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Entwicklung, Optimierung und Validierung eines ...

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2.2.3. D,D-Transpeptidasen<br />

Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen 16<br />

Wie bereits in 2.2.2 erwähnt, werden Transpeptidasen benötigt, um die<br />

Quervernetzung des Mureins zu bewerkstelligen. Bis 1965 war jedoch nicht klar, wie<br />

die antibakterielle Wirkung der ß-Lactame <strong>und</strong> ihr Einfluss auf die D,D-<br />

Transpeptidasen erklärt werden könnte. Dass ß-Lactame das natürliche Substrat der<br />

D,D-Transpeptidasen <strong>und</strong> D,D-Carboxypeptidasen imitieren, postulierten als erste<br />

Tipper <strong>und</strong> Strominger [53]. Das natürliche Substrat der D,D-Peptidasen ist das<br />

D-Alanyl-D-Alanin. Werden die Strukturen miteinander verglichen (Abbildung 6), so<br />

zeigt sich die große strukturelle Ähnlichkeit der beiden Verbindungen.<br />

Zusätzlich zu der strukturellen Ähnlichkeit kommt bei Benzylpenicillin noch eine<br />

vergleichbare elektrostatische Oberfläche hinzu [54,55].<br />

R<br />

C<br />

H<br />

N<br />

O H<br />

O<br />

S<br />

H<br />

CH3 CH3<br />

H<br />

OH<br />

N<br />

C<br />

O<br />

CH3 H O<br />

H<br />

R<br />

OH<br />

N<br />

C<br />

N C<br />

H<br />

H<br />

O<br />

O CH3 Abbildung 6: Strukturvergleich der D-Alanyl-D-Alanin-Sequenz (rechts) mit Penicillin (links).<br />

Die roten Pfeile markieren die Bindungen, die durch die PBP gespalten werden (modifiziert nach [14])<br />

Bei Abwesenheit von ß-Lactam-Antibiotika wird bei der Quervernetzung des Mureins<br />

der terminale D-Alanin-Rest der Pentapeptidkette abgespalten, wobei es zu einer<br />

Esterbindung mit der OH-Gruppe <strong>eines</strong> Serin-Restes im aktiven Zentrum der<br />

D,D-Transpeptidase kommt. Ein nucleophiler Angriff auf den Carbonyl-Kohlenstoff<br />

des Serinesters durch eine freie Aminogruppe, stammend aus einer benachbarten<br />

Peptidkette, <strong>eines</strong> L-Lysin-Rest oder meso-Diaminopimelinsäure-Rest, folgt in einem<br />

zweiten Schritt. Nach der Amidbildung wird das Enzym wieder freigesetzt [56-58].<br />

Der Grad der Quervernetzung des Mureins kann zudem durch Carboxypeptidasen<br />

reguliert werden, indem von einigen Peptidketten nur der terminale D-Alanin-Rest<br />

abgetrennt wird [36].<br />

Bei Anwesenheit von ß-Lactam-Antibiotika greifen diese nun in die<br />

Quervernetzungsreaktion ein. Analog zum natürlichen Substrat greift die OH-Gruppe

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