Actelion Business Center Allschwil, 2011 - Robe Verlag
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wände und weisse Oberflächen prägen<br />
die Innenräume; hellbeige Teppiche,<br />
helle Vorhänge und hölzerne Türgriffe<br />
lockerndie Atmosphäre auf und vermitteln<br />
Wohnlichkeit.<br />
Komplexe Tragwerksplanung<br />
Der Büroneubau besteht aus 34 übereinander<br />
gestapelten, prismatischen<br />
Körpern, die ineinander verzahnt sind.<br />
Raumhohe Stahlfachwerkträger bilden<br />
deren Seitenwände. Um die Trägerkonstruktion<br />
optimal auszunutzen, wurden<br />
kombinierteFachwerk- und Vierendeelträger<br />
ausgeführt.<br />
Bei einer Grundrissabmessung von etwa<br />
80 m×80mreicht diese Struktur bis<br />
auf eine Höhe von 21 m. Jeder einzelne<br />
Raumkörper kann als rechteckiges oder<br />
schiefes Gitterrohr betrachtet werden.<br />
Dabei hat jeder «Stab» eine andere Abmessung.<br />
Sie sind 30 mbis 100 mlang<br />
und, abhängig von der Büronutzung,<br />
fünf beziehungsweise sieben Meter<br />
breit. Sie bestehen im Wesentlichen aus<br />
den Boden- und den Deckenplatten sowie<br />
zwei Fachwerkträgern, deren Seiten<br />
verglast sind und die Fassade bilden.<br />
Jeweils fünf bis sieben prismatische Körper<br />
bilden im Grundriss eine Ebene beziehungsweise<br />
ein Bürogeschoss. Jede<br />
Geschossebene hat ihr eigenes Trägerlayout<br />
und liegt nicht deckungsgleich<br />
über dem unteren Geschoss, sondern<br />
trägt ihre Lasten über wenige einzelne<br />
Punkte in die untere Ebene ab. Einzelne<br />
Raumkörper überschneiden sich und<br />
bilden dadurch vier Schnittflächen in jeder<br />
Ebene. Sie werden als Erschliessungsund<br />
Kommunikationszonen über die insgesamt<br />
sechs Ebenen beziehungsweise<br />
Geschosse (Erdgeschoss und fünf Obergeschosse)<br />
genutzt und ihre gemeinsame<br />
Fläche ist gerade so gross, dass ein Lift<br />
und die Steigschächte darin Platz finden.<br />
Die Treppenanlagen, losgelöst von den<br />
gemeinsamen Durchdringungszonen,<br />
winden sich räumlich durch die unregelmässig<br />
angeordneten Geschosse.<br />
Raumhohe Fachwerkträger sind im<br />
Bürobau meist nicht erwünscht, da die<br />
Bautenim<br />
Blickpunkt<br />
Das <strong>Actelion</strong> <strong>Business</strong> <strong>Center</strong> bietet<br />
spektakuläre An- und Durchblicke.<br />
(Bilder: Josef Zimmermann)<br />
Diagonalen vor den Fenstern verlaufen.<br />
Vierendeelträger, die nur aus Gurten<br />
und Pfosten bestehen, lassen rechteckige<br />
Fensteröffnungen zu und bieten sich<br />
deswegen an. Aus den divergierenden<br />
Anforderungen bezüglich Nutzung und<br />
Kosten ergab sich in einem intensiven<br />
Planungsprozess zwischen allen Beteiligten<br />
ein Trägersystem, das sich aus Vierendeel-<br />
und Fachwerkträgern zusammensetzt.<br />
Die Eigenschaften des Fachwerkträgers<br />
wurden mit denjenigen<br />
des Vierendeelträgers kombiniert. In<br />
den Auflagerbereichen, wo eine hohe<br />
Querkraftbeanspruchung vorhanden<br />
ist, wurde ein reines Strebenfachwerk<br />
ausgebildet. Gegen die Trägermitte<br />
nimmt die Querkraft kontinuierlich ab,<br />
so dass dort ein reiner Vierendeelträger<br />
mit den gewünschten rechteckigen<br />
Öffnungen umgesetzt werden konnte.<br />
Das Gebäude hat keine Kerne, die den<br />
horizontalen Lastabtrag sicherstellen.<br />
Die meisten Stützen sowie die am<br />
direkten Lastabtrag beteiligten Fachwerkstäbe<br />
wie Vierendeelpfosten und<br />
SBJ 6/11 –Bauten im Blickpunkt – Neubau <strong>Actelion</strong> <strong>Business</strong> <strong>Center</strong> H95, <strong>Allschwil</strong> 9