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apply.ING. 2010/11 Soft Skills - TU Career Center

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Schwerpunkt<br />

<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong><br />

Erfolg ist eine Frage der Technik.<br />

www.tucareer.com<br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

Richtig bewerben. Das Bewerbungsmagazin für Technikerinnen und Techniker


Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Editorial<br />

Sie haben eine wichtige Entscheidung getroffen! Sie haben vor, sich umfassend<br />

über das Thema Bewerbung und Karriere zu informieren - und das ist<br />

gut. Sie halten die aktuelle Ausgabe des Bewerbungsmagazins <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>.<br />

in Ihren Händen, das nicht nur im neuen (Feder)Kleid erstrahlt, sondern auch<br />

wieder viele neue und interessante Inhalte präsentiert. Neben den Klassikern<br />

„Gestaltung von Bewerbungsunterlagen“, „Vorbereitung aufs Bewerbungsgespräch“<br />

und „Vorbereitung auf Jobmessen“ widmet sich diese Ausgabe<br />

schwerpunktmäßig dem Thema „<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong>“. Eine aktuelle Umfrage des<br />

AMS Österreich bestätigt, dass 90 % der befragten Unternehmen Schlüssel-<br />

qualifikationen bzw. <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> bereits als genauso wichtig wenn nicht sogar<br />

wichtiger als Fachwissen beurteilen.<br />

Welche Faktoren beeinflussen beruflichen Erfolg? Was kann ich tun, um<br />

meine Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern? Wie entwickelt sich der<br />

Arbeitsmarkt für Techniker/innen? Welchen Veränderungen unterliegt die<br />

Arbeitswelt der Zukunft? Auf diese und viele andere Fragen gibt das vorliegende<br />

Magazin Antworten. Absolvent/inn/en der <strong>TU</strong> Wien erzählen über<br />

Ihre Erfahrungen im Berufsleben, Sie erhalten wertvolle Informationen über<br />

die Karrieremöglichkeiten in renommierten Unternehmen und Vizerektorin<br />

Seidler stellt die interessanten Möglichkeiten einer wissenschaftlichen<br />

Karriere vor.<br />

60.000 Stunden seines Lebens verbringt der Mensch mit Arbeit. Das sollte<br />

Grund genug sein, sich mit seiner Karriere intensiv zu beschäftigen, sorgfältig<br />

zu planen und sich gut darauf vorzubereiten. Die Expert/inn/en am <strong>TU</strong> <strong>Career</strong><br />

<strong>Center</strong> unterstützen Sie dabei mit vielfältigen Angeboten.<br />

Die Chancen für Absolvent/inn/en der <strong>TU</strong> Wien nach dem Studium schnell<br />

einen Job zu finden sind nach wie vor hervorragend. Sie sollten sich jedoch<br />

den Luxus leisten, den optimalen Job für sich zu suchen.<br />

Viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg für Ihre Zukunft!<br />

Ihre Helene Czanba<br />

Geschäftsführerin <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong><br />

Impressum:<br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> – Richtig bewerben.<br />

Das Bewerbungsmagazin für Technikerinnen und Techniker<br />

Herausgeber, Medieninhaber, Redaktion:<br />

<strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong> GmbH, www.tucareer.com<br />

Autorinnen: Mag. Su Busson, Gerhard Felbermayer, Mag. Markus<br />

Latzke, Mag. Daniela Haiden, Mag. (FH) Caroline Klonner, Zeljana<br />

Juric, Sabine Pavelka, Dr. Thomas M. Schneidhofer, Karin Wittmann<br />

Fotos: iStockphoto, Fotolia, Dreamstime, <strong>TU</strong> Wien, www.fotovonzinner.at<br />

Grafik&Layout: co2 – Werbe- und Designagentur,<br />

Coproduction GmbH, www.co2.eu<br />

Druck: Dorrong OHG, www.dorrong.at<br />

Auflage: 15.000 Stück<br />

<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong><br />

Arbeitsmarkt<br />

Karriereplanung<br />

Richtig bewerben<br />

Bewerbungsunterlagen<br />

Bewerbungsgespräch<br />

Alumni Betreuung<br />

Jobmessen<br />

Gastkommentare<br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> www.tucareer.at<br />

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Arbeitsmarkt Technik –<br />

Das Land, wo Milch und Honig fließen? Mag.<br />

Aktuelle Trends am Arbeitsmarkt<br />

Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

ließ in den vergangenen zwei Jahren<br />

auch in Österreich die Wirtschaft deutlich<br />

schrumpfen. Die Konjunktur- und<br />

Hilfspakete der öffentlichen Hand erweisen<br />

sich zwar als wirksam, die wirtschaftliche<br />

Erholung schreitet dennoch<br />

nur langsam voran. Verschiedene Wirtschaftsforschungsinstituteprognostizieren<br />

für die nächsten fünf Jahre jedenfalls<br />

nur zögerliches Wachstum, mit<br />

jährlichen Zuwachsraten von 0,7 % bis<br />

2,4 %. Der Nachfrageeinbruch traf mit<br />

dem Produktions- und Industriesektor<br />

auch einen Bereich, der gerade auf die<br />

Beschäftigungsaussichten in technischen<br />

Berufen großen Einfluss hat.<br />

Voraussagen des Arbeitsmarktservice<br />

zufolge rechnet man mit einem Verlust<br />

von 18.800 Arbeitsplätzen in Österreich<br />

bis 2013. Ein düsteres Szenario, also?<br />

Sind wir auf dem Weg in Dantes neunten<br />

Kreis der Hölle?<br />

Vielleicht, gäbe es nicht zwei gegenläufige<br />

Trends! Den des eklatanten<br />

Mangels an Fach- und Führungskräften,<br />

z. B. in Technik und Naturwissenschaften.<br />

Und die Prognosen zur demographischen<br />

Entwicklung, die eine besorgniserregende<br />

Abnahme der Bevölkerung<br />

im erwerbstätigen Alter beschreiben.<br />

Darüber hinaus erwartet man ab 20<strong>11</strong><br />

auch wieder ein Arbeitsplatzwachstum<br />

in Österreich.<br />

Von A bis W – Beschäftigungsaussichten<br />

nach Studienabschluss<br />

In vielen technischen und naturwissenschaftlichen<br />

Studien waren die Chancen<br />

beim Berufseinstieg auch trotz und<br />

während der Wirtschaftskrise gut bis<br />

ausgezeichnet. Selbstverständlich blieb<br />

auch die Nachfrage nach Techniker/<br />

Daniela Haiden<br />

Der österreichische Arbeitsmarkt ist derzeit vor allem von zwei gegenläufigen Trends geprägt. Auf der einen<br />

Seite stehen die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, auf der anderen Seite die Prognosen<br />

zu demographischer Entwicklung, Bildungsniveau und Akademikerquote.<br />

inne/n nicht vollkommen unbeeinflusst.<br />

Die Anzahl der arbeitslos gemeldeten<br />

Akademiker/innen mit technischem Studium<br />

stieg z. B. von Jänner 2009 auf<br />

Jänner <strong>2010</strong> um 43 %. Deren Anzahl<br />

ist zwar mit 803 Personen immer noch<br />

vergleichsweise niedrig, aber auch der<br />

Arbeitsmarkt für Techniker/innen ist bei<br />

Weitem keine Insel der Seeligen. Die<br />

Techniker/innenlücke allerdings wurde<br />

vielfach nicht vollständig geschlossen,<br />

in vielen Disziplinen gibt es nach wie<br />

vor einen mehr oder weniger starken<br />

Mangel an adäquat qualifizierten Bewerberinnen<br />

und Bewerbern.<br />

War bis Mitte 2009 noch ein Trend hin<br />

zu Jobangeboten mit erforderlicher Berufserfahrung<br />

erkennbar, so erholt sich<br />

seit Beginn des Jahres <strong>2010</strong> auch der<br />

Stellenmarkt für Einstiegspositionen<br />

merklich. Die Stellenangebote in der<br />

Online-Jobbörse des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s<br />

stiegen z. B. im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> um<br />

rund 25 %.<br />

Im Detail lassen sich folgende Beschäftigungsaussichten<br />

beschreiben:<br />

Bauingenieurinnen und Bauingenieure<br />

haben nach wie vor sehr gute Einstiegschancen<br />

z. B. im konstruktiven Ingenieurbau,<br />

Hoch- und Tiefbau, in Verkehrswesen<br />

und Projektentwicklung.<br />

Aufgrund der vielfältigen Berufsaussichten<br />

bietet auch ein Studienabschluss in<br />

Maschinenbau, Verfahrenstechnik oder<br />

Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau<br />

eine sehr gute Ausgangsposition<br />

für den Berufseinstieg. In diesen Diszi-<br />

plinen ist darüber hinaus die Beschäftigungsstabilität<br />

bzw. Arbeitsplatzsicherheit<br />

besonders hoch. Elektrotechniker/<br />

innen können sich ebenfalls über sehr<br />

gute Einstiegschancen in unterschiedlichsten<br />

Einsatzbereichen freuen.<br />

Architekt/inn/en ebenso wie Raumplaner/innen<br />

stehen einem angespannten<br />

Arbeitsmarkt gegenüber. Steigende<br />

Abschlusszahlen und die starke Konkurrenz<br />

zu anderen Disziplinen (z. B. Bauingenieur-<br />

oder Wirtschaftsingenieurwesen)<br />

lassen oft wenig Spielraum beim<br />

Berufseinstieg. Von Absolvent/inn/en<br />

wird hohe Flexibilität gefordert. Der<br />

Trend geht in Richtung unsicherer, befristeter<br />

oder projektbezogener Beschäftigungsverhältnisse,<br />

geringerem Einkommen<br />

und einer verzögerten Etablierung<br />

in adäquaten Positionen.<br />

In der Informatik wurde seit 2007 ein<br />

leichter Rückgang der Stellenangebote<br />

verzeichnet, in den Jahren davor allerdings<br />

war das Wachstum umso stärker.<br />

In den nächsten vier Jahren sollen weitere<br />

10.000 bis 20.000 neue Arbeitsplätze<br />

in der Informatik dazukommen<br />

(Prognose vom Marktforschungsinstitut<br />

ICD). Besonders gefragt sind Fachkräfte<br />

im IT-Projektmanagement, in <strong>Soft</strong>ware-<br />

Architektur, <strong>Soft</strong>ware-Development und<br />

auch IT-Berater/innen.<br />

Absolvent/inn/en in Technischer Mathematik<br />

und Physik bekamen die Konsequenzen<br />

der Wirtschaftskrise stärker zu<br />

spüren. Die Arbeitslosenzahl stieg in<br />

diesen Disziplinen, der Berufseinstieg<br />

verlief für viele Absolvent/inn/en nicht<br />

so rasch und reibungslos wie in den<br />

Jahren zuvor. Die Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

verspricht dennoch<br />

recht gute Aussichten am Arbeitsmarkt,<br />

erfordert aber auch höhere Flexibilität<br />

und Mobilität, und zwar sowohl zeitlicher<br />

als auch räumlicher und inhaltlicher<br />

Natur.<br />

Die Nachfrage nach Technischen Chemiker/inne/n<br />

kann als gleich bleibend bis<br />

leicht steigend beschrieben werden,<br />

gute Einstiegschancen bieten sich v. a.<br />

im Kunststoffbereich bzw. den Werkstoffwissenschaften.<br />

Fachkompetenz * <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> –<br />

das Einmaleins des Berufserfolgs!<br />

Sie denken jetzt: Durchatmen, hinsetzen<br />

und Tee trinken? Bei den Aussichten<br />

kommt das richtige Jobangebot<br />

ganz von selbst zu mir! Optimismus ist<br />

zwar in den meisten technischen Studienrichtungen<br />

gerechtfertigt, aber der<br />

Berufseinstieg ist bestimmt für keine/n<br />

„a gmahde Wiesn“. Nicht nur die Qualifikation,<br />

sondern auch die Persönlichkeit<br />

und das Auftreten müssen im Bewerbungsprozess<br />

und am Arbeitsplatz<br />

stimmen, um langfristig erfolgreich zu<br />

sein.<br />

Insbesondere steigt die Bedeutung von<br />

Schlüssel- und Zusatzqualifikationen zunehmend.<br />

Laut einer aktuellen Umfrage<br />

des Arbeitsmarktservice Österreich erachten<br />

rund 40 % der Unternehmen Zu-<br />

satzqualifikationen als wichtiges Einstellungskriterium,<br />

39 % achten besonders<br />

auf die Flexibilität der Bewerber/innen.<br />

Für rund 90 % der befragten Unternehmen<br />

sind Schlüsselqualifikationen bzw.<br />

<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> bereits genauso wichtig oder<br />

sogar wichtiger als Fachwissen.<br />

Welche <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> sind aber nun besonders<br />

wichtig, um im Berufsleben zu<br />

reüssieren? Welche entscheiden zwischen<br />

Zu- und Absage im Bewerbungsprozess,<br />

zwischen Auf- und Abstieg bzw. Stagnation<br />

im Berufsleben? Im Vorfeld der<br />

UNESCO Weltkonferenz zum Thema<br />

„Higher Education“ wurde folgender<br />

Forderungskatalog des globalen Arbeitsmarktes<br />

zusammengestellt:<br />

• Fähigkeit zur Teamarbeit (inkl. Überwindung<br />

stereotyper Geschlechterrollen)<br />

• Zielbewusstsein, Kreativität, Initiative<br />

und Entscheidungsfreudigkeit<br />

• Gute sprachliche und schriftliche Ausdrucksweise,<br />

Kommunikationskompetenz<br />

• Selbstdisziplin und Arbeitsmoral<br />

• Fähigkeit, Aufgabenstellungen aus<br />

verschiedenen Perspektiven zu betrachten<br />

• Bewusstsein für die Notwendigkeit zur<br />

ständigen Weiterbildung<br />

In diesem Sinne setzen wir im <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>.<br />

<strong>2010</strong> den Schwerpunkt auf „<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong>“<br />

und deren Bedeutung für einen erfolgreichen<br />

Berufseinstieg und den weiteren<br />

Karriereweg.<br />

4 <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> 5


6<br />

<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> –<br />

Nichts für Weicheier! Mag.<br />

Gäbe es ein „Erfolgsrezept“, würde es<br />

wohl – kurz gefasst – wie folgt lauten:<br />

1) Man nehme eine/n analytisch und strategisch<br />

denkende/n Mitarbeiter/in<br />

2) und füge eine Prise kommunikative<br />

Kompetenz gewürzt mit hoher Teamfähigkeit<br />

3) sowie eine große Portion Flexibilität,<br />

Mobilität und Eigenverantwortung<br />

hinzu.<br />

4) Garniert wird dieses Gustostückerl mit<br />

sicherem, souveränem Auftreten.<br />

„Die eierlegende Wollmilchsau also?“,<br />

fragt sich so mancher, der dieses Rezept<br />

Daniela Haiden<br />

Im Zuge der Globalisierung und Liberalisierung des Welthandels sowie<br />

der Neu- und Weiterentwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

stieg die Komplexität der Berufswelt und die Anforderungen<br />

an jede/n einzelne/n Mitarbeiter/in veränderten sich. Welche<br />

Qualifikationen sind nun in dieser zunehmend komplexen Arbeitswelt<br />

entscheidend für den Erfolg beim Berufseinstieg? Welche Anforderungen<br />

stellen Arbeitgeber im Speziellen an Absolvent/inn/en in Technik und<br />

Naturwissenschaft? Gibt es eigentlich DAS Erfolgsrezept für Bewerbung<br />

und Berufseinstieg nach Studienabschluss?<br />

oder auch die eine oder andere Stellenausschreibung<br />

für Berufseinsteiger/innen<br />

in Technik und Naturwissenschaft<br />

liest. „Ja und nein“, lautet die Antwort<br />

aus der Recruiting- und Personalmanagementpraxis.<br />

Denn objektiv kann man<br />

nur feststellen, dass die Anforderungen<br />

an Mitarbeiter/innen im Berufsalltag<br />

tatsächlich steigen. Hintergrund ist eine<br />

sich ohne Frage immer rascher wandelnde<br />

Arbeitswelt, die sich insgesamt<br />

flexibler und komplexer darstellt.<br />

Techniker/innen und Naturwissenschaftler/innen<br />

schließlich sind am Arbeits-<br />

markt längst nicht mehr ausschließlich<br />

als Fachexpert/inn/en und Spezialist/<br />

inn/en gefragt. Vielmehr nehmen sie in<br />

zunehmendem Maße auch Management-<br />

und Schnittstellenfunktionen in<br />

Unternehmen ein. Und selbst für Spezialist/inn/enkarrieren<br />

gilt: Unternehmer/<br />

innen im Unternehmen sind gefragt,<br />

die Anforderung an die Kunden- und<br />

Serviceorientierung interner Dienstleister<br />

steigt stetig.<br />

Ausgezeichnete Fachkompetenz gilt<br />

darum heute am Arbeitsmarkt vielfach<br />

als Grundvoraussetzung. Entscheidend<br />

für den Erfolg in Bewerbungsprozessen<br />

nach Studienabschluss, beim Berufseinstieg<br />

ebenso wie im späteren Berufsleben<br />

ist ein Bündel vielfältiger Kompetenzen<br />

in unterschiedlichen Bereichen:<br />

dazu zählt Methodenkompetenz ebenso<br />

wie die viel zitierten <strong>Soft</strong> und Social<br />

<strong>Skills</strong>. Das gilt auch für Positionen in<br />

Technik und Naturwissenschaft. Denn<br />

die Zeiten, in denen Techniker/innen<br />

im „kleinen Kämmerlein“, im Labor oder<br />

Rechenzentrum abgeschieden von der<br />

Außenwelt ihre Experimente durchführten<br />

oder Programme entwickelten, sind<br />

eindeutig vorbei. In der heutigen Arbeitswelt<br />

nehmen Techniker/innen häufig<br />

von Beginn ihres Berufslebens an wichtige<br />

Schnittstellenfunktionen ein, arbeiten<br />

in interdisziplinären Teams, leiten<br />

große Projekte, betreuen Kunden und<br />

übernehmen diverse Managementaufgaben.<br />

Umso bedeutender werden Sozialkompetenz<br />

und <strong>Soft</strong> sowie Management<br />

<strong>Skills</strong>, die an Universitäten im<br />

Allgemeinen und an Technischen Universitäten<br />

im Speziellen selten Teil des<br />

Curriculums sind oder sein können.<br />

Ihre Aneignung wird zur „Holschuld“ der<br />

Studierenden und Absolvent/inn/en;<br />

Zusatzausbildungen, <strong>Soft</strong>-<strong>Skills</strong>-Workshops<br />

und (postgraduale) Weiterbildungen<br />

gewinnen von Jahr zu Jahr an<br />

Bedeutung. Dabei liegt es in der Eigenverantwortung<br />

des/der Einzelnen sich<br />

neben Fachkompetenz auch Methoden-,<br />

personale und soziale Kompetenz anzueignen.<br />

Für den Erfolg beim Berufseinstieg ent-<br />

scheidend ist schließlich auch eine<br />

komplexe Kombination aus Qualifika-<br />

<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


tionen und Kompetenzen in den folgenden<br />

Bereichen:<br />

1) Fachkompetenz<br />

1. Ausgezeichnetes Fach­ und Spezialwissen<br />

wird von Arbeitgebern auch<br />

beim Berufseinstieg üblicherweise vorausgesetzt.<br />

Allerdings geht es nicht<br />

nur darum, inhaltliche Fragen korrekt<br />

beantworten zu können, sondern auch<br />

darum, basierend auf der jeweiligen<br />

Fachkompetenz,<br />

• fachbezogene Fragestellungen eigenständig<br />

analysieren und bearbeiten<br />

zu können,<br />

• neue und innovative Lösungen zu entwickeln<br />

sowie<br />

• Spezialwissen so erklären und vermitteln<br />

zu können, dass es auch fachfremde<br />

Personen verstehen können.<br />

2. Fremdsprachenkenntnisse sind ohnehin<br />

fast zu einer „Pflichtkompetenz“<br />

beim Berufseinstieg geworden. Fließendes<br />

Englisch wird gerade im internationalen<br />

Umfeld und in Konzernen vielfach<br />

vorausgesetzt. Mit weiteren Sprachkenntnissen,<br />

die zum Einsatzgebiet in<br />

der jeweiligen Funktion passen, können<br />

auch Techniker/innen bei Arbeitgebern<br />

punkten.<br />

. Erste Projekterfahrung wird beim<br />

Berufseinstieg ebenfalls sehr positiv bewertet,<br />

da in vielen Unternehmensbereichen<br />

projektbasiertes Arbeiten an Bedeutung<br />

gewinnt. Wer im Studium die<br />

Chance nutzt, bei Seminaren, Übungen,<br />

kleineren Forschungsprojekten oder<br />

der Abschlussarbeit, aktiv an Projekten<br />

in verschiedenen Phasen mitzuarbeiten,<br />

hat einen eindeutigen Startvorteil.<br />

2) Methodenkompetenz<br />

Einfluss auf den Erfolg im Bewerbungs-<br />

Tipp<br />

prozess und beim Berufseinstieg hat<br />

auch die Methodenkompetenz. Darunter<br />

versteht man Kenntnisse über Instrumente<br />

und Werkzeuge sowie die Vertrautheit<br />

mit dem Einsatz dieser Techniken<br />

im Arbeitsumfeld. Besonders wichtig erscheint<br />

beim Berufseinstieg Methoden-<br />

kompetenz in den folgenden Bereichen,<br />

die häufig sogar schon im Bewerbungsprozess,<br />

bei Interviews oder in Assessment<br />

<strong>Center</strong>n, thematisiert werden:<br />

a. Präsentations­ und Moderationstechnik<br />

b. Strategieentwicklung/Strategisches<br />

Denken<br />

c. Analysetechnik/­fähigkeit<br />

d. Organisationsfähigkeit<br />

) Personale Kompetenz<br />

Aus der Vielfalt der Fähigkeiten, die dem<br />

Bereich der personalen oder Selbstkompetenz<br />

zugeordnet werden, seien an<br />

dieser Stelle drei für den Berufseinstieg<br />

besonders wichtige herausgegriffen:<br />

a. Mit sicherem und souveränem Auftreten<br />

können Berufseinsteiger/innen punkten,<br />

und zwar beginnend beim ersten<br />

Kontakt mit dem potentiellen Arbeitgeber.<br />

Dazu gehören auch sichere Umgangsformen<br />

im Businesskontext. Entscheidend<br />

ist, dass diese Sicherheit nicht nur<br />

„antrainiert“ ist, sondern man damit das<br />

eigene Selbstbewusstsein ausstrahlt.<br />

b. Wer mit SelbstständigkeitundEigenverantwortung<br />

in seinen ersten Job<br />

nach Studienabschluss startet, hat gute<br />

Karten für die weitere Karriere. Es gilt,<br />

Initiative zu zeigen, eigene Ideen einzubringen,<br />

die Verantwortung für Projekte,<br />

aber auch Ergebnisse zu übernehmen<br />

– und zwar egal, ob diese<br />

erfolgreich sind oder nicht. Denn nur,<br />

wer auch Verantwortung für Fehler und<br />

Speziell für Akademiker/innen in Technik und Naturwissenschaft bieten das <strong>TU</strong> <strong>Career</strong><br />

<strong>Center</strong> und das Servicecenter <strong>TU</strong>alumni seit kurzem maßgeschneiderte <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong>-<br />

Trainings an: denn auch Rhetorik, Präsentation und Charisma sind eine Frage der Technik!<br />

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Website www.tualumni.at!<br />

Misserfolge übernimmt, kann für die<br />

Zukunft daraus lernen.<br />

c. Mobilität und Reisebereitschaft<br />

spielen in vielen Unternehmen eine<br />

große Rolle, die Bereitschaft der Mitarbeiter/innen<br />

zu Dienstreisen und<br />

Auslandsaufenthalten hinkt aber leider<br />

immer noch hinterher.<br />

4) Soziale Kompetenz<br />

Ausgeprägte Fähigkeiten in der Interaktion<br />

mit anderen Personen am Arbeitsplatz,<br />

mit Kolleg/inn/en ebenso wie mit<br />

Vorgesetzten und internen sowie externen<br />

Kunden, werden in der Arbeitswelt<br />

immer wichtiger, auch für Techniker/<br />

innen und Naturwissenschaftler/innen.<br />

Besonders gefragt sind:<br />

a. Team­ und Kooperationsfähigkeit<br />

b. Kommunikations­ und Kontaktfähigkeit<br />

c. Dienstleistungs­ und Serviceorientierung<br />

d. Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft<br />

Was kann man also als Berufseinsteiger/<br />

in tun, um sich dieses komplexe Bündel<br />

an Kompetenzen anzueignen? Der erste<br />

Schritt ist in jedem Fall eine detaillierte<br />

Stärken-Schwächen- bzw. Kernkompetenzanalyse<br />

und die Identifikation von<br />

Funktionsbereichen, in denen man die<br />

eigenen Stärken optimal einsetzen kann.<br />

Weiterbildungen, Workshops und Seminare<br />

zu <strong>Soft</strong> und Social <strong>Skills</strong> schließlich<br />

fördern nicht nur die persönliche<br />

Entwicklung, sondern verbessern auch<br />

die Karrierechancen. Nicht zuletzt sollte<br />

man die Chancen nutzen, die sich bereits<br />

während des Studiums bieten, indem<br />

man Freifächer sinnvoll einsetzt,<br />

gezielt aus dem Angebot des <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong><br />

Katalogs wählt, das interdisziplinäre Lehrangebot<br />

belegt und Praxis- sowie Auslandserfahrung<br />

sammelt. Letztlich aber<br />

geht es darum, einen Job zu finden, der<br />

einem Spaß macht, in dem man die<br />

eigenen Stärken sinnvoll einsetzen kann.<br />

Denn nur dann startet man in jeden –<br />

nun ja: fast jeden – Arbeitstag mit voller<br />

Motivation und Engagement, und das<br />

spürt nicht nur der Arbeitgeber, sondern<br />

auch die Kolleg/inn/en und die Kund/<br />

inn/en.<br />

Charisma – der Schlüssel zum Erfolg Mag.<br />

Worauf kommt es an? Wie entscheidet<br />

sich, wer Erfolg hat?<br />

Tatsache ist: Fachwissen ist nur zu<br />

einem geringen Teil am Erfolg beteiligt.<br />

Über Erfolg und Misserfolg wird in<br />

hohem Maße auf einer ganz anderen<br />

Ebene entschieden: auf der Ebene<br />

zwischenmenschlicher Beziehungen.<br />

Fachlich extrem kompetente Mitarbeiter/innen<br />

scheitern oft mit ihren Ideen<br />

und Projekten, nur weil sie nicht den<br />

richtigen Draht zu Ihren Mitmenschen<br />

finden. Ihnen fehlen die Überzeugungskraft<br />

und die Fähigkeit, andere<br />

für sich zu gewinnen. Wer erfolgreich<br />

sein will, muss mit anderen Menschen<br />

gut zurechtkommen. Soziale Kompetenz<br />

ist gefragt.<br />

Achtung! Nicht Worte sind es, mit denen<br />

wir andere Menschen wirklich erreichen.<br />

Das, was wir sagen, bestimmt nur zu 7 %,<br />

wie wir auf andere wirken. Wie wir bei<br />

anderen ankommen, hängt zu 93 % von<br />

unserer persönlichen Ausstrahlung ab.<br />

Was zählt ist das gewisse Etwas<br />

Manche Menschen haben es. Von ihnen<br />

geht eine positive Kraft, eine Lebendigkeit<br />

und Dynamik aus, die ansteckend<br />

wirkt. Wo sie auftauchen, erwecken sie<br />

mit ihrer Präsenz und ihrem Verhalten<br />

Aufmerksamkeit und hinterlassen einen<br />

bleibenden Eindruck. Diese Menschen<br />

haben Charisma. Mit ihrer Ausstrahlung<br />

sind sie in der Lage, ihre Mitmenschen<br />

zu überzeugen, zu motivieren und<br />

Höchstleistungen zu vollbringen.<br />

Kein Wunder, dass Charisma als starker<br />

Karrierebeschleuniger gilt. Ausstrahlung<br />

8 <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong><br />

Su Busson<br />

Drei <strong>TU</strong> Absolvent/inn/en mit vergleichbarer Qualifikation bewerben sich um denselben Job – nur eine/r<br />

davon bekommt ihn. Drei Angestellte eines Unternehmens mit vergleichbarer Berufserfahrung wollen zum/zur<br />

Abteilungsleiter/in aufsteigen – nur eine/r davon wir befördert. Drei Techniker/innen arbeiten im Vertrieb und<br />

verkaufen dasselbe Produkt – nur eine/r davon ist ein/e Spitzenverkäufer/in.<br />

wird von vielen Menschen sogar als das<br />

wichtigste Merkmal eines guten Managers<br />

bzw. einer guten Managerin gesehen.<br />

Das hat eine Umfrage unter 1.000<br />

Führungskräften in 640 Unternehmen<br />

ergeben. Fachwissen nannten die Befragten<br />

erst an zweiter Stelle, gefolgt<br />

vom Charakter.<br />

Wer neben fachlicher Kompetenz auch<br />

noch eine positive Ausstrahlung hat,<br />

kann viel mehr bewirken. Aus Angestellten<br />

werden motivierte Mitarbeiter/<br />

innen, aus Managern und Managerinnen,<br />

Top Manager/innen, und aus Verkäufer/inne/n,Spitzenverkäufer/innen.<br />

Charismatische Menschen bringen<br />

sich selbst, ihre Abteilung und ihr Unternehmen<br />

auf Erfolgskurs. Aber nicht<br />

nur im Beruf, auch im Privatleben hän-


10<br />

gen Glück und Erfolg sehr stark davon<br />

ab, was wir ausstrahlen. Charisma kann<br />

also jeder brauchen.<br />

Die Frage ist: Kann jeder Charisma<br />

haben? Oder ist Charisma ein angeborenes<br />

Wesensmerkmal, dem einen geschenkt,<br />

dem anderen auf ewig versagt?<br />

Dank zahlreicher Untersuchungen und<br />

Forschungen in den Bereichen Psychologie<br />

und Sozialwissenschaften steht<br />

Folgendes fest:<br />

• Charisma ist das Ergebnis einer inneren<br />

Haltung, die jede/r einnehmen kann.<br />

• Charisma hat weniger damit zu tun,<br />

was wir tun, sondern damit, wie wir<br />

etwas tun.<br />

• Charisma ist eine erlernbare und trainierbare<br />

Fähigkeit.<br />

Das ist die gute Nachricht. Wer jetzt<br />

allerdings glaubt, dass es nur darum<br />

geht ein paar Verhaltensmuster zu lernen,<br />

um charismatisch zu wirken, sei<br />

gewarnt. Selbstverständlich gibt es eine<br />

Fülle an Ratschlägen für eine bessere<br />

Ausstrahlung: „Tun Sie dies und tun Sie<br />

jenes!“ oder „Machen Sie XY auf keinen<br />

Fall!“ Ein typisches Beispiel aus dem<br />

Rhetoriktraining: „Reden Sie nie mit den<br />

Händen in der Hosentasche“. Diese<br />

Tipps mögen durchaus sinnvoll sein,<br />

haben aber mit Charisma wenig zu tun.<br />

Im Gegenteil, wer sich auf Grund solcher<br />

Verhaltungsregeln übermäßig bemüht,<br />

sich verbiegt oder versucht, anders zu<br />

sein als er/sie ist, hat mit Sicherheit<br />

keine positive Ausstrahlung. Charisma hat<br />

immer auch mit Authentizität zu tun.<br />

So sein, wie Sie wirklich sind!<br />

Nur wer „echt“ ist – „authentisch“ –<br />

wirkt anziehend auf seine/ihre Mitmenschen.<br />

Charismatische Menschen<br />

„tun“ nichts, um charismatisch zu sein.<br />

Sie sagen vielmehr das, was sie denken<br />

und handeln in Übereinstimmung mit<br />

ihren Werten und Überzeugungen. Sie<br />

machen niemandem etwas vor und sind<br />

nicht von der Meinung anderer Menschen<br />

abhängig. Ohne selbstverliebt<br />

zu sein, nehmen sie sich selbst mit<br />

ihren Stärken und Schwächen an und<br />

wissen, damit umzugehen. Sie haben<br />

gelernt auf ihre Gefühle zu achten und<br />

übernehmen selbst die Verantwortung<br />

für ihr Wohlbefinden. Ohne rücksichtslos<br />

zu sein, stehen sie für sich selbst<br />

ein und verwirklichen ihr Leben. So<br />

zu sein, wie sie wirklich sind, macht ihr<br />

Charisma aus.<br />

Wie innen, so außen<br />

Charisma entwickeln hat also viel mit<br />

Selbstfindung, Selbsterkenntnis, Selbstbewusstsein<br />

und dem Mut „ich selbst<br />

zu sein“ zu tun. Davon profitiert auch<br />

das Umfeld. Was wir innerlich fühlen,<br />

strahlen wir nach außen aus. Wer<br />

sich selbst gut kennt, mit sich klar kommt<br />

und sein Leben selbstverantwortlich<br />

gestaltet, kann in der Regel auch mit<br />

anderen Menschen gut umgehen. Wer<br />

es nicht notwendig hat, sich selbst<br />

zu beweisen, zu verstecken oder zu<br />

verteidigen, kann offen sein gegenüber<br />

Neuem. Charismatische Menschen<br />

Tipp<br />

können auf andere Menschen wirklich<br />

eingehen, zuhören und Lösungen<br />

finden, von denen alle Beteiligten profitieren.<br />

Dort wo andere sagen „Das<br />

geht nicht!“ fragen sie „Wie kann es<br />

funktionieren?“, „Wie schaffen wir<br />

das?“. Die eigene innere Sicherheit<br />

bewirkt Optimismus, Zuversicht und<br />

ein souveränes Auftreten.<br />

Entfalten Sie Ihr Charisma!<br />

Sie wünschen sich mehr Charisma? Jeder<br />

trägt diese Fähigkeit in sich, aber die<br />

wenigsten Menschen nutzen ihr charismatisches<br />

Potential. Charisma gehört<br />

leider nicht zur Allgemeinbildung und<br />

die entscheidenden Faktoren werden<br />

auch an der Universität nicht gelehrt<br />

oder trainiert. Aus diesem Grund bietet<br />

das <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong> ein spezielles<br />

Charisma-Training an, das Ihnen dabei<br />

hilft Ihr ureigenes charismatisches Potential<br />

zu entdecken und erfolgreich einzusetzen.<br />

Ein praxisorientierter Workshop, der Ihnen hilft, Ihr Charisma zu entfalten und authentisch<br />

nach außen zu strahlen. Mit gezielten Methoden lernen Sie Ihre Wirkung auf<br />

Ihre Umgebung zu steigern und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.<br />

Der 1 ½ tägige Workshop gliedert sich in zwei Teile.<br />

Teil 1: Das innere Programm<br />

Ausstrahlung ist weit mehr als antrainiertes Verhalten.<br />

Hier lernen Sie unter anderem:<br />

• Klarheit & Fokus: Wertereflexion, innere Beweggründe erkennen, Prioritäten setzen<br />

• Update: Innere Programme mit den persönlichen Entwicklungszielen abgleichen<br />

• Wohlbefinden auf Abruf: Moment of Excellence & Moment of Importance<br />

• Innere Gelassenheit und Authentizität, die sichtbar und spürbar ist<br />

• Sendungsbewusstsein: sich darüber klar werden, was man bewirken und welche<br />

Spuren man hinterlassen will<br />

Teil 2: Die Wirkung nach außen<br />

Wer „wirken“ bzw. etwas „bewirken“ will, braucht die Fähigkeit, sich auf andere<br />

Menschen einzustellen.<br />

Hier lernen Sie unter anderem:<br />

• Rapport herstellen<br />

• Das Geheimnis der Empathie<br />

• Achtung Wahrnehmungseinschränkung: Durch welche Brille sehen Sie die Welt?<br />

• Überzeugend sprechen: Wie Sie transportieren, was Ihnen wichtig ist.<br />

• Begeisterung, die ansteckend ist<br />

Informationen zu den nächsten Trainingsterminen finden Sie auf unserer<br />

Website unter www.tualumni.at.<br />

<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


Rhetorik – Eine Frage der Technik? Gerhard<br />

Tipps von Gerhard Felbermayer, Unternehmensberater und Dipl. Coach<br />

Sprechen ist ein Ausdruck der<br />

Persönlichkeit!<br />

Nur was innerlich an Klarheit, Sicherheit<br />

und Überzeugung vorhanden ist, kann<br />

glaubwürdig nach außen dargestellt<br />

werden und bei Menschen Resonanzen<br />

erzeugen.<br />

Wie kommen Sie nun zu Klarheit, Sicherheit<br />

und Überzeugung? Und, wie transportieren<br />

Sie Ihr Thema so, dass Ihre<br />

Zuhörer/innen Ihnen gerne zuhören?<br />

Dazu hat Gerhard Felbermayer, selbständiger<br />

Unternehmensberater und Dipl.<br />

Coach, einige Tipps, die Sie sofort (z. B.<br />

bei Referaten, Präsentationen oder<br />

Reden) umsetzen können.<br />

Ein klares Ziel haben<br />

„Bevor Sie Ihre Präsentation bzw. Ihre<br />

Rede vorbereiten, sollten Sie sich zunächst<br />

über Ihr Ziel im Klaren sein“, rät<br />

der erfahrene Rhetoriktrainer. Möchten<br />

Sie Menschen mit Ihren Informationen<br />

begeistern, wachrütteln oder zum Nachdenken<br />

anregen? Möchten Sie ein Produkt<br />

präsentieren oder Ihre Forschungs-<br />

ergebnisse vorstellen und vielleicht<br />

Forschungsgelder lukrieren? Oder wollen<br />

Sie einfach nur Zahlen, Daten und<br />

Fakten „loswerden“? Das sind Fragen,<br />

die Sie sich unbedingt beantworten<br />

sollten, bevor Sie überhaupt beginnen<br />

Ihren Stoff aufzuarbeiten. Vielleicht ist<br />

es Ihnen auch schon einmal passiert,<br />

dass Sie einen Vortrag gehört haben,<br />

wo Ihnen danach gar nicht klar war,<br />

was der/die Vortragende eigentlich aussagen<br />

wollte. Beugen Sie diesem, leider<br />

sehr häufig anzutreffenden, Fehler vor<br />

und legen Sie Ihr Ziel fest. So wird es<br />

Ihnen gelingen für Klarheit zu sorgen.<br />

Fragen wie „Welchen Nutzen haben<br />

meine Zuhörer/innen von meinem<br />

Vortrag?“ oder „Was ist das Besondere<br />

daran?“ können Ihnen ebenfalls dabei<br />

helfen, ein klares Ziel zu definieren.<br />

Empfänger/innen/gerechte Kommunikation<br />

„Der Wurm muss dem Fisch schmecken“,<br />

meint Herr Felbermayer, „daher ist für<br />

eine gute Vorbereitung nicht nur das<br />

Felbermayer<br />

Thema an sich wichtig sondern auch<br />

das Publikum, dem ich das Thema näherbringen<br />

möchte.“ Für eine Präsentation<br />

unter Studienkolleg/inn/en wird eine<br />

andere Sprache, eine andere Struktur<br />

bzw. ein anderes Auftreten passend sein<br />

als für eine Präsentation auf einem internationalen<br />

Fachkongress.<br />

Weiche Faktoren mit harten<br />

Folgen<br />

Als Nächstes bringt der Unternehmensberater<br />

„weiche Faktoren mit harten<br />

Folgen“ zur Sprache. „Menschen, die<br />

überzeugend auftreten, die sich wortgewandt<br />

und charmant ausdrücken<br />

können, werden sich immer besser<br />

durchsetzen können“, meint der Fachmann.<br />

„Zu einem überzeugenden<br />

Redner bzw. einer überzeugenden<br />

Rednerin gehören nicht nur die optische<br />

Erscheinung und die richtigen<br />

Worte. Vor allem die Ausstrahlung<br />

zählt hier“, erzählt er weiter. Nach<br />

dem Motto: „Was innerlich da ist,<br />

kann nach außen strahlen“, rät er<br />

dazu die eigene innere Haltung zu<br />

überprüfen.<br />

Kleine fachliche Unsicherheiten lassen<br />

sich durch eine gründliche Vorbereitung<br />

gut in den Griff bekommen. Schwieriger<br />

verhält es sich da mit Lampenfieber,<br />

Nervosität oder der Angst, „das Gesicht<br />

zu verlieren“. Auch die Angst sich<br />

zu blamieren oder sich vor allen Menschen<br />

lächerlich zu machen, bereitet<br />

vielen Redner/inne/n schlaflose Nächte.<br />

Auch dafür hat der Fachmann professionelle<br />

Unterstützung anzubieten. „Mittels<br />

Entspannungstechniken und Mentaltraining,<br />

das übrigens auch im Leistungssport<br />

eingesetzt wird, lässt sich<br />

da oft sehr leicht und schnell Abhilfe<br />

schaffen“, weiß Herr Felbermayer. Besonders<br />

Atemübungen gibt er gerne<br />

weiter. „Angst ist der Feind des Atems<br />

und die Atmung ist der Feind der Angst“,<br />

erklärte er bei seinem Workshops auf der<br />

<strong>TU</strong>day10 – Die Jobmesse der <strong>TU</strong> Wien.<br />

Er meint: „Neben dem rhetorischen<br />

Handwerkszeug ist es auch wichtig, dass<br />

die Redner/innen ständig Zugang zu<br />

ihren inneren Ressourcen haben. Fühlt<br />

sich ein Redner oder eine Referentin<br />

wohl, hat er/sie einen sogenannten<br />

„guten inneren Zustand“. Dann kann<br />

er/sie auch sicher und ruhig mit Einwänden,<br />

Gegenargumenten oder unangenehmen<br />

Fragen umgehen“, weiß<br />

der Unternehmensberater aus eigener<br />

Erfahrung.<br />

Struktur und Lebendigkeit<br />

Nun wissen Sie, was Ihr Ziel ist, Sie haben<br />

sich mit Ihrem „Publikum“ auseinander<br />

gesetzt und Sie haben gelernt,<br />

einen guten inneren Zustand zu halten<br />

und dadurch eine positive Ausstrahlung<br />

zu haben. Jetzt ist es an der Zeit sich mit<br />

der Struktur, dem sogenannten roten<br />

Faden, auseinanderzusetzen und damit,<br />

wie Sie Ihr Thema lebendig vermitteln<br />

können. „Die beste Struktur ist<br />

wenig Wert, wenn Ihnen die Zuhörer/<br />

innen einschlafen“, meint Felbermayer.<br />

Grundlagen der Kommunikation<br />

Die Auseinandersetzung mit Grundlagenwissen<br />

zum Thema Kommunikation<br />

ist dabei sehr hilfreich. Die Kanäle, mit<br />

denen Menschen ihre Umwelt wahrnehmen,<br />

sind bei jedem unterschiedlich<br />

ausgeprägt. So ist beispielsweise<br />

bei vielen Menschen der visuelle Sinn<br />

besonders stark. Diese Menschen<br />

brauchen visuelle Reize, um Inhalte<br />

leicht und gerne aufnehmen zu können.<br />

Anders verhält es sich mit kinästhetischen<br />

Menschen. Diese lieben<br />

Bewegung und möchten Dinge gerne<br />

in die Hand nehmen und angreifen. Um<br />

einen Vortrag interessant und lebendig<br />

zu gestalten, ist es wichtig auf die<br />

unterschiedlichen Typen einzugehen.<br />

„Jeder Typ fühlt sich durch andere<br />

„Zugänge“ angesprochen, und Sie als<br />

Redner/in können ganz leicht auf diese<br />

Bedürfnisse eingehen und Ihr Thema<br />

entsprechend präsentieren“, erklärt Felbermayer,<br />

„wenn es Ihnen gelingt in<br />

den Köpfen Ihrer Zuhörer/innen Bilder,<br />

Emotionen und neue Gedanken entstehen<br />

zu lassen, werden die Menschen<br />

Ihnen gerne zuhören.“<br />

Geeignete Struktur<br />

„Egal ob mit Hilfe der „Kette“, der<br />

„Synthese“ oder der „Alternative“, ein<br />

guter Spannungsbogen muss her“,<br />

meint Herr Felbermayer. Es gibt unterschiedliche<br />

Herangehensweisen, die Sie<br />

verwenden können. Wichtig ist, dass<br />

Sie sich für eine geeignete Variante<br />

entscheiden und diese dann auch einhalten.<br />

Die Struktur ist wesentlich für<br />

die eigene Sicherheit, die Klarheit und<br />

auch für das Verständnis durch das<br />

Publikum. „Bauen Sie Ihr Thema Schritt<br />

für Schritt auf und schaffen Sie dadurch<br />

Klarheit und Verständnis bei Ihren Zuhörer/inne/n“,<br />

rät Felbermayer.<br />

Authentizität – Den eigenen Stil<br />

finden<br />

„Worthülsen auswendig zu lernen und<br />

Verhalten von anderen zu kopieren<br />

macht keinen wirklich guten Redner bzw.<br />

gute Rednerin aus. In vielen durchaus<br />

guten Büchern zum Thema können Sie<br />

Tipps nachlesen wie: suchen Sie sich<br />

einen festen Stand, halten Sie Blickkontakt,<br />

reden Sie langsam, in die Hände<br />

gehören nicht die Hosentasche usw.<br />

Diese Tipps gelesen zu haben ist eine<br />

Sache, und sicherlich eine Wichtige.<br />

Noch wichtiger ist es die Dinge selber<br />

auszuprobieren, den eigenen Stil zu<br />

finden, im entscheidenden Moment<br />

ruhig zu bleiben und die Menschen<br />

begeistern zu können“, meint der erfahrene<br />

Unternehmensberater.<br />

Das lernen Sie aber nicht durch ein<br />

Buch, sondern nur durch die Übung.<br />

Daher empfiehlt der Rhetorikfachmann<br />

allen Menschen, die Reden halten müssen,<br />

einen Workshop zum Thema zu<br />

besuchen. „Learning by training and<br />

by doing“, ist die Devise von Gerhard<br />

Felbermayer.<br />

Erleben Sie den Unternehmensberater und Dipl. Coach persönlich und lernen Sie<br />

in einem übungsreichen und lebhaften Workshop, an Ihre persönliche Bestleistung<br />

zu gehen. Lösen Sie Sprechblockaden auf, erlernen Sie praktisches Handwerkszeug<br />

und optimieren Sie Ihre rhetorischen Fähigkeiten. In seinen Workshops werden Sie<br />

an die Quelle Ihrer inneren Ausstrahlungskraft geführt.<br />

Die nächsten Termine finden Sie auf der Website www.tualumni.at unter der<br />

Rubrik Events.<br />

12 <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> 1<br />

Tipp


„Stairway to heaven” oder „Highway to hell”?<br />

Non vitae, sed scholae discimus<br />

“Nicht für das Leben, sondern für die<br />

Schule lernen wir”, hat der römische<br />

Philosoph Seneca seinen Kollegen dereinst<br />

an den Kopf geworfen, um deren<br />

„unmäßige Sucht nach Gelehrsamkeit“<br />

zu kritisieren. Heutzutage wird das Bonmot<br />

gerne umgedreht, um damit die<br />

Vermittlung vermeintlich zweckfreien<br />

Wissens dem Leben zuzuschreiben.<br />

Beiden Zitaten geht es also um das gleiche:<br />

Der Sinn des Lernens ist im Leben<br />

zu suchen, nicht im Strebern selbst.<br />

Abgesehen von einer Makroperspektive,<br />

die den Philosophen Konrad Paul<br />

Liessmann (in Verbindung mit einer<br />

Veränderung der Hochschullandschaft)<br />

eine Theorie der Unbildung konzeptualisieren<br />

ließ, lässt sich auch auf<br />

individueller Ebene die Frage stellen,<br />

inwiefern und inwieweit es sich auszahlt,<br />

nächtelang zu lernen, jahrelange<br />

Gehaltseinbußen und so manche<br />

Demütigung in Kauf zu nehmen um<br />

vermeintlich später groß abzusahnen –<br />

sei es gemessen am Gehalt, oder in erhöhter<br />

Lebenszufriedenheit.<br />

Dabei zeigt eine Metastudie aus dem<br />

Jahr 1985 bereits, dass im hochqualifizierten<br />

Bereich (also für Architekt/<br />

inn/en, Techniker/innen und Wissenschaftler/innen<br />

aus verschiedenen Forschungszweigen,<br />

insbesondere Technik,<br />

Mathematik oder Naturwissenschaf-<br />

Dr. Thomas M. Schneidhofer und Mag. Markus Latzke<br />

Über den Zusammenhang von Studien- und Karriereerfolg. Thomas M. Schneidhofer & Markus Latzke, Interdisciplinary<br />

Group for Management and Organisational Behaviour, WU Vienna<br />

ten), die Studienleistung weder für<br />

die spätere Berufsleistung (gemessen<br />

an Veröffentlichungen oder Leistungsbeurteilungen)<br />

noch für außergewöhnlich<br />

kreative Leistungen von besonderer<br />

Wichtigkeit ist. Betrachtet man aber<br />

das Gehalt oder ähnliche Parameter<br />

von „adult success“, dann findet man<br />

Zusammenhänge zwischen universitären<br />

Leistungen und Erfolgsvariablen –<br />

allerdings nur sehr schwache.<br />

Deshalb hat es sich eine Wiener Forschungsgruppe<br />

zur Aufgabe gemacht,<br />

die Veränderung von Managementkarrieren<br />

zu verfolgen. Das Vienna<br />

<strong>Career</strong> Panel Project (ViCaPP) der interdisziplinären<br />

Abteilung für Verhaltens-<br />

14 Arbeitsmarkt <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


wissenschaftlich orientiertes Management<br />

der WU Wien hat (gefördert<br />

vom FWF) die Karriereverläufe von WU<br />

Absolvent/inn/en mittels Längschnittsdesign<br />

untersucht. Das bedeutet, dass<br />

im Zuge des Projekts die Karrieren unterschiedlicherAbsolvent/inn/enjahrgänge<br />

bzw. Kohorten (1970, 1990, 2000<br />

und <strong>2010</strong>) über einen längeren Zeitraum<br />

hinweg verfolgt werden. Damit<br />

lässt es Alumnis selbst die Frage beantworten,<br />

ob das Studium die Treppe<br />

in den Himmel bedeutet – oder die<br />

Schnellstraße in die Hölle.<br />

Empfohlene Literatur<br />

Hey Mamma, look at me – I‘m on<br />

my way to the promised land<br />

Allerdings wäre es zu wenig, Studienerfolg<br />

einfach mit dem Notendurchschnitt<br />

gleichzusetzen; hier müssen<br />

auch andere mögliche erfolgsrelevante<br />

Kriterien herangezogen werden. Denn<br />

abgesehen davon, dass man dies<br />

streng statistisch gar nicht dürfte<br />

(Noten sind ordinal skaliert und ich<br />

habe Grund zur Sorge, dass der Unterschied<br />

zwischen Note 1 und 2 nicht<br />

gleichgroß ist wie der zwischen Note<br />

4 und Note 5 – was ich für den Mit-<br />

Bretz, R. D. Jr. (1989): College grade point average as a predictor of adult<br />

success: a meta-analytic review and some additional evidence. In: Public Personnel<br />

Management Journal, 18(1): <strong>11</strong>-22.<br />

Jones, Ethel B. / Jackson, John D. (1990): College grades and labor market<br />

rewards. In: Journal of Human Resources, 25(2): 253-266.<br />

Mayrhofer, Wolfgang / Schiffinger, Michael (2005): Einmal gut, immer gut?<br />

Zum Zusammenhang von Studien­ und Karriereerfolg. In: Wolfgang Mayrhofer<br />

/ Michael Meyer / Johannes Steyrer (Hg.), Macht? Erfolg? Reich? Glücklich?<br />

Einflussfaktoren auf Karrieren. Wien: Linde international: 132-155.<br />

Roth, Philip L. / Clarke, Richard L. (1998): Meta­analyzing the relation between<br />

grades and salary. In: Journal of Vocational Behaviour, 53(3): 386-400.<br />

Strunk, Guido / Hermann, Anett / Praschak, Susanne (2005): Eine Frau muss<br />

ein Mann sein, um Karriere zu machen. In: Wolfgang Mayrhofer / Michael<br />

Meyer / Johannes Steyrer (Hg.), Macht? Erfolg? Reich? Glücklich? Einflussfaktoren<br />

auf Karrieren. Wien: Linde international: 2<strong>11</strong>-242.<br />

telwert als Lagemaß aber bräuchte),<br />

macht ein erfolgreiches Studium wohl<br />

mehr aus: Studiendauer, gesammelte<br />

(Arbeits-)Erfahrungen während der<br />

Ausbildung und Zusatzqualifikationen<br />

sowie Auslandserfahrungen.<br />

Führ‘ mich zum Schotter!<br />

Und siehe da: Noten haben zu Jobbeginn<br />

keinen Einfluss auf das Einkommen.<br />

So liegt z. B. das mittlere<br />

Einkommen von Absolvent/inn/en mit<br />

einem Notendurchschnitt von 2,9 bei € 28.652.<br />

Das ist also nicht der Unterschied, der<br />

den Unterschied macht. Lohnt sich<br />

das Strebern etwa gar nicht? Ein Blick<br />

auf die Daten im Zeitverlauf gibt ein<br />

differenziertes Bild. Noten werden mit<br />

den Jahren immer wichtiger, wobei<br />

sich dann natürlich die Frage auftut,<br />

ob es wirklich der Studienerfolg ist, der<br />

zum objektiven Karriereerfolg führt,<br />

oder die Fähigkeiten bzw. Merkmale,<br />

die hinter dem Studienerfolg stehen<br />

(wie z. B Gewissenhaftigkeit, emotionale<br />

Stabilität oder etwa Leistungsstreben),<br />

die ihrerseits das Einkommen<br />

moderieren.<br />

Bei der Studiendauer hingegen macht<br />

sich ein Unterschied bereits beim Jobeinstieg<br />

bemerkbar: Allerdings sind<br />

es hier die langsameren Studierenden<br />

(>14 Semester, € 33.080), die schnelle<br />

Studierende ausbremsen (


Willkommen in der Patchwork-Ära Zeljana<br />

Mit diesen Fragen sehen sich sehr viele<br />

Absolvent/inn/en bei der Jobauswahl<br />

konfrontiert. Sobald die Suche nach dem<br />

richtigen Job beginnt, schwinden die<br />

Illusionen einer hierarchischen Langzeitkarriere.<br />

Spätestens nach den ersten Vorstellungsgesprächen<br />

wird einem klar, dass<br />

der klassische Berufsweg Geschichte ist.<br />

Viele haben nur noch die Möglichkeit von<br />

Praktikum zu Praktikum zu schlendern,<br />

Projekte in Angriff zu nehmen oder sich<br />

als Freelancer zu versuchen. Und so beginnt<br />

man, den eigenen Lebenslauf aus<br />

verschiedensten Teilen „zusammenzuflicken“,<br />

eine Patchwork-Karriere entsteht.<br />

In Zeiten der Globalisierung und des<br />

immer schneller werdenden technologischen<br />

Fortschritts müssen Unternehmen<br />

ihre Flexibilität unter Beweis stellen,<br />

um sich am Markt behaupten zu<br />

können. Aufgrund dessen versuchen sie<br />

in kürzester Zeit so gut es geht von<br />

ihren Mitarbeiter/inne/n zu profitieren.<br />

So werden auch Projektorganisationen<br />

bzw. Projektgesellschaften immer häufiger.<br />

Praktika, Volontariate, freie sowie<br />

befristete Verträge bestimmen die Zukunft<br />

der Patchworker.<br />

Viele Young Professionals haben wenige<br />

Auswahlmöglichkeiten, um erste Berufserfahrungen<br />

vorweisen zu können. Andere<br />

Mitarbeiter/innen hingegen sind<br />

permanent bestrebt, sich persönlich und<br />

beruflich weiterzuentwickeln, doch dies<br />

gelingt nur selten in ein- und demselben<br />

Unternehmen über einen längeren<br />

Zeitraum. Um der Stagnation zu entfliehen,<br />

bleibt nur noch die Möglichkeit<br />

den Arbeitsplatz zu wechseln. Ebenso<br />

kann die Langeweile bzw. der Reiz nach<br />

etwas Neuem die treibende Kraft in das<br />

Patchworkerleben sein.<br />

Die einen sehen diesen Wandel im Karrieregedanken<br />

als Herausforderung, die<br />

anderen empfinden jeden Projektab-<br />

schluss als Verlust einer sicheren Komponente<br />

und fühlen sich einer unsicheren<br />

Zukunft gegenübergestellt.<br />

Unabhängig davon, wie man zum/zur<br />

Patchworker/in wird, ob aus Notwendigkeit<br />

oder bewusster Entscheidung,<br />

vielen wird rasch klar, dass Jobs nicht<br />

mehr lebenslang sicher und Neustarts<br />

erforderlich sind. Deshalb ist eine Karriereplanung<br />

herausfordernder denn je,<br />

wenn nicht gar unmöglich.<br />

Unabhängig davon, wie man der Herausforderung<br />

einer möglichen Karriereplanung<br />

gegenübersteht, Ziele müssen<br />

dennoch festgelegt und die persönlichen<br />

Erfolge daraus abgeleitet werden.<br />

Hilfreich dafür können folgende Fragen<br />

sein:<br />

• Wo sehe ich mich in X Jahren?<br />

• Was bedeutet Erfolg für mich?<br />

• Woran merke ich, dass ich erfolgreich<br />

bin?<br />

• Welche Fähigkeiten haben mir bisher dabei<br />

geholfen meine Ziele zu erreichen?<br />

• Welche Interessensgebiete habe ich?<br />

Klare Antworten auf diese Fragen sind<br />

nicht nur der Selbstreflexion dienlich und<br />

helfen dabei, seine Ziele klarer zu definieren,<br />

sondern stellen sich als wichtig<br />

heraus, wenn bei zukünftigen Bewerbungsgesprächen<br />

die Sprache auf die<br />

häufig gewechselten Jobs und Arbeitsbereiche<br />

kommt. Denn sobald man<br />

Juric<br />

Das Studium schnell abschließen, den passenden Job finden und schon steht einer langjährigen Karriere nichts<br />

mehr im Wege – das ist das Ziel vieler Studierender. Doch was passiert, wenn der erste Job auf die Projektdauer<br />

befristet ist? Was, wenn in dem gewünschten Bereich nur Praktika angeboten werden? Man kann doch nicht alle<br />

paar Jahre das Unternehmen wechseln, oder?<br />

Tipp<br />

diese Fragen für sich beantwortet hat,<br />

fällt es einen auch beim Vorstellungsgespräch<br />

leichter häufige Jobwechsel<br />

zu argumentieren.<br />

Mittlerweile entwickelt sich eine Art<br />

„Kunst“, die bisherigen Lebens- und<br />

Ausbildungserfahrungen, wie z. B. Uni,<br />

Praktika, Jobs, Projekte, Fortbildungen<br />

sowie ehrenamtliche Tätigkeiten, schön<br />

in einen Lebenslauf zu verpacken. Denn<br />

Personalverantwortliche werfen einen<br />

genauen Blick auf etwaige Lücken im<br />

Lebenslauf, häufige Jobwechsel stechen<br />

sofort ins Auge. Entscheidend bei der<br />

Erstellung eines Curriuculum Vitae ist<br />

ein roter Faden, der sich erkennbar<br />

durchziehen und die Interessensgebiete<br />

und Fähigkeiten deutlich hervor<br />

streichen sollte. Wer sich hierbei unsicher<br />

ist, dem bietet sich die Möglichkeit,<br />

externe Spezialist/inn/en zu Rate zu<br />

ziehen. Die Expert/inn/en des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong><br />

<strong>Center</strong>s helfen dabei gerne weiter und<br />

wissen genau, worauf es bei einem<br />

guten Lebenslauf ankommt.<br />

Den klassischen Karriereweg, in dem<br />

man nach der Ausbildung in einen Beruf<br />

einsteigt und diesen dann bis zu<br />

seiner Pensionierung ausübt, gibt es<br />

nicht mehr. Patchwork-Karrieren sind<br />

schon lange Realität. Für Job-Suchende<br />

ist es wichtig, diese Tatsache im Auge<br />

zu behalten, und ihre Vorstellungen<br />

und ihr Vorgehen während der Jobsuche<br />

entsprechend anzupassen.<br />

Gerne überprüfen wir Ihre Bewerbungsunterlagen und geben Ihnen wertvolle Tipps.<br />

Schicken Sie Ihren Lebenslauf als Word-Dokument an lebenslauf@tucareer.com.<br />

Wir freuen uns darauf, Ihnen hilfreiches Feedback zu geben!<br />

18 Arbeitsmarkt <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


Karriereplanung: Macht es heutzutage noch<br />

Sinn eine Karriere zu planen? Sabine Pavelka<br />

Wer weiß denn schließlich, was in 5<br />

oder gar in 10 Jahren sein wird? Die<br />

IT-Branche scheint mir ein gutes Beispiel<br />

zu sein. Diese Branche zeigt uns sehr<br />

deutlich den schnellen Wandel bzw.<br />

den rasenden Fortschritt, dem wir unterliegen.<br />

Was heute modern ist, darüber<br />

wird in 10 Jahren bestenfalls noch müde<br />

gelächelt. Vielleicht erinnern Sie sich<br />

noch an die Speicherkapazität eines<br />

Computers vor 10 Jahren. Heute haben<br />

die meisten Handys, Digitalkameras oder<br />

USB-Sticks viel mehr Speicherplatz als<br />

damals ein durchschnittlicher Computer<br />

eines Büroarbeitsplatzes. Und mit einem<br />

Handy konnte man vor einigen Jahren<br />

„nur“ telefonieren. Heute ist man mit<br />

seinem Mobiltelefon ständig online und<br />

macht tolle Bilder und Videos. Ein Handy,<br />

mit dem man nur telefonieren kann,<br />

ist schon lange out.<br />

Auch am Arbeitsmarkt kann man einen<br />

solchen Wandel verfolgen. Berufe, die vor<br />

10 Jahren gang und gäbe waren, sind<br />

heute ausgestorben. Früher war der<br />

Traum vieler Heranwachsender, Mechaniker/in<br />

zu werden. Ein Beruf, den es<br />

heute nicht mehr gibt. Jetzt werden<br />

Jugendliche stattdessen Karosseriebautechniker/innen<br />

oder Mechatroniker/<br />

innen, die sich um Ihr Auto kümmern. Es<br />

gab eine Zeit, da wurden Radios und<br />

Fernseher repariert – von einem/einer<br />

Radio- und Fernsehmechaniker/in. Damals<br />

ein beliebter Beruf, heute nicht mehr<br />

gebraucht und in Vergessenheit geraten.<br />

Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit<br />

habe ich viele Menschen getroffen, die<br />

sich im Laufe ihres Berufslebens nie Ge-<br />

Tipp<br />

danken über Karriere, Weiterentwicklung<br />

oder berufliche Zukunft gemacht haben.<br />

Sie haben ihre Berufe ausgeübt, haben<br />

damit ihren Lebensunterhalt verdient<br />

und dabei vergessen darauf zu achten,<br />

dass das Leben sich verändert. Einer<br />

dieser Menschen war Tom. Tom hatte<br />

„übersehen“, dass sich viele Bereiche<br />

rasant weiterentwickelten und er selber<br />

nicht. Er liebte seinen Job und er war,<br />

keine Frage, richtig gut in seinem Fachbereich.<br />

Sein Problem war nur: er veränderte<br />

sich nicht mit, er entwickelte<br />

sich nicht weiter, er bildete sich nicht<br />

Wenn Sie sich für Ihre Karriereplanung professionelle Unterstützung holen wollen,<br />

wenden Sie sich an das Beratungsteam des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s. Die Coaches und<br />

Beraterinnen helfen Ihnen gerne dabei, Ihre berufliche Laufbahn zu planen und<br />

aktiv zu gestalten.<br />

weiter. Im Zuge der Umstrukturierung<br />

des Unternehmens, für das er arbeitete,<br />

wurde Tom – aus Mangel an Flexibilität –<br />

„unbrauchbar“ und wurde gekündigt. Sie<br />

können sich sicherlich vorstellen, dass es<br />

für Tom nicht leicht war, einen neuen Job<br />

zu finden. Im Laufe meiner Tätigkeit<br />

habe ich viele dieser „Toms“ kennengelernt.<br />

Sie kamen aus unterschiedlichen<br />

Branchen und aus allen Bildungs- und<br />

Hierarchieebenen.<br />

Was können Sie also tun, um nicht wie Tom<br />

am beruflichen Abstellgleis zu landen?<br />

Ja, Sie können Ihre Karriere planen. Sie<br />

können genau heute damit beginnen.<br />

Glauben Sie aber bitte nicht, dass Sie<br />

heute Ihren Berufsweg ausarbeiten, in<br />

den ersten Job einsteigen und damit<br />

die Karriereplanung erledigt haben.<br />

Vielmehr sollten Sie Karriereplanung als<br />

einen langfristigen Prozess verstehen,<br />

der auf der einen Seite sehr klar und auf<br />

der anderen Seite auch sehr flexibel sein<br />

soll. Diesen Prozess sollten Sie immer<br />

wieder überprüfen, denn nur so kann<br />

es Ihnen gelingen alle Faktoren, die Ihr<br />

Berufsleben beeinflussen werden, im<br />

Auge zu behalten. Sie können dadurch<br />

rechtzeitig reagieren und Veränderungen<br />

vornehmen.<br />

Eine gelungene Karriereplanung beschäftigt<br />

sich u. a. mit Themen wie dem<br />

Jobeinstieg, hierarchischen Aufstiegsmöglichkeiten<br />

bzw. Karriereschritten,<br />

Work-Life-Balance, Burnoutprophylaxe,<br />

Beruf und Familie, Weiterentwicklung<br />

oder Berufssaustieg.<br />

Wie Sie vielleicht schon gehört oder gelesen<br />

haben, sind Patchworkkarrieren<br />

immer üblicher und werden in Zukunft<br />

den Daueranstellungen „den Rang ablaufen“.<br />

(Mehr dazu können Sie im Kapitel<br />

2 nachlesen.) Um dafür gut ausgerüstet<br />

zu sein, beginnen Sie am besten<br />

gleich heute mit Ihrer Karriereplanung.<br />

Überlegen Sie sich am besten schon<br />

während Ihres Studiums „wohin die<br />

Reise gehen soll“. Dazu einige Tipps:<br />

Überblick schaffen<br />

Um schon während des Studiums einen<br />

guten Überblick über die vielen Möglichkeiten<br />

zu bekommen ist es wichtig,<br />

so früh wie möglich den Kontakt zu<br />

potentiellen Arbeitgebern zu suchen.<br />

Exkursionen oder Firmenpräsentationen<br />

bieten sich an um herauszufinden, welche<br />

Tätigkeitsbereiche oder Arbeitsfelder<br />

in einem Unternehmen geboten<br />

werden. Durch Praktika, Ferienjobs oder<br />

Traineeprogramme können Sie herausfinden,<br />

welche Tätigkeiten Ihnen Spaß<br />

machen bzw. welche Aufgabenbereiche<br />

gut zu Ihnen passen.<br />

Klarheit über die eigenen Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten gewinnen<br />

Was macht mir Spaß? Welche Art von<br />

Arbeit macht mir Freude? Welche Art<br />

von Arbeit kostet mir Kraft und Energie?<br />

Wo möchte ich mich gerne weiterentwickeln?<br />

Worin bin ich gut? Worin<br />

bin ich nicht ganz so gut? Stellen Sie<br />

sich diese und ähnliche Fragen um Klarheit<br />

über Ihre Fähigkeiten zu bekommen.<br />

Menschen, die ihren Fähigkeiten<br />

entsprechend eingesetzt sind, leisten<br />

mehr und haben wesentlich mehr Spaß<br />

an ihrer Tätigkeit.<br />

Klarheit über die eigenen Werte<br />

Was ist wertvoll für mich? Was ist mir<br />

„etwas“ wert? Ist es Freizeit, Weiterentwicklung,<br />

Familie oder Erfolg? Erstellen<br />

Sie am besten eine persönliche Werteliste.<br />

Schreiben Sie dazu alle Werte<br />

auf, die Ihnen einfallen. Wenn Sie alle<br />

gesammelt haben versuchen Sie, diese<br />

in eine Rangordnung zu bringen. Eventuell<br />

gleichen Sie Ihre Werteliste auch<br />

mit den Werten Ihres Partners bzw. Ihrer<br />

Partnerin ab. So können Sie gleich<br />

überprüfen, ob Sie in eine gemeinsame<br />

Richtung gehen, und böse Überraschungen<br />

vermeiden.<br />

Klärung der eigenen Rahmenbedingungen<br />

Dazu gehört u.a. die Auseinandersetzung<br />

mit den Gehaltsvorstellungen. In<br />

dem Zusammenhang sollten Sie sich<br />

überlegen, was für Sie alles zum Gehalt<br />

zählt. Ist es die Summe, die am Monatsende<br />

auf Ihr Konto überwiesen wird,<br />

oder auch die Weiterbildungs- und<br />

Aufstiegsmöglichkeiten, die Ihnen geboten<br />

werden? Klären Sie auch für sich<br />

ab, wie viel Freizeit sie gerne hätten<br />

bzw. wie viel Freizeit Sie brauchen, um<br />

„rund zu laufen“ und um voll leistungsfähig<br />

zu bleiben.<br />

Übrigens, wer genau weiß, was er/sie<br />

will bzw. was er/sie nicht will, kann<br />

sich bei einem Bewerbungsgespräch<br />

viel klarer und sicherer ausdrücken und<br />

kommt bei den Personalist/inn/en dadurch<br />

viel besser an.<br />

20 Karriereplanung <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Karriereplanung 21


22<br />

Bin ich der/die Richtige?<br />

Stelleninserate richtig lesen Mag.<br />

Der Bewerbungsprozess beginnt für Sie<br />

als Bewerber/in nicht erst beim Vorstellungsgespräch,<br />

sondern bei der – hoffentlich<br />

gezielten – Suche nach offenen<br />

Positionen. Dazu nutzt man am besten<br />

mehrere Informationsquellen: Karriereteile<br />

in Printmedien, Onlinejobbörsen<br />

und Unternehmenswebsites. Um nun<br />

aus der Vielfalt der veröffentlichten Stelleninserate<br />

Ihren Traumjob auszuwählen,<br />

ist es notwendig<br />

1) Ihre persönlichen Suchkriterien zu<br />

definieren: Dazu müssen Sie sich im<br />

Klaren sein, in welcher Branche Sie<br />

tätig sein wollen, welche Funktionsbereiche<br />

Sie ausüben möchten und<br />

welche Rahmenbedingungen (z. B.<br />

Dienstort, Reisebereitschaft) für Sie<br />

in Frage kommen.<br />

2) Neben dieser systematischen Herangehensweise<br />

ist auch die aufmerksame<br />

Durchsicht und Analyse der<br />

Inserate ein wichtiger Faktor bei der<br />

Selektion der passenden Jobangebote.<br />

Bin ich der/die Richtige? – Diese<br />

Frage können Sie sich selbst und in<br />

weiterer Folge Ihrem künftigen Arbeitgeber<br />

umso besser beantworten,<br />

je genauer Sie verstehen, welche<br />

Aufgaben zur Position gehören und<br />

welche Anforderungen an Bewerber/<br />

innen gestellt werden.<br />

Das Stelleninserat selbst unterteilt sich<br />

in den meisten Fällen in folgende Abschnitte:<br />

1. Unternehmensporträt oder Selbstdarstellung<br />

des Unternehmens<br />

2. Positionsbeschreibung<br />

3. Anforderungen an die Position (fachliche<br />

und persönliche Qualifikation)<br />

4. Leistungsangebot („Wir bieten“ oder<br />

„Unser Angebot“)<br />

5. Art der Bewerbung<br />

Daniela Haiden<br />

Stelleninserate sind für Sie als Bewerber/in die erste Informationsquelle über Ihren potentiellen künftigen Job.<br />

Aber nur, wer die Ausschreibung richtig liest und korrekt interpretiert, kann seine Bewerbungsunterlagen<br />

perfekt darauf abstimmen und sich bestmöglich auf den Auswahlprozess vorbereiten.<br />

Im Unternehmensporträt erhalten Sie<br />

wichtige Informationen über das Unternehmen,<br />

wie z. B. Branche, Geschäftsbereiche,<br />

Produkte oder Dienstleistungen.<br />

In diesem Abschnitt wird auch der<br />

Standort, der zumeist dem Dienstort entspricht,<br />

genannt. Grundsätzlich gilt: je<br />

unbekannter ein Unternehmen ist, desto<br />

präziser stellt es sich üblicherweise vor.<br />

Wenn Unternehmen Personalberater/<br />

innen mit der Selektion und Auswahl von<br />

Bewerber/inne/n für vakante Positionen<br />

betrauen, werden üblicherweise ver-<br />

deckte Inserate geschalten. Solche erkennt<br />

man an den Wortlauten „Unser Kunde<br />

sucht …“, „Im Auftrag unseres Kunden…“<br />

oder „Unser Kunde zählt zu den…“.<br />

In der Positionsbeschreibung erfährt<br />

der/die Bewerber/in, welches Aufgabengebiet<br />

übernommen werden soll. In<br />

einigen Sätzen oder Punkten werden<br />

Richtig bewerben <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


24<br />

die wichtigsten Aufgaben und Tätigkeitsschwerpunkte<br />

der Stelle beschrieben.<br />

Dieser Abschnitt gibt Ihnen die Gelegenheit<br />

zu überprüfen, ob Sie für diese<br />

Aufgaben qualifiziert sind, Sie in diesen<br />

Tätigkeiten schon praktische Erfahrung<br />

haben und nicht zuletzt, ob Ihnen diese<br />

Aufgaben auch Spaß machen. Wird man<br />

in diesem Abschnitt mit einer Vielzahl<br />

von Anglizismen (wie etwa Business Unit<br />

Power, Packaging Design Engineer) konfrontiert,<br />

lässt das oftmals darauf schließen,<br />

dass im Unternehmen sehr großer<br />

Wert auf die englische Sprache gelegt<br />

wird und daher gute Englischkenntnisse<br />

von großer Bedeutung sind.<br />

FactBox<br />

Anforderungsprofile erwecken auf den<br />

ersten Blick oft den Eindruck, dass nur<br />

die sprichwörtliche „eierlegende Wollmilchsau“<br />

gesucht wird. Wichtig hierbei<br />

ist es, auf den richtigen Wortlaut zu achten.<br />

Dadurch erkennen Sie, ob es sich<br />

bei den beschriebenen Anforderungen<br />

um Muss- oder Soll-Kriterien handelt.<br />

• Muss­Kriterien sind unabdingbare<br />

Voraussetzungen für die Position und<br />

in jedem Fall zu erfüllen. Man kann sie<br />

durch folgende Formulierungen erkennen:<br />

verfügt über, wir setzen voraus,<br />

unabdingbar sind, …<br />

• Soll­Kriterien bringen Pluspunkte bei<br />

der Bewerbung, sind aber nicht zwingend<br />

zu erfüllen. Folgende Ausdrücke<br />

sind dafür typisch: wünschenswert sind,<br />

nach Möglichkeit, und/oder, idealerweise,<br />

von Vorteil, …<br />

Unternehmen beschreiben gerne ein<br />

optimales Anforderungsprofil, das kaum<br />

ein/e Bewerber/in zu 100 % erfüllen<br />

kann. Wichtig ist, dass Sie alle Muss-<br />

Kriterien erfüllen. Wenn Sie insgesamt<br />

rund 60-70 % der Anforderungen erfüllen,<br />

lohnt sich eine Bewerbung auf<br />

jeden Fall. Wenig sinnvoll ist es, sich<br />

auf Positionen zu bewerben, die nicht<br />

den eigenen Qualifikationen entsprechen.<br />

Um dies zu vermeiden, erstellen<br />

Sie eine Liste mit den Muss- und<br />

Soll-Kriterien und vergleichen diese<br />

mit Ihren eigenen Qualifikationen. Eine<br />

Bewerbung macht in den meisten Fäl-<br />

Checkliste für Stelleninserate<br />

Welche Informationen über das Unternehmen sind verfügbar?<br />

Wie gut erfülle ich die fachlichen und persönlichen Qualifikationen? Bin ich<br />

über- oder unterqualifiziert?<br />

Welche Muss- und Soll-Kriterien sind angeführt?<br />

Wird ein/e Ansprechpartner/in genannt?<br />

Ist eine Kurzbewerbung oder sind aussagekräftige Bewerbungsunterlagen gefordert?<br />

Sollen die Bewerbungsunterlagen per Post oder E-Mail gesendet werden, oder<br />

gibt es die Möglichkeit einer Onlinebewerbung?<br />

Habe ich alle Hinweise beachtet?<br />

len bei klarer Über- oder Unterqualifizierung<br />

keinen Sinn.<br />

Die angegebene Art der Bewerbung<br />

sollte unbedingt eingehalten werden.<br />

Wenn Kurzbewerbungen gefordert sind,<br />

reichen ein Anschreiben und ein tabellarischer<br />

Lebenslauf aus. Bei aussagekräftigen<br />

Bewerbungsunterlagen sind<br />

zusätzlich noch Qualifikationen mit Zeugnissen<br />

oder Zertifikaten zu belegen.<br />

Achten Sie immer auf die Vollständigkeit<br />

Ihrer Bewerbungsunterlagen. So verhindern<br />

Sie, dass Schlampigkeit Ihrem<br />

Traumjob im Wege steht. Beachten Sie<br />

auch, ob die Unterlagen per E-Mail<br />

oder postalisch gesendet werden sollen,<br />

oder ob eine Online-Bewerbung möglich<br />

bzw. erforderlich ist.<br />

Auf Stellenanzeigen sollten Sie sofort<br />

reagieren, vor allem bei Printmedien.<br />

Bei Onlinemedien können Sie davon<br />

ausgehen, dass eine Position so lange<br />

offen ist, wie das Inserat online ist. Sind<br />

mehr als zwei Wochen seit der Stellenausschreibung<br />

vergangen, sollten Sie<br />

jedoch auf jeden Fall nachtelefonieren<br />

und fragen, ob Ihre Bewerbung noch<br />

berücksichtigt werden kann. Der Griff<br />

zum Telefon macht auch Sinn, wenn<br />

ein Inserat zu viel Raum für Interpretationen<br />

lässt. Rufen Sie aber auf keinen<br />

Fall an, nur um sich einmal bei der<br />

Ansprechperson im Unternehmen gemeldet<br />

zu haben.<br />

Wenn Sie ein Stelleninserat richtig verstanden<br />

haben, steht einem perfekten<br />

Anschreiben nichts mehr im Wege.<br />

Arbeiten Sie wichtige Anforderungen<br />

darin ein. Beschreiben Sie Ihre Qualifikationen<br />

und Stärken für die Position,<br />

belegen Sie diese mit Beispielen oder<br />

näheren Ausführungen. Geben Sie<br />

darin auch Antwort auf Fragen wie<br />

„Warum bewerbe ich mich für diese<br />

Stelle?“ oder „Warum gerade dieses<br />

Unternehmen?“. Wenn im Stelleninserat<br />

Angaben über Gehaltsvorstellungen<br />

oder den möglichen Arbeitsbeginn<br />

gefordert werden, haben Sie im Anschreiben<br />

die Möglichkeit darauf einzugehen.<br />

Richtig bewerben <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


Musterstelleninserat<br />

Unser Kunde ist ein führendes Unternehmen für die Herstellung von Stärkeprodukten an Standorten in Österreich,<br />

Ungarn und Rumänien. Für den Produktionsstandort im Norden von Wien, suchen wir für unseren Auftraggeber<br />

eine/n motivierte/n und ambitionierte/n Mitarbeiter/in als<br />

Technische/r Assistent/in der Geschäftsführung<br />

Ihr Aufgabengebiet:<br />

• Unterstützung der Geschäftsführung als Assistent/in im technischen Bereich<br />

• Leitung/ Unterstützung von Sonderprojekten in den Bereichen Technologie, Produktion und Investition<br />

• Enger Kontakt mit den Standorten in Österreich, Ungarn und Rumänien sowie Betreuung, Koordination und Supervision<br />

von einzelnen Themengebieten<br />

• Standortübergreifende Koordinationsaufgaben im technischen Bereich sowie Organisation des technischen Berichtswesens<br />

Alle angeführten Studienrichtungen, aber auch ähnliche Disziplinen kommen gleichwertig in Frage.<br />

Ihr Profil:<br />

• Abgeschlossenes Studium (Universität, Fachhochschule) in Verfahrenstechnik, Maschinenbau oder einer verwandten<br />

Disziplin<br />

• Erste fachspezifische Erfahrung von Vorteil<br />

• Selbstständige Arbeitsweise, hohe Belastbarkeit, sicheres und souveränes Auftreten<br />

• Logisch strukturiertes Denkvermögen und gutes Verständnis für industrielle Abläufe<br />

• Hohe Reisebereitschaft (Österreich, Ungarn, Rumänien)<br />

• Ausgezeichnete Englischkenntnisse sowie gute EDV-Anwenderkenntnisse<br />

Nach einer intensiven Einschulung bietet unser Auftraggeber Ihnen in dieser Position ein vielfältiges Aufgabengebiet<br />

in einem professionellen und wertschätzenden Umfeld mit den ausgezeichneten Entwicklungs- und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten eines weltweit agierenden Konzerns. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung für diese<br />

abwechslungsreiche und herausfordernde Schnittstellenfunktion! Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen<br />

per E-Mail an aline.musterfrau@technikerin.net<br />

Technikerin AG<br />

Mag. Aline Musterfrau<br />

Technikergasse 5/4<br />

1234 Technikerstadt<br />

t: 01/ 123456-78<br />

Es handelt sich hierbei um ein verdecktes Stelleninserat, der genaue Firmenwortlaut<br />

wird nicht genannt. Das Unternehmen sucht über einen Personalberater.<br />

Überlegen Sie sich Folgendes: Wie stark ist mein Interesse an dem Aufgabengebiet?<br />

Traue ich mir diese Aufgaben zu? Machen sie mir Spaß?<br />

An dieser oder ähnlichen Formulierungen erkennt man Einstiegspositionen (ohne Berufserfahrung).<br />

Notwendige Berufserfahrung ist an folgenden Formulierungen erkennbar: mehrjährige Erfahrung,<br />

einige Jahre Praxis, x Jahre Berufserfahrung<br />

Berufseinstieg ist an folgenden Formulierungen erkennbar: Sie wollen Erfahrungen sammeln, nach<br />

einer intensiven Einschulung, Formulierung als Kann-Kriterium<br />

Reisebereitschaft und Englischkenntnisse sind in dieser Aufzählung unbedingt notwendig. Spricht<br />

man von hoher Reisebereitschaft, so sind damit zumindest 30-50% der Arbeitszeit gemeint.<br />

Achten Sie darauf, welche Bewerbungsunterlagen gefordert werden und ob<br />

diese per E-Mail, Post oder über ein Onlineportal geschickt werden sollen.<br />

Ansprechpartner/in im Unternehmen oder zuständige/r Personalberater/in.<br />

Wenn auch die Telefonnummer angegeben ist, Möglichkeit<br />

eines Telefonkontaktes bei für Sie noch offenen Fragen.<br />

Professionelle Bewerbungsunterlagen –<br />

Der erste Eindruck bei Ihrem künftigen Arbeitgeber Sabine Pavelka<br />

Sich „be-werben“, bedeutet Werbung in eigener Sache zu machen. Diese Werbung in eigener Sache beginnt<br />

mit gut gestalteten Bewerbungsunterlagen. Nutzen Sie diese Chance um bereits bei diesem ersten Kontakt mit<br />

Ihrem zukünftigen Arbeitgeber einen optimalen Eindruck zu hinterlassen.<br />

Bedenken Sie, dass gelungene Bewerbungsunterlagen<br />

nicht nur inhaltlich<br />

gut aufbereitet, sondern auch optisch<br />

ansprechend gestaltet sein sollen. Am<br />

besten Sie kreieren dazu ein eigenes<br />

Layout, das Sie für Ihre gesamten Unterlagen<br />

verwenden. Achten Sie dabei<br />

auf Schriftform und Schriftgröße genau<br />

so wie auf die Formgebung und den<br />

Einsatz von Farben.<br />

Mit der optischen Gestaltung Ihrer<br />

Unterlagen, der übersichtlichen und<br />

ansprechenden Aufbereitung Ihrer Er-<br />

fahrungen, einer klaren Struktur und<br />

einem guten Bewerbungsfoto können<br />

SIE als Bewerber/in einen Fokus setzen.<br />

Es liegt also an Ihnen, von welcher<br />

Seite Sie sich zeigen.<br />

Mit Ihren Unterlagen muss es Ihnen gelingen<br />

die Aufmerksamkeit potenzieller<br />

Arbeitgeber zu gewinnen. Ihre Chance<br />

auf den gewünschten Job steigt, wenn<br />

Sie mit individuellen, für jede Position<br />

neu erstellten Unterlagen Ihre Eignung<br />

für die begehrte Position klar darstellen.<br />

Grundsätzlich gilt es mit Hilfe seine Un-<br />

terlagen eine möglichst hohe Übereinstimmung<br />

zwischen dem Anforderungsprofil<br />

und den eigenen Kenntnissen und<br />

Fertigkeiten zu präsentieren. Dementsprechend<br />

sollte man bestimmte Anforderungen<br />

besonders herausstreichen<br />

und sehr genau auf die Position und<br />

das Unternehmen eingehen. Die professionelle<br />

Erstellung von Bewerbungsunterlagen<br />

erfordert viel Zeit. Ein/e<br />

Personalist/in merkt sofort, ob es sich<br />

um eine 0/8/15-Massenbewerbung handelt<br />

oder ob man sich wirklich die Mühe<br />

26 Richtig bewerben <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Richtig bewerben 27


gemacht hat, für diese spezifische Position<br />

Unterlagen zu erstellen.<br />

Es gilt: Welche Unterlagen die Bewerbung<br />

enthält, richtet sich im Wesentlichen<br />

nach den Anforderungen des<br />

Unternehmens. In der Stellenausschreibung<br />

ist meist angegeben, welche<br />

Dokumente der Bewerbung beigelegt<br />

und auf welchem Wege die Unterlagen<br />

übermittelt werden sollen.<br />

Wichtig sind Vollständigkeit und Übersichtlichkeit.<br />

Bedenken Sie: Die Informationen,<br />

die Ihr Lebenslauf nicht enthält,<br />

kann der/die Personalist/in nicht von<br />

Ihnen wissen. Fehlen z. B. Details über<br />

Sprach- oder EDV-Kenntnisse kann es<br />

gut sein, dass Ihre Unterlagen gleich<br />

„ausgesiebt werden“. Personalverantwortliche<br />

stehen oft unter Zeitdruck und<br />

entscheiden innerhalb weniger Sekunden,<br />

ob Sie in die engere Auswahl der<br />

interessanten Bewerbungen kommen<br />

oder gleich auf dem Absagestapel landen.<br />

Das Anschreiben<br />

Im Anschreiben, oder auch Motivationsschreiben<br />

genannt, werden kurz und<br />

prägnant die Motivation für die Bewerbung<br />

sowie die relevanten Qualifikationen<br />

präsentiert. Es soll die Neugierde<br />

wecken, sich die Unterlagen<br />

genauer anzusehen. Gestaltet wird<br />

das Anschreiben als Brief mit den üblichen<br />

Bestandteilen (Adresse, Datum,<br />

Betreff, Grußformel,…). Es sollte nicht<br />

länger als eine Seite sein und wird<br />

lose auf die übrigen Unterlagen gelegt.<br />

Inhaltlich sollte man sehr individuell<br />

auf die ausgeschriebene Position eingehen<br />

und darlegen, warum man sich<br />

für diesen Job interessiert und genau<br />

der/die Richtige für diese Stelle ist.<br />

In der Einleitung stellen Sie Bezug zum<br />

Unternehmen her. Recherchieren Sie<br />

aktuelle Entwicklungen des Unternehmens<br />

bzw. informieren Sie sich auf<br />

der Homepage über Werte und Ziele<br />

des Unternehmens. Hier haben Sie<br />

die Möglichkeit, sich von den „Hiermit<br />

bewerbe ich mich …“-Einleitungen abzuheben<br />

und einen originellen, persönlichen<br />

Einstieg zu schaffen.<br />

Im Hauptteil weisen Sie gezielt auf<br />

Ihre Qualifikationen, Fähigkeiten und<br />

Kompetenzen in Bezug auf die ausgeschriebene<br />

Stelle hin. Vermeiden Sie<br />

es, Daten, die ohnehin im Lebenslauf<br />

zu finden sind, zu wiederholen.<br />

Der Schluss beinhaltet den Wunsch, zu<br />

einem Vorstellungsgespräch eingeladen<br />

zu werden. Seien Sie sparsam mit Konjunktiven,<br />

hier ist eine gesunde Portion<br />

Selbstbewusstsein durchaus angebracht:<br />

Sie gehen ja davon aus, dass Sie zum<br />

Gespräch eingeladen werden.<br />

Der Lebenslauf<br />

Der Lebenslauf ist das „Herzstück“ Ihrer<br />

Bewerbung und im ersten Schritt Ihr<br />

wichtigstes „Werbeinstrument“. Wenn<br />

Sie es schaffen, Ihre Qualifikationen und<br />

Erfahrungen übersichtlich und aussagekräftig<br />

zu präsentieren, sind Sie Ihrem<br />

Traumjob mit Sicherheit einen Schritt<br />

näher gekommen.<br />

Ein leider sehr oft unterschätzter Punkt:<br />

das Bewerbungsfoto. „Ein Bild sagt mehr<br />

als 1000 Worte“: dieser alte Spruch gilt<br />

ganz besonders für Ihre Bewerbungsunterlagen.<br />

Mit Ihrem professionellen<br />

Bild unterstützen Sie den ersten Eindruck<br />

ganz maßgeblich. Es lohnt sich also,<br />

diesem Thema etwas Zeit zu widmen.<br />

Überlegen Sie sich, welchen Eindruck<br />

Sie hinterlassen möchten, und investieren<br />

Sie ein bisschen Geld in den<br />

Besuch eines Fotografen. Sie können<br />

mit Mimik, Frisur und Kleidung ganz<br />

wesentlichen Einfluss auf die Wirkung<br />

Ihres Bildes nehmen.<br />

Üblich ist die Gestaltung des Lebenslaufs<br />

in tabellarischer Form und in gestürzter<br />

Chronologie („last job first“).<br />

Links findet sich eine Zeitleiste mit Beginn<br />

und Ende einer Tätigkeit/Ausbildung<br />

(z. B. 06/2005 – 09/2007), rechts<br />

davon steht der erklärende Text (z. B.<br />

Firma, Positionsbezeichnung, genauere<br />

Beschreibung der Tätigkeit). Man beginnt<br />

mit der aktuellsten Tätigkeit bzw.<br />

der letzten Ausbildung und geht dann<br />

zurück bis zum ersten Job bzw. zur<br />

Matura. Der Lebenslauf sollte zwei bis<br />

drei Seiten nicht überschreiten.<br />

Fragen Sie sich bei der Erstellung Ihres<br />

CVs am besten immer: Welche Informationen<br />

sind für einen Personalisten/eine<br />

Personalistin wichtig? Was wird meinen<br />

zukünftigen Arbeitgeber interessieren?<br />

Beispielsweise können bei der Angabe<br />

Ihrer Ausbildungen neben Dauer und<br />

Titel auch Inhalte und Schwerpunkte<br />

interessant sein. Für manche Positionen<br />

ist möglicherweise auch das Thema<br />

Ihrer Diplomarbeit relevant. Auch hier<br />

gilt: Passen Sie Ihre Angaben immer der<br />

aktuellen Bewerbung an. Beachten Sie<br />

dies auch bei der Angabe Ihrer Berufserfahrung.<br />

Gegliedert wird der Lebenslauf in Themenblöcke.<br />

Diese Blöcke können z. B.<br />

Persönliche Daten, Ausbildung, Berufliche<br />

Erfahrung, Sprach- und EDV-Kenntnisse,<br />

Aus- und Weiterbildung und<br />

eventuell Sonstiges, wie Hobbies, Vereinsmitgliedschaften<br />

benannt werden.<br />

Persönliche Daten und Kontaktinformationen<br />

beinhalten Vor- und Zuname,<br />

Adresse, E-Mailadresse und Telefonnummer.<br />

Hier noch ein kleiner Tipp betreffend<br />

Ihre Anrufbeantworter- und Mobilboxtexte:<br />

Löschen Sie die aus Ihrer<br />

Studienzeit sicher sehr witzigen Texte<br />

von James Bond, Mr. Spock oder Kaiser<br />

Franz Josef und ersetzen Sie sie durch<br />

seriöse Ansagetexte. Ansagen wie:<br />

„I bin grad net do, was liegt an?“ klingen<br />

in den Ohren der Personalist/inn/en<br />

nicht sehr professionell und sind als<br />

erster Eindruck nicht gut geeignet.<br />

Weiters werden Geburtsdatum und -ort,<br />

Familienstand, Zahl und Alter der Kinder<br />

sowie Ihre Staatsbürgerschaft angegeben.<br />

Bei ausländischen Staatsbürgern<br />

empfiehlt sich dazu noch die Nennung<br />

allfälliger Aufenthalts- und Arbeitsbewilligungen.<br />

Für Mütter mit kleinen Kindern<br />

hat es sich als praktisch erwiesen,<br />

im CV neben der Erwähnung der Kinder<br />

auch gleich einen Hinweis auf eine<br />

gesicherte Kinderbetreuung zu geben.<br />

So ist klar, Sie bekommen Kinder und<br />

Job „unter einen Hut“. Informationen<br />

über Beruf und Alter der Eltern, Partner/in<br />

oder Geschwister sind im<br />

Lebenslauf nicht relevant.<br />

Bei der Auskunft über Ihre Ihrer Sprach-<br />

und EDV-Kenntnisse sollten Sie auch<br />

immer den Grad der Beherrschung<br />

anführen. Dazu bieten sich Formulierungen<br />

wie Basiskenntnisse, sehr gute<br />

Kenntnisse in Wort und Schrift (Aus-<br />

landsaufenthalt von 2 Monaten), verhandlungssicher<br />

(6 monatiger Studienaufenthalt<br />

in Amerika) an.<br />

Onlinebewerbung<br />

Bewerbungen werden heute fast ausschließlich<br />

per E-Mail oder über Onlineportale<br />

versendet. Das Medium Internet<br />

verleitet durch die Geschwindigkeit der<br />

Kommunikation leicht zu mangelnder<br />

Sorgfalt. Achten Sie daher besonders auf<br />

Rechtschreibung, Grammatik und die<br />

richtige Form.<br />

Verwenden Sie für den Versand einer E-<br />

Mail unbedingt eine seriöse Mailadresse.<br />

Am besten eignet sich vorname.nachname@xyz.at.<br />

Versenden Sie auf keinen<br />

Fall Ihre Unterlagen in CC an mehrere<br />

Englische Bewerbungsunterlagen<br />

Englischsprachige Bewerbungsunterlagen<br />

bestehen aus zwei Teilen: dem<br />

Anschreiben bzw. Motivationsschreiben<br />

(Europa: Covering Letter, restlicher englischsprachiger<br />

Raum: Cover Letter) und<br />

dem Lebenslauf (Großbritannien, Irland,<br />

Schottland: Curriculum Vitae, restlicher<br />

englischsprachiger Raum: Resume).<br />

Vollständige Bewerbungsmappen oder<br />

weitere Unterlagen werden nicht verschickt,<br />

außer es wird ausdrücklich gefordert.<br />

Zeugnisse (References) und Referenzen<br />

(Recommendations) reicht die/<br />

der Bewerber/in erst auf Anfrage nach<br />

(References on request). Beim Vorstellungsgespräch<br />

sind Referenzen oder<br />

auch „letters of recommendation“ gerne<br />

gesehen.<br />

Typisch für den englischsprachigen Raum<br />

ist auch, dass die Bewerbungsunterlagen<br />

kein Foto enthalten. Die persönlichen<br />

Angaben beschränken sich auf<br />

Name, Adresse, Telefonnummer und<br />

Emailadresse, also keine Angabe des<br />

Geburtsortes. In den USA wird auch<br />

das Geburtsdatum nicht angeführt.<br />

Telefonische Kontaktaufnahme<br />

Der auffälligste Unterschied zwischen<br />

dem angloamerikanischen und dem<br />

deutschsprachigen Raum ist das konsequente<br />

höfliche Nachtelefonieren,<br />

um sich über den Stand der Dinge zu<br />

informieren. Ein absolutes „Must“ ist<br />

die telefonische Kontaktaufnahme, bevor<br />

man die Bewerbung versendet, um<br />

beispielsweise den Namen der Kontaktperson<br />

herauszufinden. Besonders bei<br />

Gerne unterstützen Sie unsere Berater/innen bei der Erstellung und Optimierung<br />

Ihrer englischen Bewerbungsunterlagen in einem persönlichen Beratungstermin<br />

oder im Online-CV-Check. Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte per<br />

E-Mail an lebenslauf@tucareer.com.<br />

Initiativbewerbungen ist es im angloamerikanischen<br />

Raum üblich, vorher<br />

persönlich Kontakt aufzunehmen.<br />

In diesen Gebieten muss man auch<br />

nach dem Verschicken der Unterlagen<br />

unbedingt präsent bleiben. Damit<br />

bezeugt man Motivation und Professionalität.<br />

Wenn die Bewerbung abgeschickt<br />

wurde, sollte man sich nicht<br />

länger als drei bis vier Tage Zeit lassen<br />

um nachzufragen, ob das Verschickte<br />

angekommen ist, ob es noch Unklarheiten<br />

in Bezug auf die Bewerbung<br />

gibt oder ob noch andere Unterlagen<br />

gewünscht sind. Eine Einladung abzuwarten<br />

und nichts von sich hören zu<br />

lassen wird als Desinteresse bewertet.<br />

Auch nach dem Vorstellungsgespräch<br />

bleibt die/der Bewerber/in aktiv und<br />

schickt einen „Thank you letter“, in dem<br />

man sich für das informative Gespräch<br />

und die weiteren Informationen bedankt.<br />

Bekommt man eine Zusage, so formuliert<br />

man ein Annahmeschreiben und<br />

verleiht seiner Freude Ausdruck. Wenn<br />

das Interesse an der Position nicht mehr<br />

besteht, dann schickt man ein höfliches<br />

Absageschreiben.<br />

28 Richtig bewerben <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Richtig bewerben 2<br />

Tipp<br />

Unternehmen, das wirkt auf Personalist/<br />

inn/en wenig respektvoll. Achten Sie beim<br />

Versand auch darauf, dass die Dateigröße<br />

1-2 MB nicht überschreitet.<br />

Als Betreff bietet sich eine Formulierung<br />

wie „Bewerbung: Junior Consultant Job-<br />

Nr. 123“ an. Da Personalist/inn/en und<br />

Personalberater/innen parallel mehrere<br />

Positionen zu besetzen haben, erleichtern<br />

Sie den Mitarbeiter/inne/n mit möglichst<br />

konkreten Angaben die Arbeit und<br />

Ihre Unterlagen können rascher und<br />

leichter zugeordnet werden.<br />

Wir empfehlen Ihnen, den Mailtext kurz<br />

zu halten. Verweisen Sie auf Erreichbarkeit<br />

und Ihre im Anhang angefügten<br />

Unterlagen. Diese versenden Sie<br />

idealerweise als pdf-File.<br />

Angebot des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s:<br />

Viele Unternehmen verwalten einlangende<br />

Bewerbungen heute über ein<br />

standardisiertes Online-Tool. Über die<br />

Website des Unternehmens oder der<br />

Karriereplattform landen Sie mit einem<br />

Mausklick auf einem Bewerbungsformular.<br />

Füllen Sie alle Felder genau<br />

aus, um bei den elektronischen Suchabfragen<br />

des Bewerberpools auch ausgewählt<br />

werden zu können. Nutzen<br />

Sie die Möglichkeit, Dokumente hoch<br />

zu laden, wenn es diese Option gibt.<br />

Bitte beachten Sie, dass es viele Unternehmen<br />

gibt, die Bewerbungen ausschließlich<br />

über diese E-Recruiting-<br />

Tools akzeptieren, und achten Sie auf<br />

die entsprechenden Hinweise in den<br />

Inseraten.


Musteranschreiben<br />

Maria Mustermann<br />

Technikerstraße 52, 1234 Wien<br />

maria.mustermann@muster.at<br />

0664/245 67 89<br />

Technik AG<br />

Frau Dr. Sabine Musterfrau<br />

Turbinenstraße 15<br />

6789 Tudorf<br />

Wofür bewerben Sie sich? Machen Sie<br />

in der Betreffzeile möglichst konkrete<br />

Angaben zu Positionsbezeichnung/Jobtitel<br />

und führen Sie, wenn vorhanden,<br />

die Referenz- oder Jobnummer an.<br />

Wien, 18. August <strong>2010</strong><br />

Einstieg als „Junior Consultant” (Referenz­Nr. 12 4)<br />

Sehr geehrte Frau Dr. Musterfrau,<br />

Ihr Stellenangebot auf www.tucareer.com für den Berufseinstieg als „Junior Consultant“ hat sofort meine<br />

Begeisterung geweckt. Auf der <strong>TU</strong>day10 konnte ich mich bereits in einem persönlichen Gespräch mit Ihrem<br />

Kollegen Herrn XY von der offenen und partnerschaftlich geprägten Unternehmenskultur der Technik AG<br />

überzeugen.<br />

Umfassende IT-Kenntnisse konnte ich mir während meines Informatikstudiums und durch meine Berufstätigkeit<br />

als <strong>Soft</strong>wareentwickler aneignen. Meine sehr guten analytischen und konzeptionellen Fähigkeiten, die sich auch<br />

im ausgezeichneten Abschluss meines Studiums widerspiegeln, werden sich bei meinem Einstieg als „Junior<br />

Consultant“ ebenfalls sehr positiv auswirken.<br />

Meine Projektmanagementkenntnisse konnte ich bereits erfolgreich in dem XY-Projekt unter Beweis stellen.<br />

Durch meine Tätigkeit als … konnte ich meine Kenntnisse in … vertiefen. Ich verfüge über jahrelange praktische<br />

Erfahrung mit …, die für Ihr Team in der Anwendung von… sicher von Nutzen ist.<br />

Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch und stehe Ihnen gerne für weitere Fragen zur Verfügung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Maria Mustermann<br />

Maria Mustermann<br />

Anlage:<br />

Curriculum Vitae<br />

Kopie des Arbeitszeugnisses<br />

Untermauern Sie die Angaben zu Ihren Qualifikationen mit<br />

Fakten, nachweisbaren Erfolgen und konkreten Argumenten.<br />

Die Aufzählung der Stärken und Qualifikationen soll unbedingt in Zusammenhang<br />

mit dem Anforderungskatalog der konkreten Position stehen und möglichst anschaulich<br />

sein (konkrete Beispiele, Situationen).<br />

Unterlagen, die der Bewerbung beigelegt<br />

werden: Zeugnisse, Nachweise, Zertifikate.<br />

Konjunktive vermeiden, wenn gefordert möglichen Eintrittstermin<br />

und Gehaltsvorstellung angeben.<br />

Musterdeckblatt<br />

Einstieg als „Junior Consultant” (Referenz­Nr. 12 4)<br />

Verwenden Sie ein professionelles<br />

Foto. Wichtig dabei sind:<br />

seriöse Kleidung, freundlicher<br />

offener Blick, gute Auflösung,<br />

passende Frisur.<br />

Finden Sie ein Layout, das zu Ihnen passt und<br />

verwenden Sie dieses Layout für Ihre gesamten<br />

Bewerbungsunterlagen.<br />

Maria Mustermann<br />

Technikerstraße 52, 1234 Wien<br />

maria.mustermann@muster.at<br />

0664/245 67 89<br />

Maria Mustermann<br />

Technikerstraße 52, 1234 Wien<br />

maria.mustermann@muster.at<br />

0664/245 67 89<br />

0 Bewerbungsunterlagen <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Bewerbungsunterlagen 1


Musterlebenslauf<br />

Persönliche Daten<br />

Geburtsdatum: 01. April 1985<br />

Geburtsort: Wien<br />

Staatsangehörigkeit: Österreich<br />

Familienstand: Partnerschaft<br />

Ausbildung<br />

10/2007 – voraus- <strong>TU</strong> Wien, 1040 Wien<br />

sichtlich 12/<strong>2010</strong> Masterstudium Wirtschaftsinformatik<br />

- Schwerpunkte: IT Security und Qualitätsmanagement<br />

- Diplomarbeit: „Anonymity, integrity and ….“ in Zusammenarbeit mit Firma XY.<br />

02/2009 – 07/2009 KTH Royal Institut of Technology Stockholm, Schweden<br />

- Auslandssemester<br />

10/2004 – 06/2007 <strong>TU</strong> Wien, 1040 Wien<br />

Bachelorstudium Medizinische Informatik<br />

- Thema der Abschlussarbeit: „…“<br />

06/2003 BORG, 1220 Wien<br />

Matura mit Auszeichnung<br />

Berufserfahrung<br />

Nennen Sie Ihren Arbeitgeber und Ihre Funktion<br />

und beschreiben Sie kurz Ihre Aufgabengebiete,<br />

damit Ihr künftiger Arbeitgeber eine<br />

Vorstellung bekommt, welche Tätigkeiten Sie<br />

09/2008 - laufend UAB Technology, Wien<br />

Projektbetreuerin, Consultant<br />

Teilzeit, 20 h/Woche<br />

- Kundensupport und Troubleshooting<br />

bereits ausgeübt haben.<br />

- Programmierung und Erweiterung einer webbasierten Java-Applikation<br />

- Pflichtenheft, Dokumentation und Reporting<br />

- Technische Beratung und Betreuung von Bestandskunden<br />

06/2008 – 09/2008 Rotes Kreuz, Bezirksstelle xxx<br />

Urlaubsvertretung als Rettungssanitäterin<br />

Maria Mustermann<br />

Technikerstraße 52, 1234 Wien<br />

maria.mustermann@muster.at<br />

0664/245 67 89<br />

Ihren zukünftigen Arbeitgeber interessiert<br />

nicht nur der Name bzw. Titel Ihrer Ausbildung,<br />

sondern vor allem auch, welche Inhalte,<br />

Spezialisierungen und Schwerpunkte<br />

Sie gewählt haben.<br />

10/2006 – 03/2008 ABC Online, Wien<br />

Projektmitarbeiterin<br />

- Aufbau eines E-Learning Systems<br />

- Technischer Support und Troubleshooting<br />

07/2005 – 08/2005 Max und Co IT Services, Wien<br />

Praktikantin<br />

- Datenintegration in ein Datawarehouse<br />

- DB-Reporting<br />

07/2003 – 08/2003 Stadtgemeinde Wien<br />

Praktikantin in der EDV­Abteilung<br />

- Telefonsupport<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

seit 2003 ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Roten Kreuz: Urlaubsvertretungen im Bereich<br />

Krankentransporte, Rettungs- und Notfallsanitäterin mit regelmäßigen Einsatzfahrten<br />

2005 – 2009 Singverein Nachtigall: aktives Mitglied, Gestaltung der Website<br />

09/2003 – 09/2004 Pflegeheim „XY Cura“: Freiwilliges Soziales Jahr<br />

Sprachkenntnisse<br />

Deutsch: Muttersprache<br />

Englisch: fließend in Wort und Schrift (Abschlussarbeit in englischer Sprache verfasst)<br />

Schwedisch: Basiskenntnisse<br />

EDV Kenntnisse<br />

Programmierung: C/C++, VB, Java, Perl, VBA<br />

Internet Security: Spezialisierung im Masterstudium<br />

Netzwerk- u. Datenbankadministration:<br />

Oracle, MS Sql-Server, MySql<br />

Interessen & Hobbies<br />

Singen – lange Zeit im Verein<br />

Volleyball – zurzeit in einer Hobbymannschaft<br />

Schifahren – Schilehrer/innenausbildung<br />

Interesse an Medizin und „Erste Hilfe“<br />

Maria Mustermann<br />

Technikerstraße 52, 1234 Wien<br />

maria.mustermann@muster.at<br />

0664/245 67 89<br />

Führen Sie unbedingt an, wie gut Sie eine<br />

Sprache sprechen: Grundkenntnisse, gute/<br />

sehr gute Kenntnisse, fließend, verhandlungssicher.<br />

Auslandsaufenthalte und abgelegte<br />

Prüfungen untermauern diese Angaben.<br />

Diese Angabe ist kein „Muss“, sondern optional. Sie bietet Ihnen aber<br />

eine gute Gelegenheit, das Bild Ihrer Persönlichkeit abzurunden.<br />

2 Bewerbungsunterlagen <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Bewerbungsunterlagen


4<br />

Englischer Musterlebenslauf<br />

Resume / Curriculum Vitae<br />

HANS MUSTERMANN<br />

Technikergasse 1<br />

1234 Technikerstadt<br />

m: +43 676 1234567<br />

h.mustermann@techniker.net<br />

Oder CAREER TARGET: die angestrebte Position kurz dargestellt.<br />

Gibt dem Resume einen Fokus (nicht notwendig bei<br />

CAREER OBJECTIVE Bewerbungen im wissenschaftlichen Bereich).<br />

An IT Position in software design, development and testing that will<br />

use my experience promoting software products.<br />

EDUCATION<br />

Master of <strong>Soft</strong>ware Engineering & Internet,<br />

Degree expected February 2007<br />

Bachelor of <strong>Soft</strong>ware & Information<br />

Engineering, January 2004<br />

Technical University of Vienna, Austria<br />

RELATED COURSE WORK<br />

<strong>Soft</strong>ware Engineering and Project Management<br />

Advanced <strong>Soft</strong>ware Engineering<br />

Internet Computing<br />

<strong>Soft</strong>ware Quality Engineering<br />

Semi-Automatic Information and Knowledge Systems<br />

PROFESSIONAL EXPERIENCE<br />

Datawarehousing/<strong>Soft</strong>ware Engineering<br />

August 2003 to April 2006<br />

Techniker AG, Vienna, Austria<br />

• Developing Applications using .NET technologies<br />

• <strong>Soft</strong>ware Development: Requirements Analysis, <strong>Soft</strong>ware<br />

Design & Coding, <strong>Soft</strong>ware Testing and <strong>Soft</strong>ware Maintenance<br />

LANGUAGE SKILLS<br />

German: mother tongue<br />

English: fluent (spoken and written)<br />

Oder COMPUTER SKILLS<br />

COMPUTER KNOWLEDGE<br />

Windows 2000 – Windows 7, Windows Server 2000-2008,<br />

MS SQL Server 7-2008, Oracle 8i, Microsoft .NET (C#, ASP.NET, ADO.NET),<br />

Visual C++ (MFC/ATL), Visual Basic 6.0, VBA 6.0, VBS, HTML,<br />

Macromedia Dreamweaver Active Server Pages (ASP), PHP, Java Script,<br />

MS Office, PowerPoint, Visio<br />

ACTIVITIES AND INTERESTS<br />

Webdesign, cycling and reading.<br />

REFERENCES<br />

References provided on request.<br />

Im amerikanischen Raum CV nur für Bewerbungen<br />

im wissenschaftlichen Bereich, ansonsten Resume.<br />

Nur Kontaktinformation, keine Angaben über<br />

Familienstand, Geburtsort, Religion, kein Foto. Im<br />

amerikanischen Raum auch kein Geburtsdatum.<br />

Als Absolvent/in 1seitig, bei mehrjähriger<br />

Berufserfahrung 2seitig.<br />

Umgekehrt chronologisch: Aktuelles<br />

zuerst, dann das weiter Zurückliegende<br />

(„last job first“).<br />

Maßgeschneidert und selektiv in<br />

Bezug auf die Position.<br />

Keine vollständigen Sätze, nur Stichworte.<br />

Keine Unterschrift.<br />

Bewerbungsunterlagen: Keine Bewerbungsmappe,<br />

nur Anschreiben und CV.<br />

Unbedingt persönlich Kontakt aufnehmen.<br />

• Nur Institutionen anführen, wo man mit einem akademischen Grad abgeschlossen<br />

hat.<br />

• GPA (Notendurchschnitt) besonders im technischen Bereich anführen, ansonsten<br />

könnte von einem schlechten Notendurchschnitt ausgegangen werden.<br />

• Dissertations- und Diplomarbeitsthema anführen.<br />

Sie können unter diesem Punkt Studienschwerpunkte und relevante Spezialisierungen<br />

anführen, v.a. wenn Sie wenig Berufserfahrung haben. Ansonsten<br />

wird dieser Punkt mit QUALIFICATION SUMMARY, QUALIFICATION<br />

PROFILE benannt, und die Highlights für die Position sind enthalten.<br />

Priorität entsprechend der ausgeschriebenen Stelle. D. h. die beruflichen<br />

Erfahrungen, die für die Stelle relevant sind, zuerst erwähnen.<br />

Kann auch RELEVANT EXPERIENCE, RELEVANT EMPLOYMENT, EM-<br />

PLOYMENT HISTORY genannt werden. Keine falsche Bescheidenheit,<br />

rücken Sie sich ins beste Licht, besonders im amerikanischen<br />

Raum. Achten Sie auf aussagekräftige Positionsbezeichnungen.<br />

SKILLS/ ABILITIES: Was können Sie dem<br />

Arbeitgeber bieten. Spezialisierte oder<br />

allgemeine Fähigkeiten, die für die Position<br />

nützlich sind. Z. B. auch BUSINESS<br />

SKILLS, COMMUNICATION SKILLS etc.<br />

Sprachniveau: excellent, fluent, good kowlegde,<br />

intermediate, basic knowledge.<br />

Weitere Punkte, die im Resume enthalten<br />

sein können, wenn diese<br />

für die Position relevant sind:<br />

CERTIFICATIONS/ LICENSES<br />

MILITARY<br />

PUBLICATIONS<br />

CITIZENSHIP<br />

AWARDS<br />

HONORS<br />

LEADERSHIP<br />

MEMBERSHIPS<br />

ACHIEVEMENT<br />

ACCOMPLISHMENTS<br />

Oder EXTRACURRICULAR ACTIVITIES, um seine Interessen und sozialen Kompetenzen<br />

zu betonen. Keine Aktivitäten anführen, die mit der Position, Firmenphilosophie nicht<br />

vereinbar sind.<br />

Oder „References available upon request“, “Furnished upon request”. Zum persönlichen<br />

Gespräch sollte man immer eine separate Referenzliste mitbringen, wo folgende<br />

Informationen enthalten sind z. B.: Michael Bander, Head of IT Services, Techniker AG<br />

Technikergasse 5, 1020 Vienna, Austria, Phone: +4317890998-2<strong>11</strong><br />

Bewerbungsunterlagen <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


Das Bewerbungsgespräch Mag.<br />

Vorbereitung<br />

Um im Bewerbungsgespräch überzeugen<br />

zu können, bedarf es einer fundierten<br />

Vorbereitung. Kennen Sie vor<br />

Ihrem persönlichen Gesprächstermin<br />

lediglich den Namen des Unternehmens,<br />

seine Adresse und das Stelleninserat?<br />

Oder verfügen Sie bereits über<br />

umfangreiche Informationen zu den<br />

Produkten und Dienstleistungen, der<br />

Branche, der Firmengeschichte und<br />

der Struktur des Unternehmens? Nutzen<br />

Sie im Vorfeld eines Vorstellungsgespräches<br />

die Möglichkeit, umfas-<br />

sende Informationen über das Unter-<br />

nehmen einzuholen! So hinterlassen<br />

Sie einen interessierten und motivierten<br />

Eindruck!<br />

Überzeugendes Auftreten im<br />

Bewerbungsgespräch<br />

Für den ersten Eindruck gibt es keine<br />

zweite Chance! Eine altbewährte Regel,<br />

die umso mehr auf das Bewerbungsgespräch<br />

zutrifft! Der erste Eindruck,<br />

den Ihr/e Gesprächspartner/in von Ihnen<br />

gewinnt, wird vor allem von Ihrem<br />

Auftreten, Ihrer Kleidung, Ihrer Körperhaltung<br />

und Ihrer Ausdrucksweise beeinflusst.<br />

Daniela Haiden<br />

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben eine Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch erhalten! Damit<br />

sind Sie Ihrem neuen Job einen entscheidenden Schritt näher. Mit Ihrer schriftlichen Bewerbung konnten Sie<br />

überzeugen und Interesse an Ihrer Person wecken. Sie zählen also bereits zum ausgewählten Kreis von Bewerber/<br />

inne/n, die das Unternehmen Ihrer Wahl gerne persönlich kennen lernen möchte. Jetzt geht es darum, nicht nur<br />

fachlich, sondern vor allem auch persönlich zu überzeugen. Neben Ihrer fachlichen Kompetenz stehen nämlich<br />

Ihre Motivation und Ihr Charakter im Mittelpunkt des Bewerbungsgesprächs. Die Tatsache, ob Sie von Ihrer<br />

Persönlichkeit her ins Unternehmen und zum bestehenden Team passen, ist neben Ihrem fachlichen Know-how<br />

wohl das wichtigste Auswahlkriterium.<br />

Der Gesprächsverlauf<br />

Als Interviewte/r erwarten Sie im<br />

Bewerbungsgespräch ein/e oder mehrere<br />

Vertreter/innen des Unternehmens.<br />

In Abhängigkeit von der Größe<br />

des Unternehmens und der Gestaltung<br />

des Bewerbungsprozesses handelt es<br />

sich dabei zumeist um Vertreter/innen<br />

der Personalabteilung und/oder der<br />

jeweiligen Fachabteilung. In kleineren<br />

Unternehmen oder im fortgeschrittenen<br />

Stadium Ihrer Bewerbung, das<br />

heißt beim zweiten oder gar dritten<br />

Interview, kann es durchaus vorkommen,<br />

dass sich auch Abteilungsleiter/innen,<br />

Mitglieder der Geschäftsführung oder<br />

des Vorstands die Zeit nehmen, Sie<br />

persönlich kennen zu lernen. Um sich<br />

im Vorfeld optimal auf die Situation<br />

einstellen zu können, fragen Sie am<br />

besten schon im Zuge der Einladung<br />

nach dem Namen und der Funktion<br />

Ihrer Gesprächspartner/innen.<br />

Das Vorstellungsgespräch ist ein Dialog<br />

zwischen zwei gleichberechtigten<br />

Partner/inne/n: das Unternehmen<br />

hat für Sie ein Stellenangebot, Sie<br />

wiederum bieten dem Unternehmen<br />

Ihre Arbeitsleistung und Ihren Arbeitseinsatz<br />

an. Sie können als gleichberechtigter,<br />

aktiver Partner das Bewerbungsgespräch<br />

mitgestalten. Nutzen<br />

Sie die Chance, sich und Ihre Qualifikation<br />

souverän und selbstbewusst<br />

zu präsentieren und Ihre eigenen offenen<br />

Fragen zu klären.<br />

Der Gesprächsablauf beim Bewerbungsinterview<br />

gliedert sich üblicherweise<br />

in mehrere typische Phasen.<br />

Wenn Sie diese Abschnitte, deren<br />

Hintergrund und Intention sowie häufig<br />

gestellte Fragen kennen, können<br />

Sie sich optimal auf die Gesprächssituation<br />

vorbereiten.<br />

Welche Fragen erwarten Sie im<br />

Bewerbungsgespräch?<br />

Um im Bewerbungsgespräch inhaltlich<br />

zu überzeugen, gibt es mehrere entscheidende<br />

Faktoren. Eine wesentliche<br />

Voraussetzung ist es, dem/der<br />

Interviewer/in während des Gesprächs<br />

aufmerksam und aktiv zuzuhören.<br />

Signalisieren Sie durch direkten Blickkontakt<br />

und zustimmendes Nicken<br />

eine aufmerksame, interessierte Grundhaltung.<br />

Überlegen Sie sich, welche<br />

Antworten und Inhalte sich Ihr Gegenüber<br />

auf seine/ihre Fragen erwartet<br />

und mit welcher Intention er/sie<br />

diese Fragen stellt. Wenn Sie den<br />

Hintergrund und das Ziel einer Frage<br />

richtig einschätzen, können Sie mit<br />

Ihrer Antwort konkrete, passende Informationen<br />

liefern. Da das mitunter<br />

schwierig ist, und sich unter Stress<br />

manche Frage nicht so leicht aus dem<br />

Stehgreif beantworten lässt wie im Alltag,<br />

wollen wir Ihnen mit einigen häufi-<br />

gen Fragestellungen und Tipps für<br />

deren Beantwortung ein „Rüstzeug“<br />

für Ihren Erfolg im Bewerbungsgespräch<br />

mit auf den Weg geben.<br />

Geben Sie mir bitte einen Überblick<br />

über Ihren bisherigen Lebenslauf!<br />

Hintergrund/Intention der Frage: dient<br />

häufig als Gesprächseinstieg. Ist der/<br />

die Bewerber/in in der Lage, seinen/<br />

ihren bisherigen Werdegang flüssig,<br />

gut strukturiert und schlüssig zu präsentieren?<br />

Sorgfältige Internetrecherche über das Unternehmen, v.a. auf der firmeneigenen<br />

Website: Informationen zu Branche, Standorten, Geschäftsleitung, Unternehmensstruktur,<br />

Firmengeschichte, Geschäftsberichten, Unternehmenskennzahlen,<br />

Produkten und Dienstleistungen.<br />

Nutzung vorhandener Kontakte zu Mitarbeiter/inne/n des Unternehmens: z. B.<br />

Informationen zur Unternehmenskultur und zum Arbeitsklima.<br />

Intensive Auseinandersetzung mit der angestrebten Position und der Stellenbeschreibung:<br />

Analyse der Aufgaben, Anforderungen und Ziele der Position<br />

und Vergleich mit den eigenen Qualifikationen und Erwartungen.<br />

Klärung unbekannter und unklarer Begriffe im Stelleninserat.<br />

Vorbereitung gut durchdachter, positionsbezogener Fragen für das Vorstellungsgespräch.<br />

6 Bewerbungsgespräch <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Bewerbungsgespräch 7<br />

Tipp<br />

Antwortstrategie: ca. fünf- bis zehnminütige<br />

Schilderung der wichtigsten<br />

Stationen des bisherigen Werdegangs.<br />

Kompakter und nachvollziehbarer Überblick<br />

über Aus- und Weiterbildung<br />

sowie praktische Erfahrungen/Berufstätigkeit.<br />

Darstellung erworbener Fähigkeiten<br />

und Kenntnisse sowie der<br />

Motivation für die Studien- und Berufswahl.<br />

Überleitung zu den Gründen<br />

Ihrer Bewerbung für die angestrebte<br />

Position.<br />

Wichtig: Arbeiten Sie den „roten Faden“<br />

Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch<br />

Tipp Diese Fragen sollten Sie im Bewerbungsgespräch stellen!<br />

Fragen zu:<br />

dem künftigen Aufgaben- und Verantwortungsbereich<br />

den Entscheidungsbefugnissen und Zuständigkeiten<br />

der Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, Personen oder Kooperationspartnern<br />

Umfang, Ort und Art der Einschulung<br />

dem gewünschten Starttermin<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen<br />

der Abteilungs- und Unternehmensstruktur (Wer ist mein/e direkte/r Vorgesetzte/r?)<br />

der Größe des Teams und dem beruflichen Hintergrund von Kolleg/inn/en<br />

Möglichkeiten, die künftigen Kolleg/inn/en vorab kennen zu lernen<br />

Arbeitszeitregelungen (z. B. fix vorgegebene Arbeitszeiten, Gleitzeitregelung)<br />

der Art des Dienstvertrags (un-/befristet, Probezeit, freier Dienstvertrag)<br />

dem Umfang der Reisetätigkeit


8<br />

Tipp<br />

Optimales Auftreten im Bewerbungsgespräch<br />

Kleidung<br />

Wählen Sie gepflegte, ordentliche und eher konservative Businesskleidung<br />

(Anzug, Hemd und Krawatte für Herren; Kostüm, Bluse und Blazer für Damen).<br />

Orientieren Sie sich in der Wahl Ihrer Kleidung an typischen Branchen- bzw.<br />

Berufsvertreter/inne/n.<br />

Wählen Sie ein Outfit aus, in dem Sie sich wohl fühlen und das zu Ihrer Person/<br />

Persönlichkeit passt.<br />

Allgemeine Verhaltensregeln<br />

Pünktlichkeit: Planen Sie einen Zeitpuffer für etwaige Verspätungen ein.<br />

Treffen Sie ca. 5 bis 10 Minuten vor dem Gesprächstermin im Unternehmen ein.<br />

Geben Sie der Ansprechperson im Unternehmen bei einer Verspätung auf<br />

jeden Fall telefonisch Bescheid.<br />

Schalten Sie Ihr Handy schon vor Gesprächsbeginn aus!<br />

Kaugummi und Bonbons sind während des Bewerbungsgesprächs ein absolutes<br />

Tabu!<br />

Begrüßung<br />

Begrüßen Sie Ihr Gegenüber mit festem Händedruck, aufrechter Körperhaltung,<br />

einem Lächeln und freundlicher, fester Stimme.<br />

Stellen Sie sich mit Ihrem vollständigen Namen vor.<br />

Nehmen Sie angebotene Getränke (Wasser, Fruchtsäfte, Kaffee, Tee) an.<br />

Nutzen Sie Ihre Körpersprache und Ihre Stimme, um Sympathie herzustellen<br />

und Aufmerksamkeit, Interesse sowie Selbstsicherheit zu zeigen.<br />

offener, gerader Blick und häufiger, direkter Blickkontakt<br />

entspannter, freundlicher Gesichtsausdruck<br />

aufrechte, ruhige und entspannte Körperhaltung mit beiden Füßen am Boden, den<br />

Armen entspannt neben dem Körper und den Händen im Schoß oder am Tisch<br />

deutliche, modulierte, gut artikulierte Stimme<br />

in Ihrer bisherigen Laufbahn heraus<br />

und setzen Sie unbedingt klare Prioritäten!<br />

Warum haben Sie sich in unserem<br />

Unternehmen/für diese Position beworben?<br />

Hintergrund/Intention der Frage: Klärung<br />

der Motivation des Bewerbers/<br />

der Bewerberin für die vakante Position<br />

und des Interesses am Unter-<br />

nehmen.<br />

Antwortstrategie: Darstellung von drei<br />

bis vier gut fundierten Argumenten<br />

zur Beschreibung Ihrer Motivation. Erläuterung<br />

des Interesses an bestimmten<br />

Bereichen, Methoden, Produkten<br />

oder Strategien des Unternehmens.<br />

Integration des Wissens aus Ihren<br />

Recherchen zum Unternehmen.<br />

Wie gut kennen Sie unser Unternehmen<br />

schon? oder In welchem Zusammenhang<br />

haben Sie unser Unternehmen<br />

schon kennen gelernt?<br />

Hintergrund/Intention der Frage: Er-<br />

kundung der Informiertheit des Be-<br />

werbers/der Bewerberin über das<br />

Unternehmen und die Realitätsangemessenheit<br />

seiner/ihrer Einschätzung.<br />

Antwortstrategie: Nutzung der Informationen<br />

aus Ihren Recherchen zum<br />

Betrieb (Unternehmensstruktur, Branche,<br />

Dienstleistungen und Produkte, Marktposition,<br />

Projekte). Glaubwürdige Darstellung<br />

Ihres persönlichen Bezugs<br />

zum Unternehmen: Wissen über<br />

bestimmte Projekte oder Produktentwicklungen<br />

des Unternehmens aus<br />

Studium/Fachzeitschriften, Praktikum<br />

in dieser Firma, Anknüpfungspunkte<br />

zu Dienstleistungen, Produkten oder<br />

Neuerungen des Unternehmens durch<br />

Ausbildung/Praktika/Berufstätigkeit.<br />

Wichtig: Informationen dieser Art<br />

zeugen von Ihrem besonderen Interesse<br />

an dem potentiellen neuen Arbeitgeber.<br />

Sie zeigen Ihrem Gegenüber,<br />

dass Ihre Bewerbung im Unternehmen<br />

nicht eine von hunderten ist,<br />

die Sie verschickt haben. Genauso<br />

wie Sie als Bewerber/in nicht austauschbar,<br />

sondern herausragend sein<br />

Bewerbungsgespräch <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


Typische Phasen eines Bewerbungsgesprächs<br />

Phase 1: Begrüßung und Einleitung<br />

• Begrüßung des Bewerbers/der Bewerberin und Vorstellung der Gesprächspartner/innen (Name und Funktion)<br />

• Warming-up zur Auflockerung der Gesprächsatmosphäre (Smalltalk über Anreise, Wetter, Bürogebäude, etc.)<br />

• Darstellung des Gesprächsablaufs<br />

Phase 2: Selbstdarstellung des Bewerbers/der Bewerberin<br />

• Präsentation des bisherigen Werdegangs<br />

Phase : Detaillierte Fragen zur fachlichen Kompetenz, zu Fähigkeiten, Motivation und Persönlichkeit<br />

• Klärung der Motive Ihrer Bewerbung für die angestrebte Position<br />

• Erkundung Ihrer Informiertheit über das Unternehmen<br />

• Darstellung Ihres bisherigen Ausbildungswegs<br />

• Beschreibung Ihrer beruflichen (Vor-)Erfahrungen<br />

• Überprüfung berufsrelevanter Fähigkeiten und Qualifikationen<br />

• Erkundung Ihrer Leistungsmotivation<br />

• Feststellung des Fachwissens und der Fachkompetenz<br />

• Charakterisierung des Bewerbers/der Bewerberin in berufsrelevanten Eigenschaften (Stärken, Schwächen, Vorbilder,<br />

Teamfähigkeit, etc.)<br />

• Klärung der aktuellen Lebenssituation, eventuell auch des familiären Hintergrunds<br />

• Fallweise Fragen zur Freizeitgestaltung oder zum sozialen Engagement<br />

Phase 4: Informationen für den/die Bewerber/in<br />

(manchmal auch zu Beginn des Gesprächs)<br />

• Beschreibung des Unternehmens und des jeweiligen Tätigkeitsbereichs durch den/die Interviewer/in<br />

Phase 5: Fragen des Bewerbers/der Bewerberin<br />

• Gelegenheit für den/die Bewerber/in, selbst Fragen zu stellen<br />

Phase 6: Arbeitskonditionen<br />

• Klärung konkreter Arbeitskonditionen (z. B. Aufgabengebiet, Arbeitszeit, Probezeit, Bezahlung, etc.)<br />

Phase 7: Abschluss und Verabschiedung<br />

• Beschreibung des weiteren Vorgehens im Auswahlprozess (z. B. weitere Gespräche, Zeitpunkt der Entscheidung, etc.)<br />

• Verabschiedung<br />

möchten, will auch Ihr/e zukünftige/r<br />

Arbeitgeber/in einmalig und nicht auswechselbar<br />

sein!<br />

Wie stellen Sie sich die angestrebte<br />

Tätigkeit konkret vor?<br />

Hintergrund/Intention der Frage: Realitätsangemessenheit<br />

der Vorstellungen<br />

und Erwartungen des Bewerbers/der<br />

Bewerberin, mögliche Vorerfahrungen<br />

im Berufsfeld.<br />

Antwortstrategie: Positive, interessierte<br />

Einschätzung des Aufgabengebietes.<br />

Beschreibung der Kenntnisse über die<br />

angestrebte Tätigkeit und Darstellung<br />

fachspezifischer Praktikums- oder erster<br />

Berufserfahrungen. Realistische Einschätzung<br />

durch Nennung kritischer<br />

Punkte oder typischer Schwierigkeiten<br />

im Tätigkeitsfeld.<br />

Welche besonderen Erfolge haben<br />

Sie schon erlebt?<br />

Hintergrund/Intention der Frage: Per-<br />

sönlichkeit des Bewerbers/der Be-<br />

werberin: falsche Bescheidenheit<br />

oder Selbstüberschätzung, Arbeitsengagement<br />

und Leistungsmotivation,<br />

Fähigkeit zur Selbstreflexion und Kritikfähigkeit.<br />

Antwortstrategie: Darstellung von ein<br />

bis zwei ausbildungs- oder berufsbezogenen<br />

Erfolgen und Ihres Beitrags<br />

dazu. Themen für Studienabgänger/<br />

innen können z. B. sein: Studienabschluss<br />

mit (sehr) guten Leistungen<br />

und (vergleichsweise) kurzer Studiendauer,<br />

die Diplomarbeit als eigenständiges<br />

Projekt mit erfolgreichem<br />

Abschluss, die Mitarbeit an Produktentwicklungen<br />

oder Projekten im Rahmen<br />

von Praktika.<br />

Wichtig: Arbeiten Sie in jedem Fall<br />

Ihren persönlichen Beitrag zu den be-<br />

schriebenen Erfolgen heraus – Leistungsfähigkeit<br />

und Ehrgeiz bringen bei<br />

dieser Frage Pluspunkte, nicht falsch<br />

verstandene Bescheidenheit!<br />

Und welche Misserfolge?<br />

Antwortstrategie: Darstellung eines<br />

Misserfolgs, der keinen unmittelbaren<br />

Bezug zu der anvisierten Position hat,<br />

sodass Sie sich dafür nicht disquali-<br />

fizieren. Bereitschaft zeigen, Verantwortung<br />

für Fehler und Misserfolge<br />

zu übernehmen. Beschreibung, wie<br />

Sie aus dem Misserfolg gelernt haben<br />

und eine Wiederholung vermeiden<br />

werden.<br />

Wie würden Sie sich selbst charakterisieren?<br />

Wo liegen Ihre Stärken?<br />

Wo Ihre Schwächen?<br />

Hintergrund/Intention der Frage: Persönlichkeit<br />

und Selbsteinschätzung<br />

des Bewerbers/der Bewerberin.<br />

Antwortstrategie: Bezug zum Profil<br />

der betreffenden Position herstellen,<br />

aber keine reine Wiederholung der<br />

genannten Anforderungen. Keine bedeutungslose<br />

Aufzählung von Merkmalen,<br />

sondern Beschreibung von<br />

drei bis fünf Stärken anhand des<br />

konkreten Verhaltens und einer Situation,<br />

in der Sie diese Eigenschaft bereits<br />

erfolgreich unter Beweis stellen konn-<br />

ten. Nennung von ein bis zwei Schwächen,<br />

die für die angestrebte Position<br />

weniger oder gar nicht bedeutend sind.<br />

Darstellung, dass und wie man an<br />

diesen Schwächen arbeitet. Beschreibung<br />

eigener Strategien und Maßnahmen<br />

zur Weiterentwicklung in<br />

diesen Bereichen (z. B. Präsentations-,<br />

Rhetoriktraining).<br />

Warum glauben Sie, dass Sie der/<br />

die beste Kandidat/in für die Position<br />

sind?<br />

Hintergrund/Intention der Frage: Prüfung<br />

der Überzeugungskraft und Argumentationsfähigkeit<br />

des Bewerbers/<br />

der Bewerberin.<br />

Antwortstrategie: Darstellung von drei<br />

bis fünf überzeugenden Argumenten<br />

Ihrer Qualifikation für die angestrebte<br />

Position: z. B. fachliche und persönliche<br />

Eignung, praktische Erfahrungen,<br />

Motivation und Engagement. Unter-<br />

40 Bewerbungsgespräch <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Bewerbungsgespräch 41


42<br />

mauerung durch konkrete Beispiele,<br />

Erfahrungen, Erfolge und Verhaltensweisen.<br />

Tipp: Den besten Eindruck hinterlassen<br />

Sie, wenn Sie sich das wichtigste<br />

Argument für den Abschluss Ihrer<br />

Antwort aufheben. Es bleibt Ihrem/<br />

Ihrer Gesprächpartner/in bestimmt im<br />

Gedächtnis und hinterlässt einen positiven,<br />

überzeugenden Eindruck.<br />

Wie würden Sie Ihren Traumjob beschreiben?<br />

Hintergrund/Intention der Frage: Wie<br />

stark unterscheidet sich der Traumjob<br />

des Bewerbers/der Bewerberin von der<br />

angestrebten Tätigkeit?<br />

Antwortstrategie: Beschreibung eines<br />

Traumjobs mit Ähnlichkeit bzw. Übereinstimmungen<br />

mit der angestrebten<br />

Position in Funktions-, Aufgabenbereich<br />

und wichtigen Merkmalen (z. B.<br />

Internationalität, Entwicklungsmöglichkeiten)<br />

und Darstellung der damit<br />

verbundenen Herausforderungen.<br />

Welche Ziele möchte Sie in drei/<br />

fünf/zehn Jahren erreicht haben?<br />

Hintergrund/Intention der Frage: Ist<br />

der/die Bewerber/in ein ehrgeiziger,<br />

zielstrebiger Mensch mit Plänen für<br />

seine/ihre berufliche Zukunft?<br />

Antwortstrategie: Konkrete Antwort,<br />

die Ehrgeiz zeigt, ohne über das<br />

Ziel hinauszuschießen. Beschreibung<br />

der beruflichen Erfahrungen und/<br />

oder Weiterbildungen, die Sie in den<br />

nächsten Jahren machen möchten.<br />

Darstellung der Bereiche, in denen Sie<br />

sich weiterentwickeln möchten.<br />

Wichtig: Bereitschaft, den Erfahrungen<br />

entsprechende Führungs- oder<br />

Empfohlene Literatur<br />

Projektverantwortung zu übernehmen,<br />

hinterlässt einen zielorientierten,<br />

motivierten, dynamischen Eindruck.<br />

Warum möchten Sie Ihren Arbeitsplatz<br />

wechseln?<br />

Hintergrund/Intention der Frage: Er-<br />

kundung der tatsächlichen Beweggründe<br />

für den angestrebten Stellenwechsel<br />

und der generellen Einstellung<br />

zum Berufsleben. Erscheint der<br />

Arbeitsplatzwechsel spontan und un-<br />

geplant, aus einer Laune heraus?<br />

Oder strebt der/die Bewerber/in damit<br />

Tipp<br />

eine umfassende Vorbereitung<br />

Selbstreflexion (Was spricht für, was spricht gegen mich als Bewerber/in?)<br />

Darstellung der Kontinuität und Weiterentwicklung in Ihrem bisherigen Werdegang<br />

(Ihr „roter Faden“ im Lebenslauf)<br />

Kenntnis der Jahreszahlen, Unternehmen und Tätigkeiten aus dem eigenen<br />

Lebenslauf<br />

Lückenlose Dokumentation Ihres bisherigen Werdegangs<br />

Aufmerksames und aktives Zuhören<br />

Erkennen des Hintergrunds und der Intention der Fragen<br />

Ruhige und souveräne Reaktion auch auf unangenehme und/oder Stressfragen<br />

Nachvollziehbare Argumentation<br />

Konkrete Antworten sowie Beispiele für Ihre Behauptungen<br />

Reflexion darüber, was man mit einer Antwort ausdrücken und erreichen möchte<br />

Loyalität gegenüber früheren oder derzeitigen Arbeitgeber/inne/n<br />

Angebot des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s:<br />

bewusst und zielgerichtet eine berufliche<br />

Weiterentwicklung an?<br />

Antwortstrategie: Nennung plausibler<br />

Argumente für den Stellenwechsel<br />

und Darstellung der damit ver-<br />

bundenen beruflichen Weiterentwicklung.<br />

Betonung der Herausforderungen<br />

und Vorteile der neuen Posi-<br />

tion (spannendes und größeres Auf-<br />

gabengebiet, interessante Projekte,<br />

neue Technologien, Weiterbildung,<br />

etc.) und nicht der Nachteile der<br />

bisherigen Stelle. Loyalität gegenüber<br />

derzeitigen und ehemaligen Arbeitgeber/inne/n.<br />

Entscheidende Faktoren für Ihren Erfolg<br />

im Bewerbungsgespräch sind also:<br />

Gerne unterstützen Sie unsere Berater/innen mit maßgeschneiderten Einzelberatungen<br />

oder Bewerbungstrainings bei der Vorbereitung auf Ihr Vorstellungsgespräch.<br />

Informationen zu den nächsten Terminen unseres Workshops „<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>.<br />

live – Alles rund um das Bewerbungsgespräch“ finden Sie unter der Rubrik Events<br />

auf www.tucareer.com.<br />

Brenner, D. & Brenner, F. (2007). Das große Testbuch für die Bewerbung. Freiburg i.Br.: Rudolf Haufe Verlag.<br />

Hesse, J. & Schrader, H.C. (1999). Die 100 häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch. Frankfurt am Main: Eichborn AG.<br />

Hesse, J. & Schrader, H.C. (2001). Neue Bewerbungsstrategien für Hochschulabsolventen. Frankfurt am Main: Eichborn AG.<br />

Manz & Wirtschaftsblatt Ratgeber (2002): Karriere richtig planen. Wien: Novographic.<br />

Püttjer, Ch. & Schnierda, U. (2006). Das überzeugende Bewerbungsgespräch für Hochschulabsolventen. Die optimale<br />

Vorbereitung. Frankfurt am Main: Campus Verlag GmbH.<br />

Siewert, H.H. (2006). Fangfragen im Vorstellungsgespräch souverän beantworten. Heidelberg: Redline Wirtschaft.<br />

Bewerbungsgespräch <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


Das Assessment <strong>Center</strong> Mag.<br />

Zumeist stehen die ausgewählten<br />

Übungen in Bezug zu den Aufgaben<br />

der zu besetzenden Position und können<br />

durchaus einer alltäglichen Problemstellung<br />

entnommen sein. Andere<br />

Übungen sind wiederum sehr allgemein<br />

gehalten und können von Absolvent/inn/en<br />

verschiedenster Studienrichtungen<br />

gelöst werden. Sie sollten<br />

außerdem mit Einzel- und Gruppenübungen<br />

rechnen.<br />

Anhand Ihrer Reaktionen und Verhaltensweisen<br />

während der Übungen versuchen<br />

die Assessor/inn/en (das sind<br />

Beobachter/innen, meist Vertreter/innen<br />

aus verschiedenen Bereichen des<br />

Unternehmens) sich ein Bild über Ihre<br />

Persönlichkeit, Ihre Leistungsmotivation,<br />

aber auch über Ihre fachliche und<br />

soziale Kompetenz zu machen.<br />

Üblicherweise dauert ein Assessment<br />

<strong>Center</strong> einen halben oder einen ganzen<br />

Tag, manchmal auch zwei oder drei<br />

Tage. Meist nehmen 5-10 Kandidat/<br />

inn/en, die nach dem Erstinterview in<br />

die engere Auswahl gekommen sind,<br />

an einem Assessment <strong>Center</strong> teil und<br />

stehen den Assessor/inn/en gegenüber,<br />

welche die Rolle der Beurteiler/<br />

innen während der Übungen übernehmen.<br />

Nach dem Assessment <strong>Center</strong><br />

beraten und entscheiden diese gemeinsam,<br />

welche/r Kandidat/in die<br />

Anforderungskriterien am besten erfüllt<br />

und eine Zusage erhält beziehungsweise<br />

in die nächste Auswahlrunde<br />

kommt.<br />

Was wird beurteilt?<br />

Die während des Assessment <strong>Center</strong>s<br />

beobachteten und beurteilten Eignungsmerkmale<br />

orientieren sich an den<br />

Anforderungen der konkreten Position.<br />

Typischerweise werden einige der folgenden<br />

Eigenschaften überprüft:<br />

• Kommunikations-, Ausdrucks-, Präsentationsfähigkeit,<br />

Rhetorik<br />

• Belastbarkeit/Stressresistenz<br />

• Analytische Fähigkeiten und Problemlösungsfähigkeit<br />

Daniela Haiden<br />

Das Assessment <strong>Center</strong> – kurz AC – ist ein Instrument zur Personalauswahl, das gerade von größeren Unternehmen<br />

häufig eingesetzt wird. Was erwartet Sie nun als Bewerber/in, wenn Sie eine Einladung zu einem AC erhalten?<br />

– Kurz zusammengefasst: verschiedene Übungen bzw. Aufgabenstellungen, bei deren Bewältigung Sie von<br />

mehreren Assessor/inn/en beobachtet und Ihre Leistung anhand ausgewählter Kriterien beurteilt wird.<br />

• Arbeitsverhalten und Leistungsmotivation<br />

• Sozialkompetenz und Teamfähigkeit<br />

• Führungskompetenz<br />

• Lern- und Veränderungsbereitschaft<br />

Vorbereitung<br />

Auch wenn Ihnen vom Unternehmen<br />

versichert wird, dass eine Vorbereitung<br />

nicht notwendig bzw. gar nicht möglich<br />

ist, sollten Sie sich doch über den<br />

Ablauf und das Ziel einiger Assessment<br />

<strong>Center</strong>-Übungen genauer informieren.<br />

Sie können Stress und Überraschungssituationen<br />

entgegenwirken, wenn Sie<br />

vorher zumindest ungefähr abschätzen<br />

können, was Sie erwartet. Zur Vorbereitung<br />

gibt es eine Reihe von Büchern<br />

mit Tipps und Übungen. Wir möchten<br />

Ihnen einige dieser Übungen in ihren<br />

Grundzügen vorstellen:<br />

Die Postkorbübung<br />

In der Postkorbübung handeln Sie meist<br />

als gestresste/r Arbeitnehmer/in und<br />

müssen die verschiedensten Schriftstücke/E-Mails<br />

(Ihre aktuelle Post) bearbeiten.<br />

Es geht darum, innerhalb<br />

einer vorgegebenen und meist sehr<br />

knapp kalkulierten Zeit möglichst viele<br />

Aufgaben zu erledigen bzw. zu delegieren<br />

und Entscheidungen zu treffen.<br />

Üblicherweise ist diese Übung jedoch<br />

so konzipiert, dass man innerhalb der<br />

Zeitvorgabe nicht alle Aufgaben bewältigen<br />

kann.<br />

Gehen Sie also folgendermaßen vor:<br />

• Verschaffen Sie sich einen Überblick<br />

über alle Schriftstücke!<br />

• Setzen Sie Prioritäten! – Was ist am<br />

wichtigsten bzw. am dringendsten?<br />

• Beachten Sie die Zusammenhänge<br />

zwischen den Schriftstücken!<br />

• Notieren Sie für jede Aufgabe eine<br />

Handlungsweise (wichtig bei E-Mails<br />

ist auch, an wen eine Kopie oder<br />

Blindkopie ergeht)!<br />

• Alle Entscheidungen müssen transparent<br />

und nachvollziehbar sein!<br />

Das Rollenspiel<br />

Im Rollenspiel werden meist für die ausgeschriebene<br />

Position typische (Kon-<br />

flikt- bzw. Problem-)Situationen simuliert.<br />

Häufig handelt es sich um ein<br />

schwieriges Gespräch mit einem/einer<br />

Mitarbeiter/in, der/die beispielsweise<br />

nicht die erwartete Leistung erbracht<br />

hat, oder auch um ein Verkaufsgespräch<br />

mit einem Kunden/einer Kundin. Darauf<br />

sollten Sie achten:<br />

• Zu Beginn den Grund des Gesprächs<br />

nennen, das Problem/ Thema ansprechen!<br />

• Dem anderen zuhören und ihn seine<br />

Argumente vorbringen lassen! Nachfragen!<br />

• Dem Gegenüber den eigenen Standpunkt<br />

erklären!<br />

Empfohlene Literatur<br />

• Von aggressivem Verhalten des Gegenübers<br />

nicht aus der Ruhe bringen<br />

lassen und sachlich bleiben!<br />

• Versuchen Sie am Ende eine Lösung<br />

und möglichst auch einen Zeitplan<br />

(eine Deadline) für die Umsetzung zu<br />

fixieren!<br />

Die Präsentation<br />

Ihre Aufgabe besteht darin, zu einem<br />

vorgegebenen und oft auch fachbezogenen<br />

Thema einen kurzen Vortrag zu<br />

halten. Es geht darum herauszufinden,<br />

ob Sie einen komplexen Sachverhalt<br />

übersichtlich und logisch darstellen, ihn<br />

ansprechend vortragen und sich auch<br />

sprachlich gut ausdrücken können.<br />

• Strukturieren Sie Ihren Vortrag gut,<br />

behalten Sie den roten Faden!<br />

• Sprechen Sie laut, deutlich und in angemessenem<br />

Tempo!<br />

• Sprechen Sie frei und verwenden Sie<br />

höchstens einige Kärtchen mit Stichworten!<br />

• Halten Sie Blickkontakt mit dem Publikum!<br />

Die Gruppendiskussion<br />

Das Thema ist üblicherweise vorgegeben<br />

und wird in einer Gruppe von 5-10<br />

Kandidat/inn/en diskutiert. Manchmal<br />

müssen die Teilnehmer/innen zusätzlich<br />

vorgegebene Rollen einnehmen<br />

und anhand dieser argumentieren.<br />

Gerne unterstützen Sie unsere Berater/innen mit maßgeschneiderten Einzelberatungen<br />

oder Trainings bei der Vorbereitung auf Assessment <strong>Center</strong>. Informationen zu den<br />

nächsten Terminen unseres Workshops „Vorbereitung auf Personalauswahlverfahren –<br />

Das Assessment <strong>Center</strong>“ finden Sie unter der Rubrik Events auf www.tucareer.com.<br />

44 Bewerbungsgespräch <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Bewerbungsgespräch 45<br />

Tipp<br />

• Lassen Sie andere ausreden und unterbrechen<br />

Sie nicht!<br />

• Aktives Zuhören ist gefragt, d. h. nachfragen<br />

und auf die Argumente der<br />

anderen eingehen!<br />

• Nutzen Sie zur Verfügung gestellte<br />

Medien (z. B. Flip Chart)!<br />

• Wenn Sie es schaffen, Struktur in die<br />

Diskussion zu bringen und Zwischenergebnisse<br />

festzuhalten, können Sie<br />

zusätzliche Punkte sammeln!<br />

Das Interview<br />

Häufig beinhaltet auch ein Assessment<br />

<strong>Center</strong> ein oder mehrere Interviews mit<br />

wechselnden Gesprächspartner/inne/n.<br />

Details zu diesem Thema finden Sie im<br />

Kapitel „Bewerbungsgespräch“.<br />

Die Case Study<br />

Fallstudien werden oft bei der Bewerber/innenauswahl<br />

in Consulting-Unternehmen<br />

eingesetzt. Es gilt, eine Problemstellung<br />

innerhalb einer knapp<br />

kalkulierten Zeit entweder allein oder<br />

in der Gruppe zu lösen. Dabei kommt<br />

es nicht auf detaillierte Ausführungen,<br />

sondern auf einen logischen, nachvollziehbaren<br />

Lösungsweg an. Meist muss<br />

zusätzlich auch ein (realistischer!) Zeitplan<br />

für die Umsetzung der Lösung<br />

aufgestellt werden. Anschließend wird<br />

das Ergebnis in Form einer Kurzpräsentation<br />

dem Publikum vorgestellt.<br />

Angebot des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s:<br />

Coelius, C. (2006). Fit fürs Assessment <strong>Center</strong>. Hamburg: CC-Verlag.<br />

Hesse, J. & Schrader, H.C. (1998): Assessment <strong>Center</strong> für Hochschulabsolventen. Frankfurt am Main: Eichborn.<br />

Hesse, J. & Schrader, H.C. (2006). Die 100 wichtigsten Tipps zum Assessment <strong>Center</strong>. Frankfurt am Main: Eichborn.<br />

Püttjer, Ch. & Schnierda, U. (2005). Körpersprache im Assessment <strong>Center</strong>. Frankfurt: Campus.<br />

Püttjer, Ch. & Schnierda, U. (2005). Erfolgreich im Assessment <strong>Center</strong>. Frankfurt: Campus.


Networking:<br />

Die Kunst des Kontakte-Knüpfens Mag.<br />

Networking bedeutet nämlich nicht das<br />

wahllose Maximieren von Kontakten.<br />

Vielmehr geht es um den systematischen<br />

Auf- und Ausbau eines Beziehungskonstruktes.<br />

Entscheidend für erfolgreiches<br />

Networking ist es, zielgerichtet Kontakte<br />

herzustellen, zu pflegen und langfristig<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Netzwerke sollen Kommunikation sowie<br />

fachlichen und persönlichen Austausch<br />

ermöglichen und fördern. Sie basieren<br />

auf gegenseitiger Förderung, echtem<br />

Interesse und dem Austausch von Informationen.<br />

Um Teil eines Netzwerkes<br />

zu sein, gehört dieses sorgfältig aufgebaut<br />

– um Teil eines Netzwerkes<br />

(FH) Caroline Klonner<br />

Der Begriff ist in aller Munde: Wo früher von „Vitamin B“ die Rede war, wird nun „Networking“ betrieben. Der<br />

Aufbau eines Kontaktnetzes als Karriereturbo? Ja, wenn es richtig gemacht wird.<br />

Tipp<br />

zu bleiben, gehört dieses ständig gepflegt.<br />

Wie aber werden Sie nun zur/zum Profi-<br />

Networker/in? Hier einige Tipps für das<br />

erfolgreiche Kontakte-Knüpfen:<br />

Verteilen Sie Ihre Visitenkarten nicht<br />

wie Konfetti.<br />

Nutzen Sie die Möglichkeit einer Personenmitgliedschaft im <strong>TU</strong>alumni.Club und werden Sie Teil des aktiven Kontakt- und Beziehungsnetzes<br />

zwischen der <strong>TU</strong> Wien, den Alumni und Alumnae, der Wirtschaft und der Öffentlichkeit!<br />

Die Mitgliedschaft bietet Ihnen die Möglichkeit<br />

Kontakt zur <strong>TU</strong> Wien und Ihren Studienkolleg/inn/en zu halten<br />

Neue Kontakte zu Branchenkolleg/inn/en, zukünftigen Arbeitgeber/inne/n und möglichen Geschäftspartner/inne/n zu knüpfen<br />

Know-how und Informationen auszutauschen und so Ihr Fachwissen zu erweitern.<br />

Ihre Serviceleistungen auf einen Blick<br />

<strong>TU</strong>alumni­Datenbank: Ihre Online-Plattform zur Vernetzung mit anderen <strong>TU</strong>alumni-Mitgliedern (http://my.<strong>TU</strong>alumni.at)<br />

Events: Umfassendes netzwerk-, fach- und joborientiertes sowie kulturelles Veranstaltungsangebot (Young <strong>TU</strong>alumni Get-together,<br />

MUMOK Sonderführungen, Technikdialog: Pro & Contra, uvm.)<br />

Mitgliederzeitung & Newsletter: Neuigkeiten aus Forschung und Lehre, aktuelle Jobangebote, Veranstaltungshinweise, Aktuelles<br />

vom <strong>TU</strong>alumni.Club<br />

Job Services: Jobbörse, Bewerber/innen-Coaching, maßgeschneiderte Trainings speziell für <strong>TU</strong> Absolvent/inn/en<br />

Diverse Vergünstigungen: z. B. vergünstigte <strong>TU</strong>-Ball Karten, Sonderführungen im MUMOK, vergünstigte Coachings und Trainings<br />

des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s, etc.<br />

Alle aktuellen Veranstaltungen und weiterführende Informationen zu den Angeboten und Services des <strong>TU</strong>alumni.Club finden Sie<br />

unter http://www.tualumni.at.<br />

Werden Sie Mitglied im <strong>TU</strong>alumni.Club – wir freuen uns auf Sie!<br />

Qualität vor Quantität lautet die Devise.<br />

Zwar gilt: Je größer das Netzwerk,<br />

desto größer der Erfolg. Am<br />

wichtigsten ist es jedoch, die/den richtige/n<br />

Ansprechpartner/in zu finden,<br />

gezielt zu kommunizieren und positive<br />

Gesprächserlebnisse zu gestalten.<br />

Gute Kontakte sind das Ergebnis eines<br />

guten Gesprächs!<br />

Hetzen Sie nicht planlos von einem<br />

Event zum nächsten.<br />

Veranstaltungen eignen sich ideal<br />

dazu, Netzwerke zu pflegen und zu<br />

Servicecenter <strong>TU</strong>alumni<br />

Schaumburgergasse 1/2/15<br />

1040 Wien<br />

Tel: +43 1 58801-33035<br />

Fax: +43 1 58801-33088<br />

office@tualumni.at<br />

http://www.tualumni.at<br />

erweitern. Wählen Sie Veranstaltungen,<br />

die Sie besuchen, gezielt aus und<br />

achten Sie neben den interessanten<br />

Themen auch auf den passenden<br />

Rahmen – es sollte ausreichend Zeit<br />

für Networking eingeplant sein. Begrüßen<br />

Sie bekannte Personen, gehen<br />

sie jedoch auch aktiv auf neue Kontakte<br />

zu.<br />

Tipp: Der <strong>TU</strong>alumni.Club bietet eine<br />

Vielzahl an fach- und zielgruppenspezifischen<br />

Events an. So haben Sie<br />

gleich von Beginn an einen gemeinsamen<br />

Bezugspunkt mit den anderen<br />

Teilnehmer/inne/n, und das Kontakte<br />

knüpfen fällt viel leichter!<br />

Sie müssen das Rad nicht neu erfinden.<br />

Nutzen Sie die Vorteile bereits bestehender<br />

Netzwerke, wie zum Beispiel<br />

Online Communities. Der gemeinsame<br />

Bezugspunkt stellt sich durch<br />

das gemeinsame Interesse an einem<br />

bestimmten Thema her. Wichtig hier-<br />

bei ist Ihre aktive Beteiligung am<br />

Netzwerk, denn nur so schaffen Sie<br />

Aufmerksamkeit, Engagement und<br />

steigern Ihre Glaubwürdigkeit. Tauschen<br />

Sie Informationen aus, verfassen<br />

Sie Diskussionsbeiträge und<br />

vermitteln Sie interessante Kontakte.<br />

Wichtig ist auch, Ihr Profil interessant<br />

zu gestalten und laufend upzudaten.<br />

Tipp: Mit über 5.000 Mitgliedern bietet<br />

der <strong>TU</strong>alumni.Club eine Online-Plattform,<br />

von deren zahlreichen Kontakten<br />

Sie bestimmt profitieren können. Mehr<br />

Infos unter http://my.<strong>TU</strong>alumni.at!<br />

Klingt nach viel Arbeit? Stimmt! Doch<br />

wer über ein gutes Netzwerk an Kontakten<br />

verfügt, dem öffnen sich so<br />

manche Türen einfach leichter. Ob es<br />

um einen Tipp, eine wichtige Information<br />

oder um eine Job-Empfehlung<br />

geht: Wer über ein funktionierendes<br />

Netzwerk verfügt, kommt oft schneller<br />

ans Ziel.<br />

46 Alumni Betreuung <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Alumni Betreuung 47<br />

Kontakt


Jobmessen – Viele Chancen für die Karriere<br />

Die Vorteile<br />

Bei Jobmessen präsentieren Unternehmensvertreter/innen<br />

unzählige namhafte<br />

nationale und internationale<br />

Unternehmen und erteilen bereitwillig<br />

Auskünfte über Praktika, Diplomarbeits-<br />

oder Dissertationsthemen und<br />

den Berufseinstieg.<br />

Studierenden oder Absolvent/inn/en<br />

geben Jobmessen die Gelegenheit,<br />

an einem Tag und an einem Ort auf<br />

Personalverantwortliche unterschiedlicher,<br />

renommierter Unternehmen zu<br />

treffen und sich ihnen persönlich<br />

als engagierte/r Bewerber/in zu präsentieren.<br />

Im persönlichen Gespräch<br />

können konkrete Informationen zum<br />

Unternehmen, branchenspezifischen<br />

Berufsbildern, Karriereperspektiven<br />

und Bewerbungsmodalitäten eingeholt<br />

werden. Die Interessenten haben<br />

darüber hinaus die Möglichkeit, ihre<br />

eigenen Vorstellungen mit den Er-<br />

wartungen und Angeboten des Unternehmens<br />

abzustimmen. Dadurch<br />

bietet sich bestimmt ein realistischerer<br />

und lebendigerer Eindruck von einem<br />

Unternehmen, als dessen Website<br />

oder die üblichen Firmenunterlagen<br />

zu vermitteln vermögen.<br />

Das Rahmenprogramm im Zuge dieser<br />

Messen, beispielsweise mit Workshops<br />

oder Bühnentalks, verschafft<br />

zusätzlich Einblick in verschiedene<br />

Karin Wittmann<br />

Jobmessen bieten Studierenden und Absolvent/inn/en die großartige Chance, Unternehmen näher kennenzulernen<br />

und einen ersten persönlichen Kontakt mit potentiellen zukünftigen Arbeitgebern herzustellen. Neben<br />

einem ungezwungenen Austausch ermöglichen es diese Plattformen, in offener Atmosphäre Themen wie Praktikumsmöglichkeiten,<br />

Berufseinstieg und Karrierechancen zu klären. So lassen sich durch das Knüpfen neuer,<br />

wertvoller Kontakte womöglich bereits die Weichen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft stellen.<br />

firmenspezifische Strukturen, Vorgehensweisen<br />

und Arbeitsmethoden.<br />

Vorbereitung<br />

Eine sorgfältige und gezielte Vorbereitung<br />

ist unerlässlich für einen<br />

überzeugenden bleibenden Eindruck,<br />

den man bei den Ausstellerunternehmen<br />

am Messetag erzielen will. Um<br />

den Messetag effizient zu nutzen,<br />

sollte man schon im Vorfeld gezielt<br />

jene Unternehmen auswählen, die<br />

einen besonders interessieren, und<br />

über diese vorab umfangreiche Informationen<br />

einholen. So ergibt sich nicht<br />

nur eine gute Gesprächsbasis mit den<br />

Unternehmensvertreter/inne/n, man<br />

kann außerdem gezielt die Messestände<br />

jener Firma ansteuern, die für<br />

die eigene berufliche Zukunft und den<br />

eigenen Interessensbereich relevant<br />

sind.<br />

Dabei ist auch die Erstellung eines<br />

Zeitplans sehr hilfreich, sowie Ausstellerlisten<br />

und Messepläne, mit Hilfe<br />

derer die Interessierten bei einer großen<br />

Anzahl von Unternehmen den<br />

Überblick behalten. Diese werden<br />

üblicherweise von der Messeorganisation<br />

online zur Verfügung gestellt<br />

und/oder am Messetag unter den Besucher/inne/n<br />

verteilt.<br />

Am Messetag<br />

Beim Besuch der Jobmesse selbst<br />

sollte speziell auf ein gepflegtes Erscheinungsbild<br />

und ein professionelles<br />

Auftreten geachtet werden. Die<br />

diesbezüglichen Empfehlungen sind –<br />

wie auch für Bewerbungsgespräche –<br />

branchenabhängig. Unternehmensberatungen<br />

beispielsweise erwarten in<br />

den meisten Fällen Business-Kleidung<br />

(Anzug, Kostüm). In jedem Fall sollte<br />

die Kleidung aber gepflegt, sauber<br />

und ordentlich sein (dunkle Hose,<br />

Hemd, Bluse, ordentliche Frisur, keine<br />

Turnschuhe).<br />

Wenn man in das Gespräch mit einem/<br />

einer Unternehmensvertreter/in tritt,<br />

sollte man dies alleine tun und dabei<br />

besonders auf eine höfliche und freundliche<br />

Begrüßung achten. Für den Ge-<br />

sprächseinstieg eignet sich ein positives<br />

Eingangsstatement, in dem sich<br />

die/der Interessent/in vorstellt, ihre/<br />

seine Studienrichtung angibt und ihr/<br />

sein Interesse am jeweiligen Unternehmen<br />

unterstreicht:<br />

• Guten Tag mein Name ist …, ich bin<br />

im Endstadium meines Studiums und<br />

überlege in Ihrem Unternehmen eine<br />

berufliche Laufbahn zu starten…<br />

• Ich habe mich immer schon für…<br />

interessiert und mich auch dahingehend<br />

ganz speziell ausgebildet…<br />

• …da Sie ein Unternehmen dieser<br />

Branche sind, möchte ich Sie fragen,<br />

welche Laufbahn in Ihrem Unternehmen<br />

typisch ist…<br />

Idealerweise sollten Stärken und Fähigkeiten<br />

bereits im Vorhinein klar sein,<br />

und Fragen vorbereitet werden, die mit<br />

Vertreter/inne/n des jeweiligen Unternehmens<br />

geklärt werden sollen. Diese<br />

können sich beziehen auf:<br />

• Anforderungskriterien<br />

• Idealer Bewerbungs-, Eintrittszeitpunkt<br />

• Aufnahmeverfahren<br />

• Ablauf des Einstiegs im Unternehmen<br />

• Entwicklungsmöglichkeiten<br />

Zu einem professionellen Auftreten<br />

zählen auch vollständige Bewerbungsunterlagen<br />

(Lebenslauf, Visitenkarte,<br />

Motivationsschreiben, Zeugnisse), die<br />

Sie am besten in gebundener Form<br />

bzw. in einer Bewerbungsmappe mitnehmen.<br />

So kann die Bewerbung den<br />

Unternehmensvertreter/inne/n auch<br />

persönlich im Laufe des Gesprächs<br />

übergeben werden.<br />

Wer unsicher ist, ob seine Bewerbungsunterlagen<br />

den Anforderungen<br />

genügen, oder ob sich daraus noch<br />

mehr machen ließe, dem stehen die<br />

Expert/inn/en vom <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong><br />

professionell und unkompliziert mit<br />

Rat und Tat zur Seite.<br />

Nachbereitung<br />

In einer gezielten Nachbereitung können<br />

die gesammelten Informationen<br />

zusammengefasst und auf diese<br />

Weise der Eindruck von den jeweiligen<br />

Unternehmen abgerundet werden.<br />

Wenn konkrete Vereinbarungen<br />

mit den Firmenvertreter/inne/n getroffen<br />

wurden (z. B. telefonisches<br />

Nachfassen, Versand der Bewerbungsunterlagen,<br />

etc.), sollten diese auf<br />

jeden Fall eingehalten werden.<br />

Wenn Sie also die Chance nutzen, sich<br />

auf einer Jobmesse bestens vorbereitet<br />

und interessiert den Unternehmen<br />

zu präsentieren, steht einem<br />

guten Job nicht mehr viel im Wege!<br />

Besuchen Sie am 07. April 20<strong>11</strong> die <strong>TU</strong>day<strong>11</strong> – Die Jobmesse der <strong>TU</strong> Wien – und<br />

knüpfen Sie erste Kontakte mit Vertreter/inne/n von knapp 90 Unternehmen. Im<br />

Jahr <strong>2010</strong> wurden rund 230 Stellenausschreibungen auf unseren Jobwalls veröffentlicht,<br />

8 Firmenpräsentationen durchgeführt sowie zahlreiche Bühnentalks<br />

veranstaltet. Das umfangreiche Rahmenprogramm bietet Ihnen die Gelegenheit,<br />

Unternehmensvertreter/innen persönlich kennenzulernen, erste wertvolle Kontakte<br />

zu knüpfen sowie Detailinformationen zu den jeweiligen Firmen zu erhalten.<br />

<strong>TU</strong>day<strong>11</strong> – Die Jobmesse der <strong>TU</strong> Wien<br />

07. April 20<strong>11</strong> | Freihaus der <strong>TU</strong> Wien | www.tuday.at<br />

48 Jobmessen <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Jobmessen 4<br />

Tipp<br />

Besuchen Sie die Jobmesse der <strong>TU</strong> Wien


50<br />

VERBUND – Österreichs<br />

führendes Stromunternehmen<br />

Energie verbindet die Zukunft mit individuellen Karrieren<br />

Fiona Coleman als Leiterin Recruiting<br />

und Personalmarketing von VERBUND<br />

spricht über die Voraussetzungen,<br />

die Bewerberinnen und Bewerber bei<br />

VERBUND mitbringen sollten.<br />

Für uns bei VERBUND ist technisches<br />

Wissen alleine nicht ausreichend. Wer<br />

neue Wege mit uns beschreiten will, für<br />

den stehen auch ein wirtschaftliches<br />

Grundverständnis, Teamfähigkeit und<br />

Kenntnisse im Projektmanagement im<br />

Vordergrund. Im Bewerbungsprozess<br />

achten wir neben der fachlichen Kompetenz<br />

auf ein gewisses Interesse an<br />

der Energiewirtschaft. Gute Zeugnisse<br />

und einschlägige Praktika zählen<br />

ebenfalls zu den Grundvoraussetzungen.<br />

Eine umfangreiche, einschlägige<br />

Praxiserfahrung ist natürlich immer<br />

von Vorteil, aber wichtig für uns sind<br />

insbesondere Teamfähigkeit und ein<br />

branchenübergreifendes Denken und<br />

Handeln. Das hilft bei der Selbstorganisation<br />

und unterstützt das selbständige<br />

Arbeiten, das wir bei VERBUND<br />

forcieren.<br />

Teamarbeit steht im Mittelpunkt<br />

Wir legen bei neuen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern im Bewerbungsprozess<br />

unser Augenmerk darauf, dass<br />

sie ins Team passen, deshalb sind<br />

uns exzellente <strong>Soft</strong>-<strong>Skills</strong>, eine hohe<br />

Einsatzbereitschaft und Kommunikationsfreudigkeit<br />

sehr wichtig. Eigeninitiative<br />

und Mut zur Herausforderung<br />

sind natürlich auch ein Muss, um<br />

im Team erfolgreich zu sein.<br />

International aktiv mit internationalen<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern<br />

Durch unsere internationale Ausrichtung<br />

ist Englisch eine Grundvoraussetzung<br />

– auch andere Fremdsprachen<br />

sind von Vorteil, vorzugsweise<br />

Französisch, Italienisch und Türkisch.<br />

Das interkulturelle Verständnis und<br />

die Bereitschaft für Auslandsengagements<br />

sind für uns in diesem Zusammenhang<br />

besonders wichtig. Sich<br />

in andere Kulturen und Denkweisen<br />

hineinversetzen zu können – das ist<br />

zum Beispiel bedeutend, wenn man<br />

Akzeptanz für schwierige Projekte<br />

schaffen muss.<br />

Technische Absolventinnen und<br />

Absolventen gesucht<br />

VERBUND ist ein Stromkonzern mit<br />

einem breiten technischen Portfolio.<br />

Wir suchen daher laufend Absolventinnen<br />

und Absolventen der Studienzweige<br />

Elektrotechnik, Maschinenbau,<br />

Bauingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Mathematik, Wasserwirtschaft<br />

und Kulturtechnik. Wir bieten<br />

unseren neuen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern eine sehr gute Konzern-<br />

vernetzung mit einem hevorragenden<br />

Wissensaustausch. Nicht zuletzt<br />

pflegen wir eine flache Hierarchie<br />

im Unternehmen. Unser Ziel<br />

ist es auch, noch mehr Frauen für die<br />

Technik zu begeistern. Wir fördern<br />

mit einem Frauenstipendium an der<br />

<strong>TU</strong> Wien jedes Jahr Studentinnen,<br />

am alljährlichen Töchtertag in Wien<br />

nehmen wir regelmäßig teil und versuchen,<br />

durch Workshops und Exkursionen<br />

bereits den jungen Mädchen<br />

technische Berufe näher zu bringen.<br />

Schlüsselkompetenz „Aus- und<br />

Weiterbildung“<br />

VERBUND ist österreichweit sicher<br />

eines der Unternehmen mit der umfassendsten<br />

Aus- und Weiterbildungskompetenz.<br />

Wir bieten allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern individuelle<br />

Entwicklungsmöglichkeiten und interessante<br />

Zukunftschancen – unter anderem<br />

ein eigenes Meisterprogramm,<br />

Programme für neue Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sowie Führungskräfte-<br />

Entwicklungsprogramme – an.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.karriere.verbund.at.<br />

VERBUND – führendes Stromunternehmen Österreichs international aktiv<br />

VERBUND ist Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der<br />

größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa. Schon jetzt liegt der<br />

VERBUND mit einem Wasserkraftanteil von 90 % im europäischen Vergleich<br />

bei erneuerbarer Stromerzeugung weit vorne. Mit dem Erwerb von<br />

13 Laufkraftwerken am bayerischen Inn im Jahr 2009 rückte VERBUND<br />

seinem Ziel, eine Spitzenposition unter den europäischen Wasserkrafterzeugern<br />

einzunehmen, einen großen Schritt näher. Der Konzern ist auf allen<br />

Strom-Wertschöpfungsstufen wie Erzeugung, Übertragung, Verteilung<br />

(nur Türkei), Handel und Vertrieb tätig. Neben dem Heimmarkt Österreich<br />

konzentriert sich VERBUND auf Deutschland sowie auf seine Beteiligungen<br />

in Frankreich, Italien und der Türkei. 2009 erzielte VERBUND mit rund<br />

2.800 Mitarbeitern das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte:<br />

Umsatz von 3,5 Mrd. Euro, operatives Ergebnis von rund 1 Mrd. Euro.<br />

Im neuen Jahrtausend hat der Konzern seinen Erfolgskurs eindrucksvoll<br />

fortgesetzt. Binnen weniger Jahre gelang die Verdopplung des Stromabsatzes<br />

und der Umsatzerlöse. VERBUND wurde 1947 gegründet und ist seit<br />

1988 an der Börse, 51 % der Aktien sind im Besitz der Republik Österreich.<br />

Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


52<br />

Arbeitgeber ÖBB – Techniker/innen am Zug!<br />

Die ÖBB sind eines<br />

der größten Unternehmen<br />

Österreichs,<br />

der Mobilitätsanbieter<br />

Nummer eins<br />

und damit auch<br />

attraktiver Arbeit-<br />

geber, der in vielen spannenden Bereichen<br />

Arbeit anbietet. Gerade für<br />

Absolvent/innen der Technischen Universitäten<br />

haben die ÖBB viele interessante<br />

Jobs zu bieten. Vor allem Abgänger/innen<br />

der Studienrichtungen<br />

Bauingenieurwesen, Elektrotechnik,<br />

Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen<br />

– Maschinenbau, Architektur<br />

sowie Informatik sind bei uns immer<br />

sehr gefragt. Denn wie kaum ein anderes<br />

Unternehmen realisieren die ÖBB<br />

Großbauprojekte, wie etwa den Hauptbahnhof<br />

Wien oder den Ausbau der<br />

Westbahn, bei denen das Spezialwissen<br />

vieler Techniker/innen gebraucht<br />

wird. Und wer bei den ÖBB seine Sache<br />

gut macht – kann oftmals schon sehr<br />

bald viel Verantwortung übernehmen,<br />

etwa als Projektkoordinator/in, Bauleiter/in<br />

oder Baumanager/in.<br />

Aber schon während des Studiums gibt<br />

es die Chance den ÖBB-Konzern als<br />

attraktiven Arbeitgeber und in seiner<br />

Vielfalt kennen zu lernen. Im Rahmen<br />

des High Potential Programms <strong>TU</strong>the<br />

TOP etwa erhalten Student/innen der<br />

<strong>TU</strong> Wien ein Jahr lang genauen Einblick<br />

in das Unternehmen ÖBB. Sie bekommen<br />

Gelegenheit, mit Führungskräften<br />

höchster Ebene Gespräche zu führen<br />

und einige Bauprojekte zu besichtigen.<br />

Bereits zum zweiten Mal sind die ÖBB<br />

Kooperationspartner der <strong>TU</strong> Wien und<br />

wir freuen uns schon auf die handverlesene<br />

Schar von Student/innen, die ab<br />

Herbst wieder bei uns sein werden.<br />

Mein Tipp: Wenn Sie Interesse an einer<br />

Stelle im ÖBB-Konzern haben, sollten<br />

Sie regelmäßig das Karriereportal auf<br />

unserer Website besuchen. Dort stellen<br />

wir laufend die neuesten Jobangebote<br />

bereit. Unter www.oebb.at/jobs und<br />

speziell unter www.oebb.at/jobboerse<br />

finden alle Jobsuchenden die aktuellen,<br />

ausgeschriebenen Stellen bei den<br />

ÖBB. Es lohnt sich jedenfalls, einen<br />

Blick darauf zu werfen, denn ein Job<br />

Gastkommentar von Mag. Christian Kern, CEO der ÖBB-Holding AG<br />

Wenn man nicht weiß, was man sucht, kann man auch nicht das Richtige finden. Dies trifft ebenso auf den<br />

richtigen Job zu. Viele Bewerber/innen haben das Problem, dass ein klares Bild über den zukünftigen Tätig-<br />

keits- oder Funktionsbereich fehlt.<br />

im ÖBB-Konzern bedeutet herausfordernde,<br />

spannende und vielfältige Aufgaben<br />

sowie gute Aufstiegs- und Karrierechancen!<br />

Die Mobilitätsbranche hat Zukunft und<br />

die Investitionen in die Bahninfrastruktur<br />

haben hohe volkswirtschaftliche<br />

Relevanz, wie erst kürzlich Studien von<br />

IHS, WIFO und Joanneum Research<br />

belegten. Zukünftig wird der öffentliche<br />

Verkehr, und speziell die Bahn als<br />

ökonomischer und effizienter Verkehrsträger<br />

noch mehr an Bedeutung gewinnen.<br />

Für die Mitarbeiter/innen der<br />

ÖBB ergeben sich daraus herausfordernde<br />

Berufsbilder in einer klaren<br />

Wachstumsbranche. Bereits jetzt sorgen<br />

rund 45.000 einsatzbereite Mitarbeiter/innen<br />

dafür, dass jährlich etwa 453<br />

Mio. Fahrgäste und 120,3 Mio. Tonnen<br />

Güter transportiert werden. Um alle<br />

unsere Ziele zu erreichen und für die<br />

Zukunft noch besser gerüstet zu sein,<br />

brauchen wir jedenfalls engagierte<br />

Mitarbeiter/innen, die den Willen und<br />

Ehrgeiz haben, die Zukunft der Bahn<br />

positiv mit zu gestalten.<br />

Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


54<br />

WIEN ENERGIE Wienstrom –<br />

Den Innovationen gehört die Zukunft<br />

Foto: Wienstrom GmbH<br />

Das Stipendium für das Telekom-Projekt<br />

von Wien Energie Wienstrom in<br />

der Höhe von EUR 5.500,-- wurde kürzlich<br />

an eine <strong>TU</strong>-Absolventin vergeben.<br />

Mit „Technik“ bzw. dem Telekom-Projekt<br />

verbindet man „Innovation“. Wie<br />

wichtig ist das Thema für Wien Energie<br />

Wienstrom bzw. generell für Wien<br />

Energie aktuell und künftig? Welche<br />

Maßnahmen setzt das Unternehmen<br />

für ein nachhaltiges Innovationsmanagement?<br />

Die Themen Innovation, ständige Verbesserung<br />

und Weiterentwicklung haben<br />

bei uns im Unternehmen einen hohen<br />

Stellenwert. Energie und Telekommunikation<br />

sind mit Sicherheit die Branchen<br />

der Zukunft.<br />

Die Telekommunikation ist aus unserer<br />

Informationsgesellschaft nicht mehr weg<br />

zu denken und muss von Tag zu Tag<br />

mehr leisten. Die Energiebranche steht<br />

vor den großen Herausforderungen<br />

Klimawandel, Verknappung fossiler<br />

Ressourcen usw.<br />

Wir begegnen diesen Entwicklungen mit<br />

Kreativität und Veränderungsbereitschaft.<br />

Und die Summe aus Kreativität und Veränderung<br />

ist bekanntlich Innovation.<br />

Wir fördern daher immer wieder junge<br />

Menschen, die die Zukunft dieser<br />

Branche massiv mitgestalten möchten.<br />

Sie waren als selbständige Beraterin für<br />

Energiemanagement aber auch in Ihren<br />

Tätigkeiten bei Wienstrom ständig mit<br />

neuen Projekten konfrontiert. Welche<br />

wertvollen Erfahrungen nehmen Sie aus<br />

diesen Projekten mit?<br />

Da gab es sehr viele. Ich kann gar nicht<br />

sagen, welches Projekt am spannendsten<br />

war. Was ich über die Zeit gelernt<br />

Gastkommentar Wien Energie Wienstrom<br />

Susanna Zapreva-Hennerbichler (37) ist Absolventin der Elektrotechnik des Studienzweigs<br />

Energie- und Antriebstechnik und Geschäftsführerin von Wien Energie<br />

Wienstrom. Als erste Frau an der Spitze eines der größten Energieversorgungsunternehmen<br />

Österreichs vergab sie jüngst ein Stipendium für ein zukunftsweisendes<br />

Telekom-Projekt an eine junge, aufstrebende Dissertantin der Technischen Universität.<br />

Im Interview gibt sie Einblicke in das Projekt und ihren Zugang zu einem nachhaltigen<br />

Innovationsmanagement.<br />

Foto: Wienstrom GmbH<br />

habe ist, dass ich etwas erst dann gerne<br />

mache, wenn ich es auch wirklich<br />

verstehe. Deshalb geben wir Studierenden<br />

die Möglichkeit, in Projekten Praxiserfahrung<br />

zu sammeln.<br />

In einem Interview erwähnten Sie einmal,<br />

dass Sie mit 18 sehr idealistisch<br />

waren und die Energieprobleme der<br />

ganzen Welt lösen wollten. Wie stehen<br />

Sie heute dazu? Bestimmt Idealismus<br />

oder Realismus Ihren Arbeitsalltag?<br />

Ich versuche mir meinen Idealismus zu<br />

bewahren. Idealismus und Realismus<br />

können durchaus Hand in Hand gehen.<br />

Welchen Beitrag leistet Wien Energie<br />

Wienstrom zur Lösung der Energieprobleme?<br />

Wir setzen auf drei Schwerpunkte:<br />

Energieeffizienz, erneuerbare Energien<br />

und E-Mobilität. Damit leisten wir einen<br />

wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz<br />

und investieren in die Zukunft unserer<br />

Kundinnen und Kunden.<br />

WIENSTROM -<br />

Zahlen und Daten<br />

2008/2009<br />

• Umsatz in Mio. EUR 8 4<br />

• Stromerzeugung in GWh 6.174<br />

• Personalstand 2. 70<br />

Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


56<br />

1 Eins weiß ich. Die Allianz bietet IT-Karrieren.<br />

Gharbi Taoufik-Naceur<br />

ABS Core Claims CS<br />

Während meines Informatik-Studiums<br />

an der <strong>TU</strong> Wien hatte ich bereits die<br />

ersten Kontakte zur Arbeitswelt. Daher<br />

war der Umstieg von der Uni ins Ar-<br />

Lukas Tischler<br />

Anwendungsentwicklung CS Produkte<br />

beitsleben für mich ein fließender.<br />

Schon während des Studiums war es<br />

mein Ziel, einmal als Consultant tätig<br />

zu sein. Dieses Ziel habe ich erreicht –<br />

und zwar bei der Allianz.<br />

In der Allianz habe ich die Möglichkeit<br />

in einem internationalen Umfeld<br />

zu arbeiten und mein Wissen, meine<br />

Kompetenz und meine Qualifikationen<br />

unter Beweis zu stellen.<br />

Als Consultant arbeite ich sehr eng mit<br />

dem Kunden zusammen, um Lösungen<br />

für seine Probleme zu finden. Das geschieht<br />

entweder hier in Wien oder vor<br />

Ort beim Kunden (z. B. in Deutschland).<br />

Neben meinen technischen Fähigkeiten<br />

(wie Java-, Design- und Architektur<br />

Know-how) brauche ich als Consultant<br />

auch herausragende soziale Kompetenz,<br />

da ich mich immer wieder auf<br />

meine Kunden und ihre ganz unterschiedlichen<br />

Sichtweisen einstellen muss,<br />

um erfolgreich sein zu können. Da freut<br />

Als ich mich vor rund einem Jahr bei<br />

der Allianz Elementar beworben habe,<br />

war ich sehr neugierig, was man als Informatiker<br />

in diesem Bereich alles machen<br />

kann. Das bisher Einzige, was ich mit<br />

Versicherungen verband, waren meine leider<br />

schlechten Erfahrungen als Kunde.<br />

Als Absolvent der medizinischen Informatik<br />

an der <strong>TU</strong> Wien hatte die Stellenbeschreibung<br />

zwar wenig mit meinem<br />

Bachelorstudium zu tun, es klang jedoch<br />

interessant und deshalb habe ich mich<br />

hier beworben. Die vorausgesetzten,<br />

nötigen Kenntnisse habe ich mir im<br />

Laufe meines Studiums und durch privates<br />

Interesse angeeignet.<br />

Natürlich bedarf es zu Beginn einer gewissen<br />

Lernbereitschaft und Geduld, bis<br />

man sich in die Materie eingearbeitet<br />

Gastkommentar Allianz<br />

es mich dann besonders, wenn mich<br />

die Kunden nach erledigter Arbeit zum<br />

Essen oder Volleyball-Spielen einladen.<br />

Das Allianz Business System – das ist<br />

die <strong>Soft</strong>ware-Lösung, für die ich Consultant<br />

und auch Developer bin – ist<br />

ein spartenübergreifendes Geschäftsfall-<br />

Bearbeitungs-System. Es ist eine plattformübergreifende<br />

Anwendung mit zahlreichen<br />

Komponenten, das international<br />

erfolgreich im Einsatz ist. Es basiert<br />

auf den modernsten Java Technologien<br />

unter Verwendung von objektorientiertem<br />

Design, Modellierungsmethoden<br />

und Design Patterns.<br />

An der Allianz als Arbeitgeber schätze<br />

ich vor allem meine überaus kompetenten<br />

Kollegen, das von Wertschätzung<br />

und Anerkennung geprägte Arbeitsklima<br />

und den internationalen guten Ruf.<br />

Freie Zeiteinteilung sowie die Business<br />

Lounge mit sehr gutem Essen gehören<br />

in der Allianz zum Alltag.<br />

hat. Dank meiner Arbeitskollegen konnte<br />

ich mich aber recht schnell in die Welt<br />

des Allianz-Frameworks einarbeiten.<br />

In meiner Abteilung, welche für die Entwicklung<br />

in Österreich zuständig ist,<br />

haben wir die Aufgabe, neue Produkte<br />

zu implementieren und unsere Business<br />

<strong>Soft</strong>ware laufend zu verbessern. Im<br />

Moment arbeite ich an einem Projekt,<br />

welches für eine Landesversicherung<br />

durchgeführt wird. Die Allianz Elementar<br />

fungiert dabei als IT-Service Provider.<br />

Erfolgreich abgeschlossene Projekte sind<br />

selbstverständlich ein guter Grund<br />

ordentlich zu feiern: Immer wieder<br />

werden kleinere und größere Feiern<br />

organisiert, welche durchaus sehr fröhlich<br />

und ausgelassen ausfallen können.<br />

Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


58<br />

Technische Universität Wien:<br />

Wissenschaftliche Karriere mit Idealismus –<br />

die <strong>TU</strong> Wien als Arbeitgeber Gastkommentar <strong>TU</strong> Wien<br />

Bildungseinrichtung und/oder Arbeitgeber? Nach Studienabschluss erwarten die AbsolventInnen der <strong>TU</strong> Wien<br />

nicht nur spannende Einstiegsmöglichkeiten in der Privatwirtschaft, auch an der Technischen Universität selbst<br />

bieten sich attraktive Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten. Über wissenschaftliche Karrieren im Allgemeinen und<br />

an der <strong>TU</strong> Wien im Speziellen spricht O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Sabine Seidler, Vizerektorin für Forschung, im<br />

Interview mit Mag. Daniela Haiden, Bereichsleiterin Recruiting am <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>.<br />

Frau VR Seidler, die<br />

Wirtschaft beklagt<br />

laufend den eklatanten<br />

Mangel an<br />

TechnikerInnen.<br />

Wie sieht es bei der<br />

<strong>TU</strong> Wien als Arbeitgeber<br />

aus, hat<br />

die universitäre<br />

Forschung Nachwuchssorgen?<br />

Ebenso wie die Industrie sind wir<br />

ständig auf der Suche nach der/dem<br />

richtigen MitarbeiterIn. Ich würde unsere<br />

Situation jedoch nicht unbedingt<br />

mit dem Begriff „Nachwuchssorgen“<br />

umschreiben. In den letzten Jahren<br />

hat die Anzahl der wissenschaftlichen<br />

MitarbeiterInnen an der <strong>TU</strong> kontinuierlich<br />

zugenommen, seit dem Jahr 2007<br />

um 2<strong>11</strong>. Man muss jedoch die Situation<br />

differenzierter betrachten. Der Einstieg<br />

in eine wissenschaftliche Karriere, das<br />

Doktorat, hat in den einzelnen Fachrichtungen<br />

eine sehr unterschiedliche<br />

Bedeutung. Während in den naturwissenschaftlichen<br />

Disziplinen das<br />

Doktorat auch heute noch, unabhängig<br />

von der weiteren Karriere, häufig<br />

als ideale Voraussetzung für das<br />

Berufsleben gilt, ist dessen Stellenwert<br />

in den ingenieurwissenschaftlichen<br />

Disziplinen deutlich geringer. Daraus<br />

ergeben sich unterschiedliche Voraussetzungen<br />

für die weitere Entwicklung<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses.<br />

Dazu kommt, dass die Attraktivität von<br />

Arbeitsplätzen in der universitären<br />

Forschung nicht mit der im Unternehmen<br />

vergleichbar ist.<br />

Für Unternehmen ist es immer wichtig<br />

den „Right Potential“ zu finden. Welche<br />

Eigenschaften sollte eine junge<br />

Absolventin/ein junger Absolvent mitbringen,<br />

um für eine wissenschaftliche<br />

Karriere gerüstet zu sein?<br />

Ich denke, hier sind die Unterschiede<br />

nicht so groß. Wir benötigen kreative<br />

Köpfe, die in der Lage sind, wissenschaftliche<br />

Aufgabenstellungen zu<br />

lösen. Dazu benötigt man zu allererst<br />

Interesse am Fachgebiet, aber<br />

auch eine solide theoretische Basis,<br />

Ausdauer, Neugier, Zielstrebigkeit,<br />

Selbstständigkeit und eine gehörige<br />

Portion Idealismus. Darüber hinaus<br />

sollte man auch Freude daran haben,<br />

sein Wissen weiterzugeben.<br />

Wenn ich mich für eine Karriere als<br />

WissenschaftlerIn an der <strong>TU</strong> Wien interessiere,<br />

wie sieht der Bewerbungs-<br />

prozess aus? Was sind die Besonderheiten<br />

und Herausforderungen dieses<br />

Karriereweges?<br />

Eine wissenschaftliche Karriere kann auf<br />

sehr unterschiedliche Art und Weise beginnen,<br />

z.B. über frühzeitige Kontakte zur<br />

Arbeitsgruppe z.B. als TutorIn oder als<br />

StudienassistentIn. Die Diplomarbeitsphase<br />

stellt häufig den ersten „Eignungstest“<br />

für beide Seiten dar. Sind beide<br />

Seiten an einer weiteren Zusammenarbeit<br />

interessiert und Projektmittel vorhanden,<br />

steht dem ersten Karriereschritt<br />

nichts mehr im Wege. Da in Österreich<br />

das Doktorat als Studium und nicht als<br />

Berufseinstieg gilt, ist die Finanzierung<br />

formal unbedeutend. Tatsächlich verschlechtert<br />

eine solche Herangehens-<br />

weise jedoch unsere Wettbewerbssituation<br />

gegenüber der Industrie und ist<br />

nicht zu befürworten. Die klassische Bewerbung<br />

auf eine Stellenausschreibung<br />

ohne vorherige Kontakte ist natürlich<br />

auch möglich. Stellenausschreibungen<br />

finden sich zumindest im Mitteilungsblatt<br />

der <strong>TU</strong>. Der Start in die wissenschaftliche<br />

Karriere erfolgt immer über ein befristetes<br />

Arbeitsverhältnis. Ob sich daraus ein<br />

dauerhaftes ergibt, hängt von vielen Faktoren<br />

ab. Wir erwarten heute eine hohe<br />

Flexibilität, auch in der Wahl des Arbeitsortes.<br />

Nach der Promotion sollte man für<br />

mindestens ein Jahr ins Ausland gehen.<br />

Gibt es so etwas wie eine klassische<br />

Laufbahn in der Forschung und wie<br />

sieht diese aus Ihrer Sicht/aus der Sicht<br />

der <strong>TU</strong> Wien idealerweise aus?<br />

Der konventionelle Weg Promotion –<br />

Habilitation – Berufung und das alles in<br />

einem Haus stellt heute eher die Ausnahme<br />

dar, deshalb kann ich Ihre Frage<br />

nur mit „nein“ beantworten.<br />

Was möchten Sie unseren Leser/inne/n,<br />

die eine wissenschaftliche Karriere in<br />

Erwägung ziehen, als Tipp mit auf den<br />

Weg geben?<br />

Informieren sie sich rechtzeitig bei den<br />

MitarbeiterInnen des Fachgebietes<br />

Ihrer Wahl über die Möglichkeiten.<br />

Die Gruppen sind international gut<br />

vernetzt und wissen häufig auch, ob<br />

an vergleichbaren Einrichtungen im<br />

In- und Ausland wissenschaftliche<br />

MitarbeiterInnen gesucht werden.<br />

Machen Sie auf sich aufmerksam!<br />

Zeigen Sie, was sie können!<br />

Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>


Jeder Erfolg hat seinen Anfang<br />

– die neuen Einstiegsmöglichkeiten<br />

bei Bosch!<br />

“Made by Bosch“ steht für erstklassige<br />

Qualität eines Global Players – bei Produkten<br />

und Dienstleistungen<br />

ebenso wie in<br />

Sachen Karriere-Einstieg.<br />

Um auch zukünftig<br />

international zur<br />

Weltspitze zu gehören,<br />

ist die Gewinnung der<br />

„Right Potentials“ der Schlüssel zum Erfolg.<br />

„Die Robert Bosch AG entwickelte<br />

zwei Einsteigerprogramme, um Bachelor-<br />

und Masterabsolvent/innen eine attraktive<br />

Möglichkeit zu bieten, in unserem<br />

Unternehmen Fuß zu fassen“, erklärt Frau<br />

Mag. Alexandra Bichlmayer, Ansprechpartnerin<br />

für Einsteigerprogramme der<br />

Bosch-Gruppe in Österreich.<br />

PreMaster Programm –<br />

Theorie und Praxis verknüpfen<br />

Während des zweistufigen Qualifizierungsprogramms,<br />

bestehend aus Unter­<br />

Gastkommentar Robert Bosch AG<br />

nehmens­ und Masterphase, erwerben<br />

die Bachelorabsolvent/innen Berufserfahrung<br />

und werden gezielt auf das Masterstudium<br />

vorbereitet. Die Unternehmensphase<br />

von max. 12 Monaten ist nach<br />

eigenen Interessen und Stärken gestaltbar,<br />

wobei ein integratives Job-Konzept<br />

bestehend aus Projektaufgaben kombiniert<br />

mit den Herausforderungen des<br />

Tagesgeschäfts geboten wird. „Es ist uns<br />

wichtig, den Teilnehmer/innen die Möglichkeit<br />

zu bieten, in 2 bis 3 thematisch<br />

angrenzenden Abteilungen mitzuarbeiten,<br />

um so ein bereichsübergreifendes,<br />

unternehmerisches Denken entwickeln<br />

zu können“, erläutert Frau Bichlmayer.<br />

Während des Masterstudiums absolvieren<br />

die Teilnehmer/innen weitere Praxis-<br />

tätigkeiten bei Bosch. Über das gesamte<br />

Programm hinweg wird man sowohl von<br />

der zuständigen Ankerabteilung als auch<br />

von einem persönlichen Mentor betreut.<br />

Abgerundet wird das Programm<br />

durch Persönlichkeits­ und Fachtrainings<br />

für die Teilnehmer/innen.<br />

Junior Managers Program – das<br />

Führungskräftenachwuchsprogramm<br />

bei Bosch<br />

Das konzernweit standardisierte Junior<br />

Managers Program setzt höchste Maßstäbe<br />

für die Entwicklung und Ausbildung<br />

der künftigen Führungskräfte.<br />

Das 18­ bis 24­monatige Programm ist<br />

flexibel gestaltbar und ermöglicht eine<br />

durchdachte und geplante nationale als<br />

auch internationale Karriere innerhalb der<br />

weltweit agierenden Bosch-Gruppe. Von<br />

Anfang an werden die Masterabsolvent/<br />

innen in Aufgaben des Tagesgeschäfts<br />

als auch in interessante Projekte eingebunden.<br />

Die optimale Vorbereitung für<br />

die künftige Führungsaufgabe wird durch<br />

Weiterbildungsmaßnahmen, persönliches<br />

Mentoring aus der Führungsebene<br />

und einen verpflichtenden Auslandsaufenthalt<br />

komplettiert. „Der Wille,<br />

hohe Leistung zu erbringen, Verantwortung<br />

als auch Führungsaufgaben übernehmen<br />

zu wollen, ist Grundvoraussetzung<br />

für die Teilnahme am JMP!“<br />

ergänzt Frau Bichlmayer.<br />

Erfahren Sie mehr unter<br />

www.bosch-career.at.<br />

Kontakt:<br />

alexandra.bichlmayer@at.bosch.com<br />

MENSCHEN BEWEGEN REHAU<br />

Gastkommentar von DI Leopold Baumgartner, REHAU<br />

DI Leopold Baumgartner (32), Absolvent der Technischen Universität Wien, Studienrichtung Wirtschaftsingenieurwesen/Maschinenbau,<br />

ist seit 2004 bei REHAU GmbH im Headquarters für die Region Südosteuropa tätig.<br />

Neben seinem Studium in Wien hat er ein Postgraduate Studium für Engineering Management an der University<br />

of Colorado at Boulder absolviert.<br />

Meine ersten beruflichen<br />

Schritte bei<br />

REHAU führten mich<br />

als Assistent der<br />

Werkleitung in unser<br />

österreichisches<br />

Produktionswerk<br />

nach Neulengbach. Nach einer intensiven<br />

Einarbeitungsphase bildete die<br />

technische und logistische Optimierung<br />

definierter Prozessabläufe den Schwerpunkt.<br />

Dies war sehr spannend, da ich<br />

mich während meines Studiums mit dem<br />

Thema betriebswirtschaftliche Optimierung<br />

und Prozessmanagement schwerpunktmäßig<br />

beschäftigt habe und dies<br />

nun in die Praxis umsetzen konnte.<br />

Nach kurzer Zeit wurde mir angeboten,<br />

nachdem REHAU meine große Affinität<br />

zu wirtschaftlicher Denkweise und<br />

meine Kundennähe erkannte, das Key<br />

Account Management für den Bereich<br />

kommerzielles Kühlen und Gefrieren in<br />

Österreich zu übernehmen. Schwerpunktthemen<br />

waren neue Produktakquisition,<br />

FactBox<br />

Als Premiummarke für polymerbasierte<br />

Lösungen ist REHAU in den<br />

Bereichen Bau, Automotive und Industrie<br />

international führend. Mit der<br />

Innovationskraft sowie Branchen übergreifenden<br />

Aufstellung und der daraus<br />

resultierenden Synergieeffizienz ist<br />

REHAU als modern und professionell<br />

gesteuertes Familienunternehmen in<br />

der Kunststoffindustrie einmalig. Rund<br />

15.000 Mitarbeiter, an über 170<br />

Standorten weltweit, führen das Unternehmen<br />

zu seinem Erfolg.<br />

www.rehau.com<br />

die Begleitung des Produktentwicklungsprozesses<br />

und weiterhin die kontinuierliche<br />

Verbesserung unserer Geschäftsprozesse.<br />

Durch mein Interesse an frem-<br />

den Kulturen und intensive Einarbeitung<br />

in oben genannten Bereich wurde ich<br />

nach zwei Jahren zum Business Team<br />

Leiter für die gesamte Region ernannt.<br />

Nach weiteren zwei Jahren und intensiver<br />

Begleitung durch das interne<br />

Führungskräfteprogramm habe ich die<br />

Chance bekommen, als Business Unit<br />

Leiter für den Bereich Industrial Solutions,<br />

eine Abteilung zu leiten. Diese<br />

Aufgabe, ein multinationales eng vernetztes<br />

Team zu leiten, bietet mir neben<br />

Strategieentwicklung, internationaler<br />

Kundenbetreuung, Budgetierung etc.<br />

noch mehr die Möglichkeit, das Unternehmen<br />

REHAU als Ganzes zu betrachten<br />

und kontinuierlich am Unternehmensziel<br />

zu arbeiten.<br />

Meine Erfahrungen haben mich gelehrt,<br />

dass die Kombination aus Wirtschaft<br />

und Technik den Blick schärfen. Durch<br />

eigenständiges Arbeiten und Vertrauen<br />

in seine MitarbeiterInnen bietet REHAU<br />

ein Klima, das der fachlichen und persönlichen<br />

Entwicklung seiner MitarbeiterInnen<br />

sehr entgegenkommt. Das Er-<br />

kennen von Interessen und Potentialen,<br />

der Austausch mit Vorgesetzten und ein<br />

breit gefächertes, auf die individuellen<br />

Bedürfnisse zugeschnittenes, Schulungsprogramm<br />

haben mich in meinem beruflichen<br />

Alltag besonders unterstützt.<br />

Jungen AbsolventInnen rate ich, bereits<br />

im Laufe ihres Studiums ihren Neigungen<br />

entsprechende Praktika zu absolvieren<br />

und Projektarbeiten zu übernehmen.<br />

Auslandsaufenthalte akademischer oder<br />

beruflicher Natur weiten nicht nur die<br />

fachliche Qualifikation, sondern auch<br />

die soziale Kompetenz. Da die internationale<br />

Vernetzung große Bedeutung<br />

hat, ist es ein Vorteil, weitere Fremdsprachen<br />

zu beherrschen. Bleiben Sie<br />

beim Bewerbungsgespräch authentisch,<br />

bereiten Sie sich gut vor, nicht nur auf<br />

typischen Fragen, die gerne gestellt<br />

werden, sondern überlegen Sie sich v. a.<br />

was Sie gut können und wo Sie hin<br />

möchten. Dann werden Sie die meisten<br />

Fragen im Bewerbungsgespräch<br />

beantworten können. Bedenken Sie,<br />

dass auch Ihr zukünftiger Arbeitgeber<br />

in einer Bewerbungssituation ist.<br />

Stellen Sie viele Fragen, um herauszufinden<br />

ob das Unternehmen zu Ihnen<br />

passt und Ihnen Möglichkeiten bietet<br />

sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln.<br />

Viel Spaß und Erfolg!<br />

60 Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Gastkommentare 61


62<br />

Herausforderung interna-<br />

tionales <strong>Soft</strong>ware Engineering Gastkommentar<br />

Nicht nur Konzerne, sondern auch der<br />

gehobene Mittelstand müssen sich den<br />

Herausforderungen<br />

der Globalisierung stellen.<br />

Bei der Auslagerung<br />

ihrer IT- oder Geschäftsprozesse<br />

wird<br />

unseren Kunden immer<br />

wichtiger, mit Partnern<br />

zusammenzuarbeiten, die diese Service-<br />

Dienstleistungen weltweit garantieren<br />

können. Dabei steht nicht nur das Verlagern<br />

der IT-Dienstleistungen in Niedriglohnländer<br />

im Vordergrund, sondern es<br />

müssen Lösungen gefunden werden,<br />

die den individuellen Kundenbedürfnissen<br />

perfekt entsprechen.<br />

Erfolgsfaktor Rightshore® statt<br />

Offshore<br />

Auf Basis der Kundenanforderungen<br />

stellt Capgemini individuelle Teams zusammen,<br />

deren hochqualifizierte Mitglieder<br />

aus den verschiedensten Destinationen<br />

rund um den Globus rekruitiert<br />

werden, um für jedes Projekt den optimalen<br />

Mix an Fähigkeiten und Technologien<br />

zu gewährleisten. Über unser<br />

Rightshore®-Modell arbeiten Capgemini<br />

Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten<br />

Niederlassungen weltweit in Projektteams<br />

zusammen. Diesem globalen Team<br />

gehören im Bereich des <strong>Soft</strong>ware Engineerings<br />

unter anderem 1.500 hochqualifizierte<br />

Kollegen in Polen und über<br />

25.000 in Indien an.<br />

Dedicated Teams<br />

So arbeiten zum Beispiel spezielle Dedicated<br />

Teams in Indien und Polen ausschließlich<br />

für Capgemini-Projekte im<br />

deutschsprachigen Raum. Dieses Right-<br />

shore®-Modell gewährleistet somit eine<br />

personelle Kontinuität in den Projekten,<br />

sowie ein hohes Qualitätsniveau durch<br />

nachhaltigen Wissensaufbau.<br />

Wo liegt der Vorteil für unsere<br />

Kunden?<br />

Mit dem Rightshore®-Modell implementiert<br />

Capgemini beispielsweise für die<br />

OMV AG ein IT-System zur Verwaltung<br />

von Ölfeldern, Bohrlöchern und seismischen<br />

Daten. Unser Wiener Expertenteam<br />

arbeitet dabei mit Entwicklern,<br />

Business Analysten und IT-Architekten<br />

aus Mumbai eng zusammen, die um die<br />

notwendige Nähe zum Kunden zu gewährleisten,<br />

teilweise vor Ort in Wien<br />

sind. Durch dieses internationale Setting<br />

erhält die OMV AG Zugriff auf unseren<br />

globalen Knowledge-Pool, erhöhte Kostentransparenz<br />

sowie die Sicherheit, mit<br />

einem Umsetzungspartner zusammen<br />

zu arbeiten, der Business und Kultur<br />

wirklich versteht.<br />

DI Bernd Bugelnig<br />

DI Bernd Bugelnig ist bei Capgemini Österreich für den Bereich der Individualsoftwareentwicklung verantwort-<br />

lich. Für <strong>apply</strong>.Ing analysiert der <strong>TU</strong>-Wien Alumnus Erfolgsfaktoren im Bereich des <strong>Soft</strong>ware Engineerings und<br />

erklärt, warum Internationalität für Absolventen der <strong>TU</strong> Wien immer wichtiger wird.<br />

FactBox<br />

Collaborative Business<br />

Experience<br />

Zusammenarbeit ist das zentrale Element<br />

der Capgemini-Philosophie. Wir<br />

binden unsere Kunden von Anfang an<br />

in den Arbeitsprozess und die Projektteams<br />

mit ein. Diese partnerschaftliche<br />

Art der Zusammenarbeit unterscheidet<br />

uns hier fundamental von unseren Mitbewerbern<br />

und stellt nachhaltig den<br />

Erfolg für unsere Kunden sicher.<br />

Ihr Einstieg bei Capgemini<br />

Eine erstklassige akademische Ausbildung,<br />

wie einen Abschluss an der <strong>TU</strong><br />

Wien, sowie eine kunden- und lösungsorientierte<br />

Persönlichkeit setzen wir bei<br />

unseren Bewerbern voraus. Neben sehr<br />

guten Englischkenntnissen ist uns die<br />

Offenheit für die Zusammenarbeit in<br />

interkulturellen Teams wichtig. Schließlich<br />

liegt in der gelungen Zusammenarbeit<br />

mit Kollegen aus allen Teilen der<br />

Welt der Schlüssel zu unserem Erfolg.<br />

Zur Person: DI Bernd Bugelnig studierte Informatik an der <strong>TU</strong> Wien. Er startete 1988<br />

seine berufliche Laufbahn bei Philips Data Systems, Wien. Im Jahre 1991 stieg er bei<br />

Capgemini Consulting in die IT-Beratung ein. Seit Juli 2009 ist DI Bugelnig Mitglied<br />

des Management Boards der Capgemini Consulting Österreich AG und hauptverantwortlich<br />

für den Bereich Individualsoftwareentwicklung und Systemintegration.<br />

Über Capgemini: Capgemini, einer der weltweit führenden Dienstleister für<br />

Management- und IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing, ermöglicht<br />

seinen Kunden den unternehmerischen Wandel durch den Einsatz von<br />

Technologien. Capgemini beschäftigt in mehr als 30 Ländern rund 90.000 Mitarbeiter<br />

und erzielte 2009 einen Umsatz von 8,4 Milliarden Euro. Mehr Informationen<br />

finden Sie unter http://www.at.capgemini.com<br />

Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>

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