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CDU Ruppichteroth

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Chronik des <strong>CDU</strong>-Gemeindeverbands <strong>Ruppichteroth</strong><br />

Gedanken von Konrad Adenauer<br />

(nach seinem Buch 'Erinnerungen 1945 - 1953', Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart)<br />

Die Anfänge politischen Lebens in Deutschland nach 1945<br />

Nach dem Zusammenbruch Deutschlands im Frühjahr 1945 regten sich sogleich wieder<br />

parteipolitische Bewegungen. Die Alliierten bestimmten im Sommer 1945, dass in ganz<br />

Deutschland demokratische Parteien wieder erlaubt und zu fördern seien mit dem Recht,<br />

Versammlungen einzuberufen und öffentliche Diskussionen durchzuführen.<br />

In der britischen Zone (in dieser lag die Gemeinde <strong>Ruppichteroth</strong>, der Verf.) wurden<br />

politische Parteien offiziell am 15. September 1945 zugelassen, und zwar im Gegensatz zu<br />

anderen Zonen auf Zonenebene. Die <strong>CDU</strong> in der britischen Zone wurde dadurch führend beim<br />

Aufbau dieser Partei.<br />

In den Bezirken Köln und Aachen (ebenfalls in der britischen Zone, d.Verf.) hatte bei<br />

den Wahlen vor 1933 die Zentrumspartei stets die Mehrheit. Daher fragten sich führende<br />

Mitglieder 1945, ob das Zentrum in alter Form wieder entstehen oder ob man eine neue<br />

christliche Partei gründen sollte, die sich gleichermaßen auf evangelische wie auf katholische<br />

Christen stützen müsste.<br />

Die Notwendigkeit der Gründung einer weltanschaulich ausgerichteten,<br />

auf ethischen Grundlagen fundierten Partei<br />

Schon seit vielen Jahren war mir das Entstehen einer christlichen Partei, die sich auf<br />

Grundsätze stützen könnte, die beiden Konfessionen gemeinsam waren, notwendig<br />

erschienen, um dem fortschreitenden materialistischen Denken in politischen Fragen<br />

entgegenzutreten und um ein gesundes, sich nicht nur auf das Interesse von einzelnen<br />

Schichten und Klassen, sondern auf alle Volksschichten stützendes politisches Leben in<br />

Deutschland möglich zu machen.<br />

Es verbreitete sich die Überzeugung, dass nur eine große Partei, die in der christlichabendländischen<br />

Weltanschauung, in den Grundsätzen der christlichen Ethik ihr Fundament<br />

hatte, die notwendige erzieherische Aufgabe am deutschen Volk, seinen Wiederaufstieg<br />

herbeiführen und einen festen Damm gegenüber der kommunistischen atheistischen Diktatur<br />

errichten könnte.<br />

Diese Überzeugung allein würde unserer Partei die Kraft geben, Deutschland aus der<br />

Tiefe wieder emporzuheben. Ihr sollten alle, die den Wert der christlichen Entwicklung in<br />

Europa kannten und schätzten, angehören können, sowohl Arbeitgeber und Arbeitnehmer wie<br />

Bauern und Mittelständler als auch Beamte und Intellektuelle.<br />

Die Gründung einer neuen Partei war schwer bei der trostlosen Lage, die in<br />

Deutschland bestand. Die materielle Not war groß, die politische Not und die Gleichgültigkeit<br />

gegenüber politischen Angelegenheiten bei den meisten Deutschen war entmutigend.<br />

Auf dem ersten 'Reichstreffen' der christlich-demokratischen Parteigruppen im<br />

Dezember 1945 in Bad Godesberg, beschloss man, sich als 'Union' zu bezeichnen. Damit sollte<br />

unterstrichen werden, dass alle, die auf dem von uns gewählten weiten politischen Boden<br />

- Seite A/4- 19.02.2009

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