts lehren. Man kann<br />

ihm nur helfen, sich selbst zu entdecken.« Galileo Galilei, ital. Astronom (1564 – 1642)<br />

FRISCH GEERNTET<br />

Genießen Sie neue Kartoffeln, z. B. die Sorten „Solara“ oder<br />

„Quarta“, jetzt am besten mit Schale. Besonders schmackhaft sind junge<br />

Erdäpfel, z. B. als warmer „Salat mediterran“ mit Oliven.<br />

Übrigens: Kartoffeln sind viel klimafreundlicher als Reis oder Nudeln.<br />

1 1 Pfund kleine neue Kartoffeln gründlich abschrubben und mit Schale in Wasser<br />

kochen. 2 2 Hähnchen-Filets in Würfel schneiden und mit einer<br />

gehackten Zwiebel in Butter kross anbraten. 3 Gekochte Kartoffeln in 3 EL Olivenöl anbraten,<br />

bis sie goldbraun sind. Dabei immer wieder wenden. Mit frischen Kräutern,<br />

<strong>Salz</strong> & Pfeffer abschmecken. 4 Auf Teller verteilen: unten die Kartoffeln, darauf die<br />

Hähnchenstücke. Zitronensaft darüberträufeln und mit Oliven garnieren.<br />

Und Sie ?<br />

Welches ist<br />

Ihr Lieblingsrezept<br />

mit Kartoffeln?<br />

Schreiben Sie uns,<br />

Adresse auf<br />

Seite 3!<br />

Dazu schmeckt ein leichter Roséwein aus dem Kühlschrank.<br />

Den Papst<br />

besuchen<br />

Papst Benedikt XVI.<br />

(84) besucht vom 22.<br />

bis 25. September<br />

Deutschland. Wer<br />

den Heiligen Vater<br />

live erleben möchte,<br />

sollte zu den großen<br />

Gottesdiensten u. a.<br />

in Berlin (22.) und<br />

Freiburg (24.) fahren.<br />

Noch gibt es kostenlose<br />

Karten – über die<br />

Kirchengemeinden<br />

oder www.papst-indeutschland.de<br />

Sie wollen dem Papst<br />

etwas Persönliches<br />

sagen? Dann schreiben<br />

Sie ihm doch eine<br />

E-Mail: benediktxvi@<br />

vatican.va. Aber haben<br />

Sie Geduld – bis<br />

zu 60 000 Mails erreichen<br />

ihn, täglich.<br />

34%<br />

der Deutschen über 50<br />

horten Geld im Sparstrumpf.<br />

Zu gefährlich, sagen<br />

Experten, und raten zu Tagesgeldkonten.<br />

Die bringen<br />

etwa 2 % Zinsen.<br />

9 / 2011<br />

7


esser leben im September<br />

Ansehen<br />

„Franz Liszt“<br />

Große Ausstellung<br />

zum<br />

200. Geburtstag.<br />

Weimar,<br />

bis 31.10.<br />

<br />

Hinhören<br />

Konstantin<br />

Weckers<br />

neue Live-CD<br />

„Stürmische<br />

Zeiten“, ca.<br />

14 Euro.<br />

<br />

Lesen<br />

Der neue (19.!)<br />

Brunetti von<br />

Donna Leon:<br />

„Auf Treu und<br />

Glauben“,<br />

22,90 Euro.<br />

<br />

ANNE-SOPHIE MUTTER<br />

Verzaubert<br />

seit Jahren<br />

mit ihrer Geige<br />

Anne-Sophie<br />

Mutter<br />

eröffnet mit einem Violinkonzert das<br />

BEETHOVENFEST IN BONN (9. 9. – 9. 10.). Karten unter 02 28/50 20 13 13.<br />

Einziges weiteres Deutschland-Konzert: 13. 11., Hannover, 1 80/1 63 76 37.<br />

Der<br />

optimale<br />

Kaffee ?<br />

MEINE ERINNERUNG<br />

1972<br />

Jetzt hilft nur noch<br />

lauter Protest, dachte<br />

Ernst Busche (79), als<br />

er 1972 das Foto sah,<br />

das um die Welt ging.<br />

Splitternackt, schreiend<br />

vor Schmerzen rennt<br />

das Mädchen Kim Phúc<br />

über die Straße. Meine<br />

Kehle ist zugeschnürt.<br />

Bis zu diesem Tag<br />

haben wir Studenten<br />

nur diskutiert, wie die<br />

deutsche Regierung die<br />

Friedensverhandlungen<br />

unterstützen müsste. Jetzt<br />

gehen wir auf die Straße<br />

gegen diesen Krieg, tragen<br />

Plakate mit Aufschriften<br />

wie „Frieden in Vietnam“,<br />

aber auch „USA – SA –<br />

SS“ vor uns her. Der<br />

Zweite Weltkrieg, er<br />

wirft noch jetzt, 1972,<br />

lange Schatten,<br />

lastet auf uns. Auch<br />

meine Eltern<br />

waren glühende<br />

Nazis. Deshalb<br />

kämpfe<br />

ich für den<br />

Frieden,<br />

bis heute.<br />

Ganz<br />

einfach<br />

RENTE BEI<br />

DER STEUER<br />

ANGEBEN<br />

Viele Rentner glauben, dass sie<br />

keine Steuererklärung abgeben<br />

müssen. Das stimmt so nicht:<br />

1. Seit dem 1. Januar 2005<br />

sind gesetzliche Altersrenten<br />

mindestens zu 50 % steuerpflichtig.<br />

Wer 2011 in Rente<br />

geht, muss 62 % versteuern.<br />

2. Einkünfte aus selbstständiger<br />

und nicht selbstständiger<br />

Arbeit und aus Vermietung und<br />

Verpachtung werden auch für<br />

Rentner voll besteuert.<br />

3. Das heißt nicht, dass man<br />

tatsächlich Steuern zahlen<br />

muss, da jeder Steuerzahler<br />

einen Freibetrag von 8.004<br />

Euro hat. Nur auf den darüber<br />

liegenden Teil fällt Steuer an.<br />

»Nichts ist<br />

groß, was nicht<br />

wahr ist.«<br />

Gotthold E. Lessing<br />

(1729 – 1781)<br />

7 g<br />

Kaffeepulver<br />

auf 150 ml<br />

Wasser<br />

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8 9 / 2011


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Gr. 155x200 cm 54,95<br />

Gr. 135x220 cm 54,95<br />

Gr. 155x220 cm 59,95<br />

Bezug für Zusatzkissen<br />

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Gr. 80x80 cm 12,95<br />

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(14 Cent/Min. a. d. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. a. d. Mobilfunk)<br />

Bestellschein: Post:<br />

, Frau Rita Müller, Buttstr. 2, 86647 Buttenwiesen<br />

Bestell-Nummer Größe Stück Bezeichnung<br />

Es gelten unsere Allgemeinen Geschäfts- und Zahlungsbedingungen. Sie bestellen mit 14-tägigem<br />

Rückgaberecht. Näheres hierzu und Hinweise zum Datenschutz finden Sie unter www.erwinmueller.de. Unsere<br />

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(bitte ankreuzen)


esser leben im September<br />

Sodbrennen?<br />

Das hilft:<br />

• Leinsamen<br />

Daraus einen Trink-<br />

Schleim zubereiten:<br />

2–3 EL geschroteten<br />

Leinsamen über<br />

Nacht in 0,5 l Wasser<br />

einweichen; morgens<br />

kurz aufkochen,<br />

durch ein Mulltuch<br />

seihen, Flüssigkeit<br />

5kleine Mahlzeiten<br />

sind bei Sodbrennen<br />

besser als 3 große,<br />

weil der Magen dann<br />

weniger Säure bildet.<br />

in Thermosflasche<br />

füllen und über den<br />

Tag verteilt trinken.<br />

• Links liegen<br />

Zum Schlafen auf<br />

die linke Seite legen,<br />

dann fließt saurer<br />

Mageninhalt nicht so<br />

leicht in die Speiseröhre.<br />

Wichtig: Frü-<br />

hestens 3 Stunden<br />

nach dem Abendessen<br />

hinlegen.<br />

• Leicht essen<br />

Fettarme, eiweißreiche<br />

Kost bevorzugen,<br />

z. B. Kartoffeln,<br />

Gemüse, Fisch, mageres<br />

Fleisch. Milden<br />

Kaffee bevorzugen.<br />

Foto: Getty Images (2), Stockfood (1), akg-images (1)<br />

Schwimm-<br />

Brille<br />

tragen!<br />

Augenärzte raten: Wer<br />

nach dem Schwimmen oft<br />

rote Augen hat, sollte<br />

eine Schwimmbrille tragen.<br />

Denn Chlor im Schwimmbad<br />

bzw. Bakterien in<br />

Seen oder dem Meer<br />

reizen die Bindehaut. Tipp:<br />

Brille leicht andrücken,<br />

dann hält sie optimal dicht.<br />

Zink<br />

stärkt nachweislich<br />

die<br />

Abwehrkräfte.<br />

Gute Quellen:<br />

Edamer, Weizenkleie,<br />

Haferflocken,<br />

Kalbsleber<br />

und Kürbiskerne.<br />

Schöne, feste Fingernägel<br />

Bei brüchigen Nägeln helfen Schüßler-<strong>Salz</strong>e: Dazu täglich über den<br />

Tag verteilt (8 Wochen lang) je 3–6 Tabletten der <strong>Salz</strong>e Nr. 1 und Nr. 11<br />

nehmen. Über Nacht Salbe Nr. 1 einwirken lassen. Schüßler-Produkte<br />

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Ausgetrickst<br />

Finger verbrannt? Dann Arme<br />

vor dem Körper kreuzen!<br />

Britische Ärzte fanden heraus,<br />

der Kniff verwirrt das Gehirn,<br />

es nimmt daraufhin deutlich<br />

weniger Schmerz wahr.<br />

10 9 / 2011


Amsterdam<br />

Brussel<br />

Paris<br />

Strasbourg<br />

Zürich<br />

Wien<br />

Budapest<br />

Kommen Sie mit auf eine Reise mit dem InterRail Global Pass und begegnen Sie auf Ihrer<br />

Fahrt einzigartigen und unvergesslichen Momenten. Vielfältige Kulturen, immer wieder neue<br />

Eindrücke, kulinarische Verlockungen oder die europäische Architektur, wie lässt sich das alles<br />

besser erleben als auf einer Bahnreise?<br />

Der InterRail Global Pass ist maßgeschneidert für jeden, der Europa in seiner Einzigartigkeit<br />

erleben und genießen möchte. Für jede Altersgruppe bietet er grenzenloses Reisen in bis zu<br />

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Sich selbst<br />

verwöhnen und<br />

nicht nur andere<br />

– das musste<br />

auch Gabi Weiss<br />

erst lernen.<br />

12 9 / 2011


UNSER MARKETTE LEBEN<br />

Einfach mal nichts tun, sich etwas gönnen. Wer<br />

etwas älter ist, einiges im Leben geleistet<br />

hat, darf doch auch die Früchte ernten. Oder? Doch<br />

genau das fällt vielen von uns schwer. Müsste<br />

man nicht eher sparen? An andere denken? Man ist<br />

doch so erzogen. Und vor allem: Was denken<br />

andere, wenn man sich mal etwas leistet? Lange<br />

brauchten auch diese Leser, bis sie lernten, auch<br />

mal einfach nur zu genießen.<br />

FOTOS<br />

Andre Zelck<br />

DAS GÖNNE<br />

mir<br />

ICH<br />

ODER?<br />

13


„JE ÄLTER ICH WERDE, DESTO<br />

MEHR ACHTE ICH AUF MICH UND<br />

GENIESSE KLEINEN LUXUS“<br />

Ein ganz neues Körpergefühl entwickelte GABI WEISS (50), seit sie beim<br />

Einkaufen mehr auf ihren Bauch hört als auf den Preis.<br />

f<br />

rüher – mit 30 – sah ich in jeder Klamotte<br />

gut aus, fühlte mich attraktiv und<br />

sexy. Meine Kleider waren hübsch, aber<br />

von der Stange. Qualität? War mir nicht so<br />

wichtig. Mich selbst verwöhnen? Kein Thema,<br />

über das ich länger nachgedacht habe.<br />

Das ist heute ganz anders: Je älter ich werde,<br />

desto mehr achte ich auf mich, kann auch genießen,<br />

habe plötzlich Freude an Luxus. Und<br />

dazu gehört auch, dass ich heute meine Weiblichkeit<br />

ganz anders genießen kann, ja sie geradezu<br />

zelebriere. Dazu gehört, dass die Zeit der<br />

Billigfummel vorbei ist. Das gilt besonders für<br />

Unterwäsche. Wie konnte ich mich all die Jahre<br />

in diese schrecklichen Umkleidekabinen in den<br />

Kaufhäusern zwängen, in denen das Licht so<br />

grell ist, dass man sich vor seinem eigenen<br />

Spiegelbild gruselt? Ganz anders fühlt sich das<br />

in meiner neuen Lieblings-Boutique „Taha“ in<br />

Köln an. Sanftes Licht, überall flauschiger Teppichboden,<br />

der Vorhang aus Samt, und ich werde<br />

ganz individuell beraten. Für einen BH zahle<br />

ich hier 60 Euro und mehr. Viel Geld für wenig<br />

Stoff. Das ist egal. In den Momenten geht es um<br />

mich. Denn mein Körper ist mit den Jahren<br />

runder, weiblicher geworden. Nur wenn ich Wäsche<br />

trage, die gut sitzt, nirgendwo kneift, fühle<br />

ich mich wohl, ja attraktiv! Und dann freue ich<br />

mich jeden Morgen beim Anziehen über die<br />

schönen Stücke.<br />

14 9 / 2011


UNSER LEBEN<br />

„MICH VERWÖHNEN? DAS HAT<br />

MAN IN DEN NACHKRIEGSJAHREN ALS<br />

KIND GAR NICHT GELERNT“<br />

Es ist nur ein kleines Stück Seife, aber für EVA HAGEL (75) ist es weit mehr:<br />

ein Symbol für Hoffnung, das mal nach Rosen oder Zitrone duftet.<br />

angst. Armut. Entbehrung. Das war meine<br />

Kindheit. 1936 geboren, kannte ich in<br />

den ersten Jahren meines Lebens nur eine Welt:<br />

die des Krieges. Danach flüchteten meine Mutter,<br />

meine zwei Geschwister und ich von der<br />

Oder nach Freden (in der Nähe von Hannover)<br />

– Vater war gefallen. Wir lebten zu viert in einer<br />

winzigen Kammer. 125 Reichsmark, mehr hatten<br />

wir nicht. Selbst Kernseife war zu teuer. Stattdessen<br />

wuschen wir uns mit „Lehmseife“. Ein<br />

brauner, harter Block, der kaum schäumte und<br />

nach nichts roch. Dann, in den 50er-Jahren,<br />

brachte mir meine Freundin Rita „Soap“ aus<br />

Großbritannien mit – englische Seife. Nie werde<br />

ich den Moment vergessen, in dem ich diese<br />

Kostbarkeit auspackte: zartrosa und nach Rosen<br />

duftend. Wie einen Goldschatz habe ich die<br />

Seife gehütet, nur zu ganz besonderen Anlässen<br />

benutzt. Sie war für mich mehr als purer Luxus:<br />

Sie war ein Versprechen – auf bessere Zeiten.<br />

Vor gut zwei Jahren flatterte ein Katalog in<br />

meinen Briefkasten: englische Seife von Bronnley<br />

Herbarium. 15 Euro! Die Frage „Kann ich mir<br />

das leisten?” (ich habe nur eine kleine Rente)<br />

stand nur kurz im Raum. Ja, ich wollte! Mit<br />

Herzklopfen wartete ich auf mein Päckchen mit<br />

Seifen aus Hagebutte, Eberesche, Thymian,<br />

Olive, Zitrone. Als es eintraf, begann eine neue<br />

Zeit für mich: Ich konnte, ich durfte, ich wollte<br />

genießen. Jeden Tag!<br />

9 / 2011<br />

15


„IMMER NUR ACKERN, DAFÜR IST<br />

DAS LEBEN ZU KURZ. JEDER TAG<br />

SOLLTE WERTVOLL SEIN“<br />

MANFRED SCHWEDTMANN (66) hat nur eine kleine Rente. Eine Putzfrau<br />

leistet er sich trotzdem. Um sich etwas zu schenken: Zeit!<br />

was ist Ihnen wirklich wichtig im Leben?<br />

Ich habe mir diese Frage auch vor ein<br />

paar Monaten gestellt. Die simple Antwort: Zeit,<br />

Lebenszeit. Ich bin 66, wenn ich Glück habe, liegen<br />

vielleicht noch 20 Jahre vor mir; wenn ich<br />

Pech habe, ist es morgen schon vorbei. Doch was<br />

macht man mit dieser Erkenntnis? Alles hinschmeißen,<br />

das Leben komplett umkrempeln?<br />

Unrealistisch. Weil ich mich als Selbstständiger<br />

(nach zwei Scheidungen) nicht finanziell einschränken<br />

will, gehe ich weiter arbeiten und versuche<br />

die Dinge im Kleinen zu ändern. Andere<br />

Prioritäten zu setzen. Meine Zeit wertvoller zu<br />

machen. Sie mit Dingen zu verbringen, die mir<br />

wirklich wichtig sind, Spaß machen. Putzen, Bü-<br />

geln, Wischen gehören nicht dazu. Deshalb habe<br />

ich eine Putzfrau. Sie kommt drei Stunden pro<br />

Woche, kostet 30 Euro. Viel Geld, aber es lohnt<br />

sich. Natürlich ist das ein komisches Gefühl, dass<br />

jemand zu einem kommt, um sauber zu machen.<br />

Früher hat das in erster Linie meine Lebensgefährtin<br />

Hilde übernommen. Ich hielt das nicht für<br />

„meine Baustelle“, obwohl natürlich 50 Prozent<br />

des Drecks von mir sind.<br />

Heute schenkt die Putzfrau uns beiden Zeit: einfach<br />

spontan eine Stunde auf dem Balkon sitzen,<br />

ein Wochenende auf dem Campingplatz – das<br />

gönnen wir uns jetzt öfter. Immer nur ackern und<br />

auf Urlaub sparen, das habe ich früher gemacht.<br />

Dafür bin ich einfach zu alt.<br />

16 9/ 2011


UNSER LEBEN<br />

„ICH SPIELE GOLF, WEIL ES MIR<br />

SPASS MACHT – AUCH WENN ANDERE<br />

DAS DEKADENT FINDEN“<br />

„Was denken die anderen? Werden sie neidisch sein?“, fragte sich MARGRET<br />

SCHÖNEICH (70), als sie in den Golfclub eintrat. Heute ist es ihr egal!<br />

neid ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet.<br />

Dieses missgünstige Schielen<br />

auf andere. Das Tuscheln hinter dem Rücken,<br />

wenn man sich etwas leistet. Davor hatte ich<br />

Angst, als ich vor ein paar Jahren darüber nachdachte,<br />

in einen Golfclub einzutreten. Was werden<br />

die Nachbarn sagen, was die Freunde? Golf<br />

ist schließlich bei vielen als Bonzensport verpönt.<br />

Aber sollte ich meine Entscheidung davon<br />

beeinflussen lassen? Nicht tun, was ich gerne<br />

tun möchte, nur um nicht aus der Reihe zu tanzen,<br />

es den anderen recht zu machen? Nein,<br />

dachte ich mir irgendwann! Schließlich ist es ja<br />

keine Schande, dass es mir finanziell gut geht.<br />

Im Gegenteil: Ich habe mein ganzes Leben lang<br />

dafür gearbeitet. Da ist es nur legitim, dass ich<br />

mir etwas gönne, woran ich Spaß habe. Egal,<br />

was die anderen denken. Und so teuer ist es<br />

außerdem gar nicht mehr. 800 Euro im Jahr.<br />

Das zahlen viele für eine Woche Mallorca ...<br />

Wenn ich heute Nachbarn oder Bekannten von<br />

meinem Hobby erzähle, auch davon, wie locker<br />

es inzwischen auf dem Golfplatz zugeht, <strong>ohne</strong><br />

steife Etikette und Kleiderordnung, wirken die<br />

meisten positiv überrascht, gar nicht mehr neidisch,<br />

eher interessiert. Erst recht, wenn ich<br />

ihnen erzähle, wie toll man sich beim Golfen fit<br />

halten kann (18 Loch sind mindestens ein Vier-<br />

Stunden-Marsch) und wie sehr ich jede Minute<br />

genieße, die ich an der frischen Luft bin.<br />

Was gönnen<br />

Sie sich?<br />

Mussten auch Sie<br />

das Genießen<br />

erst lernen?<br />

Erzählen Sie Ihre<br />

Geschichte!<br />

Adresse siehe<br />

Seite 3.<br />

9 / 2011<br />

17


UNSER LEBEN<br />

<br />

3 g<br />

<strong>Salz</strong> sollte jeder<br />

Mensch maximal<br />

pro Tag zu sich<br />

nehmen. Allein<br />

eine Portion<br />

Kartoffelpüree<br />

enthält knapp die<br />

Hälfte. Mehr<br />

noch: Das meiste<br />

<strong>Salz</strong> nehmen<br />

wir unbewusst und<br />

versteckt auf.<br />

18 9 / 2011


MARKETTE<br />

TE<br />

<strong>Gesünder</strong><br />

OHNE SALZ<br />

<strong>Salz</strong>arm kochen – das kann unser Leben verlängern, darin sind sich Experten einig. Aber wie<br />

kocht man salzarm? Wie erkennt man versteckte <strong>Salz</strong>e? Unsere Ökotrophologin Brigitta Tummel<br />

bereitete 50 (!) Rezepte mit weniger oder <strong>ohne</strong> <strong>Salz</strong> zu und staunte, wie gut die Alternativen<br />

schmecken. Und Professor Martin Middeke zeigt, wie man Blutdruck dank weniger <strong>Salz</strong> senkt.<br />

9 / 2011<br />

19


UNSER LEBEN<br />

50<br />

Rezepte mit weniger<br />

<strong>Salz</strong> oder sogar<br />

salzlos gekocht. Wie<br />

viel <strong>Salz</strong> Sie<br />

sparen, verrät die<br />

Legende<br />

<br />

<br />

Fleisch<br />

Leber In Hefeflocken,<br />

Curry- und<br />

Zwiebelpulver wenden.<br />

Hackbraten Angebratene<br />

Zwiebeln<br />

und Senf verwenden.<br />

Schweinebraten<br />

Vor Anbraten nur<br />

pfeffern, mit Bier garen.<br />

Mit Sud und Honig<br />

bestreichen.<br />

Frikadellen Mit<br />

Senf, Curry, Paprika<br />

(edelsüß) würzen.<br />

Gulasch Genauso<br />

viel Zwiebeln wie<br />

Fleisch. In Tomatenmark<br />

braten.<br />

Gefüllte Paprika<br />

In Tomatenpüree<br />

aus der Dose garen.<br />

Füllung mit Paprika<br />

(edelsüß) würzen.<br />

Schweinefilet: In<br />

Filo- oder Blätterteig<br />

statt Mürbeteig.<br />

Brathähnchen<br />

Wenig salzen, Salbeiblätter<br />

unter die<br />

Haut. Mit Butter und<br />

Bratfond bestreichen.<br />

Prof. Dr. Martin Middeke ist Leiter des<br />

Hypertoniezentrums in München<br />

„WIR ESSEN ZU VIEL SALZ“<br />

Der Körper braucht <strong>Salz</strong>, sagt Professor Martin Middeke. Aber<br />

zu viel belastet Herz und Nieren. Deshalb ist weniger mehr!<br />

Herr Professor Middeke, zu viel<br />

<strong>Salz</strong> ist ungesund – das hört man<br />

immer wieder. Aber ganz <strong>ohne</strong> <strong>Salz</strong><br />

geht es auch nicht, oder?<br />

MIDDEKE Jeder Mensch braucht <strong>Salz</strong>,<br />

weil es unter anderem die Funktion<br />

von Blutgefäßen und die Herz-Kreislauf-Funktion<br />

unterstützt. Wir gehen<br />

aber davon aus, dass der Körper nicht<br />

mehr als 3 Gramm pro Tag benötigt.<br />

Das entspricht einem halben Teelöffel.<br />

Durchschnittlich isst ein Erwachsener<br />

aber viel mehr, etwa 10 bis 12<br />

Gramm. Das sind 2 Teelöffel!<br />

2 Teelöffel pro Tag, wie kommt das?<br />

MIDDEKE Weil wir etwa 75 % aus<br />

versteckten Quellen wie Brot, Käse,<br />

Wurst und Fertiggerichten zu uns<br />

nehmen – und nur etwa 15 % durch<br />

Kochen oder Nachsalzen.<br />

Welche Folgen hat zu viel <strong>Salz</strong>?<br />

MIDDEKE Aktuelle Studien zeigen:<br />

Ein erhöhter Kochsalz-Konsum über<br />

Jahrzehnte kann zu steifen Blutgefäßen<br />

und damit zu Herz-Kreislauf-<br />

Problemen führen. Die Folge: Bluthochdruck,<br />

im schlimmsten Fall<br />

Herzinfarkt oder Schlaganfall.<br />

Weniger <strong>Salz</strong> kann das verhindern?<br />

MIDDEKE Ja. <strong>Salz</strong>arme Kost kann<br />

den Blutdruck auf jeden Fall senken.<br />

Außerdem zeigte eine Langzeitstudie<br />

aus den USA, dass bei Menschen, die<br />

<strong>Salz</strong> vermeiden, Herz-Kreislauf-<br />

Krankheiten bis zu 30 % seltener<br />

auftreten. Auch die Rate früher<br />

Todesfälle liegt um 30 % niedriger.<br />

Wer sollte sich einschränken?<br />

MIDDEKE Im Grunde jeder, um den<br />

Organismus zu entlasten. Denn: <strong>Salz</strong><br />

bindet das Wasser im Körper. Isst<br />

man zu viel davon, wird Wasser im<br />

Blut und im Gewebe gesammelt. Das<br />

belastet die Organe. Die Niere muss<br />

mehr arbeiten, das Herz stärker pumpen.<br />

Aufpassen sollte aber vor allem:<br />

• Wer Herzprobleme und Diabetes<br />

hat. Zu viel <strong>Salz</strong> kann dies verstärken.<br />

• Wer bereits schwache Nieren hat,<br />

denn Nieren werden durch das Ausschwemmen<br />

besonders beansprucht.<br />

• Wer <strong>Salz</strong>-sensitiv ist. Denn bei Menschen<br />

mit einer sogenannten <strong>Salz</strong>-<br />

Sensitivität steigt der Blutdruck nach<br />

<strong>Salz</strong>konsum prompt an. Das ist bei<br />

etwa 30 % der Menschen mit normalem<br />

Blutdruck der Fall und bei 40 bis<br />

50 % derjenigen mit Bluthochdruck.<br />

Ein Phänomen, das vererbt wird.<br />

Meersalz, Himalaya-<strong>Salz</strong> – sind<br />

diese <strong>Salz</strong>-Sorten gesünder?<br />

MIDDEKE Nein, denn in jedem dieser<br />

<strong>Salz</strong>e ist dasselbe drin, nämlich Natriumchlorid.<br />

Empfehlenswert ist aber<br />

jodiertes Speisesalz, weil es für die<br />

Schilddrüsenfunktion wichtig ist.<br />

Sensitiv?<br />

2 Wochen weniger <strong>Salz</strong> essen (Arzt informieren!).<br />

Regelmäßig Blutdruck messen<br />

(feste Zeiten!). Verringern sich die Werte,<br />

kann dies <strong>Salz</strong>-Sensitivität bedeuten.<br />

20 9 / 2011


MARKETTE<br />

Beilagen<br />

Kartoffelpüree<br />

In Milch pürieren, 1 TL<br />

Schnittlauch pro Portion.<br />

Kartoffelgratin<br />

Nur Worcestersoße<br />

und Pfeffer. Emmentaler<br />

Käse statt Gouda.<br />

Semmelknödel<br />

<strong>Salz</strong> halbieren,<br />

mit Zwiebelpulver<br />

abschmecken.<br />

Bratkartoffeln<br />

Mit Schale braten,<br />

Rosmarin als Gewürz.<br />

Kartoffelsalat<br />

Nur Essig, Öl und<br />

Natrium-arme Brühe.<br />

Salat statt Gewürzgurke.<br />

Risotto Zwiebeln, Gemüse<br />

in Öl anbraten.<br />

Reis, Wasser dazu, garen.<br />

Reis In Wasser garen.<br />

Mit wenig <strong>Salz</strong>, Curry<br />

oder Petersilie.<br />

Soßen<br />

Sauce béarnaise Viel<br />

Petersilie, etwas Senf.<br />

Pilzsoße Mit Sherry<br />

und viel Petersilie.<br />

Kapernsoße Kapern<br />

wässern, mit<br />

Zitronensaft würzen.<br />

Remouladensoße<br />

Mit Salatgurke. Dazu<br />

Schnittlauch, Dill.<br />

Cumberlandsoße<br />

Statt <strong>Salz</strong> scharfen<br />

Senf verwenden.<br />

<br />

25 % bis 30 %<br />

<strong>Salz</strong>-Ersparnis<br />

31 % bis 50 %<br />

<strong>Salz</strong>-Ersparnis<br />

mehr als 50 %<br />

<strong>Salz</strong>-Ersparnis<br />

<strong>Salz</strong> wird<br />

komplett ersetzt<br />

Carbonara<br />

Gekochter Schinken,<br />

1/3 Käse durch Sahne<br />

ersetzen, Petersilie.<br />

8 / 2011<br />

21


GESUND UNSER LEBEN & FIT<br />

Suppen<br />

Tomatensuppe<br />

Nur mit Basilikum<br />

und Curry würzen.<br />

Kürbissuppe Teil<br />

des <strong>Salz</strong>es durch<br />

Curry und Ingwer<br />

ersetzen.<br />

Lauchsuppe Lauch<br />

in natriumarmer<br />

Gemüsebrühe garen.<br />

Klare Suppe<br />

Gemüsebrühe<br />

selbst ansetzen.<br />

Linsensuppe<br />

Getrocknete<br />

Linsen statt Dose.<br />

Bouillabaisse<br />

Zwiebeln und<br />

Knoblauch mit Schale<br />

<strong>ohne</strong> Fett rösten.<br />

Fisch<br />

Fischfilet in Tomate<br />

Statt Käse mit Mix<br />

aus Semmelbröseln und<br />

Butter überbacken.<br />

Fischfrikadellen<br />

Mit Petersilie und<br />

Meerrettich würzen.<br />

Fischfilet Nur mit<br />

Curry bestäuben,<br />

dann in Rapsöl braten.<br />

Paniertes Fischfilet<br />

Nur gequirltes Ei<br />

salzen und pfeffern.<br />

Heringssalat<br />

Bismarckhering statt<br />

Matjes verwenden.<br />

Gemüse<br />

Erbsen Dämpfen.<br />

Mit Minze würzen.<br />

Blumenkohl<br />

Dämpfen. Mit Muskat<br />

und Estragon würzen.<br />

Sauerkraut<br />

Vorher abspülen<br />

oder wässern.<br />

Auberginen Neue<br />

Züchtungen sind<br />

nicht bitter, müssen<br />

nicht gesalzen werden.<br />

Mit Kurkuma, Chili<br />

abschmecken.<br />

Möhren Mit Zwiebeln<br />

dünsten, mit<br />

reichlich Petersilie und<br />

Curry würzen.<br />

Lauchgemüse<br />

Mit Schmand,<br />

Zwiebelpulver, Muskat,<br />

Petersilie würzen.<br />

25 % bis 30 %<br />

<strong>Salz</strong>-Ersparnis<br />

31 % bis 50 %<br />

<strong>Salz</strong>-Ersparnis<br />

mehr als 50 %<br />

<strong>Salz</strong>-Ersparnis<br />

<strong>Salz</strong> wird<br />

komplett ersetzt<br />

22<br />

8/20<br />

2011


Foto: Stockfood (3), Picture Press (1), Privat (1)<br />

GESÜNDER EINKAUFEN<br />

Ob Fertigpizza oder Cornflakes – viele Lebensmittel enthalten mehr<br />

<strong>Salz</strong>, als Sie denken. Achten Sie beim Einkauf auf Details!<br />

Rund 75 Prozent des <strong>Salz</strong>es nehmen<br />

wir über verarbeitete Lebensmittel<br />

zu uns. Wer den <strong>Salz</strong>konsum<br />

reduzieren will, muss also schon<br />

beim Einkaufen genau hinschauen<br />

und möglichst salzarme Produkte<br />

auswählen. Gar nicht so einfach, weil<br />

der <strong>Salz</strong>gehalt auf den Lebensmitteln<br />

oft nur schwer zu erkennen<br />

ist, sich meist sogar hinter<br />

anderen Begriffen verbirgt.<br />

Erst ab nächstem Jahr<br />

sollen auf allen Lebensmitteln<br />

die <strong>Salz</strong>-Werte aufgedruckt<br />

werden, das sieht<br />

ein Beschluss der Europäischen<br />

Kommission vor.<br />

Bis dahin helfen Ihnen<br />

diese Tipps:<br />

Bei verpackten Lebensmitteln<br />

muss <strong>Salz</strong> auf der<br />

Liste der Zutaten angegeben<br />

werden.<br />

Je weiter oben (bzw. vorne) eine<br />

Zutat auf der Liste steht, desto mehr<br />

ist davon im Lebensmittel enthalten.<br />

Der Begriff „<strong>Salz</strong>“ ist nicht vorgeschrieben.<br />

Häufig steht stattdessen<br />

Natrium auf der Packung (ein Bestandteil<br />

des <strong>Salz</strong>es). Aber die Konzentration<br />

ist anders. Bereits 0,75 g<br />

Natrium decken den täglichen <strong>Salz</strong>bedarf<br />

von drei Gramm ab.<br />

Vorsicht,<br />

<strong>Salz</strong>falle!<br />

15*<br />

<strong>Salz</strong>hering<br />

6–9<br />

Dosensuppe<br />

5,8<br />

Salami-Pizza<br />

* <strong>Salz</strong>gehalt pro<br />

100 g.<br />

Vorsicht beim Begriff „Sodium“<br />

– das ist der internationale Begriff<br />

und gleichbedeutend mit Natrium,<br />

auch was die Konzentration betrifft.<br />

0,75 g Sodium decken also ebenfalls<br />

den Tagesbedarf von 3 g <strong>Salz</strong>.<br />

<strong>Salz</strong> steckt in fast jedem Lebensmittel,<br />

sogar in süßen. Eine Schale<br />

Cornflakes zum Beispiel<br />

enthält 1,8 g – deckt also<br />

mehr als die Hälfte des<br />

Tagesbedarfs eines<br />

Erwachsenen.<br />

Und schon ein Stück<br />

Fertigpizza sprengt mit 5<br />

bis 8 g <strong>Salz</strong> pro 100 g den<br />

Tagesbedarf. Genauso ein<br />

Schälchen Kartoffelchips.<br />

Absoluter Spitzenreiter<br />

aber ist der <strong>Salz</strong>hering<br />

mit 15 g <strong>Salz</strong> pro 100 g<br />

– zum Vergleich, das ist<br />

ein gehäufter Teelöffel. Dagegen<br />

hat Matjeshering mit 6,4 g/100 g<br />

weniger als die Hälfte.<br />

Während man bei diesen Fischen<br />

noch einen hohen <strong>Salz</strong>gehalt erwarten<br />

würde, ist das bei einer Dosensuppe<br />

sicher anders. Aber sie steht<br />

mit 9 g <strong>Salz</strong> (pro 100 g) direkt auf<br />

Platz zwei hinter dem <strong>Salz</strong>hering.<br />

Außergewöhnlich viel <strong>Salz</strong> enthalten<br />

auch Senf (5,4 g), Oliven (5,5 g)<br />

und <strong>Salz</strong>stangen (4,9 g).<br />

Deshalb auf diese Lebensmittel<br />

möglichst oft verzichten.<br />

75%<br />

der <strong>Salz</strong>menge nimmt man unbewusst<br />

zu sich, weil sich das meiste <strong>Salz</strong> in Fertigprodukten<br />

– sogar in süßen – versteckt.<br />

Salate<br />

Möhrensalat<br />

Möhren mit Zitrone,<br />

Zimt, Kreuzkümmel<br />

würzen.<br />

Gurkensalat Mit<br />

Minze verfeinern.<br />

B<strong>ohne</strong>nsalat<br />

Statt Speck mit<br />

Tomatenwürfeln.<br />

Tomatensalat Mit<br />

Schnittlauch, Essig,<br />

Öl, Zwiebelpulver.<br />

Krautsalat Statt<br />

Speck Kräuter-<br />

Joghurt-Dressing. Erst<br />

durchziehen lassen,<br />

dann salzen.<br />

Kohlrabi-Rohkost<br />

Mit Joghurt, Zitrone,<br />

Petersilie, geriebenem<br />

Meerrettich.<br />

Waldorfsalat<br />

Soße aus saurer<br />

Sahne, Curry, Pfeffer,<br />

Mango-Chutney.<br />

Snacks<br />

Schinken-Rührei<br />

Mit Schnittlauch.<br />

Quiche Lorraine<br />

Mit Blätterteig,<br />

gekochtem<br />

Schinken.<br />

Toast Hawaii<br />

Gouda statt<br />

Schmelzkäse.<br />

Kräuterquark<br />

Kräutersalz<br />

verwenden.<br />

Pizza Teig <strong>ohne</strong><br />

<strong>Salz</strong>, mit Olivenöl.<br />

Tomatensoße mit<br />

Oregano. Mozzarella<br />

statt Gouda.<br />

9 / 2011 23


Jahre<br />

100<br />

99<br />

98<br />

97<br />

96<br />

95<br />

94<br />

93<br />

92<br />

91<br />

90<br />

89<br />

88<br />

87<br />

86<br />

85<br />

84<br />

83<br />

82<br />

81<br />

80<br />

79<br />

78<br />

77<br />

76<br />

75<br />

74<br />

73<br />

72<br />

71<br />

70<br />

69<br />

68<br />

25 % der jetzt<br />

geborenen<br />

Mädchen<br />

werden 100.<br />

2050 wird die<br />

Lebenserwartung<br />

durchschnittlich<br />

bei 90 liegen,<br />

aktuell bei<br />

80 Jahren.<br />

Die Hälfte der<br />

70-Jährigen<br />

mit Krebs<br />

wird wieder<br />

völlig gesund.<br />

1980 waren es<br />

nur 30 %.<br />

»Weil Krebs heute viel<br />

früher entdeckt wird, ist<br />

er oft zu 100 % heilbar.«<br />

Prof. Gerhard Ehninger, Direktor der Uniklinik der TU<br />

Dresden, ist einer der führenden Krebsforscher.


UNSER LEBEN<br />

Neue Medizin-Technik<br />

Werden wir<br />

mit Krebs bald<br />

?<br />

Immer mehr Menschen werden nach Krebs wieder völlig gesund.<br />

Führende Krebsforscher wie Prof. Gerhard Ehninger sprechen<br />

sogar von dem Beginn einer neuen Epoche – dank wirksamerer<br />

Medikamente, besserer Diagnosen und sanfterer Therapien.<br />

Herr Prof. Ehninger, aktuelle<br />

Statistiken des Robert-Koch-Instituts<br />

zeigen,<br />

dass die Heilungschancen bei<br />

Krebs in den letzten 30 Jahren um<br />

rund 20 Prozent-Punkte gestiegen<br />

sind (siehe auch Grafik übernächste<br />

Seite). Ist das der Durchbruch?<br />

PROF. EHNINGER Es zeigt zumindest,<br />

dass es große Fortschritte gibt.<br />

Denn tatsächlich wird<br />

• jeder zweite Mensch mit Krebs<br />

heutzutage vollständig geheilt.<br />

• Noch besser ist die Prognose, wenn<br />

der Krebs früh behandelt wird. Bei<br />

Brust- und Darmkrebs etwa werden<br />

80 bis 90 Prozent der Menschen wieder<br />

ganz gesund, wenn der entfernte<br />

Tumor noch klein war und nicht in<br />

andere Regionen des Körpers gesiedelt<br />

hat. Das ist ein riesiger Erfolg!<br />

Woher kommt dieser Erfolg?<br />

PROF. EHNINGER Einer der Gründe<br />

ist, dass viele Krebserkrankungen<br />

heute wesentlich früher festgestellt<br />

und deshalb erfolgreicher behandelt<br />

werden. Ein Beispiel: das maligne<br />

Melanom, der schwarze Hautkrebs,<br />

eine der bösartigsten und aggressivsten<br />

Krebsformen überhaupt.<br />

9 / 2011 25


UNSER LEBEN<br />

• Noch vor 10 oder 20 Jahren<br />

sind die meisten daran gestorben,<br />

weil der Tumor bei der Diagnose<br />

bereits groß war und Metastasen<br />

gebildet hatte.<br />

• Seit 2008 gibt es aber die von gesetzlichen<br />

Krankenkassen finanzierte<br />

Früherkennungsuntersuchung der<br />

Haut, die schon über elf Millionen<br />

Menschen machen ließen.<br />

• Sie gehen also nicht erst bei Verdacht<br />

zum Arzt, sondern lassen ihre<br />

Haut routinemäßig überprüfen. Dadurch<br />

wird Hautkrebs eher entdeckt.<br />

• Früh erkannt und mit einer kleinen<br />

Operation entfernt, ist schwarzer<br />

Hautkrebs zu 100 Prozent heilbar!<br />

• Ähnliches gilt für die Früherkennung<br />

bei Brust- und Darmkrebs.<br />

Überhaupt gibt es heute neue, bessere<br />

Diagnose-Möglichkeiten, die uns<br />

helfen, Krebserkrankungen sehr frühzeitig<br />

zu entdecken.<br />

Dass das Robert-Koch-Institut in<br />

den letzten Jahren mehr Krebsfälle<br />

registriert hat, liegt also auch an<br />

verbesserter Diagnose?<br />

PROF. EHNINGER Ganz genau. Aber<br />

auch daran, dass wir immer älter<br />

werden. Denn das Risiko, Krebs zu<br />

bekommen, steigt mit zunehmendem<br />

Alter an. So liegt das Risiko für einen<br />

Mann, in den nächsten zehn Jahren<br />

Prostatakrebs zu bekommen, mit 40<br />

bei nur 0,1 Prozent, mit 70 Jahren<br />

aber schon bei 6,3 Prozent. Auf der<br />

anderen Seite können Ärzte heute<br />

mit Labortests und modernen Geräten,<br />

z. B. Computer-Tomografie (CT)<br />

und Magnet-Resonanz-Tomografie<br />

(MRT), selbst kleinste Tumoren aufspüren,<br />

die sie vor 30 Jahren noch<br />

gar nicht gefunden hätten. So kann<br />

z. B. Prostatakrebs dank einer speziellen<br />

Blut-Untersuchung in einem<br />

viel früheren Stadium entdeckt und<br />

behandelt werden.<br />

Welche Krebsformen lassen sich<br />

heute noch früher entdecken?<br />

PROF. EHNINGER Ein gutes Beispiel<br />

ist der Gebärmutterhalskrebs: Vor 30<br />

Jahren hat man diesen Krebs nur<br />

selten entdeckt. Heute gibt es eine<br />

Brustkrebs<br />

am häufigsten<br />

450 000 Menschen<br />

erkranken jährlich<br />

an Krebs. Die häufigsten<br />

Arten:<br />

FRAUEN<br />

Brust<br />

Darm 33620<br />

Lunge 15180<br />

MÄNNER<br />

Prostata<br />

Darm 39 400<br />

Lunge 35 100<br />

Quellen: Deutsche<br />

Krebshilfe, RKI.<br />

Herz-Risiko<br />

viel größer<br />

Nicht Krebs, sondern<br />

ein krankes Herz<br />

ist mit Abstand die<br />

häufigste Todesursache.<br />

25 %<br />

Krebs<br />

42 %<br />

Herz/<br />

Kreislauf<br />

Quelle: Statistisches<br />

Bundesamt, 2010.<br />

59 600<br />

64 300<br />

7 % Atemwege<br />

5 % Magen-<br />

Darm<br />

21 %<br />

Sonstige<br />

sehr wirkungsvolle Methode zur<br />

Früherkennung, bei der einfach ein<br />

Abstrich untersucht wird. Wichtig:<br />

Den Test sollten Frauen auch dann<br />

noch machen lassen, wenn ihnen die<br />

Gebärmutter ganz oder teilweise<br />

entfernt wurde.<br />

In der Vorsorge gibt es also Fortschritte.<br />

Auch in der Behandlung?<br />

PROF. EHNINGER Auf jeden Fall. Die<br />

Strahlentherapie, die heute bei 60 bis<br />

70 Prozent der Behandlungen eingesetzt<br />

wird, hat sich sehr verbessert.<br />

Krebsherde können punktgenau bestrahlt<br />

werden, <strong>ohne</strong> umliegendes<br />

Gewebe zu schädigen. Dadurch können<br />

wir mit höheren Dosen arbeiten,<br />

die mehr Krebszellen abtöten, aber<br />

weniger Nebenwirkungen haben.<br />

Außerdem haben wir dramatisch<br />

bessere Medikamente. Bestes Beispiel<br />

ist der Darmkrebs. Schwerkranke mit<br />

Metastasen können wir leider nicht<br />

heilen. Aber wir können ihr Leben bei<br />

guter Lebensqualität deutlich verlängern.<br />

Dank einer Reihe neuer Medikamente<br />

überlebt ein Mensch mit<br />

einem Dickdarmkarzinom heute im<br />

Durchschnitt 26 Monate – gegenüber<br />

9 Monaten noch vor ein paar Jahren.<br />

Das ist ein unglaublicher Gewinn!<br />

Wie wirken solche Medikamente?<br />

PROF. EHNINGER In erster Linie<br />

handelt es sich dabei um im Labor<br />

hergestellte Antikörper. Sie heften<br />

sich an die Krebszellen an. Dadurch<br />

locken sie die Zellen des Immunsystems<br />

an. Diese können den Tumor<br />

dann attackieren und abtöten. Oder<br />

man hungert den Tumor aus, indem<br />

man Blutgefäße, die ihn mit Nährstoffen<br />

versorgen, kappt oder im<br />

Wachstum hemmt.<br />

Bei welchen Krebsarten kann man<br />

diese Behandlung schon anwenden?<br />

PROF. EHNINGER Wir stehen hier<br />

am Anfang einer neuen Epoche! Bestes<br />

Beispiel ist eine bestimmte Blutkrebsform,<br />

die CML (Chronische<br />

Myeloische Leukämie). Bis vor wenigen<br />

Jahren konnte man Betroffene<br />

nur mit einer gefährlichen und teuren<br />

Stammzell-Transplantation<br />

26 9 / 2011


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UNSER LEBEN<br />

»Mit dem<br />

Rauchen aufhören,<br />

etwas<br />

abnehmen,<br />

wenig Alkohol<br />

trinken – 50 %<br />

aller Krebsfälle<br />

ließen sich so<br />

verhindern!«<br />

retten. Heute kann ein einzelnes<br />

Medikament die Krankheit zum Stillstand<br />

bringen und zahlreiche Menschen<br />

sogar vollständig heilen.<br />

Helfen diese Medikamente auch bei<br />

anderen Krebsarten?<br />

PROF. EHNINGER Ja, auch bei<br />

Brust-, Darm- oder Lungenkrebs<br />

werden sie oft mit einer Chemotherapie<br />

kombiniert. Die Erfolge sind dadurch<br />

viel größer. Außerdem kann<br />

die Chemotherapie-Dosis oft reduziert<br />

werden, sodass es weniger<br />

Nebenwirkungen gibt.<br />

Also sollten sie bei jedem, der<br />

Krebs hat, eingesetzt werden?<br />

PROF. EHNINGER Nein, das geht<br />

leider nicht, denn sie wirken nicht gegen<br />

jede Krebsart. Vor allem helfen<br />

sie auch nicht bei jedem. Ein Beispiel:<br />

Bei etwa 30 Prozent der Frauen mit<br />

Brustkrebs finden wir auf ihren<br />

Krebszellen besonders viele Rezeptoren,<br />

die das Krebswachstum anregen.<br />

Diesen Frauen kann man sehr<br />

gut mit dem Medikament Herceptin<br />

helfen. Die anderen 70 Prozent haben<br />

von dieser Behandlung nichts. Doch<br />

die Forschung steht nicht still und ich<br />

gehe davon aus, dass es auch für sie<br />

bald wirksame Therapien gibt.<br />

Und woher weiß man, welches Medikament<br />

für wen geeignet ist?<br />

PROF. EHNINGER Früher gab man<br />

Chemotherapien und nach einigen<br />

Wochen oder Monaten stellte man<br />

dann fest, ob sie wirken. Da ging viel<br />

Zeit verloren. Heute wird eine Gewebeprobe<br />

des Tumors auf genetische<br />

Veränderungen oder bestimmte<br />

Wachstumsfaktoren untersucht. Aus<br />

den Ergebnissen können wir herauslesen,<br />

welche Medikamente wir bei<br />

wem gut einsetzen können.<br />

Werden solche Untersuchungen<br />

bei jedem, der Krebs<br />

hat, gemacht?<br />

PROF. EHNINGER Leider<br />

nein! Die Untersuchungsmethoden<br />

sind zum Teil<br />

noch sehr neu, aber bei<br />

vielen genetischen Veränderungen<br />

gibt es<br />

Immer mehr werden geheilt<br />

Diese Zahlen zeigen: Immer mehr erkranken an<br />

Krebs, aber immer mehr werden vollständig geheilt.<br />

Jahr Heilung* Neue Fälle**<br />

1980 34%<br />

146 500<br />

1985 38%<br />

160 800<br />

1990 41%<br />

174 100<br />

1995 43%<br />

184 600<br />

2000 47%<br />

190 000<br />

2005 50%<br />

197 300<br />

2010 Keine Angaben<br />

204 000***<br />

* Hochgerechnet. ** Bei Frauen. *** Prognostiziert. Quelle: RKI.<br />

inzwischen standardisierte Tests. Ich<br />

erlebe es jedoch immer noch sehr<br />

häufig, dass Menschen zu uns in die<br />

Klinik kommen, bei denen ein solcher<br />

Test noch nicht gemacht wurde. Im<br />

schlechtesten Fall sind sie zuvor mit<br />

Medikamenten behandelt worden,<br />

die keine Wirkung bei ihnen zeigen<br />

konnten.<br />

Wie kann man das als Betroffener<br />

verhindern?<br />

PROF. EHNINGER Sobald man die<br />

Diagnose Krebs erhalten hat, sollte<br />

man sich an ein spezialisiertes Krebszentrum<br />

der Nähe wenden. Ausgezeichnete<br />

Behandlungszentren, die<br />

mit einem Gütesiegel oder Zertifikat<br />

versehen sind, findet man auf verschiedenen<br />

Internetseiten.<br />

Welche Vorteile hat das?<br />

PROF. EHNINGER Hier arbeiten<br />

Experten verschiedener Fachrichtungen<br />

Hand in Hand, vor allem<br />

Chirurgen, Internisten, Strahlentherapeuten,<br />

Radiologen und Pathologen.<br />

Die Empfehlung für eine Behandlung<br />

wird nicht von einem Arzt,<br />

sondern nach ausführlicher Diskussion<br />

aller Experten getroffen. Dabei<br />

werden immer die neuesten Erkenntnisse<br />

der Medizin berücksichtigt.<br />

Wir haben jetzt sehr ausführlich<br />

über Therapien geredet. Aber was<br />

kann man selbst tun, um gar nicht<br />

erst Krebs zu bekommen?<br />

PROF. EHNINGER Viel, sehr viel! Nur<br />

28<br />

9 / 2011


Gehirnleistung?<br />

Denken Sie an Omega-3<br />

5 Tipps, die Sie<br />

wirksam schützen<br />

Experten schätzen, mindestens jeder zweite<br />

Krebsfall wäre vermeidbar. Besonders wichtig:<br />

RAUCHSTOPP<br />

Nicht nur Lungenkrebs,<br />

sondern<br />

jeder dritte Krebs<br />

überhaupt ließe sich<br />

so verhindern. Wichtig:<br />

auch Passivrauchen<br />

vermeiden.<br />

KEIN ALKOHOL<br />

Alkohol steigert<br />

das Krebsrisiko in<br />

Mund, Rachen, Kehlkopf<br />

und Speiseröhre<br />

sowie für Brust- und<br />

Darmkrebs. Deshalb<br />

diese Tipps beachten:<br />

➜ Frauen nicht mehr<br />

als 250 ml Bier bzw.<br />

125 ml Wein je Tag;<br />

➜ Männer maximal<br />

500 ml Bier bzw.<br />

250 ml Wein pro Tag;<br />

➜ Zwei alkoholfreie<br />

Tage pro Woche!<br />

ABNEHMEN<br />

Zu viel Fett, vor<br />

allem am Bauch, fördert<br />

über chronische<br />

Entzündungen Krebs.<br />

Deshalb: viel bewegen,<br />

um abzunehmen, da<br />

Sport zusätzlich das<br />

Krebsrisiko deutlich<br />

reduziert.<br />

KEIN SOLARIUM<br />

UV-Strahlen erhöhen<br />

das Risiko für<br />

Hautkrebs. Deshalb im<br />

Sommer von 11 bis 15<br />

Uhr direkte Sonne<br />

meiden bzw. die Haut<br />

schützen (mindestens<br />

mit LSF 15).<br />

SCHUTZREGELN<br />

Umweltgifte und<br />

Chemikalien spielen<br />

durch heutige Arbeitsschutz-Maßnahmen<br />

für das Krebsrisiko<br />

kaum noch eine Rolle.<br />

Aber nur, wenn man<br />

die Bestimmungen<br />

auch einhält! Also<br />

beispielsweise spezielle<br />

Reiniger oder<br />

Klebstoffe nur in sehr<br />

gut belüfteten Räumen<br />

benutzen.<br />

Geistige Leistungsfähigkeit –<br />

keine Frage des Alters.<br />

Doppelherz system OMEGA -3 KONZENTRAT enthält<br />

besonders hochkonzentrierte Omega-3-Fettsäuren und<br />

leistet so einen Beitrag zur normalen Gehirnfunktion –<br />

auch im Alter.<br />

• Aus hochgereinigten Seefischölen<br />

• Mit 200 mg DHA und 300 mg EPA<br />

• Nur eine Kapsel täglich<br />

Omega-3-Fettsäuren –<br />

zur Unterstützung der normalen<br />

Gehirnfunktion<br />

DHA – ein essentieller<br />

Bestandteil des Gehirns<br />

Foto: Anne Schönharting (2), Getty Images (2)<br />

etwa fünf Prozent der Darmkrebs- und<br />

bis zu zehn Prozent der Brustkrebs-Erkrankungen<br />

sind erblich bedingt – und<br />

das sind mit die häufigsten Krebsfälle.<br />

Aber 50 Prozent aller Krebs-Erkrankungen<br />

könnte man durch einfache<br />

Maßnahmen verhindern (siehe Kasten<br />

oben). Das sollte sich jeder vor Augen<br />

führen, wenn über Krebs geredet<br />

wird. Viele haben Angst davor, wie<br />

schlimm die Erkrankung und wie<br />

belastend die Behandlung ist. Dabei<br />

hat jeder die Möglichkeit, viel dafür<br />

zu tun, gesund zu bleiben.<br />

Das Gespräch führte Uwe Groenewold<br />

* Herkömmliche Fischöl-Produkte<br />

enthalten 30 % Omega-3-Fettsäuren<br />

<br />

Die Kraft der zwei Herzen.<br />

Zur Erinnerung für Ihre Apotheke: PZN 6132725<br />

(Pharma-Zentral-Nummer)


30 9/ 2011


UNSER LEBEN<br />

Meryl Streep<br />

„Die beste<br />

der Welt<br />

soll ich<br />

sein?<br />

9 / 2011<br />

31


MARKETTE<br />

32 89 / 2011


UNSER MARKETTE LEBEN<br />

Meryl Streep – für die einen, wie<br />

Clint Eastwood, ist sie „die<br />

beste Schauspielerin der Welt“,<br />

für andere die Frau, die jeder<br />

gerne zur besten Freundin hätte.<br />

Und sie selbst? Sie hält sich<br />

einfach nur für „normal“. Frank<br />

Siering kann das nur bestätigen,<br />

seit er Meryl Streep zuhause<br />

besuchte – und ihr beim<br />

Apfelstrudel-Backen zuschaute!<br />

allo, ich bin hier hinten“,<br />

ruft eine fröhliche Stimme, nachdem<br />

auch das zweite Klingeln unerhört<br />

verstummte. Ein schmaler Gang führt<br />

rechts um die Hausecke zu einer<br />

offen stehenden Tür. Licht durchflutet<br />

eine riesige Landhaus-Küche<br />

(bestimmt 30 m 2 ) in hellem Elfenbein-Ton.<br />

In der Mitte ein gewaltiger<br />

Arbeitstisch. Darüber eine<br />

Traube blinkender Töpfe. Darunter,<br />

in eine riesige Mehlwolke<br />

gehüllt: Meryl Streep!<br />

Die blonden Haare zum Dutt<br />

hochgebunden, die Schürze mit<br />

Mehl und Ei-Resten befleckt.<br />

„Ich backe gerade Apfelstrudel“,<br />

erklärt sie mit einem<br />

entschuldigenden Lächeln.<br />

„Setzen Sie sich schon mal,<br />

ich bin gleich so weit.“<br />

89 / 2011<br />

33


UNSER LEBEN<br />

„ ach jeder<br />

Premiere<br />

möchte<br />

ich zurück<br />

in meine<br />

normale<br />

Welt, mit<br />

Nachbarn<br />

über die<br />

Apfelernte<br />

reden, über<br />

den neusten<br />

Klatsch<br />

im Dorf.“<br />

Dabei deutet sie mit dem Kopf auf<br />

einen Hocker. „Und nehmen Sie sich<br />

einen Kaffee.“ Aus dem Radio trällert<br />

„Hard Day’s Night“ von den Beatles,<br />

die 62-Jährige summt kräftig mit.<br />

Es tut gut, sich erst mal zu setzen.<br />

Das ist sie also: die Meryl Streep, die<br />

„Jenseits von Afrika“, „Brücken am<br />

Fluss“, „Kramer gegen Kramer“,<br />

„Mamma Mia“ und andere Filmklassiker<br />

zum festen Teil unseres Lebens<br />

machte. Die Schauspielerin, der ganz<br />

Hollywood, das Publikum, Frauen<br />

wie Männer seit über drei Jahrzehnten<br />

zu Füßen liegen. Die zig<br />

Millionen verdiente mit über 50 Filmen.<br />

Die dabei jede Rolle so wandlungsfähig,<br />

intensiv, zart, verletzlich<br />

und doch so leidenschaftlich spielt,<br />

dass es fast verwundert, warum sie<br />

dafür bisher nur zwei<br />

Oscars erhielt ...<br />

Doch das zählt nicht<br />

an diesem Sommer-<br />

Vormittag in ihrer<br />

Küche in Salisbury<br />

(Connecticut). Jetzt<br />

zählt nur der Apfelstrudel.<br />

Und der will<br />

noch nicht so ganz.<br />

Dabei ist heute Sonntag.<br />

Und wie es sich<br />

für einen amerikanischen<br />

Sonntag gehört,<br />

will auch Meryl<br />

Streep einfach nur<br />

einen Kuchen für ihre<br />

vier Kinder und ihren<br />

Mann Don Gummer<br />

backen. So, das Werk<br />

in den Ofen geschoben,<br />

schnell die Hände gewaschen<br />

und das schönste Strahlen aufgesetzt:<br />

„Wollen wir uns ins Wohnzimmer<br />

setzen?“ – „Ach, hier ist es doch sehr<br />

gemütlich ...“ Ein strahlendes Lächeln<br />

ist die Antwort. „Sie haben recht.<br />

Und so kann ich auch nach dem Strudel<br />

schauen.“<br />

Frau Streep, Clint Eastwood, ihr<br />

Filmpartner aus „Die Brücken am<br />

Fluss“, sagte über Sie, Sie seien die<br />

beste Schauspielerin der Welt ...<br />

STREEP (winkt energisch mit beiden<br />

Händen ab) Ach wissen Sie, ich bin<br />

in erster Linie Mutter und Ehefrau.<br />

Das ist auf jeden Fall die Rolle, die<br />

mir am meisten Spaß macht.<br />

Und der Beruf, mit dem Sie seit<br />

34 Jahren Generationen von Kinogängern<br />

begeistern?<br />

STREEP Das macht auch Spaß. Aber<br />

es ist eine ganz andere Welt (steht<br />

auf, um sich die Schürze auszuziehen).<br />

Wie haben Sie es geschafft, so wunderbar<br />

normal zu bleiben – es gibt<br />

wirklich nicht viele Schauspieler,<br />

die einen am Sonntag beim Backen<br />

in der Küche empfangen.<br />

STREEP Oh, das ist einfacher, als Sie<br />

denken. Ich bin Ehefrau, Mutter. Trage<br />

und teile Verantwortung. Das ist<br />

eine Aufgabe, die sich immer wieder<br />

verändert, und ich glaube, das genau<br />

ist es, was mich ständig antreibt.<br />

Am Tag, nachdem ein Film gedreht<br />

oder rauschende Premiere gefeiert<br />

wurde, sitzen Sie also gleich wieder<br />

seelenruhig im Flugzeug nach Hause,<br />

um zu überlegen, was Sie gleich<br />

kochen werden?<br />

STREEP Ja, da ist was dran. Ich bin<br />

ein Mensch, der gerne wieder in<br />

seine normale Welt zurückkehrt.<br />

Dann lade ich meine Nachbarn zum<br />

Tee ein, wir sprechen über die Apfelernte<br />

oder den neuesten Klatsch im<br />

Dorf. Mit Hollywood hat das nichts<br />

zu tun. Ich bin einfach nur Meryl.<br />

Und das ist genau das, was ich mir<br />

immer gewünscht habe im Leben.<br />

Einfach nur Meryl sein.<br />

Einfach nur Meryl sein, was genau<br />

bedeutet das für Sie? Den Haushalt<br />

organisieren, für die Familie kochen?<br />

STREEP Das gehört auf jeden Fall<br />

dazu. Wobei Kochen mittlerweile bei<br />

vier erwachsenen Kindern eine echte<br />

Herausforderung geworden ist. Jeder<br />

will etwas anderes essen. Deshalb<br />

gibt es bei uns zuhause viel „Take-out<br />

food“ – also Gerichte aus der Tiefkühltruhe,<br />

bei denen für jeden etwas<br />

dabei ist. Aber ich möchte gleich<br />

hinzufügen: Ich bin wirklich eine<br />

ganz gute Köchin. (lächelt)<br />

Welches ist Ihr liebstes Gericht?<br />

STREEP Gebratenes Hähnchen wird<br />

wohl immer mein größter Renner<br />

bleiben. Daran komme ich niemals<br />

vorbei. Hört sich nicht gerade nach<br />

einer großen kulinarischen Herausforderung<br />

an, oder? Aber es sind die<br />

kleinen Feinheiten, die ein gutes von<br />

einem großartigen Hähnchen unterscheiden.<br />

Die Bräune muss stimmen,<br />

der Buttergehalt, der Vogel darf<br />

nicht zu trocken und nicht zu durchgebraten<br />

sein. Na ja, und natürlich<br />

mein Apfelstrudel.<br />

In „Julie & Julia“ haben Sie vor<br />

zwei Jahren die Rolle der US-Fernsehköchin<br />

Julia Child gespielt. Hat<br />

Ihnen Ihre Leidenschaft fürs<br />

Kochen dabei geholfen?<br />

STREEP Na ja, ich hatte immerhin<br />

keine Angst vor einem Kochtopf.<br />

(lacht) Außerdem hat mich diese<br />

Frau sehr an meine Mutter erinnert.<br />

An Ihre Mutter?<br />

STREEP Bei allem, was ich über Julia<br />

Child gelesen habe, dachte ich – wie<br />

meine Mutter! Dieselbe Energie,<br />

dieselbe Leidenschaft fürs Leben.<br />

Meine Mutter stand jeden Tag auf<br />

und hatte einen Plan. Das hat mir<br />

immer sehr imponiert. Wohl auch,<br />

weil ich niemals so war. Ich habe<br />

immer eher in den Tag hinein gelebt.<br />

Dabei wirken Sie so aufgeräumt, so<br />

diszipliniert und sorgfältig.<br />

STREEP (muss lachen, dabei rutscht<br />

eine Haarsträhne aus dem Dutt; sie<br />

packt sie, dreht die Haare hinter ihr<br />

Ohr, als wäre es eine Filmszene, so<br />

unbekümmert – kein Wunder, dass ihr<br />

Hollywood zu Füßen liegt) Toll, dass<br />

das nach außen so wirkt. Aber ich<br />

habe durchaus auch dunkle Gemütstage.<br />

Wie wohl jeder andere.<br />

Ihre Filme der letzten Jahre – „Der<br />

Teufel trägt Prada“, 2006, „Mamma<br />

Mia“ mit Pierce Brosnan, 2008,<br />

„Wenn Liebe so einfach wäre“ mit<br />

Alec Baldwin, 2009 –, das alles<br />

waren große kommerzielle Erfolge.<br />

Es scheint, dass eine neue Generation<br />

von Kinogängern Sie auf einmal<br />

neu entdeckt.<br />

34 9 / 2011


1<br />

MERYLS LEBEN<br />

Traumfilme<br />

seit über<br />

30 Jahren<br />

2<br />

3<br />

5<br />

4<br />

1949 Wird am 22. Juni in<br />

Summit, New Jersey, geboren.<br />

Mutter Künstlerin, Vater<br />

Unternehmer. Ihre familiären<br />

Wurzeln reichen nach Deutschland<br />

und in die Schweiz.<br />

In jeder Rolle<br />

berührt sie<br />

die Herzen<br />

Über 60 Rollen, und<br />

jede spielte sie mit<br />

beeindruckender<br />

Intensität – mal<br />

sinnlich und<br />

ausgeflippt wie in<br />

„Mamma Mia“ ( 5 ),<br />

mal eiskalt und<br />

berechnend<br />

wie in „Der Teufel<br />

trägt Prada“( 2 ).<br />

ab 1971 Schauspielunterricht<br />

in New Jersey und Yale; erste<br />

Theater-, TV- und Filmrollen.<br />

1978 März: Tod ihres Verlobten,<br />

des Schauspielers John<br />

Cazale („Der Pate“). September:<br />

Hochzeit mit dem Bildhauer<br />

Don Gummer. 4 Kinder: Henry<br />

(*1979), Mamie (*1983), Grace<br />

(*1986) und Louisa (*1991).<br />

1979 Oscar für „Kramer<br />

gegen Kramer“, an der Seite<br />

von Dustin Hoffman.<br />

1982 Oscar für „Sophies<br />

Entscheidung“. Insgesamt wurde<br />

sie 16 Mal nominiert.<br />

1983 Kämpft in „Silkwood“<br />

gegen radioaktives Gift ( 6 ).<br />

1985 Verliebt sich in „Jenseits<br />

von Afrika“ in Robert Redford ( 7 ).<br />

1993 Spielt in „Das Geisterhaus“<br />

mit Jeremy Irons.<br />

1995 Bezaubert Clint Eastwood<br />

in „Die Brücken am Fluss“ ( 1 ).<br />

2006 Brilliert in „Der Teufel<br />

trägt Prada“ als Chefredakteurin<br />

eines Modehefts ( 2 ).<br />

2008 Singt in „Mamma Mia“ an<br />

der Seite von Pierce Brosnan.<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Zum<br />

Weinen<br />

schön<br />

Die ganz großen<br />

Emotionen sind ihre<br />

Stärke. Unvergessen:<br />

„Jenseits von Afrika“ (7)<br />

an der Seite von<br />

Robert Redford und<br />

„Die Brücken am Fluss“ (1)<br />

mit Clint Eastwood.<br />

2009 Begeistert als TV-Köchin<br />

in „Julie & Julia“ ( 3 ).<br />

2009 Wickelt Alec Baldwin in<br />

„Wenn Liebe so einfach wäre“<br />

um den Finger ( 8 ).<br />

2012 Spielt sie als „Die eiserne<br />

Lady“ Margaret Thatcher ( 4 ).<br />

9 / 2011<br />

35


UNSER LEBEN<br />

schatten?<br />

„<br />

Die kenne<br />

ich sehr gut.<br />

Auch ich war<br />

schon öfter<br />

arbeitslos.“<br />

STREEP Ich finde<br />

es großartig und<br />

fühle mich sehr<br />

geehrt. Damit habe<br />

ich nach so vielen<br />

Jahren im Showbusiness<br />

nun wirklich<br />

nicht mehr<br />

gerechnet. Auf<br />

einmal kommen 13-jährige Mädchen<br />

auf mich zu und wollen ein Autogramm<br />

von mir. Es ist wirklich<br />

sehr rührend.<br />

Verehrt Hollywood Sie vielleicht<br />

gerade deshalb so?<br />

STREEP (streicht sich die widerspenstige<br />

Strähne hinters Ohr) Wissen<br />

Sie, ich glaube noch nicht einmal,<br />

dass es sich zwingend um meine<br />

Person handelt. Ein paar Produzenten<br />

investieren in gute Projekte<br />

und ich habe das Glück, dass mein<br />

Name mit diesen Filmen in Verbindung<br />

gebracht wird. Wenn ich ehrlich<br />

bin, glaube ich, dass auch in Hollywood<br />

einige Manager sehr überrascht<br />

waren, dass eine alte Frau wie<br />

ich noch für so großen Erfolg an der<br />

Kinokasse sorgen kann. (lacht)<br />

Es ist eine gute Zeit für ältere<br />

Schauspielerinnen, oder?<br />

STREEP Absolut, gerade für Frauen,<br />

die über 40 sind, ist derzeit viel gutes<br />

Drehmaterial auf dem Markt. Das ist<br />

fast schon ein Geschenk und kommt<br />

noch dazu völlig unerwartet. Ich bin<br />

heute so beschäftigt wie in meinen<br />

20ern. Manchmal ist es mir sogar<br />

schon ein bisschen zu viel.<br />

Seit über 30 Jahren die schönsten<br />

Rollen. Mehr gefragt denn je. Das<br />

klingt nach einem Leben im ewigen<br />

Sonnenlicht. Wo sind die Schatten?<br />

STREEP Die kenne ich auch, da können<br />

Sie sicher sein. Denn ich war<br />

sicherlich häufiger arbeitslos als<br />

angestellt. Aber mir hat es immer<br />

geholfen, meine Familie um mich zu<br />

haben. Sie war der stabilisierende<br />

Faktor in meinem Leben.<br />

Aber Sie waren doch oft von Ihrer<br />

Familie getrennt ...<br />

STREEP Das täuscht. Als Schauspielerin<br />

kann ich heute sagen, dass ich mehr<br />

Zeit mit meiner Familie verbringen<br />

kann als jemand, der 50 Wochen im<br />

Jahr am Computer sitzt. Unsere Arbeitszeiten<br />

sind einfach viel flexibler.<br />

Was ist für Sie der große Nachteil<br />

Ihres Berufs?<br />

STREEP Du weißt niemals, was morgen<br />

ist. Bin ich wieder arbeitslos?<br />

Habe ich genug Geld auf dem Konto,<br />

um das nächste Jahr finanziell zu<br />

überleben? Die Unsicherheit lässt<br />

dich niemals los.<br />

Wie suchen Sie sich heute Ihre<br />

Filme aus? Anders als früher?<br />

STREEP Das hat sich über die Jahre<br />

nicht verändert. Mir geht es immer<br />

zuerst um den Inhalt der Geschichte<br />

und das Drehbuch. Für mich haben<br />

gute Drehbücher eine Art Stimme,<br />

die aus ihnen herausströmt, die sie<br />

einzigartig macht und mir das Gefühl<br />

vermittelt: Bei diesem Film möchte<br />

ich dabei sein.<br />

Das klingt nach weiblicher Intuition.<br />

Aber in Hollywood haben doch<br />

Männer das Sagen. Oder ist Hollywood<br />

weiblicher geworden?<br />

STREEP Hollywood ist immer noch<br />

sehr männlich. Aber das Publikum<br />

hat sich verändert. Frauen werden<br />

heute in allen Altersgruppen eher<br />

akzeptiert. Das ist eine schöne Entwicklung.<br />

Und ich bin stolz darauf,<br />

dass ich zu der Altersgruppe gehöre,<br />

die noch Menschen begeistern kann.<br />

Zum Begeistern gehören auch Preise,<br />

der Oscar, Oscar-Nominierungen.<br />

Keine Frau in Hollywood<br />

hat mehr davon. Wie wichtig sind<br />

solche Auszeichnungen?<br />

STREEP Sie werden lachen, aber für<br />

so etwas werde ich wohl niemals zu<br />

alt. Es ist immer wieder sehr aufregend<br />

und sehr schön. Ich freue<br />

mich wie ein kleines Kind, wenn ich<br />

ausgezeichnet werde. Meinetwegen<br />

kann das so noch ein paar Jahre<br />

weitergehen. Frank Siering<br />

Foto: Patrick Swirc / Corbis Outline (2), DDP (6), Cinetext (2), Stockfood (1)<br />

Apfelstrudel à la Meryl<br />

TEIG 300 g Mehl · 1 Prise <strong>Salz</strong> · 30 ml Sonnenblumenöl · 200 ml Wasser (lauwarm) · 3 EL Butter<br />

FÜLLUNG 2 Kilo Äpfel (Boskop oder Elstar) · 150 g Zucker · 30 ml dunkler Rum · 150 g Rosinen · 1 Prise Zimt<br />

2 Zitronen (Saft und abgeriebene Schale) KRÜMEL 300 g Butter · 300 g Paniermehl<br />

1. Mehl, <strong>Salz</strong>, Öl und<br />

Wasser zu einem Teig<br />

kneten und zu einer<br />

Kugel formen. Mit<br />

geschmolzener Butter<br />

einreiben. 1 Stunde in<br />

Folie ruhen lassen.<br />

2. Äpfel schälen, <strong>ohne</strong><br />

Gehäuse in Scheiben<br />

schneiden. Zucker, Rosinen,<br />

Zitronensaft und<br />

-schale, Rum und Zimt<br />

gut verrühren und in<br />

einer Schüssel über die<br />

Äpfel gießen. Paniermehl<br />

anrösten.<br />

3. Teig flach drücken,<br />

dabei öfter wenden.<br />

Dann von der Mitte<br />

nach außen ganz dünn<br />

ausrollen. Die Krümel<br />

und die Apfelstücke auf<br />

dem Teig verteilen (die<br />

Teigränder frei lassen).<br />

4. Ränder mit Butter<br />

bepinseln, den vorderen<br />

Rand umklappen. Teig<br />

mithilfe des Tuches von<br />

vorne nach hinten aufrollen.<br />

Beide Enden gut<br />

zusammendrücken.<br />

5. Den Strudel auf<br />

ein mit Backpapier<br />

ausgelegtes Backblech<br />

heben, u-förmig auf das<br />

Blech legen. Mit etwas<br />

Butter bepinseln.<br />

Bei 200 °C 60 bis 70<br />

Minuten backen.<br />

36 9 / 2011


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... dass man<br />

durch Pflege<br />

selbst zum<br />

Sozialfall wird?<br />

... dass<br />

es in<br />

NRW eine<br />

bessere<br />

Pflege<br />

gibt als in<br />

Bayern?<br />

... dass man<br />

nirgendwo<br />

fair beraten<br />

wird und man<br />

nicht erfährt,<br />

was einem<br />

zusteht?<br />

Ist das gerecht,<br />

Wer Vater oder Mutter pflegt, dafür womöglich sogar seinen Job aufgibt, genießt<br />

38 9 / 2011


UNSER LEBEN<br />

... dass<br />

meine<br />

Pflegezeit<br />

nicht auf<br />

die Rente<br />

angerechnet<br />

wird?<br />

... dass Pflege<br />

zu Hause ein<br />

Luxus ist, den<br />

sich kaum<br />

einer leisten<br />

kann?<br />

Herr Bahr ...<br />

höchsten Respekt, auch von der Politik. Und wird doch bestraft – vor allem finanziell.<br />

9 / 2011<br />

39


UNSER LEBEN<br />

... dass man in<br />

Hartz IV rutscht,<br />

weil man pflegt?<br />

Lothar Schwarz (58) aus<br />

Ringsheim war erfolgreicher<br />

Autoverkäufer. Dann hatte<br />

seine Freundin einen Unfall,<br />

ist querschnittsgelähmt.<br />

... dass einem<br />

keiner sagt, welche<br />

Ansprüche man hat?<br />

Christine Köhler (60) aus<br />

Ückeritz kümmerte sich<br />

7 Jahre um ihre Eltern. Dass<br />

diese Zeit auch für ihre eigene<br />

Rente zählt, wusste sie nicht.<br />

... dass Pflege in<br />

den Bundesländern<br />

unterschiedlich ist?<br />

Werner Schell (71) aus Neuss<br />

versorgte seinen Vater zu<br />

Hause. Heute engagiert sich<br />

der Dozent für Pflegerecht für<br />

bessere Standards in Heimen.<br />

... dass der Staat für<br />

Heime mehr zahlt als<br />

für Pflege zu Hause?<br />

Stefan Krastel, 43, Frisörmeister<br />

aus Kehl, pflegt seine<br />

Mutter Brunhilde (73) seit<br />

13 Jahren. Erst gab er seinen<br />

Salon auf, dann das Ersparte.<br />

„Kornelia war und ist meine<br />

Traumfrau. Wir lebten ein glückliches<br />

Leben, bis zu jenem Tag<br />

vor 12 Jahren. Ein Autounfall!<br />

Querschnittsgelähmt, Rollstuhl.<br />

Ihre inneren Organe sind auch<br />

betroffen. Wenn sie sich z. B. verschluckt,<br />

kann sie nicht selbstständig<br />

abhusten. Es muss immer<br />

jemand in ihrer Nähe sein. Normalerweise<br />

leben Menschen wie<br />

Kornelia in einem Heim, doch<br />

das wollte ich nicht.<br />

Natürlich hofften wir, dass uns<br />

die Behörden helfen. Irrtum!<br />

Sie legen einem nur Steine in<br />

den Weg. Heute leben wir beide<br />

von Hartz IV! Das finde ich<br />

schlimm. Und da wir eine Bedarfsgemeinschaft<br />

sind, werden<br />

uns Bezüge sogar noch gekürzt,<br />

wir bekommen zusammen nur<br />

400 Euro Hartz IV und etwa 500<br />

Euro Pflegegeld, nach Abzug<br />

der Pflegesachleistungen. Die<br />

Behörden wollten uns sogar<br />

zwingen, unser Häuschen zu<br />

verkaufen. Erst nach zähem<br />

Kampf dürfen wir w<strong>ohne</strong>n bleiben<br />

– vorerst.“<br />

❯❯❯ Den behindertengerechten<br />

Umbau muss (!)<br />

die Pflegekasse mit bis zu<br />

2.557 Euro unterstützen.<br />

❯❯❯ Vielfach stellen sich die<br />

Pflege- und Sozialämter<br />

quer. Dann darum kämpfen<br />

und nicht nachgeben<br />

(§ 40 SGB XI).<br />

„Die Pflege meiner krebskranken<br />

Mutter brachte mich an meine<br />

Grenzen. Nach ihrem Tod<br />

wurde mein Vater mit 85 pflegebedürftig<br />

und dement. Drei Anträge<br />

auf Pflegestufe wurden abgelehnt,<br />

bevor man ihm Stufe I<br />

bewilligte. Da war ich bereits in<br />

Altersteilzeit. Damit ich mich um<br />

Vater kümmern konnte, bat ich<br />

meinen Arbeitgeber, nochmals<br />

reduzieren zu dürfen. Das ging<br />

– mit Folgen für meine Rente!<br />

Denn damit fehlten mir wertvolle<br />

Beitragsjahre. Nach 42 Berufsjahren<br />

erhielt ich 718,68<br />

Euro, Pflegejahre tauchten nicht<br />

auf. Das war ein Schock! Keine<br />

offizielle Stelle war in der Lage,<br />

mir zu helfen. Ein Sozialarbeiter,<br />

die Lohnbuchhaltung und ich<br />

fanden dann gemeinsam heraus,<br />

dass mein Arbeitgeber Ausgleichszahlungen<br />

hätte leisten<br />

müssen. Zum Glück weiß ich das<br />

jetzt – und habe erst dadurch<br />

150 Euro im Monat mehr.“<br />

❯❯❯ Leider sind fehlende<br />

Informationen<br />

Alltag, obwohl<br />

seit 2008 die Pflegestützpunkte<br />

Angehörigen helfen<br />

und sie informieren sollten.<br />

❯❯❯ Bei vielen Problemen<br />

wird man auch künftig<br />

lange suchen müssen.<br />

❯❯❯ Wichtig dabei: Die Pflegekassen<br />

müssen einen<br />

von sich aus nicht auf<br />

alle Vorteile hinweisen.<br />

„Es ist schwer, wenn man einen<br />

Angehörigen pflegen muss,<br />

<strong>ohne</strong> überhaupt dafür ausgebildet<br />

zu sein. Ganz zu schweigen<br />

von der psychischen Last, die<br />

man dabei trägt: Tag und Nacht<br />

bereitstehen, oft <strong>ohne</strong> Anerkennung.<br />

Da werden bei aller Liebe<br />

die Nerven dünner. Über die Jahre<br />

wird es immer belastender.<br />

In Zukunft werden immer weniger<br />

Menschen ihre Angehörigen<br />

zu Hause pflegen können.<br />

Deswegen müssen wir dringend<br />

die Pflege in Heimen verbessern<br />

und sicherstellen, dass die Menschen<br />

überall gleich gut versorgt<br />

werden. Was kaum jemand weiß:<br />

Die Rahmenbedingungen für die<br />

Heimpflege sind von Bundesland<br />

zu Bundesland sehr unterschiedlich!<br />

Da wird Pflegebedürftigen<br />

in Nordrhein-Westfalen z. B.<br />

mehr Personal zugestanden als<br />

in Bayern. Das ist unhaltbar! Wir<br />

brauchen bundeseinheitliche<br />

Stellenschlüssel für alle Pflegeeinrichtungen<br />

– nötig auch deshalb,<br />

damit endlich genug Personal<br />

eingesetzt wird.“<br />

❯❯❯ Die Bedingungen<br />

(und die<br />

Preise) in Heimen sind<br />

tatsächlich sehr unterschiedlich.<br />

❯❯❯ Bereits jetzt ist absehbar,<br />

dass bis 2025 rund<br />

150000 Pflegekräfte<br />

fehlen werden – es wird<br />

also nicht besser.<br />

„Vor 13 Jahren erlitt meine<br />

Mutter einen Schlaganfall, ist<br />

seitdem ein Pflegefall – im Rollstuhl.<br />

Sie kann nicht mehr sprechen,<br />

kaum ein Glas halten. Ich<br />

wasche sie, füttere sie, zieh sie<br />

an. Ohne mich ist sie hilflos.<br />

Als es passierte, war für mich<br />

klar: ‚Ich kümmere mich um sie,<br />

so wie sie immer für mich da war.‘<br />

Für solche Notfälle hat man doch<br />

Erspartes, denkt man, kann den<br />

Pflegedienst bezahlen. Doch dies<br />

ging schnell zur Neige – Mutter<br />

hat Pflegestufe 3, erhält 685 Euro<br />

von der Pflegekasse, dazu 540<br />

Euro Rente. Eine komplette Versorgung<br />

durch Pflegedienste ist<br />

unbezahlbar. Was blieb mir übrig,<br />

als die Pflege zu übernehmen?<br />

2004 gab ich meinen Job<br />

auf, verkaufte den Salon. Auch<br />

das Geld ist aufgebraucht. Würde<br />

ich Mama in ein Heim geben<br />

– ein Platz kostet 3.500 Euro im<br />

Monat –, würden Sozialamt und<br />

Pflegekasse 3.200 Euro zahlen.“<br />

❯❯❯ Klassischer Fall von<br />

fehlender Information.<br />

Nicht alle Hilfen werden<br />

ausgeschöpft.<br />

❯❯❯ Sinnvoll: statt Pflegegeld<br />

höhere Sachleistungen<br />

nutzen.<br />

❯❯❯ Anspruch auf<br />

häusliche Pflegehilfe;<br />

Pflegekasse zahlt<br />

dafür 1.550 Euro.<br />

❯❯❯ Bei eigener Pflege Pflegegeld<br />

und -sachleistungen<br />

kombinieren.<br />

40 9 / 2011


Foto: Hardy Müller (10), Maurice Weiss/Ostkreuz, Marco Urban<br />

... dass Pflege<br />

nicht auf die Rente<br />

angerechnet wird?<br />

Brigitte Bührlen (61) aus<br />

München war 20 Jahre für<br />

ihre Mutter da. Im Job steckte<br />

sie zurück – und bekommt<br />

keinen Cent dafür.<br />

„Mutter litt an Demenz. Körperlich<br />

war sie fit, aber sie war<br />

verwirrt. Deshalb betreute ich<br />

sie zu Hause, auch, um sie vor<br />

sich selbst zu schützen. Bei Demenzkranken<br />

muss man ständig<br />

damit rechnen, dass sie den<br />

Herd andrehen, das Haus verlassen,<br />

Medikamente verwechseln<br />

oder fremde Leute in die<br />

Wohnung lassen. Eine Pflegestufe<br />

hatte sie nicht – die gibt es<br />

nur bei Körperpflege wie Anziehen,<br />

Füttern oder Waschen.<br />

Meine Arbeit als selbstständige<br />

Krankengymnastin musste ich an<br />

die Bedürfnisse meiner Mutter<br />

anpassen. Ihre Verwirrtheit nahm<br />

immer mehr zu. Irgendwann<br />

konnte ich nicht mehr. Nach sieben<br />

Jahren zog Mutter ins Heim<br />

– für 13 Jahre! Erst zum Schluss<br />

hatte sie eine Pflegestufe. Auch<br />

im Heim half ich. Welche Pflegekraft<br />

hat Zeit, eine Kranke<br />

stundenlang zu füttern, die nur<br />

schwer schlucken kann? Für all<br />

das bekam ich keinen Cent.“<br />

Echte Gesetzeslücke:<br />

Angehörige<br />

erhalten<br />

Renten-Beiträge nur bei<br />

mindestens 14 Stunden<br />

Pflege je Woche und (!)<br />

bei einer Pflegestufe.<br />

Demenzkranke haben<br />

oft keine Pflegestufe. Und<br />

in der neuen Stufe 0 gibt’s<br />

keine Rentenbeiträge,<br />

egal wie<br />

groß der Aufwand ist.<br />

1<br />

Dies steht Ihnen zu<br />

Die wichtigsten Hilfen für Angehörige<br />

von Pflegebedürftigen im Überblick. Zuständig<br />

ist immer deren Pflegekasse.<br />

Anspruch auf Beratung Vielfach<br />

fühlen sich Angehörige mit dem<br />

Papierkram rund um die Pflege allein<br />

gelassen. Dabei hat jeder Anspruch auf<br />

Beratung durch die sogenannten<br />

Pflegestützpunkte. Wo sich der nächste<br />

befindet, wissen Stadtverwaltungen,<br />

Caritas oder Diakonie.<br />

2<br />

Es gibt zwei Arten von finanziellen<br />

Hilfen: Pflegegeld und<br />

Pflegesachleistungen. Die erhält man<br />

auch, wenn man Angehörige zu Hause<br />

pflegt. Ganz wichtig: Man kann beide<br />

Leistungen miteinander kombinieren.<br />

3<br />

Beantragen muss diese Leistungen<br />

aber immer der Pflegebedürftige.<br />

Pflegegeld ist eine reine Geldzahlung<br />

und nicht zweckgebunden. Damit<br />

können Pflegebedürftige beispielsweise<br />

Angehörige für deren Pflege bezahlen.<br />

4<br />

Pflegesachleistungen sind<br />

zweckgebunden. Damit können<br />

Pflegebedürftige z. B. die zusätzlichen<br />

Leistungen eines Pflegedienstes<br />

bezahlen. Pflegegeld und Pflegesachleistungen<br />

sind aber in der Höhe<br />

abhängig von der Pflegestufe.<br />

Anm. d. Red.: Natürlich haben wir<br />

dem FDP-Gesundheitsminister<br />

Daniel Bahr (35!) die Fragen der<br />

Leser zugesandt. Trotz Zusage<br />

konnte oder wollte sich der Minister<br />

innerhalb von vier Wochen zu<br />

keinen Antworten durchringen.<br />

5<br />

Um Leistungen kämpfen ist leider<br />

Alltag. Das heißt, auf keinen Fall<br />

die Einschätzungen des Medizinischen<br />

Dienstes akzeptieren, der den Pflegebedarf<br />

feststellt. Deshalb im Vorfeld ein<br />

Pflegetagebuch führen, um deutlich zu<br />

machen, welcher Aufwand wirklich über<br />

einen längeren Zeitraum nötig ist.<br />

6<br />

Im Zweifel Widerspruch einlegen.<br />

Studien zeigen, dass ein großer<br />

Teil der Widersprüche positiv zugunsten<br />

der Pflegebedürftigen bzw. Angehörigen<br />

entschieden wird.<br />

7<br />

Sich immer selbst informieren.<br />

Leider ist es so, dass die Pflegekassen<br />

einen nicht auf Vorteile oder<br />

bessere Alternativen hinweisen müssen.<br />

Deshalb gilt für den Umgang mit der<br />

Pflegekasse: selbst informieren – und<br />

Ansprüche stellen (siehe auch die große<br />

Übersicht im Extraheft „Geld & Recht“<br />

in <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>).<br />

8<br />

Einzelzuschüsse beantragen. Wer<br />

Angehörige zu Hause versorgt,<br />

sollte beachten, dass viele Dinge nur per<br />

Antrag genehmigt werden – von der<br />

Rampe vor der Tür bis zum Pflegebett.<br />

9<br />

Mit dem Hausarzt kooperieren.<br />

Kaum jemand weiß, dass auch der<br />

Hausarzt viele hilfreiche Mittel verordnen<br />

kann. Deshalb sollte man als<br />

Angehöriger häufig mit dem Arzt reden.<br />

10<br />

Wer neben der Pflege noch<br />

berufstätig ist, sollte auch den<br />

Arbeitgeber informieren. Denn auch<br />

dort hat man dann Sonderrechte.<br />

Fazit<br />

Angehörigen stehen<br />

deutlich mehr Hilfen zu, als meist<br />

bekannt ist. Wichtig ist, dass sich<br />

besonders die Angehörigen genau<br />

informieren und bei den Pflegekassen<br />

ihre Rechte einfordern – und<br />

sich nicht abwimmeln lassen.<br />

9 / 2011<br />

41


REISE & KULTUR<br />

If you’re going to<br />

San Francisco<br />

Ein paar Takte, schon summt man mit: ach ja, Kalifornien, ewige Sonne, frei<br />

sein, Träume vom anderen Leben. Sie denken, wir reden von den 60ern?<br />

Keineswegs, auch heute versprühen Stadt und Bundesstaat noch immer die Magie,<br />

dass alles möglich ist. Karl Teuschl traf ein paar leicht ergraute<br />

Lebenskünstler, als er auf dem Highway One gen Süden fuhr.<br />

42 8 / 2011


REISE & KULTUR<br />

Atemberaubendes<br />

Tor zum<br />

Pazifik: Die<br />

Golden Gate<br />

Bridge schwebt<br />

72 Meter über<br />

dem Wasser. Seit<br />

ihrem Bau 1937<br />

strömen über sie<br />

die verrücktesten<br />

Typen rein<br />

nach San<br />

Francisco – und<br />

innovative Ideen<br />

raus in die Welt.<br />

Weiß jemand,<br />

warum die<br />

Uhr hier oben<br />

4.20 Uhr anzeigt,<br />

es ist doch<br />

erst elf?“ Ein feines<br />

Lächeln spielt<br />

um den Mund von Izu. Hmm. Die<br />

kleine Touristen-Gruppe blickt sich<br />

ratlos an, dann an der verblichenen<br />

Holzfassade des Hauses hoch – mitten<br />

in San Francisco, an der Ecke<br />

der Straßen Haight und Ashbury.<br />

Keine Frage, die alte Uhr mit den<br />

riesigen Zeigern steht wohl schon<br />

eine Weile still. Aber offenbar nicht<br />

zufällig in dieser Stellung. Izu Interlandi,<br />

lange, schwarz gefärbte<br />

Haare, italienische Abstammung,<br />

Sonnenbrille, blau-grüne Leggins,<br />

rote Turnschuhe, ein bisschen hager,<br />

fast zerbrechlich, lächelt: „Vier<br />

– zwanzig – das war damals der<br />

Code der Polizei für: Achtung, Marihuana<br />

in der Luft!“<br />

„Überall war Musik“<br />

Izu kann erzählen, gut erzählen,<br />

ganz lebendig, immerhin lebte die<br />

60-Jährige damals schon im Hippie-Stadtteil<br />

Haight-Ashbury. Damals,<br />

das war 1967, jener legendäre<br />

Sommer der Liebe. Gerade<br />

16, zog sie mit ihren Eltern von<br />

New York an die Westküste und<br />

entdeckte Freiheit: „Wir wollten experimentieren,<br />

Alternativen suchen<br />

zum Krieg in Vietnam, Musik und<br />

Rhythmus genießen.“<br />

9/ 2011 43


REISE & KULTUR<br />

Tipps für den<br />

Highway One<br />

TRAUMAUSSICHT<br />

Romantischer kann<br />

der Blick nicht sein<br />

als von der Terrasse<br />

des Restaurants<br />

Nepenthe in Big Sur.<br />

Schon Rita Hayworth<br />

und Orson<br />

Welles turtelten hier<br />

stundenlang.<br />

TRAUMTRIP<br />

14-tägige Rundreise<br />

ab/an San Francisco<br />

über den Highway<br />

One. Motel-<br />

Stopps u. a. bei Los<br />

Angeles, Death<br />

Valley, Sierra Nevada,<br />

inkl. u. a. 12<br />

Übernachtungen,<br />

Mietwagen, Flug, ab<br />

ca. 1.300 Euro p. P.<br />

im DZ bei CRD,<br />

(0 40) 30 06 16-70<br />

www.crd.de<br />

Energisch rudert Izu mit den Armen,<br />

als würde sie tanzen. „Musik war überall.<br />

Es gab ständig kostenlose Konzerte<br />

im Park“, schwärmt sie, schiebt die Brille<br />

hoch und lässt ihre braunen<br />

Augen strahlen.<br />

Aus dem Laden hinter<br />

ihr weht eine nach Wald<br />

duftende Patschuli-Note<br />

herüber, knallbunt gemusterte<br />

Batik-Klamotten<br />

hängen im Eingang und<br />

flattern in der Brise, die<br />

vom Golden Gate Park<br />

im Westen her weht. Die<br />

Haight Street war damals<br />

die Hauptstraße des Viertels<br />

und sie hat bis heute<br />

viel vom Flair jener Hippie-Tage<br />

bewahrt. Wer<br />

dieses verrückte, bunte,<br />

leichte San Francisco<br />

sucht – hier findet man<br />

es, immer noch. Krimskrams-Läden<br />

bieten Teekessel<br />

mit Blümchen-Mustern<br />

und chinesische<br />

Papierschirmchen an,<br />

nebenan gibt es Schallplatten<br />

und Poster von<br />

Jefferson Airplane und<br />

T. Rex. Izu drängt zum Aufbruch. Trish<br />

und Jenny aus New Jersey, drei junge<br />

Australier und eine mollige Lady aus Texas<br />

mit ihrer Freundin aus San Francisco<br />

Izu Interlandi kannte<br />

sie fast alle persönlich<br />

– Janis Joplin<br />

& Co. Heute führt sie<br />

Touristen zu<br />

den Schauplätzen<br />

der Hippie-Ära.<br />

„Da an der Landschaft<br />

nichts zu verbessern ist,<br />

wird das Verlangen<br />

geweckt, selbst besser<br />

zu werden.“<br />

Ohne Hippies kein Apple<br />

folgen ihr durch die Seitenstraßen von<br />

Haight-Ashbury. Trish und Jenny, beide<br />

groß und elegant gekleidet, beide knapp<br />

60, wären gerne dabei gewesen, damals<br />

– aber sie kamen aus ihrem kleinen Nest<br />

an der amerikanischen Ostküste nicht<br />

heraus. Schade, finden sie.<br />

„Hier oben lebte Janis Joplin“, sagt Izu<br />

und zeigt zu einer viktorianischen Villa.<br />

Damals im Sommer der Liebe 1967 kamen<br />

nicht nur Rockstars, sondern junge<br />

Leute von überall hierher. Sie schliefen<br />

im Golden Gate Park oder zu zehnt pro<br />

Zimmer in halb verfallenen Häusern. Sie<br />

suchten nach neuen Zielen, neuen Inhalten<br />

im Leben. San Francisco nahm die<br />

Blumenkinder mit offenen Armen auf.<br />

Und die Hippies gaben viel zurück. Sie<br />

legten mit ihrem Querdenken die Fundamente<br />

für das, was Kalifornien heute<br />

ausmacht: das Silicon Valley mit seiner<br />

gewaltigen Zahl herausragender Computer-Firmen<br />

(Apple, Sun, Oracle), Umweltschutz<br />

(Kalifornien ist treibende Kraft in<br />

den USA), alternative Ernährung.<br />

Besonders sichtbar sind diese Wurzeln<br />

an Sommer-Wochenenden. Dann locken<br />

Folk-Festivals in den Golden Gate Park.<br />

44 9 / 2011


REISE & KULTUR<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Den Weg zur Speedway Meadow, einem<br />

schmalen Landstreifen mitten im Park,<br />

weisen dann schon von Weitem die Duftwolken<br />

der Grillstände – und das Wummern<br />

der Bässe von den Bühnen. Also<br />

immer der Nase und den Ohren nach<br />

oder noch einfacher: mitlaufen – mit dem<br />

Pulk aus älteren Herren in Motorradjacken<br />

und Jeans, die die Haare und Bärte<br />

hier immer etwas länger tragen; mit den<br />

Frauen in wallenden bodenlangen Kleidern,<br />

ihre kleinen Enkel auf dem Arm<br />

oder im Kinderwagen vor sich. Auf den<br />

Wiesen und den sanft ansteigenden Hängen<br />

der Speedway Meadow breiten sie<br />

Hügelkette am Highway<br />

One: Mitten durch<br />

die San Rafael Mountains<br />

verläuft die Straße<br />

zwischen Lompoc<br />

und Santa Barbara.<br />

Das Pazifikufer ist gut<br />

15 km entfernt.<br />

Filmreif<br />

Bodega Bay<br />

liegt an einem<br />

der schönsten<br />

Küstenabschnitte.<br />

Der Ort hat<br />

Filmgeschichte<br />

geschrieben,<br />

hier wurden Alfred<br />

Hitchcocks<br />

„Die Vögel“<br />

gedreht.<br />

Sofort in die Stadt verliebt<br />

ihre Picknick-Decken aus. Mindestens<br />

vier Generationen, zwischen 5 und 85.<br />

Eine von ihnen ist Ingrid Summerfield:<br />

Henna-rote Haare hat die 53-Jährige,<br />

aber ein Blumenkind war sie nie.<br />

Statt Batikrock trägt sie Designer-Jeans,<br />

dazu einen legeren grauen Kapuzenpullover.<br />

1969 kam sie als Elfjährige erstmals<br />

nach San Francisco. „Meine Oma<br />

war nach Amerika ausgewandert, hat damals<br />

hier an der Universität gearbeitet“,<br />

erzählt die gebürtige Stuttgarterin. Der<br />

gewaltige Blick vom Hügel außerhalb San<br />

Franciscos – über die Stadt bis zum Pazifik<br />

–, dieses Gefühl von unendlicher Weite,<br />

das ließ Ingrid niemals ganz los. Doch<br />

erst 1981 zog sie endgültig von Deutschland<br />

nach San Francisco, mit 23. Erst nur<br />

aus Liebe zur Stadt, später verliebte sie<br />

sich hier in ihren amerikanischen Mann<br />

Ron Hartman (heute 55). Doch 1981 war<br />

die Hippie-Zeit längst vorbei. „Aber es<br />

war immer noch das Gefühl der Stadt<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Clint treffen!<br />

<br />

Schon immer zog<br />

<br />

der in einer idyllischen<br />

Strandbucht<br />

<br />

gelegene<br />

4000-Seelen-Ort<br />

<br />

Carmel Künstler<br />

an. 1986 wurde<br />

der Schauspieler<br />

<br />

Clint Eastwood<br />

hier sogar zum<br />

Bürgermeister.<br />

gewählt.<br />

Amerikas<br />

Neuschwanstein<br />

Ewiger Mythos<br />

Kalifornien<br />

Riesige Mammutbäume,<br />

fünfstöckige Autobahnen in<br />

Los Angeles, sengende<br />

Hitze im Death Valley –<br />

Kalifornien ist jedem vertraut,<br />

dank Hollywood und<br />

seinen Filmen. Doch Kalifornien<br />

war schon immer ein<br />

Sehnsuchtsziel, lang<br />

vor den Blumenkindern:<br />

für die ersten Indianer, die<br />

am Ende der Eiszeit vor<br />

12 000 Jahren aus Asien<br />

hierher flüchteten; für spanische<br />

Kolonisten vor 460<br />

Jahren; für Goldsucher vor<br />

160 Jahren. Und für alle<br />

Glückssucher der Zukunft.<br />

<br />

Zeitungsverleger und<br />

Milliardär William R.<br />

Hearst (1863–1951)<br />

setzte sich mit dem<br />

wilden Baustil-Mix<br />

aus Gotik-, Barockund<br />

Klassizismus-<br />

Elementen<br />

ein Denkmal.<br />

Fast eine Million<br />

Besucher kommen<br />

jedes Jahr.<br />

9 / 2011 45


REISE & KULTUR<br />

Das tolle Wetter – eine Lüge?<br />

“It Never Rains in Southern California”: Albert<br />

Hammond prägte 1972 mit dem Lied den<br />

Mythos vom Sonnen-Land. Doch das Wetter ist im<br />

riesigen Kalifornien sehr unterschiedlich. So ist<br />

der Norden im Frühjahr und Herbst oft wärmer als<br />

im Sommer. Und die Pässe der Sierra Nevada im<br />

Landesinneren sind oft bis ins Frühjahr zugeschneit.<br />

von Freiheit und Weltveränderung, das<br />

mich lockte“, erzählt sie im Rückblick.<br />

Ingrid Summerfield legte eine typische<br />

amerikanische Karriere hin – heute ist sie<br />

erfolgreiche Managerin einer Kette von<br />

30 Hotels, Chefin von mehr als 1 000 Mitarbeitern.<br />

Ihre alternativen Wurzeln hat<br />

sie nie vergessen. „Ich zeige euch morgen,<br />

Wo die steilen<br />

Klippen bei Big<br />

Sur ins Meer<br />

stürzen, fliegen<br />

Träume in den<br />

Himmel. Auch<br />

deshalb sind Lebenskünstler<br />

und<br />

skurrile Typen<br />

Kaliforniens<br />

Markenzeichen.<br />

wie ökologisch bewusst wir leben“, und<br />

lädt für den nächsten Tag ein.<br />

In Ingrids Viertel Hayes Valley kann der<br />

nächste Trend bestaunt werden: Community<br />

Gardens, Gemeinschaftsgärten.<br />

Zwischen eng gedrängten Häusern wuchert<br />

säuberlich in Reihen angelegt allerlei<br />

Grünes: Kohlköpfe, Dahlien, B<strong>ohne</strong>n.<br />

Zwei braun gebrannte Männer und eine<br />

Gruppe Jugendlicher fahren mit Karren<br />

Erde herum und wässern die sattgrünen<br />

Salate. „Hier wurde nach dem<br />

Erdbeben von 1989 eine Autobahn<br />

abgerissen, das Land<br />

lag brach und wir haben jetzt<br />

einen Gemüse- und Blumengarten<br />

daraus gemacht“,<br />

erzählt Ingrid.<br />

Nur noch selten kommt sie<br />

wegen der Gartenarbeit an<br />

Wochenenden aus der Stadt<br />

heraus. Doch wenn, „dann<br />

fahre ich meistens nach Big<br />

Sur“. Big Sur, das legendäre Herzstück<br />

des ebenso legendären, gut 1 000 Kilometer<br />

langen Highway One zwischen<br />

Garberville im Norden und Dana Point<br />

im Süden. Big Sur, in jedem TV-Film<br />

über Kalifornien taucht diese Region<br />

auf. Und alle Klischees stimmen. Big<br />

„Mein Hippie-<br />

Projekt ist der<br />

Gemeinschafts-<br />

Garten. Da trifft<br />

sich das ganze<br />

Viertel und<br />

packt mit an.“<br />

Ingrid Summerfield<br />

(53),<br />

deutsche<br />

Hotelmanagerin<br />

in San<br />

Francisco<br />

46 8 / 2011


Foto: Getty Inages (8), Laif (5), Look (4), C. Heeb (3), Plainpicture (2), I. Summerfield (2), Shutterstock (2), Infochart (2)<br />

Sur, das sind gut 100 Traum-Kilometer<br />

zwischen Gischt und steilen Graten. Hier<br />

stürzen die Coast Mountains direkt in<br />

den Pazifik hinab, hier verdichtet sich<br />

die kalifornische Natur zur prickelnden<br />

Essenz. Von den Felsen tief unten dringt<br />

das heisere Bellen der Seelöwen über das<br />

Rauschen der Wellen. Salbei und Rizinus<br />

schwängern die milde Seeluft mit<br />

ihren Düften.<br />

Plaudern mit Neil Young<br />

Die hohen Wedel des Strandgrases setzen<br />

helle Tupfer auf die sanften braunen<br />

Hänge. Die Aussichtspunkte balancieren<br />

hoch auf den Steilklippen und von jedem<br />

öffnet sich ein neues dramatisches Panorama<br />

über die Bergketten. In ständigem<br />

Auf und Ab windet sich der Highway One<br />

durch die archaische Landschaft, wild<br />

wie am ersten Schöpfungstag.<br />

Wie viele Künstler ließ sich auch Literat<br />

Henry Miller (1891 bis 1980) hier 1944<br />

mit Frau und Kind nieder. Im Ort Big Sur<br />

hat man ihm sogar ein würdiges Denkmal<br />

gesetzt: die Henry Miller Library.<br />

„17 Jahre lebte Miller hier. Ich habe<br />

ihn sogar einmal getroffen. Er war einer<br />

der Wegbereiter der Hippies und der<br />

sexuellen Revolution in Amerika.“ Magnus<br />

Toren (57), ein hochgewachsener<br />

Schwede mit mildem Blick, steht auf der<br />

Holzterrasse des Museums und erzählt.<br />

Früher hat Magnus Luxus-Jachten von<br />

schwedischen Werften aus zu Kunden<br />

in die ganze Welt gebracht. Eine dieser<br />

Touren führte ihn vor 30 Jahren in den<br />

Hafen San Franciscos. Seither lebt Magnus<br />

mit seiner Frau Mary Lu (57) unter<br />

kalifornischer Sonne. 1993 wurde er Chef<br />

der Miller Library, die gleichzeitig Bibliothek,<br />

Buchladen und Kulturzentrum ist.<br />

Im Haus und im duftenden Eukalyptusund<br />

Redwood-Wald veranstaltet er Lesungen,<br />

Kino- und Theaterabende. Und<br />

manchmal gesellt sich sogar ein Superstar<br />

hinzu. So wie neulich Neil Young, der<br />

auf der kleinen Wiese vor dem Häuschen<br />

spielte. Dabei geht es immer ganz familiär<br />

zu. Hinterher wird noch gequatscht,<br />

über gute Musik, alte Zeiten, Politik und<br />

die Schönheit von Big Sur, den Highway<br />

One, San Francisco ...<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kaliforniens Nizza<br />

Pures Mittelmeergefühl,<br />

mit palmengesäumter<br />

Uferpromenade und<br />

poppig-bunter Innenstadt<br />

im mexikanischen Stil.<br />

<br />

<br />

<br />

REISE & KULTUR<br />

<br />

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<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

Lust auf San Francisco<br />

und Highway One?<br />

HINKOMMEN<br />

Nonstop-Flüge<br />

täglich von<br />

Frankfurt und<br />

München nach<br />

San Francisco;<br />

Neben-Saison:<br />

ca. 600 Euro,<br />

Hauptsaison: ca.<br />

900 Euro.<br />

ÜBERNACHTEN<br />

• Patschuli-Duft<br />

und Batikdecken<br />

inklusive:<br />

Red Victorian<br />

B&B, Haight<br />

Street. Ein sehr<br />

günstiges Café<br />

gehört dazu.<br />

DZ ab ca. 65<br />

Euro, (0 01)<br />

41 58 64 19 78,<br />

www.redvic.com<br />

• Elegant,<br />

zentral, in<br />

nostalgischem<br />

San-Francisco-<br />

Dekor, nahe<br />

Union Square:<br />

Rex. DZ ab ca.<br />

180 Euro,<br />

(0 01) 41 54 33<br />

4434, www.<br />

jdvhotels.com<br />

• Sehr schön,<br />

traumhafte Lage<br />

über dem Meer,<br />

aber auch recht<br />

teuer: Ventana<br />

Inn in Big Sur.<br />

DZ ab 380 Euro,<br />

(0 01) 8316<br />

6723 31<br />

BESTE ZEIT<br />

Herbst und<br />

Frühjahr mit<br />

Sonnentor<br />

An den hübschen<br />

Stelzenhäusern<br />

Malibus<br />

beginnen die<br />

endlos langen<br />

Strände von Los<br />

Angeles.<br />

durchschnittlich<br />

20 Grad und viel<br />

Sonne. Im Sommer<br />

herrscht<br />

oft Nebel in San<br />

Francisco und<br />

am Highway One.<br />

AUSFLÜGE<br />

• Henry Miller<br />

Library in Big<br />

Sur, etwa einen<br />

halben Kilometer<br />

südlich des<br />

Lokals Nepenthe.<br />

Dienstags<br />

geschlossen.<br />

Besondere<br />

Termine unter<br />

www.henry<br />

miller.org<br />

• Izus Flower<br />

Power Walking<br />

Tour durch<br />

Haight-Ashbury,<br />

Bergidyll<br />

Unberührte,<br />

atemberaubende<br />

Berglandschaften<br />

locken auf die fast<br />

autofreie Insel<br />

Santa Catalina.<br />

<br />

Preis ca. 15<br />

Euro. (0 01)<br />

21 22 09 33 70,<br />

www.haightash<br />

burytour.com<br />

MEHR<br />

ERFAHREN<br />

California<br />

Tourism, c/o<br />

Touristikdienst<br />

Truber, Postfach<br />

1056, 63809<br />

Stockstadt/<br />

Main,<br />

(0 60 27) 40<br />

28 20, E-Mail:<br />

Touristikdienst<br />

Truber@tonline.de,<br />

www.<br />

visitcalifornia.de<br />

<br />

<br />

<br />

9 / 2011 47


REISE & KULTUR<br />

Fischen vor Traumkulisse<br />

Aale fangen mit der Reuse ist Knochenarbeit. Sind die<br />

Netze jedoch ausgelegt, bleibt genügend Zeit, um den<br />

Sonnenaufgang mit Blick auf Frauenchiemsee zu genießen.<br />

48 9 / 2011


MARKETTE<br />

NATUR<br />

ERLEBEN<br />

Der See ist<br />

mein Leben<br />

Wer am schimmernden Chiemsee entlangradelt, ahnt kaum, dass auch heute noch jeden Tag<br />

Fischer in ihren Booten hinausfahren. Beppi Steinbeißer ist mit 86 die Älteste von ihnen.<br />

Morgens um fünf war Gaby Herzog mit ihr unterwegs und lernte den faszinierenden See lieben.<br />

FOTOS<br />

Ulli Seer<br />

Am frühen Morgen ist Beppi Königin. „Alleinherrscherin<br />

über den Chiemsee“, sagt die 86-Jährige und schaut<br />

vergnügt lächelnd in die Weite. Die ersten Sonnenstrahlen<br />

blitzen über die Gipfel des 1 771 Meter aufragenden<br />

Hohen Staufen und bringen den zarten Nebelschleier überm<br />

hellblau schimmernden See zum Leuchten. Das Schilf wiegt<br />

im Wind und eine kleine Stockente taucht in die Tiefe, um<br />

ihr erstes Frühstück zu fischen. Wo sie abtauchte, bleibt<br />

9 / 2011<br />

49


REISE & KULTUR<br />

eine Feder zurück. 5 Uhr in der Früh. Die Stühle<br />

in den Biergärten und Ausflugsrestaurants in Prien<br />

stehen noch auf den Tischen, auch auf den Wanderwegen<br />

ist niemand unterwegs. Johanna Steinbeißer,<br />

die alle nur Beppi nennen, ist heute mit ihrer Enkelin<br />

Kathrin (21) auf den See hinausgefahren. Kerzengerade<br />

thront die resolute Bayerin ganz hinten<br />

auf dem Bänkchen des Edelstahl-Fischerboots<br />

und steuert<br />

den sanft säuselnden Außenbordmotor.<br />

Dabei beobachtet<br />

sie mit zufriedener Miene die<br />

routinierten Handgriffe, mit<br />

denen Kathrin jetzt das große,<br />

zentnerschwere Schwebenetz<br />

Stück für Stück auswirft. 110<br />

Meter lang und vier Meter breit<br />

ist das grobe Nylongeflecht,<br />

das Beppi noch an Land zu<br />

einem akkuraten quadratischen<br />

Haufen zusammengefaltet<br />

hat. So wie fast an jedem<br />

Tag seit sieben Jahrzehnten.<br />

„Der See, das ist einfach mein<br />

Leben“, sagt Beppi.<br />

Schon als Zehnjährige ist sie<br />

mit ihrem Vater zusammen rausgefahren. Von Januar,<br />

wenn schon das Eis geschmolzen war, bis Anfang<br />

Oktober waren sie jeden Tag zwei Mal draußen.<br />

„Damals mussten wir noch rudern. Wenn um acht<br />

die Schulglocke läutete, hatte ich schon meinen Frühsport<br />

hinter mir“, erinnert sie sich.<br />

Beppi und ihre Familie führen eine lange Tradition<br />

fort, die vor vielen Jahrhunderten begann. Im<br />

Mittelalter hatten die Benediktinerinnen, von denen<br />

heute noch 27 auf der Frauen-Insel im See w<strong>ohne</strong>n,<br />

das alleinige Fischerei-Recht. Und sie verpachteten<br />

es, weshalb bis Anfang des 19. Jahrhunderts jeder<br />

„Fühlte mich wie eine Prinzessin<br />

auf dem Weg zum König“<br />

Fischer auf dem See gut die Hälfte des Fangs bei den<br />

Ordensfrauen abgeben musste. Heute hat die Fischerei-Genossenschaft<br />

den See vom Bayerischen<br />

Freistaat gepachtet. 16 Berufsfischer, darunter vier<br />

Frauen, werfen derzeit noch ihre Netze aus, um Renken,<br />

Forellen, Saiblinge zu fischen.<br />

Beppi und Kathrin benutzen meist Schwebenetze,<br />

in denen sich vor allem Renken verfangen. Manchmal<br />

auch Bodennetze, um Zander und Hechte zu<br />

fischen. Oder Reusen, also kegelförmige Netzschläuche,<br />

die auf dem Gewässerboden stehen. Mit einer<br />

herkömmlichen Angel arbeiten Beppi und Kathrin<br />

nie. „Das ist etwas für Amateure.“ Doch auch die finden<br />

auf dem Chiemsee ihre abgesteckten Reviere.<br />

Das Fischer-Handwerk wurde bei den Steinbeißers<br />

von Generation zu Generation weitergegeben – wie<br />

jetzt von Beppi zu Kathrin. „Fischerin ist nicht nur<br />

ein Beruf, es ist eine Leidenschaft“, sagt Beppi, während<br />

sie aufmerksam die auf dem Wasser tanzenden<br />

weißen Plastikkugeln beobachtet, die sie am Nylonnetz<br />

befestigt hat. Die Kugeln dienen als Auftriebshilfen,<br />

damit das Netz nicht auf den Grund sinkt.<br />

Jetzt heißt es warten. Stunden. Und hoffen, dass<br />

möglichst viele Fische ins Netz gehen. An manchen<br />

Tagen sind es bis zu 100, an anderen fast nichts.<br />

Geduld und eine gute Gesundheit, darauf kommt<br />

es an, um Wind und Wetter zu trotzen. Beppi selbst<br />

ist in all den Jahren nicht einmal wirklich krank gewesen.<br />

Selbst kurz vor den Geburten ihrer vier Kinder<br />

ist sie rausgefahren, erzählt sie und lenkt das<br />

Boot geschickt an einem der langen hölzernen Stege<br />

am Priener Ufer vorbei.<br />

Gegenüber auf der Herreninsel sind zunächst nur<br />

sattgrüne belaubte Platanen und Ulmen zu sehen.<br />

Doch plötzlich öffnet sich die Sicht und gibt den<br />

Blick frei auf Herrenchiemsee, das prunkvolle Schloss,<br />

das Märchenkönig Ludwig II. (1845 bis 1886) acht<br />

Jahre vor seinem Tod bauen ließ. „Als ich Kind war,<br />

erzählten sich die Leute die unglaublichsten Dinge<br />

über den König“, sagt Beppi. Davon, wie sich der<br />

menschenscheue Ludwig auf den einfachen Holzkähnen<br />

der Fischer von der Landzunge Urfahrn hinüber<br />

zur Insel fahren ließ. „Er wollte mit eigenen<br />

Augen sehen, wie weit die Bauarbeiter waren.“<br />

Damals „fühlte ich mich wie eine junge Prinzessin,<br />

Beten für<br />

einen<br />

guten Fang:<br />

Jesus ist<br />

der Schutzpatron<br />

der<br />

Chiemseefischer.<br />

Stilles<br />

Wasser,<br />

rauer See<br />

So lieblich der<br />

Chiemsee auch<br />

daliegt, er birgt<br />

doch Gefahren.<br />

• Durch die Nähe<br />

zu den Bergen<br />

schlägt das Wetter<br />

schnell um,<br />

gefährliche Winde<br />

und starker<br />

Wellengang kommen<br />

urplötzlich!<br />

• Daher Sturm-<br />

Warnungen<br />

immer sehr ernst<br />

nehmen!<br />

• Auch bei Gewitter<br />

den See sofort<br />

verlassen!<br />

• In kalten Wintern<br />

friert der<br />

See oft komplett<br />

zu. Dennoch immer<br />

mit Vorsicht<br />

betreten!<br />

50 9 / 2011


MARKETTE<br />

Das Chaos<br />

entwirren<br />

Wenn sich die<br />

Fische in den<br />

Perlonfäden<br />

verfangen, verheddern<br />

sich<br />

die Netze. Nur<br />

mit viel Geduld<br />

bringt Beppi<br />

Steinbeißer<br />

dies wieder in<br />

Ordnung.<br />

Der Chiemsee – der drittgrößte deutsche See<br />

Bodensee<br />

536 km 2 , größter<br />

„deutscher“ See mit<br />

Insel Mainau.<br />

Müritzsee<br />

117 km 2 , Teil der<br />

Mecklenburgischen<br />

Seenplatte.<br />

Chiemsee<br />

80 km 2 , auch<br />

„Bayerisches Meer“<br />

genannt.<br />

Schweriner See<br />

62 km 2 , Brutplatz des<br />

seltenen Seeadlers, inmitten<br />

schöner Wälder.<br />

Starnberger See<br />

56 km 2 ,<br />

die „Badewanne<br />

Münchens“.<br />

8 / 2011<br />

51


REISE & KULTUR<br />

Täglich frisch gefangen – die Schätze des Chiemsees<br />

Zander<br />

Scheu, sehr schwer<br />

zu fangen – am besten<br />

mit Bodennetzen.<br />

Hecht<br />

Aggressiv, clever. Fällt<br />

nicht auf plumpe blinkende<br />

Köder rein.<br />

Aal<br />

Nachtaktiv, mit Reusen<br />

zu erhaschen. Bis 1,5 m<br />

lang, 6 kg schwer.<br />

Renke<br />

Häufigste Fisch-Art.<br />

Meist über Buchenholz<br />

geräuchert.<br />

Ausflug:<br />

Den See<br />

hautnah<br />

erleben<br />

Wie funktioniert<br />

eine<br />

Reuse? Wo<br />

versteckt sich<br />

der sagenhafte<br />

Seeschatz?<br />

Alle Geheimnisse<br />

des<br />

Chiemsees<br />

erfährt man<br />

bei einer<br />

lebendigen<br />

Seeführung<br />

mit der<br />

Heimatkundlerin<br />

Helga<br />

Schömmer;<br />

Preis: 4 Euro.<br />

Anmelden:<br />

(0 80 51)<br />

6 90 50<br />

fein gewandet in Hermelin, auf dem Weg zum<br />

Schloss, wo Ludwig schon auf mich wartet, wenn<br />

ich als Mädchen im viel zu großen alten Wollmantel<br />

meines Vaters im Boot über den See schipperte“.<br />

Beppi lacht, sodass die tiefen Falten über ihr braun<br />

gebranntes Gesicht wandern. „Meine karierte Haut,<br />

die hab ich vom Papa“, sagt sie. „Jede Falte kann<br />

eine eigene Geschichte erzählen.“<br />

Meistens handeln die vom See. Davon, dass es im<br />

Mittelalter unter Strafe verboten war, auf dem See<br />

zu fluchen, oder dass ihr Ururgroßvater 1866 die<br />

Tapferkeitsmedaille bekam, weil er zehn Schiffbrüchige<br />

vor dem Ertrinken rettete. Oder davon, wie<br />

schockiert die Fischer waren, als 1989 die neue Ringkläranlage<br />

(128 Kilometer Rohre sind auf dem Grund<br />

des Chiemsees verlegt) in Betrieb ging. Plötzlich gab<br />

es deutlich weniger Fische. Warum? Weil die Anlage<br />

wichtige Nährstoffe herausfilterte und die Renken,<br />

Karpfen & Co. in der Folge immer weniger Plankton<br />

und Insektenlarven fanden.<br />

Heute hat sich der Fischbestand wieder stabilisiert,<br />

der Chiemsee hat Trinkwasser-Qualität. Nur<br />

der Königssee in Berchtesgaden ist noch sauberer.<br />

„Darauf sind wir jetzt natürlich sehr stolz“, erzählt<br />

Beppi, formt eine Hand zur Schale, taucht sie vom<br />

Boot in den See und lässt das Wasser genüsslich die<br />

Kehle hinunterrinnen. „Ich habe schon mehr Wasser<br />

in meinem Leben aus dem See getrunken als Weißbier“,<br />

erklärt sie lächelnd, um gleich noch eine Anekdote<br />

hervorzukramen, ihre Lieblings-Geschichte,<br />

sie spielt an ihrem 21. Geburtstag. Natürlich hat Beppi<br />

auch an diesem Tag gearbeitet und gegen Mittag<br />

einen 30 Pfund schweren Hecht aus dem Wasser<br />

gezogen. „Wirklich ein kapitales Riesenviech! So was<br />

hatte ich noch nie gesehen und der Papa auch nicht.“<br />

Den Übergrößen-Fisch hievten Papa und Tochter<br />

auf eine Schubkarre und fuhren ihn über den Ufer-<br />

Sandweg nach Hause – in den Karpfenweg 5. Alle<br />

Nachbarn kamen. Staunten. Darunter auch der Alois,<br />

„Der dickste Fisch, den ich an<br />

Land zog? Meinen Alois!“<br />

ein Zimmermann, der den Steinbeißers schon beim<br />

Hausbau geholfen hatte. Und dann schlug der Blitz<br />

ein, der Liebesblitz. Es war Liebe auf den ersten,<br />

spätestens zweiten Blick. Doch weil verklärte Romantik<br />

nicht zu Beppis zupackender Art passt, fasst<br />

sie den Tag, an dem sie den Mann ihres Lebens kennenlernte,<br />

in bayerischem Hochdeutsch so zusammen:<br />

„Da hab i zwoa kapitale Hechte gefangen. Für<br />

den einen hab i vom Fischhändler recht a guats Geld<br />

bekommen – etwa 60 Reichsmark. Aber den zwoaten,<br />

den Alois, den hab i nimmer losbracht.“<br />

Fotos: Look (4), Getty Images; Illustrationen: Buerkel (3), dieKleinert, Pepinpress; Karten: Infochart (6)<br />

52 9/ 2011


Trostberg<br />

Fraueninsel<br />

Krautinsel<br />

Herreninsel<br />

Liebliches<br />

Chiemgau<br />

Die sanften<br />

Hügelketten<br />

des Voralpenlandes<br />

liefern<br />

die ideale<br />

Kulisse für<br />

urige Gassen,<br />

romantische<br />

Stege und<br />

urbayerische<br />

Gemütlichkeit.<br />

A8<br />

München 88 km<br />

Prien<br />

Bernau<br />

Aschau<br />

Unterwössen<br />

Reit im Winkel<br />

Traunstein<br />

A8<br />

<strong>Salz</strong>burg 68 km<br />

Ruhpolding<br />

URLAUB AM<br />

HINKOMMEN<br />

Den Chiemsee<br />

erreicht man<br />

mit dem Auto<br />

über die A8<br />

(München –<br />

<strong>Salz</strong>burg in ca.<br />

1 Stunde ab<br />

München) oder<br />

mit der Bahn<br />

(ICE-Haltestelle<br />

Prien am<br />

Chiemsee).<br />

REISEZEIT<br />

Ganzjährig:<br />

• Herbst und<br />

Frühling am<br />

besten zum<br />

Wandern.<br />

• Winterurlaub<br />

von Dezember<br />

bis Mitte März<br />

in den schneereichen<br />

Chiemgauer<br />

Alpen.<br />

• Im Sommer<br />

Badeurlaub am<br />

Chiemsee – das<br />

Wasser hat im<br />

August etwa<br />

20 Grad.<br />

ÜBERNACHTEN<br />

· Hotel Reinhart<br />

Chiemsee<br />

Nahe Dampferanleger<br />

Prien.<br />

DZ/F ab ca.<br />

50 Euro,<br />

(08051) 69 44<br />

01, www.hotelreinhart.de<br />

· Hotel Neuer<br />

am See<br />

Nur 200 Meter<br />

vom See in<br />

Prien. DZ/F ab<br />

ca. 100 Euro,<br />

CHIEMSEE<br />

(0 80 51) 60<br />

99 60, www.<br />

neuer.de<br />

PAUSCHALE<br />

„Radeln wie<br />

ein König“, 7<br />

Nächte FeWo<br />

ab ca. 470<br />

Euro für zwei<br />

Pers., inkl. u. a.<br />

E-Bikes für zwei<br />

Tage, Tickets<br />

für Chiemsee-<br />

Schiffsfahrt.<br />

MEHR<br />

ERFAHREN<br />

(08 61)<br />

9 09 59 00,<br />

www.chiemgautourismus.de<br />

Alois kam aus einem Bergdorf in den Alpen. Doch<br />

es war klar, dass er für Josepha runter an den See<br />

ziehen musste. „Für mich hat es immer nur mit See<br />

gegeben. Das wusste mein leider verstorbener Mann.“<br />

Enkelin Kathrin nickt. Auch für sie gab es nie einen<br />

Zweifel: Sie würde Fisch- und Teichwirtin werden.<br />

Wie ihre Großmutter und ihr Vater. Der See ist ihre<br />

Welt. Und während sich Kathrins Altersgenossen im<br />

Internet über das Wetter von morgen informieren,<br />

reicht für sie ein kurzer Blick über den See. „Das<br />

beste Wetter für uns ist, wenn es etwas trüber ist,<br />

wenn sich das Wasser spätabends kräuselt und dichte<br />

Schwaden über dem Wasser hängen. Dann sehen<br />

die Renken unsere Netze nicht so gut.“<br />

Heute war offenbar kein gutes Renken-Wetter. Nur<br />

sieben der bis 700 Gramm schweren Fische zappeln<br />

im Netz, als Kathrin es mittags wieder ins Boot zieht.<br />

Doch die Arbeit ist längst nicht getan. Denn wie alle<br />

Fischer hat auch ihre Familie ein zweites Standbein.<br />

Ein Ausflugslokal, die „Fischerhütte Reiter“, wo die<br />

Renken als Steckerlfisch angeboten werden.<br />

Beppi und Kathrin bereiten diese Delikatesse täglich<br />

zu, reiben die frischen Fische mit einer kräftigen<br />

Marinade aus Gewürzen, Öl und Knoblauch ein. Und<br />

stecken die Renken auf einen Holzstab, ein „Steckerl“,<br />

um sie später über der Glut halb zu grillen, halb zu<br />

räuchern. Ein wahrlich königlicher Genuss!<br />

9 / 2011 53


Sonnenstrahlen<br />

im September<br />

Es gibt Sätze, die geben Kraft, und manche begleiten uns als Sinn-Sprüche<br />

durchs Leben. Wir haben einen bunten Strauß an<br />

Sonnenstrahlen für Sie zusammengestellt – für jeden Tag im September.<br />

36. Kalenderwoche<br />

5 Mo Ein fröhlich’ Herz macht<br />

ein fröhlich’ Angesicht.<br />

SALOMON<br />

»Es gibt<br />

Augenblicke,<br />

in denen<br />

eine Rose<br />

wichtiger ist<br />

als ein<br />

Stück Brot.«<br />

RAINER MARIA RILKE<br />

35. Kalenderwoche<br />

1 Do Die Zeit ist schlecht?<br />

Wohlan. Du bist da, sie<br />

besser zu machen.<br />

THOMAS CARLYLE<br />

2 Fr Persönlichkeiten,<br />

nicht Prinzipien, bringen<br />

die Zeit in Bewegung.<br />

OSCAR WILDE<br />

3 Sa Unser Leben ist nicht<br />

das, was geschah, sondern<br />

das, woran wir uns<br />

erinnern und wie wir uns<br />

daran erinnern.<br />

GABRIEL GARCÍA MÁRQUEZ<br />

6 Di Liebe ist der Wunsch,<br />

etwas zu geben,<br />

nicht zu erhalten.<br />

BERTOLT BRECHT<br />

7 Mi Genieße mit Fantasie! Alle<br />

Genüsse sind letztlich<br />

Einbildung. Wer die<br />

beste Fantasie hat, hat<br />

den größten Genuss.<br />

THEODOR FONTANE<br />

8 Do Eine liebevolle Atmosphäre<br />

in deinem Heim ist das<br />

Fundament für dein Leben.<br />

DALAI-LAMA<br />

9 Fr Das Beste an der Zukunft<br />

ist, dass sie sich immer<br />

nur Tag für Tag ereignet.<br />

ABRAHAM LINCOLN<br />

10 Sa Erinnerungen sind ein goldener<br />

Rahmen, der jedes<br />

Bild freundlicher macht.<br />

CARL ZUCKMAYER<br />

11 So Die größten Errungenschaften<br />

waren<br />

anfangs nur Träume.<br />

JAMES ALLEN<br />

37. Kalenderwoche<br />

12 Mo Was unserem Land fehlt,<br />

sind nicht die Kritiker, die<br />

gibt es zur Genüge, es<br />

fehlt ihm an Liebhabern.<br />

CHRISTINE BRÜCKNER<br />

13 Di Blicke in dich. In deinem<br />

Innern ist eine Quelle, die<br />

nie versiegt, wenn du nur<br />

zu graben verstehst.<br />

MARC AUREL<br />

14 Mi Deine erste Pflicht ist,<br />

dich selber glücklich zu<br />

machen. Bist du glücklich,<br />

so machst du auch<br />

andere glücklich.<br />

LUDWIG FEUERBACH<br />

15 Do Lerne denken mit dem<br />

Herzen und lerne<br />

fühlen mit dem Geist.<br />

THEODOR FONTANE<br />

16 Fr Die schlimmste Art, ein<br />

Glück zu versäumen,<br />

ist, es nicht zu glauben,<br />

dass man es erlebt.<br />

ARTHUR SCHNITZLER<br />

17 Sa Liebenswürdigkeit,<br />

Nachsicht und Rücksicht<br />

sind die Schlüssel zum<br />

Menschenherzen.<br />

DON BOSCO<br />

4 So Das Außerordentliche geschieht<br />

nicht auf glattem,<br />

gewöhnlichem Wege.<br />

JOHANN WOLFGANG<br />

VON GOETHE<br />

18 So Das Geheimnis des Glücks<br />

ist es, statt der Geburtstage<br />

die Höhepunkte des<br />

Lebens zu erzählen.<br />

MARK TWAIN<br />

Foto: Corbis<br />

54 5/2010 9/2011


24 Seiten Extra<br />

<br />

Hunderte Euro zurückholen<br />

<br />

September 2011<br />

geld^recht<br />

September 2011<br />

DER EXTRA RATGEBER ER<br />

VON<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

Jetzt noch<br />

Renten-Klau<br />

stoppen<br />

10 Dinge, die<br />

alle tun sollten,<br />

die im Osten<br />

geboren wurden S. 10<br />

LESER-AKTION<br />

Fotos: Getty (2)<br />

PLUS<br />

MAGAZIN<br />

RETTET<br />

IHR GELD<br />

Rente für alle,<br />

die pflegen<br />

So holen Sie<br />

sich sicher alle<br />

Zuschüsse und<br />

Gutschriften S. 12


geld^recht 9/2011: In dieser Ausgabe<br />

Die Leser-Aktion: Sozialbeiträge auf Direktversicherung S. 4 + + + Rentenklau: Ex-DDR-Bürger sollten bis 31. 12. Rentenkonto<br />

klären S. 10 + + + Pflege: 50 Dinge, auf die Angehörige Anspruch haben S. 12 + + + Wenn Strom- oder Gaslieferanten pleitegehen<br />

S. 15 + + + Warum es lohnt, schwerbehindert zu sein S. 16 + + + Einmal um die Welt: die besten Reise-Angebote S. 18 ++ + Das<br />

muss man der Versicherung mitteilen S. 21 +++ Ihre Fragen, Experten antworten S. 22 + + + Musterbrief: Sozialbeiträge S. 24<br />

KURZ NOTIERT<br />

Der beste Weg,<br />

wirksam Strom zu sparen<br />

Unter dieser Telefonnummer<br />

hilft die unabhängige<br />

Patientenberatung<br />

bei Ärger mit der<br />

Krankenkasse, z. B. wenn die<br />

bestimmte Leistungen nicht<br />

bezahlen möchte.<br />

URTEIL<br />

Kein Geld für<br />

Fußgänger<br />

Fußgänger, die bei<br />

Regenwetter von einem<br />

Auto nass gespritzt werden,<br />

erhalten keinen<br />

Schadensersatz, wenn<br />

sich der Autofahrer an<br />

die zulässige Geschwindigkeit<br />

hielt. Amtsgericht<br />

Itzehoe (Az. 1 S 186/10)<br />

BERUFSUNFÄHIG<br />

Krankheit<br />

verschwiegen<br />

Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

abschließt und unklare<br />

Angaben zum Gesundheitszustand<br />

macht,<br />

erhält im Zweifel keine<br />

Leistungen der Versicherung.<br />

Das Landgericht<br />

Coburg (Az. 13 O<br />

260/10) wertete dies als<br />

arglistige Täuschung.<br />

Entscheidend sind vor allem Fernseher,<br />

Waschmaschine, Kühlschrank & Co.<br />

H<br />

COMPUTER & TV GANZ VORNE<br />

Fast ein Drittel des Stroms in einem<br />

Haushalt verschlingen Computer<br />

und TV. Dagegen spielen Lampen<br />

mit 8 % kaum eine Rolle.<br />

8 %<br />

Licht<br />

9 %<br />

Sonstiges<br />

13 %<br />

Waschmaschine<br />

aben Sie in diesem Jahr<br />

auch mit der Jahresrechnung<br />

für Strom eine kräftige<br />

Nachzahlung erhalten? Eine<br />

Studie des TÜV Nord ergab, wo<br />

am einfachsten und kräftigsten<br />

Strom im Haushalt gespart werden<br />

kann: bei Elektro-Großgeräten,<br />

also bei Waschmaschine,<br />

Fernseher, Kühlschrank, Herd,<br />

Gefriertruhe usw. (siehe Grafik).<br />

Der traditionelle Gedanke<br />

„Licht aus“ bringt hingegen<br />

kaum etwas – gerade einmal<br />

8 Prozent der Stromkosten eines<br />

Haushalts entstehen durch<br />

Glühlampen, auch weil vielerorts<br />

bereits Energie-Sparbirnen<br />

installiert wurden. Wer also<br />

wirksam Strom sparen möchte<br />

(und den Lebensstil nicht ändern<br />

möchte), hat daher nur<br />

zwei Möglichkeiten:<br />

1. Zu einem günstigeren Strom-<br />

Lieferanten wechseln – ein Test<br />

von <strong>plus</strong> (siehe 7/2011) ergab:<br />

Fast überall kann man bis zu<br />

50 % sparen.<br />

2. Ältere Geräte konsequent<br />

austauschen. Wie groß das Einspar-Volumen<br />

ist, zeigt der Vergleich<br />

einer neuen Bosch<br />

Waschmaschine:<br />

1996 verbrauchte<br />

eine<br />

neue Maschine<br />

0,26 kWh<br />

je Waschgang,<br />

2011 nur noch<br />

0,13 kWh<br />

– also die<br />

Hälfte!<br />

17 %<br />

Herd<br />

Quelle: TÜV Nord.<br />

Durchschnittlicher Stromverbrauch in einem 2-Personen-Haushalt<br />

32 %<br />

TV, Computer<br />

21 %<br />

Spülmaschine, Kühlschrank<br />

Fotos: Anders Hviid/Gallery Stock, Shutterstock (2), dpa/picture-alliance, istockphoto<br />

2 9/ 2011


„Kein Sparer in Deutschland muss sich Sorgen um<br />

das Ersparte oder die Lebensversicherung machen.“<br />

Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank<br />

30<br />

können erwachsene<br />

Kinder je Kilometer<br />

absetzen, wenn<br />

sie für einen<br />

Teil der Ausbildung<br />

vorübergehend<br />

in eine andere<br />

Stadt fahren müssen,<br />

so der Bundesfinanzhof<br />

(III B 106/10). Folge:<br />

Tausende Kinder<br />

in Ausbildung<br />

rutschen unter die<br />

Verdienstgrenze<br />

fürs Kindergeld,<br />

das Eltern<br />

dann doch noch<br />

erhalten.<br />

Cent<br />

Vögel füttern<br />

ist erlaubt<br />

Mieter und Wohnungs-<br />

Eigentümer dürfen<br />

Vögel füttern. Mit-Mieter<br />

müssen hinnehmen, wenn<br />

Vogelkot und Schalen<br />

deren Balkon verschmutzen.<br />

Landgericht Berlin<br />

(Az. 65 S 540/09)<br />

KRANKENKASSE<br />

Keine Beiträge auf Mini-Renten<br />

Wer nur eine kleine Rente erhält, muss darauf keine Beiträge<br />

zur Kranken- und Pflegeversicherung bezahlen. Die Grenze<br />

liegt bei 127,75 Euro im Westen und 112 Euro im Osten.<br />

Besonders wichtig ist diese Regel für Frauen. Denn jede 6. Rentnerin<br />

in Deutschland erhält so wenig Rente. Eine neue Studie<br />

der Deutschen Rentenversicherung zeigt darüber hinaus, dass<br />

nur etwa 20 % der Frauen über 750 Euro Rente je Monat erhalten.<br />

Dies ist besonders wichtig, da damit viele alleinstehende<br />

Rentnerinnen zusätzlich Anspruch auf ergänzende Grundsicherung<br />

haben. Diese aber aus Unkenntnis nicht beantragen.<br />

LEBENSVERSICHERUNG<br />

Wieder Erfolg für Rentner<br />

Der Streit um die Krankenund<br />

Pflegekassen-Beiträge<br />

auf eine ausgezahlte Lebensversicherung<br />

geht in die nächste<br />

Runde (siehe auch Seite 4).<br />

Als „nicht demokratisch legitimiert“<br />

hat jetzt das Landessozialgericht<br />

Hessen (Az. 1 KR<br />

327/08) diese Beiträge für alle<br />

freiwillig Krankenversicherten<br />

in einem Urteil bezeichnet –<br />

und dem klagenden Rentner<br />

recht gegeben. Der müsse keine<br />

Beiträge auf die Auszahlung<br />

aus einer Lebensversicherung<br />

zahlen, da die erhobenen Beiträge<br />

„nur“ durch den Spitzenverband<br />

der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung festgelegt<br />

worden seien, nicht aber<br />

durch ein allgemeingültiges<br />

Gesetz. <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> wird prüfen,<br />

ob aus diesem Einzelfall<br />

auch andere Rentner Vorteile<br />

ziehen können (mehr dazu<br />

in <strong>plus</strong> 10/2011). Auch dieser<br />

Fall zeigt erneut, dass sich die<br />

Rechtsprechung bei Sozialversicherungsbeiträgen<br />

Stück für<br />

Stück zugunsten von Sparern<br />

und Rentnern verändert und<br />

die Klagen gegen diese doppelten<br />

Beiträge erfolgreich sind.<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

SPAREN<br />

Tagesgeld-Zinsen<br />

steigen wieder<br />

Die relativ hohe Inflationsrate<br />

von gut 2 Prozent<br />

hat auch gute Seiten – die<br />

Spar-Zinsen steigen wieder.<br />

Am deutlichsten wird<br />

dies bei den Zinsen für<br />

Tagesgeld. Gute Banken<br />

bieten inzwischen über<br />

2,5 Prozent. Deshalb<br />

unbedingt Erspartes vom<br />

normalen Sparbuch auf<br />

ein Tagesgeld-Konto<br />

übertragen! Ganz wichtig<br />

für alle, die bereits ein<br />

Tagesgeld-Konto haben:<br />

Viele Banken erhöhen<br />

nicht automatisch den<br />

Zins für Tagesgeld, sondern<br />

nur, wenn man<br />

nachfragt und fordert.<br />

Bank Zins*<br />

Cortal Consors<br />

(0911) 369 9000 2,6<br />

Audi Bank<br />

(01803) 22 4273 2,5<br />

Santander<br />

(01805) 55 67 09 2,5<br />

Volkswagen Bank<br />

(01803) 22 4233 2,5<br />

norisbank<br />

(01803) 125000 2,31<br />

* In Prozent. Gelistet nur Banken mit<br />

deutscher Einlagensicherung.<br />

Quelle: Biallo.<br />

9/ 2011<br />

3


geld ^ recht<br />

Gel<br />

Holen Sie<br />

Ihr<br />

zurück<br />

Normalerweise müssen auf eine<br />

ausgezahlte Direktversicherung 10 Jahre lang jeden Monat 1/120 der ausge


LESERAKTION<br />

Ihre Fragen, die<br />

<strong>plus</strong>-Experten<br />

helfen<br />

extra<br />

Es geht für viele <strong>plus</strong>-Leser um<br />

Tausende Euro. Denn auf viele<br />

ausgezahlte Direktversicherungen sind<br />

doch keine Sozialbeiträge zu zahlen.<br />

Aber etliche Krankenkassen weigern<br />

sich, wie viele, viele Briefe zeigen.<br />

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

ist dieses Mal leider<br />

kompliziert. Aber dennoch bringt<br />

es vielen Tausend <strong>plus</strong>-Lesern<br />

viel Geld. Denn die Karlsruher Richter<br />

gaben in einem weiteren Detail Rentnern<br />

recht, die gegen die zusätzlichen<br />

Sozialbeiträge auf ausgezahlte Direktversicherungen<br />

geklagt hatten.<br />

Zwar ist der Grundsatz des Urteils einfach<br />

(siehe Kasten rechts). Danach<br />

dürfen die Krankenkassen keine (!)<br />

Sozialbeiträge erheben, wenn der ursprünglich<br />

vom Arbeitgeber abgeschlossene<br />

Vertrag vom Arbeitnehmer<br />

übernommen wurde und (!) der Vertrag<br />

auch auf den Arbeitnehmer überschrieben<br />

wurde.<br />

Und hier beginnen die Probleme. Denn<br />

viele Krankenkassen haben sich bisher<br />

geweigert, einerseits das Urteil des Verfassungsgerichts<br />

anzuerkennen – die<br />

klare Aussage von Doris Pfeiffer, der<br />

Chefin der gesetzlichen Krankenkassen,<br />

gegenüber <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> wird daran<br />

hoffentlich etwas ändern (siehe<br />

Seite 9). Andererseits müssen auch die<br />

Versicherungsgesellschaften mitspielen<br />

und auf den Tag des Übergangs<br />

des Vertrags den Kapitalwert errechnen.<br />

All dies führte dazu, dass zwar<br />

viele Leser ihren Krankenkassen schrieben<br />

und um Aussetzen der Beitragsbescheide<br />

baten bzw. um Neu-Berechnung.<br />

Aber viele Leser erhielten<br />

abschlägige Briefe (siehe auch die Beispiele<br />

auf den folgenden Seiten), obwohl<br />

sie im Recht sind. Denn auch für<br />

Das Urteil<br />

im Detail<br />

➽ Mit der Übernahme<br />

durch den Arbeitnehmer<br />

wird der<br />

Vertrag aus dem<br />

betrieblichen Bezug<br />

gelöst. Und gilt als<br />

private Lebensversicherung.<br />

➽ Werden Auszahlungen<br />

aus privat<br />

fortgeführter<br />

Direktversicherung<br />

nur deshalb der<br />

Beitragspflicht<br />

unterworfen, weil<br />

die Verträge vom<br />

Arbeitgeber abgeschlossen<br />

wurden<br />

und den Regeln der<br />

Betriebsrente unterlagen,<br />

widerspricht<br />

das dem Gleichheitsgrundsatz.<br />

Denn<br />

private Altersvorsorge<br />

ist beitragsfrei.<br />

zahlten Summe an die Krankenkasse gezahlt werden. Doch trotz Urteil weigern sich<br />

viele Kassen ...


geld ^ recht<br />

die Krankenkassen geht es um<br />

sehr viel Geld. Immerhin erhielten<br />

sie bisher fast 17 Prozent<br />

der ausgezahlten Summe einer<br />

Direktversicherung – im Normalfall<br />

viele Tausend Euro, wie<br />

die Beispielrechnung auf der<br />

folgenden Seite zeigt.<br />

Schritt für Schritt<br />

Gerade deshalb sollte man<br />

Schritt für Schritt vorgehen.<br />

Denn es sind gerade die Details,<br />

auf die es ankommt (siehe die<br />

Leserbriefe rechts). Wichtig ist,<br />

bevor man sich große Hoffnungen<br />

macht oder sich in einen<br />

zermürbenden Briefverkehr<br />

mit der Krankenkasse stürzt:<br />

1. Hoffen können nur die Rentner,<br />

die irgendwann eine Direktversicherung<br />

über den Arbeitgeber<br />

abgeschlossen haben.<br />

2. Entscheidende Voraussetzung<br />

ist, dass diese Direktversicherung<br />

irgendwann im Lauf<br />

des Berufslebens von einem<br />

selbst übernommen und weiterbezahlt<br />

wurde. Das geschah<br />

meist, wenn man den Arbeitgeber<br />

(bei dem die Versicherung<br />

abgeschlossen wurde) verließ<br />

und dieser Arbeitgeber anbot,<br />

die Police selbst zu übernehmen.<br />

Wurde die Versicherung<br />

aber auf einen neuen Arbeitgeber<br />

übertragen, der sie weiterführte,<br />

ist dieses Detail nicht<br />

erfüllt – die Pflicht zu den Sozialbeiträgen<br />

bleibt.<br />

3. Genauso wichtig: Die Police<br />

musste nicht nur übernommen<br />

und privat weitergezahlt worden<br />

sein. Sondern der Vertrag<br />

musste „offiziell“ umgeschrieben<br />

worden sein. Auch daran<br />

scheitern leider viele Ansprüche<br />

(siehe rechts).<br />

Fall 1<br />

„Weil ich arbeitslos wurde,<br />

zahlte ich nicht mehr ein“<br />

Inge Ast übernahm zwar die Direktversicherung<br />

beim Ausscheiden von<br />

ihrem Arbeitgeber, zahlte dann aber weiter<br />

keine Beiträge mehr ein.<br />

Ich habe über viele Jahre in eine Direktversicherung<br />

über meinen ehemaligen Arbeitgeber<br />

gespart (als Gehaltsumwandlung).<br />

Dann ging es meiner Firma irgendwann<br />

schlechter und unsere Abteilung wurde<br />

geschlossen. 2004 schied ich aus (➊) und<br />

habe damals von meinem Arbeitgeber die<br />

Direktversicherung übernommen. (➋) Weil<br />

ich nicht sofort wieder eine neue Anstellung<br />

fand, habe ich wegen der Arbeitslosigkeit<br />

jedoch weiter keine Beiträge mehr in die<br />

Police eingezahlt, sondern die Versicherung<br />

beitragsfrei ruhen lassen. (➌) Sie wurde<br />

mir als einmalige Kapitalzahlung 2009<br />

ausgezahlt. Bin ich überhaupt kranken- und<br />

pflegeversicherungspflichtig, wenn die Police<br />

auf meinen Namen lief? Für mich geht es<br />

um sehr viel Geld. (➍) Ich hoffe, Sie können<br />

mir in dieser wichtigen Sache weiterhelfen.<br />

➊ Entscheidend<br />

ist nicht der<br />

Zeitpunkt oder<br />

der Grund für<br />

die Übernahme.<br />

➋ Maßgeblich ist<br />

allein, dass der<br />

Vertrag geändert<br />

wurde und<br />

Sie auch offiziell<br />

die Versicherungsnehmerin<br />

wurden. Nur<br />

dies zählt.<br />

➌ Sie zahlen bisher<br />

die Beiträge.<br />

Streit mit der Krankenkasse entsteht, wenn zwar<br />

Direktversicherungen übernommen, die Verträge aber<br />

beitragsfrei gestellt wurden. Gilt dann das Urteil?<br />

Eine Neuberechnung<br />

wäre aber<br />

nur fällig, wenn<br />

Sie nach 2004<br />

Beiträge eingezahlt<br />

hätten.<br />

Dies ist aber<br />

nicht der Fall.<br />

➍ Da die gesamte<br />

ausgezahlte<br />

Summe aus<br />

Beiträgen<br />

des Arbeitgebers<br />

stammt,<br />

müssen Sie die<br />

Beiträge leider<br />

zahlen.<br />

„Im Vorruhestand war<br />

die Police beitragsfrei“<br />

Peter Sogl ließ seine Direktversicherung<br />

ruhen, als er in eine<br />

vorgezogene Rente ging.<br />

Im Jahr 1996 schloss mein<br />

Arbeitgeber für mich bei der<br />

Allianz eine Direktversicherung<br />

ab. Laufzeit: bis 31. 5. 2011. Es<br />

wurden 5 Jahre lang Beiträge<br />

aus Sondervergütungen von<br />

meinem Arbeitgeber eingezahlt.<br />

(➊) Im Mai 2000 schied ich als<br />

Vorruheständler aus dem Betrieb<br />

aus. Der Vertrag wurde daraufhin<br />

beitragsfrei gestellt (➋) und<br />

auf meinen Namen ausgestellt.<br />

Der Rückkaufwert betrug zu<br />

diesem Zeitpunkt 6.438,92 DM.<br />

(➌) Bis 2011 erhöhte sich die<br />

Versicherungssumme nur durch<br />

Zinsbeiträge und Überschussbeteiligungen.<br />

Der am 1. 6. 2011<br />

zugesicherte Auszahlungsbetrag<br />

ist wesentlich höher. Wie sieht<br />

es aber mit den Kranken- und<br />

Pflegebeiträgen aus? (➍)<br />

➊ Die Einzahldauer spielt<br />

keine Rolle.<br />

➋ Richtig war, dass der<br />

Vertrag überschrieben<br />

wurde. Nicht klug war die<br />

Beitragsfreistellung.<br />

➌ Der Rückkaufwert ist<br />

unwichtig.<br />

➍ Wäre nur ein (!) einziger<br />

Betrag selbst gezahlt worden,<br />

hätte der Wert des<br />

Jahres 2000 gezählt. So<br />

sind für die ganze Summe<br />

Beiträge zu zahlen.<br />

TIPP<br />

Wer eine Direktversicherung vom Arbeitgeber übernommen<br />

hat, muss darauf achten, dass danach weitere eigene Beiträge in<br />

den Vertrag eingezahlt werden.<br />

die Beiträge<br />

zu erlassen und bereits gezahlte Beiträge zurückzuzahlen. Begründung: Es gäbe<br />

6 9/<br />

2011


extra<br />

Fall 2<br />

Häufig zahlen Firmen Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder<br />

Weihnachtsgeld oder Abfindungen in laufende Direktversicherungen<br />

ein. Hat dies Einfluss auf die Sozialbeiträge?<br />

„Abfindung floss<br />

in den Vertrag“<br />

Sylvia Mahler zahlte mit<br />

Sonderzahlungen ein und<br />

übernahm den Vertrag.<br />

Mein Arbeitgeber hat für<br />

mich am 1. 12. 2003 eine<br />

Direktversicherung als<br />

Einmalzahlung abgeschlossen.<br />

Auf meinen<br />

Namen durfte so eine<br />

Versicherung nicht geschlossen<br />

werden. Diese<br />

Einmalzahlung war Teil<br />

meiner Abfindung (➊).<br />

Meine Kündigung wurde<br />

am 1. 1. 2005 nach 13<br />

Monaten Kündigungsfrist<br />

wirksam. Ab diesem Tag<br />

wurde die Police auf<br />

meinen Namen übertragen.<br />

Das Geld sollte eine<br />

Vorsorge sein und keine<br />

Zusatzrente. (➋)<br />

➊ Teile einer Abfindung,<br />

die in eine<br />

Direktversicherung<br />

fließen, werden<br />

pauschal mit 20 %<br />

Steuern belastet.<br />

Bei der rechtlichen<br />

Bewertung spielt der<br />

Zweck der Direktversicherung<br />

jedoch<br />

keine Rolle.<br />

➋ Entscheidend ist,<br />

das Geld kam vom<br />

Arbeitgeber und war<br />

damit Bruttoeinkommen.<br />

Deshalb sind<br />

leider Kassen-Beiträge<br />

darauf fällig.<br />

„Prämien vom<br />

Weihnachtsgeld“<br />

In den Vertrag von Dagmar<br />

Pasternacki wurde<br />

immer nur das Weihnachtsgeld<br />

eingezahlt.<br />

Seit Anfang der 80er-<br />

Jahre bis Ende 2006<br />

hatte ich eine Direktversicherung,<br />

die über<br />

den Arbeitgeber laufen<br />

musste. (➊) Die Prämien<br />

wurden einmal im Jahr<br />

vom Weihnachtsgeld<br />

überwiesen. Die Möglichkeit,<br />

dass der Vertrag auf<br />

meinen Namen lief, gab<br />

es nicht. Seit meinem<br />

Renteneintritt muss ich<br />

einen Beitrag für die<br />

Krankenkasse zahlen.<br />

Ich habe mich dagegen<br />

gewehrt, da nicht mein<br />

Arbeitgeber, sondern ich<br />

die Prämien zahlte. Die<br />

DAK hat den Einspruch<br />

abgelehnt (➋). Zu Recht?<br />

➊ Direktversicherungen<br />

sind Teil der<br />

betrieblichen Altersvorsorge.<br />

Auch<br />

Einmal-Einzahlungen<br />

sind erlaubt.<br />

➋ Maßgeblich ist,<br />

ob Sie der Versicherungsnehmer<br />

waren. Bei einer<br />

Gehaltsumwandlung<br />

ist dies aber<br />

der Arbeitgeber.<br />

Die DAK hat also<br />

recht.<br />

„Nur aus<br />

Sonderzahlungen“<br />

Der Arbeitgeber von Jürgen<br />

Stienen zahlte<br />

nur Sonderzahlungen ein.<br />

Meine Direktversicherung<br />

wurde vollständig über<br />

die Firma aus Sonderzahlungen<br />

bezahlt und dann<br />

in einer Summe ausgezahlt.<br />

Muss ich dafür<br />

Krankenkassenbeiträge<br />

bezahlen? (➊) Mir wurde<br />

von der Krankenkasse<br />

eine monatliche Zahlung<br />

mitgeteilt, die ich auch<br />

nicht in einer Summe ablösen<br />

könne. (➋) Nur bei<br />

meinem Tod wären keine<br />

Beiträge fällig. (➌)<br />

➊ Die Art der Einzahlung<br />

ist unwichtig.<br />

Entscheidend ist:<br />

Waren Sie der<br />

Versicherungsnehmer,<br />

dann zuerst<br />

widersprechen<br />

und die Beiträge<br />

zurückholen.<br />

➋ Das ist richtig. Die<br />

1/120-Regel besagt,<br />

dass die Beiträge<br />

immer monatlich zu<br />

zahlen sind. Eventuelle<br />

Beitragserhöhungen<br />

müssen<br />

dabei auch bezahlt<br />

werden.<br />

➌ Das stimmt. Erben<br />

der Direktversicherung<br />

müssen keine<br />

Beiträge zahlen.<br />

So gehen Sie<br />

konkret vor<br />

Maßgeblich ist das<br />

Urteil des Bundesverfassungsgerichts.<br />

(Az. 1 BvR 1660/08)<br />

➽ Schreiben Sie zunächst<br />

Ihren Versicherer<br />

an, bei dem die<br />

Direktversicherung<br />

geführt wurde.<br />

➽ Er muss berechnen,<br />

welchen Wert die Police<br />

gehabt hätte, wenn<br />

der Vertrag zum Zeitpunkt<br />

der Übernahme<br />

beitragsfrei gestellt<br />

worden wäre.<br />

➽ Dieser Wert ist Basis<br />

für die neu zu berechnenden<br />

Beiträge.<br />

➽ Senden Sie diese<br />

Mitteilung an Ihre<br />

Krankenkasse (siehe<br />

Musterbrief, S. 24).<br />

➽ Fordern Sie dabei die<br />

Kasse auf, die Beiträge<br />

neu zu berechnen.<br />

➽ Haben Sie bereits zu<br />

viel gezahlt, erhalten<br />

Sie die Differenz aus<br />

„altem“ und neuem<br />

Beitrag von der Krankenkasse<br />

erstattet.<br />

TIPP<br />

Einmalzahlungen sind bei Direktversicherungen erlaubt. Wichtig ist<br />

für die Pflicht zu Krankenkassen-Beiträgen nur, ob nach der tatsächlichen<br />

Übernahme eigene Beiträge in den Vertrag gezahlt wurden.<br />

noch keine einheitliche Vorgehensweise aller Kassen. Doch genau damit sollten sich Rentner nicht zufriedengeben ...<br />

9 / 2011<br />

7


geld ^ recht<br />

Fall<br />

3 die<br />

Häufig bringen Arbeitnehmer<br />

eine Police mit,<br />

weitergeführt wird.<br />

„Ich hatte eine Lebensversicherung,<br />

die zur Direktversicherung wurde“<br />

Erhard Wedel ergeht es wie vielen: Man hatte eine<br />

Lebensversicherung, die der Arbeitgeber beim<br />

Eintritt in die Firma als Direktversicherung weiterführte.<br />

Aber was ist mit den Sozialbeiträgen?<br />

Wurden Beiträge aus der Direktversicherung zu Unrecht erhoben,<br />

müssen diese von der Krankenkasse erstattet werden.<br />

4. Und schließlich muss die Versicherung<br />

genau dies auch bestätigen,<br />

indem sie den Kapitalwert<br />

zum Zeitpunkt des<br />

Übergangs des Versicherungsvertrags<br />

errechnet.<br />

5. Erst wenn diese Details erfüllt<br />

sind, sollte man sich an die<br />

Krankenkasse wenden. Denn<br />

das Urteil des Verfassungsgerichts<br />

besagt auch, dass man<br />

bereits (zu Unrecht) bezahlte<br />

Beiträge zurückerhalten muss.<br />

In diesem Fall beantragt man<br />

bei der Krankenkasse eine Neu-<br />

Festsetzung der Beiträge (siehe<br />

Musterbrief, Seite 24).<br />

6. Steht die Auszahlung einer<br />

Direktversicherung erst noch<br />

an, dann muss die Krankenkasse<br />

noch nicht informiert wer-<br />

Es geht<br />

um Tausende<br />

Euro<br />

Selbst bei<br />

einer kleinen<br />

Lebensversicherung<br />

müssen<br />

Tausende Euro<br />

Sozialbeiträge<br />

gezahlt werden –<br />

oder nicht.<br />

den. Dennoch sollte man sich<br />

den Kapitalwert der Police beim<br />

Übergang von der Versicherung<br />

bestätigen lassen.<br />

Aber: Ist nur eine Voraussetzung<br />

nicht erfüllt, dann greift das<br />

neue Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

nicht.<br />

1/120-Regel bleibt<br />

Ganz wichtig: Das Urteil des Verfassungsgerichts<br />

berührt nicht die<br />

Direktversicherung, die <strong>ohne</strong> einen<br />

Wechsel des Arbeitgebers<br />

ausgezahlt wurden bzw. die doppelten<br />

Sozialbeiträge, die vor<br />

allem freiwillig Krankenversicherte<br />

ärgern. Hier bleibt die 1/120-<br />

Regel – leider – erhalten (siehe<br />

Beispielrechnung) – mit Erlaubnis<br />

der Verfassungsrichter.<br />

Alle Angaben in Euro<br />

Auszahlung 20.000<br />

Krankenkasse<br />

(1/120 von 20.000 Euro) 166,67<br />

Beitrag Krankenkasse<br />

(15,5% × 166,67 Euro) 25,83<br />

Beitrag Pflegekasse<br />

+<br />

(1,95% × 166,67 Euro) 3,25 Euro<br />

Beitrag je Monat 29,08<br />

=<br />

In 10 Jahren<br />

(29,08 × 120 Monate) 3.489,60<br />

Fotos: Masterfile (2), Westend61 (2), Shutterstock, laif (3), AP<br />

Zu Ihrem Beitrag zu Direktversicherungen in der<br />

April-Ausgabe habe ich eine für mich sehr wichtige<br />

Frage. Es ist immer davon die Rede, dass der<br />

Arbeitnehmer nach dem Ausscheiden aus der<br />

Firma die Beiträge selbst übernimmt. (➊) Wie<br />

aber verhält es sich in meinem Fall? Ich habe 15<br />

Jahre lang in eine Lebensversicherung eingezahlt,<br />

die ich privat abgeschlossen hatte. (➋) Dann<br />

wurde die Lebensversicherung als Direktversicherung<br />

weitergeführt und bis jetzt wurden 14 Jahre<br />

Beiträge von meinem Arbeitgeber abgeführt. Meine<br />

Frage: Muss ich für die privat gezahlten ersten<br />

15 Jahre auch Krankenkassenbeiträge zahlen? (➌)<br />

Oder für die ganzen bisher 29 Jahre? (➍)<br />

Wie verhält es sich dann?<br />

➊ Dieser Fall kommt tatsächlich<br />

sehr häufig vor,<br />

weil viele Arbeitnehmer<br />

in jungen Jahren selbstständig<br />

eine Lebensversicherung<br />

abschließen<br />

und einzahlen. Aber<br />

erst Jahre später, beim<br />

Wechsel zu einer Firma<br />

mit betrieblicher<br />

Altersvorsorge, geht<br />

der Vertrag an einen<br />

Arbeitgeber über.<br />

➋ Die Zeiten, in der der<br />

Vertrag privat geführt<br />

wurde, zählen nicht<br />

für die Beitragspflicht<br />

für die Krankenkasse,<br />

sondern bleiben davon<br />

in jedem Fall frei.<br />

TIPP<br />

➌ Nur für die 14 Jahre,<br />

in denen der Arbeitgeber<br />

in den Vertrag<br />

einzahlte, müssen bei<br />

der Auszahlung Krankenkassenbeiträge<br />

entrichtet werden.<br />

➍ Damit die Aufteilung<br />

der 29 Jahre (14<br />

Jahre beitragspflichtig,<br />

15 Jahre nicht)<br />

auch exakt berechnet<br />

werden kann, muss<br />

auch in diesem Fall<br />

die Versicherung<br />

den Kapitalwert<br />

feststellen – hier<br />

beim Übergang vom<br />

Arbeitnehmer auf<br />

den Betrieb.<br />

Wer eine Lebensversicherung privat<br />

startete, sollte unbedingt Widerspruch<br />

gegen die Beiträge einlegen.<br />

... und ihre Kasse ultimativ dazu auffordern. Die Chefin des Verbandes bestätigte gegenüber <strong>plus</strong>, dass sich ab sofort alle<br />

8 9/ 2011


extra<br />

Fall 4<br />

Für die Krankenkassen-Beiträge ist es entscheidend,<br />

dass die Versicherung den Kapitalwert der Police ermittelt.<br />

Doch häufig gibt es genau dabei Probleme. Was tun?<br />

„Soll ich lieber<br />

widersprechen?“<br />

Sigrid Schönsberg wundert<br />

sich über die angeglichene<br />

Höhe des<br />

Kapitalwerts ihrer Police.<br />

Sie schreiben: „Maßgeblich<br />

sind der Zeitpunkt, zu<br />

dem man die Direktversicherung<br />

übernommen hat,<br />

und der Rückkaufwert.“<br />

(➊) Ich habe mir die<br />

Kapitalleistung zweifach<br />

berechnen lassen. Die<br />

Versicherung hat beim<br />

vom Arbeitgeber finanzierten<br />

Teil eingerechnet,<br />

was der fiktive Auszahlungswert<br />

gewesen wäre.<br />

Dieser Wert übersteigt<br />

den Rückkaufwert ums<br />

4-Fache. (➋) Muss ich<br />

bei der Krankenkasse Einspruch<br />

einlegen? (➌)<br />

➊ Um diesen Punkt<br />

gibt es leider immer<br />

wieder Streit. Denn<br />

die Art der Teilung<br />

der Versicherungssumme<br />

war lange<br />

umstritten.<br />

➋ Erst vor Kurzem<br />

einigte man sich auf<br />

den Wert, der herausgekommen<br />

wäre,<br />

wenn der Vertrag<br />

beitragsfrei gestellt<br />

worden wäre.<br />

➌ Sinnvoll ist ein Neuberechnen<br />

bei der<br />

Versicherung (!).<br />

„Stimmen die<br />

Beträge wirklich?“<br />

Michael Kleber zweifelt<br />

am errechneten Kapitalwert,<br />

der von der Versicherung<br />

genannt wurde.<br />

Ich habe eine Direktversicherung<br />

über den<br />

Arbeitgeber abgeschlossen,<br />

später übernommen<br />

und dann privat weitergeführt<br />

(➊). Wie von Ihnen<br />

empfohlen, forderte ich<br />

das Berechnen des Kapitalwerts<br />

bei der Versicherung<br />

an. Die Police lief<br />

von 1989 bis 2010, von<br />

89 bis 1998 zahlte mein<br />

Arbeitgeber 100 Euro je<br />

Monat (➋), später übernahm<br />

ich diese Summe.<br />

Obwohl mein Arbeitgeber<br />

fast die Hälfte der Zeit<br />

einzahlte, beträgt mein<br />

privater Anteil laut Kapitalwert<br />

fast drei Viertel.<br />

Kann das sein? (➌)<br />

➊ Die formalen Voraussetzungen<br />

für<br />

eine Beitragsfreiheit<br />

sind erfüllt.<br />

➋ Aus der reinen Dauer<br />

kann noch nicht<br />

auf den Kapitalwert<br />

geschlossen werden.<br />

➌ Das erscheint in der<br />

Tat merkwürdig. Sie<br />

sollten den Kapitalwert<br />

prüfen lassen<br />

(siehe unten).<br />

„Die Police auf<br />

mich übertragen?“<br />

Bernhardt Bockrath<br />

zahlt privat in die Police<br />

ein, obwohl sie<br />

auf die Firma lautet.<br />

Ich spare in eine Firmen-<br />

Direktversicherung. Ist<br />

es möglich, da ich die<br />

Beiträge von Anfang<br />

an selbst finanziere,<br />

die Police auf mich als<br />

Versicherungsnehmer<br />

umzustellen, obwohl ich<br />

noch nicht aus der Firma<br />

ausgeschieden bin? (➊)<br />

Verhindere ich so eine<br />

Beitragspflicht? Ich liege<br />

über der Beitragsbemessungsgrenze.<br />

(➋)<br />

➊ Das wäre prinzipiell<br />

möglich. Bedenken<br />

sollten Sie, dass<br />

Sie dann nicht<br />

mehr den günstigen<br />

Gruppentarif des<br />

Arbeitgebers haben<br />

und die Beiträge<br />

nicht mehr aus dem<br />

Brutto-, sondern<br />

dem Nettogehalt<br />

kommen.<br />

➋ Sie sparen mit der<br />

Direktpolice auch<br />

Steuern – bis zu<br />

2.640 Euro pro<br />

Jahr bleiben steuerfrei.<br />

Ob die Übernahme<br />

lohnt, kann<br />

ein Steuerberater<br />

für Sie ausrechnen.<br />

Spitzenverband<br />

empfiehlt<br />

das Erstatten<br />

GKV-Chefin Doris<br />

Pfeiffer fordert die<br />

Kassen dazu auf.<br />

➽ „Zu Unrecht entrichtete<br />

Beiträge<br />

werden im Rahmen<br />

des § 256 Abs.<br />

2 Satz 4 SGB V<br />

erstattet. Die Erstattung<br />

der in der<br />

Vergangenheit zu<br />

viel einbehaltenen<br />

und abgeführten<br />

Beiträge erfolgt<br />

durch die Krankenkasse“,<br />

so die<br />

Vorstandsvorsitzende<br />

des GKV-Spitzenverbandes<br />

zu <strong>plus</strong>.<br />

Konkret heißt das:<br />

➽ Für den Teil einer<br />

Direktversicherung,<br />

der privat eingezahlt<br />

wurde, werden<br />

keine Sozialbeiträge<br />

mehr erhoben.<br />

➽ Damit erkennt der<br />

GKV-Spitzenverband<br />

endgültig das<br />

Urteil des Verfassungsgerichts<br />

an.<br />

➽ Wurden Beiträge zu<br />

Unrecht eingezogen<br />

oder noch nicht<br />

erstattet, weil eine<br />

Kasse auf eine<br />

Empfehlung des<br />

Spitzenverbands<br />

wartete, sollten<br />

Betroffene unbedingt<br />

nochmals das<br />

Erstatten fordern.<br />

TIPP<br />

Das Nachprüfen des Kapitalwerts ist für Laien fast unmöglich. Wer<br />

Zweifel hat, sollte sich durch die Verbraucherzentralen beraten lassen.<br />

Beratungsstellen gibt es in jeder größeren Stadt.<br />

Kassen an das Urteil halten. Wer eine Absage erhielt, sollte widersprechen.<br />

9 / 2011<br />

9


geld ^ recht<br />

Nach Jahren jetzt<br />

der Rentenklau<br />

Wer irgendwann in der DDR lebte, sollte bis zum Jahresende<br />

unbedingt das eigene Rentenkonto prüfen. Denn nach wie vorsind viele Zeiten<br />

aus der DDR nicht korrekt vermerkt. Die Folge: zu niedrige Renten.<br />

Die Zeit drängt. Und<br />

zwar richtig. Denn<br />

es geht um viel Geld.<br />

Geld, das vielen ehemaligen<br />

DDR-Bürgern eigentlich<br />

als Rente zusteht. Geld, das<br />

aber fast 300.000 Arbeitnehmer<br />

und Rentner gar nicht erhalten,<br />

weil sie von dem kleinen Verwaltungsakt<br />

gar nichts ahnen,<br />

der am 31. Dezember 2011 abläuft.<br />

Denn an diesem Tag endet<br />

die Aufbewahrungsfrist für<br />

die Lohn-Unterlagen ehemaliger<br />

DDR-Betriebe. Und wer<br />

bis zu diesem Tag das eigene<br />

Rentenkonto nicht klärte, erhält<br />

womöglich Arbeitsjahre in der<br />

DDR nicht mehr anerkannt, weil<br />

Unterlagen fehlen.<br />

Handeln sollte also jeder,<br />

der irgendwann in einem DDR-<br />

Betrieb beschäftigt war. Dabei<br />

spielt es keine Rolle, ob es nur<br />

einige Jahre in den 50er- oder<br />

60er-Jahren war, bevor „man<br />

rübermachte“ oder ob man bei<br />

der Wiedervereinigung in einem<br />

DDR-Betrieb arbeitete, der dann<br />

womöglich abgewickelt wurde.<br />

Die Deutsche Rentenversicherung<br />

schätzt, dass von den 2,3<br />

Millionen Ost-Versicherungskonten<br />

etwa 290.000 nicht korrekt<br />

geklärt sind. Das heißt, dort<br />

sind Zeiten vermerkt, zu denen<br />

es keine eindeutigen Unterlagen<br />

gibt, wie diese Zeiten zu werten<br />

sind. Eine korrekte Rentenberechnung,<br />

die alle Versiche-<br />

Fotos: Fotex, privat<br />

10 9/ 2011


extra<br />

„Es geht um<br />

bis zu 600 Euro<br />

mehr Rente<br />

monatlich in<br />

einigen<br />

Extrem-Fällen.“<br />

Jürgen Holdefleiß,<br />

Vorstand IG ehem.<br />

DDR-Flüchtlinge<br />

rungszeiten umfasst, ist aber<br />

nur möglich, wenn das Versicherungskonto<br />

vollständig geklärt<br />

ist. Anders gesagt: Ungeklärte<br />

Zeiten werden für die<br />

Rente nicht berechnet; es gibt<br />

dann dafür kein oder weniger<br />

Geld. Betroffen von diesem Renten-Verlust<br />

sind alle, die zwischen<br />

1946 und 1974 geboren<br />

wurden – in der Regel fehlen<br />

hier Nachweise der Zeiten bis<br />

zur Wiedervereinigung.<br />

Flüchtlinge benachteiligt<br />

Ganz besonders um ihre Rente<br />

kämpfen müssen jene, die vor<br />

1989 aus politischen Gründen<br />

geflohen sind. Zu ihren Privilegien<br />

gehörte, im Rentenrecht so<br />

behandelt zu werden, als hätten<br />

sie ihr ganzes Arbeitsleben in<br />

der Bundesrepublik verbracht.<br />

Das bis zur Wiedervereinigung<br />

geltende Fremdrentengesetz<br />

sah für DDR-Flüchtlinge die<br />

Neuanlage eines Rentenkontos<br />

vor. Kein Flüchtling sollte bei<br />

den Altersbezügen schlechtergestellt<br />

werden als die im Westen<br />

Lebenden. Aber dieses Versprechen<br />

an die etwa 300.000<br />

Betroffenen galt mit dem Rentenüberleitungsgesetz<br />

(RÜG)<br />

nicht mehr. Ihm wurde 1993<br />

eine winzige Änderung beigefügt,<br />

die grob gesagt bedeutet,<br />

dass jeder DDR-Übersiedler,<br />

der ab 2002 in Rente geht, behandelt<br />

wird wie alle anderen<br />

Ostdeutschen auch.<br />

Zwar werden DDR-Rentenansprüche<br />

höher bewertet, da<br />

die Löhne in der DDR deutlich<br />

niedriger lagen. Die Höherbewertung<br />

gilt laut § 256a SGB<br />

VI aber nur, wenn DDR-Beschäftigte,<br />

die der Freiwilligen<br />

Zusatzrentenversicherung<br />

(FZR) angehören durften, dem<br />

System auch beitraten. Wer<br />

dies nicht nutzte, die Rente<br />

durch zusätzliche Beiträge auf<br />

den tatsächlichen Verdienst<br />

aufzubessern (etwa weil man<br />

die DDR <strong>ohne</strong>hin verlassen<br />

wollte), für den werden bei der<br />

Rente nur maximal 600 DDR-<br />

Mark höher bewertet.<br />

Neues Unrecht<br />

Die von der Kürzung Betroffenen<br />

empfinden das neue Gesetz,<br />

das sie zum Teil die Hälfte<br />

ihrer Rente kostet, natürlich als<br />

ungerecht. Sie wurden von der<br />

Rentenkasse noch nicht einmal<br />

informiert. „Bis zu 600 Euro beträgt<br />

der Unterschied in der Ren-<br />

5 Schritte<br />

zum Klären des Rentenkontos<br />

te im Extremfall“, sagt Jürgen<br />

Holdefleiß, Vorstand der Interessengemeinschaft<br />

ehemaliger<br />

DDR-Flüchtlinge. Besonders<br />

betroffen seien Höherqualifizierte,<br />

die im Osten überdurchschnittlich<br />

verdienten. Wegen<br />

der unzureichenden Höherbewertung<br />

erhalten sie womöglich<br />

für diese Zeit nur eine Rente,<br />

die etwa auf dem Niveau eines<br />

Hilfsarbeiters liegt.<br />

Hoffnung gibt es aber nicht.<br />

Der Rentenstreit um DDR-<br />

Flüchtlinge bleibt vorerst ungelöst.<br />

Im Juni lehnte die<br />

CDU/CSU-FDP-Mehrheit im<br />

Ausschuss für Arbeit und Soziales<br />

Anträge der Fraktionen<br />

von SPD und Bündnis 90/Die<br />

Grünen ab, DDR-Altübersiedler<br />

und Flüchtlinge vor einer generellen<br />

Kürzung ihrer Renten<br />

zu schützen.<br />

Deshalb bleibt jedem Betroffenen<br />

nur im Einzelfall per<br />

Kontenklärung (siehe Kasten<br />

unten) dafür zu sorgen, dass<br />

die Arbeitsjahre aus der DDR<br />

auch entsprechend für die Rente<br />

anerkannt werden.<br />

1Den Antrag<br />

auf Kontenklärung<br />

bei der<br />

Rentenversicherung<br />

Bund anfordern.<br />

Formulare<br />

gibt es auch<br />

in den Beratungsstellen<br />

und im Internet.<br />

2Dem Antrag<br />

alle Original-<br />

Versicherungsunterlagen<br />

der<br />

DDR zufügen,<br />

aus denen rentenrechtliche<br />

Zeiten und<br />

Verdienste<br />

hervorgehen.<br />

3Fehlen Unterlagen,<br />

müssen die sich<br />

noch im ehemaligen<br />

Betrieb<br />

oder beim<br />

Rechtsnachfolger<br />

befinden.<br />

4Wurde der<br />

ehemalige<br />

Betrieb nach<br />

der Wende<br />

abgewickelt, an<br />

die Rentenkasse<br />

wenden. Sie<br />

weiß in vielen<br />

Fällen, wo sich<br />

noch Unterlagen<br />

befinden.<br />

5Ausgefüllten<br />

Antrag auf<br />

Kontenklärung<br />

und Original-<br />

Unterlagen per<br />

Einschreiben an<br />

die Rentenkasse<br />

senden.<br />

4,7 Mio. Rentner<br />

im Osten<br />

Angaben in Tausend<br />

Brandenburg 852<br />

Mecklenburg-Vorpommern 576<br />

Sachsen<br />

1561<br />

Sachsen-Anhalt 896<br />

Thüringen 815<br />

Quelle: Deutsche<br />

Rentenversicherung Bund.<br />

So hoch sind<br />

die Renten im Osten<br />

Ost-Renten in Euro je Monat<br />

langjährig Versicherte 1.067<br />

nach Arbeitslosigkeit 1.015<br />

Schwerbehinderte 881<br />

Regelaltersrente 814<br />

für Frauen 743<br />

Erwerbsminderung 669<br />

Hinterbliebene 544<br />

Quelle: Deutsche<br />

Rentenversicherung Bund.<br />

Wer sollte sich<br />

kümmern?<br />

➽ Wichtig ist das<br />

Anerkennen der DDR-<br />

Arbeitsjahre für alle,<br />

die zwischen 1946 und<br />

1974 geboren wurden.<br />

➽ Dies gilt auch für<br />

DDR-Flüchtlinge und<br />

Übersiedler.<br />

➽ Das gilt besonders,<br />

wenn der Bruttoverdienst<br />

bis Februar 1971<br />

höher als 600 Mark<br />

pro Monat war.<br />

➽ Oder von März 1971<br />

bis Dezember 1976<br />

Beiträge zur Freiwilligen<br />

Zusatzrentenversicherung<br />

(FZR) der<br />

DDR gezahlt wurden.<br />

9 / 2011<br />

11


Wer Vater oder Mutter pflegt, dafür womöglich sogar seinen Job aufgibt, genießt<br />

38 9 / 2011<br />

P0911_038_Bahr.indd 38 20-07-2011 18:23:44<br />

UNSER LEBEN<br />

höchsten Respekt, auch von der Politik. Und wird doch bestraft – vor allem finanziell.<br />

P0911_038_Bahr.indd 39 20-07-2011 18:23:49<br />

9 / 2011<br />

39<br />

geld ^ recht<br />

... dass man<br />

durch Pflege<br />

selbst zum<br />

Sozialfall wird?<br />

... dass man<br />

nirgendwo<br />

fair beraten<br />

wird und man<br />

nicht erfährt,<br />

was einem<br />

zusteht?<br />

... dass<br />

es in<br />

NRW eine<br />

bessere<br />

Pflege<br />

gibt als in<br />

Bayern?<br />

... dass Pflege<br />

zu Hause ein<br />

Luxus ist, den<br />

sich kaum<br />

einer leisten<br />

kann?<br />

... dass<br />

meine<br />

Pflegezeit<br />

nicht auf<br />

die Rente<br />

angerechnet<br />

wird?<br />

Ist das gerecht, Herr Bahr ...<br />

Die Pflege eines Angehörigen stellt Partner<br />

oder Kinder vor enorme Lasten – psychisch, aber<br />

auch finanziell und organisatorisch. Vor allem<br />

auch, weil viele nicht wissen, dass sie<br />

auf viel mehr Dinge im Alltag Anspruch haben.<br />

Lesen Sie dazu<br />

auch den Bericht<br />

Seite 38.<br />

PFLEGE<br />

Das<br />

steht<br />

Ihnen<br />

zu!<br />

1.510* 1.550*<br />

➜<br />

Rat & Finanzen<br />

Viele Hilfen kennen Angehörige und Pflegebedürftige<br />

gar nicht, obwohl sie einen Anspruch haben.<br />

Jeder hat Anspruch auf Rat<br />

und Hilfe durch die Pflegestützpunkte.<br />

Zuständig ist<br />

immer die Pflegekasse des<br />

Bedürftigen. § 92 Pflegeweiterentwicklungsgesetz<br />

Hilfe durch Pflegeberater<br />

ist einklagbar. § 45 SGB XI<br />

Bei erheblich eingeschränkter<br />

Alltagskompetenz<br />

(Demenz) erhält man<br />

Pflegestufe 0 und damit<br />

100 bis 200 Euro je Monat.<br />

§ 15 Abs. 1 SGB XI<br />

Mit Pflegegeld (225 bis 685<br />

Euro) kann der Bedürftige<br />

pflegende Angehörige bezahlen.<br />

§ 37 SGB XI<br />

Auf Pflegegeld sind keine<br />

Steuern und Sozialbeiträge<br />

zu zahlen. § 37 SGB XI<br />

Pflegesachleistung (ambulante<br />

Dienste) ist höher (je<br />

nach Pflegestufe 440 bis<br />

1.510 Euro) als Pflegegeld.<br />

Pflegebedürftige können<br />

wählen. § 36 SGB XI<br />

Pflegebedürftige dürfen<br />

sogar Sachleistungen und<br />

anteiliges Pflegegeld kombinieren.<br />

§ 36; § 37 SGB XI<br />

Sechs Monate dürfen Angehörige<br />

unbezahlt Urlaub<br />

erhalten, um zu pflegen.<br />

Pflegezeitgesetz (PflegeZG)<br />

Zehn Tage unbezahlter<br />

Urlaub ist bei akutem Pflegebedarf<br />

möglich. Pflegezeitgesetz<br />

(PflegeZG)<br />

Wichtig: Sozialbeiträge des<br />

Pflegenden werden während<br />

Pflegezeit bis zu sechs<br />

Monaten gezahlt. Zuständig:<br />

Pflegekasse des Pflegebedürftigen.<br />

Pflegezeitgesetz<br />

(PflegeZG)<br />

Wer mind. 14 Stunden pro<br />

Woche pflegt, erhält dafür<br />

später bis zu 20,83 Euro<br />

eigene Rente. Zuständig:<br />

Pflegekasse des Bedürftigen.<br />

§ 44 SGB XI<br />

Wer pflegt, ist unfallversichert.<br />

§ 44 SGB XI<br />

Wer Urlaub nimmt, um zu<br />

pflegen, erhält auch für<br />

diese Zeit Rentenbeiträge.<br />

§ 44 SGB XI<br />

1.040<br />

1.100<br />

bisher<br />

ab 2012<br />

440 450<br />

PFLEGESACHLEISTUNG<br />

Pflegestufe I I I III<br />

225<br />

bisher<br />

ab 2012<br />

235<br />

685 700<br />

430 440<br />

PFLEGEGELD<br />

Pflegestufe I I I III<br />

Mehr Geld ab 2012<br />

Zum 1. Januar steigen in allen<br />

Pflegestufen die Leistungen an.<br />

Angaben in Euro je Monat<br />

* In Härtefällen 1.918 Euro je Monat.<br />

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit.<br />

12 9/ 2011


extra<br />

Werner Schell<br />

➜<br />

„Es ist schwer,<br />

zu pflegen,<br />

wenn man<br />

dafür nicht ausgebildet<br />

ist.“<br />

Hilfen im Alltag<br />

Hilfsmittel<br />

Es sind viele kleine Dinge, die die Pflege erleichtern.<br />

Man muss nur wissen, was einem zusteht.<br />

„Meine Mutter hatte keine<br />

Pflegestufe. Ich wusste nicht,<br />

worauf ich Anspruch hatte.“<br />

Brigitte Bührlen<br />

Viele Angehörige bezahlen hier Dinge, die sie<br />

gar nicht übernehmen müssten.<br />

Jeder hat Anspruch<br />

auf Pflegehilfsmittel.<br />

Aber es gilt ein Eigenanteil<br />

von 10 %, maximal<br />

25 Euro. §§ 40<br />

Abs. 1–3 u. 78 SGB XI<br />

Auch für ein spezielles<br />

Pflegebett muss man<br />

maximal 25 Euro<br />

selbst bezahlen. §§ 40<br />

Abs. 1–3 u. 78 SGB XI<br />

Jeder hat auch Anspruch<br />

auf ein Notrufsystem<br />

(Selbstkosten:<br />

25 Euro). §§ 40 Abs.<br />

1–3 u. 78 SGB XI<br />

Jeder hat Anspruch auf<br />

Kurse durch Pflegedienste,<br />

um pflegen zu<br />

lernen. Zuständig:<br />

Pflegekasse des Bedürftigen.<br />

§ 45 SGB XI<br />

Medizinische Behandlungspflege<br />

(Verbandswechsel,<br />

Wunden, Injektionen)<br />

wird durch<br />

Fachkräfte übernommen,<br />

von der Krankenkasse<br />

des Bedürftigen<br />

bezahlt. § 37 SGB V<br />

Wer pflegt und selbst in<br />

Urlaub fährt, kann die<br />

Pflegebedürftigen in<br />

stationäre Kurzzeitpflege<br />

geben (bis vier Wochen<br />

je Jahr, Kosten bis<br />

1.510 Euro). Zuständig:<br />

Pflegekasse des Bedürftigen,<br />

§ 42; § 61 SGB XI<br />

Wer verhindert ist,<br />

nicht pflegen kann,<br />

kann Ersatzkraft bis 4<br />

Wochen je Jahr (bis<br />

1.510 Euro) beschäftigen.<br />

Kosten zahlt Pflegekasse.<br />

§ 39 SGB XI<br />

Tagespflege (Nachtpflege)<br />

gilt als teilstationäre<br />

Pflege, wird übernommen.<br />

§ 41 SGB XI<br />

Auch stationäre Pflege<br />

an Wochenenden ist<br />

möglich. § 41 SGB XI<br />

Größere technische<br />

Hilfsmittel werden<br />

<strong>ohne</strong> Zuzahlung verliehen.<br />

§§ 40 Abs.<br />

1–3 u. 78 SGB XI<br />

Für Verbrauchsprodukte<br />

(Bett-Einlagen,<br />

Einmalhandschuhe)<br />

erhält man bis zu 31<br />

Euro im Monat zusätzlich.<br />

Zuständig: die<br />

Pflegekasse des Pflegebedürftigen.<br />

§§ 40<br />

Abs. 1–3 u. 78 SGB XI<br />

Medizinische Hilfsmittel<br />

(Rollstuhl, Gehhilfen)<br />

gibt es auf<br />

Rezept. Zuständig: die<br />

Krankenkasse des<br />

Pflegebedürftigen.<br />

Hilfsmittel-Richtlinie<br />

des G-BA<br />

Inkontinenzhilfen und<br />

Einlagen verschreibt<br />

der Arzt. Auch hier:<br />

Kranken-, nicht Pflegekasse.<br />

Hilfsmittel-<br />

Richtlinie des G-BA<br />

„Keiner sagte<br />

mir genau,<br />

worauf ich<br />

wirklich<br />

Anspruch habe.“<br />

Christine Köhler<br />

Diese<br />

Urteile<br />

helfen<br />

Angehörigen<br />

§<br />

Pflegekasse<br />

darf Anträge<br />

nicht ablehnen<br />

und auf Sozialhilfe<br />

verweisen.<br />

LSG NRW, Az.<br />

L5 B 3/02 KR ER<br />

§<br />

Altersverwirrte<br />

erhalten auch<br />

<strong>ohne</strong> Pflegestufe I<br />

Geld aus der<br />

Pflegekasse.<br />

LSG Darmstadt,<br />

Az. L 8 P 35/07<br />

§<br />

Krankenkassen<br />

müssen häusliche<br />

Krankenpflege<br />

auch außerhalb der<br />

Wohnung zahlen<br />

(z. B. in Wohnung<br />

der Kinder).<br />

LSG Darmstadt,<br />

Az. L 1 KR 110/06<br />

§<br />

Bew<strong>ohne</strong>r eines<br />

Altenheims<br />

können Pflegekosten<br />

der niedrigsten<br />

Stufe 0 steuerlich<br />

absetzen.<br />

Bundesfinanzhof,<br />

Az. III R 39/05<br />

§<br />

Geld aus privater<br />

Pflegepolice<br />

mindert abzugsfähige<br />

Pflegekosten.<br />

Finanzgericht Köln,<br />

Az. 12 K 4176/07<br />

9 / 2011<br />

13


geld ^ recht<br />

➜<br />

Weitere Hilfen<br />

Auf diese Dinge hat jeder<br />

zusätzlich Anspruch.<br />

Bedürftige erhalten ergänzende<br />

Sozialhilfe, wenn<br />

Leistungen der Pflegekasse<br />

nicht reichen. Zuständig:<br />

Sozialamt. §§ 51 ff. SGB XIII<br />

Diese Hilfe gibt es auch <strong>ohne</strong><br />

Pflegestufe. §§ 51 ff. SGB XII<br />

Bedürftige im Heim müssen<br />

ein Taschengeld erhalten,<br />

87 Euro im Monat. Zuständig:<br />

Sozialamt. § 35 SGB XII<br />

Mobile soziale Dienste<br />

helfen allen kostenlos. Zuständig:<br />

Sozialamt.<br />

§§ 61–66 SGB XII<br />

Bedürftige können auch<br />

Schwerbehindertenausweis<br />

erhalten: Behindertenparkplätze<br />

(auch für Angehörige),<br />

kostenlose Fahrten in<br />

Bus und Bahn. Zuständig:<br />

Versorgungsamt. § 69 SGB IX<br />

➜<br />

Steuern<br />

Viele Kosten, die Pflegebedürftige, aber auch Angehörige haben,<br />

sind von der Steuer absetzbar und so zum Teil refinanzierbar.<br />

„Der Staat spart<br />

doch, wenn man selbst<br />

Angehörige pflegt.“<br />

Stefan Krastel<br />

Pflegekosten sind auch <strong>ohne</strong><br />

Pflegestufe absetzbar. § 33 EStG<br />

Pflegeleistungen gelten als<br />

haushaltsnahe Dienstleistungen.<br />

20 % der Aufwendungen,<br />

max. 4.000 Euro, sind absetzbar.<br />

§ 33 EStG<br />

Auch Kosten für einen Pflegedienst<br />

gelten als haushaltsnahe<br />

Dienstleistung (max. 4.000<br />

Euro). § 35a EStG<br />

Dienstleistungen im Heim, die<br />

sonst von Angehörigen erledigt<br />

würden, sind bis zu 4.000 Euro<br />

absetzbar. § 33 EStG<br />

Angehörige von Bedürftigen<br />

können auch 20 % der Aufwendungen,<br />

max. 4.000 Euro,<br />

steuerlich absetzen. § 33 EStG<br />

Unterhalt an Eltern gilt als<br />

außergewöhnliche Belastung:<br />

absetzbar. § 33 EStG.<br />

Pflegegeld, das Bedürftige an<br />

Angehörige zahlen, mindert<br />

nicht Steuer-Ersparnis. § 3 EStG<br />

Pflegepauschbetrag (924 Euro)<br />

erhält jede zu pflegende<br />

Person bei Pflegestufe 3 oder<br />

Merkmal H. § 33 EStG<br />

Ist ein Haushaltsmitglied hilflos<br />

oder schwerbehindert (mind.<br />

50 GdB) erhält man Pauschbetrag:<br />

310 bis 3.700 Euro (abhängig<br />

von GdB). § 33 EStG<br />

➜<br />

Umbau der Wohnung<br />

Die Pflege zuhause gelingt umso leichter, je besser die Wohnung<br />

darauf vorbereitet ist. Auf viele Zuschüsse hat man Anspruch.<br />

Für rollstuhlgerechte<br />

Umbauten erhält man<br />

bis 2.557 Euro.<br />

§ 40 SGB XII<br />

Bei Gehbehinderung<br />

hat man Anspruch auf<br />

einen Treppenlift<br />

(Eigenanteil: 10 %).<br />

§ 40 SGB XI<br />

Übernommen werden<br />

auch Nebenkosten<br />

(Gutachten, Gebühren).<br />

Zuständig: Pflegekasse.<br />

§ 40 SGB XI<br />

Umbauten außerhalb<br />

der Wohnung (z. B.<br />

Rampe) werden bezahlt.<br />

§ 40 SGB XI<br />

Gilt auch für Umbau<br />

in der Wohnung des<br />

pflegenden Angehörigen.<br />

§ 40 SGB XI<br />

„Wer pflegt, darf<br />

doch nicht selbst in<br />

Hartz IV rutschen.“<br />

Lothar Schwarz<br />

Ist erneuter Umbau<br />

nötig (mehr Pflegebedarf),<br />

gibt’s den Zuschuss<br />

wieder.<br />

§ 40 SGB XI<br />

Auch Umzugskosten<br />

in pflegegerechte<br />

Wohnung werden<br />

ersetzt. § 40 SGB XI<br />

Umbaukosten gibt’s<br />

auch als Eingliederungshilfe<br />

für Behinderte<br />

beim Sozialamt.<br />

85 SGB XII.<br />

Jede Stadt hat kostenlose<br />

Beratungsstelle<br />

für barrierefreies<br />

W<strong>ohne</strong>n. 85 SGB XII<br />

Fotos: Hardy Müller<br />

Widerspruch<br />

➽ Ist man mit Entscheidung<br />

der Pflegekasse nicht einverstanden,<br />

innerhalb von<br />

28 Tagen widersprechen.<br />

➽ Formloser Widerspruch<br />

direkt an Pflegekasse.<br />

➽ Ist die Zeit zu knapp,<br />

um den Widerspruch zu<br />

begründen, dann nur Widerspruch<br />

einlegen und die<br />

Begründung nachreichen.<br />

➽ Dann Gutachten des MDK<br />

(Basis der Entscheidung)<br />

zuschicken lassen und<br />

prüfen.<br />

➽ Widerspruchs-Ausschuss<br />

der Pflegekasse entscheidet<br />

über den Widerspruch.<br />

➽ Ist man auch damit nicht<br />

einverstanden, kann<br />

(kostenlos) vor dem Sozialgericht<br />

geklagt werden.<br />

14 9/2011


extra<br />

Plötzlich <strong>ohne</strong><br />

Gas und Strom?<br />

Nach der Pleite des Stromlieferanten Teldafax fragen sich viele: Kann man<br />

plötzlich im Dunkeln sitzen, weil ein alternativer Anbieter nicht liefert?<br />

Foto: Plainpicture<br />

1<br />

Kleine<br />

Lieferanten<br />

Stadtwerke & Co.<br />

garantieren Sicher -<br />

heit für jeden.<br />

• Millionen Haushalte<br />

haben den<br />

Strom- und/oder<br />

Gaslieferanten<br />

gewechselt, um<br />

Geld zu sparen.<br />

• Dieser Grundsatz<br />

bleibt auch weiter<br />

richtig – man<br />

kann leicht 50 %<br />

sparen (siehe <strong>plus</strong><br />

<strong>Magazin</strong> 7/2011).<br />

• Wichtig: Die örtlichen<br />

Versorger<br />

garantieren immer,<br />

dass Strom<br />

und Gas geliefert<br />

werden – und<br />

zwar überall.<br />

FAZIT Niemand<br />

muss sich<br />

sor gen, wenn man<br />

wechselt.<br />

<br />

2<br />

Vorkasse<br />

vermeiden?<br />

Wer Strom für 1<br />

Jahr bezahlt, erhält<br />

viel Rabatt.<br />

• Im Fall von Teldafax<br />

dürften alle<br />

Vorauszahlungen<br />

weg sein.<br />

• Zwar zählt jeder<br />

dann zu den Gläubigern<br />

des Unternehmens.<br />

Der<br />

Insolvenzverwalter<br />

dürfte aber<br />

höchstens einen<br />

Bruchteil an<br />

Betroffene zurückzahlen<br />

können.<br />

FAZIT Vorauskasse<br />

bleibt ein Mittel<br />

für günstige Preise.<br />

Wer vorsichtig sein<br />

möchte, sollte nur<br />

Verträge <strong>ohne</strong><br />

Vorkasse schließen.<br />

3<br />

Gebunden an<br />

Stadtwerke?<br />

Auch wer aufgefangen<br />

wird, kann<br />

wieder wechseln.<br />

• Alle Teldafax-Kunden<br />

werden automatisch<br />

für drei<br />

Monate von den<br />

örtlichen Versorgern<br />

übernommen<br />

– zum Normaltarif.<br />

• Das heißt: Jeder<br />

kann während<br />

dieser Zeit überlegen,<br />

ob man<br />

bleiben oder wieder<br />

wechseln<br />

möchte, auch in<br />

einen günstigeren<br />

Tarif der Stadtwerke.<br />

FAZIT Es bleibt<br />

genügend Zeit, neu<br />

zu überlegen.<br />

<br />

<br />

4<br />

Zählerstand<br />

notieren<br />

Wer wechselt oder<br />

kündigt, sollte dies<br />

immer tun.<br />

• Da bei einem<br />

Wechsel oder<br />

einer Kündigung<br />

der Strom trotzdem<br />

fließt und der<br />

gleiche Zähler<br />

benutzt wird,<br />

sollte man immer<br />

zu den Stichtagen<br />

Zählerstände<br />

notieren.<br />

• Das gilt besonders,<br />

wenn wie<br />

bei Teldafax die<br />

Lieferung formal<br />

eingestellt wird.<br />

FAZIT Ideal dafür<br />

ist eine kleine Liste<br />

direkt am Zähler.<br />

5<br />

Abrechnung<br />

bezahlen<br />

Hat man noch eine<br />

Teldafax-Rechnung,<br />

ist die zu zahlen.<br />

• Denn in der Regel<br />

wurde der Strom<br />

ja bezogen und<br />

verbraucht.<br />

• Anders ist es,<br />

wenn eine Rechnung<br />

über Vorkasse<br />

vorliegt.<br />

Diese nicht mehr<br />

zahlen.<br />

• Wer noch keine<br />

Abrechnung hat,<br />

sollte diese<br />

jetzt anfordern.<br />

FAZIT Die Pleite<br />

hat alle Verpflichtungen<br />

für die<br />

Zukunft gelöst.<br />

<br />

9 / 2011<br />

15


geld ^ recht<br />

?<br />

Wann gilt man<br />

eigentlich als<br />

schwerbehindert?<br />

Welche Krankheiten<br />

müssen<br />

dafür vorliegen?<br />

Das kann nicht pauschal<br />

beantwortet<br />

werden. Entscheidend für<br />

eine Schwerbehinderung ist<br />

nicht eine Krankheit oder eine<br />

bestimmte Diagnose. Es geht<br />

ausschließlich um ein Funktionsdefizit,<br />

weil man ein gesundheitliches<br />

Problem hat<br />

und dieser Schaden auf Dauer<br />

ist (länger als 6 Monate) und<br />

der sich auf die Teilhabe am<br />

normalen gesellschaftlichen<br />

Leben auswirkt. Das kann im<br />

einen Fall ein Diabetes sein,<br />

im anderen Fall eine Krebs-<br />

Erkrankung, im weiteren Fall<br />

Rheuma oder eine Gelenk-<br />

Krankheit. Generell gilt aber:<br />

Wer eine langwierige, ernste<br />

Krankheit hat, die das Alltagsleben<br />

(Arbeit, Beweglichkeit<br />

usw.) erheblich einschränkt,<br />

sollte über das offizielle Anerkennen<br />

einer Schwerbehinderung<br />

nachdenken.<br />

Wo ist denn definiert,<br />

? was eine „Schwerbehinderung“<br />

genau ist?<br />

Im neunten Sozialgesetzbuch<br />

(SGB IX). Dort steht: „Menschen<br />

sind behindert, wenn<br />

ihre körperliche Funktion,<br />

geistige Fähigkeit oder seelische<br />

Gesundheit mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit länger als<br />

sechs Monate von dem für das<br />

Lebensalter typischen Zustand<br />

abweichen und daher ihre Teilhabe<br />

am Leben in der Gesellschaft<br />

beeinträchtigt ist. Sie<br />

sind von Behinderung bedroht,<br />

wenn die Beeinträchtigung zu<br />

erwarten ist.“<br />

Wie groß muss denn die<br />

? Einschränkung bzw. das<br />

Funktionsdefizit sein?<br />

Gemessen wird dies als Grad<br />

der Behinderung (GdB). Der<br />

sagt aus, wie schwer die körperlichen,<br />

geistigen, seelischen<br />

und sozialen Auswirkungen<br />

Es lohnt,<br />

schwerbehindert<br />

zu sein<br />

Wer krank ist oder einen Unfall<br />

hatte, scheut sich häufig davor, die<br />

Schwerbehinderung zu beantragen.<br />

Doch genau das hat viele Vorteile<br />

im Alltag und bei der Rente.<br />

sind, wie sehr ein Behinderter<br />

im Alltag beeinträchtigt ist im<br />

Vergleich mit einem normalen<br />

Menschen.<br />

Wird denn der Grad der<br />

? Behinderung automatisch<br />

beim Arzt festgestellt?<br />

Nein. Dies ist auch der Grund,<br />

warum viele, die schwerer<br />

krank oder eingeschränkt sind,<br />

gar nicht als Schwerbehinderter<br />

anerkannt sind. Denn der<br />

offizielle Grad der Behinderung<br />

wird nur auf Antrag des Betroffenen<br />

festgestellt. Der GdB ist<br />

aber eine zwingende Voraussetzung<br />

für viele Hilfen und auch<br />

für den Schwerbehindertenausweis<br />

selbst.<br />

10,8 %<br />

beträgt der maximale<br />

Abschlag bei einer<br />

Rente nach Schwerbehinderung.<br />

16 9/ 2011


extra<br />

Fotos: plainpicture, privat<br />

Ab welchem GdB gilt man<br />

? als „schwerbehindert“?<br />

Den Schwerbehindertenausweis<br />

erhält man ab GdB 50.<br />

Und wie und wo erhält<br />

? man den Ausweis?<br />

Nur auf Antrag beim Versorgungsamt.<br />

Ganz wichtig dabei:<br />

Um diese Anerkennung zu erhalten,<br />

findet keine (!) gesundheitliche<br />

Untersuchung statt.<br />

Das heißt, das Amt urteilt nach<br />

Aktenlage auf Basis der „Versorgungsmedizinischen<br />

Grundsätze“.<br />

Deshalb mit dem Antrag<br />

immer Atteste des Arztes mitschicken,<br />

die Aufschluss über<br />

die Art und Folge der Krankheit<br />

bzw. Behinderung geben.<br />

Muss man denn den<br />

? Schwerbehindertenausweis<br />

beantragen?<br />

Nein. Aber die meisten Hilfen,<br />

zum Beispiel bei der Steuer, im<br />

Arbeits- und Rentenrecht, erhält<br />

man nur, wenn der Ausweis<br />

tatsächlich vorliegt.<br />

Wer legt beim Versorgungsamt<br />

den GdB fest?<br />

?<br />

Ärzte als Gutachter nach Aktenlage.<br />

Wichtig dabei: Viele<br />

Menschen haben mehrere Beeinträchtigungen<br />

(z. B. Diabetes,<br />

Übergewicht und Gelenkprobleme).<br />

Dies wird dann<br />

berücksichtigt. Deshalb immer<br />

darauf drängen, dass der Hausarzt<br />

im Attest ein Gesamtbild<br />

der Gesundheit liefert. Aber:<br />

Die Gutachter im Versorgungsamt<br />

addieren nicht womöglich<br />

einzelne GdB einzelner Krankheiten,<br />

sondern urteilen im<br />

Sinne des Gesamtzustands.<br />

Kann ein GdB geändert<br />

? werden, wenn sich der<br />

Zustand geändert hat?<br />

Ja. Dazu sind ein neuer Antrag<br />

sowie neue ärztliche Atteste<br />

notwendig. Aber: Es kann dann<br />

auch passieren, dass das Versorgungsamt<br />

den GdB herabstuft.<br />

Deshalb genau prüfen.<br />

Worauf sollte man bei den<br />

? Attesten achten?<br />

Entscheidend ist, dass der Arzt<br />

nicht nur die Krankheit betrachtet,<br />

sondern vor allem, welche<br />

Früher in Rente und weniger Abschläge<br />

Wer schwerbehindert ist, hat vor allem<br />

beim Rentenbeginn und bei der Höhe<br />

der Abschläge viele Vorteile. Denn:<br />

Die Rente nach Schwerbehinderung<br />

erhält man mit Abschlag bereits ab 60,<br />

die abschlagsfreie Rente bereits mit 63.<br />

Der maximale Abschlag beträgt aber<br />

nur 10,8 % (Rente ab 60).<br />

Voraussetzungen für die Rente nach<br />

Schwerbehinderung sind mindestens<br />

GdB 50 und 35 Jahre Wartezeit.<br />

Gut 7 Mio. Schwerbehinderte<br />

Fast 10 % mehr Menschen als vor zehn<br />

Jahren sind schwerbehindert.<br />

6,6 Mio.<br />

2003<br />

6,8 Mio.<br />

2005<br />

konkreten Auswirkungen dies<br />

im Alltag hat und wie man dadurch<br />

beeinträchtigt ist.<br />

Aber es gibt doch verschiedene<br />

Schwerbehin-<br />

?<br />

dertenausweise?<br />

Ja. Grüne Ausweise erhalten<br />

alle mit GdB 50. Der grün-orange<br />

Ausweis ist für Schwerbehinderte,<br />

die erheblich in ihrer<br />

Bewegungsfähigkeit eingeschränkt<br />

sind. Nur sie dürfen<br />

beispielsweise kostenlos Bus<br />

und Bahn fahren. Wichtig dabei<br />

ist, dass man zunächst trotzdem<br />

eine Wertmarke kaufen muss:<br />

30 Euro für ein halbes Jahr, 60<br />

Euro für ein ganzes Jahr.<br />

Und wann kann man wirklich<br />

kostenlos fahren?<br />

?<br />

Wenn das Merkzeichen G (erheblich<br />

gehbehindert), aB (außergewöhnlich<br />

gehbehindert),<br />

Gl (gehörlos), H (hilflos) und Bl<br />

(blind) vorliegt. Das heißt, es<br />

gibt diverse Abstufungen beim<br />

Schwerbehinderten-Ausweis.<br />

Das ist auch der Grund, warum<br />

viele, bei denen eigentlich<br />

eine Schwerbehinderung (wegen<br />

Krankheit) vorliegt, diese<br />

nicht beantragen, da sie glau-<br />

6,9 Mio.<br />

2007<br />

7,1 Mio.<br />

2009<br />

Quelle: destatis.<br />

ben, man müsse blind, gehörlos<br />

oder extrem gehbehindert<br />

sein. Für die bessere Rente (siehe<br />

oben) genügt nur das bloße<br />

Feststellen der Schwerbehinderung<br />

mit GdB 50.<br />

Welche Vorteile hat man<br />

? durch die Schwerbehinderung<br />

neben der Rente noch?<br />

Man hat bessere Argumente für<br />

eine Rente bei Erwerbsminderung<br />

(vor dem 60. Geburtstag).<br />

Dazu kommen: geringere Zuzahlungen<br />

bei Medikamenten,<br />

im Krankenhaus, bei Kuren<br />

usw.; besserer Kündigungsschutz<br />

am Arbeitsplatz und<br />

mehr Urlaub; zusätzliche Steuer-Erleichterungen,<br />

die auch bei<br />

der Rentensteuer gelten.<br />

Wie lange gilt der Schwerbehindertenausweis?<br />

?<br />

Fünf Jahre, und er wird zweimal<br />

formlos verlängert. Danach<br />

ist ein neuer Ausweis nötig.<br />

Für die Jahrgänge 1951 und früher<br />

ist ferner Voraussetzung, dass sie nach<br />

dem bis 31. Dezember 2000 geltenden<br />

Recht als berufs- oder erwerbsunfähig<br />

anerkannt waren.<br />

Wichtig: Auch bei der Rente nach<br />

Schwerbehinderung steigen ab 2012 die<br />

Altersgrenzen. Die steigen für alle 1952<br />

Geborenen Stück für Stück um zwei<br />

Jahre (siehe <strong>plus</strong> 10/2011). Der maximale<br />

Abschlag von 10,8 % bleibt aber.<br />

UNSERE EXPERTIN<br />

Dorothee Czennia,<br />

Sozialverband VdK<br />

Deutschland, Berlin<br />

Die meisten<br />

körperbehindert<br />

Angaben in Millionen<br />

körperbehindert 4,5<br />

seelische oder geistige<br />

Behinderung 1,4<br />

sonstige Gründe 1,2<br />

Quelle: destatis, Angaben für 2009.<br />

Die meisten<br />

mit GdB 50<br />

Angaben in Millionen<br />

50 2,1<br />

60 1,1<br />

70 0,8<br />

80 0,9<br />

90 0,4<br />

100 1,8<br />

Quelle: destatis, Angaben für 2009.<br />

9 / 2011<br />

17


geld ^ recht<br />

Mit<br />

dem<br />

Flugzeug<br />

Per Flieger lässt sich der Globus am schnellsten<br />

umrunden. Es gibt drei Möglichkeiten:<br />

1. mit dem Rund-um-die-Welt-Ticket (RTW = Round-The-World-Ticket)<br />

2. die Flüge selbst zusammenstellen<br />

3. eine durchorganisierte Pauschalreise<br />

1. Das Roundthe-World-Ticket<br />

So funktioniert es<br />

• Vorher alle Orte überlegen,<br />

die man anfliegen möchte.<br />

Wichtig: Man legt sich<br />

grundsätzlich im Vorfeld<br />

auf seine gewünschten<br />

Flugplätze fest.<br />

• Dann im Reisebüro den<br />

geplanten Abflugtag und<br />

die Ziele angeben.<br />

• Wann man vom jeweiligen<br />

Ort weiterfliegt, entscheidet<br />

jeder Reisende vor Ort.<br />

Dazu 48 Stunden vor dem<br />

gewünschten Termin beim<br />

RTW-Anbieter anrufen. Das<br />

heißt: Man kann zunächst<br />

eine Teilstrecke fliegen, am<br />

Ankunftsort z. B. eine Woche<br />

bleiben, und dann weiter<br />

zum nächsten geplanten<br />

Ziel fliegen.<br />

• Passend zu der jeweiligen<br />

Wunschstrecke werden<br />

Flugmeilen-Pakete mit<br />

26.000, 29.000, 34.000<br />

oder 39.000 Flugmeilen<br />

(umgerechnet ca. 48.000<br />

bis 72.000 Kilometer;<br />

1 Flugmeile = 1,852 km)<br />

beim jeweiligen RTW-<br />

Anbieter gebucht.<br />

• Je nach Paket sind bei allen<br />

Anbietern zwischen 3 und<br />

15 Stopps möglich.<br />

• Wichtig: Es kann nur in<br />

eine Richtung (Westen oder<br />

Osten) geflogen werden.<br />

• Zwischen Abreise und<br />

Rückkehr müssen mindestens<br />

zehn Tage liegen.<br />

• Jedes RTW ist ab Ausstellungstag<br />

ein Jahr gültig.<br />

Vor- und Nachteile<br />

Flüge müssen nicht einzeln<br />

gebucht werden.<br />

Im Reisebüro wird über<br />

alle nötigen Impfungen<br />

und Einreisebedingungen<br />

(u. a. Visa) informiert.<br />

Nur der erste Abflug ist<br />

exakt terminiert, Weiterflüge<br />

sind flexibel.<br />

Hotels, Visa und Transfers<br />

sind selbst zu organisieren.<br />

Es besteht keine Garantie<br />

auf feste Flugtermine.<br />

Man muss selbst zeitlich<br />

sehr flexibel sein.<br />

Und was kostet es?<br />

• Star Alliance (dazu gehören<br />

u. a. Lufthansa, Swiss),<br />

Preisbeispiel „Round the<br />

World Tarif“: Frankfurt –<br />

Los Angeles – Melbourne<br />

– Singapore – Kairo –<br />

Frankfurt, 24.500 Meilen,<br />

ab 3.000 Euro. Informationen<br />

im Internet:<br />

www.staralliance.com<br />

• One World (u. a. American<br />

Airlines, British Airways),<br />

„Circle Pacific“-Route:<br />

Frankfurt – New York –<br />

Santiago – Sydney – Perth<br />

– Hongkong – New York –<br />

Frankfurt, 35.000 Meilen,<br />

ab 3.600 Euro. Informationen:<br />

www.oneworld.com<br />

• STA-Travel, „Round-the-<br />

World-Klassiker“: Start in<br />

Europa, Hongkong, Auckland,<br />

Samoa und Los Angeles.<br />

Ab 1.400 Euro, mit<br />

Air New Zealand. Informationen:<br />

(0 18 05) 45 64 22,<br />

www.statravel.de<br />

Einmal um die<br />

ganze Welt<br />

Die Erde einmal komplett umrunden, davon träumt<br />

fast jeder, so wie unsere drei Leser. Aber warum<br />

nur träumen? Eine Reise um den Globus ist<br />

einfacher, als man denkt – und billiger. Hier sind ein<br />

paar Ideen für Touren per Flugzeug, Schiff oder Bus.<br />

18 9/ 2011


„Ein einziger<br />

Bilder-Rausch“<br />

extra<br />

2. Flüge selbst zusammenstellen<br />

So funktioniert es<br />

• Wunsch-Reiseliste zuhause mit<br />

allen Flugzielen erstellen.<br />

• Dann via Internet jeden einzelnen<br />

Flug suchen und buchen.<br />

Vor- und Nachteile<br />

Einzeltickets sehr günstig auf<br />

viel beflogenen Strecken.<br />

Jedes Wunschziel möglich.<br />

Flüge lassen sich mit Bahn<br />

oder Bus kombinieren.<br />

Feste Flugtermine.<br />

Keine spontanen Änderungen<br />

der Strecke und Termine (<br />

gerade bei Billig-Fluglinien<br />

hohe Umbuch-Kosten).<br />

Planungsaufwand im Vorfeld<br />

sehr zeitintensiv.<br />

Und was kostet das?<br />

• Beispiel-Route nur mit Billig-<br />

Airlines (u. a. Air Berlin, Aer<br />

Lingus, Tiger Airways): Köln<br />

– Bangkok – Singapur – Perth<br />

– Sydney – Honolulu – San<br />

Francisco – New York – Manchester<br />

– Köln. Etwa 25.000<br />

Meilen, ca. 3.400 Euro (Preise<br />

schwanken tagesaktuell).<br />

In 26 Tagen um die Welt:<br />

Angelika Albers (64)<br />

erfüllte sich mit Mann<br />

Heinz (67) einen Traum.<br />

„Akribisch planten wir jedes Ziel, jeden Ausflug,<br />

jede Sehenswürdigkeit, die wir besuchen<br />

wollten. Ein Jahr lang. Und die Vorfreude<br />

wuchs dabei Tag für Tag. Mit unserer Liste<br />

gingen wir ins Reisebüro und bekamen Flüge<br />

und Hotels – alle 4 Sterne – zu viel günstigeren<br />

Preisen als im Internet. Insgesamt zahlten wir<br />

für die 26-Tage-Tour je 9.200 Euro. Und die<br />

Reise war jeden Cent wert, wie ein einziger<br />

Bilderrausch, einfach unvergesslich.<br />

Mein Tipp: Hotels vorher reservieren.<br />

Wir bekamen so immer einen Shuttle-Service<br />

vom Flughafen ins Hotel.<br />

3. Per Pauschalreise<br />

So funktioniert es<br />

• Ins Reisebüro gehen oder im<br />

Internet im Browser (z. B.<br />

www.google.de) Stichwort<br />

„Weltreise“ eingeben.<br />

• Dann die einzelnen Angebote<br />

prüfen und auswählen.<br />

• Meistens werden Höhepunkte<br />

kompakt in zwei bis drei Wochen<br />

angesteuert.<br />

• Unbedingt ausführlich im<br />

Reisebüro informieren lassen.<br />

Vor- und Nachteile<br />

Alles ist durchorganisiert,<br />

auch Hotels.<br />

Trotzdem genügend Zeit fürs<br />

Erkunden.<br />

Spart Zeit (Planung entfällt).<br />

Meist Gruppen-Reise.<br />

Sonderwünsche häufig nur<br />

schwer erfüllbar.<br />

Keine spontanen Änderungen.<br />

Und was kostet das?<br />

• „Weltreise für Einsteiger/<br />

Südroute“: In 14 Tagen u. a.<br />

nach Los Angeles, Tahiti, Neuseeland<br />

und Hongkong. DZ/F<br />

ab 5.600 Euro.<br />

• „Klassische Weltumrundung“:<br />

In 24 Tagen u. a. Neu-Delhi,<br />

Bangkok, Honolulu, New York.<br />

DZ/F ab 10.600 Euro.<br />

Jeweils ab/bis Frankfurt. Informationen:<br />

(0 89) 55 55 16,<br />

www.gastager-weltreisen.com<br />

9 / 2011<br />

19


geld ^ recht<br />

Mit<br />

dem<br />

Schiff<br />

Ganz bequem<br />

So funktioniert es<br />

• Kreuzfahrten rund um die<br />

Welt werden meist als Pauschalreisen<br />

mit Vollpension<br />

an Bord angeboten.<br />

• Sie dauern stets mehrere<br />

Monate bis zu einem<br />

halben Jahr.<br />

• Häufig sind Transfer-Flüge zu<br />

den Start- und Zielhäfen,<br />

z. B. am Mittelmeer, enthalten.<br />

Vor- und Nachteile<br />

Die gemütlichste Form des<br />

Welt-Umrundens.<br />

Ideal, wenn man sensibel auf<br />

Zeit-Umstellung (den sogenannten<br />

Jetlag) reagiert.<br />

Viele Ausflüge enthalten.<br />

Man kann sehr viel Gepäck<br />

<strong>ohne</strong> Aufpreis mitnehmen.<br />

Festes Zimmer während der<br />

kompletten Reise.<br />

Relativ teuer.<br />

Viel Zeit erforderlich.<br />

Oft ist man tagelang auf See.<br />

Und was kostet das?<br />

• „Klassische Weltumrundung“<br />

auf MS Amadea, Reederei<br />

Phoenix, ab Hamburg: 139<br />

Tage, 69 Häfen, 43 Länder,<br />

5 Kontinente, u. a. Peru, Australien,<br />

Südostasien, arabische<br />

Emirate. Ab 24.000 Euro inkl.<br />

Vollpension. Informationen:<br />

Tel. (09 91) 37 41 19 97 68,<br />

www.kreuzfahrt-sonne.de<br />

• „Luxus Weltreise“ auf MS<br />

Columbus, Hapag Lloyd. Start:<br />

Rio de Janeiro, 175 Tage, u. a.<br />

Oster-Inseln, Neuseeland, Birma,<br />

Indien. Ab 55.000 Euro<br />

inkl. Vollpension. Informationen:<br />

Tel. (0 18 03) 41 21 41,<br />

Internet www.hlkf.de<br />

„30 Menschen – der<br />

gleiche Traum“<br />

Hans-Günther Meyer (71, r.) flog mit<br />

einer Reisegruppe um die Welt, ganz<br />

bequem und perfekt organisiert.<br />

Amazonas<br />

San Francisco<br />

„Ich reise, sooft es geht. Ums bequem zu<br />

haben, buchte ich die Weltreise vor 16<br />

Jahren pauschal. Drei Wochen mit einer<br />

Gruppe von 30 fremden Menschen zu<br />

reisen ist ein Wagnis. Aber die Stimmung<br />

war super, schließlich hatten wir alle den<br />

gleichen Traum. Zu manchen der Mitreisenden<br />

habe ich noch heute Kontakt.“<br />

Mein Tipp: Tagebuch führen, später<br />

Fotos mit Anmerkungen ins Album kleben.<br />

So vergisst man keine Details.<br />

Beliebte<br />

Ziele<br />

Quelle: Destatis.<br />

„So unglaublich<br />

spannend“<br />

Im Wohlfühl-Tempo umrundete<br />

Helene Kocan (64)<br />

aus Pertoldsdorf (bei Wien)<br />

den Globus per Schiff.<br />

„Es gibt echte Schlüsselmomente im<br />

Leben. Bei mir war es, als ich das Plakat<br />

mit dem Kreuzfahrtschiff sah. Ich ging<br />

sofort ins Reisebüro – und genau zwei<br />

Monate später in Rio an Bord. Indianer<br />

am Amazonas zu erleben oder<br />

Katamaran in der Südsee zu fahren und<br />

dabei von einer Delfinherde begleitet zu<br />

werden – das war so berauschend und<br />

bereichernd wie nichts zuvor.“<br />

Mein Tipp: Wer Probleme mit Zeitumstellung<br />

und sich schnell veränderndem Klima hat,<br />

sollte mit dem Schiff um die Welt fahren.<br />

Istanbul<br />

Hongkong<br />

Indien (Taj Mahal)<br />

Bora Bora<br />

Shanghai<br />

Ayers Rock (Australien)<br />

Mit<br />

dem Bus<br />

Für Abenteurer<br />

So funktioniert es<br />

• Ganz klassische Gruppen-<br />

Reise mit dem Bus.<br />

• Die Tour wird mit Transferflügen<br />

zwischen Kontinenten<br />

und Fahrten mit<br />

Fähren ergänzt.<br />

• Gemeinsam werden Aufgaben<br />

an Bord des Busses<br />

erledigt, u. a. Kochen und<br />

Reinigen des Fahrzeugs.<br />

Vor- und Nachteile<br />

Gut für Aufgeschlossene,<br />

die sich in eine Gruppe<br />

integrieren können.<br />

Man erreicht auch Orte<br />

<strong>ohne</strong> Flughafen.<br />

Abenteuerlichste Variante.<br />

40 Mitreisende können<br />

anstrengend werden.<br />

Übernachtung in einfachen<br />

Unterkünften.<br />

Und was kostet das?<br />

• Bustour „Von London nach<br />

Sydney“: 98 Tage, 20 Länder,<br />

drei Kontinente, u. a.<br />

Istanbul, Himalaya-Region,<br />

Bali, Ayers Rock. Ab 5.200<br />

Euro, inkl. Unterkunft,<br />

Frühstück, Transferflüge.<br />

• Bustour „London nach<br />

New York“, Teilstrecken mit<br />

Transsibirischer Eisenbahn<br />

und Kreuzfahrtschiff:<br />

87 Tage, Ziele u. a. Brügge,<br />

Prag, St. Petersburg, Beijing<br />

(China), Vancouver, Niagara-Fälle.<br />

Ab 7.900 Euro.<br />

Informationen (für beide<br />

Reisen): (08 00) 7 31 94 27,<br />

www.oz-bus.com<br />

Foto: Getty Images (1), Shutterstock (3), Privat (3)<br />

20 9/ 2011<br />

Arktis/Antarktis


extra<br />

Dies muss eine<br />

Versicherung wissen<br />

Enkelkinder häufig zu Besuch, das Auto nicht in der Garage,<br />

ein Gerüst am Haus – es gibt viele kleine Dinge, die man einer<br />

Versicherung mitteilen muss, damit die auch wirklich zahlt.<br />

Pflicht zur Nachricht<br />

Diese Details müssen Sie auf jeden Fall mitteilen:<br />

VERSICHERUNG<br />

VORFALL<br />

GRUND FÜR<br />

INFORMATION<br />

HAFTPFLICHT<br />

HAUSRAT<br />

AUTO<br />

Man betreut nachmittags<br />

die Enkelkinder.<br />

Ein Gerüst am Haus wird<br />

aufgestellt und steht<br />

einige Wochen.<br />

Wagen wird nicht mehr<br />

in der Garage geparkt,<br />

obwohl man einen<br />

Garagen-Park-Tarif hat.<br />

höheres Risiko, dass<br />

etwas kaputtgeht<br />

höheres Risiko für<br />

Einbruch und Schäden<br />

in der Wohnung<br />

deutlich höheres<br />

Diebstahl-Risiko<br />

So gehen Sie<br />

konkret vor<br />

• Die „Obliegenheiten“,<br />

so heißen die<br />

Pflichten eines<br />

Versicherungsnehmers,<br />

stehen<br />

im Vertrag. Die<br />

Details unbedingt<br />

durchlesen.<br />

Wer zuhause<br />

regelmäßig seine<br />

Enkel hütet,<br />

muss dies der<br />

Versicherung<br />

melden.<br />

Foto: Getty Images<br />

AUTO<br />

WOHNGEBÄUDE<br />

WOHNGEBÄUDE<br />

HAUSRAT<br />

WOHNGEBÄUDE<br />

HAUSRAT<br />

AUTO<br />

HAUSRAT<br />

Nach gemeldetem Unfall<br />

wird noch ein Bußgeld-<br />

Verfahren eröffnet.<br />

Das Dachgeschoss wurde<br />

ausgebaut.<br />

Zimmerbrand, Einbruch<br />

(zerstörte Fenster) etc.<br />

längere Abwesenheit<br />

(Urlaub, Kur, Klinik)<br />

Das Dach wird ganz oder<br />

teilweise abgedeckt.<br />

Hausumbau, bei dem<br />

an Türen oder Fenstern<br />

zeitweise Provisorien<br />

vorhanden sind<br />

Zweit- oder Drittfahrer<br />

fährt einen, z. B. nach<br />

Beinbruch.<br />

Einbruch<br />

Bußgeld-Verfahren<br />

zeigt Schuld-Frage an.<br />

Wert des Hauses hat<br />

sich verändert.<br />

Wert beziehungsweise<br />

die Substanz des Hauses<br />

hat sich geändert.<br />

höhere Einbruch-<br />

Gefahr<br />

bei Unwetter höhere<br />

Schäden<br />

erhöhte Einbruch-<br />

Gefahr<br />

höheres Risiko, vor<br />

allem wenn Spezial-<br />

Tarif gewählt wurde<br />

gestohlene Kredit-<br />

& EC-Karten melden<br />

und diese sperren,<br />

um Schäden<br />

zu vermindern<br />

• Tritt ein meldepflichtiger<br />

Fall<br />

ein, reicht in der<br />

Regel ein Anruf<br />

bei der Versicherung<br />

bzw. dem<br />

Vertreter vor Ort.<br />

Noch besser ist<br />

eine kurze E-Mail.<br />

• Auf den Versicherungsbeitrag<br />

haben solche<br />

zeitlich begrenzten<br />

Dinge keinen<br />

Einfluss.<br />

• Ganz wichtig<br />

ist schließlich,<br />

sich bei Schäden<br />

exakt an<br />

die Vorgabe des<br />

Versicherers zu<br />

halten – auch das<br />

gehört zu den<br />

Obliegenheiten.<br />

9 / 2011<br />

21


Sie haben Fragen? <strong>plus</strong>-Experten<br />

Haben Sie Fragen zu Rente, Steuern, Versicherungen,<br />

Altersvorsorge oder Finanzen? Schreiben Sie uns einfach!<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Geld & Recht, Lindenstraße 20,<br />

50674 Köln, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

45 Beitragsjahre<br />

Ich bin am 5. 12. 1949 geboren. Der Versicherungsverlauf<br />

ist lückenlos und beginnt<br />

am 1. 9. 1966 und endet am 31. 12. 2011 mit<br />

62. Ich habe am 31. 12. 2003 einen Altersteilzeit-Vertrag<br />

geschlossen. Die Altersteilzeit<br />

begann am 1. 1. 2008, endet am<br />

31. 12. 2011 (4 Jahre Laufzeit), 2 Jahre<br />

aktiv 83 % für 100 % Arbeitsleistung und<br />

2 Jahre passiv (Freizeit) im Blockmodell.<br />

Laut Renten-Auskunft gibt es die Altersrente<br />

für besonders langjährig Versicherte.<br />

Die Wartezeit beträgt 45 Jahre<br />

Pflichtbeitragszeit. Diese Wartezeit habe<br />

ich bis 31. 12. 2011 erfüllt. Da ich aber zu<br />

diesem Zeitpunkt erst vollendet 62 Jahre<br />

alt bin, gibt es einen Renten-Abschlag in<br />

Höhe von 10,8 % lebenslang, obwohl ich<br />

45 Jahre Pflichtbeiträge eingezahlt habe.<br />

In einer TV-Sendung hörte ich, dass jeder,<br />

der 45 Jahre Pflichtbeiträge eingezahlt<br />

hat, <strong>ohne</strong> Abschläge in die Rente gehen<br />

kann, egal ob man 62 oder 65 ist. Muss<br />

ich die 10,8 % Abschlag hinnehmen?<br />

Manfred Baum, Ranis<br />

Ja. Die von Ihnen geschilderte<br />

Regel aus dem Fernsehen, wonach<br />

jeder in eine ungekürzte Rente<br />

gehen kann, sobald er 45 Beitragsjahre<br />

voll hat, gibt es in Deutschland<br />

leider nicht. Da müssen Sie<br />

den Experten, auf den Sie sich beziehen,<br />

falsch verstanden haben.<br />

Wahrscheinlich hat der Experte die<br />

Rente für besonders langjährig<br />

Versicherte gemeint. Sie wird ab<br />

dem Jahr 2012 im Zusammenhang<br />

mit der „Rente mit 67“ eingeführt.<br />

Wer mindestens 45 Jahre lang<br />

Pflichtbeiträge eingezahlt hat, erhält<br />

dann auch weiterhin mit dem<br />

65. Lebensjahr die Rente <strong>ohne</strong><br />

Rentenabschlag und muss nicht bis<br />

67 arbeiten. <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> hat auf<br />

diese Regel mehrfach hingewiesen.<br />

Arbeitslos nach Teilzeit?<br />

Ich habe gerade Ihr <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> gekauft und darin<br />

gelesen, dass man sich arbeitslos melden kann, um den<br />

Abschlag zu reduzieren. Darin schreiben Sie, dass jedem<br />

Arbeitslosen über 58 eine 24-monatige Arbeitslosenzeit<br />

zusteht. Nun meine Frage: Ich bin mit 55 in Altersteilzeit<br />

gegangen und nun seit meinem 60. Geburtstag arbeitslos.<br />

Als ich mich damals Arbeit suchend gemeldet habe,<br />

wurde mir vom Arbeitsamt mitgeteilt, dass ich ja eigentlich<br />

im Anschluss an meine Altersteilzeit in Rente hätte<br />

gehen sollen. Aus diesem Grund bekäme ich eine 3-monatige<br />

Sperre sowie 18 Monate Arbeitslosengeld, was<br />

bedeutet, dass ich nur 21 Monate arbeitslos bin. Ich<br />

möchte nun wissen, ob dies so richtig ist oder ob mir<br />

nicht auch diese 24 Monate zustehen.<br />

Monika Bach, per E-Mail<br />

Leider handhaben die Arbeitsagenturen das<br />

Thema „Arbeitslosigkeit nach Altersteilzeit“ sehr<br />

unterschiedlich. Wir können in diesem Zusammenhang<br />

lediglich auf ein Urteil des Bundessozialgerichts<br />

verweisen. Demnach dürfen Arbeitnehmer,<br />

die nach einer Altersteilzeit nicht sofort<br />

in Rente gehen, auch wieder Arbeitslosengeld<br />

beantragen, müssen aber mit einer sogenannten<br />

Sperrzeit von zwölf Wochen rechnen.<br />

Während der Freistellungsphase der Altersteilzeit<br />

ist aber ein Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />

ausgeschlossen. (Az. B 7 AL 6/08 R). Warum<br />

Ihnen die Arbeitsagentur nur für 18 Monate<br />

Arbeitslosengeld zahlt, können wir nicht einschätzen.<br />

Sie sollten dort also zunächst nach<br />

einer Begründung fragen.<br />

Steuer bei Pflege<br />

In Ihrem Artikel ist ein Rundschreiben<br />

zitiert. Leider fehlt die Quellenangabe.<br />

Manfred Bauer, per E-Mail<br />

Es handelt sich um das Anwendungsschreiben<br />

des Bundesministeriums<br />

für Finanzen (BMF) vom<br />

15. 02. 2010 IV C 4 – S 2296<br />

b/07/0003, das sich mit den<br />

haushaltsnahen Dienstleistungen<br />

beschäftigt: Steuerermäßigung<br />

§ 35a Einkommensteuergesetz<br />

für selbstständige Haushaltshilfen<br />

(zum Beispiel Putzdienst)<br />

für angestellte Haushaltshilfen<br />

mit Minijob (Haushaltsscheck)<br />

für angestellte Haushaltshilfen<br />

mit Sozialversicherung<br />

für Pflege- und Betreuungsleistungen<br />

durch Fremdpersonen/<br />

Pflegedienst<br />

für Pflege- und Betreuungsleistungen<br />

durch Angehörige<br />

Pflege im Ausland<br />

was ist nicht begünstigt<br />

wer ist nicht begünstigt<br />

Pflegepauschbetrag § 33b Absatz<br />

6 Einkommensteuergesetz<br />

Das Anwendungsschreiben ist für<br />

die Finanzämter bestimmt, die die<br />

gesetzlichen Regeln möglichst einheitlich<br />

anwenden sollen. Es ist<br />

auf der Internet-Seite des Bundesfinanzministeriums<br />

abrufbar:<br />

http://www.bundesfinanzministerium.<br />

de/nn_54010/DE/BMF__Startseite/<br />

Aktuelles/BMF__Schreiben/Veroffentlichungen__zu__Steuerarten/einkommens<br />

teuer/112__a,templateId=raw,property=p<br />

ublicationFile.pdf<br />

Unabhängige Rentenberater vermittelt<br />

deren Bundesverband in Köln:<br />

(02 21) 2 40 66 42,<br />

Internet: www.rentenberater.de<br />

WICHTIG<br />

Wir können Anfragen nur schriftlich (Brief, Fax, E-Mail)<br />

beantworten, leider nicht telefonisch.<br />

22 9 / 2011


antworten<br />

Gabriele Prasser<br />

Steuerberaterin,<br />

Nürnberg<br />

Lars Gatschke<br />

Verbraucherzentrale<br />

Bundesverband<br />

Martin Reißig<br />

Rentenberater,<br />

Hamburg<br />

Wolfgang Wawro<br />

Steuerberaterbund,<br />

Berlin<br />

Karlheinz Große<br />

Bundesverband der Betriebsrentner,<br />

Wiesbaden<br />

Unterhalt<br />

DIE SCHNELLE<br />

ANTWORT<br />

Fotos: privat<br />

Aus Ihrem Artikel „75 % der Scheidungsurteile<br />

sind falsch“ geht<br />

hervor, dass bereits abgezogene<br />

Ausgleichszahlungen wieder zurückerstattet<br />

werden können, wenn der<br />

Berechtigte innerhalb der 36-Monats-Frist<br />

verstirbt. Ich wurde<br />

1990 geschieden und zum Versorgungsausgleich<br />

gegenüber meinem<br />

Ex-Mann verpflichtet. Seit 2001 bin<br />

ich in Pension und mir wurde monatlich<br />

der Ausgleich abgezogen.<br />

Mein Mann verstarb im November<br />

2009 innerhalb der 36-Monats-<br />

Frist. Eine Aussetzung der Kürzung<br />

konnte ich erwirken. Kann ich auch<br />

die Beiträge zurückfordern, die ich<br />

2001 bis 2009 abgezogen bekam?<br />

Charlotte Keller, Alsbach<br />

In § 37 des Versorgungsausgleichsgesetzes<br />

steht: „Ist die<br />

ausgleichsberechtigte Person<br />

gestorben, so wird ein Anrecht<br />

der ausgleichspflichtigen Person<br />

auf Antrag nicht länger<br />

auf Grund des Versorgungsausgleichs<br />

gekürzt. Beiträge,<br />

die zur Abwendung der Kürzung<br />

oder zur Begründung<br />

von Anrechten zugunsten der<br />

ausgleichsberechtigten Person<br />

gezahlt wurden, sind unter<br />

Anrechnung der gewährten<br />

Leistungen an die ausgleichspflichtige<br />

Person zurückzuzahlen.“<br />

Sie müssen sich an<br />

das Familiengericht wenden<br />

und dort die Abänderung des<br />

Versorgungsausgleichs beantragen.<br />

Dort erfahren Sie, ob<br />

der Paragraf auf Sie zutrifft.<br />

Wir können Ihnen leider keinen<br />

weitergehenden rechtlichen<br />

Rat geben.<br />

Günstiger Öko-Strom<br />

Zunächst herzlichen Dank für den interessanten<br />

Preisvergleich der Kosten für Öko-Strom. Ich kann<br />

diesen Vergleich allerdings nicht nachvollziehen, da<br />

aus der Tabelle nicht zu erkennen ist, um welche<br />

Kosten es sich handelt. Sind dies Brutto- oder Nettopreise?<br />

(Mehrwertsteuer) Sind es Arbeitspreise oder<br />

enthalten die Kosten auch Grundpreise und Stromsteuer?<br />

Ich bin derzeit bei der KEW Neunkirchen<br />

(PLZ 0 66578) unter Vertrag mit dem Tarif „KEW<br />

Privatstrom Online“, mein Verbrauch lag 2010 bei<br />

4 701 kWh. Die Strompreise von Neunkirchen und<br />

Saarbrücken sind ähnlich. Ab 01. 10. 2011 beträgt der<br />

Grundpreis 105,00 Euro und der Arbeitspreis 20,36<br />

Euro. Hinzu kommt noch die Stromsteuer (bis dahin<br />

2,05 Euro je kWh).<br />

Dieter Eickhoff, per E-Mail<br />

In unserem Preisvergleich der Kosten für<br />

Öko-Strom aus der Juli-Ausgabe handelt es<br />

sich um die Endpreise inklusive der Mehrwertsteuer.<br />

Verglichen wurden die gesamten<br />

Kosten, also mit Grundpreisen und Stromsteuer.<br />

Über Flexstrom liegt der aktuelle<br />

Jahrespreis für Ihren Wohnort komplett bei<br />

615,04 Euro – das sind deutlich weniger als<br />

bei Ihrem bisherigen Versorger.<br />

EU-Rente<br />

Ich bin am 30. März 1951<br />

geboren und beziehe<br />

seit 1996 eine EU-Rente (GdB<br />

70). Wann erhalte ich<br />

Altersrente <strong>ohne</strong> Abschlag?<br />

Sigrid Belz, per E-Mail<br />

Ideal für Sie ist die Rente wegen<br />

Schwerbehinderung.<br />

Diese (nur auf Antrag) erhalten<br />

Sie mit 10,8 %-Abschlag ab 60<br />

und abschlagsfrei ab 63.<br />

Mit Abschlag in Rente<br />

Ich bin am 1. 3. 1952<br />

geboren, möchte 2012 in<br />

Rente. Nach meiner<br />

Renteninformation bekäme<br />

ich (wenige Arbeitsjahre)<br />

nur 150 Euro. Kann ich<br />

2012 mit Abschlag in Rente?<br />

Wilfried Eigner, per E-Mail<br />

Ja, Sie können zum<br />

1. April 2012 mit Abschlägen<br />

in Rente gehen.<br />

Diabetes<br />

Sie berichten von einem<br />

Urteil, bei dem ein insulinspritzender<br />

Diabetiker<br />

unter Umständen<br />

früher in Rente gehen<br />

kann. Leider ist das<br />

Aktenzeichen des Urteils<br />

nicht angegeben.<br />

Achim Karsti, per E-Mail<br />

Es gibt ein Urteil vom<br />

Düsseldorfer Landgericht<br />

(Az. S 31 SB 388/01). Demnach<br />

ist bei einem Diabetiker,<br />

der mindestens 2 Mal täglich<br />

Insulin spritzt, ein GdB<br />

von 50 % anzusetzen. Mit einem<br />

solchen GdB ist der Zugang<br />

zu einer Schwerbehindertenrente<br />

möglich.<br />

Aus rechtlichen Gründen dürfen unsere Experten nur allgemeine Hinweise geben. Bei konkreten Problemen wenden Sie sich direkt an<br />

Beratungsstellen der Verbraucherverbände, der Rentenversicherung oder einen Steuerberater bzw. Rechtsanwalt in Ihrer Nähe.<br />

9 / 2011<br />

23


24 Seiten Extra<br />

<br />

Hunderte Euro zurückholen<br />

<br />

Schützen<br />

Sie Ihr Recht<br />

ZU VIEL GEZAHLTE BEITR ÄGE HOLEN<br />

Rechtskräftigen<br />

Bescheid ändern<br />

Auch wer über Jahre Beiträge an die<br />

Krankenkasse aus einer Direktversicherung<br />

zahlte, kann das Geld zurückholen.<br />

Der Bund der Versicherten<br />

schätzt, 1.<br />

dass in den letzten<br />

Jahren von Zehntausenden<br />

Rentnern zu<br />

Unrecht Beiträge für<br />

eine ausgezahlte Direktversicherung<br />

von<br />

den Krankenkassen<br />

erhoben wurden (siehe<br />

auch Seite 4). Und<br />

trotz des Urteils des<br />

Bundesverfassungsgerichts<br />

weigern sich<br />

immer noch viele Krankenkassen,<br />

das Urteil<br />

anzuerkennen und<br />

zu viel eingezogene<br />

Beiträge zurückzuerstatten.<br />

Deshalb sollte jeder,<br />

der auf eine 2.<br />

ausgezahlte Direktversicherung<br />

zusätzliche<br />

Krankenkassen-Beiträge<br />

zahlt, prüfen, ob das<br />

neue Urteil des Verfassungsgerichts<br />

zutrifft.<br />

Entscheidende Details<br />

sind, dass die Versicherung<br />

irgendwann übernommen<br />

und Beiträge<br />

eingezahlt wurden.<br />

Und dass der Vertrag,<br />

z. B. beim Ausscheiden<br />

aus dem Betrieb, von<br />

einem selbst übernommen<br />

wurde.<br />

Damit man Kran-<br />

3. kenkassen-Beiträ-<br />

ge zurückerhält, ist<br />

ferner notwendig, dass<br />

die Versicherung den<br />

Kapitalwert der Police<br />

zum Zeitpunkt des<br />

Übergangs (vom Arbeitgeber<br />

auf den Arbeitnehmer)<br />

bestätigt.<br />

Denn nur auf den vom<br />

Arbeitgeber eingezahlten<br />

Teil sind Krankenkassen-Beiträge<br />

auch<br />

noch erlaubt.<br />

Zahlt man schon<br />

4. jahrelang Beiträge<br />

an die Krankenkasse<br />

und ist man vom Verfassungsurteil<br />

betroffen,<br />

dann sollte man<br />

einen Überprüfungsantrag<br />

(siehe Muster<br />

rechts) stellen.<br />

Dies geht selbst dann,<br />

wenn die eigentliche<br />

Frist zum Widerspruch<br />

schon verstrichen ist.<br />

An die<br />

Krankenkasse<br />

Straße<br />

PLZ / Ort<br />

Überprüfungsantrag gemäß § 44 SGB X<br />

Meine Mitglieds-/Versichertennummer:<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

mit Ihrem Bescheid vom<br />

(Datum eintragen)<br />

legen Sie fest, dass auf meine ausgezahlte<br />

Direktversicherung Beiträge erhoben werden. Inzwischen<br />

hat das Bundesverfassungsgericht geurteilt<br />

(Az. 1 BvR 1660/08), dass für den Teil<br />

einer Direktversicherung, den man privat eingezahlt<br />

und vom Arbeitgeber übernommen hat, keine<br />

Sozialbeiträge erhoben werden dürfen. Eine<br />

entsprechende Kapitalwert-Aufstellung zum Zeitpunkt<br />

des Übergangs des Versicherungsvertrags<br />

auf mich habe ich beigefügt.<br />

Hiermit beantrage ich deshalb die Überprüfung<br />

des obigen Bescheids und das Zurückzahlen der<br />

zu Unrecht erhobenen Beiträge. Bitte überweisen<br />

Sie diese Beträge auf mein Konto<br />

bei<br />

der<br />

(hier Bank und BLZ eintragen). Ich<br />

erwarte Ihre Rücküberweisung bis zum<br />

(Frist vier Wochen).<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Absender:<br />

Vorname / Name<br />

Straße<br />

PLZ / Ort<br />

Ort, Datum<br />

Anlage: Kapitalwert-Aufstellung der<br />

Versicherung (in Kopie)<br />

24 Seiten Extra<br />

Oktober 2011<br />

geld^recht<br />

DER EXTRA RATGEBER VON<br />

100 klasse<br />

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Rentner<br />

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geben ++ Versicherung Auszahlung kontrollieren ++ Rente Zuschuss bei Pflege<br />

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P-GR1011_001VST.indd 1 15-07-2011 15:09:18<br />

24 9 / 2011


»Wir können<br />

den Wind nicht<br />

ändern, aber<br />

die Segel anders<br />

setzen.«<br />

ARISTOTELES<br />

39. Kalenderwoche<br />

26 Mo Schüchternheit ist ein<br />

Fehler, den man nicht<br />

tadeln darf, wenn<br />

man ihn heilen will.<br />

UNBEKANNT<br />

38. Kalenderwoche<br />

19 Mo Zu den allerschönsten<br />

Dingen zählt die Freude,<br />

Freude zu bringen.<br />

UNBEKANNT<br />

20 Di Viele, verschieden<br />

gestimmte Saiten geben<br />

erst Harmonie.<br />

FREIHERR VON EICHENDORFF<br />

21 Mi Haben und nicht geben<br />

ist manchmal<br />

schlimmer als stehlen.<br />

UNBEKANNT<br />

22 Do Ein Sonnenstrahl kann<br />

einen anderen Menschen<br />

aus mir machen.<br />

HUGO VON HOFMANNSTHAL<br />

27 Di Ein schönes Leben<br />

kann nur haben, wer<br />

aufhört, sich ein besseres<br />

zu wünschen.<br />

GEORGES BERNANOS<br />

28 Mi Halte dich nicht damit<br />

auf, deine Schwächen<br />

zu korrigieren. Setze<br />

auf deine Stärken.<br />

UNBEKANNT<br />

29 Do Die Wichtigkeit der<br />

Gegenwart wird selten<br />

sofort erkannt, sondern<br />

erst viel später.<br />

ARTHUR SCHOPENHAUER<br />

30 Fr Man klagt so sehr bei<br />

jedem Schmerz und<br />

freut sich so selten,<br />

wenn man keinen fühlt.<br />

GEORG CHRISTOPH<br />

LICHTENBERG<br />

23 Fr Es sind die kleinen Abenteuer,<br />

die unser Leben<br />

so großartig machen.<br />

UNBEKANNT<br />

24 Sa Ein wahrer Freund ist der,<br />

der deine Hand nimmt,<br />

aber dein Herz berührt.<br />

UNBEKANNT<br />

25 So Man kann die Uhr zurückdrehen,<br />

aber nicht die Zeit.<br />

GEORG CHRISTOPH<br />

LICHTENBERG<br />

5/2010 9/2011 55


Meine Lese-Tipps<br />

2<br />

4<br />

1<br />

Anrührend<br />

Pflanzen werden<br />

zu Liebesboten<br />

Aufwühlend<br />

Eine Familie gerät in<br />

den Sog der Gewalt<br />

Wenn Blumen die besten<br />

Freunde sind, eine Mutter ihre<br />

Söhne in Beziehungs fragen<br />

belehrt und am Ende doch die<br />

Liebe siegt – dann ist<br />

der Sommer da und Lesen<br />

wird zum Vergnügen.<br />

Liebevoll<br />

Immer Ärger mit den<br />

Schwiegertöchtern<br />

3<br />

Bezaubernd<br />

Gefühls-Wirrwarr in<br />

Zeiten des Krieges<br />

TIPP<br />

DES<br />

MONATS<br />

1 Magie des<br />

Mistelzweigs<br />

Die Sprache der<br />

Blumen benutzten<br />

Romantiker im 19. Jahrhundert,<br />

um geheime<br />

Botschaften zu versenden.<br />

Dass rote Rosen<br />

für Liebe stehen, ist<br />

überliefert. Doch was<br />

lässt sich mit Maiglöckchen<br />

und Lilien<br />

sagen? Viktoria kennt<br />

alle Bedeutungen und<br />

mag Pflanzen lieber als<br />

Menschen. Das ändert<br />

sich, als sie Grant<br />

kennenlernt. Der<br />

steckt ihr einen<br />

Mistelzweig zu.<br />

Weiß der Kerl,<br />

dass er damit<br />

„Ich überwinde<br />

alle Hürden“ sagt?<br />

Keine Kitsch-Romanze,<br />

sondern die tief bewegende<br />

Geschichte eines<br />

traurigen Menschen,<br />

den die Liebe zur Natur<br />

rettet. Was für eine<br />

wunderschöne Idee.<br />

Vanessa Diffenbaugh: Die<br />

verborgene Sprache der<br />

Blumen, Droemer, 19,99 Euro<br />

2 Wer hasst die<br />

kleine Prunella?<br />

Am ersten Weihnachtstag<br />

wacht die 14-jährige<br />

Prunella mit schweren<br />

Verletzungen auf: Sie<br />

erinnert sich nicht,<br />

was am Abend zuvor<br />

passiert ist. Eltern und<br />

Geschwister sind entsetzt<br />

und hilflos. Nur<br />

Großmutter Millicent<br />

behält die Nerven. Und<br />

entwickelt ungeahnte<br />

Kräfte ... Vorsicht: Diese<br />

Geschichte kommt erst<br />

ganz harmlos daher<br />

und wird dann richtig<br />

schön finster!<br />

Mary Stanley: Aus nächster<br />

Nähe, Knaur-Tb, 9,95 Euro<br />

3 Alte Liebe<br />

neu entflammt<br />

Léon und Louise<br />

begegnen einander<br />

1918 in einem Dorf, in<br />

das sie der 1. Weltkrieg<br />

verschlagen hat. Sie<br />

verlieben sich, bis ein<br />

Bombenangriff die<br />

Romanze beendet.<br />

Nach zehn Jahren<br />

treffen sie sich wieder.<br />

Doch Léon ist verheiratet.<br />

Capus’ elegante<br />

Sprache sprüht vor<br />

feinem Witz. Und das<br />

Beste: Er hat wirklich<br />

etwas zu erzählen.<br />

Das ist selten bei<br />

modernen Dichtern.<br />

Alex Capus: Léon und Louise,<br />

Hanser, 19,90 Euro<br />

4 Rachel im<br />

Familien-Stress<br />

Rachel hat drei erwachsene<br />

Söhne. Doch so<br />

stolz sie auf ihre wohlgeratenen<br />

Sprösslinge<br />

ist, so schwer tut sie<br />

sich mit ihren Schwiegertöchtern.<br />

Die jungen<br />

Frauen sind heute<br />

so schrecklich eigenwillig!<br />

Keiner beschreibt<br />

familiäre Reibereien so<br />

treffend und liebevoll<br />

wie Joanna Trollope.<br />

Ein großartiges Buch!<br />

Joanna Trollope:<br />

Schwiegertöchter, Bloomsbury,<br />

19,90 Euro<br />

Foto:Archiv (1), Klaus E. Haun (4)<br />

ELKE SERWE STELLT IHNEN JEDEN MONAT HERAUSRAGENDE BÜCHER VOR.<br />

56 9 / 2011


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Die Redaktion ist nicht ver -<br />

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Was tun,<br />

wenn eine OP<br />

ansteht?<br />

ALLES, WAS SIE ÜBER<br />

NARKOSE WISSEN SOLLTEN<br />

WICHTIGE<br />

TIPPS<br />

Gut 11 Mio. Menschen erhalten<br />

jährlich eine Narkose. Und jedes<br />

Mal ist es ein kleines Wunder:<br />

Man spürt nichts von der OP und<br />

ist danach hoffentlich wieder<br />

gesund. Damit dies so ist, kann<br />

jeder selbst viel tun:<br />

1<br />

2<br />

3<br />

RICHTIG VORBEREITEN<br />

WÄHREND DER OP<br />

DANACH SCHNELL ERHOLEN<br />

9 / 2011<br />

61


1 Vor der Narkose<br />

Auch Sie können viel dafür tun, damit eine OP sicher und<br />

optimal verläuft. Ganz wichtig: sich gewissenhaft<br />

vorbereiten. Hier die wichtigsten Schritte zum Abhaken:<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Selbst<br />

wählen<br />

Bestens<br />

vorbereitet<br />

in den OP!<br />

Für Vollnarkosen<br />

gibt es<br />

immer handfeste<br />

medizinische<br />

Gründe, z. B.<br />

eine lange<br />

OP-Dauer.<br />

Doch bei den<br />

anderen Verfahren<br />

kann<br />

man oft selbst<br />

mitreden, ob<br />

man den Eingriff<br />

bei Bewusstsein<br />

miterleben<br />

oder lieber im<br />

Dämmerschlaf<br />

verbringen<br />

möchte.<br />

✗<br />

✗<br />

Mit Arzt sprechen<br />

Der Narkosearzt<br />

klärt, ob es<br />

Beschwerden gibt,<br />

die er beachten<br />

muss, z. B. Diabetes,<br />

Bluthochdruck,<br />

Lungenprobleme.<br />

Ehrlich sein<br />

Medikamente, Nikotin,<br />

Alkohol können<br />

die Narkose stark<br />

beeinflussen, deshalb<br />

alle Fragen (auch<br />

nach Mengen!) ehrlich<br />

beantworten.<br />

• Bildschirm zeigt<br />

Blutdruck, Puls,<br />

Herzrhythmus und<br />

Sauerstoffgehalt<br />

des Blutes, Körpertemperatur<br />

an.<br />

✗<br />

✗<br />

• Beatmungsgerät<br />

pumpt Atemluft über eine<br />

Atemmaske oder einen<br />

Beatmungsschlauch<br />

in die Lungen; misst,<br />

wie viel Kohlendioxid die<br />

Atemluft enthält.<br />

Formular ausfüllen<br />

Mit dem Fragebogen<br />

klärt der Arzt noch<br />

mal schriftlich alle<br />

Risikofaktoren ab.<br />

Auch hier: ehrlich<br />

sein! Selbst wenn<br />

etwas peinlich ist,<br />

z. B. dass man kürzlich<br />

Potenzmittel<br />

genommen hat.<br />

Vorher nichts essen<br />

Sechs Stunden<br />

vorher nichts mehr<br />

essen, zwei Stunden<br />

davor nichts trinken,<br />

✗<br />

✗<br />

damit Nahrungsreste<br />

nicht wieder hochkommen<br />

und in die<br />

Luftröhre gelangen<br />

können.<br />

Medizin angeben<br />

Der Anästhesist<br />

sagt, welche Medikamente<br />

man weiternehmen<br />

soll, weil<br />

sie für einen stabilen<br />

Zustand sorgen.<br />

Zahnprothese raus!<br />

Wenn der Anästhesist<br />

z. B. einen<br />

Schlauch zum Beatmen<br />

einführen muss,<br />

könnte die Prothese<br />

sonst im Weg sein<br />

oder beschädigt<br />

werden.<br />

Arbeitsplatz eines Anästhesisten<br />

✗<br />

✗<br />

✗<br />

✗<br />

Ringe abnehmen<br />

Grund: Die Finger<br />

können während<br />

der Narkose stark<br />

anschwellen und<br />

sogar die Blutzufuhr<br />

abschnüren.<br />

Kontaktlinsen raus!<br />

Auch die Brille<br />

abnehmen, weil sie<br />

theoretisch brechen<br />

und so verletzen<br />

könnte. Und die Kontaktlinsen<br />

könnten<br />

verrutschen.<br />

Kein Make-up<br />

Auch keinen Nagellack<br />

verwenden.<br />

Denn: Die Farbe von<br />

Haut und Nägeln ist<br />

für den Narkosearzt<br />

sehr wichtig, um<br />

Ihren Zustand während<br />

der OP zu<br />

beurteilen.<br />

Hörgerät bleibt drin<br />

Die Gefahr, sich an<br />

dem Gerät zu verletzen,<br />

besteht nicht.<br />

Es ist sogar wichtig,<br />

damit man kurz vor<br />

und nach der OP<br />

im Aufwachraum<br />

ansprechbar ist.<br />

• Kontroll-Monitore für<br />

Hirnströme überwachen,<br />

ob man Schmerzen<br />

empfindet oder bei<br />

Bewusstsein ist. Auch<br />

anhand körperlicher<br />

Anzeichen wie Schweißund<br />

Tränenbildung sowie<br />

der Reflexe kann der<br />

Anästhesist die Narkosetiefe<br />

beurteilen.<br />

• Für Notfälle wie<br />

gravierende Herzrhythmus-<br />

Störungen liegt hier ein<br />

Defibrillator bereit.<br />

62 9 / 2011


Während der Narkose<br />

2<br />

LOKAL-<br />

ODER VOLL-<br />

NARKOSE?<br />

OFT HAT MAN<br />

DIE WAHL.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Welche Narkose bei welcher OP?<br />

Die Übersicht zeigt, von den zehn häufigsten OPs in Deutschland<br />

werden sieben in der Regel bei Vollnarkose gemacht.<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Augen, grauer Star<br />

✓<br />

Darm, Entfernen bösartiger Tumore, Blinddarm ✓<br />

Galle, Gallenblase entfernen ✓<br />

Knie, Hüftgelenk, künstliches Gelenk ✓ ✓ ✓<br />

Hand, Ellenbogen ✓ ✓ ✓<br />

Krampfadern<br />

✓ ✓<br />

Leiste, weiche Leiste/Bruch ✓ ✓<br />

Lendenwirbelsäule, Bandscheibenvorfall ✓<br />

Oberschenkel, Bruch ✓ ✓<br />

Wundversorgung, z. B. bei Dekubitus<br />

Vollnarkose<br />

• Mit Gas oder Spritze wird man in schlafähnlichen Zustand versetzt.<br />

• Schmerzgefühl und Erinnerungen sind ausgeschaltet.<br />

• Manchmal werden Muskelfunktionen und Reflexe unterdrückt.<br />

• Man kann nicht selbstständig atmen und wird künstlich beatmet.<br />

Plexus-Anästhesie<br />

• ausschließlich bei OPs an Schulter, Arm oder Hand<br />

• Dazu wird ein Betäubungsmittel in der Region der Achseln in das<br />

dortige Nervengeflecht gespritzt.<br />

• Kombination mit Dämmerschlaf möglich<br />

Peridural-Anästhesie (PDA)<br />

• Für Eingriffe abwärts des Schlüsselbeins<br />

• Über einen Katheter werden Nervenfasern beim Rückenmark betäubt.<br />

• Kombination mit Dämmerschlaf ist möglich.<br />

• Katheter kann bleiben, falls nach OP starke Schmerzen kommen.<br />

Spinal-Anästhesie<br />

• Bevorzugt für OPs unterhalb des Nabels. Ablauf ähnlich wie bei PDA.<br />

• wirkt schneller als PDA (innerhalb ca. 3–5 Minuten)<br />

• Kombination mit Dämmerschlaf möglich<br />

• nicht für lange Schmerztherapie geeignet, wirkt nur 3–4 Stunden<br />

Lokale Betäubung<br />

• bei kleinen, wenig schmerzhaften Eingriffen, etwa an Hand oder Haut<br />

• Arzt spritzt Betäubungsmittel in Nerven rund um den Ort der OP.<br />

• Vorteil: Belastet den Kreislauf nicht, der Patient ist danach sehr<br />

schnell wieder mobil.<br />

Dämmerschlaf<br />

• wird oft zusammen mit PDA oder Spinal-Anästhesie und bei wenig<br />

schmerzhaften Eingriffen eingesetzt<br />

• Schmerzmittel mit Schlaf- oder Beruhigungsmittel kombiniert<br />

• Arzt kann Sauerstoff oder Kreislauf-Medikamente geben.<br />

✓ ✓<br />

240 Minuten –<br />

und Sie<br />

spüren nichts!<br />

Steht z. B. eine OP an der<br />

Gebärmutter an, gibt<br />

die Schwester zuerst ein<br />

Beruhigungsmittel. Sie legt<br />

einen Zugang in eine<br />

Vene, über den später<br />

Medikamente und Infusionen<br />

gegeben werden.<br />

<br />

Vor dem OP-Saal Wechsel<br />

auf den OP-Tisch.<br />

Viele sind jetzt durch das<br />

Beruhigungsmittel schon<br />

im Dämmerschlaf.<br />

Anästhesist gibt starkes<br />

Einschlafmittel, das in 20<br />

bis 30 Sekunden wirkt.<br />

Zusätzlich bekommt man ein<br />

Narkose-Mittel,<br />

das Schmerzempfinden und<br />

Bewusstsein ausschaltet.<br />

<br />

Anästhesist verabreicht<br />

Mittel, das die Kehlkopfmuskeln<br />

kurz entspannt.<br />

Dadurch lässt sich der<br />

Beatmungsschlauch leichter<br />

einführen. Über ihn<br />

erhält man auch weiteres<br />

Narkotikum.<br />

<br />

Mit einem Katheter wird<br />

die Blase entleert.<br />

Die Chirurgen beginnen<br />

ihre Arbeit.<br />

<br />

9 / 2011<br />

63


3 Nach der Narkose<br />

Gutes für die<br />

Gesundheit<br />

In Apotheken und Drogerien gibt es<br />

eine Vielzahl guter, frei verkäuflicher<br />

Mittel, die Sie fit und gesund halten.<br />

GUT FÜR NASE, NEBENHÖHLE & BRONCHIEN<br />

Eine gewöhnliche Erkältung – auch eine „Sommergrippe“<br />

– ist, wenn sie richtig behandelt wird, im<br />

Normalfall nicht weiter bedenklich. Kommt es aber<br />

im Kopf und in der Stirnhöhle oder in den Bronchien<br />

dauerhaft zur Schleimbildung, kann dies einen idealen<br />

Nährboden für Bakterien bilden. Die Erkältung<br />

setzt sich fest und aus einer einfachen Erkältung<br />

kann sich eine schwerwiegendere Entzündung der<br />

Atemwege entwickeln. In Nase und Stirn äußert<br />

sich das in Form unangenehmen „Kopfdrucks“, in<br />

Hals und Brust vor allem durch schmerzhaftes<br />

Einatmen. Ein freies Durchatmen ist kaum noch<br />

möglich. Hier hilft gut Soledum mit reinem Cineol,<br />

einem Extrakt aus Eukalyptus-Blättern. Schon kurz<br />

nach Einnahme<br />

durchströmt es<br />

mit der Atemluft<br />

die gesamten<br />

Luftwege und<br />

befreit.<br />

Fotos: PR<br />

24 Stunden<br />

nicht ans Steuer<br />

Wie man sich<br />

nach einer<br />

Narkose schnell<br />

wieder erholt?<br />

Anästhesist<br />

Jan-Peter Jansen,<br />

Leiter des Berliner<br />

Schmerzzentrums,<br />

hat wichtige<br />

Tipps für Sie.<br />

Herr Dr. Jansen, wann<br />

ist man nach einer<br />

Narkose wirklich wieder<br />

klar im Kopf?<br />

JANSEN Das kommt natürlich<br />

auf die Art und die<br />

Dauer der Narkose an. Bei<br />

kleineren Eingriffen <strong>ohne</strong><br />

Vollnarkose sind die verwendeten<br />

Wirkstoffe eigentlich<br />

schon nach wenigen<br />

Stunden wieder aus<br />

dem Körper raus. Nach<br />

einer Darmspiegelung im<br />

Dämmerschlaf darf man<br />

beispielsweise schon nach<br />

zwei Stunden nach Hause.<br />

Allerdings sollte man 24<br />

Stunden lang nicht selbst<br />

Auto oder Fahrrad fahren<br />

und auch keine Geräte<br />

führen, z.B. Rasen mähen.<br />

„Die modernen<br />

Narkose-Mittel werden<br />

schon in wenigen<br />

Stunden vom<br />

Körper abgebaut.“<br />

Jan-Peter Jansen<br />

INTERVIEW<br />

Wie reagiert der Körper<br />

auf eine Narkose?<br />

JANSEN Die modernen Medikamente<br />

lösen heute nur<br />

noch selten Nebenwirkungen<br />

aus. Wenn Probleme<br />

auftreten, dann sind<br />

es Übelkeit und Erbrechen.<br />

Manche fühlen sich, besonders<br />

nach Vollnarkosen,<br />

auch Stunden nach dem<br />

Aufwachen noch benommen<br />

und wie betrunken.<br />

Ist das gefährlich?<br />

JANSEN Nicht, wenn es<br />

kontrolliert wird. Es gibt<br />

nach der Narkose verschiedene<br />

Grade der Kontrolle<br />

– vom sogenannten Aufwachraum<br />

bis hin zur postoperativen<br />

Überwachung<br />

auf der Intensivstation.<br />

Was kann man denn tun,<br />

damit man sich danach<br />

schneller erholt?<br />

JANSEN Wenn medizinisch<br />

möglich, sollte man auf<br />

eine Vollnarkose verzichten.<br />

Ansonsten kann der<br />

Anästhesist bei jemandem,<br />

der zur Übelkeit neigt,<br />

auch im Vorfeld schon<br />

Medikamente geben,<br />

um die Beschwerden<br />

zu lindern.<br />

64 9 / 2011


1/ 2 hoch<br />

Foto: Corbis (1), Veer (1), Shutterstock (1), PR (1), Privat (1)<br />

Kann es bei der Narkose<br />

auch zu Wechselwirkungen<br />

mit anderen Medikamenten<br />

kommen?<br />

JANSEN Ja. Viele Medikamente<br />

wirken zusammen<br />

mit der Narkose anders.<br />

Aber das klärt der Anästhesist<br />

vor der OP ab. Wichtig:<br />

alles angeben, was Sie<br />

einnehmen.<br />

Wann darf ich denn<br />

danach wieder normal<br />

essen und trinken?<br />

JANSEN Das hängt natürlich<br />

davon ab, woran man<br />

operiert wurde. Aber es<br />

gilt die Faustregel: Nach<br />

kleineren Eingriffen, die<br />

nicht die Verdauungsorgane<br />

betreffen, können Sie<br />

nach zwei bis vier Stunden<br />

wieder ganz normal essen.<br />

Tee und Wasser trinken<br />

dürfen Sie auch schon<br />

kurz nach dem Sie wieder<br />

aufgewacht sind.<br />

Muss zwischen Narkosen<br />

ein bestimmter Zeitabstand<br />

liegen?<br />

JANSEN Wegen der Narkose<br />

selbst nicht, die heute<br />

verwendbaren Wirkstoffe<br />

werden wirklich schnell im<br />

Körper abgebaut.<br />

Wann kann ich wieder<br />

arbeiten?<br />

JANSEN Das hängt gar<br />

nicht mal von der Narkose<br />

ab, viel mehr davon, wie<br />

groß die Wunden nach<br />

einer Operation sind und<br />

wie gut sie heilen. Als<br />

Faustregel gilt: je größer<br />

die Wunde, umso länger<br />

ist man arbeitsunfähig. Bei<br />

kleinen Schnitten, etwa<br />

wenn Krampfadern entfernt<br />

wurden, können<br />

manche schon am nächsten<br />

Tag wieder arbeiten.<br />

<br />

Anästhesist überwacht<br />

mit seinen Geräten<br />

(siehe vorige Seite) Vitalfunktionen<br />

wie Blutdruck,<br />

Herzschlag, Temperatur,<br />

Atmung. Die Tiefe der<br />

Narkose erkennt er<br />

u. a. am Puls, den Reflexen<br />

der Pupillen, an Schweiß<br />

oder Tränen. Über den<br />

intravenösen Zugang<br />

gibt er permanent hochwirksame<br />

Schmerzmittel.<br />

<br />

OP ist beendet, Anästhesist<br />

gibt keine Medikamente<br />

mehr, die<br />

das Bewusstsein ausschalten,<br />

nur noch Schmerzmittel.<br />

Sobald die natürliche<br />

Atmung wieder<br />

stabil ist, wird Beatmungsschlauch<br />

entfernt.<br />

<br />

Man schläft noch und<br />

wird in den Aufwachraum<br />

geschoben.<br />

<br />

Im Sinne der Anästhesie<br />

ist man zwei Stunden<br />

nach Absetzen der Narkose-Mittel<br />

vollständig wach.<br />

Allerdings fühlen sich<br />

viele noch für<br />

Stunden müde und schlafen.<br />

Sind alle Organfunktionen<br />

stabil und<br />

normal, wird man zurück<br />

aufs Zimmer verlegt.<br />

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Gerade Frauen fühlen sich als Folge eines<br />

Eisenmangels häufig müde und erschöpft.<br />

Gründe für diese Unterversorgung sind z. B.<br />

die Monatsblutung oder einseitige Ernährung.<br />

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Leistungskraft und Energie im Alltag.<br />

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9 / 2011 65<br />

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GESUND & FIT<br />

Rolfing<br />

verbessert<br />

die Haltung<br />

insgesamt,<br />

löst so auch<br />

verspannte<br />

Muskeln im<br />

Nacken.<br />

Endlich<br />

atmet<br />

mein Rücken<br />

auf ...<br />

Immer diese Rückenschmerzen, jeden Tag.<br />

Dabei ist Martin Esser (50) sogar selbst<br />

Physiotherapeut. Doch was er auch ausprobiert –<br />

nichts hilft. Bis er durch<br />

Zufall auf die Rolfing-Methode stößt.<br />

Es klingt paradox. Ein<br />

erfahrener, gut ausgebildeter<br />

Physiotherapeut,<br />

der jahrzehntelang<br />

unter höllischen Rückenschmerzen<br />

leidet. Aber es<br />

war so: Obwohl ich jeden Tag<br />

anderen Menschen dabei<br />

half, Probleme mit ihrem<br />

Körper loszuwerden – bei mir<br />

selbst habe ich irgendwann<br />

doch kapituliert.<br />

Schon alles probiert<br />

Schon seit meiner Jugend<br />

begleitet mich die Scheuermann’sche<br />

Krankheit, eine<br />

Fehlstellung der Wirbelkörper.<br />

Und was habe ich<br />

nicht alles probiert, um die<br />

Schmerzen loszuwerden:<br />

Feldenkrais, Osteopathie,<br />

Kieser-Training ...<br />

Aber die Beschwerden<br />

wurden immer schlimmer.<br />

Denn meine Muskeln versuchten<br />

die fehlgebildeten<br />

Wirbelkörper mit aller Kraft<br />

auszugleichen. Die Folgen<br />

waren extrem verspannte<br />

Schultern und Nacken.<br />

Körper analysiert<br />

Aber dann lernte ich bei<br />

einem Tanzkurs einen Teilnehmer<br />

kennen, der zwar<br />

auch die Scheuermann’sche<br />

Krankheit hatte, aber keine<br />

Rückenschmerzen! Ich war<br />

wie elektrisiert, wollte natürlich<br />

wissen, was sein Geheimnis<br />

ist: Rolfing, sagte er.<br />

Gleich am nächsten Tag<br />

hörte ich mich um, sprach mit<br />

Kollegen, recherchierte im Internet.<br />

Der Heilpraktiker und<br />

Rolfer Aman Andres Kohlbach<br />

wurde mir empfohlen.<br />

In meiner ersten Stunde<br />

schilderte ich kurz meine Beschwerden,<br />

dann ging es auch<br />

schon los. Hemd, Hose, Socken<br />

zog ich aus, im Zimmer<br />

66 9 / 2011


Fotos: Jahreszeiten Verlag, privat<br />

sollte ich auf und ab gehen,<br />

mich mehrmals hinsetzen<br />

und den Oberkörper vorneigen.<br />

Dabei studierte Kohlbach<br />

mich von allen Seiten, wie<br />

mein Körper sich bewegt. Er<br />

machte sogar Fotos. Dann<br />

könne man nach der Therapie<br />

sehen, was sich verändert<br />

habe. Denn im Moment, so<br />

erklärte mir der Experte, sehe<br />

er schon an der Stellung meiner<br />

Füße, dass ich mein Gewicht,<br />

z. B. beim Laufen, nicht<br />

richtig verlagere – mir selbst<br />

war das nie aufgefallen.<br />

Sanftes Kneten<br />

Noch in der ersten Stunde<br />

behandelte er meine Beine.<br />

Mal fest, mal sanft knetete<br />

und drückte er mit seinen<br />

Händen das Bindegewebe<br />

zwischen Haut und Muskeln<br />

entlang der Waden und<br />

Oberschenkel. Dabei erklärte<br />

er mir, dass das Bindegewebe<br />

im wahrsten Sinne des<br />

Wortes zu verstehen sei – es<br />

verbindet Gewebe wie Organe,<br />

Haut und Muskeln miteinander.<br />

So können sich<br />

Spannungen, Schon- und<br />

Fehlhaltungen über den<br />

ganzen Körper ausbreiten,<br />

obwohl ihre eigentliche Ursache<br />

lokal begrenzt ist. Deshalb<br />

behandeln Rolfer nach<br />

festem Schema auch immer<br />

den ganzen Körper.<br />

Fühlt sich gut an<br />

Es war wirklich erstaunlich,<br />

aber schon nach dem ersten<br />

Mal fühlte ich mich anders.<br />

Ich stand lockerer, entspannter<br />

– irgendwie richtiger.<br />

Das angenehme Gefühl hielt<br />

die nächsten Tage an. Durch<br />

das Rolfen war etwas in mir<br />

in Gang gesetzt worden. Ich<br />

beobachtete mich selbst viel<br />

genauer, wie ich ging, wie<br />

ich mich bewegte, wie mein<br />

Körper reagierte.<br />

Im Wochen-Rhythmus hatte<br />

ich dann die nächsten Sitzungen<br />

bei Kohlbach. Jedes<br />

Mal behandelte er eine andere<br />

Partie meines Körpers.<br />

So machte er nacheinander<br />

auch das Bindegewebe von<br />

Nacken, Schultern, Rücken,<br />

Brust, Bauch, Becken, Kopf,<br />

Füßen, Armen usw. locker<br />

und geschmeidig.<br />

Nach jeder Behandlung<br />

verbesserte sich meine Haltung<br />

Stück für Stück weiter.<br />

Zum Schluss war es, als hätte<br />

ich ein enges Korsett aus<br />

Schmerzen abgelegt.<br />

Heute bewege ich mich<br />

viel freier. Wenn ich mir<br />

beispielsweise die Schuhe<br />

binde, bücke ich mich nicht<br />

mehr unter Schmerzen, sondern<br />

rolle wie selbstverständlich<br />

die Wirbelsäule ein. Vor<br />

allem aber sind die chronischen<br />

Rückenschmerzen<br />

weg, die mich jahrelang begleiteten.<br />

Ein halbes Jahr ist<br />

seit der letzten Behandlung<br />

vergangen.<br />

Viel beweglicher<br />

Nur manchmal, wenn ich lange<br />

arbeite, verfällt mein Rücken<br />

noch in die alte, schiefe<br />

Haltung zurück. Doch sobald<br />

mir das bewusst wird, richtet<br />

sich mein Körper sofort<br />

wieder auf. Ob das Rolfen<br />

mein Problem für immer gelöst<br />

hat, ich weiß es nicht.<br />

Auf jeden Fall hat es mir einen<br />

großen Schritt weiter<br />

geholfen. Ulrich Steen<br />

Aman Andres<br />

Kohlbach,<br />

Rolfer aus Köln<br />

Hier hilft<br />

Rolfing<br />

Besonders gut wirkt<br />

die Methode bei:<br />

• chronischen<br />

Rückenschmerzen,<br />

• Verspannungen<br />

von Nacken<br />

und Schultern,<br />

• Knie-, Hüftproblemen<br />

• und auch bei<br />

Migräne.<br />

Eine Rolfing-Therapie<br />

umfasst in der Regel<br />

10 Sitzungen. Pro<br />

Sitzung wird eine<br />

Körperregion behandelt.<br />

Krankenkassen<br />

übernehmen<br />

die Kosten nicht<br />

(ca. 100 Euro<br />

pro Sitzung). Zertifizierte<br />

Therapeuten<br />

findet man<br />

im Internet unter<br />

www.rolfing.de<br />

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fortissimum 500 ist ein Vitaminpräparat zur Behandlung eines Vitamin E-Mangels. Optovit ®<br />

fortissimum 500 ist nicht geeignet zur Behandlung von Vitamin E-Mangelzuständen, die mit einer<br />

gestörten Aufnahme von Vitamin E aus dem Darm einhergehen. In diesen Fällen stehen parenterale<br />

Zubereitungen (Spritzen) zur Verfügung. Enthält Sorbitol und Sojaöl. Sojaöl (Ph. Eur.) kann sehr selten<br />

allergische Reaktionen hervorrufen. Packungsbeilage beachten. Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />

lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. P-11-01/V2<br />

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bewegt<br />

Bewegung ist Lebensfreude.<br />

Begeistert sein. Unterwegs sein.<br />

Von A nach B. Und zu sich selbst.<br />

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Vitamin 9 / 2011 E-Mangel 67 bedingt sind.<br />

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GESUND & FIT<br />

PC im Internetcafé<br />

Einkaufswagen<br />

VORSICHT,<br />

KEIME!<br />

Ob Ketchup-Flasche an der<br />

Pommesbude, Einkaufswagen oder<br />

Geldautomat – überall lauern<br />

gefährliche Bakterien – siehe EHEC.<br />

Vor den meisten kann man<br />

sich einfach schützen.<br />

Prof. Andreas Podbielski, Leiter des Instituts für<br />

Mikrobiologie am Universitätsklinikum Rostock<br />

Ketchup-Flasche<br />

GEFÄHRLICH, WEIL<br />

Steht oft wochenlang<br />

bei Zimmer-Temperatur<br />

auf dem Tisch. Im<br />

übergelaufenen Ketchup<br />

vermehren sich häufig<br />

Noroviren, die Durchfall<br />

und Erbrechen auslösen.<br />

BESSER Abgepackte<br />

Ketchup-Portionen<br />

benutzen oder Serviette<br />

nehmen, um die<br />

Flasche anzufassen.<br />

Fliesen im Bad<br />

GEFÄHRLICH, WEIL<br />

Im Schwimmbad gedeihen<br />

im feuchtwarmen Klima<br />

des Pilzsporen prächtig.<br />

Vor allem bei mangelnder<br />

Hygiene in den Räumen. Bis<br />

zu fünf Tage können Sporen<br />

auf Kacheln überleben und<br />

z. B. Fußpilz verursachen.<br />

BESSER Nicht zu lang<br />

im Wasser bleiben – bei<br />

schrumpeliger Haut steigt<br />

das Pilz-Risiko.<br />

GEFÄHRLICH, WEIL<br />

Die Tastaturen werden<br />

selten geputzt. Vor allem<br />

Schimmelpilze können<br />

auf Plastik bis vier Wochen<br />

überleben und schwere<br />

Bronchitis auslösen. Das<br />

Risiko für Gesunde mit<br />

intaktem Immunsystem<br />

ist jedoch gering.<br />

BESSER Hände nach PC-<br />

Arbeit mit einem Tuch (z. B.<br />

Sagrotan) desinfizieren.<br />

Haltegriff im Bus<br />

GEFÄHRLICH, WEIL<br />

Auf Kunststoff- und<br />

Metallgriffen halten sich<br />

z. B. Grippe-Viren bis zu<br />

drei Stunden, lösen in der<br />

Zeit leicht einen Infekt aus.<br />

BESSER Sitzplatz suchen<br />

oder irgendwo anlehnen,<br />

statt sich festzuhalten.<br />

Ansonsten Griff mit<br />

Handschuh anfassen.<br />

Öffentliches WC<br />

GEFÄHRLICH, WEIL<br />

An Türgriffen und<br />

Seifenspendern lauern oft<br />

Coli-Bakterien vom Typ<br />

Escherichia. Sie lösen u. a.<br />

Durchfall und Erbrechen<br />

aus. Klo-Brillen sind eher<br />

ungefährlich, da sich an<br />

aufliegenden Oberschenkeln<br />

viel weniger Bakterien<br />

befinden als an Händen.<br />

BESSER Türgriff mit dem<br />

Unterarm runterdrücken,<br />

Seifenspender mit einem<br />

Stück Papier anfassen.<br />

GEFÄHRLICH, WEIL<br />

Bei Tests wurden an<br />

den Griffen zahllose<br />

Keime entdeckt. Auch<br />

der berüchtigte Krankenhauserreger<br />

MRSA. Selbst<br />

auf Plastik können die Viren<br />

wochenlang überleben<br />

und bei geschwächtem<br />

Immunsystem u. a. Lungenentzündung<br />

auslösen.<br />

BESSER Während des<br />

Einkaufens nicht mit der<br />

Hand ins Gesicht fassen.<br />

Zuhause sofort gründlich<br />

Hände mit Seife und<br />

warmem Wasser waschen –<br />

mindestens 20 Sekunden.<br />

Geldautomat<br />

GEFÄHRLICH, WEIL<br />

Häufig lauern hier Schnupfenviren,<br />

weil jemand auf<br />

die Tastatur geniest hat.<br />

Diese Viren halten nur wenige<br />

Stunden, können aber<br />

hoch ansteckend sein.<br />

BESSER Zum Tippen<br />

der Tasten Kugelschreiber<br />

benutzen. Vorsicht, dass<br />

dabei die Geheimnummer<br />

nicht ausgespäht wird!<br />

GEWUSST?<br />

Geld ist harmlos.<br />

Münzen sind aus<br />

unedlem Metall,<br />

töten Bakterien<br />

sogar ab; auch auf<br />

Scheinen finden<br />

sich so gut wie keine<br />

gefährlichen<br />

Erreger.<br />

Fotos: Getty Images, Shutterstock, privat<br />

68 9 / 2011


Fit mit 50<br />

6. SCHÖNE ARME<br />

Aus schlaff wird straff!<br />

DAS STÄRKT RÜCKEN UND TRIZEPS<br />

A<br />

Schultern<br />

bleiben tief<br />

B<br />

Bauchnabel<br />

leicht nach<br />

innen ziehen<br />

Finger zeigen<br />

zum Po<br />

Halten Sie<br />

Ihre Gelenke fit!<br />

Die große Fitness-Aktion von<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Frau im Leben und<br />

doc ® , dem Schmerz-Gel für<br />

Rücken, Muskeln und<br />

Gelenke<br />

A Auf einen Stuhl setzen. Mit den Händen dicht links und rechts neben dem Po aufstützen. Gesäß<br />

vom Stuhl lösen, mit den Füßen einen Schritt vorwärts wandern. Po schwebt in der Luft. Die Beine<br />

sind hüftbreit geöffnet und gebeugt. B Arme jetzt langsam beugen. Po dabei Richtung Boden absenken.<br />

Ellbogen nach hinten schieben. Unten kurz halten, wieder hochdrücken. 15 Mal wiederholen.<br />

9/2011<br />

69


Fit mit 50<br />

6. SCHÖNE ARME<br />

KRÄFTIGT RÜCKSEITE DER ARME<br />

A<br />

Arm durchstrecken<br />

B<br />

Ellenbogen<br />

zeigt<br />

nach<br />

oben<br />

A Aufrecht hinstellen.<br />

Mit rechts eine<br />

gefüllte Wasserflasche<br />

greifen. Rechten Arm<br />

mit der Flasche<br />

nach oben strecken.<br />

B Unterarm mit der<br />

Flasche langsam nach<br />

hinten absenken. In<br />

einer fließenden Bewegung<br />

wieder anheben,<br />

15 Mal wiederholen,<br />

dann Seite wechseln.<br />

DEHNT ARME UND SCHULTERN<br />

A<br />

Rücken bleibt<br />

gerade<br />

Fotos: Liza Rothfuss, Übungen: Susanne Reddig<br />

B<br />

Ruhig<br />

einund<br />

ausatmen<br />

A Gerade hinstellen.<br />

Linken Arm nach oben<br />

strecken, dann linke<br />

Hand hinter den Rücken<br />

absinken lassen.<br />

Jetzt die rechte Hand<br />

hinter dem Rücken von<br />

unten zur linken Hand<br />

führen. Versuchen,<br />

linke Hand zu greifen.<br />

B Berühren sich die<br />

Finger nicht, Handtuch<br />

als Hilfe in die<br />

linke Hand nehmen.<br />

Dehnung 20 Sekunden<br />

halten, Seite wechseln.<br />

Halten Sie<br />

Ihre Gelenke fit!<br />

IN DER NÄCHSTEN AUSGABE ...<br />

7. Teil Fünf Minuten für ein tolles Dekolleté<br />

Welche Muskeln und Gelenke möchten Sie stärken? Schreiben Sie uns. Adresse Seite 3.<br />

Die große Fitness-Aktion von<br />

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Rücken, Muskeln und<br />

Gelenke<br />

70 9/2011


GESUND & FIT<br />

HILFREICH<br />

Gute Nahrungsergänzungsmittel<br />

für die Augen:<br />

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Ärzte wissen: Wer das Richtige<br />

isst, sieht besser, kann<br />

die Sehkraft so weit verbessern, dass eine Brille nicht mehr nötig ist.<br />

Besser und länger gut<br />

sehen dank des richtigen<br />

Essens – geht<br />

das wirklich? Vieles spricht<br />

dafür. Aktuelle Studien zeigen,<br />

dass die richtige Ernährung<br />

hilft, die Sehkraft zu<br />

erhalten und in bestimmten<br />

Fällen sogar zu verbessern.<br />

Denn unsere Augen sind sehr<br />

empfindliche Gebilde und benötigen<br />

ständigen Nachschub<br />

an bestimmten Nährstoffen.<br />

Beispielsweise<br />

Omega-3-Fettsäure DHA<br />

(Docosahexaensäure) ist<br />

wichtig für den Stoffwechsel<br />

der Augen;<br />

Pflanzenstoffe Lutein und<br />

Zeaxanthin, die Bestandteile<br />

der Makula sind;<br />

Anthocyane, pflanzliche<br />

Farbstoffe, festigen die Blutgefäße<br />

im Auge.<br />

Und was vielen nicht klar<br />

ist – die Augen bestehen zu<br />

einem großen Teil aus Wasser.<br />

Deshalb ist auch Trinken so<br />

wichtig für gesunde Augen.<br />

Welche Lebensmittel sind<br />

besonders gut?<br />

Viel Gemüse und regelmäßig<br />

eine Portion fetten Seefisch<br />

(siehe Tabelle auf der nächsten<br />

Seite):<br />

Lutein und Zeaxanthin stecken<br />

reichlich in Grünkohl,<br />

Spinat, Mais, B<strong>ohne</strong>n usw.<br />

DHA in großen Mengen<br />

in Lachs, Makrele, Hering,<br />

Thunfisch und Sardinen.<br />

Lassen sich auch Augen-<br />

Beschwerden durch richtiges<br />

Essen lindern?<br />

Ja, beispielsweise<br />

Schwierigkeiten, in der<br />

Nacht und bei Dämmerung<br />

zu sehen,<br />

chronisch trockene, brennende<br />

Augen,<br />

durch viel Arbeit am Bildschirm<br />

gereizte und überanstrengte<br />

Augen<br />

und Probleme beim Tragen<br />

von Kontaktlinsen.<br />

Was ist, wenn die Augen<br />

ernsthaft krank sind, zum<br />

Beispiel bei AMD?<br />

Auch dann kann es (in Absprache<br />

mit dem Arzt) helfen,<br />

anders zu essen! Dazu<br />

50%<br />

derer, die<br />

erblinden,<br />

haben<br />

AMD. Mit<br />

Lutein<br />

(Grünkohl,<br />

Spinat)<br />

kann man<br />

vorsorgen.<br />

Nächtliche Wadenkrämpfe?<br />

Wirkt<br />

am<br />

DIREKT<br />

MUSKEL<br />

Limptar ® N<br />

Der Naturstoff Chinin (als Chininsulfat<br />

in Limptar ® N) wirkt direkt am Ort des<br />

Geschehens, am Muskel selbst.<br />

Löst den Krampf und nimmt<br />

so schnell den Schmerz<br />

Akut und auch vorbeugend bei<br />

nächtlichen Wadenkrämpfen<br />

Wirksamkeit schon bei<br />

geringer Dosierung<br />

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Limptar®N 200 mg Filmtabletten. Wirkstoff: Chininsulfat. Anwendungsgebiete:<br />

Limptar®N wird angewendet zur Verhütung und Behandlung nächtlicher Wadenkrämpfe.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die 9 Packungsbeilage / 2011 71 und fragen Sie<br />

Ihren Arzt oder Apotheker. Cassella-med, 50670 Köln. www.limptar.de LIM/PU/11-11/FIL


GESUND & FIT<br />

Richtig essen, besser sehen<br />

Diese Nährstoffe verbessern die Sehkraft und beugen Krankheiten der Augen vor.<br />

NÄHRSTOFF / FUNKTION BEDARF* GUTE QUELLEN**<br />

gibt es Studien. Eine zeigte,<br />

dass trockene AMD langsamer<br />

fortschreitet, wenn viel<br />

Omega-3-Fettsäuren und Lutein<br />

gegessen werden.<br />

Anthocyane Festigen Blutgefäße;<br />

schützen vor freien Radikalen;<br />

verbessern Sicht bei Nacht<br />

Beta-Carotin Schutz vor<br />

Nachtblindheit<br />

EPA/DHA Gut für Blutgefäße,<br />

Netzhaut; wichtig für Tränendrüse<br />

k. A.<br />

2–4<br />

300–<br />

1000<br />

Kupfer Beugt Zellschäden vor 1,0–1,5<br />

Schwarze Johannisbeeren 476, Blau- bzw.<br />

Heidelbeeren 387, Brombeeren 245,<br />

dunkle Kirschen 122, rote Trauben 27<br />

Karotten 8, Grünkohl 5, Spinat 5,<br />

Honigmelone 5, Aprikosen 2,<br />

Brokkoli 1, Paprika 1, Mango 1<br />

Lachs 2 600, Hering 1 900, Makrele 1 800,<br />

Sardine 1 400<br />

Haselnuss 1,3, Walnuss 0,9, Roggen-<br />

Vollkornbrot 0,7<br />

Was ist bei grauem Star?<br />

Auch hier gibt es eine Untersuchung<br />

von 1 800 Frauen<br />

zwischen 50 und 79. Mit dem<br />

Ergebnis: Das Risiko, grauen<br />

Star zu bekommen, sank um<br />

23 %, wenn viel Lutein und<br />

Zeaxanthin gegessen wird.<br />

Allerdings: Hat man schon<br />

eine schwere Augenkrankheit<br />

wie AMD, grauen oder<br />

grünen Star kann man diese<br />

nicht rückgängig machen,<br />

sondern nur den Verlauf positiv<br />

beeinflussen.<br />

Lutein/Zeaxanthin Bestandteil<br />

des Gelben Flecks; wichtig für<br />

scharfes Sehen, schützt vor freien<br />

Radikalen und UV-Strahlen<br />

Vitamin A Wichtig für gutes Sehen;<br />

bei Mangel droht Nachtblindheit<br />

Lutein:<br />

4–12<br />

Zeaxanthin:<br />

1–2<br />

0,8–1,0<br />

Lutein Grünkohl 22, Spinat 10, Mais 1,<br />

Orangen 0,5<br />

Zeaxanthin Grüne B<strong>ohne</strong>n 0,5, Spinat 0,3<br />

Kalbsleber 10, fetter Käse 1, Butter 1,<br />

Eier 0,5<br />

Gibt es ein Alter, ab dem<br />

gesundes Essen den Augen<br />

nicht mehr hilft?<br />

Nein, die Augen sind in jedem<br />

Alter darauf angewiesen, genug<br />

Nähr- und Schutzstoffe<br />

zu bekommen. Natürlich sind<br />

die Effekte umso besser, je<br />

eher man „augenfreundlich“<br />

isst.<br />

Vitamin B 12 Schützt Blutgefäße vor<br />

Ablagerungen<br />

Vitamin B 2 Für Stoffwechsel, hält<br />

Linse klar; beugt grauem Star vor<br />

Vitamin C Fängt freie Radikale<br />

in der Linse; Mehrbedarf bei<br />

grauem Star!<br />

Vitamin E Schutz der Augenlinse<br />

vor UV-Strahlen<br />

Zink Wichtig für Nerven; schützt<br />

vor freien Radikalen<br />

3 μg *** Fisch 9 μg, Schweinefleisch, Eier 2 μg<br />

1,2–1,6<br />

150–300<br />

15–36<br />

7–10<br />

* In mg, wenn nicht anders angegeben. ** In mg pro 100 g Lebensmittel, wenn nicht anders angegeben.<br />

*** 1 mg = 1000 μg<br />

Camembert 30 % Fett 0,7, Eier 0,3,<br />

Magerquark 0,3, Joghurt 0,2, Milch 0,2<br />

Schwarze Johannisbeeren 177, Orangen<br />

50, Orangensaft 44, Gemüse: Paprika 138,<br />

Wirsingkohl 49, Spinat 29<br />

Walnüsse 44, Rapsöl 18, Olivenöl 13,<br />

Haselnüsse 26, Mandeln 26<br />

Rind 4, Cheddarkäse 4, Miesmuscheln 3,<br />

Garnelen 2, Sardellen 1<br />

Sind spezielle Nahrungsergänzungsmittel<br />

für die<br />

Augen sinnvoll?<br />

Ja, wenn eine augenbewusste<br />

Ernährung nicht möglich ist,<br />

z. B. bei Menschen, die<br />

oft außer Haus essen,<br />

eine strenge Diät machen,<br />

bestimmte Lebensmittel<br />

wegen Allergien nicht vertragen<br />

oder nicht mögen,<br />

etwa Fisch.<br />

Kann man diese Präparate<br />

überdosieren?<br />

Nein, wenn man sich an den<br />

Beipackzettel hält, kann es<br />

bei Nahrungsergänzungsmitteln<br />

nicht zum Überdosieren<br />

kommen.<br />

72 9 / 2011


Foto: Getty Images (1), Food Collection (1), Privat (1)<br />

Spinat & Co. helfen, die Sehkraft<br />

zu erhalten und sogar zu<br />

verbessern, in jedem<br />

Alter, zeigen Studien!<br />

Dirk Neuberger, Ernährungswissenschaftler, Autor von „Gesunde Augen – ein Leben lang“<br />

Aber: Nimmt man noch andere<br />

Präparate mit gleichen<br />

Inhaltsstoffen, unbedingt auf<br />

die Höchstmengen (Angaben<br />

auf der Packung) achten. Das<br />

gilt besonders für<br />

Vitamin A (maximal 3 mg<br />

pro Tag) – der Körper reichert<br />

es an, wenn er damit überversorgt<br />

wird;<br />

Beta-Carotin (maximal 10<br />

mg pro Tag), weil es bei Rauchern<br />

in hoher Dosis Lungenkrebs<br />

verursachen kann.<br />

Kann es zu Wechselwirkungen<br />

mit Medikamenten<br />

kommen?<br />

Theoretisch ja. Deshalb sollte<br />

man sich bei Nahrungsergänzungsmitteln<br />

vom Arzt oder<br />

Apotheker beraten lassen.<br />

Vor allem, wenn man regelmäßig<br />

Medikamente nimmt.<br />

Beispielsweise wirken hoch<br />

dosierte Omega-3-Fettsäuren<br />

(Fischölkapseln) gerinnungshemmend.<br />

Wer sowieso<br />

schon ein Medikament zur<br />

Blutverdünnung nimmt, etwa<br />

Marcumar, sollte unbedingt<br />

mit dem Arzt sprechen.<br />

Außer gesund essen, was<br />

kann man sonst noch für<br />

die Augen tun?<br />

Starke UV-Strahlung meiden<br />

– Sonnenbrille tragen!<br />

Augen immer wieder Phasen<br />

der Ruhe und Entspannung<br />

gönnen – beim Lesen<br />

z. B. zwischendurch in die Ferne<br />

schauen oder Augen für einige<br />

Momente schließen.<br />

Wind und Zugluft meiden –<br />

lieber mit Brille Rad fahren.<br />

Augen nicht reiben, erst<br />

recht nicht mit ungewaschenen<br />

Händen.<br />

Augen jährlich beim Arzt<br />

kontrollieren lassen.<br />

Was sind die häufigsten<br />

Augenkrankheiten?<br />

AMD: Die Mitte des Sichtfeldes<br />

ist unscharf oder verbogen,<br />

weil kleinste Blutgefäße<br />

in der Makula wuchern oder<br />

sich Stoffwechselprodukte ablagern.<br />

Vorbeugen kann man<br />

mit Obst und Gemüse, nicht<br />

rauchen, Bluthochdruck vermeiden,<br />

Augen vor UV-Strahlung<br />

schützen.<br />

Grauer Star: Man sieht einen<br />

grauen Schleier über<br />

dem gesamten Sichtfeld,<br />

weil sich die Linse eintrübt.<br />

Vorbeugen kann man auch<br />

hier über gesundes Essen,<br />

UV-Strahlung meiden und<br />

bei Diabetikern Diabetes gut<br />

einstellen.<br />

Grüner Star: Man sieht<br />

Ringe um Lichtquellen, weil<br />

Netzhaut und Sehnerv durch<br />

zu hohen Druck im Auge geschädigt<br />

sind. Ein gesunder<br />

Lebensstil hilft, bei Auftreten<br />

in der Familie regelmäßige<br />

Früherkennung.<br />

Trockene Augen: Augen<br />

brennen, jucken und tränen.<br />

Gut sind fetter Seefisch und<br />

viel blinzeln.<br />

Nachtblindheit: Man sieht<br />

im Dunkeln schlecht, weil<br />

spezielle Sehstäbchen ausfallen.<br />

Viel Gemüse und Obst<br />

helfen hier. Anke Faust<br />

Gewusst?<br />

Wer B<strong>ohne</strong>n isst,<br />

hilft den Augen,<br />

?schärfer zu sehen.<br />

wirkt auf<br />

der Stelle.<br />

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gelenknahen Weichteile (z.B. Schleimbeutel, Sehnen, Sehnenscheiden, Bänder und Gelenkkapsel), Sport- und Unfallverletzungen wie Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. HERMES Arzneimittel GmbH · 82049 Großhesselohe/München<br />

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9 / 2011<br />

73


Urlaub in der Heide<br />

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Unvergleichlichkeit der Lüneburger Heide kennen. CAMP REINSEHLEN Hotel<br />

& Gasthaus ist ein Wohlfühl- und Tagungshotel in natürlicher Atmosphäre.<br />

Einer von vielen Höhepunkten ist das Heideblütenfest (25. – 28. August),<br />

welches mit einem großen Festumzug und anschließender Krönung der<br />

Heidekönigin stattfindet. Nähere Informationen unter www.schneverdingentouristik.de,<br />

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SIE HABEN FRAGEN<br />

Wie bleibt<br />

das Ledersofa<br />

schön?<br />

Das Wichtigste für<br />

glattes Leder: keine<br />

aggressiven Reiniger<br />

(Fleckenentferner)<br />

verwenden, es nicht<br />

dem direkten Sonnenlicht<br />

aussetzen und<br />

regelmäßig abstauben<br />

– Leder bleicht sonst<br />

aus, wird brüchig. Bei<br />

rauem Leder helfen ein<br />

paar besondere<br />

Tipps:<br />

Ab und<br />

zu mit weicher<br />

Bürste<br />

Margarete<br />

Albrecht,<br />

entstauben<br />

Meisterin<br />

der Hauswirtschafgen.<br />

Druck<br />

oder absau-<br />

vermeiden!<br />

Glänzende Stellen mit<br />

spezieller Gummibürste<br />

oder Schmirgelpapier<br />

aufrauen (aber<br />

nur, wenn die Struktur<br />

noch vorhanden ist).<br />

Mit Spezialmittel<br />

imprägnieren. Dabei<br />

auf einen feinen<br />

Zerstäuber achten!<br />

Fotos: Mauritius Images, FoodCollection, Archiv<br />

Löffel lieber aus Holz<br />

Bei Kochlöffeln besser zu Modellen aus<br />

Holz oder Silikon greifen statt<br />

Metall. Denn gerade wenn Sie Reste<br />

aufbewahren, kann ein Metall-Kochlöffel<br />

darin den Geschmack der Speise<br />

verändern. Außerdem wird Metall beim<br />

Aufwärmen schnell heiß.<br />

Tipp<br />

Badreiniger mit Schaum sind<br />

effektiver! Schaum haftet besser<br />

und löst so den Schmutz.<br />

Denk mit (dm), 0,85 Euro<br />

Biff, 2,49 Euro<br />

WENN DER<br />

SOMMER GEHT ...<br />

bringen Astern den Garten zum Leuchten.<br />

Leider neigen hohe Astern zum<br />

Verkahlen. Setzen Sie Gräser oder Fetthenne<br />

davor, um kahle Stiele zu verdecken.<br />

Und im nächsten Jahr: Astern im Juni kräftig<br />

zurückschneiden. So werden sie<br />

später schön buschig.<br />

Frisch gebraten<br />

Eine köstliche Idee für Avocados:<br />

die Spalten salzen, in Semmelbröseln<br />

wenden, in<br />

Olivenöl bei mittlerer Hitze golden<br />

braten. Aber: Nur ca.<br />

4 Minuten brutzeln, Avocado<br />

wird sonst bitter.<br />

<br />

AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN Tolle Rezepte mit Birnen Die besten Cremes, die auch wirken Kissen veredeln<br />

9 / 2011<br />

75


Und die Birnen<br />

leuchteten weit<br />

... heißt es bei Ribbeck im Havelland. Frisch vom Birnbaum sind sie<br />

ein Genuss. Aber eingelegt, gedünstet, gebacken verleihen sie<br />

Herzhaftem diesen Hauch Exotik – und Süßem ein samtiges Aroma.<br />

Wissen Sie noch?<br />

Herr von Ribbeck auf<br />

Ribbeck im Havelland,<br />

Ein Birnbaum in<br />

seinem Garten stand,<br />

Und kam die<br />

goldene Herbsteszeit,<br />

Und die Birnen leuchteten<br />

weit und breit ...<br />

Theodor Fontane<br />

Fast wie ein<br />

Gemälde: in Rotwein<br />

eingelegte<br />

Birnen – das<br />

perfekte Dessert.<br />

Rezept<br />

nächste Seite.<br />

76 9 / 2011


Tarteletts mit Portwein-Birnen und Käse<br />

12 Tarteletts • 2 Birnen • 250 ml Portwein • 40 g brauner Zucker • 1 EL Gewürznelken<br />

2 Sternanis • 1 Stück Zimtstange • Mürbeteig: 300 g Mehl (Typ 1050) • <strong>Salz</strong> • 150 g Butter<br />

1 Ei • Füllung: 1 Zwiebel • 2 EL Olivenöl • 160 g Sellerie • <strong>Salz</strong> • Pfeffer • 1 Ei • 200 ml Sahne<br />

100 g Blauschimmelkäse • 40 g Hartkäse, gerieben • 1 EL Petersilie • 20 g Walnüsse<br />

1 Birnenstücke mit Portwein,<br />

Zucker, Nelken, Sternanis und<br />

Zimt 30 Minuten köcheln. 24<br />

Stunden durchziehen lassen.<br />

2 Mehl, Butter, <strong>Salz</strong>, Ei, 1 EL<br />

Wasser verkneten. Teig 30 Minuten<br />

ruhen lassen. Ausrollen<br />

und mit Förmchen (10 cm Ø)<br />

12 Kreise ausstechen. Teig in die<br />

12 Förmchen geben, kühl stellen.<br />

3 Zwiebelringe und Selleriestücke<br />

mit Öl und 1 EL Wasser dünsten,<br />

würzen und abkühlen lassen.<br />

4 Sahne, Ei, Blauschimmelkäse,<br />

Hartkäse und Petersilie verkneten.<br />

Unter die Sellerie-Mischung heben.<br />

5 Füllung in die Förmchen geben.<br />

Nüsse und Birnen darauf verteilen.<br />

Im vorgeheizten Ofen (180 °C)<br />

etwa 20 Minuten backen.<br />

Tipp<br />

Die Törtchen schmecken<br />

– vor dem Essen<br />

als Häppchen zum<br />

Aperitif oder danach<br />

als kleines Dessert.<br />

Pro Portion 388 kcal, 8 g Eiweiß, 24 g Fett,<br />

31 g Kohlenhydrate, 94 mg Cholesterin, 2,5 BE<br />

Zubereitung 60 Minuten<br />

9 / 2011<br />

77


Tipp<br />

Teil der Haselnüsse<br />

beiseitelegen und in<br />

der Pfanne rösten.<br />

Zum Schluss über<br />

die Tarte streuen.<br />

Birnen-Salat<br />

Für 2 Personen 1 Birne<br />

1 bis 2 EL Zucker • 125 ml<br />

Holundersaft • einige Tropfen<br />

Balsamico-Essig • 80 g<br />

Blattsalat, z. B. Radicchio<br />

75 g Blauschimmelkäse<br />

1 EL geröstete Walnüsse<br />

Schokoladen-Birnen-Tarte<br />

Mürbeteig 225 g Weizenmehl • 25 g Kakaopulver • 125 g gekühlte Butter,<br />

gewürfelt • 85 g Zucker • 1 Ei • Rührteig 45 g Butter • 90 g Zucker • 1 Ei<br />

1 TL Backpulver • 90 g Weizenmehl • Creme 180 g Schokolade • 180 ml<br />

Kaffeesahne • 60 g Haselnüsse, grob gehackt • 1 Birne<br />

1 Ofen auf 170 °C vorheizen.<br />

Mehl, Kakao, Butter, Zucker und<br />

Ei zu einem Mürbeteig verkneten.<br />

30 Minuten ruhen lassen.<br />

2 Springform (23 cm Ø) mit<br />

Schoko-Mürbeteig auslegen,<br />

Rand formen. Form kühl stellen.<br />

3 Rührteig: Butter und Zucker<br />

cremig rühren. Ei, Backpulver<br />

und Mehl unterrühren. Dann<br />

für die Creme Schokolade mit<br />

Kaffeesahne erhitzen, Nüsse<br />

zugeben. Unter Rührteig heben.<br />

Form aus dem Kühlschrank<br />

nehmen, Creme aufgießen.<br />

4 Birne in Spalten schneiden<br />

und verteilen. Im vorgeheizten<br />

Ofen 25 Minuten backen.<br />

Pro Portion (bei 12 Stücken) 416 kcal, 7 g Eiweiß,<br />

23 g Fett, 45 g Kohlenhydrate, 87 mg Cholesterin, 4 BE<br />

Zubereitung 40 Minuten<br />

1 Birne schälen, halbieren,<br />

Gehäuse entfernen. In einen<br />

Topf mit Saft und Zucker<br />

geben. Wasser zufügen, bis<br />

die Birne bedeckt ist. Sud<br />

zum Kochen bringen, bis der<br />

Zucker sich aufgelöst hat, bei<br />

kleiner Flamme 40 Minuten<br />

zugedeckt köcheln lassen.<br />

2 Den entstandenen<br />

Birnensirup mit etwas<br />

Balsamico abschmecken.<br />

Abkühlen lassen.<br />

3 Auf zwei Tellern die<br />

Salatblätter verteilen,<br />

Blauschimmelkäse und<br />

Walnüsse darübergeben.<br />

Mit dem Sirup beträufeln.<br />

Pro Portion 345 kcal,<br />

10 g Eiweiß, 18 g Fett,<br />

27 g Kohlenhydrate,<br />

27 mg Cholesterin, 2 BE<br />

Zubereitung 10 Minuten<br />

Foto: Loupé (4), Taverne Agency (1), Marie Claire (1)<br />

UND ZUM DESSERT FEINE ROTWEIN-BIRNEN<br />

2 bis 3 Birnen in 375 ml Rotwein, 70 g Zucker, 2 TL Honig, etwas Zitronensaft,<br />

Zimt, 1 Vanilleschote und 1 Nelke 30 Minuten köcheln lassen. Herausnehmen<br />

und Sud zu Sirup einkochen lassen. Birnen mit Sirup und Sahne servieren.<br />

78 9 / 2011


Kotelett mit warmem Krautsalat<br />

Für 2 Personen 1 EL Olivenöl • 1/2 Zwiebel • 3 kleine Rote Bete, gekocht • 1 Birne • 2 EL Weißweinessig<br />

<strong>Salz</strong> • Pfeffer • 1 EL brauner Zucker • 1/4 Rotkohl • 2 Koteletts • 2 EL Rapsöl<br />

1 Rotkohl in Streifen schneiden. Mit 1 Teelöffel<br />

<strong>Salz</strong> in eine Schüssel geben und mit dem<br />

Kartoffelstampfer weich stampfen.<br />

2 Zwiebel würfeln, Rote Bete und Birne<br />

vierteln. Olivenöl in der Pfanne erhitzen, Zwiebel<br />

und Rote Bete andünsten und weich kochen.<br />

3 Birne zufügen und 3 Minuten dünsten.<br />

Essig und Zucker unterrühren. Rotkohl zugeben<br />

und weitere 5 Minuten dünsten.<br />

4 Die Koteletts mit <strong>Salz</strong> und Pfeffer einreiben<br />

und bei hoher Hitze 4 Minuten auf jeder Seite in<br />

Rapsöl braten. Mit warmem Krautsalat servieren.<br />

Pro Portion 505 kcal, 37 g Eiweiß, 26 g Fett, 30 g Kohlenhydrate, 90 mg Cholesterin, 2 BE<br />

Zubereitung 20 Minuten<br />

9 / 2011<br />

79


„Das wirkt<br />

gegen Falten!“<br />

„Jünger aussehen in 14 Tagen“, „Reduziert Falten<br />

sichtbar“ – halten Cremes das auch? Ja, versichert die<br />

Professorin Christiane Bayerl und nennt viele Tipps.<br />

Anti-Aging-Pro-<br />

dukte sollen die<br />

Haut in wenigen<br />

Tagen sichtbar verjüngen,<br />

verspricht zumindest die<br />

Werbung. Aber können<br />

Cremes und Co. tatsächlich<br />

so schnell wirken?<br />

PROF. BAYERL Es stimmt.<br />

Knitterfältchen um Augen<br />

und Mund verschwinden<br />

tatsächlich nach 7 bis 14<br />

Tagen. Ist auf der Packung<br />

ein Effekt innerhalb einer<br />

konkreten Zeit gedruckt,<br />

muss dieser in klinischen<br />

Christiane Bayerl ist Professorin und Direktorin der Wiesbadener Klinik für Dermatologie und Allergologie<br />

80 9 / 2011


Studien nachgewiesen<br />

worden sein. Auf solche<br />

Versprechen kann man sich<br />

also tatsächlich verlassen.<br />

Wirken Produkte mit<br />

„Zeit-Versprechen“ also<br />

besser als andere?<br />

BAYERL Nicht unbedingt.<br />

Das Problem bei reifer<br />

Haut ist, dass sie trocken<br />

wird, schuppt und spannt.<br />

Schuld ist der sinkende<br />

Östrogen-Spiegel, durch<br />

den hauteigene Lipide<br />

abnehmen. Um dagegen<br />

etwas zu tun, braucht man<br />

kein Wundermittel, auch<br />

eine normale Feuchtigkeitscreme<br />

mit Lipiden<br />

(Fette) macht reife Haut in<br />

ein paar Tagen wieder<br />

geschmeidiger.<br />

Immer wieder hört man,<br />

dass die Gene das Altern<br />

der Haut beeinflussen.<br />

Kann man überhaupt<br />

dagegen ancremen?<br />

BAYERL Erstaunlicherweise<br />

ja. Gene sind zwar die<br />

Basis dafür, wie die Haut<br />

altert. Aber in welchem<br />

Tempo und wie die Konturen<br />

des Gesichts modelliert<br />

sind, wird stark vom<br />

Lebensstil beeinflusst.<br />

Besonders negativ sind:<br />

Rauchen, intensive Sonnenbäder,<br />

zu wenig Schlaf.<br />

Positiv für die Haut sind<br />

gesundes, vitaminreiches<br />

Essen und Pflege.<br />

Aber was ist mit tieferen<br />

Falten – lassen die sich<br />

auch wegcremen?<br />

BAYERL Ja, auch dagegen<br />

kann man etwas tun, aber<br />

es dauert deutlich länger.<br />

Tiefere Falten oder auch<br />

das „Sagging“, das Absacken<br />

von Wangen und<br />

Halspartie, sind Zeichen<br />

dafür, dass in der Unterhaut<br />

nicht mehr genügend<br />

Collagen gebildet wird.<br />

Und neues Collagen aufzubauen<br />

braucht Zeit. Studien<br />

zeigen: Pflegeprodukte<br />

mit Vitamin-A-Säurederivaten<br />

schaffen in etwa<br />

sechs Monaten einen sichtbaren<br />

Effekt. Gegen Sagging<br />

hilft aber nur die<br />

plastische Chirurgie.<br />

„Selbst gegen tiefe Falten<br />

kann man etwas tun.<br />

Gute Cremes schaffen<br />

das in 6 Monaten.“<br />

Prof. Christiane Bayerl<br />

Und welche Wirkstoffe<br />

helfen dann am besten bei<br />

tieferen Falten?<br />

BAYERL Aufgrund meiner<br />

Erfahrung empfehle ich<br />

• Cremes mit Vitamin-A-<br />

Säurederivaten, etwa<br />

Retinol oder Rentinaldehyde.<br />

Denn diese Substanzen<br />

bauen Collagen nachweislich<br />

wieder auf.<br />

• Auch Radikalfänger, also<br />

Antioxidantien, sind sehr<br />

effektiv, um die schädliche<br />

Wirkung von Sonnenlicht<br />

abzumildern. Hier rate ich<br />

zu gut erforschten Klassikern<br />

wie Vitamin C und E<br />

oder Grüntee-Extrakten.<br />

Ist es sinnvoll, eine<br />

Creme zu wechseln,<br />

weil sich die Haut daran<br />

gewöhnt hat?<br />

BAYERL Nein, und aus<br />

diesem Grund zu wechseln<br />

wäre sogar ein großer<br />

Fehler! Das ständige Testen<br />

von Pröbchen stört nur den<br />

natürlichen Schutzmantel<br />

der Haut und kann zu<br />

Brennen, Jucken und auch<br />

zu Ekzemen führen.<br />

Aber alle sieben Jahre<br />

verändert sich doch die<br />

Struktur der Haut?<br />

BAYERL Die Haut verändert<br />

sich, ja, das stimmt.<br />

Wenn es auch nicht genau<br />

7-Jahres-Zyklen sind. Im<br />

Laufe eines Lebens gibt es<br />

vier Umbrüche, die sich<br />

auf die Haut auswirken.<br />

• Der Wechsel vom Baby<br />

zur Kindheit,<br />

• dann in die Pubertät,<br />

• ins Erwachsenenalter<br />

• und durch die Wechseljahre<br />

ins Alter.<br />

Aber: Die Pflege nicht automatisch<br />

wechseln, sondern<br />

erst, wenn die Haut<br />

wirklich neue Ansprüche<br />

Was glättet<br />

die Haut?<br />

Sechs Wirkstoffe<br />

helfen effektiv gegen<br />

Fältchen. Aber es<br />

kommt darauf an,<br />

welche Art Fältchen<br />

bekämpft werden<br />

sollen bzw. was man<br />

wünscht. Hochwertige<br />

Cremes (siehe<br />

nächste Seite) enthalten<br />

mindestens<br />

einen, oft mehrere<br />

dieser Stoffe.<br />

Fältchen<br />

durch<br />

Sonne<br />

Fältchen<br />

durch trockene<br />

Haut<br />

Straffe<br />

Konturen<br />

Hyaluronsäure<br />

Urea<br />

Retinol (Vitamin A)<br />

Vitamin C<br />

Vitamin E<br />

Q 10<br />

9 / 2011<br />

81


Straffe<br />

Konturen<br />

Gute<br />

Produkte<br />

ELIZABETH<br />

GRANT Vitamin C<br />

Night Cream,<br />

50 ml, ca. 29 Euro<br />

THE BODY SHOP<br />

Vitamin C Daily<br />

Moisturiser, 50 ml,<br />

ca. 20 Euro<br />

VICHY Liftactiv<br />

Retinol HA, 30 ml,<br />

ca. 28 Euro<br />

EUBOS Sensitive<br />

Hyaluron<br />

Repair & Fill, 50 ml,<br />

ca. 20 Euro<br />

EUCERIN Hyal-<br />

Urea Anti-Falten-<br />

Pflege, 50 ml,<br />

ca. 22 Euro<br />

DR. PIERRE<br />

RICAUD Hyalurides<br />

Expert, 40 ml,<br />

ca. 30 Euro<br />

NIVEA Q 10 Plus<br />

Tagespflege light,<br />

50 ml, ca. 13 Euro<br />

DECLARÉ Age<br />

Control Ultimate<br />

Skin Youth – Anti-<br />

Wrinkle Firming<br />

Cream, 50 ml, ca.<br />

40 Euro<br />

DR. THEISS<br />

Olivenöl Intensivcreme,<br />

50 ml,<br />

ca. 10 Euro<br />

Fältchen<br />

durch<br />

trockene<br />

Haut<br />

Fältchen<br />

durch<br />

Sonne<br />

„Meine Tipps<br />

➻ bei einer Creme bleiben<br />

➻ auf gute Wirkstoffe achten<br />

➻ keine Pröbchen testen.“<br />

Prof. Christiane Bayerl erforscht Kosmetik.<br />

stellt, zum Beispiel nach<br />

mehr Feuchtigkeit oder<br />

mehr Fett verlangt.<br />

Woran merkt man<br />

denn, dass die Haut<br />

etwas anderes<br />

verlangt?<br />

BAYERL Wenn man<br />

sich morgens gewaschen,<br />

aber noch nicht eingecremt<br />

hat und kleine Knitterfältchen<br />

deutlich sichtbar<br />

sind. Im Gesicht kann man<br />

kleine, unregelmäßige<br />

Gefäße entdecken, die<br />

Haut wirkt z. B. fahl, aschgrau<br />

oder umgekehrt leicht<br />

gerötet. Bei vielen Frauen<br />

kommt es auch zu Pigmentflecken.<br />

Kann man denn auch<br />

gegen Pigmentflecken<br />

etwas tun?<br />

BAYERL Ja, weil die Altersflecken<br />

direkt an der Oberfläche<br />

der Haut sitzen, sind<br />

sie gut zu behandeln, z. B.<br />

durch Bleichmittel mit<br />

Vitamin C oder ein Peeling<br />

mit Glycolsäure. Am besten<br />

aber ist, man beugt Pigmentflecken<br />

mit gutem<br />

UV-Schutz vor.<br />

Ist es wichtig, dass<br />

Nacht-, Tagescreme, Gesichtswasser<br />

usw. aufeinander<br />

abgestimmt, also<br />

von einer Marke sind?<br />

BAYERL Nein, überhaupt<br />

nicht. Eine ganze Pflegeserie<br />

sieht im Regal natürlich<br />

hübsch aus, nötig ist<br />

das aber nicht. Man kann<br />

ruhig Produkte verschiedener<br />

Marken benutzen.<br />

Ist Kosmetik heute wirkungsvoller<br />

als früher?<br />

BAYERL Ja. Das liegt vor<br />

allem daran, dass wir in<br />

der Forschung immer besser<br />

verstehen, wie die Haut<br />

aufgebaut ist und was sie<br />

braucht. Am meisten tut<br />

sich im Moment bei Antioxidantien.<br />

Die große<br />

Kunst dabei ist es, Rezepturen<br />

zu schaffen, bei denen<br />

die tollen Inhaltsstoffe<br />

auch in der Tube längere<br />

Zeit wirksam bleiben.<br />

Kann es auch passieren,<br />

dass man Produkte nicht<br />

verträgt?<br />

BAYERL Allerdings. Wer<br />

beispielsweise Feuchtigkeitsmasken<br />

und -cremes<br />

zu häufig anwendet, kann<br />

eine „periorale Dermatitis“<br />

bekommen, das sind entzündliche<br />

Knoten um den<br />

Mund. Zu fettige Produkte<br />

können dagegen eine Follikulitis<br />

hervorrufen, bei der<br />

sich die Wurzeln der Gesichtshärchen<br />

entzünden.<br />

Vorsicht auch bei Naturkosmetik!<br />

Zusatzstoffe wie<br />

Arnika oder Kamille können<br />

Allergien auslösen.<br />

Sind Cremes aus der<br />

Apotheke sicherer?<br />

BAYERL Ja, vor allem<br />

Allergiker oder Menschen<br />

mit sehr empfindlicher<br />

Haut sollten zu Dermakosmetik<br />

greifen. Das sind<br />

Produkte, die keine reizenden<br />

Zusätze wie Duftstoffe<br />

enthalten.<br />

Woran merkt man, dass<br />

Menge und Produkt richtig<br />

für einen sind?<br />

BAYERL Bei richtiger Pflege<br />

sollte trockene und<br />

empfindliche Haut nicht<br />

mehr brennen und sich<br />

spürbar entspannen.<br />

Was ist, wenn Cremen<br />

nicht mehr hilft?<br />

BAYERL Cremes erreichen<br />

nur die obersten Hautschichten.<br />

Eine Alternative<br />

sind invasive Methoden. So<br />

können Hyaluronsäure-Filler,<br />

die in die Haut gespritzt<br />

werden, Falten bis<br />

ins untere Gewebe auffüllen.<br />

Botulinumtoxin (Botox)<br />

wird injiziert, um zu<br />

starke Falten aufzuhalten<br />

oder zu vermeiden. Verantwortungsvolle<br />

Ärzte spritzen<br />

nie das ganze Gesicht,<br />

sondern nur einzelne Partien.<br />

Dann kommt es auch<br />

nicht zu dem starren Gesichtsausdruck<br />

wie bei zu<br />

stark gebotoxten Hollywoodstars.<br />

Kristina Junker<br />

Foto: Getty Images (1), PR (4), Privat (1)<br />

82 9 / 2011


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DAS BRAUCHEN SIE<br />

• runde oder<br />

ovale Kissen<br />

• alte Stoffreste<br />

mit floralen<br />

Ornamenten<br />

UND SO GEHT ES<br />

1 Für die Kissen im Stil<br />

der Sixties mehrere Stoffe<br />

kombinieren. Bahnen ausschneiden<br />

(an den Enden<br />

jeweils schmaler werdend),<br />

diese zusammennähen.<br />

TIPP Je kontrastreicher die<br />

Muster, desto ausdrucksvoller.<br />

Zu Stoffen mit großen<br />

Ornamenten passen kleine<br />

Blümchen- oder Paisley-<br />

Muster. Darauf achten, dass<br />

Farben den gleichen Ton<br />

haben bzw. harmonieren.<br />

2<br />

Frisch aus<br />

dem Drucker<br />

DAS BRAUCHEN SIE<br />

• Foto Ihres Lieblingsmotivs<br />

(hier Kaffeekanne)<br />

auf Transferpapier<br />

• nostalgischer Überzug<br />

• breites Samtband<br />

UND SO GEHT ES<br />

1 Mit der Digitalkamera<br />

einen Gegenstand<br />

(z. B. Kaffeekanne) fotografieren.<br />

Das Bild<br />

auf Transferpapier zum<br />

Aufbügeln (Schreibwarengeschäft<br />

oder<br />

Copy-Shop) ausdrucken.<br />

2 Motiv ausschneiden<br />

und aufbügeln. Samtband<br />

um das Kissen<br />

legen, dann das<br />

überstehende Ende<br />

abschneiden und das<br />

Band annähen.<br />

3 Aus den Resten des<br />

Bandes eine Schleife<br />

binden und diese längs<br />

auf das Band heften.<br />

Fotos: Marie Claire (3), Shutterstock, Amy Butler, Loupe Images<br />

BEZUG NÄHEN Viereckiges Kissen mit einem sogenannten Hotelverschluss. So funktioniert es:<br />

des Kissens <strong>plus</strong> 3 cm Nahtzugabe, Breite <strong>plus</strong> 15 cm Zugabe. 3. Stoff zuschneiden, auf links drehen. So zusammen<br />

84 9 / 2011


3 4 5<br />

Mit Samt, Taft<br />

und Pompon<br />

Kunst aus<br />

Hemd-Knöpfen<br />

Feine Seide für<br />

grobes Leinen<br />

DAS BRAUCHEN SIE DAS BRAUCHEN SIE DAS BRAUCHEN SIE<br />

• Kissenbezug aus<br />

Samt, Brokat oder Taft<br />

• Pompon-Borte<br />

UND SO GEHT ES<br />

1 Borten mit kleinen Kreuzstichen<br />

annähen. Verzieren Sie nur<br />

zwei gegenüberliegende Seiten<br />

mit der Borte, sonst wirken die<br />

Kissen schnell überladen.<br />

TIPP Je opulenter die Stoffe,<br />

umso aufwendiger dürfen auch<br />

die Borten sein. Neben Pompons<br />

eignen sich auch große Quasten und<br />

Kordeln für Kissen aus 1 001 Nacht.<br />

Feines zum Verzieren:<br />

• www.spitzen-borten.de<br />

• www.hg-design.de<br />

Kräftige<br />

leuchtende<br />

Farben<br />

• Kissen mit einfarbigem<br />

Bezug (Seide)<br />

• Hemden- oder<br />

Blusen-Knöpfe in<br />

verschiedenen Größen<br />

UND SO GEHT ES<br />

1 Mit Schneiderkreide Silhouette<br />

des Eiffelturms (oder anderes<br />

Motiv) auf den Bezug zeichnen.<br />

2 Knöpfe der Größe nach<br />

anordnen und festnähen. Für eine<br />

edle Optik nur Knöpfe in einem<br />

Farbton verwenden.<br />

TIPP Statt Knöpfe flache Perlen<br />

und Steine aufnähen. Große<br />

Auswahl in idee-Geschäften.<br />

• Filialen unter<br />

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• www.idee-shop.de<br />

• Kissen mit einfarbigem<br />

Bezug (Leinen)<br />

• grünes Stickgarn<br />

• 3–5 Pailletten<br />

• 1 Seidenblume<br />

UND SO GEHT ES<br />

1 Blüten und Blätter einer<br />

Seidenblume (Bastel-<br />

Laden) vorsichtig vom Stiel<br />

abtrennen.<br />

2 Mit Schneiderkreide einen<br />

1 cm dicken Blütenstiel<br />

auf den Überzug aufzeichnen.<br />

Mit grünem Stickgarn<br />

(Steppstich oder schräger<br />

Stielstich) nachsticken.<br />

3 Abgetrennte Blüten und<br />

Blätter mit farblich passendem<br />

Garn an den Stiel anlegen<br />

und annähen. Pailletten<br />

lose auf dem Überzug<br />

verteilen und anheften.<br />

1. Kissen ausmessen und diese Maße mit Schneiderkreide auf den Stoff malen. 2. Stoffmenge: Länge<br />

legen, dass die Öffnung mittig auf der Rückseite liegt. Zusammennähen, auf rechts drehen.<br />

9 / 2011 85


Aktion<br />

leben<br />

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Wer rezeptfreie Arznei über Internet-Apotheken kauft, zahlt oft ein Drittel weniger.<br />

• Aber: Für den Versand werden im Schnitt 4 bis 5 Euro Porto fällig.<br />

• Ausnahme: Ab 15 Euro Warenwert entfallen bei einigen Anbietern die Versandkosten.<br />

• Auch rezeptpflichtige Arzneien lassen sich im Internet bestellen. Dazu Originalrezept<br />

einsenden. Gesetzliche Zuzahlungen (max. 10 Euro) fallen bei Mediherz & Co. auch an.<br />

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Je exotischer die Urlaubsziele,<br />

desto umfangreicher wird die Liste<br />

empfohlener Schutzimpfungen.<br />

Zum Glück übernehmen immer<br />

mehr gesetzliche Krankenkassen<br />

die Kosten für den Impfschutz vor<br />

Cholera, Gelbfieber und Typhus,<br />

bevor Versicherte zu Auslandsreisen<br />

starten. Neben AOK Plus,<br />

AOK Bremen/Bremerhaven, DAK,<br />

Techniker Krankenkasse und Knappschaft<br />

sind das u. a. mehr als sechs<br />

Innungs- und 80 Betriebskrankenkassen.<br />

Eine aktuelle Liste aller<br />

Krankenkassen steht unter www.<br />

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9/ 2011<br />

87


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Start<br />

1<br />

Heil- und Kostenplan<br />

Nach gründlichem Check<br />

der Zähne und Diagnose<br />

des Zahnarztes (z. B. Backenzahn<br />

muss raus) wird der<br />

gesetzlich vorgeschriebene<br />

Heil- und Kostenplan (HuK-Plan)<br />

mit allen Preisen für die Behandlung<br />

(Arzthonorar, Material- und<br />

Laborkosten) erstellt. Die Höhe<br />

des Eigenanteils wird einem oft<br />

getrennt zugeschickt.<br />

3<br />

Unsicher?<br />

Dann hier informieren<br />

Eigene Krankenkasse<br />

Anrufen oder persönlichen Beratungstermin vereinbaren,<br />

Heil- und Kostenplan gemeinsam durchgehen.<br />

Preise für Arzt, Labor und Material checken lassen,<br />

Alternativen (z. B. Sonderwünsche wie Keramik-Legierung<br />

in Zahnfarbe, anderes Labor) durchrechnen lassen.<br />

Zweiter Zahnarzt<br />

Mit dem HuK-Plan des eigenen Zahnarztes<br />

zum zweiten Arzt gehen.<br />

Die Beratung ist für gesetzlich Versicherte<br />

kostenlos. Adressen von Ärzten in der Nähe<br />

bekommt man von der Krankenkasse.<br />

1. Arzt<br />

2Dann neuen Termin<br />

beim Zahnarzt machen.<br />

Alle Fragen klären, z. B.<br />

ob die Standardversorgung<br />

(bei fehlendem Backenzahn:<br />

Brücke mit Metall-Legierung)<br />

reicht. Aber: Zahnärzte sind<br />

Unternehmer – man kann mit<br />

ihnen handeln, auch über die<br />

Kosten des Labors.<br />

Patientenberatungsstelle<br />

Neutrale Beratungsinstanz der Bundeszahnärztekammer<br />

und der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen.<br />

Die Ansprechpartner erstellen sonst auch Gutachten für<br />

Zahnärzte, zeigen gegebenenfalls alternative Behandlungen.<br />

Kosten entstehen nur, wenn man das Ergebnis der Beratung<br />

schriftlich haben möchte. Preis ca. 10 Euro.<br />

Adressen und Telefonnummern gibt es bei der eigenen Krankenkasse,<br />

der Verbraucherberatung, über die Bundeszahnärztekammer<br />

(0800) 823 32 83 oder im Internet unter www.<br />

zahnarzt-zweitmeinung.de<br />

Achtung: Die Zahnärzte der Beratungsstelle müssen Neutralität<br />

bewahren und dürfen deshalb nicht selbst behandeln!<br />

Behandlung<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

88 9 / 2011


+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Brücke, Krone, Implantat – jeder benötigt mal Zahnersatz. Und der kostet viel<br />

Geld. Studien zeigen: Wer eine zweite Zahnarzt-Meinung einholt und ein günstigeres<br />

Labor findet, spart bis zu 50 %. Wie Sie vorgehen, zeigt diese Übersicht.<br />

Foto: Getty Images (3)<br />

Trotzdem<br />

noch unsicher?<br />

Dann<br />

von einem<br />

zweiten<br />

Zahnarzt<br />

untersuchen<br />

lassen.<br />

Auch<br />

das ist für<br />

gesetzlich<br />

Versicherte<br />

kostenfrei.<br />

Untersuchung<br />

beim 2. Arzt<br />

5Zweite<br />

Meinung<br />

Ist der HuK-<br />

Plan des eigenen Zahnarztes<br />

plausibel? Hat er<br />

über alle Alternativen<br />

(z. B. Implantat statt<br />

Brücke, um wie viel<br />

erhöht sich der Eigenanteil?)<br />

beraten?<br />

Oft bestätigt die zweite<br />

Meinung den Behandlungsvorschlag<br />

des<br />

eigenen Zahnarztes. Und<br />

man kann ruhigen Gewissens<br />

mit der Behandlung<br />

beginnen.<br />

Information<br />

4Rücksprache<br />

mit eigenem<br />

Zahnarzt<br />

Nachdem man alle Informationen<br />

hat, sollte man<br />

nochmals mit dem eigenen<br />

Zahnarzt sprechen. Er hat<br />

meist Röntgenaufnahmen<br />

etc., die für die Untersuchung<br />

beim zweiten Arzt wichtig sein<br />

können. Oder aber er kommt<br />

einem im Preis entgegen.<br />

Für Kopien wird meist eine<br />

kleine Gebühr verlangt.<br />

Übrigens: Man muss kein<br />

schlechtes Gewissen haben.<br />

Zweit-Meinungen einholen ist<br />

eine gängige Praxis und wird<br />

von Krankenkassen ausdrücklich<br />

empfohlen.<br />

2. Arzt<br />

6 Unsicher<br />

geworden,<br />

weil man ein<br />

um mehrere Hundert<br />

Euro günstigeres<br />

Angebot hat?<br />

Dann besser bei<br />

anderem Zahnarzt<br />

behandeln lassen.<br />

Behandlung<br />

Internet-Auktion<br />

Zahnersatz<br />

per Mausklick<br />

Viele Krankenkassen arbeiten<br />

mit Internet-Portalen wie<br />

www.medikompass.de und<br />

www.zahngebot.de<br />

(0 81 51) 44 49 70 oder<br />

www.2te-zahnarztmeinung.de<br />

(02 11)2 39 29 80 zusammen.<br />

Hier kann sich jeder kostenlos<br />

anmelden, den HuK-Plan<br />

einstellen, faxen oder per Post<br />

schicken und auf Angebote von<br />

Zahnärzten warten.<br />

Normalerweise geben mehrere<br />

Zahnärzte ihre Angebote ab,<br />

z. B. für Backenzahnkrone mit<br />

Metall-Legierung<br />

(Preis ca. 590 Euro).<br />

Nach etwa 5 Werktagen enden<br />

Auktionen meistens. Gespart<br />

werden laut Stiftung Warentest<br />

zwischen 20 und 50 Prozent.<br />

Dann Kontakt zum Zahnarzt<br />

aufnehmen, ggfs. Behandlungstermin<br />

vereinbaren.<br />

Tipp: Wer lieber beim eigenen<br />

Zahnarzt bleiben möchte,<br />

sollte ihm das günstigere Angebot<br />

zeigen.<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

9 / 2011 89


Einkaufen & Sparen<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Können Sie<br />

ab Mai<br />

noch fernsehen?<br />

700 000 Haushalte sehen<br />

ab 30. April 2012 nichts<br />

mehr. Denn dann wird<br />

das analoge Satelliten-<br />

Fernsehen abgestellt. Was<br />

tun? Braucht man<br />

etwa ein neues TV-Gerät?<br />

Wer ist vom Ende des<br />

analogen TV betroffen?<br />

Alle Haushalte, die TV über<br />

analoge Satelliten-Anlagen<br />

empfangen – das sind bundesweit<br />

etwa 700 000.<br />

Aber: Für alle, die Kabel-TV<br />

oder eine digitale Satelliten-<br />

Schüssel haben oder übers<br />

Internet TV gucken, ändert<br />

sich gar nichts.<br />

Wie erkennt man, ob man<br />

noch analog oder<br />

schon digital fernsieht?<br />

Ganz einfach: TV einschalten<br />

und auf die Bildschirmtext-Seite<br />

198 (ARD oder<br />

ZDF) gehen. Dort steht „Sie<br />

empfangen bereits digital“<br />

oder „Sie empfangen analog,<br />

am 1. Mai 2012 wird<br />

das Signal abgeschaltet“.<br />

Und wenn man analog TV<br />

schaut, was ist zu tun?<br />

Zwei Dinge beachten:<br />

• Da alte analoge Satelliten-Schüsseln<br />

auf Dach<br />

oder Balkon keine digitalen<br />

Signale empfangen können,<br />

diese mit neuem, sogenanntem<br />

Signalumsetzer (LNB)<br />

DAS SOLLTE IHR NEUES TV-GERÄT KÖNNEN<br />

Mind. eine Form des DVB-Empfangs**, meist verfügen<br />

neue Geräte über mehrere Möglichkeiten.<br />

Gute<br />

Fernseher<br />

CI+-Schnittstelle Für Smart-Karte (um private<br />

und<br />

Bezahlsender empfangen zu können).<br />

Sat-<br />

HDMI Ideal sind mehrere HDMI-Eingänge für<br />

Receiver<br />

DVD- und Blu-Ray-Spieler, Camcorder, Spielekonsolen<br />

wie Sony Playstation oder Nintendo Wii.<br />

90 9 / 2011<br />

nachrüsten lassen – am<br />

besten vom Fachmann.<br />

• Außerdem benötigen Sie<br />

ein digitales Extra-Empfangsgerät<br />

(Sat-Receiver).<br />

Können auch noch ältere<br />

Röhren-Fernseher digitale<br />

Signale empfangen?<br />

Ja und nein. Ein älterer<br />

Fernseher kann Signale<br />

empfangen, aber nicht die<br />

bessere Bildqualität des<br />

Digitalfernsehens darstellen.<br />

Wie teuer ist Umrüsten?<br />

Gute Receiver (siehe unten)<br />

kosten ca. 80 Euro, LNB ca.<br />

50 Euro, Montage und Anschluss<br />

ca. 100 Euro, alles in<br />

allem also ca. 230 Euro.<br />

Gibt es auch Fernseher<br />

mit einem integrierten<br />

Sat-Receiver?<br />

Fast alle neuen TV-Geräte<br />

haben eingebaute Receiver.<br />

Gibt es Alternativen zu<br />

Sat-TV und Sat-Receiver?<br />

Ja. Entweder das – abgesehen<br />

von GEZ-Gebühren –<br />

kostenlose digitale terrestrische<br />

Fernsehen (DVB-T)<br />

oder Fernsehen via Internet.<br />

Welche Geräte benötigt<br />

man für DVB-T?<br />

• Alle TV-Geräte, auch alte,<br />

sind DVB-T-fähig.<br />

• Sie benötigen nur einen<br />

externen DVB-T-Receiver (ab<br />

40 Euro) und eine Zimmerantenne<br />

(ab 15 Euro).<br />

• Ist Ihr TV-Gerät jünger als<br />

drei Jahre, dann dürfte ein<br />

DVB-T-Empfänger bereits<br />

eingebaut sein; dies ist seit<br />

etwa 2008 die Regel.<br />

Und für Internet-TV?<br />

Datenflat, passende Software<br />

und Extra-Empfangsbox<br />

kosten zusammen ab<br />

ca. 100 Euro. Aber: Oft sind<br />

Leitungen zu langsam.<br />

GUTE<br />

RECEIVER*<br />

Dream-Multimedia<br />

Dreambox DM 800,<br />

530 Euro<br />

Kathrein UFS 940sw,<br />

270 Euro<br />

Telestar Diginova<br />

HD+, 135 Euro<br />

GUT GETESTETE* GERÄTE MIT SAT-RECEIVER<br />

+++ Panasonic TX-P42GT30E, 107 cm, 1.030 Euro<br />

+++ Toshiba 40VL748, 102 cm, 600 Euro<br />

+++ Sony KDL-46HX805, 117 cm, 1.000 Euro<br />

+++ Philips 37PFL8605K, 94 cm, 780 Euro<br />

+++ Samsung LE 40D579, 101 cm, 750 Euro<br />

Alle Fernsehgeräte mit eingebautem Empfänger<br />

für DVB-C, DVB-T und DVB-S<br />

* Quelle: Stiftung Warentest. **DVB-S = digitales Satellitenfernsehen. DVB-C = digitales Kabelfernsehen. DVB-T = digitales terrestrisches Fernsehen.<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Foto: DDP (1), Ullstein (1), InterTopics (1), Plainpicture (1), Süddeutsche Zeitung (1), Hipp Foto (2), PR (7)


auf einen Blick: vollwertige TV-Zeitschrift &<br />

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TIPPS<br />

Arztdeutsch<br />

übersetzen<br />

Sie verstehen die<br />

Fachbegriffe nicht,<br />

die Ihr Arzt verwendet,<br />

können darum<br />

mit den Diagnosen<br />

nichts anfangen?<br />

www.washabich.de<br />

bietet kostenlose<br />

Hilfe. 170 Experten<br />

übersetzen das<br />

Fachchinesisch<br />

in verständliches<br />

Deutsch.<br />

Computer<br />

reinigen<br />

Staub kann Ihre<br />

PC- Laufwerke<br />

verschmutzen.<br />

Die Folge: Der Computer<br />

funktioniert<br />

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z. B. die „Fellowes<br />

Reinigungsdisk“,<br />

ab 3 Euro im<br />

Fachhandel.<br />

Vor Druck<br />

anschauen<br />

Sie möchten eine<br />

Seite ausdrucken<br />

und vorher sehen,<br />

wie sie gedruckt<br />

aussieht? Wenn<br />

Sie gleichzeitig<br />

„Strg“ + „alt“ + „i“<br />

drücken, können<br />

Sie eine Druckansicht<br />

aufrufen.<br />

Schöneres Schriftbild<br />

mit Word: So geht’s!<br />

Sie möchten in Ihrem Word-Dokument einige Worte hervorheben, die<br />

Art der Schrift oder die Größe ändern? So gelingt es ganz leicht!<br />

1<br />

Einen Text anlegen<br />

Zuerst öffnen Sie ein<br />

neues Word-Dokument.<br />

Dazu in der Befehlsleiste<br />

„Datei“ und „Neu“<br />

wählen. Sie haben nun<br />

zwei Möglichkeiten:<br />

• Sie können Ihren Text<br />

zuerst eingeben und das<br />

Schriftbild später durch<br />

Markieren der Worte oder<br />

Sätze ändern.<br />

• Oder Sie legen das Schriftbild<br />

schon vor dem Schreiben<br />

fest. Wichtig ist, dass<br />

Sie den Text zwischendurch<br />

sichern.<br />

Das Werkzeug, um Texte zu<br />

bearbeiten und zu formatieren<br />

finden Sie bei Word<br />

oben in der Symbolleiste.<br />

Klicken Sie auf „Start“ und<br />

Sie erhalten alle Symbole,<br />

die Sie benötigen.<br />

2Schriftgröße wählen<br />

Wenn eine Schrift die<br />

Schriftgröße 10 pt („pt“ =<br />

Maßeinheit „Punkt“) hat,<br />

ist eine Zeile auf dem Papier<br />

etwa 3,5 mm hoch.<br />

Klicken Sie auf den Pfeil<br />

rechts neben der Zahl und<br />

„scrollen“, also rollen Sie<br />

mit der Maus auf die gewünschte<br />

Punktgröße. Für<br />

einen längeren Text sind<br />

Schriftgrößen von 10 oder<br />

12 pt am besten. Überschriften<br />

sollten nicht größer<br />

als 28 pt sein.<br />

Art der Schrift<br />

3 Links neben dem Feld<br />

für die Punktgröße sehen<br />

Sie ein Feld, das die verfügbaren<br />

Schriften zeigt. Wählen<br />

Sie über den Pfeil rechts<br />

daneben die passende<br />

Schrift aus. Hier einige<br />

Beispiele für dieselbe<br />

Schriftgröße, aber verschiedene<br />

Schriftarten:<br />

• Arial 9 pt<br />

• Arial Black 9 pt<br />

• Chalkboard 9 pt<br />

• Times New Roman 9 pt<br />

1. Wenn Sie<br />

auf „Start“<br />

klicken, öffnet<br />

sich die Symbolleiste.<br />

4<br />

Etwas hervorheben<br />

Manchmal möchte man<br />

einzelne Wörter oder einen<br />

Satz im Text betonen. Dazu<br />

gibt es diese Möglichkeiten:<br />

• Fett<br />

• Kursiv<br />

• Unterstrichen<br />

Tipp: Heben Sie nicht zu<br />

viele Worte hervor, sonst<br />

wirkt es nicht mehr, der<br />

Text wird unübersichtlich.<br />

5Absätze gestalten<br />

Mit einer weiteren Funktion<br />

können Sie ganze Absätze<br />

gestalten, entscheiden, ob ein<br />

Text links- oder rechtsbündig<br />

geschrieben werden soll.<br />

2. Klicken Sie auf<br />

den Pfeil.<br />

Wählen Sie aus<br />

Schriftart und<br />

-größe eine aus.<br />

3. Über diese<br />

Symbole gestalten<br />

Sie Absätze<br />

z. B. links- oder<br />

rechtsbündig.<br />

Illustration: Dieter Braun<br />

UNSERE EXPERTIN BRIGITTE KAFKA VOM SENIOREN-INTERNET-CAFÉ INTERN@TTO IN GLADBECK<br />

92 9 / 2011


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Daten für die Bestellabwicklung und für Werbezwecke. Sie können<br />

der Nutzung oder Übermittlung Ihrer Daten für Zwecke<br />

der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung jederzeit<br />

widersprechen. Geschenk, solange Vorrat reicht.<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Telefonnummer (für Rückfragen und bes. Angebote)<br />

E-Mail (für Rückfragen und bes. Angebote)<br />

Ja, ich möchte von weiteren Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich<br />

einverstanden, dass Bayard Media mich zukünftig per Telefon und/<br />

oder E-Mail über interessante Angebote und Aktionen informiert.<br />

Bankleitzahl<br />

Geldinstitut<br />

Ich zahle per Rechnung<br />

Datum<br />

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Unterschrift<br />

Bitte einsenden an: Aboservice, <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Heuriedweg 19, 88131 Lindau<br />

Vertragspartner: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, HRA 15029 Augsburg, Geschäftsführung: Horst Ohligschläger.<br />

8160


RÄTSEL<br />

Sudoku<br />

In jeder Zeile, Spalte und jedem 9er-Block aus 3 × 3 Käst chen<br />

müssen alle Zahlen von 1 bis 9 stehen! Beim leichten<br />

Su doku oben links sind die Vieren ein guter Ansatz, beim mittleren<br />

Sudoku daneben die letzte Spalte. Die Hürde beim<br />

kniffligen Sudoku: Die vier Zahlen der zweiten Spalte, die auch in<br />

der neunten stehen, legen die Verteilung in der ersten Zeile fest.<br />

Lösungswort aus Heft 7/2011<br />

Gewonnen hat<br />

Der Gewinn:<br />

Lösung aus<br />

Heft 8/11:<br />

Rosmarin<br />

Auflösungen<br />

Amazonas<br />

Renate Lösch, Winsen<br />

Ein Wertgutschein (800 Euro) für<br />

das luxuriöse Dorint Strandresort<br />

& Spa auf Sylt/Westerland<br />

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />

94 9 / 2011


DAS KENNEN SIE AUCH!<br />

Angelika Euler hat vier Kinder und sechs Enkel und erzählt<br />

jeden Monat aus ihrem alltäglich turbulenten Leben.<br />

Fotos: Franklin Berger (1), Shutterstock (1)<br />

Da rennt er mir<br />

entgegen, der blonde Junge.<br />

„Mein“ Tobi. Und fast<br />

bin ich versucht, die Arme<br />

auszubreiten. So wie damals,<br />

im Kindergarten, als<br />

er mich immer fast umwarf<br />

vor Freude. Gott sei Dank<br />

habe ich mich gerade noch<br />

besonnen, schließlich sähe<br />

das komisch aus – bei einem<br />

Zehnjährigen. Außerdem<br />

fliegt er <strong>ohne</strong>hin an mir<br />

vorbei, seinem Kumpel Paul<br />

entgegen. Dem muss er<br />

„ganz schnell“ noch etwas<br />

„gaaaanz Wichtiges“ erzählen.<br />

Klar doch, Tobi, versteh<br />

ich. Und trotzdem ist er<br />

wieder da. Dieser schmerzvolle<br />

Stich, den ich in letzter<br />

Zeit häufig spüre. Es ist das<br />

Wissen um das „Vorbei“,<br />

das „Nie-mehr-wieder“.<br />

Früher, da war der Montag<br />

für uns ein „magischer<br />

Tag“ (da holte ich ihn immer<br />

vom Kindergarten ab).<br />

Unser Tag, an dem ich mir<br />

immer etwas Besonderes<br />

ausgedacht habe. Zum<br />

Flüsschen gehen und barfuß<br />

über die Baumstämme<br />

balancieren. Die Spitze des<br />

Leopoldsberges erklimmen.<br />

Zusammengekuschelt auf<br />

dem Sofa Geschichten vorlesen.<br />

Früher wusste ich<br />

genau, wie ich seine Kinder-<br />

Augen zum Leuchten<br />

bringe. Und heute? Sitzt<br />

mir die Unsicherheit ständig<br />

im Nacken: „Will Tobi wirklich<br />

den Nachmittag mit<br />

seiner alten Omi verbringen<br />

oder doch lieber mit seinen<br />

Kumpels spielen? Warum ist<br />

Mein<br />

großer<br />

kleiner<br />

Tobi<br />

!<br />

test du denn? Es ist doch<br />

völlig normal, dass Tobi<br />

sich abnabelt. Er ist ein<br />

großer Junge, wird erwachsen.<br />

Das muss so<br />

sein …“, sagt mein Kopf.<br />

Aber ich will ihn nicht ganz<br />

verlieren …“, sagt mein<br />

Herz. – Dass das aber auch<br />

nie aufhört. Diese Sehnsucht,<br />

dass irgendetwas<br />

einmal „bleiben“ möge.<br />

Schon bei Tobis Mutter<br />

fing es an. Sie war mein<br />

erstes Kind, und auch sie<br />

verließ mich (natürlich)<br />

eines Tages, ging ihre eigeer<br />

so still? Früher ist doch<br />

alles nur so aus ihm herausgesprudelt.<br />

Nerve ich ihn<br />

etwa oder ist er nur ruhiger<br />

geworden? Ich weiß es<br />

nicht. Und traue mich auch<br />

nicht zu fragen. Könnte er ja<br />

doof finden. So entrückt er<br />

mir. Von Mal zu Mal ein<br />

bisschen mehr. Als hätte sich<br />

eine unsichtbare Glasscheibe<br />

zwischen uns geschoben.<br />

„Dumme alte Gans“,<br />

schelte ich mich dann,<br />

wenn es mal wieder so<br />

richtig pikst. „Was erwar-<br />

nen Wege. Genauso wie<br />

meine anderen drei Kinder.<br />

Und jedes Mal blutete<br />

mein Herz, wie jetzt ...<br />

Und dann – ganz plötzlich<br />

– sind sie wieder da. Diese<br />

magischen Momente, in<br />

denen Tobi mir wieder ganz<br />

vertraut ist. So wie heute:<br />

Wir waren in der Oper, die<br />

er so liebt, seit er ein ganz<br />

kleiner Kerl ist. Genauso<br />

wie ich. Und jetzt, nachdem<br />

wir noch in der Küche<br />

geplaudert haben, schlüpft<br />

er in den Pyjama, der ihm<br />

schon viel zu kurz ist, und<br />

ins frisch überzogene Bett<br />

– „sein“ Bett. „Gute Nacht,<br />

Tobi“, sage ich, unsicher. Ob<br />

er wohl noch einen Gute-<br />

Nacht-Kuss von mir will?<br />

Er nimmt schon fast die<br />

ganze Länge des Bettes ein.<br />

Ein enttäuschter Ausdruck<br />

huscht über sein liebes<br />

Jungengesicht. „Was? Du<br />

gehst schon?“ (Es ist 11!)<br />

„Leg dich doch noch mal<br />

zu mir. Bitte, bitte.“ – Ganz<br />

verwirrt vor Glück schlüpfe<br />

ich zu ihm und er schmiegt<br />

sich zutraulich an mich.<br />

„Ach Omi!“, flötet er. „Bei dir<br />

ist’s immer so gemütlich!“<br />

Und so bleibe ich bei ihm,<br />

bis sein tiefer, regelmäßiger<br />

Atem mir zeigt, dass er<br />

schläft. Mit leisem Schmerz<br />

betrachte ich ihn: die<br />

langen Wimpern, die<br />

zarten Wangen, den leicht<br />

geöffneten kindlichen<br />

Mund. Wie lange noch?<br />

Aber dann sage ich mir:<br />

„Carpe diem!“, und gehe<br />

dankbar in mein Bett.


UNSER LEBEN<br />

Darf ich bitten?<br />

Auch wer allein<br />

kommt, findet in<br />

der „Strandbar<br />

Mitte“ schnell<br />

jemanden zum<br />

Tanzen – mit Blick<br />

auf die Spree.<br />

96 9 / 2011


Lass<br />

uns<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

Christina Bylow<br />

Sabine Braun<br />

Walzer, Foxtrott, einfach so unter freiem Himmel. Jeden Abend treffen sich in<br />

Berlin Alt und Jung, um zu tanzen – für ein paar Minuten oder die halbe Nacht.<br />

Sie ist allein gekommen, die elegante Frau<br />

um die 50. Das kastanienbraune Haar fällt<br />

ihr in großen Locken über die Schultern. Das türkisfarbene<br />

Kleid leuchtet wie ein Signal, als sie<br />

an die Tanzfläche herantritt. Sie lässt den Blick<br />

wandern, lächelt jemandem zu. Und beginnt<br />

sich ganz sacht im Takt der Musik hin- und herzuwiegen.<br />

„Mamama Mama Maria“, schallt es<br />

aus den Lautsprechern, ein Schlager von Ricchi<br />

& Poveri, aus den frühen Achtzigern. Ein junger<br />

Mann tritt an ihre Seite, kariertes Hemd,<br />

9 / 2011<br />

97


UNSER LEBEN<br />

Sie suchen<br />

gute Tanzmusik?<br />

Die<br />

Doppel-CDs<br />

der Reihe<br />

„Ballroom<br />

Nights“<br />

bieten<br />

die ganze<br />

Palette von<br />

Standard und<br />

Latein. Ab<br />

25 Euro, im<br />

Fachhandel.<br />

entschlossen, ihr zu gefallen. Sie nickt,<br />

und schon zieht er die Dame in Türkis<br />

zu sich heran. Gemeinsam schweben<br />

sie übers knarrende Holz-Parkett.<br />

Die Strandbar Mitte in Berlin ist Jahrmarkt,<br />

Bühne und Spielfeld zugleich,<br />

ein Platz, an dem sich jeden Abend<br />

Menschen treffen: Ältere und Jüngere,<br />

Frauen und Männer, Paare und Alleinstehende.<br />

Wer Zeit und Lust hat, kommt<br />

und bleibt. Für ein paar Minuten, für<br />

eine Stunde, für die halbe Nacht. Jeder<br />

tanzt mit jedem. Einfach so. Weil<br />

es Spaß macht, weil es das Schönste ist<br />

in einer lauen Sommernacht.<br />

Gegenüber ragt das neobarocke Bodemuseum<br />

wie ein gewaltiger Schiffsrumpf<br />

aus der Spree. Nur ein Uferweg<br />

trennt Tanzfläche und Fluss. Ausflugsschiffe<br />

tuckern unter der grazilen Monbijoubrücke<br />

hindurch, aus dem Tunnel<br />

hallen Schiffshupen. Oben verhallen die<br />

letzten Kinderstimmen vom Abenteuer-Spielplatz.<br />

In der Ferne rollen die<br />

rot-gelben Waggons der S-Bahn durch<br />

den blassen Abendhimmel. Die Stadt<br />

drosselt nur ganz langsam ihr Tempo,<br />

während immer mehr Menschen stehen<br />

bleiben, sich an der halbrunden, selbst<br />

gezimmerten Theke etwas zu trinken<br />

holen, um von oben dem gemächlichen<br />

Treiben zuzuschauen.<br />

Die Tanzfläche füllt sich. Doch die<br />

Dame in Türkis tanzt durch alle hindurch.<br />

Sie ist schon wieder vergeben.<br />

Den langsamen Walzer bekommt der<br />

Herr mit Anzughose, Brille und weißem<br />

Hemd. Sie schließen die Augen und sind<br />

bald eins mit dem Takt, gleiten dahin zu<br />

Curtis Stigers „I Wonder Why“.<br />

Nur Augen für sie<br />

Die Holztreppe, die zur Tanzfläche<br />

führt, wird zur Zuschauertribüne. Junge<br />

Mädchen sitzen und plaudern, Studenten,<br />

eine Gruppe Anwälte, Berliner<br />

und Touristen, ein Paar um die 60. Prosecco,<br />

Bier und Orangina trinkend tauschen<br />

sie aus, wo man auch in anderen<br />

Städten hingehen kann, wenn man einfach<br />

nur tanzen will. In die „Bar Nando“<br />

in Hamburg zum Beispiel oder in<br />

den Nightclub im Münchner Hotel Bayerischer<br />

Hof (siehe unten). Doch nirgends,<br />

da sind sich alle einig, sei die<br />

Atmosphäre so berauschend wie hier<br />

in der Strandbar.<br />

Die Musik geht sofort in die Beine.<br />

„Nur der Boden ist ziemlich stumpf“,<br />

sagt Marlies mit dem grauen Bob zu<br />

ihrer Freundin. „Da musst du halt die<br />

Füße hochheben“, antwortet die und<br />

lacht. Dann tanzen sie zusammen zu<br />

Hildegard Knefs „Für mich soll’s rote<br />

Rosen regnen“. Wieder ein Walzer!<br />

Die Holztreppe leert sich im Handumdrehen.<br />

Die Anwälte fordern drei<br />

der Mädchen auf, die in ihren fließenden<br />

Cocktail-Kleidern aussehen<br />

wie beim Abschlussball. Dabei lachen<br />

sie und zwinkern sich zu, während so<br />

mancher der Männer noch etwas verkrampft<br />

auf seine Füße schaut, um<br />

der Tanzpartnerin nicht auf die zarten<br />

Ballerinas zu treten.<br />

Der etwa 60-jährige, kräftige Mann<br />

in Jeans und lässigem T-Shirt hat dagegen<br />

nur Augen für die Frau in Türkis.<br />

Ob beim Walzer oder danach bei<br />

der Rumba – unentwegt blickt er sie<br />

an, dreht sie mit Leichtigkeit wie eine<br />

Feder im Rhythmus der Musik über<br />

die Tanzfläche.<br />

Die Frau, mit der er gekommen ist,<br />

hat sich unterdessen einen der Anwälte<br />

geschnappt. Er habe lange keine Rumba<br />

mehr getanzt, entschuldigt der sich,<br />

doch sie lacht seine holprigen Schritte<br />

einfach weg. Was hier zählt, ist Spaß.<br />

TANZEN GEHEN – DIE BESTEN ADRESSEN BERLIN Strandbar Mitte, Monbijoustr. 3. Täglich außer sonntags, von Tango bis Swing. www.strandbar-mitte.de |<br />

montags Latino Mix Night. www.barnando.de, Swingwerkstatt Hamburg, unterschiedliche Orte. Swing. www.swingwerkstatt.de<br />

Gesellschaftstänze. www.tanzschule-gutmann.de | BAD SCHANDAU BEI DRESDEN Parkhotel Bad Schandau, Rudolf-Sendig-Str. 12. Standard und Latein.<br />

Jive oder<br />

Foxtrott,<br />

Rumba oder<br />

langsamer<br />

Walzer: In<br />

der „Strandbar<br />

Mitte“<br />

wird kein<br />

Tanz aus–<br />

gelassen.<br />

Oft bis in<br />

die frühen<br />

Morgenstunden.<br />

98 9 / 2011


„Tanz ist mein Leben“<br />

Aber auch Leidenschaft und Hingabe,<br />

so wie sie die ältere Dame im korallenroten<br />

Kleid geradezu zelebriert.<br />

Das silberne Haar zu einem eleganten<br />

Dutt hochgesteckt, setzt sie jeden Schritt<br />

wie eine Ballerina, aufrecht, grazil, elegant.<br />

Die Lippen rot geschminkt, am<br />

Ringfinger glitzert eine Kugel aus Strass.<br />

Ihr Begleiter im dunklen Hemd hat behutsam<br />

die Hand um ihre mädchenhaft<br />

schmale Taille gelegt. Und sie lächelt<br />

versonnen. In welche Zeit ihres Lebens<br />

sie sich wohl gerade zurücktanzt? Und<br />

warum hat sie Tränen in den Augen, als<br />

Schostakowitschs „Valse Triste“ erklingt?<br />

Später, als sie eine kleine Pause macht,<br />

wird sie erzählen: Lona Jakob heiße sie,<br />

sie sei bereits 89 und, ja, früher Ballett-<br />

Tänzerin gewesen. „Tanz ist mein Leben“,<br />

sagt sie. Und Tanzen weckt Erinnerungen,<br />

an ihren verstorbenen Mann<br />

und auch an das Mädchen, das noch immer<br />

in ihr steckt. In ihrem Alter sei Tanzen<br />

außerdem gut für die Organe. Vor<br />

allem fürs Herz. Fast jede Woche komme<br />

sie deshalb hierher, mit dem Herrn Martineck,<br />

ihrem Nachbarn und Tanzpartner.<br />

Aber sonst sei da nichts ...<br />

Und noch ein anderes Paar zieht<br />

die Blicke auf sich: Uta Dornig, Mitte<br />

40, sehr attraktiv, gut trainierte Beine,<br />

Dir gehört der<br />

nächste<br />

Kommst du bald wieder?<br />

schwarzes Neckholder-Kleid, Riemchen-<br />

Pumps. Als Jugendliche, da war sie Turniertänzerin.<br />

Doch das ist 30 Jahre her.<br />

Viele Jahre hat sie nicht getanzt, bis die<br />

Leidenschaft sich wieder Bahn brach.<br />

Sie hat keinen Tanz vergessen, kennt<br />

alle Schrittfolgen genau. Tanzen ist wie<br />

Radfahren. Das verlernt man nicht.<br />

In der Strandbar, auf der Tanzfläche<br />

unter freiem Himmel, fühlt sie sich<br />

wohl. Meistens kommt sie allein, denn<br />

hier findet sie immer jemanden zum<br />

Tanzen. Nur heute hat sie sich sicherheitshalber<br />

verabredet – mit Christoph<br />

Schinkel, 29, Schauspielstudent, früher<br />

Turniertänzer, so wie sie. Die beiden<br />

harmonieren perfekt. Beim Jive fliegt<br />

ihr Kleid meterhoch, die Schrittfolgen<br />

sind virtuos, fast akrobatisch, eine Augenweide<br />

für das Publikum.<br />

Die drei jungen Spanierinnen, die zusammengezwängt<br />

in einem der Strandkörbe<br />

sitzen, klatschen begeistert. Und<br />

auch Lona Jakob und ihr Begleiter nicken<br />

anerkennend. Selbst ein Jogger,<br />

der am Uferweg vorbeihasten wollte,<br />

bleibt eine Weile stehen und betrachtet<br />

fasziniert, was<br />

sich auf der Tanzfläche<br />

abspielt. „Findet das hier jeden<br />

Abend statt?“, will er wissen. Und staunt,<br />

als er hört: „Ja, jeden Abend.“ Das muss<br />

er seiner Frau erzählen, lacht und läuft<br />

weiter, froh, heute die neue Laufrunde<br />

an der Spree getestet zu haben.<br />

Inzwischen ist die Sonne untergegangen,<br />

der Himmel wölbt sich wie dunkelblaue<br />

Seide über die Stadt. Scheinwerfer<br />

reflektieren die kleinen Wellen<br />

der Spree auf die stolze Sandsteinfassade<br />

des Bode-Museums und auf die<br />

Tanzfläche. Bunte Lichterketten und die<br />

silberne Discokugel erinnern an Tanzpartys<br />

aus früheren Zeiten. Aus den<br />

Lautsprechern klingt „Moon River“.<br />

Frank Sinatra singt für Verliebte. Ein<br />

inniges Stück, fast zu langsam zum Tanzen.<br />

Pärchen setzen sich an die Tische,<br />

halten Händchen, nippen an Cocktails.<br />

Und von der Dame im türkisfarbenen<br />

Kleid ist plötzlich nichts mehr zu sehen.<br />

Auch einer ihrer Tanzpartner, der<br />

Mann im gestreiften Hemd, scheint verschwunden<br />

zu sein. Vielleicht treffen<br />

sie sich hier einmal wieder. Vielleicht<br />

schon morgen?<br />

FRANKFURT/MAIN Romanfabrik, Hanauer Landstr. 186. Tango Argentino. www.romanfabrik.de | HAMBURG Bar Nando, Schulterblatt 115. Salsa und Latein,<br />

MÜNCHEN Bayerischer Hof Nightclub, Promenadeplatz 2–6. Salsa. www.bayerischerhof.de | FREIBURG Tanzschule Gutmann, Eisenbahnstr. 56.<br />

www.parkhotel-bad-schandau.de | KÖLN Zeughaus 24, Zeughausstr. 24. Sonntags Tanztee mit Standard, Latein, Discofox. www.zeughaus24.de<br />

9 / 2011 99


Danke für Ihre Post<br />

Ihre Reaktionen zu den letzten Ausgaben<br />

Föhrs Kapitänshäuser 7/2011<br />

Bei uns auf Föhr<br />

Moin, liebe Redaktion! :-) In Dresden<br />

geboren, w<strong>ohne</strong> ich seit 11 Jahren<br />

auf Föhr. Nicht genug Zeit, um alles<br />

zu kennen. Das schöne kleine, verwunschene<br />

Haus mit dem Spruch<br />

über der Tür bestaune ich des Öfteren,<br />

es steht in der Mühlenstraße in<br />

Wyk. Und geräucherte Makrelen sind<br />

Es sind die kleinen Details, die eine Insel<br />

wie Föhr so liebenswert machen.<br />

wirklich eine Spezialität. Bei uns im<br />

Garten steht ein kleiner Räucherofen<br />

und die Makrelen sind natürlich auch<br />

selbst gefangen. Auf dem Foto sind<br />

gerade Forellen geräuchert worden.<br />

Lecker! Die Gäste auf Föhr werden in<br />

der Zwischenzeit immer zahlreicher,<br />

das spricht für sich. Also „Danke“ an<br />

euch für den Beitrag.<br />

Regina Badics, Wyk auf Föhr<br />

Reise zum Südpol, 7/2011<br />

Sehr gelungen<br />

Kompliment! Der Antarktis-Artikel<br />

ist sehr gut gelungen. Ich kann und<br />

darf das sagen, da ich der erwähnte<br />

Icemaster Kapitän Heinz Aye bin.<br />

Heinz Aye, per E-Mail<br />

Gesunde Leber 3/2011<br />

Löwenzahn-Kur<br />

Ich mache jedes Frühjahr eine Kur,<br />

um die Organe zu stärken. Mein Tipp:<br />

Löwenzahn-Extrakt, um Leber, Galle,<br />

Bauchspeicheldrüse usw. zu heilen.<br />

Man nehme: etwa 30 frische Löwenzahn-Blüten<br />

mit wenigen Zentimetern<br />

Stängel, waschen, danach noch zweimal<br />

nachspülen und ablaufen lassen.<br />

Blüten in einem großen Topf mit einem<br />

Liter Wasser zum Kochen bringen<br />

und 15 Minuten köcheln lassen. Vom<br />

Herd nehmen und ein paar Stunden<br />

stehen lassen. Alles durch ein Sieb drücken,<br />

Flüssigkeit mit einem Kilo Zucker<br />

und drei ausgepressten Zitronen<br />

aufkochen und 5 Minuten ziehen lassen.<br />

Dann in Flaschen mit Schraubverschluss<br />

füllen und nach dem Erkalten<br />

in den Kühlschrank stellen. Morgens,<br />

vor dem Frühstück, 1–2 Schnapsgläser<br />

voll trinken. Viel Erfolg!<br />

Maria Krebs, Lingen<br />

Mein Busen 6/2011<br />

Auch optische Dinge<br />

Hiermit möchte ich mich für den tollen<br />

Beitrag „Mein Busen“ im Heft 6/2011<br />

Der Busen verändert sich im Laufe des<br />

Lebens. Doch was ist normal?<br />

bedanken. Da stand wirklich mal alles<br />

Wissenswerte drin. Vor allem fand ich<br />

gut, dass auch optische Dinge angesprochen<br />

wurden. Dass z. B. Haare um<br />

den Busen wachsen können. Ich selbst<br />

ging mit 19 Jahren deshalb zum Frauenarzt,<br />

dieser riss mir auf unsensible Art<br />

einfach ein Haar heraus und meinte,<br />

die haben keine Wurzel. Der Arzt hatte<br />

keine Ahnung! Vor allem war ich total<br />

schockiert und es tat natürlich weh!!!<br />

Hoffe, durch Ihre Aufklärung passiert<br />

das anderen Frauen nicht mehr!<br />

Regina Igerst, per E-Mail<br />

So will ich im Alter leben 1/2011<br />

Wir suchen Anregungen<br />

W<strong>ohne</strong>n im Alter, vor allem alternative<br />

Wohnformen sind ein wichtiges<br />

Thema. Wir sind eine Gruppe<br />

von bis jetzt 5 Personen im Alter<br />

zwischen 46 und 57 und planen,<br />

uns ein Wohnprojekt zu errichten.<br />

Dabei stellen wir uns vor, mit mehreren<br />

Menschen zusammen in einer<br />

Hausgemeinschaft zu leben. Jeder<br />

sollte eine eigene seniorengerechte<br />

Wohnung haben (Eigentum oder<br />

Miete), es sollten aber auch Gemeinschaftsräume<br />

vorhanden sein. Gerne<br />

würden wir mit Menschen Kontakt<br />

aufnehmen, die solche Projekte<br />

ebenfalls planen oder schon Erfahrungen<br />

damit gesammelt haben.<br />

Deshalb sind wir für jede Anregung<br />

dankbar. In Ihrer Januar-Ausgabe<br />

haben Sie das Thema angeschnitten.<br />

Vielleicht wäre es ja möglich,<br />

so etwas wie eine Ideenbörse zu<br />

schaffen. Denn viele befinden sich in<br />

der Phase, in der sie sich Gedanken<br />

übers W<strong>ohne</strong>n im Alter machen.<br />

Beate Osthues, per E-Mail<br />

Foto: K.E. Haun (2), Shutterstock (1), iStockphoto (1), Privat (2)<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Chefredaktion, Lindenstraße 20, 50674 Köln, <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de, ✆ (02 21) 2 77 57-0, Fax (02 21) 2 77 57-10. Für<br />

100 9 / 2011


Ein Pferd stricken 6/2011<br />

Strick-Ideen<br />

Verzweifelt suchte Marina te Gempt eine Strick-<br />

Idee für ein Kuschelpferd für ihre Enkelin.<br />

Gut, dass es andere <strong>plus</strong>-Leserinnen gibt!<br />

Ich habe für<br />

Marina te Gempt<br />

eine Strickanleitung<br />

gefunden. Dieses<br />

Pferd ist zwar<br />

braun, das dürfte<br />

aber kein Problem<br />

sein: www.strickenstrickmuster.de/<br />

strickanleitung.html<br />

Monika Pfeiffer,<br />

per E-Mail<br />

WIR SUCHEN<br />

Mein „Tipp“ für<br />

ein Steckenpferd:<br />

einen Wollstrumpf<br />

über einen ausgedienten<br />

Gehstock<br />

mit rundem Griff<br />

ziehen, Strumpf<br />

mit Füllwatte ausstopfen,<br />

dann mit<br />

Mähne, Augen, Maul<br />

versehen. Fertig!<br />

Angela König,<br />

per E-Mail<br />

Ich suche Lehrlinge aus „Marggraffshof“, mit<br />

denen ich 1952–1954 zusammen im Wohnheim lebte:<br />

Ingelore Werstedt, die damals in Potsdam<br />

in der Hegel-Allee wohnte. Klaus Kretschmar kam aus<br />

Klausdorf bei Luckenwalde, Erna Vogel aus<br />

Berlin-Weißensee, Jürgen Raab wohnte in Berlin auf der<br />

Schönhauser Allee, Eberhard Arndt war aus Teltow.<br />

Christa Bär (geb. Hoffmann), Berlin<br />

erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG.<br />

ISSN 1619-6023<br />

Lindenstraße 20, 50674 Köln, Tel.: (02 21) 2 77 57-0,<br />

Fax: (02 21) 2 77 57-10, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

chefredaktion: Jürgen Sinn<br />

stellvertretende chefredakteurin: Alexandra Schlump<br />

creativ-direktion: Klaus Springer (lorenzspringer medien, München)<br />

redaktion: Bernd Bücheler, Elke Kressin, Susanne Mittenhuber (frei),<br />

Tessa Randau, Heiko Schlierenkamp<br />

layout: Corinne Desponds, Anita Kolb, Sabine von Riewel<br />

bildredaktion: Birgit Cramer (verantw.)<br />

sekretariat: Gisela Kroll, Elke Peterson<br />

schlussredaktion: Bernd Kuschmann<br />

ständige autoren: Steuerberaterin Gabriele Prasser, Ökotrophologin Birgitta Tummel,<br />

Rechtsanwalt Rainer Steppan, Elisabethstraße 3, 40217 Düsseldorf<br />

verlag: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg,<br />

Tel.: (08 21) 45 54 81-0, Fax: (08 21) 45 54 81-10<br />

geschäftsführung: Horst Ohligschläger<br />

verlagsleitung / gesamtanzeigenleitung: Armin Baier (verantw.)<br />

anzeigenverkauf inland:<br />

Nielsen I Kontor M Medienvermarktung GbR, Fuhlsbüttler Straße 145, 22305 Hamburg.<br />

Tel.: (0 40) 6 39 08 40, Fax: (0 40) 63 90 84 44, E-Mail: info@kontorm.de<br />

Nielsen II MPK Media Promotion Kraus KG, Graf-Adolf-Straße 110, 42119 Wuppertal,<br />

Tel.: (02 02) 2 81 57 70, Fax: (02 02) 28 15 77 24, E-Mail: info@mpk-kraus.de<br />

Nielsen IIIa Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, c/o QM QuadroMedia GmbH,<br />

Am Lindenbaum 24, 60433 Frankfurt/Main,<br />

Tel.: (0 69) 5 30 90 80, Fax: (0 69) 53 09 08 50, E-Mail: frankfurt@quadromedia.eu<br />

Nielsen IIIb Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, Steingaustraße 14, 73230 Kirchheim/Teck,<br />

Tel.: (0 70 21) 4 20 62, Fax: (0 70 21) 7 17 33, E-Mail: stuttgart@krimmer.com<br />

Nielsen IV Medienbüro Macari, Parkstraße 27 / Fasanenpark, 82008 Unterhaching,<br />

Tel.: (0 89) 58 22 11, Fax: (0 89) 52 09 02 97, E-Mail: medienbuero.macari@t-online.de<br />

Nielsen V/VI/VII Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, Bülowstraße 66, 10783 Berlin,<br />

Tel.: (0 30) 8 93 82 70, Fax: (0 30) 89 38 27 33, E-Mail: berlin@krimmer.com<br />

anzeigenverkauf ausland: anzeigen@bayard-media.de<br />

leiter anzeigenmarketing: Stefan Rörig, Tel.: (08 21) 45 54 81 37<br />

business development: Sylvie Eismann, Tel.: (02 21) 2 77 57 30<br />

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<strong>plus</strong> magazin abo-service, Heuriedweg 19, 88131 Lindau,<br />

Tel.: (01 80) 5 26 01 47 (0,14 Euro/Minute), Fax: (01 80) 5 26 01 48, E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de<br />

abonnementpreis: zzt. 39,60 Euro für 12 Hefte<br />

pro Jahr inkl. Zustell gebühr und 7 Prozent Mehrwertsteuer, Ausland + Porto<br />

vertrieb für den handel: BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG,<br />

Römerstraße 90, 79618 Rheinfelden, Tel.: (0 76 23) 96 40, Fax: (0 76 23) 96 42 59,<br />

E-Mail: vertriebsservice@oz-bpv.de, Internet: www.bpv-medien.com<br />

druckvorstufe: NV Roularta Media Group, Meiboomlaan 33, B-8800 Roeselare<br />

druck: Euro-Druckservice GmbH, Passau<br />

bezugsquellen: <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint monatlich im Einzelverkauf im Zeitschriftenhandel.<br />

Der Einzel verkaufspreis inkl. Mehrwertsteuer zzt. 3,30 Euro. Das Jahres abonnement kostet zzt.<br />

39,60 Euro, Heftpreis inkl. Mehrwertsteuer und Zustellung zzt. 3,30 Euro.<br />

copyright für alle beiträge: Bayard Media GmbH & Co. KG. Nachdruck und Angebot<br />

in Lese zirkeln nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Das gilt auch für die Aufnahme in<br />

elektronische Datenbanken sowie für Vervielfältigungen auf CD-ROM. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos haften Redaktion und Verlag nicht.<br />

»Wir suchen« unbedingt Adresse und Telefonnummer angeben.<br />

9 / 2011 101


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Sie, Frau<br />

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Humor, das ist ihr<br />

Geheimnis. Und<br />

er brachte Diane Keaton<br />

den Titel „witzigste<br />

Frau Hollywoods“. Was<br />

sie bisher keinem<br />

verriet – wie er ihr auch<br />

in Krisen hilft.<br />

102 9 / 2011


»Im Alter bereut man vor allem die<br />

Sünden, die man nicht begangen hat.« William Somerset Maugham<br />

Reise in eine<br />

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Haare haben.<br />

Sich einfach treiben lassen, im Labyrinth der stillen Wasserläufe, die sich nahe<br />

Berlin durch den Spreewald ziehen. Den Legenden<br />

lauschen, die hier jeder erzählt ... In einer Idylle, in der bis heute viele<br />

Orte nur mit dem Kahn zu erreichen sind ...<br />

VERGESSLICH<br />

ODER MEHR?<br />

Fast jeder vergisst mal<br />

etwas. Und jedes<br />

Mal ist da dieser<br />

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Ärzte können<br />

dies heute schon<br />

sehr früh erkennen.<br />

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Natürlich soll in der Küche alles glänzen.<br />

Aber wie viel Hygiene muss<br />

wirklich sein? Fragen, die man sich nach<br />

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9/2011<br />

103


Dafür engagiere ich mich …<br />

... weil auch Arme gesunde Zähne brauchen<br />

Viele Menschen in Afrika können sich keinen Zahnarzt leisten. Trotz Schmerzen.<br />

Dr. Kristin Kunze hilft ihnen in ihrem Urlaub – und bekommt als Dank ein Lächeln.<br />

Ein Bretterverschlag in<br />

einem Dorf im Kongo,<br />

eine alte Akazie im<br />

Tschad oder ein winziges<br />

Zimmer in den Slums von<br />

Nairobi: Das sind meine „Behandlungszimmer“.<br />

Hier ziehe ich Zähne,<br />

behandle Entzündungen, bohre<br />

Löcher. Meine Patienten sitzen auf<br />

Hockern, eine batteriebetriebene<br />

Stirnlampe spendet Licht. Um mich<br />

herum Dutzende Zuschauer, Erwachsene<br />

und Kinder, die mir staunend<br />

über die Schulter blicken.<br />

Alle ein bis zwei Jahre fahre ich in die<br />

ärmsten Länder der Welt, um zu helfen. In<br />

den Tschad, den Kongo, nach Kenia, Sierra<br />

Leone, Haiti oder China. Meist für drei<br />

bis vier Wochen. Und das seit 18 Jahren.<br />

Damals, mit 53, habe ich meine eigene<br />

Zahnarzt-Praxis in Deutschland aufgegeben.<br />

Weil ich nicht akzeptieren wollte, dass<br />

mich der Wust an Verwaltung von dem<br />

abhält, was ich eigentlich will: für Menschen<br />

da sein, ihnen helfen, ihre Schmerzen<br />

lindern. Dieses erfüllende Gefühl gaben<br />

mir erst meine Urlaubseinsätze für<br />

„Ärzte <strong>ohne</strong> Grenzen“, „Cap Anamur“ oder<br />

„Ärzte für die Dritte Welt“ zurück. Ein Gefühl,<br />

das ich schon bei meinem allerersten<br />

Auslandseinsatz als junge Ärztin erfahren<br />

habe. Damals, mit 27, arbeitete ich ein Jahr<br />

lang im berühmten Lambarene Hospital<br />

von Albert Schweitzer in Gabun.<br />

IM URLAUB ALS ÄRZTIN UNTERWEGS<br />

Dr. Kristin Kunze (70), verheiratet, lebt in Engelskirchen.<br />

Neben ihrem Engagement als Zahnärztin tritt sie in<br />

Deutschland als Clownin auf und gibt Humor-Seminare.<br />

Natürlich muss man sich als Zahnärztin<br />

in Entwicklungsländern auf ganz andere<br />

Gegebenheiten einstellen als in Deutschland.<br />

Nur ein paar Instrumente, das Desinfektionspulver,<br />

mit dem ich alles sterilisiere,<br />

Handschuhe, die mich vor Viren – vor<br />

allem dem HI-Virus – schützen. Mehr habe<br />

ich als Zahnärztin in Afrika, Asien oder<br />

in der Karibik nicht zur Verfügung. Gerade<br />

so viel wie in meinen Arztkoffer passt.<br />

Damit kann man nie das Optimale, immer<br />

nur das Nötigste behandeln. Aber immerhin<br />

kann ich die Menschen von ihren<br />

Schmerzen erlösen, unter denen sie oft<br />

schon Wochen, Monate leiden.<br />

Allerdings: Füllungen, Kronen oder Brücken<br />

– das alles gibt es nicht. Kaputte Zähne<br />

müssen gezogen werden. Dabei haben<br />

Afrikaner viel stabilere Zähne und Kiefer<br />

als wir Europäer! Um einen Zahn aus diesen<br />

robusten Zahnreihen zu lösen,<br />

muss ich ihn meist herausbrechen.<br />

Wie gut, dass ich kräftige Handgelenke<br />

und Unterarme habe!<br />

Und Strom, fließend Wasser, moderne<br />

OP-Ausstattung? Findet man,<br />

wenn überhaupt, nur in den größeren<br />

Städten. Aber dort kostet die<br />

Behandlung Geld, das keiner hat.<br />

Also reise ich von Dorf zu Dorf, begleitet<br />

von einheimischen Sozialarbeitern<br />

oder Krankenschwestern.<br />

Das alles wird von den Hilfsverbänden<br />

organisiert, genau wie meine<br />

Anreise. Vor Ort w<strong>ohne</strong> ich meist in<br />

einfachen Hütten oder in einem kleinen<br />

Zimmer in einer Missionsstation. Der Humor<br />

der Menschen, die ich dort kennenlerne,<br />

ihre Offenheit und Gastfreundschaft<br />

beeindrucken mich immer wieder.<br />

Aber ich erlebe auch herzzerreißende<br />

Momente. Wenn Mütter mir ihre Babys<br />

entgegenhalten und rufen: „Nimm es mit!“<br />

Wie muss ihnen zumute sein, wenn sie ihr<br />

Baby lieber in fremde Hände geben, als es<br />

im Elend aufwachsen zu sehen? In solchen<br />

Momenten fühle ich mich hilflos und spüre<br />

zugleich, dass ich weitermachen muss mit<br />

meiner Arbeit, um den Menschen wenigstens<br />

ein bisschen Hoffnung zu geben.<br />

Jetzt sitze ich wieder auf gepackten<br />

Koffern, fahre nach Tansania und Sansibar.<br />

Solange ich fit bin, mache ich weiter.<br />

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104 9 / 2011


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