LIA-Bote 2/2010 - Erster Wiener Ruderclub LIA

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Was schreiben über ein Rennen, welches gerade mal von zwei LIA-Booten bestritten wurde, mit Datum 29.-30. Mai schon über ein Monat zurück liegt – und inzwischen auch noch beinahe die ganze Fussball WM? Gäbe es das postalische Telegram als Depeschennachricht noch, man könnte bequem die prägnante Kurzversion wählen: Györ Kupa, 29.-30. Mai 2010 – stopp – Regatta 1000m - stopp – offene Klasse – stopp – Wetter gut/Gewitter – stopp – kesze rajt! (Startkommando ungarisch) – stopp - 2- (Böhm Brothers) im VL ausgeschieden – stopp - 8+ (Schreiner, Böhm M, Schubert, Garhöfer, Popovic, Zwillink, Kokas, Küng, St. Szekely Istvan) 3. Rang (Bronze) – stopp – kein Bootschaden – Ende. Das wäre dann eigentlich alles, bis auf die Zeiten, aber die haben wir ohnehin nie erfahren. Nun, kostenpflichtige Telegramm- Services gibt es 2010 nicht mehr, und ich selbst bin des Zehnfinger-Maschinenschreibens kundiger, als des SMS- Daumenservices mit Hilfe von T9 am Handy - und letztlich gab/gibt es ein paar Dinge in Györ, die ich in ein paar zusätzlichen Zeilen einfach nicht unterschlagen kann. Keiner würde sonst erfahren, dass man: A) Die beste ungarische Fischsuppe mit warmen, frisch gebackenen Pogacsa (warmes Gebäck mit Schmalz) gleich vis-avis des mitten im Zentrum von Györ gelegenen Ruderklubs ‚Spartacus Evezös Klub’ am grossen Platz nach der alten Stahlbrücke im Ruderklub-Stammlokal ‚Matroz Csarda’ – ein die Wand zierendes Rollsitzchen mit Gravur zeugt unübersehbar davon – geniessen kann. B) Der Ruderklub so sensationell am Zusammenfluss der beiden Flüsse Mosoni Duna und Rabca in der Stadt Györ liegt, wie in Wien etwas die Hermanns-Strandbar an der Mündung der Wien in den Donaukanal, wobei das Klubgebäude einer Miniaturform unserer Urania gleicht, dafür die beiden Flüsse ruderbar sind und sich mitten aus dem Waldgrün in und durch die Barockstadt ergiessen. C) Eine riesige klubeigene Ruderhalle mit perfekt funktionierender Wasserzirkulation, eine riesige Bootswerft mit diversen Boots- Rissen und Gussformen von verschieden Bootstypen und - klassen, drei ehemals vollbeschäftigten Bootsbauern, vier Bootshallen und ein Klubgelände von der Grösse von geschätzten zwei Fussballfeldern mit der beturmten Miniatur-Urania als Klubgebäude von der glorreichen Vergangenheit diese Klubs zeugen zu einer Zeit, da jeder Industriebetrieb noch staatlich verpflichtet war, einen Sportklub zu fördern und zu finanzieren. D) Dass junge, hoch motiviert Athleten/Innen in wilden, selbstgebauten Booten, die aus jener vergangenen glorreichen Zeit stammen, auch heute noch fantastische Rennen gewinnen und dabei mehr als deutlich zeigen, aus welchem Schrot diese Sportler sind, die sich nicht auf das Material herausreden und ein jeder sofort und unmittelbar mit bekommt, mit welche Begeisterung und welchem Einsatz hier trainiert, gerudert und gewonnen wird. E) Dass zwar die Böhm Brothers im Vorlauf ausgeschieden sind, allerdings ganz locker am Start auf das versprochene, englische Startkommando wartend, welches dann allerdings in Ungarisch erfolgte – Kesz rajt! - und so den anderen Booten einen satten Vorsprung verschaffte bis unser tapfer ausharrenden Jungs letztlich vom Schiedsrichterboot selbst nahezu sanft ins Rennen Györ Kupa 29.-30.5.2010 Györ geschubst wurden. Sie nahmens sportlich, kämpften sich stark an die hinteren Boote heran – am Schluss hats dann aber doch nicht ganz gereicht. (Der Präsident hat sofort nach Aufdeckung der babylonischen Sprachverwirrung am Start eine Wiederholung angeboten, was wir aber in Anbetracht und Rücksicht auf die vielen in der Zeit gedrängten Rennen nicht einforderten). F) Dass ein fliegender Start in Györ auf einem strömenden Gewässer wirklich fliegend meint, d.h. , die Boote werden fliessend ausgerichtet, so dass eigentlich alle mit der Strömung immer schauen, dass sie den Bug leicht vorne haben, immer nach vorne drängeln, d.h. eigentlich alle immer rudern, bis dann alle nach ein paar nicht wirklich klaren Worten und Gesten einfach volle Kraft rudern – was dann auch unser Start war, den bis auf Laszlo wohl keiner so richtig oder auch überhaupt nur irgendwie mitbekommen hat. Wenn es gelingen sollte, beim Start alle 7 von 8 Rudern ungleich zu dem einen zu setzten, dann ist uns dieses rhythmische Husarenstück bei den ersten 3 Schlägen mit Sicherheit geglückt. G) Dass aber eben ein Rennen erst am Ziel vorbei ist – und so ist es auch uns gelungen, anfangs taumelnd und torkelnd aber dann doch den Rhythmus aufnehmend ein 8er neben uns deutlich zu distanzieren und an das an zweiter Stelle gelegene Boot heranzukommen – heran aber eben nicht vorbei. Böse Zungen sagen dann auch, dass der eine oder andere mit der Bronze- Medaille in dem, für diesen 8er, ersten Rennen in der offenen Klasse so sehr glücklich war, dass nicht mehr mit letzter Konsequenz nach Silber gegriffen wurde. Das erste Boot und damit Gold war tatsächlich ausser jeder Griffweite. H) Dass die Gastfreundschaft sehr, sehr gross war: Die viele freundlichen Worte und Gesten vom Spartacus-Präsidenten Latranyi Peter persönlich, die entschiedene Weigerung ein Meldegeld für den ‚internationalen Besuch aus Wien’ einzuheben, die persönliche Führung durch den Klub, das Einspringen des eben vom Weltcup aus Bled zurück gekehrten, absolut motivierten, unparteiischen und hochkompetenten Steuermanns Szekely Istvan – mit Augen so klar, blau und hart wie Kruppstahl, der uns mit zwei schnell erlernten deutschen Worten (Halt! Wassär!) und einem weiteren fast mythischen, rhythmischen Ton- Zisch-Laut förmlich durch das Rennen peitschte, dem herzlichen, eigens von Laszlos Frau Katalin und seinen beiden Schwestern Hilda und Marianna eingerichteten LIA-Fanklub, und, und, und ... – die uns auf alle Fälle mehr als nötigt, nächstes Jahr, 2011 ganz bestimmt wieder bei dieser Regatta – 2h von Wien entfernt – in Györ zu starten, mit einem hoffentlich etwas grösseren LIA-Team. 20
I) Dass letztlich nebst unserm Steuerbordler, Michi Zwillink, der freiwillig, sehr früh aufstand, um das Boot sicher und ohne Navigationsgerät souverän zum Ruderklub zu transportieren, Laszlo Kokas, diesmal ein ganz besonderes Dankeschön gebührt, dem Backbordler und Starter bei der ‚Great Challenge’ der Royal Canadian Henley Regatta 1988 und 1989, im ersten 8er-Boot aus dem ehemaligen Osteuropa, welches nach Kanada eingeladen wurde, der in Györ als Junior das Rudern gelernt hat, für Györ mehrmals ungarischer Staatsmeister wurde und nun Györ / Klagenfurt durch Edi Ruf bei der LIA gelandet ist. Laszlo fungierte unermüdlich und erfolgreich als Organisator, Ruderer, Dolmetscher, Stadtführer, Moderator und Animator in Personalunion. Er hat uns die Teilnahme bei der Regatta in Györ erst eingeredet, dann ermöglich und dadurch unseren Horizont im Osten erweitert - und mit ihm hoffe ich, dass aus der heurigen Pioniertat, künftig weiter Rennen durch LIA-Teams bei der Mihalkovics Tivadar Emlekversey (Mihalkovics Tivadar Memorial Regatta) bestritten werden. 77. Internationale Klagenfurter Ruderregatta 29. und 30.5.2010 Ende Mai stand diese traditionsreiche Regatta auf dem Wörthersee auch heuer wieder auf dem internationalen Regatta Kalender. Die JuniorInnen Bewerbe im Rahmen dieser Regatta zählen zur ÖVM 2009. Daher waren die Nachwuchs Rennen besonders gut besetzt, auch die LIA entsandte eine starke Mannschaft, bestehend aus Schülerinnen und JuniorInnen. Für die KanditatInnen der Juniorenklasse ging es hier auch um eine weitere Möglichkeit, sich durch gute Leistungen für internationale Aufgaben zu empfehlen bzw. die bisherigen Ergebnisse zu bestätigen. Die Rennen am Samstag waren preisberechtigte Abteilungen (quasi Vorläufe), am Sonntag wurden die Läufe entsprechend den Samstag- Ergebnissen gesetzt. SchM4x+ Samstag Sonntag SchW 1x Pia Pammer 1.Abt 3. 5:28,25 SchhW 1x Pia Pammer 2.Fin. 2. 4:33,82 SchM 4x+ L.Asanovic, F,Querfeld, B.Vago, Ch.Seifriedsberger, 1. 3:38,14 L.Asanovic, F,Querfeld, B.Vago, SchM 4x+ Ch.Seifriedsberger, 1. 3:27,97 JWB 2x B,Fasina, A.Manoutschehri 5. 6:28,74 JWB 4x B.Fasina, A.Manoutschehri, A.Kapf, Pia Pammer 2. 6:08,22 JWB 4x B.Fasina, A.Manoutschehri, A.Kapf, Pia Pammer 2. 5:49,26 JMB 2x M.Lehrer, M.Bobic 1.Abt 2. 5:46,47 JMB 2x M.Lehrer, M.Bobic Finale 3. 5:26,77 JMB 4x M.Krammer, Ph.Tesarik, M.Lehrer, M.Bobic 1.Abt 1. 4:57,54 JMB 4x M.Krammer, Ph.Tesarik, M.Lehrer, M.Bobic Finale 2. o.Zeit +03,74 L.Asanovic, F,Querfeld, B.Vago, Ch.Seifriedsberger 2.Abt 3. 5:08,65 L.Asanovic, F,Querfeld, B.Vago, Ch.Seifriedsberger Finale 5. o.Z. +11,24 JWA 2x Pam.Pammer, N.Jakubowsky 2. 8:28,04 JWA 2x Pam.Pammer, N.Jakubowsky 2. 8:19,54 JWA 1x N.Jakubowsky 4. 9:21,09 JWA 1x Pam.Pammer 4. 8:51,76 Pam.Pammer 6. 9:43,36 N.Jakubowsky 5. 9:08,19 JMA 1x M.Parg 1.Abt 4. 8:22,72 JMA 1x M.Parg 2.Fin 2 8:02,19 JMA 2x M.Krammer, Ph.Tesarik 1.Abt 5. 7:38,86 JMA 2x M.Krammer, Ph.Tesarik 3.Fin. 3. 7:33,14 M.Parg, K.Winkler 3.Abt 3. 7:31,68 M.Parg, K.Winkler 2.Fin. 5. 7:32,55 JMA 4- A.Leitner, Ch.Krofitsch, S.Ostermann, S.Büchele (WIB) 1. o.Z. JMA 8+ A.Leitner, Ch.Krofitsch, M.Parg, Ph.Tesarik, M.Krammer, M.Lehrer, M.Bobic, S.Ostermann, Stfr. Pia Pammer 1. 6:35,90 LW 1x N.Zwillink 2. 8:53,07 LW 1x N.Zwillink 1. 8:28,74 A.Roszkowsky 3. 9:23,54 A.Roszkowsky 3. 9:01,26 W 2x N.Zwillink, K.Beinhofer 3. 8:43,17 W 2x N.Zwillink, K.Beinhofer 3. 8:22,90 M 2- A.Kratzer, F.Herbst 2. 7:47,26 M 2- A.Kratzer, F.Herbst 2. 7:28,77 A.Juschitz, Ch.Schwarzl 3. 8:08,62 A.Juschitz, Ch.Schwarzl 3. 8:00,26 M 4x A.Kratzer, Ch.Schwarzl, A.Juschitz, F.Herbst 2. 7:04,94 M 4x A.Kratzer, Ch.Schwarzl, A.Juschitz, F.Herbst 2. 6:57,57 Mit 6 Siegen – davon drei am Finaltag – brauchen wir nicht unzufrieden sein, haben wir doch daneben viele 2.Plätze errungen bzw. waren wir in etlichen Rennen bestes österreichisches Boot. Die Schüler und Junioren boten in den Großbooten überzeugende Leistungen. Bei den SeniorInnen blieben wir bis auf einen Erfolg von N.Zwillink sieglos. Kommentar JunMA4- 21
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