68. Jahresbericht der Zentralbibliothek Solothurn über das Jahr 1997

8. SONDERANGEBOTE UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
8.1 Ausstellungen
Im Berichtsjahr zeigten wir fünf Ausstellungen:
Die erste wurde von der Kantonsarchäologie geplant und durchgeführt. Sie enthielt
eine Dokumentation über «Die Ausgrabungen im Kino Elite», welche den überraschenden
Beweis erbracht hatten, dass Solothurn dem keltischen Namen zum Trotz
keine keltische, sondern eine erst römische Gründung des zweiten Jahrzehnts unserer
Zeitrechnung ist (28.02. - 22.03.).
In der Ausstellung «Die Aesop-Fabeln von der Antike bis zur Aufklärung und Heinrich
Steinhöwels Ulmer Aesop von 1476» wurde die Entstehung des Faksimiles einer
Incunabel durch die Firma Libri Illustri dargestellt. Die Ausstellung wurde durch Exponate
aus unseren Beständen ergänzt. Mit einer Spur von Schadenfreude konnten
wir unser eigenes Original präsentieren, das offenbar durch einen Nachdruck hergestellt
worden war: Alle Holzschnitte unseres Exemplars sind seitenverkehrt, weil die
Stöcke offenbar aufgrund von Pausen nachgeschnitten wurden (11.04. - 03.05.). Die
Vernissage wurde in Abwesenheit des Direktors durch die Leiter der Ausleihe und der
Katalogisierung eröffnet.
Auf Initiative von Dr. R. Monteil und mit der Unterstützung von Frau Loertscher
führten wir zu Ehren des im gleichen Jahr verstorbenen Alt-Denkmalpflegers eine
«Gedenk-Ausstellung Gottlieb Loertscher» durch (29.08. - 20.09.). Sein Nachfolger im
Amt, Dr. G. Carlen, heute Denkmalpfleger in Luzern, würdigte Loertschers Verdienste
um die Denkmalpflege im Kanton Solothurn. Der Abend wurde von Silvia Scartazzini,
Flöte, und Stefan Feingold, Guitarre, musikalisch umrahmt.
Nur während kurzer Zeit, aber aus aktuellem Anlass, stellte H. Rindiisbacher in einigen
Vitrinen das Thema «Fluchtgelder in der Schweiz - Banken - Flüchtlingspolitik»
aus unseren Beständen vor und machte durch die Publikationen klar, dass die Rolle
der Schweiz im Zweiten Weltkrieg seit den fünfziger Jahren kontinuierlich aufgearbeitet
wurde (08.-17.10.).
Die vierte Ausstellung «Künstlerbücher» zeigte moderne Produktionen des Frankfurters
Wol Müller. An der Vernissage bot der Künstler mit seinen beiden Mitarbeitern
eine dadaistisch inspirierte Performance mit Musik und Kreation (24.10. - 15.11.).
Die letzte Ausstellung galt dem Gäuer Dichter Bernhard Moser. Sie war aus Anlass des
hundertsten Geburtstags durch Herrn Josef Bernadic, Ölten, zusammengestellt worden
(21.11. - 31.12.).
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