19.02.2013 Aufrufe

Ökologischer Landbau - Versuchsbericht 2006

Ökologischer Landbau - Versuchsbericht 2006

Ökologischer Landbau - Versuchsbericht 2006

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

durch reife Aprikosennoten bei fruchtiger Säure aus, was ihn in Anteilen bis 15 % auch als Verschnittpartner<br />

für schwächere Grundweine (insbesondere der Sorten Müller-Thurgau, Weißburgunder<br />

oder Riesling) prädestiniert. Durch die sehr frühe Reife wird er oftmals für die Erzeugung<br />

von „Neuem Süßen“ oder Süßreserve verwendet, dank der hohen Gradation und der guten Struktur<br />

wäre auch die Herstellung von Dessertwein denkbar [7].<br />

Die ebenfalls stark nachgefragte Sorte Johanniter lässt in ihrem Erscheinungsbild viele Ähnlichkeiten<br />

mit der Muttersorte Riesling erkennen, jedoch beträgt der Mostgewichtsvorsprung bis über<br />

10 °Oe. Durch seine Aromatik (u. a. Grapefruit-Note) und stabile Säure zeigt der ausgebaute Wein<br />

ebenfalls Riesling-Charakter, in Abhängigkeit vom Reifegrad können jedoch auch Vergleiche mit<br />

wertigem Weißburgunder oder mit Chardonnay gezogen werden. Demgegenüber gelten die nur<br />

leicht bukettierte Sorte Helios und die schmelzigere, Grauburgunder-ähnliche Sorte Bronner eher<br />

als Neutralsorten.<br />

Bei Johanniter und Bronner des Jahrgangs 2005 wurden beispielhaft jeweils die in Tab. 2 aufgeführten<br />

Ausbauvarianten angelegt [8].<br />

Tab. 22: Ausbauversuche 2005 der Rebsorten Johanniter und Bronner<br />

(Staatliches Weinbauinstitut Freiburg)<br />

Hefe<br />

Johanniter<br />

Gärtemp.<br />

(°C)<br />

Mostgewicht<br />

(°Oe)<br />

vorh. Alkohol<br />

(g/l)<br />

zuckerfr.<br />

Extrakt<br />

(g/l)<br />

Gesamtsäure<br />

(g/l)<br />

Rangziffer*<br />

1 Anchor<br />

Vin 13<br />

20 - 22 86 93,4 20,0 6,0 3,0<br />

2 Anchor<br />

Vin 13<br />

16 86 94,0 19,8 5,9 2,5<br />

3 Oenoferm Bouquet 16 86 94,6 18,3 5,8 2,0<br />

Cuvée 1-3<br />

4<br />

+ BSA<br />

86 94,4 18,4 5,1 2,4<br />

Bronner<br />

1 Anchor<br />

Vin 13<br />

20 - 22 88 94,4 23,6 6,6 3,0<br />

2 Anchor<br />

Vin 13<br />

16 88 96,2 21,5 6,1 2,5<br />

3 Oenoferm Bouquet 16 88 96,2 21,3 5,8 1,6<br />

Cuvée von 1-3<br />

4<br />

+ BSA<br />

88 96,6 19,5 4,4 2,9<br />

* ) Rangzifferverfahren nach Kramer, n = 22<br />

Bei Ausgangmostgewichten von 86 bzw. 88 °Oe stellten sich Alkoholgehalte um 12 %vol und zuckerfreie<br />

Extraktgehalte vor dem biologischen Säureabbau (BSA) von 18 - 20 g/l bei Johanniter<br />

bzw. 21 - 23 g/l beim kräftigeren Bronner ein.<br />

Sensorisch bewerteten 22 fachkundige Prüfer die mit der „Aromahefe“ Oenoferm Bouquet bei<br />

kühlen 16 °C vergorenen Varianten beider Rebsorten jeweils klar am besten, wogegen die Normaltemperatur-Varianten<br />

(20 - 22 °C) tendenziell auf den jeweils letzten Rang gesetzt wurden. Als<br />

einheitlicher Trend kann bei beiden Probenquartetts somit festgehalten werden, dass auch bei<br />

pilzwiderstandsfähigen Weißweinsorten in durchschnittlichen Jahren die kühle Gärung und die<br />

Verwendung einer Aromahefe zu einem frischeren Weintyp mit Attributen aus dem Bereich<br />

Citrus/Ananas/Banane führt, der von den Verkostern bevorzugt wird.<br />

LTZ Augustenberg, Außenstelle Forchheim Seite 29 von 40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!