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Ökologischer Landbau - Versuchsbericht 2006

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2 Tierische Produktion<br />

2.1 Einsatz thermisch behandelter Erbsen in der Milchviehfütterung<br />

Thomas Jilg, Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung und Grünlandwirtschaft Aulendorf<br />

Einleitung<br />

Der Einsatz von Sojaextraktionsschrot ist in der Tierhaltung nach Öko-Richtlinien nicht zulässig.<br />

Bei den Alternativen sind vor allem Körnerleguminosen anzusprechen. In Frage kommen Lupinen,<br />

Ackerbohnen und Erbsen. Die Erbsen haben in Baden-Württemberg die größte Bedeutung. Es ist<br />

bekannt dass thermische und hydrothermische Behandlung die Pansenabbaubarkeit der Proteine<br />

reduziert. In Baden-Württemberg liegen Erfahrungen mit dem Jet-Sploder vor. Aufgrund der Erfahrungen<br />

mit Sojaprodukten wird der Frage nachgegangen, ob durch eine kurzzeitige Erhitzung<br />

von Erbsen der Anteil an pansenbeständigem Protein erhöht wird und durch Abbau von antinutritiven<br />

Substanzen die Futteraufnahme beeinflusst wird.<br />

Material und Methoden<br />

In einem Milchviehversuch sollte geprüft werden, wie sich die Leistungsparameter der Milchkuh,<br />

insbesondere die Futteraufnahme, Milchleistung und Milchinhaltsstoffe verändern, wenn Erbsen<br />

durch thermisch behandelte Erbsen ersetzt werden. Der Versuch wurde als change-over Versuch<br />

mit Versuchsperioden von 6 Wochen Dauer durchgeführt (Tabelle 25). Die Kühe waren am Versuchsbeginn<br />

im Schnitt in der fünfzehnten (Kontrolle) bzw. sechzehnten (Versuch) Laktationswoche<br />

(Tabelle 26).<br />

Tab. 25: Versuchsaufbau<br />

Behandlung Versuch ,Erbsen behandelt Kontrolle, Erbsen unbehandelt<br />

Abschnitt 1, 6 Wochen Gruppe A Gruppe B<br />

Abschnitt 2, 6 Wochen Gruppe B Gruppe A<br />

Tab. 26: Daten zu den Versuchstieren bei Versuchsbeginn<br />

Behandlung Laktationswoche Lebend-<br />

masse kg<br />

Milchleistung<br />

kg /Tag<br />

Milchfett<br />

%<br />

Milcheiweiß<br />

%<br />

Versuch MW 16 728,7 28,24 4,51 3,623<br />

s 9 53 5,0 0,47 0,16<br />

Kontrolle MW 15 723,5 28,6 4,09 3,513<br />

s 9 62 4,0 0,37 0,39<br />

In dem Versuch wurden 22 Kühe aus dem Fangboxenstall aufgenommen. Die Verteilung der Tiere<br />

auf die Gruppen erfolgte aufgrund der Milchleistung und dem Laktationsstand. Die Aufstallung im<br />

Fangboxenstall ermöglichte Einzeltierfütterung. Die Milchleistung und der Futterverzehr wurden<br />

täglich, die Milchinhaltstoffe und die Milchharnstoffgehalte einmal wöchentlich festgestellt.<br />

Die nXP-Gehalte der Erbsen wurde am Institut für Tierernährung der Universität Hohenheim durch<br />

Dr. Steingass untersucht (Tabelle 27). Es wurde eine Passagerate von 8 % angenommen. Durch<br />

LTZ Augustenberg, Außenstelle Forchheim Seite 35 von 40

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