apply.ING. 2010/11 Soft Skills - TU Career Center
apply.ING. 2010/11 Soft Skills - TU Career Center
apply.ING. 2010/11 Soft Skills - TU Career Center
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Schwerpunkt<br />
<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong><br />
Erfolg ist eine Frage der Technik.<br />
www.tucareer.com<br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
Richtig bewerben. Das Bewerbungsmagazin für Technikerinnen und Techniker
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Editorial<br />
Sie haben eine wichtige Entscheidung getroffen! Sie haben vor, sich umfassend<br />
über das Thema Bewerbung und Karriere zu informieren - und das ist<br />
gut. Sie halten die aktuelle Ausgabe des Bewerbungsmagazins <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>.<br />
in Ihren Händen, das nicht nur im neuen (Feder)Kleid erstrahlt, sondern auch<br />
wieder viele neue und interessante Inhalte präsentiert. Neben den Klassikern<br />
„Gestaltung von Bewerbungsunterlagen“, „Vorbereitung aufs Bewerbungsgespräch“<br />
und „Vorbereitung auf Jobmessen“ widmet sich diese Ausgabe<br />
schwerpunktmäßig dem Thema „<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong>“. Eine aktuelle Umfrage des<br />
AMS Österreich bestätigt, dass 90 % der befragten Unternehmen Schlüssel-<br />
qualifikationen bzw. <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> bereits als genauso wichtig wenn nicht sogar<br />
wichtiger als Fachwissen beurteilen.<br />
Welche Faktoren beeinflussen beruflichen Erfolg? Was kann ich tun, um<br />
meine Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern? Wie entwickelt sich der<br />
Arbeitsmarkt für Techniker/innen? Welchen Veränderungen unterliegt die<br />
Arbeitswelt der Zukunft? Auf diese und viele andere Fragen gibt das vorliegende<br />
Magazin Antworten. Absolvent/inn/en der <strong>TU</strong> Wien erzählen über<br />
Ihre Erfahrungen im Berufsleben, Sie erhalten wertvolle Informationen über<br />
die Karrieremöglichkeiten in renommierten Unternehmen und Vizerektorin<br />
Seidler stellt die interessanten Möglichkeiten einer wissenschaftlichen<br />
Karriere vor.<br />
60.000 Stunden seines Lebens verbringt der Mensch mit Arbeit. Das sollte<br />
Grund genug sein, sich mit seiner Karriere intensiv zu beschäftigen, sorgfältig<br />
zu planen und sich gut darauf vorzubereiten. Die Expert/inn/en am <strong>TU</strong> <strong>Career</strong><br />
<strong>Center</strong> unterstützen Sie dabei mit vielfältigen Angeboten.<br />
Die Chancen für Absolvent/inn/en der <strong>TU</strong> Wien nach dem Studium schnell<br />
einen Job zu finden sind nach wie vor hervorragend. Sie sollten sich jedoch<br />
den Luxus leisten, den optimalen Job für sich zu suchen.<br />
Viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg für Ihre Zukunft!<br />
Ihre Helene Czanba<br />
Geschäftsführerin <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong><br />
Impressum:<br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> – Richtig bewerben.<br />
Das Bewerbungsmagazin für Technikerinnen und Techniker<br />
Herausgeber, Medieninhaber, Redaktion:<br />
<strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong> GmbH, www.tucareer.com<br />
Autorinnen: Mag. Su Busson, Gerhard Felbermayer, Mag. Markus<br />
Latzke, Mag. Daniela Haiden, Mag. (FH) Caroline Klonner, Zeljana<br />
Juric, Sabine Pavelka, Dr. Thomas M. Schneidhofer, Karin Wittmann<br />
Fotos: iStockphoto, Fotolia, Dreamstime, <strong>TU</strong> Wien, www.fotovonzinner.at<br />
Grafik&Layout: co2 – Werbe- und Designagentur,<br />
Coproduction GmbH, www.co2.eu<br />
Druck: Dorrong OHG, www.dorrong.at<br />
Auflage: 15.000 Stück<br />
<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong><br />
Arbeitsmarkt<br />
Karriereplanung<br />
Richtig bewerben<br />
Bewerbungsunterlagen<br />
Bewerbungsgespräch<br />
Alumni Betreuung<br />
Jobmessen<br />
Gastkommentare<br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> www.tucareer.at<br />
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Arbeitsmarkt Technik –<br />
Das Land, wo Milch und Honig fließen? Mag.<br />
Aktuelle Trends am Arbeitsmarkt<br />
Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
ließ in den vergangenen zwei Jahren<br />
auch in Österreich die Wirtschaft deutlich<br />
schrumpfen. Die Konjunktur- und<br />
Hilfspakete der öffentlichen Hand erweisen<br />
sich zwar als wirksam, die wirtschaftliche<br />
Erholung schreitet dennoch<br />
nur langsam voran. Verschiedene Wirtschaftsforschungsinstituteprognostizieren<br />
für die nächsten fünf Jahre jedenfalls<br />
nur zögerliches Wachstum, mit<br />
jährlichen Zuwachsraten von 0,7 % bis<br />
2,4 %. Der Nachfrageeinbruch traf mit<br />
dem Produktions- und Industriesektor<br />
auch einen Bereich, der gerade auf die<br />
Beschäftigungsaussichten in technischen<br />
Berufen großen Einfluss hat.<br />
Voraussagen des Arbeitsmarktservice<br />
zufolge rechnet man mit einem Verlust<br />
von 18.800 Arbeitsplätzen in Österreich<br />
bis 2013. Ein düsteres Szenario, also?<br />
Sind wir auf dem Weg in Dantes neunten<br />
Kreis der Hölle?<br />
Vielleicht, gäbe es nicht zwei gegenläufige<br />
Trends! Den des eklatanten<br />
Mangels an Fach- und Führungskräften,<br />
z. B. in Technik und Naturwissenschaften.<br />
Und die Prognosen zur demographischen<br />
Entwicklung, die eine besorgniserregende<br />
Abnahme der Bevölkerung<br />
im erwerbstätigen Alter beschreiben.<br />
Darüber hinaus erwartet man ab 20<strong>11</strong><br />
auch wieder ein Arbeitsplatzwachstum<br />
in Österreich.<br />
Von A bis W – Beschäftigungsaussichten<br />
nach Studienabschluss<br />
In vielen technischen und naturwissenschaftlichen<br />
Studien waren die Chancen<br />
beim Berufseinstieg auch trotz und<br />
während der Wirtschaftskrise gut bis<br />
ausgezeichnet. Selbstverständlich blieb<br />
auch die Nachfrage nach Techniker/<br />
Daniela Haiden<br />
Der österreichische Arbeitsmarkt ist derzeit vor allem von zwei gegenläufigen Trends geprägt. Auf der einen<br />
Seite stehen die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, auf der anderen Seite die Prognosen<br />
zu demographischer Entwicklung, Bildungsniveau und Akademikerquote.<br />
inne/n nicht vollkommen unbeeinflusst.<br />
Die Anzahl der arbeitslos gemeldeten<br />
Akademiker/innen mit technischem Studium<br />
stieg z. B. von Jänner 2009 auf<br />
Jänner <strong>2010</strong> um 43 %. Deren Anzahl<br />
ist zwar mit 803 Personen immer noch<br />
vergleichsweise niedrig, aber auch der<br />
Arbeitsmarkt für Techniker/innen ist bei<br />
Weitem keine Insel der Seeligen. Die<br />
Techniker/innenlücke allerdings wurde<br />
vielfach nicht vollständig geschlossen,<br />
in vielen Disziplinen gibt es nach wie<br />
vor einen mehr oder weniger starken<br />
Mangel an adäquat qualifizierten Bewerberinnen<br />
und Bewerbern.<br />
War bis Mitte 2009 noch ein Trend hin<br />
zu Jobangeboten mit erforderlicher Berufserfahrung<br />
erkennbar, so erholt sich<br />
seit Beginn des Jahres <strong>2010</strong> auch der<br />
Stellenmarkt für Einstiegspositionen<br />
merklich. Die Stellenangebote in der<br />
Online-Jobbörse des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s<br />
stiegen z. B. im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> um<br />
rund 25 %.<br />
Im Detail lassen sich folgende Beschäftigungsaussichten<br />
beschreiben:<br />
Bauingenieurinnen und Bauingenieure<br />
haben nach wie vor sehr gute Einstiegschancen<br />
z. B. im konstruktiven Ingenieurbau,<br />
Hoch- und Tiefbau, in Verkehrswesen<br />
und Projektentwicklung.<br />
Aufgrund der vielfältigen Berufsaussichten<br />
bietet auch ein Studienabschluss in<br />
Maschinenbau, Verfahrenstechnik oder<br />
Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau<br />
eine sehr gute Ausgangsposition<br />
für den Berufseinstieg. In diesen Diszi-<br />
plinen ist darüber hinaus die Beschäftigungsstabilität<br />
bzw. Arbeitsplatzsicherheit<br />
besonders hoch. Elektrotechniker/<br />
innen können sich ebenfalls über sehr<br />
gute Einstiegschancen in unterschiedlichsten<br />
Einsatzbereichen freuen.<br />
Architekt/inn/en ebenso wie Raumplaner/innen<br />
stehen einem angespannten<br />
Arbeitsmarkt gegenüber. Steigende<br />
Abschlusszahlen und die starke Konkurrenz<br />
zu anderen Disziplinen (z. B. Bauingenieur-<br />
oder Wirtschaftsingenieurwesen)<br />
lassen oft wenig Spielraum beim<br />
Berufseinstieg. Von Absolvent/inn/en<br />
wird hohe Flexibilität gefordert. Der<br />
Trend geht in Richtung unsicherer, befristeter<br />
oder projektbezogener Beschäftigungsverhältnisse,<br />
geringerem Einkommen<br />
und einer verzögerten Etablierung<br />
in adäquaten Positionen.<br />
In der Informatik wurde seit 2007 ein<br />
leichter Rückgang der Stellenangebote<br />
verzeichnet, in den Jahren davor allerdings<br />
war das Wachstum umso stärker.<br />
In den nächsten vier Jahren sollen weitere<br />
10.000 bis 20.000 neue Arbeitsplätze<br />
in der Informatik dazukommen<br />
(Prognose vom Marktforschungsinstitut<br />
ICD). Besonders gefragt sind Fachkräfte<br />
im IT-Projektmanagement, in <strong>Soft</strong>ware-<br />
Architektur, <strong>Soft</strong>ware-Development und<br />
auch IT-Berater/innen.<br />
Absolvent/inn/en in Technischer Mathematik<br />
und Physik bekamen die Konsequenzen<br />
der Wirtschaftskrise stärker zu<br />
spüren. Die Arbeitslosenzahl stieg in<br />
diesen Disziplinen, der Berufseinstieg<br />
verlief für viele Absolvent/inn/en nicht<br />
so rasch und reibungslos wie in den<br />
Jahren zuvor. Die Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
verspricht dennoch<br />
recht gute Aussichten am Arbeitsmarkt,<br />
erfordert aber auch höhere Flexibilität<br />
und Mobilität, und zwar sowohl zeitlicher<br />
als auch räumlicher und inhaltlicher<br />
Natur.<br />
Die Nachfrage nach Technischen Chemiker/inne/n<br />
kann als gleich bleibend bis<br />
leicht steigend beschrieben werden,<br />
gute Einstiegschancen bieten sich v. a.<br />
im Kunststoffbereich bzw. den Werkstoffwissenschaften.<br />
Fachkompetenz * <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> –<br />
das Einmaleins des Berufserfolgs!<br />
Sie denken jetzt: Durchatmen, hinsetzen<br />
und Tee trinken? Bei den Aussichten<br />
kommt das richtige Jobangebot<br />
ganz von selbst zu mir! Optimismus ist<br />
zwar in den meisten technischen Studienrichtungen<br />
gerechtfertigt, aber der<br />
Berufseinstieg ist bestimmt für keine/n<br />
„a gmahde Wiesn“. Nicht nur die Qualifikation,<br />
sondern auch die Persönlichkeit<br />
und das Auftreten müssen im Bewerbungsprozess<br />
und am Arbeitsplatz<br />
stimmen, um langfristig erfolgreich zu<br />
sein.<br />
Insbesondere steigt die Bedeutung von<br />
Schlüssel- und Zusatzqualifikationen zunehmend.<br />
Laut einer aktuellen Umfrage<br />
des Arbeitsmarktservice Österreich erachten<br />
rund 40 % der Unternehmen Zu-<br />
satzqualifikationen als wichtiges Einstellungskriterium,<br />
39 % achten besonders<br />
auf die Flexibilität der Bewerber/innen.<br />
Für rund 90 % der befragten Unternehmen<br />
sind Schlüsselqualifikationen bzw.<br />
<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> bereits genauso wichtig oder<br />
sogar wichtiger als Fachwissen.<br />
Welche <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> sind aber nun besonders<br />
wichtig, um im Berufsleben zu<br />
reüssieren? Welche entscheiden zwischen<br />
Zu- und Absage im Bewerbungsprozess,<br />
zwischen Auf- und Abstieg bzw. Stagnation<br />
im Berufsleben? Im Vorfeld der<br />
UNESCO Weltkonferenz zum Thema<br />
„Higher Education“ wurde folgender<br />
Forderungskatalog des globalen Arbeitsmarktes<br />
zusammengestellt:<br />
• Fähigkeit zur Teamarbeit (inkl. Überwindung<br />
stereotyper Geschlechterrollen)<br />
• Zielbewusstsein, Kreativität, Initiative<br />
und Entscheidungsfreudigkeit<br />
• Gute sprachliche und schriftliche Ausdrucksweise,<br />
Kommunikationskompetenz<br />
• Selbstdisziplin und Arbeitsmoral<br />
• Fähigkeit, Aufgabenstellungen aus<br />
verschiedenen Perspektiven zu betrachten<br />
• Bewusstsein für die Notwendigkeit zur<br />
ständigen Weiterbildung<br />
In diesem Sinne setzen wir im <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>.<br />
<strong>2010</strong> den Schwerpunkt auf „<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong>“<br />
und deren Bedeutung für einen erfolgreichen<br />
Berufseinstieg und den weiteren<br />
Karriereweg.<br />
4 <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> 5
6<br />
<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> –<br />
Nichts für Weicheier! Mag.<br />
Gäbe es ein „Erfolgsrezept“, würde es<br />
wohl – kurz gefasst – wie folgt lauten:<br />
1) Man nehme eine/n analytisch und strategisch<br />
denkende/n Mitarbeiter/in<br />
2) und füge eine Prise kommunikative<br />
Kompetenz gewürzt mit hoher Teamfähigkeit<br />
3) sowie eine große Portion Flexibilität,<br />
Mobilität und Eigenverantwortung<br />
hinzu.<br />
4) Garniert wird dieses Gustostückerl mit<br />
sicherem, souveränem Auftreten.<br />
„Die eierlegende Wollmilchsau also?“,<br />
fragt sich so mancher, der dieses Rezept<br />
Daniela Haiden<br />
Im Zuge der Globalisierung und Liberalisierung des Welthandels sowie<br />
der Neu- und Weiterentwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
stieg die Komplexität der Berufswelt und die Anforderungen<br />
an jede/n einzelne/n Mitarbeiter/in veränderten sich. Welche<br />
Qualifikationen sind nun in dieser zunehmend komplexen Arbeitswelt<br />
entscheidend für den Erfolg beim Berufseinstieg? Welche Anforderungen<br />
stellen Arbeitgeber im Speziellen an Absolvent/inn/en in Technik und<br />
Naturwissenschaft? Gibt es eigentlich DAS Erfolgsrezept für Bewerbung<br />
und Berufseinstieg nach Studienabschluss?<br />
oder auch die eine oder andere Stellenausschreibung<br />
für Berufseinsteiger/innen<br />
in Technik und Naturwissenschaft<br />
liest. „Ja und nein“, lautet die Antwort<br />
aus der Recruiting- und Personalmanagementpraxis.<br />
Denn objektiv kann man<br />
nur feststellen, dass die Anforderungen<br />
an Mitarbeiter/innen im Berufsalltag<br />
tatsächlich steigen. Hintergrund ist eine<br />
sich ohne Frage immer rascher wandelnde<br />
Arbeitswelt, die sich insgesamt<br />
flexibler und komplexer darstellt.<br />
Techniker/innen und Naturwissenschaftler/innen<br />
schließlich sind am Arbeits-<br />
markt längst nicht mehr ausschließlich<br />
als Fachexpert/inn/en und Spezialist/<br />
inn/en gefragt. Vielmehr nehmen sie in<br />
zunehmendem Maße auch Management-<br />
und Schnittstellenfunktionen in<br />
Unternehmen ein. Und selbst für Spezialist/inn/enkarrieren<br />
gilt: Unternehmer/<br />
innen im Unternehmen sind gefragt,<br />
die Anforderung an die Kunden- und<br />
Serviceorientierung interner Dienstleister<br />
steigt stetig.<br />
Ausgezeichnete Fachkompetenz gilt<br />
darum heute am Arbeitsmarkt vielfach<br />
als Grundvoraussetzung. Entscheidend<br />
für den Erfolg in Bewerbungsprozessen<br />
nach Studienabschluss, beim Berufseinstieg<br />
ebenso wie im späteren Berufsleben<br />
ist ein Bündel vielfältiger Kompetenzen<br />
in unterschiedlichen Bereichen:<br />
dazu zählt Methodenkompetenz ebenso<br />
wie die viel zitierten <strong>Soft</strong> und Social<br />
<strong>Skills</strong>. Das gilt auch für Positionen in<br />
Technik und Naturwissenschaft. Denn<br />
die Zeiten, in denen Techniker/innen<br />
im „kleinen Kämmerlein“, im Labor oder<br />
Rechenzentrum abgeschieden von der<br />
Außenwelt ihre Experimente durchführten<br />
oder Programme entwickelten, sind<br />
eindeutig vorbei. In der heutigen Arbeitswelt<br />
nehmen Techniker/innen häufig<br />
von Beginn ihres Berufslebens an wichtige<br />
Schnittstellenfunktionen ein, arbeiten<br />
in interdisziplinären Teams, leiten<br />
große Projekte, betreuen Kunden und<br />
übernehmen diverse Managementaufgaben.<br />
Umso bedeutender werden Sozialkompetenz<br />
und <strong>Soft</strong> sowie Management<br />
<strong>Skills</strong>, die an Universitäten im<br />
Allgemeinen und an Technischen Universitäten<br />
im Speziellen selten Teil des<br />
Curriculums sind oder sein können.<br />
Ihre Aneignung wird zur „Holschuld“ der<br />
Studierenden und Absolvent/inn/en;<br />
Zusatzausbildungen, <strong>Soft</strong>-<strong>Skills</strong>-Workshops<br />
und (postgraduale) Weiterbildungen<br />
gewinnen von Jahr zu Jahr an<br />
Bedeutung. Dabei liegt es in der Eigenverantwortung<br />
des/der Einzelnen sich<br />
neben Fachkompetenz auch Methoden-,<br />
personale und soziale Kompetenz anzueignen.<br />
Für den Erfolg beim Berufseinstieg ent-<br />
scheidend ist schließlich auch eine<br />
komplexe Kombination aus Qualifika-<br />
<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
tionen und Kompetenzen in den folgenden<br />
Bereichen:<br />
1) Fachkompetenz<br />
1. Ausgezeichnetes Fach und Spezialwissen<br />
wird von Arbeitgebern auch<br />
beim Berufseinstieg üblicherweise vorausgesetzt.<br />
Allerdings geht es nicht<br />
nur darum, inhaltliche Fragen korrekt<br />
beantworten zu können, sondern auch<br />
darum, basierend auf der jeweiligen<br />
Fachkompetenz,<br />
• fachbezogene Fragestellungen eigenständig<br />
analysieren und bearbeiten<br />
zu können,<br />
• neue und innovative Lösungen zu entwickeln<br />
sowie<br />
• Spezialwissen so erklären und vermitteln<br />
zu können, dass es auch fachfremde<br />
Personen verstehen können.<br />
2. Fremdsprachenkenntnisse sind ohnehin<br />
fast zu einer „Pflichtkompetenz“<br />
beim Berufseinstieg geworden. Fließendes<br />
Englisch wird gerade im internationalen<br />
Umfeld und in Konzernen vielfach<br />
vorausgesetzt. Mit weiteren Sprachkenntnissen,<br />
die zum Einsatzgebiet in<br />
der jeweiligen Funktion passen, können<br />
auch Techniker/innen bei Arbeitgebern<br />
punkten.<br />
. Erste Projekterfahrung wird beim<br />
Berufseinstieg ebenfalls sehr positiv bewertet,<br />
da in vielen Unternehmensbereichen<br />
projektbasiertes Arbeiten an Bedeutung<br />
gewinnt. Wer im Studium die<br />
Chance nutzt, bei Seminaren, Übungen,<br />
kleineren Forschungsprojekten oder<br />
der Abschlussarbeit, aktiv an Projekten<br />
in verschiedenen Phasen mitzuarbeiten,<br />
hat einen eindeutigen Startvorteil.<br />
2) Methodenkompetenz<br />
Einfluss auf den Erfolg im Bewerbungs-<br />
Tipp<br />
prozess und beim Berufseinstieg hat<br />
auch die Methodenkompetenz. Darunter<br />
versteht man Kenntnisse über Instrumente<br />
und Werkzeuge sowie die Vertrautheit<br />
mit dem Einsatz dieser Techniken<br />
im Arbeitsumfeld. Besonders wichtig erscheint<br />
beim Berufseinstieg Methoden-<br />
kompetenz in den folgenden Bereichen,<br />
die häufig sogar schon im Bewerbungsprozess,<br />
bei Interviews oder in Assessment<br />
<strong>Center</strong>n, thematisiert werden:<br />
a. Präsentations und Moderationstechnik<br />
b. Strategieentwicklung/Strategisches<br />
Denken<br />
c. Analysetechnik/fähigkeit<br />
d. Organisationsfähigkeit<br />
) Personale Kompetenz<br />
Aus der Vielfalt der Fähigkeiten, die dem<br />
Bereich der personalen oder Selbstkompetenz<br />
zugeordnet werden, seien an<br />
dieser Stelle drei für den Berufseinstieg<br />
besonders wichtige herausgegriffen:<br />
a. Mit sicherem und souveränem Auftreten<br />
können Berufseinsteiger/innen punkten,<br />
und zwar beginnend beim ersten<br />
Kontakt mit dem potentiellen Arbeitgeber.<br />
Dazu gehören auch sichere Umgangsformen<br />
im Businesskontext. Entscheidend<br />
ist, dass diese Sicherheit nicht nur<br />
„antrainiert“ ist, sondern man damit das<br />
eigene Selbstbewusstsein ausstrahlt.<br />
b. Wer mit SelbstständigkeitundEigenverantwortung<br />
in seinen ersten Job<br />
nach Studienabschluss startet, hat gute<br />
Karten für die weitere Karriere. Es gilt,<br />
Initiative zu zeigen, eigene Ideen einzubringen,<br />
die Verantwortung für Projekte,<br />
aber auch Ergebnisse zu übernehmen<br />
– und zwar egal, ob diese<br />
erfolgreich sind oder nicht. Denn nur,<br />
wer auch Verantwortung für Fehler und<br />
Speziell für Akademiker/innen in Technik und Naturwissenschaft bieten das <strong>TU</strong> <strong>Career</strong><br />
<strong>Center</strong> und das Servicecenter <strong>TU</strong>alumni seit kurzem maßgeschneiderte <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong>-<br />
Trainings an: denn auch Rhetorik, Präsentation und Charisma sind eine Frage der Technik!<br />
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Website www.tualumni.at!<br />
Misserfolge übernimmt, kann für die<br />
Zukunft daraus lernen.<br />
c. Mobilität und Reisebereitschaft<br />
spielen in vielen Unternehmen eine<br />
große Rolle, die Bereitschaft der Mitarbeiter/innen<br />
zu Dienstreisen und<br />
Auslandsaufenthalten hinkt aber leider<br />
immer noch hinterher.<br />
4) Soziale Kompetenz<br />
Ausgeprägte Fähigkeiten in der Interaktion<br />
mit anderen Personen am Arbeitsplatz,<br />
mit Kolleg/inn/en ebenso wie mit<br />
Vorgesetzten und internen sowie externen<br />
Kunden, werden in der Arbeitswelt<br />
immer wichtiger, auch für Techniker/<br />
innen und Naturwissenschaftler/innen.<br />
Besonders gefragt sind:<br />
a. Team und Kooperationsfähigkeit<br />
b. Kommunikations und Kontaktfähigkeit<br />
c. Dienstleistungs und Serviceorientierung<br />
d. Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft<br />
Was kann man also als Berufseinsteiger/<br />
in tun, um sich dieses komplexe Bündel<br />
an Kompetenzen anzueignen? Der erste<br />
Schritt ist in jedem Fall eine detaillierte<br />
Stärken-Schwächen- bzw. Kernkompetenzanalyse<br />
und die Identifikation von<br />
Funktionsbereichen, in denen man die<br />
eigenen Stärken optimal einsetzen kann.<br />
Weiterbildungen, Workshops und Seminare<br />
zu <strong>Soft</strong> und Social <strong>Skills</strong> schließlich<br />
fördern nicht nur die persönliche<br />
Entwicklung, sondern verbessern auch<br />
die Karrierechancen. Nicht zuletzt sollte<br />
man die Chancen nutzen, die sich bereits<br />
während des Studiums bieten, indem<br />
man Freifächer sinnvoll einsetzt,<br />
gezielt aus dem Angebot des <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong><br />
Katalogs wählt, das interdisziplinäre Lehrangebot<br />
belegt und Praxis- sowie Auslandserfahrung<br />
sammelt. Letztlich aber<br />
geht es darum, einen Job zu finden, der<br />
einem Spaß macht, in dem man die<br />
eigenen Stärken sinnvoll einsetzen kann.<br />
Denn nur dann startet man in jeden –<br />
nun ja: fast jeden – Arbeitstag mit voller<br />
Motivation und Engagement, und das<br />
spürt nicht nur der Arbeitgeber, sondern<br />
auch die Kolleg/inn/en und die Kund/<br />
inn/en.<br />
Charisma – der Schlüssel zum Erfolg Mag.<br />
Worauf kommt es an? Wie entscheidet<br />
sich, wer Erfolg hat?<br />
Tatsache ist: Fachwissen ist nur zu<br />
einem geringen Teil am Erfolg beteiligt.<br />
Über Erfolg und Misserfolg wird in<br />
hohem Maße auf einer ganz anderen<br />
Ebene entschieden: auf der Ebene<br />
zwischenmenschlicher Beziehungen.<br />
Fachlich extrem kompetente Mitarbeiter/innen<br />
scheitern oft mit ihren Ideen<br />
und Projekten, nur weil sie nicht den<br />
richtigen Draht zu Ihren Mitmenschen<br />
finden. Ihnen fehlen die Überzeugungskraft<br />
und die Fähigkeit, andere<br />
für sich zu gewinnen. Wer erfolgreich<br />
sein will, muss mit anderen Menschen<br />
gut zurechtkommen. Soziale Kompetenz<br />
ist gefragt.<br />
Achtung! Nicht Worte sind es, mit denen<br />
wir andere Menschen wirklich erreichen.<br />
Das, was wir sagen, bestimmt nur zu 7 %,<br />
wie wir auf andere wirken. Wie wir bei<br />
anderen ankommen, hängt zu 93 % von<br />
unserer persönlichen Ausstrahlung ab.<br />
Was zählt ist das gewisse Etwas<br />
Manche Menschen haben es. Von ihnen<br />
geht eine positive Kraft, eine Lebendigkeit<br />
und Dynamik aus, die ansteckend<br />
wirkt. Wo sie auftauchen, erwecken sie<br />
mit ihrer Präsenz und ihrem Verhalten<br />
Aufmerksamkeit und hinterlassen einen<br />
bleibenden Eindruck. Diese Menschen<br />
haben Charisma. Mit ihrer Ausstrahlung<br />
sind sie in der Lage, ihre Mitmenschen<br />
zu überzeugen, zu motivieren und<br />
Höchstleistungen zu vollbringen.<br />
Kein Wunder, dass Charisma als starker<br />
Karrierebeschleuniger gilt. Ausstrahlung<br />
8 <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong><br />
Su Busson<br />
Drei <strong>TU</strong> Absolvent/inn/en mit vergleichbarer Qualifikation bewerben sich um denselben Job – nur eine/r<br />
davon bekommt ihn. Drei Angestellte eines Unternehmens mit vergleichbarer Berufserfahrung wollen zum/zur<br />
Abteilungsleiter/in aufsteigen – nur eine/r davon wir befördert. Drei Techniker/innen arbeiten im Vertrieb und<br />
verkaufen dasselbe Produkt – nur eine/r davon ist ein/e Spitzenverkäufer/in.<br />
wird von vielen Menschen sogar als das<br />
wichtigste Merkmal eines guten Managers<br />
bzw. einer guten Managerin gesehen.<br />
Das hat eine Umfrage unter 1.000<br />
Führungskräften in 640 Unternehmen<br />
ergeben. Fachwissen nannten die Befragten<br />
erst an zweiter Stelle, gefolgt<br />
vom Charakter.<br />
Wer neben fachlicher Kompetenz auch<br />
noch eine positive Ausstrahlung hat,<br />
kann viel mehr bewirken. Aus Angestellten<br />
werden motivierte Mitarbeiter/<br />
innen, aus Managern und Managerinnen,<br />
Top Manager/innen, und aus Verkäufer/inne/n,Spitzenverkäufer/innen.<br />
Charismatische Menschen bringen<br />
sich selbst, ihre Abteilung und ihr Unternehmen<br />
auf Erfolgskurs. Aber nicht<br />
nur im Beruf, auch im Privatleben hän-
10<br />
gen Glück und Erfolg sehr stark davon<br />
ab, was wir ausstrahlen. Charisma kann<br />
also jeder brauchen.<br />
Die Frage ist: Kann jeder Charisma<br />
haben? Oder ist Charisma ein angeborenes<br />
Wesensmerkmal, dem einen geschenkt,<br />
dem anderen auf ewig versagt?<br />
Dank zahlreicher Untersuchungen und<br />
Forschungen in den Bereichen Psychologie<br />
und Sozialwissenschaften steht<br />
Folgendes fest:<br />
• Charisma ist das Ergebnis einer inneren<br />
Haltung, die jede/r einnehmen kann.<br />
• Charisma hat weniger damit zu tun,<br />
was wir tun, sondern damit, wie wir<br />
etwas tun.<br />
• Charisma ist eine erlernbare und trainierbare<br />
Fähigkeit.<br />
Das ist die gute Nachricht. Wer jetzt<br />
allerdings glaubt, dass es nur darum<br />
geht ein paar Verhaltensmuster zu lernen,<br />
um charismatisch zu wirken, sei<br />
gewarnt. Selbstverständlich gibt es eine<br />
Fülle an Ratschlägen für eine bessere<br />
Ausstrahlung: „Tun Sie dies und tun Sie<br />
jenes!“ oder „Machen Sie XY auf keinen<br />
Fall!“ Ein typisches Beispiel aus dem<br />
Rhetoriktraining: „Reden Sie nie mit den<br />
Händen in der Hosentasche“. Diese<br />
Tipps mögen durchaus sinnvoll sein,<br />
haben aber mit Charisma wenig zu tun.<br />
Im Gegenteil, wer sich auf Grund solcher<br />
Verhaltungsregeln übermäßig bemüht,<br />
sich verbiegt oder versucht, anders zu<br />
sein als er/sie ist, hat mit Sicherheit<br />
keine positive Ausstrahlung. Charisma hat<br />
immer auch mit Authentizität zu tun.<br />
So sein, wie Sie wirklich sind!<br />
Nur wer „echt“ ist – „authentisch“ –<br />
wirkt anziehend auf seine/ihre Mitmenschen.<br />
Charismatische Menschen<br />
„tun“ nichts, um charismatisch zu sein.<br />
Sie sagen vielmehr das, was sie denken<br />
und handeln in Übereinstimmung mit<br />
ihren Werten und Überzeugungen. Sie<br />
machen niemandem etwas vor und sind<br />
nicht von der Meinung anderer Menschen<br />
abhängig. Ohne selbstverliebt<br />
zu sein, nehmen sie sich selbst mit<br />
ihren Stärken und Schwächen an und<br />
wissen, damit umzugehen. Sie haben<br />
gelernt auf ihre Gefühle zu achten und<br />
übernehmen selbst die Verantwortung<br />
für ihr Wohlbefinden. Ohne rücksichtslos<br />
zu sein, stehen sie für sich selbst<br />
ein und verwirklichen ihr Leben. So<br />
zu sein, wie sie wirklich sind, macht ihr<br />
Charisma aus.<br />
Wie innen, so außen<br />
Charisma entwickeln hat also viel mit<br />
Selbstfindung, Selbsterkenntnis, Selbstbewusstsein<br />
und dem Mut „ich selbst<br />
zu sein“ zu tun. Davon profitiert auch<br />
das Umfeld. Was wir innerlich fühlen,<br />
strahlen wir nach außen aus. Wer<br />
sich selbst gut kennt, mit sich klar kommt<br />
und sein Leben selbstverantwortlich<br />
gestaltet, kann in der Regel auch mit<br />
anderen Menschen gut umgehen. Wer<br />
es nicht notwendig hat, sich selbst<br />
zu beweisen, zu verstecken oder zu<br />
verteidigen, kann offen sein gegenüber<br />
Neuem. Charismatische Menschen<br />
Tipp<br />
können auf andere Menschen wirklich<br />
eingehen, zuhören und Lösungen<br />
finden, von denen alle Beteiligten profitieren.<br />
Dort wo andere sagen „Das<br />
geht nicht!“ fragen sie „Wie kann es<br />
funktionieren?“, „Wie schaffen wir<br />
das?“. Die eigene innere Sicherheit<br />
bewirkt Optimismus, Zuversicht und<br />
ein souveränes Auftreten.<br />
Entfalten Sie Ihr Charisma!<br />
Sie wünschen sich mehr Charisma? Jeder<br />
trägt diese Fähigkeit in sich, aber die<br />
wenigsten Menschen nutzen ihr charismatisches<br />
Potential. Charisma gehört<br />
leider nicht zur Allgemeinbildung und<br />
die entscheidenden Faktoren werden<br />
auch an der Universität nicht gelehrt<br />
oder trainiert. Aus diesem Grund bietet<br />
das <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong> ein spezielles<br />
Charisma-Training an, das Ihnen dabei<br />
hilft Ihr ureigenes charismatisches Potential<br />
zu entdecken und erfolgreich einzusetzen.<br />
Ein praxisorientierter Workshop, der Ihnen hilft, Ihr Charisma zu entfalten und authentisch<br />
nach außen zu strahlen. Mit gezielten Methoden lernen Sie Ihre Wirkung auf<br />
Ihre Umgebung zu steigern und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.<br />
Der 1 ½ tägige Workshop gliedert sich in zwei Teile.<br />
Teil 1: Das innere Programm<br />
Ausstrahlung ist weit mehr als antrainiertes Verhalten.<br />
Hier lernen Sie unter anderem:<br />
• Klarheit & Fokus: Wertereflexion, innere Beweggründe erkennen, Prioritäten setzen<br />
• Update: Innere Programme mit den persönlichen Entwicklungszielen abgleichen<br />
• Wohlbefinden auf Abruf: Moment of Excellence & Moment of Importance<br />
• Innere Gelassenheit und Authentizität, die sichtbar und spürbar ist<br />
• Sendungsbewusstsein: sich darüber klar werden, was man bewirken und welche<br />
Spuren man hinterlassen will<br />
Teil 2: Die Wirkung nach außen<br />
Wer „wirken“ bzw. etwas „bewirken“ will, braucht die Fähigkeit, sich auf andere<br />
Menschen einzustellen.<br />
Hier lernen Sie unter anderem:<br />
• Rapport herstellen<br />
• Das Geheimnis der Empathie<br />
• Achtung Wahrnehmungseinschränkung: Durch welche Brille sehen Sie die Welt?<br />
• Überzeugend sprechen: Wie Sie transportieren, was Ihnen wichtig ist.<br />
• Begeisterung, die ansteckend ist<br />
Informationen zu den nächsten Trainingsterminen finden Sie auf unserer<br />
Website unter www.tualumni.at.<br />
<strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
Rhetorik – Eine Frage der Technik? Gerhard<br />
Tipps von Gerhard Felbermayer, Unternehmensberater und Dipl. Coach<br />
Sprechen ist ein Ausdruck der<br />
Persönlichkeit!<br />
Nur was innerlich an Klarheit, Sicherheit<br />
und Überzeugung vorhanden ist, kann<br />
glaubwürdig nach außen dargestellt<br />
werden und bei Menschen Resonanzen<br />
erzeugen.<br />
Wie kommen Sie nun zu Klarheit, Sicherheit<br />
und Überzeugung? Und, wie transportieren<br />
Sie Ihr Thema so, dass Ihre<br />
Zuhörer/innen Ihnen gerne zuhören?<br />
Dazu hat Gerhard Felbermayer, selbständiger<br />
Unternehmensberater und Dipl.<br />
Coach, einige Tipps, die Sie sofort (z. B.<br />
bei Referaten, Präsentationen oder<br />
Reden) umsetzen können.<br />
Ein klares Ziel haben<br />
„Bevor Sie Ihre Präsentation bzw. Ihre<br />
Rede vorbereiten, sollten Sie sich zunächst<br />
über Ihr Ziel im Klaren sein“, rät<br />
der erfahrene Rhetoriktrainer. Möchten<br />
Sie Menschen mit Ihren Informationen<br />
begeistern, wachrütteln oder zum Nachdenken<br />
anregen? Möchten Sie ein Produkt<br />
präsentieren oder Ihre Forschungs-<br />
ergebnisse vorstellen und vielleicht<br />
Forschungsgelder lukrieren? Oder wollen<br />
Sie einfach nur Zahlen, Daten und<br />
Fakten „loswerden“? Das sind Fragen,<br />
die Sie sich unbedingt beantworten<br />
sollten, bevor Sie überhaupt beginnen<br />
Ihren Stoff aufzuarbeiten. Vielleicht ist<br />
es Ihnen auch schon einmal passiert,<br />
dass Sie einen Vortrag gehört haben,<br />
wo Ihnen danach gar nicht klar war,<br />
was der/die Vortragende eigentlich aussagen<br />
wollte. Beugen Sie diesem, leider<br />
sehr häufig anzutreffenden, Fehler vor<br />
und legen Sie Ihr Ziel fest. So wird es<br />
Ihnen gelingen für Klarheit zu sorgen.<br />
Fragen wie „Welchen Nutzen haben<br />
meine Zuhörer/innen von meinem<br />
Vortrag?“ oder „Was ist das Besondere<br />
daran?“ können Ihnen ebenfalls dabei<br />
helfen, ein klares Ziel zu definieren.<br />
Empfänger/innen/gerechte Kommunikation<br />
„Der Wurm muss dem Fisch schmecken“,<br />
meint Herr Felbermayer, „daher ist für<br />
eine gute Vorbereitung nicht nur das<br />
Felbermayer<br />
Thema an sich wichtig sondern auch<br />
das Publikum, dem ich das Thema näherbringen<br />
möchte.“ Für eine Präsentation<br />
unter Studienkolleg/inn/en wird eine<br />
andere Sprache, eine andere Struktur<br />
bzw. ein anderes Auftreten passend sein<br />
als für eine Präsentation auf einem internationalen<br />
Fachkongress.<br />
Weiche Faktoren mit harten<br />
Folgen<br />
Als Nächstes bringt der Unternehmensberater<br />
„weiche Faktoren mit harten<br />
Folgen“ zur Sprache. „Menschen, die<br />
überzeugend auftreten, die sich wortgewandt<br />
und charmant ausdrücken<br />
können, werden sich immer besser<br />
durchsetzen können“, meint der Fachmann.<br />
„Zu einem überzeugenden<br />
Redner bzw. einer überzeugenden<br />
Rednerin gehören nicht nur die optische<br />
Erscheinung und die richtigen<br />
Worte. Vor allem die Ausstrahlung<br />
zählt hier“, erzählt er weiter. Nach<br />
dem Motto: „Was innerlich da ist,<br />
kann nach außen strahlen“, rät er<br />
dazu die eigene innere Haltung zu<br />
überprüfen.<br />
Kleine fachliche Unsicherheiten lassen<br />
sich durch eine gründliche Vorbereitung<br />
gut in den Griff bekommen. Schwieriger<br />
verhält es sich da mit Lampenfieber,<br />
Nervosität oder der Angst, „das Gesicht<br />
zu verlieren“. Auch die Angst sich<br />
zu blamieren oder sich vor allen Menschen<br />
lächerlich zu machen, bereitet<br />
vielen Redner/inne/n schlaflose Nächte.<br />
Auch dafür hat der Fachmann professionelle<br />
Unterstützung anzubieten. „Mittels<br />
Entspannungstechniken und Mentaltraining,<br />
das übrigens auch im Leistungssport<br />
eingesetzt wird, lässt sich<br />
da oft sehr leicht und schnell Abhilfe<br />
schaffen“, weiß Herr Felbermayer. Besonders<br />
Atemübungen gibt er gerne<br />
weiter. „Angst ist der Feind des Atems<br />
und die Atmung ist der Feind der Angst“,<br />
erklärte er bei seinem Workshops auf der<br />
<strong>TU</strong>day10 – Die Jobmesse der <strong>TU</strong> Wien.<br />
Er meint: „Neben dem rhetorischen<br />
Handwerkszeug ist es auch wichtig, dass<br />
die Redner/innen ständig Zugang zu<br />
ihren inneren Ressourcen haben. Fühlt<br />
sich ein Redner oder eine Referentin<br />
wohl, hat er/sie einen sogenannten<br />
„guten inneren Zustand“. Dann kann<br />
er/sie auch sicher und ruhig mit Einwänden,<br />
Gegenargumenten oder unangenehmen<br />
Fragen umgehen“, weiß<br />
der Unternehmensberater aus eigener<br />
Erfahrung.<br />
Struktur und Lebendigkeit<br />
Nun wissen Sie, was Ihr Ziel ist, Sie haben<br />
sich mit Ihrem „Publikum“ auseinander<br />
gesetzt und Sie haben gelernt,<br />
einen guten inneren Zustand zu halten<br />
und dadurch eine positive Ausstrahlung<br />
zu haben. Jetzt ist es an der Zeit sich mit<br />
der Struktur, dem sogenannten roten<br />
Faden, auseinanderzusetzen und damit,<br />
wie Sie Ihr Thema lebendig vermitteln<br />
können. „Die beste Struktur ist<br />
wenig Wert, wenn Ihnen die Zuhörer/<br />
innen einschlafen“, meint Felbermayer.<br />
Grundlagen der Kommunikation<br />
Die Auseinandersetzung mit Grundlagenwissen<br />
zum Thema Kommunikation<br />
ist dabei sehr hilfreich. Die Kanäle, mit<br />
denen Menschen ihre Umwelt wahrnehmen,<br />
sind bei jedem unterschiedlich<br />
ausgeprägt. So ist beispielsweise<br />
bei vielen Menschen der visuelle Sinn<br />
besonders stark. Diese Menschen<br />
brauchen visuelle Reize, um Inhalte<br />
leicht und gerne aufnehmen zu können.<br />
Anders verhält es sich mit kinästhetischen<br />
Menschen. Diese lieben<br />
Bewegung und möchten Dinge gerne<br />
in die Hand nehmen und angreifen. Um<br />
einen Vortrag interessant und lebendig<br />
zu gestalten, ist es wichtig auf die<br />
unterschiedlichen Typen einzugehen.<br />
„Jeder Typ fühlt sich durch andere<br />
„Zugänge“ angesprochen, und Sie als<br />
Redner/in können ganz leicht auf diese<br />
Bedürfnisse eingehen und Ihr Thema<br />
entsprechend präsentieren“, erklärt Felbermayer,<br />
„wenn es Ihnen gelingt in<br />
den Köpfen Ihrer Zuhörer/innen Bilder,<br />
Emotionen und neue Gedanken entstehen<br />
zu lassen, werden die Menschen<br />
Ihnen gerne zuhören.“<br />
Geeignete Struktur<br />
„Egal ob mit Hilfe der „Kette“, der<br />
„Synthese“ oder der „Alternative“, ein<br />
guter Spannungsbogen muss her“,<br />
meint Herr Felbermayer. Es gibt unterschiedliche<br />
Herangehensweisen, die Sie<br />
verwenden können. Wichtig ist, dass<br />
Sie sich für eine geeignete Variante<br />
entscheiden und diese dann auch einhalten.<br />
Die Struktur ist wesentlich für<br />
die eigene Sicherheit, die Klarheit und<br />
auch für das Verständnis durch das<br />
Publikum. „Bauen Sie Ihr Thema Schritt<br />
für Schritt auf und schaffen Sie dadurch<br />
Klarheit und Verständnis bei Ihren Zuhörer/inne/n“,<br />
rät Felbermayer.<br />
Authentizität – Den eigenen Stil<br />
finden<br />
„Worthülsen auswendig zu lernen und<br />
Verhalten von anderen zu kopieren<br />
macht keinen wirklich guten Redner bzw.<br />
gute Rednerin aus. In vielen durchaus<br />
guten Büchern zum Thema können Sie<br />
Tipps nachlesen wie: suchen Sie sich<br />
einen festen Stand, halten Sie Blickkontakt,<br />
reden Sie langsam, in die Hände<br />
gehören nicht die Hosentasche usw.<br />
Diese Tipps gelesen zu haben ist eine<br />
Sache, und sicherlich eine Wichtige.<br />
Noch wichtiger ist es die Dinge selber<br />
auszuprobieren, den eigenen Stil zu<br />
finden, im entscheidenden Moment<br />
ruhig zu bleiben und die Menschen<br />
begeistern zu können“, meint der erfahrene<br />
Unternehmensberater.<br />
Das lernen Sie aber nicht durch ein<br />
Buch, sondern nur durch die Übung.<br />
Daher empfiehlt der Rhetorikfachmann<br />
allen Menschen, die Reden halten müssen,<br />
einen Workshop zum Thema zu<br />
besuchen. „Learning by training and<br />
by doing“, ist die Devise von Gerhard<br />
Felbermayer.<br />
Erleben Sie den Unternehmensberater und Dipl. Coach persönlich und lernen Sie<br />
in einem übungsreichen und lebhaften Workshop, an Ihre persönliche Bestleistung<br />
zu gehen. Lösen Sie Sprechblockaden auf, erlernen Sie praktisches Handwerkszeug<br />
und optimieren Sie Ihre rhetorischen Fähigkeiten. In seinen Workshops werden Sie<br />
an die Quelle Ihrer inneren Ausstrahlungskraft geführt.<br />
Die nächsten Termine finden Sie auf der Website www.tualumni.at unter der<br />
Rubrik Events.<br />
12 <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> 1<br />
Tipp
„Stairway to heaven” oder „Highway to hell”?<br />
Non vitae, sed scholae discimus<br />
“Nicht für das Leben, sondern für die<br />
Schule lernen wir”, hat der römische<br />
Philosoph Seneca seinen Kollegen dereinst<br />
an den Kopf geworfen, um deren<br />
„unmäßige Sucht nach Gelehrsamkeit“<br />
zu kritisieren. Heutzutage wird das Bonmot<br />
gerne umgedreht, um damit die<br />
Vermittlung vermeintlich zweckfreien<br />
Wissens dem Leben zuzuschreiben.<br />
Beiden Zitaten geht es also um das gleiche:<br />
Der Sinn des Lernens ist im Leben<br />
zu suchen, nicht im Strebern selbst.<br />
Abgesehen von einer Makroperspektive,<br />
die den Philosophen Konrad Paul<br />
Liessmann (in Verbindung mit einer<br />
Veränderung der Hochschullandschaft)<br />
eine Theorie der Unbildung konzeptualisieren<br />
ließ, lässt sich auch auf<br />
individueller Ebene die Frage stellen,<br />
inwiefern und inwieweit es sich auszahlt,<br />
nächtelang zu lernen, jahrelange<br />
Gehaltseinbußen und so manche<br />
Demütigung in Kauf zu nehmen um<br />
vermeintlich später groß abzusahnen –<br />
sei es gemessen am Gehalt, oder in erhöhter<br />
Lebenszufriedenheit.<br />
Dabei zeigt eine Metastudie aus dem<br />
Jahr 1985 bereits, dass im hochqualifizierten<br />
Bereich (also für Architekt/<br />
inn/en, Techniker/innen und Wissenschaftler/innen<br />
aus verschiedenen Forschungszweigen,<br />
insbesondere Technik,<br />
Mathematik oder Naturwissenschaf-<br />
Dr. Thomas M. Schneidhofer und Mag. Markus Latzke<br />
Über den Zusammenhang von Studien- und Karriereerfolg. Thomas M. Schneidhofer & Markus Latzke, Interdisciplinary<br />
Group for Management and Organisational Behaviour, WU Vienna<br />
ten), die Studienleistung weder für<br />
die spätere Berufsleistung (gemessen<br />
an Veröffentlichungen oder Leistungsbeurteilungen)<br />
noch für außergewöhnlich<br />
kreative Leistungen von besonderer<br />
Wichtigkeit ist. Betrachtet man aber<br />
das Gehalt oder ähnliche Parameter<br />
von „adult success“, dann findet man<br />
Zusammenhänge zwischen universitären<br />
Leistungen und Erfolgsvariablen –<br />
allerdings nur sehr schwache.<br />
Deshalb hat es sich eine Wiener Forschungsgruppe<br />
zur Aufgabe gemacht,<br />
die Veränderung von Managementkarrieren<br />
zu verfolgen. Das Vienna<br />
<strong>Career</strong> Panel Project (ViCaPP) der interdisziplinären<br />
Abteilung für Verhaltens-<br />
14 Arbeitsmarkt <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
wissenschaftlich orientiertes Management<br />
der WU Wien hat (gefördert<br />
vom FWF) die Karriereverläufe von WU<br />
Absolvent/inn/en mittels Längschnittsdesign<br />
untersucht. Das bedeutet, dass<br />
im Zuge des Projekts die Karrieren unterschiedlicherAbsolvent/inn/enjahrgänge<br />
bzw. Kohorten (1970, 1990, 2000<br />
und <strong>2010</strong>) über einen längeren Zeitraum<br />
hinweg verfolgt werden. Damit<br />
lässt es Alumnis selbst die Frage beantworten,<br />
ob das Studium die Treppe<br />
in den Himmel bedeutet – oder die<br />
Schnellstraße in die Hölle.<br />
Empfohlene Literatur<br />
Hey Mamma, look at me – I‘m on<br />
my way to the promised land<br />
Allerdings wäre es zu wenig, Studienerfolg<br />
einfach mit dem Notendurchschnitt<br />
gleichzusetzen; hier müssen<br />
auch andere mögliche erfolgsrelevante<br />
Kriterien herangezogen werden. Denn<br />
abgesehen davon, dass man dies<br />
streng statistisch gar nicht dürfte<br />
(Noten sind ordinal skaliert und ich<br />
habe Grund zur Sorge, dass der Unterschied<br />
zwischen Note 1 und 2 nicht<br />
gleichgroß ist wie der zwischen Note<br />
4 und Note 5 – was ich für den Mit-<br />
Bretz, R. D. Jr. (1989): College grade point average as a predictor of adult<br />
success: a meta-analytic review and some additional evidence. In: Public Personnel<br />
Management Journal, 18(1): <strong>11</strong>-22.<br />
Jones, Ethel B. / Jackson, John D. (1990): College grades and labor market<br />
rewards. In: Journal of Human Resources, 25(2): 253-266.<br />
Mayrhofer, Wolfgang / Schiffinger, Michael (2005): Einmal gut, immer gut?<br />
Zum Zusammenhang von Studien und Karriereerfolg. In: Wolfgang Mayrhofer<br />
/ Michael Meyer / Johannes Steyrer (Hg.), Macht? Erfolg? Reich? Glücklich?<br />
Einflussfaktoren auf Karrieren. Wien: Linde international: 132-155.<br />
Roth, Philip L. / Clarke, Richard L. (1998): Metaanalyzing the relation between<br />
grades and salary. In: Journal of Vocational Behaviour, 53(3): 386-400.<br />
Strunk, Guido / Hermann, Anett / Praschak, Susanne (2005): Eine Frau muss<br />
ein Mann sein, um Karriere zu machen. In: Wolfgang Mayrhofer / Michael<br />
Meyer / Johannes Steyrer (Hg.), Macht? Erfolg? Reich? Glücklich? Einflussfaktoren<br />
auf Karrieren. Wien: Linde international: 2<strong>11</strong>-242.<br />
telwert als Lagemaß aber bräuchte),<br />
macht ein erfolgreiches Studium wohl<br />
mehr aus: Studiendauer, gesammelte<br />
(Arbeits-)Erfahrungen während der<br />
Ausbildung und Zusatzqualifikationen<br />
sowie Auslandserfahrungen.<br />
Führ‘ mich zum Schotter!<br />
Und siehe da: Noten haben zu Jobbeginn<br />
keinen Einfluss auf das Einkommen.<br />
So liegt z. B. das mittlere<br />
Einkommen von Absolvent/inn/en mit<br />
einem Notendurchschnitt von 2,9 bei € 28.652.<br />
Das ist also nicht der Unterschied, der<br />
den Unterschied macht. Lohnt sich<br />
das Strebern etwa gar nicht? Ein Blick<br />
auf die Daten im Zeitverlauf gibt ein<br />
differenziertes Bild. Noten werden mit<br />
den Jahren immer wichtiger, wobei<br />
sich dann natürlich die Frage auftut,<br />
ob es wirklich der Studienerfolg ist, der<br />
zum objektiven Karriereerfolg führt,<br />
oder die Fähigkeiten bzw. Merkmale,<br />
die hinter dem Studienerfolg stehen<br />
(wie z. B Gewissenhaftigkeit, emotionale<br />
Stabilität oder etwa Leistungsstreben),<br />
die ihrerseits das Einkommen<br />
moderieren.<br />
Bei der Studiendauer hingegen macht<br />
sich ein Unterschied bereits beim Jobeinstieg<br />
bemerkbar: Allerdings sind<br />
es hier die langsameren Studierenden<br />
(>14 Semester, € 33.080), die schnelle<br />
Studierende ausbremsen (
Willkommen in der Patchwork-Ära Zeljana<br />
Mit diesen Fragen sehen sich sehr viele<br />
Absolvent/inn/en bei der Jobauswahl<br />
konfrontiert. Sobald die Suche nach dem<br />
richtigen Job beginnt, schwinden die<br />
Illusionen einer hierarchischen Langzeitkarriere.<br />
Spätestens nach den ersten Vorstellungsgesprächen<br />
wird einem klar, dass<br />
der klassische Berufsweg Geschichte ist.<br />
Viele haben nur noch die Möglichkeit von<br />
Praktikum zu Praktikum zu schlendern,<br />
Projekte in Angriff zu nehmen oder sich<br />
als Freelancer zu versuchen. Und so beginnt<br />
man, den eigenen Lebenslauf aus<br />
verschiedensten Teilen „zusammenzuflicken“,<br />
eine Patchwork-Karriere entsteht.<br />
In Zeiten der Globalisierung und des<br />
immer schneller werdenden technologischen<br />
Fortschritts müssen Unternehmen<br />
ihre Flexibilität unter Beweis stellen,<br />
um sich am Markt behaupten zu<br />
können. Aufgrund dessen versuchen sie<br />
in kürzester Zeit so gut es geht von<br />
ihren Mitarbeiter/inne/n zu profitieren.<br />
So werden auch Projektorganisationen<br />
bzw. Projektgesellschaften immer häufiger.<br />
Praktika, Volontariate, freie sowie<br />
befristete Verträge bestimmen die Zukunft<br />
der Patchworker.<br />
Viele Young Professionals haben wenige<br />
Auswahlmöglichkeiten, um erste Berufserfahrungen<br />
vorweisen zu können. Andere<br />
Mitarbeiter/innen hingegen sind<br />
permanent bestrebt, sich persönlich und<br />
beruflich weiterzuentwickeln, doch dies<br />
gelingt nur selten in ein- und demselben<br />
Unternehmen über einen längeren<br />
Zeitraum. Um der Stagnation zu entfliehen,<br />
bleibt nur noch die Möglichkeit<br />
den Arbeitsplatz zu wechseln. Ebenso<br />
kann die Langeweile bzw. der Reiz nach<br />
etwas Neuem die treibende Kraft in das<br />
Patchworkerleben sein.<br />
Die einen sehen diesen Wandel im Karrieregedanken<br />
als Herausforderung, die<br />
anderen empfinden jeden Projektab-<br />
schluss als Verlust einer sicheren Komponente<br />
und fühlen sich einer unsicheren<br />
Zukunft gegenübergestellt.<br />
Unabhängig davon, wie man zum/zur<br />
Patchworker/in wird, ob aus Notwendigkeit<br />
oder bewusster Entscheidung,<br />
vielen wird rasch klar, dass Jobs nicht<br />
mehr lebenslang sicher und Neustarts<br />
erforderlich sind. Deshalb ist eine Karriereplanung<br />
herausfordernder denn je,<br />
wenn nicht gar unmöglich.<br />
Unabhängig davon, wie man der Herausforderung<br />
einer möglichen Karriereplanung<br />
gegenübersteht, Ziele müssen<br />
dennoch festgelegt und die persönlichen<br />
Erfolge daraus abgeleitet werden.<br />
Hilfreich dafür können folgende Fragen<br />
sein:<br />
• Wo sehe ich mich in X Jahren?<br />
• Was bedeutet Erfolg für mich?<br />
• Woran merke ich, dass ich erfolgreich<br />
bin?<br />
• Welche Fähigkeiten haben mir bisher dabei<br />
geholfen meine Ziele zu erreichen?<br />
• Welche Interessensgebiete habe ich?<br />
Klare Antworten auf diese Fragen sind<br />
nicht nur der Selbstreflexion dienlich und<br />
helfen dabei, seine Ziele klarer zu definieren,<br />
sondern stellen sich als wichtig<br />
heraus, wenn bei zukünftigen Bewerbungsgesprächen<br />
die Sprache auf die<br />
häufig gewechselten Jobs und Arbeitsbereiche<br />
kommt. Denn sobald man<br />
Juric<br />
Das Studium schnell abschließen, den passenden Job finden und schon steht einer langjährigen Karriere nichts<br />
mehr im Wege – das ist das Ziel vieler Studierender. Doch was passiert, wenn der erste Job auf die Projektdauer<br />
befristet ist? Was, wenn in dem gewünschten Bereich nur Praktika angeboten werden? Man kann doch nicht alle<br />
paar Jahre das Unternehmen wechseln, oder?<br />
Tipp<br />
diese Fragen für sich beantwortet hat,<br />
fällt es einen auch beim Vorstellungsgespräch<br />
leichter häufige Jobwechsel<br />
zu argumentieren.<br />
Mittlerweile entwickelt sich eine Art<br />
„Kunst“, die bisherigen Lebens- und<br />
Ausbildungserfahrungen, wie z. B. Uni,<br />
Praktika, Jobs, Projekte, Fortbildungen<br />
sowie ehrenamtliche Tätigkeiten, schön<br />
in einen Lebenslauf zu verpacken. Denn<br />
Personalverantwortliche werfen einen<br />
genauen Blick auf etwaige Lücken im<br />
Lebenslauf, häufige Jobwechsel stechen<br />
sofort ins Auge. Entscheidend bei der<br />
Erstellung eines Curriuculum Vitae ist<br />
ein roter Faden, der sich erkennbar<br />
durchziehen und die Interessensgebiete<br />
und Fähigkeiten deutlich hervor<br />
streichen sollte. Wer sich hierbei unsicher<br />
ist, dem bietet sich die Möglichkeit,<br />
externe Spezialist/inn/en zu Rate zu<br />
ziehen. Die Expert/inn/en des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong><br />
<strong>Center</strong>s helfen dabei gerne weiter und<br />
wissen genau, worauf es bei einem<br />
guten Lebenslauf ankommt.<br />
Den klassischen Karriereweg, in dem<br />
man nach der Ausbildung in einen Beruf<br />
einsteigt und diesen dann bis zu<br />
seiner Pensionierung ausübt, gibt es<br />
nicht mehr. Patchwork-Karrieren sind<br />
schon lange Realität. Für Job-Suchende<br />
ist es wichtig, diese Tatsache im Auge<br />
zu behalten, und ihre Vorstellungen<br />
und ihr Vorgehen während der Jobsuche<br />
entsprechend anzupassen.<br />
Gerne überprüfen wir Ihre Bewerbungsunterlagen und geben Ihnen wertvolle Tipps.<br />
Schicken Sie Ihren Lebenslauf als Word-Dokument an lebenslauf@tucareer.com.<br />
Wir freuen uns darauf, Ihnen hilfreiches Feedback zu geben!<br />
18 Arbeitsmarkt <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
Karriereplanung: Macht es heutzutage noch<br />
Sinn eine Karriere zu planen? Sabine Pavelka<br />
Wer weiß denn schließlich, was in 5<br />
oder gar in 10 Jahren sein wird? Die<br />
IT-Branche scheint mir ein gutes Beispiel<br />
zu sein. Diese Branche zeigt uns sehr<br />
deutlich den schnellen Wandel bzw.<br />
den rasenden Fortschritt, dem wir unterliegen.<br />
Was heute modern ist, darüber<br />
wird in 10 Jahren bestenfalls noch müde<br />
gelächelt. Vielleicht erinnern Sie sich<br />
noch an die Speicherkapazität eines<br />
Computers vor 10 Jahren. Heute haben<br />
die meisten Handys, Digitalkameras oder<br />
USB-Sticks viel mehr Speicherplatz als<br />
damals ein durchschnittlicher Computer<br />
eines Büroarbeitsplatzes. Und mit einem<br />
Handy konnte man vor einigen Jahren<br />
„nur“ telefonieren. Heute ist man mit<br />
seinem Mobiltelefon ständig online und<br />
macht tolle Bilder und Videos. Ein Handy,<br />
mit dem man nur telefonieren kann,<br />
ist schon lange out.<br />
Auch am Arbeitsmarkt kann man einen<br />
solchen Wandel verfolgen. Berufe, die vor<br />
10 Jahren gang und gäbe waren, sind<br />
heute ausgestorben. Früher war der<br />
Traum vieler Heranwachsender, Mechaniker/in<br />
zu werden. Ein Beruf, den es<br />
heute nicht mehr gibt. Jetzt werden<br />
Jugendliche stattdessen Karosseriebautechniker/innen<br />
oder Mechatroniker/<br />
innen, die sich um Ihr Auto kümmern. Es<br />
gab eine Zeit, da wurden Radios und<br />
Fernseher repariert – von einem/einer<br />
Radio- und Fernsehmechaniker/in. Damals<br />
ein beliebter Beruf, heute nicht mehr<br />
gebraucht und in Vergessenheit geraten.<br />
Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit<br />
habe ich viele Menschen getroffen, die<br />
sich im Laufe ihres Berufslebens nie Ge-<br />
Tipp<br />
danken über Karriere, Weiterentwicklung<br />
oder berufliche Zukunft gemacht haben.<br />
Sie haben ihre Berufe ausgeübt, haben<br />
damit ihren Lebensunterhalt verdient<br />
und dabei vergessen darauf zu achten,<br />
dass das Leben sich verändert. Einer<br />
dieser Menschen war Tom. Tom hatte<br />
„übersehen“, dass sich viele Bereiche<br />
rasant weiterentwickelten und er selber<br />
nicht. Er liebte seinen Job und er war,<br />
keine Frage, richtig gut in seinem Fachbereich.<br />
Sein Problem war nur: er veränderte<br />
sich nicht mit, er entwickelte<br />
sich nicht weiter, er bildete sich nicht<br />
Wenn Sie sich für Ihre Karriereplanung professionelle Unterstützung holen wollen,<br />
wenden Sie sich an das Beratungsteam des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s. Die Coaches und<br />
Beraterinnen helfen Ihnen gerne dabei, Ihre berufliche Laufbahn zu planen und<br />
aktiv zu gestalten.<br />
weiter. Im Zuge der Umstrukturierung<br />
des Unternehmens, für das er arbeitete,<br />
wurde Tom – aus Mangel an Flexibilität –<br />
„unbrauchbar“ und wurde gekündigt. Sie<br />
können sich sicherlich vorstellen, dass es<br />
für Tom nicht leicht war, einen neuen Job<br />
zu finden. Im Laufe meiner Tätigkeit<br />
habe ich viele dieser „Toms“ kennengelernt.<br />
Sie kamen aus unterschiedlichen<br />
Branchen und aus allen Bildungs- und<br />
Hierarchieebenen.<br />
Was können Sie also tun, um nicht wie Tom<br />
am beruflichen Abstellgleis zu landen?<br />
Ja, Sie können Ihre Karriere planen. Sie<br />
können genau heute damit beginnen.<br />
Glauben Sie aber bitte nicht, dass Sie<br />
heute Ihren Berufsweg ausarbeiten, in<br />
den ersten Job einsteigen und damit<br />
die Karriereplanung erledigt haben.<br />
Vielmehr sollten Sie Karriereplanung als<br />
einen langfristigen Prozess verstehen,<br />
der auf der einen Seite sehr klar und auf<br />
der anderen Seite auch sehr flexibel sein<br />
soll. Diesen Prozess sollten Sie immer<br />
wieder überprüfen, denn nur so kann<br />
es Ihnen gelingen alle Faktoren, die Ihr<br />
Berufsleben beeinflussen werden, im<br />
Auge zu behalten. Sie können dadurch<br />
rechtzeitig reagieren und Veränderungen<br />
vornehmen.<br />
Eine gelungene Karriereplanung beschäftigt<br />
sich u. a. mit Themen wie dem<br />
Jobeinstieg, hierarchischen Aufstiegsmöglichkeiten<br />
bzw. Karriereschritten,<br />
Work-Life-Balance, Burnoutprophylaxe,<br />
Beruf und Familie, Weiterentwicklung<br />
oder Berufssaustieg.<br />
Wie Sie vielleicht schon gehört oder gelesen<br />
haben, sind Patchworkkarrieren<br />
immer üblicher und werden in Zukunft<br />
den Daueranstellungen „den Rang ablaufen“.<br />
(Mehr dazu können Sie im Kapitel<br />
2 nachlesen.) Um dafür gut ausgerüstet<br />
zu sein, beginnen Sie am besten<br />
gleich heute mit Ihrer Karriereplanung.<br />
Überlegen Sie sich am besten schon<br />
während Ihres Studiums „wohin die<br />
Reise gehen soll“. Dazu einige Tipps:<br />
Überblick schaffen<br />
Um schon während des Studiums einen<br />
guten Überblick über die vielen Möglichkeiten<br />
zu bekommen ist es wichtig,<br />
so früh wie möglich den Kontakt zu<br />
potentiellen Arbeitgebern zu suchen.<br />
Exkursionen oder Firmenpräsentationen<br />
bieten sich an um herauszufinden, welche<br />
Tätigkeitsbereiche oder Arbeitsfelder<br />
in einem Unternehmen geboten<br />
werden. Durch Praktika, Ferienjobs oder<br />
Traineeprogramme können Sie herausfinden,<br />
welche Tätigkeiten Ihnen Spaß<br />
machen bzw. welche Aufgabenbereiche<br />
gut zu Ihnen passen.<br />
Klarheit über die eigenen Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten gewinnen<br />
Was macht mir Spaß? Welche Art von<br />
Arbeit macht mir Freude? Welche Art<br />
von Arbeit kostet mir Kraft und Energie?<br />
Wo möchte ich mich gerne weiterentwickeln?<br />
Worin bin ich gut? Worin<br />
bin ich nicht ganz so gut? Stellen Sie<br />
sich diese und ähnliche Fragen um Klarheit<br />
über Ihre Fähigkeiten zu bekommen.<br />
Menschen, die ihren Fähigkeiten<br />
entsprechend eingesetzt sind, leisten<br />
mehr und haben wesentlich mehr Spaß<br />
an ihrer Tätigkeit.<br />
Klarheit über die eigenen Werte<br />
Was ist wertvoll für mich? Was ist mir<br />
„etwas“ wert? Ist es Freizeit, Weiterentwicklung,<br />
Familie oder Erfolg? Erstellen<br />
Sie am besten eine persönliche Werteliste.<br />
Schreiben Sie dazu alle Werte<br />
auf, die Ihnen einfallen. Wenn Sie alle<br />
gesammelt haben versuchen Sie, diese<br />
in eine Rangordnung zu bringen. Eventuell<br />
gleichen Sie Ihre Werteliste auch<br />
mit den Werten Ihres Partners bzw. Ihrer<br />
Partnerin ab. So können Sie gleich<br />
überprüfen, ob Sie in eine gemeinsame<br />
Richtung gehen, und böse Überraschungen<br />
vermeiden.<br />
Klärung der eigenen Rahmenbedingungen<br />
Dazu gehört u.a. die Auseinandersetzung<br />
mit den Gehaltsvorstellungen. In<br />
dem Zusammenhang sollten Sie sich<br />
überlegen, was für Sie alles zum Gehalt<br />
zählt. Ist es die Summe, die am Monatsende<br />
auf Ihr Konto überwiesen wird,<br />
oder auch die Weiterbildungs- und<br />
Aufstiegsmöglichkeiten, die Ihnen geboten<br />
werden? Klären Sie auch für sich<br />
ab, wie viel Freizeit sie gerne hätten<br />
bzw. wie viel Freizeit Sie brauchen, um<br />
„rund zu laufen“ und um voll leistungsfähig<br />
zu bleiben.<br />
Übrigens, wer genau weiß, was er/sie<br />
will bzw. was er/sie nicht will, kann<br />
sich bei einem Bewerbungsgespräch<br />
viel klarer und sicherer ausdrücken und<br />
kommt bei den Personalist/inn/en dadurch<br />
viel besser an.<br />
20 Karriereplanung <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Karriereplanung 21
22<br />
Bin ich der/die Richtige?<br />
Stelleninserate richtig lesen Mag.<br />
Der Bewerbungsprozess beginnt für Sie<br />
als Bewerber/in nicht erst beim Vorstellungsgespräch,<br />
sondern bei der – hoffentlich<br />
gezielten – Suche nach offenen<br />
Positionen. Dazu nutzt man am besten<br />
mehrere Informationsquellen: Karriereteile<br />
in Printmedien, Onlinejobbörsen<br />
und Unternehmenswebsites. Um nun<br />
aus der Vielfalt der veröffentlichten Stelleninserate<br />
Ihren Traumjob auszuwählen,<br />
ist es notwendig<br />
1) Ihre persönlichen Suchkriterien zu<br />
definieren: Dazu müssen Sie sich im<br />
Klaren sein, in welcher Branche Sie<br />
tätig sein wollen, welche Funktionsbereiche<br />
Sie ausüben möchten und<br />
welche Rahmenbedingungen (z. B.<br />
Dienstort, Reisebereitschaft) für Sie<br />
in Frage kommen.<br />
2) Neben dieser systematischen Herangehensweise<br />
ist auch die aufmerksame<br />
Durchsicht und Analyse der<br />
Inserate ein wichtiger Faktor bei der<br />
Selektion der passenden Jobangebote.<br />
Bin ich der/die Richtige? – Diese<br />
Frage können Sie sich selbst und in<br />
weiterer Folge Ihrem künftigen Arbeitgeber<br />
umso besser beantworten,<br />
je genauer Sie verstehen, welche<br />
Aufgaben zur Position gehören und<br />
welche Anforderungen an Bewerber/<br />
innen gestellt werden.<br />
Das Stelleninserat selbst unterteilt sich<br />
in den meisten Fällen in folgende Abschnitte:<br />
1. Unternehmensporträt oder Selbstdarstellung<br />
des Unternehmens<br />
2. Positionsbeschreibung<br />
3. Anforderungen an die Position (fachliche<br />
und persönliche Qualifikation)<br />
4. Leistungsangebot („Wir bieten“ oder<br />
„Unser Angebot“)<br />
5. Art der Bewerbung<br />
Daniela Haiden<br />
Stelleninserate sind für Sie als Bewerber/in die erste Informationsquelle über Ihren potentiellen künftigen Job.<br />
Aber nur, wer die Ausschreibung richtig liest und korrekt interpretiert, kann seine Bewerbungsunterlagen<br />
perfekt darauf abstimmen und sich bestmöglich auf den Auswahlprozess vorbereiten.<br />
Im Unternehmensporträt erhalten Sie<br />
wichtige Informationen über das Unternehmen,<br />
wie z. B. Branche, Geschäftsbereiche,<br />
Produkte oder Dienstleistungen.<br />
In diesem Abschnitt wird auch der<br />
Standort, der zumeist dem Dienstort entspricht,<br />
genannt. Grundsätzlich gilt: je<br />
unbekannter ein Unternehmen ist, desto<br />
präziser stellt es sich üblicherweise vor.<br />
Wenn Unternehmen Personalberater/<br />
innen mit der Selektion und Auswahl von<br />
Bewerber/inne/n für vakante Positionen<br />
betrauen, werden üblicherweise ver-<br />
deckte Inserate geschalten. Solche erkennt<br />
man an den Wortlauten „Unser Kunde<br />
sucht …“, „Im Auftrag unseres Kunden…“<br />
oder „Unser Kunde zählt zu den…“.<br />
In der Positionsbeschreibung erfährt<br />
der/die Bewerber/in, welches Aufgabengebiet<br />
übernommen werden soll. In<br />
einigen Sätzen oder Punkten werden<br />
Richtig bewerben <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
24<br />
die wichtigsten Aufgaben und Tätigkeitsschwerpunkte<br />
der Stelle beschrieben.<br />
Dieser Abschnitt gibt Ihnen die Gelegenheit<br />
zu überprüfen, ob Sie für diese<br />
Aufgaben qualifiziert sind, Sie in diesen<br />
Tätigkeiten schon praktische Erfahrung<br />
haben und nicht zuletzt, ob Ihnen diese<br />
Aufgaben auch Spaß machen. Wird man<br />
in diesem Abschnitt mit einer Vielzahl<br />
von Anglizismen (wie etwa Business Unit<br />
Power, Packaging Design Engineer) konfrontiert,<br />
lässt das oftmals darauf schließen,<br />
dass im Unternehmen sehr großer<br />
Wert auf die englische Sprache gelegt<br />
wird und daher gute Englischkenntnisse<br />
von großer Bedeutung sind.<br />
FactBox<br />
Anforderungsprofile erwecken auf den<br />
ersten Blick oft den Eindruck, dass nur<br />
die sprichwörtliche „eierlegende Wollmilchsau“<br />
gesucht wird. Wichtig hierbei<br />
ist es, auf den richtigen Wortlaut zu achten.<br />
Dadurch erkennen Sie, ob es sich<br />
bei den beschriebenen Anforderungen<br />
um Muss- oder Soll-Kriterien handelt.<br />
• MussKriterien sind unabdingbare<br />
Voraussetzungen für die Position und<br />
in jedem Fall zu erfüllen. Man kann sie<br />
durch folgende Formulierungen erkennen:<br />
verfügt über, wir setzen voraus,<br />
unabdingbar sind, …<br />
• SollKriterien bringen Pluspunkte bei<br />
der Bewerbung, sind aber nicht zwingend<br />
zu erfüllen. Folgende Ausdrücke<br />
sind dafür typisch: wünschenswert sind,<br />
nach Möglichkeit, und/oder, idealerweise,<br />
von Vorteil, …<br />
Unternehmen beschreiben gerne ein<br />
optimales Anforderungsprofil, das kaum<br />
ein/e Bewerber/in zu 100 % erfüllen<br />
kann. Wichtig ist, dass Sie alle Muss-<br />
Kriterien erfüllen. Wenn Sie insgesamt<br />
rund 60-70 % der Anforderungen erfüllen,<br />
lohnt sich eine Bewerbung auf<br />
jeden Fall. Wenig sinnvoll ist es, sich<br />
auf Positionen zu bewerben, die nicht<br />
den eigenen Qualifikationen entsprechen.<br />
Um dies zu vermeiden, erstellen<br />
Sie eine Liste mit den Muss- und<br />
Soll-Kriterien und vergleichen diese<br />
mit Ihren eigenen Qualifikationen. Eine<br />
Bewerbung macht in den meisten Fäl-<br />
Checkliste für Stelleninserate<br />
Welche Informationen über das Unternehmen sind verfügbar?<br />
Wie gut erfülle ich die fachlichen und persönlichen Qualifikationen? Bin ich<br />
über- oder unterqualifiziert?<br />
Welche Muss- und Soll-Kriterien sind angeführt?<br />
Wird ein/e Ansprechpartner/in genannt?<br />
Ist eine Kurzbewerbung oder sind aussagekräftige Bewerbungsunterlagen gefordert?<br />
Sollen die Bewerbungsunterlagen per Post oder E-Mail gesendet werden, oder<br />
gibt es die Möglichkeit einer Onlinebewerbung?<br />
Habe ich alle Hinweise beachtet?<br />
len bei klarer Über- oder Unterqualifizierung<br />
keinen Sinn.<br />
Die angegebene Art der Bewerbung<br />
sollte unbedingt eingehalten werden.<br />
Wenn Kurzbewerbungen gefordert sind,<br />
reichen ein Anschreiben und ein tabellarischer<br />
Lebenslauf aus. Bei aussagekräftigen<br />
Bewerbungsunterlagen sind<br />
zusätzlich noch Qualifikationen mit Zeugnissen<br />
oder Zertifikaten zu belegen.<br />
Achten Sie immer auf die Vollständigkeit<br />
Ihrer Bewerbungsunterlagen. So verhindern<br />
Sie, dass Schlampigkeit Ihrem<br />
Traumjob im Wege steht. Beachten Sie<br />
auch, ob die Unterlagen per E-Mail<br />
oder postalisch gesendet werden sollen,<br />
oder ob eine Online-Bewerbung möglich<br />
bzw. erforderlich ist.<br />
Auf Stellenanzeigen sollten Sie sofort<br />
reagieren, vor allem bei Printmedien.<br />
Bei Onlinemedien können Sie davon<br />
ausgehen, dass eine Position so lange<br />
offen ist, wie das Inserat online ist. Sind<br />
mehr als zwei Wochen seit der Stellenausschreibung<br />
vergangen, sollten Sie<br />
jedoch auf jeden Fall nachtelefonieren<br />
und fragen, ob Ihre Bewerbung noch<br />
berücksichtigt werden kann. Der Griff<br />
zum Telefon macht auch Sinn, wenn<br />
ein Inserat zu viel Raum für Interpretationen<br />
lässt. Rufen Sie aber auf keinen<br />
Fall an, nur um sich einmal bei der<br />
Ansprechperson im Unternehmen gemeldet<br />
zu haben.<br />
Wenn Sie ein Stelleninserat richtig verstanden<br />
haben, steht einem perfekten<br />
Anschreiben nichts mehr im Wege.<br />
Arbeiten Sie wichtige Anforderungen<br />
darin ein. Beschreiben Sie Ihre Qualifikationen<br />
und Stärken für die Position,<br />
belegen Sie diese mit Beispielen oder<br />
näheren Ausführungen. Geben Sie<br />
darin auch Antwort auf Fragen wie<br />
„Warum bewerbe ich mich für diese<br />
Stelle?“ oder „Warum gerade dieses<br />
Unternehmen?“. Wenn im Stelleninserat<br />
Angaben über Gehaltsvorstellungen<br />
oder den möglichen Arbeitsbeginn<br />
gefordert werden, haben Sie im Anschreiben<br />
die Möglichkeit darauf einzugehen.<br />
Richtig bewerben <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
Musterstelleninserat<br />
Unser Kunde ist ein führendes Unternehmen für die Herstellung von Stärkeprodukten an Standorten in Österreich,<br />
Ungarn und Rumänien. Für den Produktionsstandort im Norden von Wien, suchen wir für unseren Auftraggeber<br />
eine/n motivierte/n und ambitionierte/n Mitarbeiter/in als<br />
Technische/r Assistent/in der Geschäftsführung<br />
Ihr Aufgabengebiet:<br />
• Unterstützung der Geschäftsführung als Assistent/in im technischen Bereich<br />
• Leitung/ Unterstützung von Sonderprojekten in den Bereichen Technologie, Produktion und Investition<br />
• Enger Kontakt mit den Standorten in Österreich, Ungarn und Rumänien sowie Betreuung, Koordination und Supervision<br />
von einzelnen Themengebieten<br />
• Standortübergreifende Koordinationsaufgaben im technischen Bereich sowie Organisation des technischen Berichtswesens<br />
Alle angeführten Studienrichtungen, aber auch ähnliche Disziplinen kommen gleichwertig in Frage.<br />
Ihr Profil:<br />
• Abgeschlossenes Studium (Universität, Fachhochschule) in Verfahrenstechnik, Maschinenbau oder einer verwandten<br />
Disziplin<br />
• Erste fachspezifische Erfahrung von Vorteil<br />
• Selbstständige Arbeitsweise, hohe Belastbarkeit, sicheres und souveränes Auftreten<br />
• Logisch strukturiertes Denkvermögen und gutes Verständnis für industrielle Abläufe<br />
• Hohe Reisebereitschaft (Österreich, Ungarn, Rumänien)<br />
• Ausgezeichnete Englischkenntnisse sowie gute EDV-Anwenderkenntnisse<br />
Nach einer intensiven Einschulung bietet unser Auftraggeber Ihnen in dieser Position ein vielfältiges Aufgabengebiet<br />
in einem professionellen und wertschätzenden Umfeld mit den ausgezeichneten Entwicklungs- und<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten eines weltweit agierenden Konzerns. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung für diese<br />
abwechslungsreiche und herausfordernde Schnittstellenfunktion! Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen<br />
per E-Mail an aline.musterfrau@technikerin.net<br />
Technikerin AG<br />
Mag. Aline Musterfrau<br />
Technikergasse 5/4<br />
1234 Technikerstadt<br />
t: 01/ 123456-78<br />
Es handelt sich hierbei um ein verdecktes Stelleninserat, der genaue Firmenwortlaut<br />
wird nicht genannt. Das Unternehmen sucht über einen Personalberater.<br />
Überlegen Sie sich Folgendes: Wie stark ist mein Interesse an dem Aufgabengebiet?<br />
Traue ich mir diese Aufgaben zu? Machen sie mir Spaß?<br />
An dieser oder ähnlichen Formulierungen erkennt man Einstiegspositionen (ohne Berufserfahrung).<br />
Notwendige Berufserfahrung ist an folgenden Formulierungen erkennbar: mehrjährige Erfahrung,<br />
einige Jahre Praxis, x Jahre Berufserfahrung<br />
Berufseinstieg ist an folgenden Formulierungen erkennbar: Sie wollen Erfahrungen sammeln, nach<br />
einer intensiven Einschulung, Formulierung als Kann-Kriterium<br />
Reisebereitschaft und Englischkenntnisse sind in dieser Aufzählung unbedingt notwendig. Spricht<br />
man von hoher Reisebereitschaft, so sind damit zumindest 30-50% der Arbeitszeit gemeint.<br />
Achten Sie darauf, welche Bewerbungsunterlagen gefordert werden und ob<br />
diese per E-Mail, Post oder über ein Onlineportal geschickt werden sollen.<br />
Ansprechpartner/in im Unternehmen oder zuständige/r Personalberater/in.<br />
Wenn auch die Telefonnummer angegeben ist, Möglichkeit<br />
eines Telefonkontaktes bei für Sie noch offenen Fragen.<br />
Professionelle Bewerbungsunterlagen –<br />
Der erste Eindruck bei Ihrem künftigen Arbeitgeber Sabine Pavelka<br />
Sich „be-werben“, bedeutet Werbung in eigener Sache zu machen. Diese Werbung in eigener Sache beginnt<br />
mit gut gestalteten Bewerbungsunterlagen. Nutzen Sie diese Chance um bereits bei diesem ersten Kontakt mit<br />
Ihrem zukünftigen Arbeitgeber einen optimalen Eindruck zu hinterlassen.<br />
Bedenken Sie, dass gelungene Bewerbungsunterlagen<br />
nicht nur inhaltlich<br />
gut aufbereitet, sondern auch optisch<br />
ansprechend gestaltet sein sollen. Am<br />
besten Sie kreieren dazu ein eigenes<br />
Layout, das Sie für Ihre gesamten Unterlagen<br />
verwenden. Achten Sie dabei<br />
auf Schriftform und Schriftgröße genau<br />
so wie auf die Formgebung und den<br />
Einsatz von Farben.<br />
Mit der optischen Gestaltung Ihrer<br />
Unterlagen, der übersichtlichen und<br />
ansprechenden Aufbereitung Ihrer Er-<br />
fahrungen, einer klaren Struktur und<br />
einem guten Bewerbungsfoto können<br />
SIE als Bewerber/in einen Fokus setzen.<br />
Es liegt also an Ihnen, von welcher<br />
Seite Sie sich zeigen.<br />
Mit Ihren Unterlagen muss es Ihnen gelingen<br />
die Aufmerksamkeit potenzieller<br />
Arbeitgeber zu gewinnen. Ihre Chance<br />
auf den gewünschten Job steigt, wenn<br />
Sie mit individuellen, für jede Position<br />
neu erstellten Unterlagen Ihre Eignung<br />
für die begehrte Position klar darstellen.<br />
Grundsätzlich gilt es mit Hilfe seine Un-<br />
terlagen eine möglichst hohe Übereinstimmung<br />
zwischen dem Anforderungsprofil<br />
und den eigenen Kenntnissen und<br />
Fertigkeiten zu präsentieren. Dementsprechend<br />
sollte man bestimmte Anforderungen<br />
besonders herausstreichen<br />
und sehr genau auf die Position und<br />
das Unternehmen eingehen. Die professionelle<br />
Erstellung von Bewerbungsunterlagen<br />
erfordert viel Zeit. Ein/e<br />
Personalist/in merkt sofort, ob es sich<br />
um eine 0/8/15-Massenbewerbung handelt<br />
oder ob man sich wirklich die Mühe<br />
26 Richtig bewerben <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Richtig bewerben 27
gemacht hat, für diese spezifische Position<br />
Unterlagen zu erstellen.<br />
Es gilt: Welche Unterlagen die Bewerbung<br />
enthält, richtet sich im Wesentlichen<br />
nach den Anforderungen des<br />
Unternehmens. In der Stellenausschreibung<br />
ist meist angegeben, welche<br />
Dokumente der Bewerbung beigelegt<br />
und auf welchem Wege die Unterlagen<br />
übermittelt werden sollen.<br />
Wichtig sind Vollständigkeit und Übersichtlichkeit.<br />
Bedenken Sie: Die Informationen,<br />
die Ihr Lebenslauf nicht enthält,<br />
kann der/die Personalist/in nicht von<br />
Ihnen wissen. Fehlen z. B. Details über<br />
Sprach- oder EDV-Kenntnisse kann es<br />
gut sein, dass Ihre Unterlagen gleich<br />
„ausgesiebt werden“. Personalverantwortliche<br />
stehen oft unter Zeitdruck und<br />
entscheiden innerhalb weniger Sekunden,<br />
ob Sie in die engere Auswahl der<br />
interessanten Bewerbungen kommen<br />
oder gleich auf dem Absagestapel landen.<br />
Das Anschreiben<br />
Im Anschreiben, oder auch Motivationsschreiben<br />
genannt, werden kurz und<br />
prägnant die Motivation für die Bewerbung<br />
sowie die relevanten Qualifikationen<br />
präsentiert. Es soll die Neugierde<br />
wecken, sich die Unterlagen<br />
genauer anzusehen. Gestaltet wird<br />
das Anschreiben als Brief mit den üblichen<br />
Bestandteilen (Adresse, Datum,<br />
Betreff, Grußformel,…). Es sollte nicht<br />
länger als eine Seite sein und wird<br />
lose auf die übrigen Unterlagen gelegt.<br />
Inhaltlich sollte man sehr individuell<br />
auf die ausgeschriebene Position eingehen<br />
und darlegen, warum man sich<br />
für diesen Job interessiert und genau<br />
der/die Richtige für diese Stelle ist.<br />
In der Einleitung stellen Sie Bezug zum<br />
Unternehmen her. Recherchieren Sie<br />
aktuelle Entwicklungen des Unternehmens<br />
bzw. informieren Sie sich auf<br />
der Homepage über Werte und Ziele<br />
des Unternehmens. Hier haben Sie<br />
die Möglichkeit, sich von den „Hiermit<br />
bewerbe ich mich …“-Einleitungen abzuheben<br />
und einen originellen, persönlichen<br />
Einstieg zu schaffen.<br />
Im Hauptteil weisen Sie gezielt auf<br />
Ihre Qualifikationen, Fähigkeiten und<br />
Kompetenzen in Bezug auf die ausgeschriebene<br />
Stelle hin. Vermeiden Sie<br />
es, Daten, die ohnehin im Lebenslauf<br />
zu finden sind, zu wiederholen.<br />
Der Schluss beinhaltet den Wunsch, zu<br />
einem Vorstellungsgespräch eingeladen<br />
zu werden. Seien Sie sparsam mit Konjunktiven,<br />
hier ist eine gesunde Portion<br />
Selbstbewusstsein durchaus angebracht:<br />
Sie gehen ja davon aus, dass Sie zum<br />
Gespräch eingeladen werden.<br />
Der Lebenslauf<br />
Der Lebenslauf ist das „Herzstück“ Ihrer<br />
Bewerbung und im ersten Schritt Ihr<br />
wichtigstes „Werbeinstrument“. Wenn<br />
Sie es schaffen, Ihre Qualifikationen und<br />
Erfahrungen übersichtlich und aussagekräftig<br />
zu präsentieren, sind Sie Ihrem<br />
Traumjob mit Sicherheit einen Schritt<br />
näher gekommen.<br />
Ein leider sehr oft unterschätzter Punkt:<br />
das Bewerbungsfoto. „Ein Bild sagt mehr<br />
als 1000 Worte“: dieser alte Spruch gilt<br />
ganz besonders für Ihre Bewerbungsunterlagen.<br />
Mit Ihrem professionellen<br />
Bild unterstützen Sie den ersten Eindruck<br />
ganz maßgeblich. Es lohnt sich also,<br />
diesem Thema etwas Zeit zu widmen.<br />
Überlegen Sie sich, welchen Eindruck<br />
Sie hinterlassen möchten, und investieren<br />
Sie ein bisschen Geld in den<br />
Besuch eines Fotografen. Sie können<br />
mit Mimik, Frisur und Kleidung ganz<br />
wesentlichen Einfluss auf die Wirkung<br />
Ihres Bildes nehmen.<br />
Üblich ist die Gestaltung des Lebenslaufs<br />
in tabellarischer Form und in gestürzter<br />
Chronologie („last job first“).<br />
Links findet sich eine Zeitleiste mit Beginn<br />
und Ende einer Tätigkeit/Ausbildung<br />
(z. B. 06/2005 – 09/2007), rechts<br />
davon steht der erklärende Text (z. B.<br />
Firma, Positionsbezeichnung, genauere<br />
Beschreibung der Tätigkeit). Man beginnt<br />
mit der aktuellsten Tätigkeit bzw.<br />
der letzten Ausbildung und geht dann<br />
zurück bis zum ersten Job bzw. zur<br />
Matura. Der Lebenslauf sollte zwei bis<br />
drei Seiten nicht überschreiten.<br />
Fragen Sie sich bei der Erstellung Ihres<br />
CVs am besten immer: Welche Informationen<br />
sind für einen Personalisten/eine<br />
Personalistin wichtig? Was wird meinen<br />
zukünftigen Arbeitgeber interessieren?<br />
Beispielsweise können bei der Angabe<br />
Ihrer Ausbildungen neben Dauer und<br />
Titel auch Inhalte und Schwerpunkte<br />
interessant sein. Für manche Positionen<br />
ist möglicherweise auch das Thema<br />
Ihrer Diplomarbeit relevant. Auch hier<br />
gilt: Passen Sie Ihre Angaben immer der<br />
aktuellen Bewerbung an. Beachten Sie<br />
dies auch bei der Angabe Ihrer Berufserfahrung.<br />
Gegliedert wird der Lebenslauf in Themenblöcke.<br />
Diese Blöcke können z. B.<br />
Persönliche Daten, Ausbildung, Berufliche<br />
Erfahrung, Sprach- und EDV-Kenntnisse,<br />
Aus- und Weiterbildung und<br />
eventuell Sonstiges, wie Hobbies, Vereinsmitgliedschaften<br />
benannt werden.<br />
Persönliche Daten und Kontaktinformationen<br />
beinhalten Vor- und Zuname,<br />
Adresse, E-Mailadresse und Telefonnummer.<br />
Hier noch ein kleiner Tipp betreffend<br />
Ihre Anrufbeantworter- und Mobilboxtexte:<br />
Löschen Sie die aus Ihrer<br />
Studienzeit sicher sehr witzigen Texte<br />
von James Bond, Mr. Spock oder Kaiser<br />
Franz Josef und ersetzen Sie sie durch<br />
seriöse Ansagetexte. Ansagen wie:<br />
„I bin grad net do, was liegt an?“ klingen<br />
in den Ohren der Personalist/inn/en<br />
nicht sehr professionell und sind als<br />
erster Eindruck nicht gut geeignet.<br />
Weiters werden Geburtsdatum und -ort,<br />
Familienstand, Zahl und Alter der Kinder<br />
sowie Ihre Staatsbürgerschaft angegeben.<br />
Bei ausländischen Staatsbürgern<br />
empfiehlt sich dazu noch die Nennung<br />
allfälliger Aufenthalts- und Arbeitsbewilligungen.<br />
Für Mütter mit kleinen Kindern<br />
hat es sich als praktisch erwiesen,<br />
im CV neben der Erwähnung der Kinder<br />
auch gleich einen Hinweis auf eine<br />
gesicherte Kinderbetreuung zu geben.<br />
So ist klar, Sie bekommen Kinder und<br />
Job „unter einen Hut“. Informationen<br />
über Beruf und Alter der Eltern, Partner/in<br />
oder Geschwister sind im<br />
Lebenslauf nicht relevant.<br />
Bei der Auskunft über Ihre Ihrer Sprach-<br />
und EDV-Kenntnisse sollten Sie auch<br />
immer den Grad der Beherrschung<br />
anführen. Dazu bieten sich Formulierungen<br />
wie Basiskenntnisse, sehr gute<br />
Kenntnisse in Wort und Schrift (Aus-<br />
landsaufenthalt von 2 Monaten), verhandlungssicher<br />
(6 monatiger Studienaufenthalt<br />
in Amerika) an.<br />
Onlinebewerbung<br />
Bewerbungen werden heute fast ausschließlich<br />
per E-Mail oder über Onlineportale<br />
versendet. Das Medium Internet<br />
verleitet durch die Geschwindigkeit der<br />
Kommunikation leicht zu mangelnder<br />
Sorgfalt. Achten Sie daher besonders auf<br />
Rechtschreibung, Grammatik und die<br />
richtige Form.<br />
Verwenden Sie für den Versand einer E-<br />
Mail unbedingt eine seriöse Mailadresse.<br />
Am besten eignet sich vorname.nachname@xyz.at.<br />
Versenden Sie auf keinen<br />
Fall Ihre Unterlagen in CC an mehrere<br />
Englische Bewerbungsunterlagen<br />
Englischsprachige Bewerbungsunterlagen<br />
bestehen aus zwei Teilen: dem<br />
Anschreiben bzw. Motivationsschreiben<br />
(Europa: Covering Letter, restlicher englischsprachiger<br />
Raum: Cover Letter) und<br />
dem Lebenslauf (Großbritannien, Irland,<br />
Schottland: Curriculum Vitae, restlicher<br />
englischsprachiger Raum: Resume).<br />
Vollständige Bewerbungsmappen oder<br />
weitere Unterlagen werden nicht verschickt,<br />
außer es wird ausdrücklich gefordert.<br />
Zeugnisse (References) und Referenzen<br />
(Recommendations) reicht die/<br />
der Bewerber/in erst auf Anfrage nach<br />
(References on request). Beim Vorstellungsgespräch<br />
sind Referenzen oder<br />
auch „letters of recommendation“ gerne<br />
gesehen.<br />
Typisch für den englischsprachigen Raum<br />
ist auch, dass die Bewerbungsunterlagen<br />
kein Foto enthalten. Die persönlichen<br />
Angaben beschränken sich auf<br />
Name, Adresse, Telefonnummer und<br />
Emailadresse, also keine Angabe des<br />
Geburtsortes. In den USA wird auch<br />
das Geburtsdatum nicht angeführt.<br />
Telefonische Kontaktaufnahme<br />
Der auffälligste Unterschied zwischen<br />
dem angloamerikanischen und dem<br />
deutschsprachigen Raum ist das konsequente<br />
höfliche Nachtelefonieren,<br />
um sich über den Stand der Dinge zu<br />
informieren. Ein absolutes „Must“ ist<br />
die telefonische Kontaktaufnahme, bevor<br />
man die Bewerbung versendet, um<br />
beispielsweise den Namen der Kontaktperson<br />
herauszufinden. Besonders bei<br />
Gerne unterstützen Sie unsere Berater/innen bei der Erstellung und Optimierung<br />
Ihrer englischen Bewerbungsunterlagen in einem persönlichen Beratungstermin<br />
oder im Online-CV-Check. Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte per<br />
E-Mail an lebenslauf@tucareer.com.<br />
Initiativbewerbungen ist es im angloamerikanischen<br />
Raum üblich, vorher<br />
persönlich Kontakt aufzunehmen.<br />
In diesen Gebieten muss man auch<br />
nach dem Verschicken der Unterlagen<br />
unbedingt präsent bleiben. Damit<br />
bezeugt man Motivation und Professionalität.<br />
Wenn die Bewerbung abgeschickt<br />
wurde, sollte man sich nicht<br />
länger als drei bis vier Tage Zeit lassen<br />
um nachzufragen, ob das Verschickte<br />
angekommen ist, ob es noch Unklarheiten<br />
in Bezug auf die Bewerbung<br />
gibt oder ob noch andere Unterlagen<br />
gewünscht sind. Eine Einladung abzuwarten<br />
und nichts von sich hören zu<br />
lassen wird als Desinteresse bewertet.<br />
Auch nach dem Vorstellungsgespräch<br />
bleibt die/der Bewerber/in aktiv und<br />
schickt einen „Thank you letter“, in dem<br />
man sich für das informative Gespräch<br />
und die weiteren Informationen bedankt.<br />
Bekommt man eine Zusage, so formuliert<br />
man ein Annahmeschreiben und<br />
verleiht seiner Freude Ausdruck. Wenn<br />
das Interesse an der Position nicht mehr<br />
besteht, dann schickt man ein höfliches<br />
Absageschreiben.<br />
28 Richtig bewerben <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Richtig bewerben 2<br />
Tipp<br />
Unternehmen, das wirkt auf Personalist/<br />
inn/en wenig respektvoll. Achten Sie beim<br />
Versand auch darauf, dass die Dateigröße<br />
1-2 MB nicht überschreitet.<br />
Als Betreff bietet sich eine Formulierung<br />
wie „Bewerbung: Junior Consultant Job-<br />
Nr. 123“ an. Da Personalist/inn/en und<br />
Personalberater/innen parallel mehrere<br />
Positionen zu besetzen haben, erleichtern<br />
Sie den Mitarbeiter/inne/n mit möglichst<br />
konkreten Angaben die Arbeit und<br />
Ihre Unterlagen können rascher und<br />
leichter zugeordnet werden.<br />
Wir empfehlen Ihnen, den Mailtext kurz<br />
zu halten. Verweisen Sie auf Erreichbarkeit<br />
und Ihre im Anhang angefügten<br />
Unterlagen. Diese versenden Sie<br />
idealerweise als pdf-File.<br />
Angebot des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s:<br />
Viele Unternehmen verwalten einlangende<br />
Bewerbungen heute über ein<br />
standardisiertes Online-Tool. Über die<br />
Website des Unternehmens oder der<br />
Karriereplattform landen Sie mit einem<br />
Mausklick auf einem Bewerbungsformular.<br />
Füllen Sie alle Felder genau<br />
aus, um bei den elektronischen Suchabfragen<br />
des Bewerberpools auch ausgewählt<br />
werden zu können. Nutzen<br />
Sie die Möglichkeit, Dokumente hoch<br />
zu laden, wenn es diese Option gibt.<br />
Bitte beachten Sie, dass es viele Unternehmen<br />
gibt, die Bewerbungen ausschließlich<br />
über diese E-Recruiting-<br />
Tools akzeptieren, und achten Sie auf<br />
die entsprechenden Hinweise in den<br />
Inseraten.
Musteranschreiben<br />
Maria Mustermann<br />
Technikerstraße 52, 1234 Wien<br />
maria.mustermann@muster.at<br />
0664/245 67 89<br />
Technik AG<br />
Frau Dr. Sabine Musterfrau<br />
Turbinenstraße 15<br />
6789 Tudorf<br />
Wofür bewerben Sie sich? Machen Sie<br />
in der Betreffzeile möglichst konkrete<br />
Angaben zu Positionsbezeichnung/Jobtitel<br />
und führen Sie, wenn vorhanden,<br />
die Referenz- oder Jobnummer an.<br />
Wien, 18. August <strong>2010</strong><br />
Einstieg als „Junior Consultant” (ReferenzNr. 12 4)<br />
Sehr geehrte Frau Dr. Musterfrau,<br />
Ihr Stellenangebot auf www.tucareer.com für den Berufseinstieg als „Junior Consultant“ hat sofort meine<br />
Begeisterung geweckt. Auf der <strong>TU</strong>day10 konnte ich mich bereits in einem persönlichen Gespräch mit Ihrem<br />
Kollegen Herrn XY von der offenen und partnerschaftlich geprägten Unternehmenskultur der Technik AG<br />
überzeugen.<br />
Umfassende IT-Kenntnisse konnte ich mir während meines Informatikstudiums und durch meine Berufstätigkeit<br />
als <strong>Soft</strong>wareentwickler aneignen. Meine sehr guten analytischen und konzeptionellen Fähigkeiten, die sich auch<br />
im ausgezeichneten Abschluss meines Studiums widerspiegeln, werden sich bei meinem Einstieg als „Junior<br />
Consultant“ ebenfalls sehr positiv auswirken.<br />
Meine Projektmanagementkenntnisse konnte ich bereits erfolgreich in dem XY-Projekt unter Beweis stellen.<br />
Durch meine Tätigkeit als … konnte ich meine Kenntnisse in … vertiefen. Ich verfüge über jahrelange praktische<br />
Erfahrung mit …, die für Ihr Team in der Anwendung von… sicher von Nutzen ist.<br />
Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch und stehe Ihnen gerne für weitere Fragen zur Verfügung.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Maria Mustermann<br />
Maria Mustermann<br />
Anlage:<br />
Curriculum Vitae<br />
Kopie des Arbeitszeugnisses<br />
Untermauern Sie die Angaben zu Ihren Qualifikationen mit<br />
Fakten, nachweisbaren Erfolgen und konkreten Argumenten.<br />
Die Aufzählung der Stärken und Qualifikationen soll unbedingt in Zusammenhang<br />
mit dem Anforderungskatalog der konkreten Position stehen und möglichst anschaulich<br />
sein (konkrete Beispiele, Situationen).<br />
Unterlagen, die der Bewerbung beigelegt<br />
werden: Zeugnisse, Nachweise, Zertifikate.<br />
Konjunktive vermeiden, wenn gefordert möglichen Eintrittstermin<br />
und Gehaltsvorstellung angeben.<br />
Musterdeckblatt<br />
Einstieg als „Junior Consultant” (ReferenzNr. 12 4)<br />
Verwenden Sie ein professionelles<br />
Foto. Wichtig dabei sind:<br />
seriöse Kleidung, freundlicher<br />
offener Blick, gute Auflösung,<br />
passende Frisur.<br />
Finden Sie ein Layout, das zu Ihnen passt und<br />
verwenden Sie dieses Layout für Ihre gesamten<br />
Bewerbungsunterlagen.<br />
Maria Mustermann<br />
Technikerstraße 52, 1234 Wien<br />
maria.mustermann@muster.at<br />
0664/245 67 89<br />
Maria Mustermann<br />
Technikerstraße 52, 1234 Wien<br />
maria.mustermann@muster.at<br />
0664/245 67 89<br />
0 Bewerbungsunterlagen <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Bewerbungsunterlagen 1
Musterlebenslauf<br />
Persönliche Daten<br />
Geburtsdatum: 01. April 1985<br />
Geburtsort: Wien<br />
Staatsangehörigkeit: Österreich<br />
Familienstand: Partnerschaft<br />
Ausbildung<br />
10/2007 – voraus- <strong>TU</strong> Wien, 1040 Wien<br />
sichtlich 12/<strong>2010</strong> Masterstudium Wirtschaftsinformatik<br />
- Schwerpunkte: IT Security und Qualitätsmanagement<br />
- Diplomarbeit: „Anonymity, integrity and ….“ in Zusammenarbeit mit Firma XY.<br />
02/2009 – 07/2009 KTH Royal Institut of Technology Stockholm, Schweden<br />
- Auslandssemester<br />
10/2004 – 06/2007 <strong>TU</strong> Wien, 1040 Wien<br />
Bachelorstudium Medizinische Informatik<br />
- Thema der Abschlussarbeit: „…“<br />
06/2003 BORG, 1220 Wien<br />
Matura mit Auszeichnung<br />
Berufserfahrung<br />
Nennen Sie Ihren Arbeitgeber und Ihre Funktion<br />
und beschreiben Sie kurz Ihre Aufgabengebiete,<br />
damit Ihr künftiger Arbeitgeber eine<br />
Vorstellung bekommt, welche Tätigkeiten Sie<br />
09/2008 - laufend UAB Technology, Wien<br />
Projektbetreuerin, Consultant<br />
Teilzeit, 20 h/Woche<br />
- Kundensupport und Troubleshooting<br />
bereits ausgeübt haben.<br />
- Programmierung und Erweiterung einer webbasierten Java-Applikation<br />
- Pflichtenheft, Dokumentation und Reporting<br />
- Technische Beratung und Betreuung von Bestandskunden<br />
06/2008 – 09/2008 Rotes Kreuz, Bezirksstelle xxx<br />
Urlaubsvertretung als Rettungssanitäterin<br />
Maria Mustermann<br />
Technikerstraße 52, 1234 Wien<br />
maria.mustermann@muster.at<br />
0664/245 67 89<br />
Ihren zukünftigen Arbeitgeber interessiert<br />
nicht nur der Name bzw. Titel Ihrer Ausbildung,<br />
sondern vor allem auch, welche Inhalte,<br />
Spezialisierungen und Schwerpunkte<br />
Sie gewählt haben.<br />
10/2006 – 03/2008 ABC Online, Wien<br />
Projektmitarbeiterin<br />
- Aufbau eines E-Learning Systems<br />
- Technischer Support und Troubleshooting<br />
07/2005 – 08/2005 Max und Co IT Services, Wien<br />
Praktikantin<br />
- Datenintegration in ein Datawarehouse<br />
- DB-Reporting<br />
07/2003 – 08/2003 Stadtgemeinde Wien<br />
Praktikantin in der EDVAbteilung<br />
- Telefonsupport<br />
Ehrenamtliches Engagement<br />
seit 2003 ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Roten Kreuz: Urlaubsvertretungen im Bereich<br />
Krankentransporte, Rettungs- und Notfallsanitäterin mit regelmäßigen Einsatzfahrten<br />
2005 – 2009 Singverein Nachtigall: aktives Mitglied, Gestaltung der Website<br />
09/2003 – 09/2004 Pflegeheim „XY Cura“: Freiwilliges Soziales Jahr<br />
Sprachkenntnisse<br />
Deutsch: Muttersprache<br />
Englisch: fließend in Wort und Schrift (Abschlussarbeit in englischer Sprache verfasst)<br />
Schwedisch: Basiskenntnisse<br />
EDV Kenntnisse<br />
Programmierung: C/C++, VB, Java, Perl, VBA<br />
Internet Security: Spezialisierung im Masterstudium<br />
Netzwerk- u. Datenbankadministration:<br />
Oracle, MS Sql-Server, MySql<br />
Interessen & Hobbies<br />
Singen – lange Zeit im Verein<br />
Volleyball – zurzeit in einer Hobbymannschaft<br />
Schifahren – Schilehrer/innenausbildung<br />
Interesse an Medizin und „Erste Hilfe“<br />
Maria Mustermann<br />
Technikerstraße 52, 1234 Wien<br />
maria.mustermann@muster.at<br />
0664/245 67 89<br />
Führen Sie unbedingt an, wie gut Sie eine<br />
Sprache sprechen: Grundkenntnisse, gute/<br />
sehr gute Kenntnisse, fließend, verhandlungssicher.<br />
Auslandsaufenthalte und abgelegte<br />
Prüfungen untermauern diese Angaben.<br />
Diese Angabe ist kein „Muss“, sondern optional. Sie bietet Ihnen aber<br />
eine gute Gelegenheit, das Bild Ihrer Persönlichkeit abzurunden.<br />
2 Bewerbungsunterlagen <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Bewerbungsunterlagen
4<br />
Englischer Musterlebenslauf<br />
Resume / Curriculum Vitae<br />
HANS MUSTERMANN<br />
Technikergasse 1<br />
1234 Technikerstadt<br />
m: +43 676 1234567<br />
h.mustermann@techniker.net<br />
Oder CAREER TARGET: die angestrebte Position kurz dargestellt.<br />
Gibt dem Resume einen Fokus (nicht notwendig bei<br />
CAREER OBJECTIVE Bewerbungen im wissenschaftlichen Bereich).<br />
An IT Position in software design, development and testing that will<br />
use my experience promoting software products.<br />
EDUCATION<br />
Master of <strong>Soft</strong>ware Engineering & Internet,<br />
Degree expected February 2007<br />
Bachelor of <strong>Soft</strong>ware & Information<br />
Engineering, January 2004<br />
Technical University of Vienna, Austria<br />
RELATED COURSE WORK<br />
<strong>Soft</strong>ware Engineering and Project Management<br />
Advanced <strong>Soft</strong>ware Engineering<br />
Internet Computing<br />
<strong>Soft</strong>ware Quality Engineering<br />
Semi-Automatic Information and Knowledge Systems<br />
PROFESSIONAL EXPERIENCE<br />
Datawarehousing/<strong>Soft</strong>ware Engineering<br />
August 2003 to April 2006<br />
Techniker AG, Vienna, Austria<br />
• Developing Applications using .NET technologies<br />
• <strong>Soft</strong>ware Development: Requirements Analysis, <strong>Soft</strong>ware<br />
Design & Coding, <strong>Soft</strong>ware Testing and <strong>Soft</strong>ware Maintenance<br />
LANGUAGE SKILLS<br />
German: mother tongue<br />
English: fluent (spoken and written)<br />
Oder COMPUTER SKILLS<br />
COMPUTER KNOWLEDGE<br />
Windows 2000 – Windows 7, Windows Server 2000-2008,<br />
MS SQL Server 7-2008, Oracle 8i, Microsoft .NET (C#, ASP.NET, ADO.NET),<br />
Visual C++ (MFC/ATL), Visual Basic 6.0, VBA 6.0, VBS, HTML,<br />
Macromedia Dreamweaver Active Server Pages (ASP), PHP, Java Script,<br />
MS Office, PowerPoint, Visio<br />
ACTIVITIES AND INTERESTS<br />
Webdesign, cycling and reading.<br />
REFERENCES<br />
References provided on request.<br />
Im amerikanischen Raum CV nur für Bewerbungen<br />
im wissenschaftlichen Bereich, ansonsten Resume.<br />
Nur Kontaktinformation, keine Angaben über<br />
Familienstand, Geburtsort, Religion, kein Foto. Im<br />
amerikanischen Raum auch kein Geburtsdatum.<br />
Als Absolvent/in 1seitig, bei mehrjähriger<br />
Berufserfahrung 2seitig.<br />
Umgekehrt chronologisch: Aktuelles<br />
zuerst, dann das weiter Zurückliegende<br />
(„last job first“).<br />
Maßgeschneidert und selektiv in<br />
Bezug auf die Position.<br />
Keine vollständigen Sätze, nur Stichworte.<br />
Keine Unterschrift.<br />
Bewerbungsunterlagen: Keine Bewerbungsmappe,<br />
nur Anschreiben und CV.<br />
Unbedingt persönlich Kontakt aufnehmen.<br />
• Nur Institutionen anführen, wo man mit einem akademischen Grad abgeschlossen<br />
hat.<br />
• GPA (Notendurchschnitt) besonders im technischen Bereich anführen, ansonsten<br />
könnte von einem schlechten Notendurchschnitt ausgegangen werden.<br />
• Dissertations- und Diplomarbeitsthema anführen.<br />
Sie können unter diesem Punkt Studienschwerpunkte und relevante Spezialisierungen<br />
anführen, v.a. wenn Sie wenig Berufserfahrung haben. Ansonsten<br />
wird dieser Punkt mit QUALIFICATION SUMMARY, QUALIFICATION<br />
PROFILE benannt, und die Highlights für die Position sind enthalten.<br />
Priorität entsprechend der ausgeschriebenen Stelle. D. h. die beruflichen<br />
Erfahrungen, die für die Stelle relevant sind, zuerst erwähnen.<br />
Kann auch RELEVANT EXPERIENCE, RELEVANT EMPLOYMENT, EM-<br />
PLOYMENT HISTORY genannt werden. Keine falsche Bescheidenheit,<br />
rücken Sie sich ins beste Licht, besonders im amerikanischen<br />
Raum. Achten Sie auf aussagekräftige Positionsbezeichnungen.<br />
SKILLS/ ABILITIES: Was können Sie dem<br />
Arbeitgeber bieten. Spezialisierte oder<br />
allgemeine Fähigkeiten, die für die Position<br />
nützlich sind. Z. B. auch BUSINESS<br />
SKILLS, COMMUNICATION SKILLS etc.<br />
Sprachniveau: excellent, fluent, good kowlegde,<br />
intermediate, basic knowledge.<br />
Weitere Punkte, die im Resume enthalten<br />
sein können, wenn diese<br />
für die Position relevant sind:<br />
CERTIFICATIONS/ LICENSES<br />
MILITARY<br />
PUBLICATIONS<br />
CITIZENSHIP<br />
AWARDS<br />
HONORS<br />
LEADERSHIP<br />
MEMBERSHIPS<br />
ACHIEVEMENT<br />
ACCOMPLISHMENTS<br />
Oder EXTRACURRICULAR ACTIVITIES, um seine Interessen und sozialen Kompetenzen<br />
zu betonen. Keine Aktivitäten anführen, die mit der Position, Firmenphilosophie nicht<br />
vereinbar sind.<br />
Oder „References available upon request“, “Furnished upon request”. Zum persönlichen<br />
Gespräch sollte man immer eine separate Referenzliste mitbringen, wo folgende<br />
Informationen enthalten sind z. B.: Michael Bander, Head of IT Services, Techniker AG<br />
Technikergasse 5, 1020 Vienna, Austria, Phone: +4317890998-2<strong>11</strong><br />
Bewerbungsunterlagen <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
Das Bewerbungsgespräch Mag.<br />
Vorbereitung<br />
Um im Bewerbungsgespräch überzeugen<br />
zu können, bedarf es einer fundierten<br />
Vorbereitung. Kennen Sie vor<br />
Ihrem persönlichen Gesprächstermin<br />
lediglich den Namen des Unternehmens,<br />
seine Adresse und das Stelleninserat?<br />
Oder verfügen Sie bereits über<br />
umfangreiche Informationen zu den<br />
Produkten und Dienstleistungen, der<br />
Branche, der Firmengeschichte und<br />
der Struktur des Unternehmens? Nutzen<br />
Sie im Vorfeld eines Vorstellungsgespräches<br />
die Möglichkeit, umfas-<br />
sende Informationen über das Unter-<br />
nehmen einzuholen! So hinterlassen<br />
Sie einen interessierten und motivierten<br />
Eindruck!<br />
Überzeugendes Auftreten im<br />
Bewerbungsgespräch<br />
Für den ersten Eindruck gibt es keine<br />
zweite Chance! Eine altbewährte Regel,<br />
die umso mehr auf das Bewerbungsgespräch<br />
zutrifft! Der erste Eindruck,<br />
den Ihr/e Gesprächspartner/in von Ihnen<br />
gewinnt, wird vor allem von Ihrem<br />
Auftreten, Ihrer Kleidung, Ihrer Körperhaltung<br />
und Ihrer Ausdrucksweise beeinflusst.<br />
Daniela Haiden<br />
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben eine Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch erhalten! Damit<br />
sind Sie Ihrem neuen Job einen entscheidenden Schritt näher. Mit Ihrer schriftlichen Bewerbung konnten Sie<br />
überzeugen und Interesse an Ihrer Person wecken. Sie zählen also bereits zum ausgewählten Kreis von Bewerber/<br />
inne/n, die das Unternehmen Ihrer Wahl gerne persönlich kennen lernen möchte. Jetzt geht es darum, nicht nur<br />
fachlich, sondern vor allem auch persönlich zu überzeugen. Neben Ihrer fachlichen Kompetenz stehen nämlich<br />
Ihre Motivation und Ihr Charakter im Mittelpunkt des Bewerbungsgesprächs. Die Tatsache, ob Sie von Ihrer<br />
Persönlichkeit her ins Unternehmen und zum bestehenden Team passen, ist neben Ihrem fachlichen Know-how<br />
wohl das wichtigste Auswahlkriterium.<br />
Der Gesprächsverlauf<br />
Als Interviewte/r erwarten Sie im<br />
Bewerbungsgespräch ein/e oder mehrere<br />
Vertreter/innen des Unternehmens.<br />
In Abhängigkeit von der Größe<br />
des Unternehmens und der Gestaltung<br />
des Bewerbungsprozesses handelt es<br />
sich dabei zumeist um Vertreter/innen<br />
der Personalabteilung und/oder der<br />
jeweiligen Fachabteilung. In kleineren<br />
Unternehmen oder im fortgeschrittenen<br />
Stadium Ihrer Bewerbung, das<br />
heißt beim zweiten oder gar dritten<br />
Interview, kann es durchaus vorkommen,<br />
dass sich auch Abteilungsleiter/innen,<br />
Mitglieder der Geschäftsführung oder<br />
des Vorstands die Zeit nehmen, Sie<br />
persönlich kennen zu lernen. Um sich<br />
im Vorfeld optimal auf die Situation<br />
einstellen zu können, fragen Sie am<br />
besten schon im Zuge der Einladung<br />
nach dem Namen und der Funktion<br />
Ihrer Gesprächspartner/innen.<br />
Das Vorstellungsgespräch ist ein Dialog<br />
zwischen zwei gleichberechtigten<br />
Partner/inne/n: das Unternehmen<br />
hat für Sie ein Stellenangebot, Sie<br />
wiederum bieten dem Unternehmen<br />
Ihre Arbeitsleistung und Ihren Arbeitseinsatz<br />
an. Sie können als gleichberechtigter,<br />
aktiver Partner das Bewerbungsgespräch<br />
mitgestalten. Nutzen<br />
Sie die Chance, sich und Ihre Qualifikation<br />
souverän und selbstbewusst<br />
zu präsentieren und Ihre eigenen offenen<br />
Fragen zu klären.<br />
Der Gesprächsablauf beim Bewerbungsinterview<br />
gliedert sich üblicherweise<br />
in mehrere typische Phasen.<br />
Wenn Sie diese Abschnitte, deren<br />
Hintergrund und Intention sowie häufig<br />
gestellte Fragen kennen, können<br />
Sie sich optimal auf die Gesprächssituation<br />
vorbereiten.<br />
Welche Fragen erwarten Sie im<br />
Bewerbungsgespräch?<br />
Um im Bewerbungsgespräch inhaltlich<br />
zu überzeugen, gibt es mehrere entscheidende<br />
Faktoren. Eine wesentliche<br />
Voraussetzung ist es, dem/der<br />
Interviewer/in während des Gesprächs<br />
aufmerksam und aktiv zuzuhören.<br />
Signalisieren Sie durch direkten Blickkontakt<br />
und zustimmendes Nicken<br />
eine aufmerksame, interessierte Grundhaltung.<br />
Überlegen Sie sich, welche<br />
Antworten und Inhalte sich Ihr Gegenüber<br />
auf seine/ihre Fragen erwartet<br />
und mit welcher Intention er/sie<br />
diese Fragen stellt. Wenn Sie den<br />
Hintergrund und das Ziel einer Frage<br />
richtig einschätzen, können Sie mit<br />
Ihrer Antwort konkrete, passende Informationen<br />
liefern. Da das mitunter<br />
schwierig ist, und sich unter Stress<br />
manche Frage nicht so leicht aus dem<br />
Stehgreif beantworten lässt wie im Alltag,<br />
wollen wir Ihnen mit einigen häufi-<br />
gen Fragestellungen und Tipps für<br />
deren Beantwortung ein „Rüstzeug“<br />
für Ihren Erfolg im Bewerbungsgespräch<br />
mit auf den Weg geben.<br />
Geben Sie mir bitte einen Überblick<br />
über Ihren bisherigen Lebenslauf!<br />
Hintergrund/Intention der Frage: dient<br />
häufig als Gesprächseinstieg. Ist der/<br />
die Bewerber/in in der Lage, seinen/<br />
ihren bisherigen Werdegang flüssig,<br />
gut strukturiert und schlüssig zu präsentieren?<br />
Sorgfältige Internetrecherche über das Unternehmen, v.a. auf der firmeneigenen<br />
Website: Informationen zu Branche, Standorten, Geschäftsleitung, Unternehmensstruktur,<br />
Firmengeschichte, Geschäftsberichten, Unternehmenskennzahlen,<br />
Produkten und Dienstleistungen.<br />
Nutzung vorhandener Kontakte zu Mitarbeiter/inne/n des Unternehmens: z. B.<br />
Informationen zur Unternehmenskultur und zum Arbeitsklima.<br />
Intensive Auseinandersetzung mit der angestrebten Position und der Stellenbeschreibung:<br />
Analyse der Aufgaben, Anforderungen und Ziele der Position<br />
und Vergleich mit den eigenen Qualifikationen und Erwartungen.<br />
Klärung unbekannter und unklarer Begriffe im Stelleninserat.<br />
Vorbereitung gut durchdachter, positionsbezogener Fragen für das Vorstellungsgespräch.<br />
6 Bewerbungsgespräch <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Bewerbungsgespräch 7<br />
Tipp<br />
Antwortstrategie: ca. fünf- bis zehnminütige<br />
Schilderung der wichtigsten<br />
Stationen des bisherigen Werdegangs.<br />
Kompakter und nachvollziehbarer Überblick<br />
über Aus- und Weiterbildung<br />
sowie praktische Erfahrungen/Berufstätigkeit.<br />
Darstellung erworbener Fähigkeiten<br />
und Kenntnisse sowie der<br />
Motivation für die Studien- und Berufswahl.<br />
Überleitung zu den Gründen<br />
Ihrer Bewerbung für die angestrebte<br />
Position.<br />
Wichtig: Arbeiten Sie den „roten Faden“<br />
Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch<br />
Tipp Diese Fragen sollten Sie im Bewerbungsgespräch stellen!<br />
Fragen zu:<br />
dem künftigen Aufgaben- und Verantwortungsbereich<br />
den Entscheidungsbefugnissen und Zuständigkeiten<br />
der Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, Personen oder Kooperationspartnern<br />
Umfang, Ort und Art der Einschulung<br />
dem gewünschten Starttermin<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen<br />
der Abteilungs- und Unternehmensstruktur (Wer ist mein/e direkte/r Vorgesetzte/r?)<br />
der Größe des Teams und dem beruflichen Hintergrund von Kolleg/inn/en<br />
Möglichkeiten, die künftigen Kolleg/inn/en vorab kennen zu lernen<br />
Arbeitszeitregelungen (z. B. fix vorgegebene Arbeitszeiten, Gleitzeitregelung)<br />
der Art des Dienstvertrags (un-/befristet, Probezeit, freier Dienstvertrag)<br />
dem Umfang der Reisetätigkeit
8<br />
Tipp<br />
Optimales Auftreten im Bewerbungsgespräch<br />
Kleidung<br />
Wählen Sie gepflegte, ordentliche und eher konservative Businesskleidung<br />
(Anzug, Hemd und Krawatte für Herren; Kostüm, Bluse und Blazer für Damen).<br />
Orientieren Sie sich in der Wahl Ihrer Kleidung an typischen Branchen- bzw.<br />
Berufsvertreter/inne/n.<br />
Wählen Sie ein Outfit aus, in dem Sie sich wohl fühlen und das zu Ihrer Person/<br />
Persönlichkeit passt.<br />
Allgemeine Verhaltensregeln<br />
Pünktlichkeit: Planen Sie einen Zeitpuffer für etwaige Verspätungen ein.<br />
Treffen Sie ca. 5 bis 10 Minuten vor dem Gesprächstermin im Unternehmen ein.<br />
Geben Sie der Ansprechperson im Unternehmen bei einer Verspätung auf<br />
jeden Fall telefonisch Bescheid.<br />
Schalten Sie Ihr Handy schon vor Gesprächsbeginn aus!<br />
Kaugummi und Bonbons sind während des Bewerbungsgesprächs ein absolutes<br />
Tabu!<br />
Begrüßung<br />
Begrüßen Sie Ihr Gegenüber mit festem Händedruck, aufrechter Körperhaltung,<br />
einem Lächeln und freundlicher, fester Stimme.<br />
Stellen Sie sich mit Ihrem vollständigen Namen vor.<br />
Nehmen Sie angebotene Getränke (Wasser, Fruchtsäfte, Kaffee, Tee) an.<br />
Nutzen Sie Ihre Körpersprache und Ihre Stimme, um Sympathie herzustellen<br />
und Aufmerksamkeit, Interesse sowie Selbstsicherheit zu zeigen.<br />
offener, gerader Blick und häufiger, direkter Blickkontakt<br />
entspannter, freundlicher Gesichtsausdruck<br />
aufrechte, ruhige und entspannte Körperhaltung mit beiden Füßen am Boden, den<br />
Armen entspannt neben dem Körper und den Händen im Schoß oder am Tisch<br />
deutliche, modulierte, gut artikulierte Stimme<br />
in Ihrer bisherigen Laufbahn heraus<br />
und setzen Sie unbedingt klare Prioritäten!<br />
Warum haben Sie sich in unserem<br />
Unternehmen/für diese Position beworben?<br />
Hintergrund/Intention der Frage: Klärung<br />
der Motivation des Bewerbers/<br />
der Bewerberin für die vakante Position<br />
und des Interesses am Unter-<br />
nehmen.<br />
Antwortstrategie: Darstellung von drei<br />
bis vier gut fundierten Argumenten<br />
zur Beschreibung Ihrer Motivation. Erläuterung<br />
des Interesses an bestimmten<br />
Bereichen, Methoden, Produkten<br />
oder Strategien des Unternehmens.<br />
Integration des Wissens aus Ihren<br />
Recherchen zum Unternehmen.<br />
Wie gut kennen Sie unser Unternehmen<br />
schon? oder In welchem Zusammenhang<br />
haben Sie unser Unternehmen<br />
schon kennen gelernt?<br />
Hintergrund/Intention der Frage: Er-<br />
kundung der Informiertheit des Be-<br />
werbers/der Bewerberin über das<br />
Unternehmen und die Realitätsangemessenheit<br />
seiner/ihrer Einschätzung.<br />
Antwortstrategie: Nutzung der Informationen<br />
aus Ihren Recherchen zum<br />
Betrieb (Unternehmensstruktur, Branche,<br />
Dienstleistungen und Produkte, Marktposition,<br />
Projekte). Glaubwürdige Darstellung<br />
Ihres persönlichen Bezugs<br />
zum Unternehmen: Wissen über<br />
bestimmte Projekte oder Produktentwicklungen<br />
des Unternehmens aus<br />
Studium/Fachzeitschriften, Praktikum<br />
in dieser Firma, Anknüpfungspunkte<br />
zu Dienstleistungen, Produkten oder<br />
Neuerungen des Unternehmens durch<br />
Ausbildung/Praktika/Berufstätigkeit.<br />
Wichtig: Informationen dieser Art<br />
zeugen von Ihrem besonderen Interesse<br />
an dem potentiellen neuen Arbeitgeber.<br />
Sie zeigen Ihrem Gegenüber,<br />
dass Ihre Bewerbung im Unternehmen<br />
nicht eine von hunderten ist,<br />
die Sie verschickt haben. Genauso<br />
wie Sie als Bewerber/in nicht austauschbar,<br />
sondern herausragend sein<br />
Bewerbungsgespräch <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
Typische Phasen eines Bewerbungsgesprächs<br />
Phase 1: Begrüßung und Einleitung<br />
• Begrüßung des Bewerbers/der Bewerberin und Vorstellung der Gesprächspartner/innen (Name und Funktion)<br />
• Warming-up zur Auflockerung der Gesprächsatmosphäre (Smalltalk über Anreise, Wetter, Bürogebäude, etc.)<br />
• Darstellung des Gesprächsablaufs<br />
Phase 2: Selbstdarstellung des Bewerbers/der Bewerberin<br />
• Präsentation des bisherigen Werdegangs<br />
Phase : Detaillierte Fragen zur fachlichen Kompetenz, zu Fähigkeiten, Motivation und Persönlichkeit<br />
• Klärung der Motive Ihrer Bewerbung für die angestrebte Position<br />
• Erkundung Ihrer Informiertheit über das Unternehmen<br />
• Darstellung Ihres bisherigen Ausbildungswegs<br />
• Beschreibung Ihrer beruflichen (Vor-)Erfahrungen<br />
• Überprüfung berufsrelevanter Fähigkeiten und Qualifikationen<br />
• Erkundung Ihrer Leistungsmotivation<br />
• Feststellung des Fachwissens und der Fachkompetenz<br />
• Charakterisierung des Bewerbers/der Bewerberin in berufsrelevanten Eigenschaften (Stärken, Schwächen, Vorbilder,<br />
Teamfähigkeit, etc.)<br />
• Klärung der aktuellen Lebenssituation, eventuell auch des familiären Hintergrunds<br />
• Fallweise Fragen zur Freizeitgestaltung oder zum sozialen Engagement<br />
Phase 4: Informationen für den/die Bewerber/in<br />
(manchmal auch zu Beginn des Gesprächs)<br />
• Beschreibung des Unternehmens und des jeweiligen Tätigkeitsbereichs durch den/die Interviewer/in<br />
Phase 5: Fragen des Bewerbers/der Bewerberin<br />
• Gelegenheit für den/die Bewerber/in, selbst Fragen zu stellen<br />
Phase 6: Arbeitskonditionen<br />
• Klärung konkreter Arbeitskonditionen (z. B. Aufgabengebiet, Arbeitszeit, Probezeit, Bezahlung, etc.)<br />
Phase 7: Abschluss und Verabschiedung<br />
• Beschreibung des weiteren Vorgehens im Auswahlprozess (z. B. weitere Gespräche, Zeitpunkt der Entscheidung, etc.)<br />
• Verabschiedung<br />
möchten, will auch Ihr/e zukünftige/r<br />
Arbeitgeber/in einmalig und nicht auswechselbar<br />
sein!<br />
Wie stellen Sie sich die angestrebte<br />
Tätigkeit konkret vor?<br />
Hintergrund/Intention der Frage: Realitätsangemessenheit<br />
der Vorstellungen<br />
und Erwartungen des Bewerbers/der<br />
Bewerberin, mögliche Vorerfahrungen<br />
im Berufsfeld.<br />
Antwortstrategie: Positive, interessierte<br />
Einschätzung des Aufgabengebietes.<br />
Beschreibung der Kenntnisse über die<br />
angestrebte Tätigkeit und Darstellung<br />
fachspezifischer Praktikums- oder erster<br />
Berufserfahrungen. Realistische Einschätzung<br />
durch Nennung kritischer<br />
Punkte oder typischer Schwierigkeiten<br />
im Tätigkeitsfeld.<br />
Welche besonderen Erfolge haben<br />
Sie schon erlebt?<br />
Hintergrund/Intention der Frage: Per-<br />
sönlichkeit des Bewerbers/der Be-<br />
werberin: falsche Bescheidenheit<br />
oder Selbstüberschätzung, Arbeitsengagement<br />
und Leistungsmotivation,<br />
Fähigkeit zur Selbstreflexion und Kritikfähigkeit.<br />
Antwortstrategie: Darstellung von ein<br />
bis zwei ausbildungs- oder berufsbezogenen<br />
Erfolgen und Ihres Beitrags<br />
dazu. Themen für Studienabgänger/<br />
innen können z. B. sein: Studienabschluss<br />
mit (sehr) guten Leistungen<br />
und (vergleichsweise) kurzer Studiendauer,<br />
die Diplomarbeit als eigenständiges<br />
Projekt mit erfolgreichem<br />
Abschluss, die Mitarbeit an Produktentwicklungen<br />
oder Projekten im Rahmen<br />
von Praktika.<br />
Wichtig: Arbeiten Sie in jedem Fall<br />
Ihren persönlichen Beitrag zu den be-<br />
schriebenen Erfolgen heraus – Leistungsfähigkeit<br />
und Ehrgeiz bringen bei<br />
dieser Frage Pluspunkte, nicht falsch<br />
verstandene Bescheidenheit!<br />
Und welche Misserfolge?<br />
Antwortstrategie: Darstellung eines<br />
Misserfolgs, der keinen unmittelbaren<br />
Bezug zu der anvisierten Position hat,<br />
sodass Sie sich dafür nicht disquali-<br />
fizieren. Bereitschaft zeigen, Verantwortung<br />
für Fehler und Misserfolge<br />
zu übernehmen. Beschreibung, wie<br />
Sie aus dem Misserfolg gelernt haben<br />
und eine Wiederholung vermeiden<br />
werden.<br />
Wie würden Sie sich selbst charakterisieren?<br />
Wo liegen Ihre Stärken?<br />
Wo Ihre Schwächen?<br />
Hintergrund/Intention der Frage: Persönlichkeit<br />
und Selbsteinschätzung<br />
des Bewerbers/der Bewerberin.<br />
Antwortstrategie: Bezug zum Profil<br />
der betreffenden Position herstellen,<br />
aber keine reine Wiederholung der<br />
genannten Anforderungen. Keine bedeutungslose<br />
Aufzählung von Merkmalen,<br />
sondern Beschreibung von<br />
drei bis fünf Stärken anhand des<br />
konkreten Verhaltens und einer Situation,<br />
in der Sie diese Eigenschaft bereits<br />
erfolgreich unter Beweis stellen konn-<br />
ten. Nennung von ein bis zwei Schwächen,<br />
die für die angestrebte Position<br />
weniger oder gar nicht bedeutend sind.<br />
Darstellung, dass und wie man an<br />
diesen Schwächen arbeitet. Beschreibung<br />
eigener Strategien und Maßnahmen<br />
zur Weiterentwicklung in<br />
diesen Bereichen (z. B. Präsentations-,<br />
Rhetoriktraining).<br />
Warum glauben Sie, dass Sie der/<br />
die beste Kandidat/in für die Position<br />
sind?<br />
Hintergrund/Intention der Frage: Prüfung<br />
der Überzeugungskraft und Argumentationsfähigkeit<br />
des Bewerbers/<br />
der Bewerberin.<br />
Antwortstrategie: Darstellung von drei<br />
bis fünf überzeugenden Argumenten<br />
Ihrer Qualifikation für die angestrebte<br />
Position: z. B. fachliche und persönliche<br />
Eignung, praktische Erfahrungen,<br />
Motivation und Engagement. Unter-<br />
40 Bewerbungsgespräch <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Bewerbungsgespräch 41
42<br />
mauerung durch konkrete Beispiele,<br />
Erfahrungen, Erfolge und Verhaltensweisen.<br />
Tipp: Den besten Eindruck hinterlassen<br />
Sie, wenn Sie sich das wichtigste<br />
Argument für den Abschluss Ihrer<br />
Antwort aufheben. Es bleibt Ihrem/<br />
Ihrer Gesprächpartner/in bestimmt im<br />
Gedächtnis und hinterlässt einen positiven,<br />
überzeugenden Eindruck.<br />
Wie würden Sie Ihren Traumjob beschreiben?<br />
Hintergrund/Intention der Frage: Wie<br />
stark unterscheidet sich der Traumjob<br />
des Bewerbers/der Bewerberin von der<br />
angestrebten Tätigkeit?<br />
Antwortstrategie: Beschreibung eines<br />
Traumjobs mit Ähnlichkeit bzw. Übereinstimmungen<br />
mit der angestrebten<br />
Position in Funktions-, Aufgabenbereich<br />
und wichtigen Merkmalen (z. B.<br />
Internationalität, Entwicklungsmöglichkeiten)<br />
und Darstellung der damit<br />
verbundenen Herausforderungen.<br />
Welche Ziele möchte Sie in drei/<br />
fünf/zehn Jahren erreicht haben?<br />
Hintergrund/Intention der Frage: Ist<br />
der/die Bewerber/in ein ehrgeiziger,<br />
zielstrebiger Mensch mit Plänen für<br />
seine/ihre berufliche Zukunft?<br />
Antwortstrategie: Konkrete Antwort,<br />
die Ehrgeiz zeigt, ohne über das<br />
Ziel hinauszuschießen. Beschreibung<br />
der beruflichen Erfahrungen und/<br />
oder Weiterbildungen, die Sie in den<br />
nächsten Jahren machen möchten.<br />
Darstellung der Bereiche, in denen Sie<br />
sich weiterentwickeln möchten.<br />
Wichtig: Bereitschaft, den Erfahrungen<br />
entsprechende Führungs- oder<br />
Empfohlene Literatur<br />
Projektverantwortung zu übernehmen,<br />
hinterlässt einen zielorientierten,<br />
motivierten, dynamischen Eindruck.<br />
Warum möchten Sie Ihren Arbeitsplatz<br />
wechseln?<br />
Hintergrund/Intention der Frage: Er-<br />
kundung der tatsächlichen Beweggründe<br />
für den angestrebten Stellenwechsel<br />
und der generellen Einstellung<br />
zum Berufsleben. Erscheint der<br />
Arbeitsplatzwechsel spontan und un-<br />
geplant, aus einer Laune heraus?<br />
Oder strebt der/die Bewerber/in damit<br />
Tipp<br />
eine umfassende Vorbereitung<br />
Selbstreflexion (Was spricht für, was spricht gegen mich als Bewerber/in?)<br />
Darstellung der Kontinuität und Weiterentwicklung in Ihrem bisherigen Werdegang<br />
(Ihr „roter Faden“ im Lebenslauf)<br />
Kenntnis der Jahreszahlen, Unternehmen und Tätigkeiten aus dem eigenen<br />
Lebenslauf<br />
Lückenlose Dokumentation Ihres bisherigen Werdegangs<br />
Aufmerksames und aktives Zuhören<br />
Erkennen des Hintergrunds und der Intention der Fragen<br />
Ruhige und souveräne Reaktion auch auf unangenehme und/oder Stressfragen<br />
Nachvollziehbare Argumentation<br />
Konkrete Antworten sowie Beispiele für Ihre Behauptungen<br />
Reflexion darüber, was man mit einer Antwort ausdrücken und erreichen möchte<br />
Loyalität gegenüber früheren oder derzeitigen Arbeitgeber/inne/n<br />
Angebot des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s:<br />
bewusst und zielgerichtet eine berufliche<br />
Weiterentwicklung an?<br />
Antwortstrategie: Nennung plausibler<br />
Argumente für den Stellenwechsel<br />
und Darstellung der damit ver-<br />
bundenen beruflichen Weiterentwicklung.<br />
Betonung der Herausforderungen<br />
und Vorteile der neuen Posi-<br />
tion (spannendes und größeres Auf-<br />
gabengebiet, interessante Projekte,<br />
neue Technologien, Weiterbildung,<br />
etc.) und nicht der Nachteile der<br />
bisherigen Stelle. Loyalität gegenüber<br />
derzeitigen und ehemaligen Arbeitgeber/inne/n.<br />
Entscheidende Faktoren für Ihren Erfolg<br />
im Bewerbungsgespräch sind also:<br />
Gerne unterstützen Sie unsere Berater/innen mit maßgeschneiderten Einzelberatungen<br />
oder Bewerbungstrainings bei der Vorbereitung auf Ihr Vorstellungsgespräch.<br />
Informationen zu den nächsten Terminen unseres Workshops „<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>.<br />
live – Alles rund um das Bewerbungsgespräch“ finden Sie unter der Rubrik Events<br />
auf www.tucareer.com.<br />
Brenner, D. & Brenner, F. (2007). Das große Testbuch für die Bewerbung. Freiburg i.Br.: Rudolf Haufe Verlag.<br />
Hesse, J. & Schrader, H.C. (1999). Die 100 häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch. Frankfurt am Main: Eichborn AG.<br />
Hesse, J. & Schrader, H.C. (2001). Neue Bewerbungsstrategien für Hochschulabsolventen. Frankfurt am Main: Eichborn AG.<br />
Manz & Wirtschaftsblatt Ratgeber (2002): Karriere richtig planen. Wien: Novographic.<br />
Püttjer, Ch. & Schnierda, U. (2006). Das überzeugende Bewerbungsgespräch für Hochschulabsolventen. Die optimale<br />
Vorbereitung. Frankfurt am Main: Campus Verlag GmbH.<br />
Siewert, H.H. (2006). Fangfragen im Vorstellungsgespräch souverän beantworten. Heidelberg: Redline Wirtschaft.<br />
Bewerbungsgespräch <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
Das Assessment <strong>Center</strong> Mag.<br />
Zumeist stehen die ausgewählten<br />
Übungen in Bezug zu den Aufgaben<br />
der zu besetzenden Position und können<br />
durchaus einer alltäglichen Problemstellung<br />
entnommen sein. Andere<br />
Übungen sind wiederum sehr allgemein<br />
gehalten und können von Absolvent/inn/en<br />
verschiedenster Studienrichtungen<br />
gelöst werden. Sie sollten<br />
außerdem mit Einzel- und Gruppenübungen<br />
rechnen.<br />
Anhand Ihrer Reaktionen und Verhaltensweisen<br />
während der Übungen versuchen<br />
die Assessor/inn/en (das sind<br />
Beobachter/innen, meist Vertreter/innen<br />
aus verschiedenen Bereichen des<br />
Unternehmens) sich ein Bild über Ihre<br />
Persönlichkeit, Ihre Leistungsmotivation,<br />
aber auch über Ihre fachliche und<br />
soziale Kompetenz zu machen.<br />
Üblicherweise dauert ein Assessment<br />
<strong>Center</strong> einen halben oder einen ganzen<br />
Tag, manchmal auch zwei oder drei<br />
Tage. Meist nehmen 5-10 Kandidat/<br />
inn/en, die nach dem Erstinterview in<br />
die engere Auswahl gekommen sind,<br />
an einem Assessment <strong>Center</strong> teil und<br />
stehen den Assessor/inn/en gegenüber,<br />
welche die Rolle der Beurteiler/<br />
innen während der Übungen übernehmen.<br />
Nach dem Assessment <strong>Center</strong><br />
beraten und entscheiden diese gemeinsam,<br />
welche/r Kandidat/in die<br />
Anforderungskriterien am besten erfüllt<br />
und eine Zusage erhält beziehungsweise<br />
in die nächste Auswahlrunde<br />
kommt.<br />
Was wird beurteilt?<br />
Die während des Assessment <strong>Center</strong>s<br />
beobachteten und beurteilten Eignungsmerkmale<br />
orientieren sich an den<br />
Anforderungen der konkreten Position.<br />
Typischerweise werden einige der folgenden<br />
Eigenschaften überprüft:<br />
• Kommunikations-, Ausdrucks-, Präsentationsfähigkeit,<br />
Rhetorik<br />
• Belastbarkeit/Stressresistenz<br />
• Analytische Fähigkeiten und Problemlösungsfähigkeit<br />
Daniela Haiden<br />
Das Assessment <strong>Center</strong> – kurz AC – ist ein Instrument zur Personalauswahl, das gerade von größeren Unternehmen<br />
häufig eingesetzt wird. Was erwartet Sie nun als Bewerber/in, wenn Sie eine Einladung zu einem AC erhalten?<br />
– Kurz zusammengefasst: verschiedene Übungen bzw. Aufgabenstellungen, bei deren Bewältigung Sie von<br />
mehreren Assessor/inn/en beobachtet und Ihre Leistung anhand ausgewählter Kriterien beurteilt wird.<br />
• Arbeitsverhalten und Leistungsmotivation<br />
• Sozialkompetenz und Teamfähigkeit<br />
• Führungskompetenz<br />
• Lern- und Veränderungsbereitschaft<br />
Vorbereitung<br />
Auch wenn Ihnen vom Unternehmen<br />
versichert wird, dass eine Vorbereitung<br />
nicht notwendig bzw. gar nicht möglich<br />
ist, sollten Sie sich doch über den<br />
Ablauf und das Ziel einiger Assessment<br />
<strong>Center</strong>-Übungen genauer informieren.<br />
Sie können Stress und Überraschungssituationen<br />
entgegenwirken, wenn Sie<br />
vorher zumindest ungefähr abschätzen<br />
können, was Sie erwartet. Zur Vorbereitung<br />
gibt es eine Reihe von Büchern<br />
mit Tipps und Übungen. Wir möchten<br />
Ihnen einige dieser Übungen in ihren<br />
Grundzügen vorstellen:<br />
Die Postkorbübung<br />
In der Postkorbübung handeln Sie meist<br />
als gestresste/r Arbeitnehmer/in und<br />
müssen die verschiedensten Schriftstücke/E-Mails<br />
(Ihre aktuelle Post) bearbeiten.<br />
Es geht darum, innerhalb<br />
einer vorgegebenen und meist sehr<br />
knapp kalkulierten Zeit möglichst viele<br />
Aufgaben zu erledigen bzw. zu delegieren<br />
und Entscheidungen zu treffen.<br />
Üblicherweise ist diese Übung jedoch<br />
so konzipiert, dass man innerhalb der<br />
Zeitvorgabe nicht alle Aufgaben bewältigen<br />
kann.<br />
Gehen Sie also folgendermaßen vor:<br />
• Verschaffen Sie sich einen Überblick<br />
über alle Schriftstücke!<br />
• Setzen Sie Prioritäten! – Was ist am<br />
wichtigsten bzw. am dringendsten?<br />
• Beachten Sie die Zusammenhänge<br />
zwischen den Schriftstücken!<br />
• Notieren Sie für jede Aufgabe eine<br />
Handlungsweise (wichtig bei E-Mails<br />
ist auch, an wen eine Kopie oder<br />
Blindkopie ergeht)!<br />
• Alle Entscheidungen müssen transparent<br />
und nachvollziehbar sein!<br />
Das Rollenspiel<br />
Im Rollenspiel werden meist für die ausgeschriebene<br />
Position typische (Kon-<br />
flikt- bzw. Problem-)Situationen simuliert.<br />
Häufig handelt es sich um ein<br />
schwieriges Gespräch mit einem/einer<br />
Mitarbeiter/in, der/die beispielsweise<br />
nicht die erwartete Leistung erbracht<br />
hat, oder auch um ein Verkaufsgespräch<br />
mit einem Kunden/einer Kundin. Darauf<br />
sollten Sie achten:<br />
• Zu Beginn den Grund des Gesprächs<br />
nennen, das Problem/ Thema ansprechen!<br />
• Dem anderen zuhören und ihn seine<br />
Argumente vorbringen lassen! Nachfragen!<br />
• Dem Gegenüber den eigenen Standpunkt<br />
erklären!<br />
Empfohlene Literatur<br />
• Von aggressivem Verhalten des Gegenübers<br />
nicht aus der Ruhe bringen<br />
lassen und sachlich bleiben!<br />
• Versuchen Sie am Ende eine Lösung<br />
und möglichst auch einen Zeitplan<br />
(eine Deadline) für die Umsetzung zu<br />
fixieren!<br />
Die Präsentation<br />
Ihre Aufgabe besteht darin, zu einem<br />
vorgegebenen und oft auch fachbezogenen<br />
Thema einen kurzen Vortrag zu<br />
halten. Es geht darum herauszufinden,<br />
ob Sie einen komplexen Sachverhalt<br />
übersichtlich und logisch darstellen, ihn<br />
ansprechend vortragen und sich auch<br />
sprachlich gut ausdrücken können.<br />
• Strukturieren Sie Ihren Vortrag gut,<br />
behalten Sie den roten Faden!<br />
• Sprechen Sie laut, deutlich und in angemessenem<br />
Tempo!<br />
• Sprechen Sie frei und verwenden Sie<br />
höchstens einige Kärtchen mit Stichworten!<br />
• Halten Sie Blickkontakt mit dem Publikum!<br />
Die Gruppendiskussion<br />
Das Thema ist üblicherweise vorgegeben<br />
und wird in einer Gruppe von 5-10<br />
Kandidat/inn/en diskutiert. Manchmal<br />
müssen die Teilnehmer/innen zusätzlich<br />
vorgegebene Rollen einnehmen<br />
und anhand dieser argumentieren.<br />
Gerne unterstützen Sie unsere Berater/innen mit maßgeschneiderten Einzelberatungen<br />
oder Trainings bei der Vorbereitung auf Assessment <strong>Center</strong>. Informationen zu den<br />
nächsten Terminen unseres Workshops „Vorbereitung auf Personalauswahlverfahren –<br />
Das Assessment <strong>Center</strong>“ finden Sie unter der Rubrik Events auf www.tucareer.com.<br />
44 Bewerbungsgespräch <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Bewerbungsgespräch 45<br />
Tipp<br />
• Lassen Sie andere ausreden und unterbrechen<br />
Sie nicht!<br />
• Aktives Zuhören ist gefragt, d. h. nachfragen<br />
und auf die Argumente der<br />
anderen eingehen!<br />
• Nutzen Sie zur Verfügung gestellte<br />
Medien (z. B. Flip Chart)!<br />
• Wenn Sie es schaffen, Struktur in die<br />
Diskussion zu bringen und Zwischenergebnisse<br />
festzuhalten, können Sie<br />
zusätzliche Punkte sammeln!<br />
Das Interview<br />
Häufig beinhaltet auch ein Assessment<br />
<strong>Center</strong> ein oder mehrere Interviews mit<br />
wechselnden Gesprächspartner/inne/n.<br />
Details zu diesem Thema finden Sie im<br />
Kapitel „Bewerbungsgespräch“.<br />
Die Case Study<br />
Fallstudien werden oft bei der Bewerber/innenauswahl<br />
in Consulting-Unternehmen<br />
eingesetzt. Es gilt, eine Problemstellung<br />
innerhalb einer knapp<br />
kalkulierten Zeit entweder allein oder<br />
in der Gruppe zu lösen. Dabei kommt<br />
es nicht auf detaillierte Ausführungen,<br />
sondern auf einen logischen, nachvollziehbaren<br />
Lösungsweg an. Meist muss<br />
zusätzlich auch ein (realistischer!) Zeitplan<br />
für die Umsetzung der Lösung<br />
aufgestellt werden. Anschließend wird<br />
das Ergebnis in Form einer Kurzpräsentation<br />
dem Publikum vorgestellt.<br />
Angebot des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s:<br />
Coelius, C. (2006). Fit fürs Assessment <strong>Center</strong>. Hamburg: CC-Verlag.<br />
Hesse, J. & Schrader, H.C. (1998): Assessment <strong>Center</strong> für Hochschulabsolventen. Frankfurt am Main: Eichborn.<br />
Hesse, J. & Schrader, H.C. (2006). Die 100 wichtigsten Tipps zum Assessment <strong>Center</strong>. Frankfurt am Main: Eichborn.<br />
Püttjer, Ch. & Schnierda, U. (2005). Körpersprache im Assessment <strong>Center</strong>. Frankfurt: Campus.<br />
Püttjer, Ch. & Schnierda, U. (2005). Erfolgreich im Assessment <strong>Center</strong>. Frankfurt: Campus.
Networking:<br />
Die Kunst des Kontakte-Knüpfens Mag.<br />
Networking bedeutet nämlich nicht das<br />
wahllose Maximieren von Kontakten.<br />
Vielmehr geht es um den systematischen<br />
Auf- und Ausbau eines Beziehungskonstruktes.<br />
Entscheidend für erfolgreiches<br />
Networking ist es, zielgerichtet Kontakte<br />
herzustellen, zu pflegen und langfristig<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
Netzwerke sollen Kommunikation sowie<br />
fachlichen und persönlichen Austausch<br />
ermöglichen und fördern. Sie basieren<br />
auf gegenseitiger Förderung, echtem<br />
Interesse und dem Austausch von Informationen.<br />
Um Teil eines Netzwerkes<br />
zu sein, gehört dieses sorgfältig aufgebaut<br />
– um Teil eines Netzwerkes<br />
(FH) Caroline Klonner<br />
Der Begriff ist in aller Munde: Wo früher von „Vitamin B“ die Rede war, wird nun „Networking“ betrieben. Der<br />
Aufbau eines Kontaktnetzes als Karriereturbo? Ja, wenn es richtig gemacht wird.<br />
Tipp<br />
zu bleiben, gehört dieses ständig gepflegt.<br />
Wie aber werden Sie nun zur/zum Profi-<br />
Networker/in? Hier einige Tipps für das<br />
erfolgreiche Kontakte-Knüpfen:<br />
Verteilen Sie Ihre Visitenkarten nicht<br />
wie Konfetti.<br />
Nutzen Sie die Möglichkeit einer Personenmitgliedschaft im <strong>TU</strong>alumni.Club und werden Sie Teil des aktiven Kontakt- und Beziehungsnetzes<br />
zwischen der <strong>TU</strong> Wien, den Alumni und Alumnae, der Wirtschaft und der Öffentlichkeit!<br />
Die Mitgliedschaft bietet Ihnen die Möglichkeit<br />
Kontakt zur <strong>TU</strong> Wien und Ihren Studienkolleg/inn/en zu halten<br />
Neue Kontakte zu Branchenkolleg/inn/en, zukünftigen Arbeitgeber/inne/n und möglichen Geschäftspartner/inne/n zu knüpfen<br />
Know-how und Informationen auszutauschen und so Ihr Fachwissen zu erweitern.<br />
Ihre Serviceleistungen auf einen Blick<br />
<strong>TU</strong>alumniDatenbank: Ihre Online-Plattform zur Vernetzung mit anderen <strong>TU</strong>alumni-Mitgliedern (http://my.<strong>TU</strong>alumni.at)<br />
Events: Umfassendes netzwerk-, fach- und joborientiertes sowie kulturelles Veranstaltungsangebot (Young <strong>TU</strong>alumni Get-together,<br />
MUMOK Sonderführungen, Technikdialog: Pro & Contra, uvm.)<br />
Mitgliederzeitung & Newsletter: Neuigkeiten aus Forschung und Lehre, aktuelle Jobangebote, Veranstaltungshinweise, Aktuelles<br />
vom <strong>TU</strong>alumni.Club<br />
Job Services: Jobbörse, Bewerber/innen-Coaching, maßgeschneiderte Trainings speziell für <strong>TU</strong> Absolvent/inn/en<br />
Diverse Vergünstigungen: z. B. vergünstigte <strong>TU</strong>-Ball Karten, Sonderführungen im MUMOK, vergünstigte Coachings und Trainings<br />
des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s, etc.<br />
Alle aktuellen Veranstaltungen und weiterführende Informationen zu den Angeboten und Services des <strong>TU</strong>alumni.Club finden Sie<br />
unter http://www.tualumni.at.<br />
Werden Sie Mitglied im <strong>TU</strong>alumni.Club – wir freuen uns auf Sie!<br />
Qualität vor Quantität lautet die Devise.<br />
Zwar gilt: Je größer das Netzwerk,<br />
desto größer der Erfolg. Am<br />
wichtigsten ist es jedoch, die/den richtige/n<br />
Ansprechpartner/in zu finden,<br />
gezielt zu kommunizieren und positive<br />
Gesprächserlebnisse zu gestalten.<br />
Gute Kontakte sind das Ergebnis eines<br />
guten Gesprächs!<br />
Hetzen Sie nicht planlos von einem<br />
Event zum nächsten.<br />
Veranstaltungen eignen sich ideal<br />
dazu, Netzwerke zu pflegen und zu<br />
Servicecenter <strong>TU</strong>alumni<br />
Schaumburgergasse 1/2/15<br />
1040 Wien<br />
Tel: +43 1 58801-33035<br />
Fax: +43 1 58801-33088<br />
office@tualumni.at<br />
http://www.tualumni.at<br />
erweitern. Wählen Sie Veranstaltungen,<br />
die Sie besuchen, gezielt aus und<br />
achten Sie neben den interessanten<br />
Themen auch auf den passenden<br />
Rahmen – es sollte ausreichend Zeit<br />
für Networking eingeplant sein. Begrüßen<br />
Sie bekannte Personen, gehen<br />
sie jedoch auch aktiv auf neue Kontakte<br />
zu.<br />
Tipp: Der <strong>TU</strong>alumni.Club bietet eine<br />
Vielzahl an fach- und zielgruppenspezifischen<br />
Events an. So haben Sie<br />
gleich von Beginn an einen gemeinsamen<br />
Bezugspunkt mit den anderen<br />
Teilnehmer/inne/n, und das Kontakte<br />
knüpfen fällt viel leichter!<br />
Sie müssen das Rad nicht neu erfinden.<br />
Nutzen Sie die Vorteile bereits bestehender<br />
Netzwerke, wie zum Beispiel<br />
Online Communities. Der gemeinsame<br />
Bezugspunkt stellt sich durch<br />
das gemeinsame Interesse an einem<br />
bestimmten Thema her. Wichtig hier-<br />
bei ist Ihre aktive Beteiligung am<br />
Netzwerk, denn nur so schaffen Sie<br />
Aufmerksamkeit, Engagement und<br />
steigern Ihre Glaubwürdigkeit. Tauschen<br />
Sie Informationen aus, verfassen<br />
Sie Diskussionsbeiträge und<br />
vermitteln Sie interessante Kontakte.<br />
Wichtig ist auch, Ihr Profil interessant<br />
zu gestalten und laufend upzudaten.<br />
Tipp: Mit über 5.000 Mitgliedern bietet<br />
der <strong>TU</strong>alumni.Club eine Online-Plattform,<br />
von deren zahlreichen Kontakten<br />
Sie bestimmt profitieren können. Mehr<br />
Infos unter http://my.<strong>TU</strong>alumni.at!<br />
Klingt nach viel Arbeit? Stimmt! Doch<br />
wer über ein gutes Netzwerk an Kontakten<br />
verfügt, dem öffnen sich so<br />
manche Türen einfach leichter. Ob es<br />
um einen Tipp, eine wichtige Information<br />
oder um eine Job-Empfehlung<br />
geht: Wer über ein funktionierendes<br />
Netzwerk verfügt, kommt oft schneller<br />
ans Ziel.<br />
46 Alumni Betreuung <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Alumni Betreuung 47<br />
Kontakt
Jobmessen – Viele Chancen für die Karriere<br />
Die Vorteile<br />
Bei Jobmessen präsentieren Unternehmensvertreter/innen<br />
unzählige namhafte<br />
nationale und internationale<br />
Unternehmen und erteilen bereitwillig<br />
Auskünfte über Praktika, Diplomarbeits-<br />
oder Dissertationsthemen und<br />
den Berufseinstieg.<br />
Studierenden oder Absolvent/inn/en<br />
geben Jobmessen die Gelegenheit,<br />
an einem Tag und an einem Ort auf<br />
Personalverantwortliche unterschiedlicher,<br />
renommierter Unternehmen zu<br />
treffen und sich ihnen persönlich<br />
als engagierte/r Bewerber/in zu präsentieren.<br />
Im persönlichen Gespräch<br />
können konkrete Informationen zum<br />
Unternehmen, branchenspezifischen<br />
Berufsbildern, Karriereperspektiven<br />
und Bewerbungsmodalitäten eingeholt<br />
werden. Die Interessenten haben<br />
darüber hinaus die Möglichkeit, ihre<br />
eigenen Vorstellungen mit den Er-<br />
wartungen und Angeboten des Unternehmens<br />
abzustimmen. Dadurch<br />
bietet sich bestimmt ein realistischerer<br />
und lebendigerer Eindruck von einem<br />
Unternehmen, als dessen Website<br />
oder die üblichen Firmenunterlagen<br />
zu vermitteln vermögen.<br />
Das Rahmenprogramm im Zuge dieser<br />
Messen, beispielsweise mit Workshops<br />
oder Bühnentalks, verschafft<br />
zusätzlich Einblick in verschiedene<br />
Karin Wittmann<br />
Jobmessen bieten Studierenden und Absolvent/inn/en die großartige Chance, Unternehmen näher kennenzulernen<br />
und einen ersten persönlichen Kontakt mit potentiellen zukünftigen Arbeitgebern herzustellen. Neben<br />
einem ungezwungenen Austausch ermöglichen es diese Plattformen, in offener Atmosphäre Themen wie Praktikumsmöglichkeiten,<br />
Berufseinstieg und Karrierechancen zu klären. So lassen sich durch das Knüpfen neuer,<br />
wertvoller Kontakte womöglich bereits die Weichen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft stellen.<br />
firmenspezifische Strukturen, Vorgehensweisen<br />
und Arbeitsmethoden.<br />
Vorbereitung<br />
Eine sorgfältige und gezielte Vorbereitung<br />
ist unerlässlich für einen<br />
überzeugenden bleibenden Eindruck,<br />
den man bei den Ausstellerunternehmen<br />
am Messetag erzielen will. Um<br />
den Messetag effizient zu nutzen,<br />
sollte man schon im Vorfeld gezielt<br />
jene Unternehmen auswählen, die<br />
einen besonders interessieren, und<br />
über diese vorab umfangreiche Informationen<br />
einholen. So ergibt sich nicht<br />
nur eine gute Gesprächsbasis mit den<br />
Unternehmensvertreter/inne/n, man<br />
kann außerdem gezielt die Messestände<br />
jener Firma ansteuern, die für<br />
die eigene berufliche Zukunft und den<br />
eigenen Interessensbereich relevant<br />
sind.<br />
Dabei ist auch die Erstellung eines<br />
Zeitplans sehr hilfreich, sowie Ausstellerlisten<br />
und Messepläne, mit Hilfe<br />
derer die Interessierten bei einer großen<br />
Anzahl von Unternehmen den<br />
Überblick behalten. Diese werden<br />
üblicherweise von der Messeorganisation<br />
online zur Verfügung gestellt<br />
und/oder am Messetag unter den Besucher/inne/n<br />
verteilt.<br />
Am Messetag<br />
Beim Besuch der Jobmesse selbst<br />
sollte speziell auf ein gepflegtes Erscheinungsbild<br />
und ein professionelles<br />
Auftreten geachtet werden. Die<br />
diesbezüglichen Empfehlungen sind –<br />
wie auch für Bewerbungsgespräche –<br />
branchenabhängig. Unternehmensberatungen<br />
beispielsweise erwarten in<br />
den meisten Fällen Business-Kleidung<br />
(Anzug, Kostüm). In jedem Fall sollte<br />
die Kleidung aber gepflegt, sauber<br />
und ordentlich sein (dunkle Hose,<br />
Hemd, Bluse, ordentliche Frisur, keine<br />
Turnschuhe).<br />
Wenn man in das Gespräch mit einem/<br />
einer Unternehmensvertreter/in tritt,<br />
sollte man dies alleine tun und dabei<br />
besonders auf eine höfliche und freundliche<br />
Begrüßung achten. Für den Ge-<br />
sprächseinstieg eignet sich ein positives<br />
Eingangsstatement, in dem sich<br />
die/der Interessent/in vorstellt, ihre/<br />
seine Studienrichtung angibt und ihr/<br />
sein Interesse am jeweiligen Unternehmen<br />
unterstreicht:<br />
• Guten Tag mein Name ist …, ich bin<br />
im Endstadium meines Studiums und<br />
überlege in Ihrem Unternehmen eine<br />
berufliche Laufbahn zu starten…<br />
• Ich habe mich immer schon für…<br />
interessiert und mich auch dahingehend<br />
ganz speziell ausgebildet…<br />
• …da Sie ein Unternehmen dieser<br />
Branche sind, möchte ich Sie fragen,<br />
welche Laufbahn in Ihrem Unternehmen<br />
typisch ist…<br />
Idealerweise sollten Stärken und Fähigkeiten<br />
bereits im Vorhinein klar sein,<br />
und Fragen vorbereitet werden, die mit<br />
Vertreter/inne/n des jeweiligen Unternehmens<br />
geklärt werden sollen. Diese<br />
können sich beziehen auf:<br />
• Anforderungskriterien<br />
• Idealer Bewerbungs-, Eintrittszeitpunkt<br />
• Aufnahmeverfahren<br />
• Ablauf des Einstiegs im Unternehmen<br />
• Entwicklungsmöglichkeiten<br />
Zu einem professionellen Auftreten<br />
zählen auch vollständige Bewerbungsunterlagen<br />
(Lebenslauf, Visitenkarte,<br />
Motivationsschreiben, Zeugnisse), die<br />
Sie am besten in gebundener Form<br />
bzw. in einer Bewerbungsmappe mitnehmen.<br />
So kann die Bewerbung den<br />
Unternehmensvertreter/inne/n auch<br />
persönlich im Laufe des Gesprächs<br />
übergeben werden.<br />
Wer unsicher ist, ob seine Bewerbungsunterlagen<br />
den Anforderungen<br />
genügen, oder ob sich daraus noch<br />
mehr machen ließe, dem stehen die<br />
Expert/inn/en vom <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong><br />
professionell und unkompliziert mit<br />
Rat und Tat zur Seite.<br />
Nachbereitung<br />
In einer gezielten Nachbereitung können<br />
die gesammelten Informationen<br />
zusammengefasst und auf diese<br />
Weise der Eindruck von den jeweiligen<br />
Unternehmen abgerundet werden.<br />
Wenn konkrete Vereinbarungen<br />
mit den Firmenvertreter/inne/n getroffen<br />
wurden (z. B. telefonisches<br />
Nachfassen, Versand der Bewerbungsunterlagen,<br />
etc.), sollten diese auf<br />
jeden Fall eingehalten werden.<br />
Wenn Sie also die Chance nutzen, sich<br />
auf einer Jobmesse bestens vorbereitet<br />
und interessiert den Unternehmen<br />
zu präsentieren, steht einem<br />
guten Job nicht mehr viel im Wege!<br />
Besuchen Sie am 07. April 20<strong>11</strong> die <strong>TU</strong>day<strong>11</strong> – Die Jobmesse der <strong>TU</strong> Wien – und<br />
knüpfen Sie erste Kontakte mit Vertreter/inne/n von knapp 90 Unternehmen. Im<br />
Jahr <strong>2010</strong> wurden rund 230 Stellenausschreibungen auf unseren Jobwalls veröffentlicht,<br />
8 Firmenpräsentationen durchgeführt sowie zahlreiche Bühnentalks<br />
veranstaltet. Das umfangreiche Rahmenprogramm bietet Ihnen die Gelegenheit,<br />
Unternehmensvertreter/innen persönlich kennenzulernen, erste wertvolle Kontakte<br />
zu knüpfen sowie Detailinformationen zu den jeweiligen Firmen zu erhalten.<br />
<strong>TU</strong>day<strong>11</strong> – Die Jobmesse der <strong>TU</strong> Wien<br />
07. April 20<strong>11</strong> | Freihaus der <strong>TU</strong> Wien | www.tuday.at<br />
48 Jobmessen <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Jobmessen 4<br />
Tipp<br />
Besuchen Sie die Jobmesse der <strong>TU</strong> Wien
50<br />
VERBUND – Österreichs<br />
führendes Stromunternehmen<br />
Energie verbindet die Zukunft mit individuellen Karrieren<br />
Fiona Coleman als Leiterin Recruiting<br />
und Personalmarketing von VERBUND<br />
spricht über die Voraussetzungen,<br />
die Bewerberinnen und Bewerber bei<br />
VERBUND mitbringen sollten.<br />
Für uns bei VERBUND ist technisches<br />
Wissen alleine nicht ausreichend. Wer<br />
neue Wege mit uns beschreiten will, für<br />
den stehen auch ein wirtschaftliches<br />
Grundverständnis, Teamfähigkeit und<br />
Kenntnisse im Projektmanagement im<br />
Vordergrund. Im Bewerbungsprozess<br />
achten wir neben der fachlichen Kompetenz<br />
auf ein gewisses Interesse an<br />
der Energiewirtschaft. Gute Zeugnisse<br />
und einschlägige Praktika zählen<br />
ebenfalls zu den Grundvoraussetzungen.<br />
Eine umfangreiche, einschlägige<br />
Praxiserfahrung ist natürlich immer<br />
von Vorteil, aber wichtig für uns sind<br />
insbesondere Teamfähigkeit und ein<br />
branchenübergreifendes Denken und<br />
Handeln. Das hilft bei der Selbstorganisation<br />
und unterstützt das selbständige<br />
Arbeiten, das wir bei VERBUND<br />
forcieren.<br />
Teamarbeit steht im Mittelpunkt<br />
Wir legen bei neuen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern im Bewerbungsprozess<br />
unser Augenmerk darauf, dass<br />
sie ins Team passen, deshalb sind<br />
uns exzellente <strong>Soft</strong>-<strong>Skills</strong>, eine hohe<br />
Einsatzbereitschaft und Kommunikationsfreudigkeit<br />
sehr wichtig. Eigeninitiative<br />
und Mut zur Herausforderung<br />
sind natürlich auch ein Muss, um<br />
im Team erfolgreich zu sein.<br />
International aktiv mit internationalen<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern<br />
Durch unsere internationale Ausrichtung<br />
ist Englisch eine Grundvoraussetzung<br />
– auch andere Fremdsprachen<br />
sind von Vorteil, vorzugsweise<br />
Französisch, Italienisch und Türkisch.<br />
Das interkulturelle Verständnis und<br />
die Bereitschaft für Auslandsengagements<br />
sind für uns in diesem Zusammenhang<br />
besonders wichtig. Sich<br />
in andere Kulturen und Denkweisen<br />
hineinversetzen zu können – das ist<br />
zum Beispiel bedeutend, wenn man<br />
Akzeptanz für schwierige Projekte<br />
schaffen muss.<br />
Technische Absolventinnen und<br />
Absolventen gesucht<br />
VERBUND ist ein Stromkonzern mit<br />
einem breiten technischen Portfolio.<br />
Wir suchen daher laufend Absolventinnen<br />
und Absolventen der Studienzweige<br />
Elektrotechnik, Maschinenbau,<br />
Bauingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
Mathematik, Wasserwirtschaft<br />
und Kulturtechnik. Wir bieten<br />
unseren neuen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern eine sehr gute Konzern-<br />
vernetzung mit einem hevorragenden<br />
Wissensaustausch. Nicht zuletzt<br />
pflegen wir eine flache Hierarchie<br />
im Unternehmen. Unser Ziel<br />
ist es auch, noch mehr Frauen für die<br />
Technik zu begeistern. Wir fördern<br />
mit einem Frauenstipendium an der<br />
<strong>TU</strong> Wien jedes Jahr Studentinnen,<br />
am alljährlichen Töchtertag in Wien<br />
nehmen wir regelmäßig teil und versuchen,<br />
durch Workshops und Exkursionen<br />
bereits den jungen Mädchen<br />
technische Berufe näher zu bringen.<br />
Schlüsselkompetenz „Aus- und<br />
Weiterbildung“<br />
VERBUND ist österreichweit sicher<br />
eines der Unternehmen mit der umfassendsten<br />
Aus- und Weiterbildungskompetenz.<br />
Wir bieten allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern individuelle<br />
Entwicklungsmöglichkeiten und interessante<br />
Zukunftschancen – unter anderem<br />
ein eigenes Meisterprogramm,<br />
Programme für neue Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sowie Führungskräfte-<br />
Entwicklungsprogramme – an.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.karriere.verbund.at.<br />
VERBUND – führendes Stromunternehmen Österreichs international aktiv<br />
VERBUND ist Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der<br />
größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa. Schon jetzt liegt der<br />
VERBUND mit einem Wasserkraftanteil von 90 % im europäischen Vergleich<br />
bei erneuerbarer Stromerzeugung weit vorne. Mit dem Erwerb von<br />
13 Laufkraftwerken am bayerischen Inn im Jahr 2009 rückte VERBUND<br />
seinem Ziel, eine Spitzenposition unter den europäischen Wasserkrafterzeugern<br />
einzunehmen, einen großen Schritt näher. Der Konzern ist auf allen<br />
Strom-Wertschöpfungsstufen wie Erzeugung, Übertragung, Verteilung<br />
(nur Türkei), Handel und Vertrieb tätig. Neben dem Heimmarkt Österreich<br />
konzentriert sich VERBUND auf Deutschland sowie auf seine Beteiligungen<br />
in Frankreich, Italien und der Türkei. 2009 erzielte VERBUND mit rund<br />
2.800 Mitarbeitern das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte:<br />
Umsatz von 3,5 Mrd. Euro, operatives Ergebnis von rund 1 Mrd. Euro.<br />
Im neuen Jahrtausend hat der Konzern seinen Erfolgskurs eindrucksvoll<br />
fortgesetzt. Binnen weniger Jahre gelang die Verdopplung des Stromabsatzes<br />
und der Umsatzerlöse. VERBUND wurde 1947 gegründet und ist seit<br />
1988 an der Börse, 51 % der Aktien sind im Besitz der Republik Österreich.<br />
Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
52<br />
Arbeitgeber ÖBB – Techniker/innen am Zug!<br />
Die ÖBB sind eines<br />
der größten Unternehmen<br />
Österreichs,<br />
der Mobilitätsanbieter<br />
Nummer eins<br />
und damit auch<br />
attraktiver Arbeit-<br />
geber, der in vielen spannenden Bereichen<br />
Arbeit anbietet. Gerade für<br />
Absolvent/innen der Technischen Universitäten<br />
haben die ÖBB viele interessante<br />
Jobs zu bieten. Vor allem Abgänger/innen<br />
der Studienrichtungen<br />
Bauingenieurwesen, Elektrotechnik,<br />
Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen<br />
– Maschinenbau, Architektur<br />
sowie Informatik sind bei uns immer<br />
sehr gefragt. Denn wie kaum ein anderes<br />
Unternehmen realisieren die ÖBB<br />
Großbauprojekte, wie etwa den Hauptbahnhof<br />
Wien oder den Ausbau der<br />
Westbahn, bei denen das Spezialwissen<br />
vieler Techniker/innen gebraucht<br />
wird. Und wer bei den ÖBB seine Sache<br />
gut macht – kann oftmals schon sehr<br />
bald viel Verantwortung übernehmen,<br />
etwa als Projektkoordinator/in, Bauleiter/in<br />
oder Baumanager/in.<br />
Aber schon während des Studiums gibt<br />
es die Chance den ÖBB-Konzern als<br />
attraktiven Arbeitgeber und in seiner<br />
Vielfalt kennen zu lernen. Im Rahmen<br />
des High Potential Programms <strong>TU</strong>the<br />
TOP etwa erhalten Student/innen der<br />
<strong>TU</strong> Wien ein Jahr lang genauen Einblick<br />
in das Unternehmen ÖBB. Sie bekommen<br />
Gelegenheit, mit Führungskräften<br />
höchster Ebene Gespräche zu führen<br />
und einige Bauprojekte zu besichtigen.<br />
Bereits zum zweiten Mal sind die ÖBB<br />
Kooperationspartner der <strong>TU</strong> Wien und<br />
wir freuen uns schon auf die handverlesene<br />
Schar von Student/innen, die ab<br />
Herbst wieder bei uns sein werden.<br />
Mein Tipp: Wenn Sie Interesse an einer<br />
Stelle im ÖBB-Konzern haben, sollten<br />
Sie regelmäßig das Karriereportal auf<br />
unserer Website besuchen. Dort stellen<br />
wir laufend die neuesten Jobangebote<br />
bereit. Unter www.oebb.at/jobs und<br />
speziell unter www.oebb.at/jobboerse<br />
finden alle Jobsuchenden die aktuellen,<br />
ausgeschriebenen Stellen bei den<br />
ÖBB. Es lohnt sich jedenfalls, einen<br />
Blick darauf zu werfen, denn ein Job<br />
Gastkommentar von Mag. Christian Kern, CEO der ÖBB-Holding AG<br />
Wenn man nicht weiß, was man sucht, kann man auch nicht das Richtige finden. Dies trifft ebenso auf den<br />
richtigen Job zu. Viele Bewerber/innen haben das Problem, dass ein klares Bild über den zukünftigen Tätig-<br />
keits- oder Funktionsbereich fehlt.<br />
im ÖBB-Konzern bedeutet herausfordernde,<br />
spannende und vielfältige Aufgaben<br />
sowie gute Aufstiegs- und Karrierechancen!<br />
Die Mobilitätsbranche hat Zukunft und<br />
die Investitionen in die Bahninfrastruktur<br />
haben hohe volkswirtschaftliche<br />
Relevanz, wie erst kürzlich Studien von<br />
IHS, WIFO und Joanneum Research<br />
belegten. Zukünftig wird der öffentliche<br />
Verkehr, und speziell die Bahn als<br />
ökonomischer und effizienter Verkehrsträger<br />
noch mehr an Bedeutung gewinnen.<br />
Für die Mitarbeiter/innen der<br />
ÖBB ergeben sich daraus herausfordernde<br />
Berufsbilder in einer klaren<br />
Wachstumsbranche. Bereits jetzt sorgen<br />
rund 45.000 einsatzbereite Mitarbeiter/innen<br />
dafür, dass jährlich etwa 453<br />
Mio. Fahrgäste und 120,3 Mio. Tonnen<br />
Güter transportiert werden. Um alle<br />
unsere Ziele zu erreichen und für die<br />
Zukunft noch besser gerüstet zu sein,<br />
brauchen wir jedenfalls engagierte<br />
Mitarbeiter/innen, die den Willen und<br />
Ehrgeiz haben, die Zukunft der Bahn<br />
positiv mit zu gestalten.<br />
Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
54<br />
WIEN ENERGIE Wienstrom –<br />
Den Innovationen gehört die Zukunft<br />
Foto: Wienstrom GmbH<br />
Das Stipendium für das Telekom-Projekt<br />
von Wien Energie Wienstrom in<br />
der Höhe von EUR 5.500,-- wurde kürzlich<br />
an eine <strong>TU</strong>-Absolventin vergeben.<br />
Mit „Technik“ bzw. dem Telekom-Projekt<br />
verbindet man „Innovation“. Wie<br />
wichtig ist das Thema für Wien Energie<br />
Wienstrom bzw. generell für Wien<br />
Energie aktuell und künftig? Welche<br />
Maßnahmen setzt das Unternehmen<br />
für ein nachhaltiges Innovationsmanagement?<br />
Die Themen Innovation, ständige Verbesserung<br />
und Weiterentwicklung haben<br />
bei uns im Unternehmen einen hohen<br />
Stellenwert. Energie und Telekommunikation<br />
sind mit Sicherheit die Branchen<br />
der Zukunft.<br />
Die Telekommunikation ist aus unserer<br />
Informationsgesellschaft nicht mehr weg<br />
zu denken und muss von Tag zu Tag<br />
mehr leisten. Die Energiebranche steht<br />
vor den großen Herausforderungen<br />
Klimawandel, Verknappung fossiler<br />
Ressourcen usw.<br />
Wir begegnen diesen Entwicklungen mit<br />
Kreativität und Veränderungsbereitschaft.<br />
Und die Summe aus Kreativität und Veränderung<br />
ist bekanntlich Innovation.<br />
Wir fördern daher immer wieder junge<br />
Menschen, die die Zukunft dieser<br />
Branche massiv mitgestalten möchten.<br />
Sie waren als selbständige Beraterin für<br />
Energiemanagement aber auch in Ihren<br />
Tätigkeiten bei Wienstrom ständig mit<br />
neuen Projekten konfrontiert. Welche<br />
wertvollen Erfahrungen nehmen Sie aus<br />
diesen Projekten mit?<br />
Da gab es sehr viele. Ich kann gar nicht<br />
sagen, welches Projekt am spannendsten<br />
war. Was ich über die Zeit gelernt<br />
Gastkommentar Wien Energie Wienstrom<br />
Susanna Zapreva-Hennerbichler (37) ist Absolventin der Elektrotechnik des Studienzweigs<br />
Energie- und Antriebstechnik und Geschäftsführerin von Wien Energie<br />
Wienstrom. Als erste Frau an der Spitze eines der größten Energieversorgungsunternehmen<br />
Österreichs vergab sie jüngst ein Stipendium für ein zukunftsweisendes<br />
Telekom-Projekt an eine junge, aufstrebende Dissertantin der Technischen Universität.<br />
Im Interview gibt sie Einblicke in das Projekt und ihren Zugang zu einem nachhaltigen<br />
Innovationsmanagement.<br />
Foto: Wienstrom GmbH<br />
habe ist, dass ich etwas erst dann gerne<br />
mache, wenn ich es auch wirklich<br />
verstehe. Deshalb geben wir Studierenden<br />
die Möglichkeit, in Projekten Praxiserfahrung<br />
zu sammeln.<br />
In einem Interview erwähnten Sie einmal,<br />
dass Sie mit 18 sehr idealistisch<br />
waren und die Energieprobleme der<br />
ganzen Welt lösen wollten. Wie stehen<br />
Sie heute dazu? Bestimmt Idealismus<br />
oder Realismus Ihren Arbeitsalltag?<br />
Ich versuche mir meinen Idealismus zu<br />
bewahren. Idealismus und Realismus<br />
können durchaus Hand in Hand gehen.<br />
Welchen Beitrag leistet Wien Energie<br />
Wienstrom zur Lösung der Energieprobleme?<br />
Wir setzen auf drei Schwerpunkte:<br />
Energieeffizienz, erneuerbare Energien<br />
und E-Mobilität. Damit leisten wir einen<br />
wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz<br />
und investieren in die Zukunft unserer<br />
Kundinnen und Kunden.<br />
WIENSTROM -<br />
Zahlen und Daten<br />
2008/2009<br />
• Umsatz in Mio. EUR 8 4<br />
• Stromerzeugung in GWh 6.174<br />
• Personalstand 2. 70<br />
Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
56<br />
1 Eins weiß ich. Die Allianz bietet IT-Karrieren.<br />
Gharbi Taoufik-Naceur<br />
ABS Core Claims CS<br />
Während meines Informatik-Studiums<br />
an der <strong>TU</strong> Wien hatte ich bereits die<br />
ersten Kontakte zur Arbeitswelt. Daher<br />
war der Umstieg von der Uni ins Ar-<br />
Lukas Tischler<br />
Anwendungsentwicklung CS Produkte<br />
beitsleben für mich ein fließender.<br />
Schon während des Studiums war es<br />
mein Ziel, einmal als Consultant tätig<br />
zu sein. Dieses Ziel habe ich erreicht –<br />
und zwar bei der Allianz.<br />
In der Allianz habe ich die Möglichkeit<br />
in einem internationalen Umfeld<br />
zu arbeiten und mein Wissen, meine<br />
Kompetenz und meine Qualifikationen<br />
unter Beweis zu stellen.<br />
Als Consultant arbeite ich sehr eng mit<br />
dem Kunden zusammen, um Lösungen<br />
für seine Probleme zu finden. Das geschieht<br />
entweder hier in Wien oder vor<br />
Ort beim Kunden (z. B. in Deutschland).<br />
Neben meinen technischen Fähigkeiten<br />
(wie Java-, Design- und Architektur<br />
Know-how) brauche ich als Consultant<br />
auch herausragende soziale Kompetenz,<br />
da ich mich immer wieder auf<br />
meine Kunden und ihre ganz unterschiedlichen<br />
Sichtweisen einstellen muss,<br />
um erfolgreich sein zu können. Da freut<br />
Als ich mich vor rund einem Jahr bei<br />
der Allianz Elementar beworben habe,<br />
war ich sehr neugierig, was man als Informatiker<br />
in diesem Bereich alles machen<br />
kann. Das bisher Einzige, was ich mit<br />
Versicherungen verband, waren meine leider<br />
schlechten Erfahrungen als Kunde.<br />
Als Absolvent der medizinischen Informatik<br />
an der <strong>TU</strong> Wien hatte die Stellenbeschreibung<br />
zwar wenig mit meinem<br />
Bachelorstudium zu tun, es klang jedoch<br />
interessant und deshalb habe ich mich<br />
hier beworben. Die vorausgesetzten,<br />
nötigen Kenntnisse habe ich mir im<br />
Laufe meines Studiums und durch privates<br />
Interesse angeeignet.<br />
Natürlich bedarf es zu Beginn einer gewissen<br />
Lernbereitschaft und Geduld, bis<br />
man sich in die Materie eingearbeitet<br />
Gastkommentar Allianz<br />
es mich dann besonders, wenn mich<br />
die Kunden nach erledigter Arbeit zum<br />
Essen oder Volleyball-Spielen einladen.<br />
Das Allianz Business System – das ist<br />
die <strong>Soft</strong>ware-Lösung, für die ich Consultant<br />
und auch Developer bin – ist<br />
ein spartenübergreifendes Geschäftsfall-<br />
Bearbeitungs-System. Es ist eine plattformübergreifende<br />
Anwendung mit zahlreichen<br />
Komponenten, das international<br />
erfolgreich im Einsatz ist. Es basiert<br />
auf den modernsten Java Technologien<br />
unter Verwendung von objektorientiertem<br />
Design, Modellierungsmethoden<br />
und Design Patterns.<br />
An der Allianz als Arbeitgeber schätze<br />
ich vor allem meine überaus kompetenten<br />
Kollegen, das von Wertschätzung<br />
und Anerkennung geprägte Arbeitsklima<br />
und den internationalen guten Ruf.<br />
Freie Zeiteinteilung sowie die Business<br />
Lounge mit sehr gutem Essen gehören<br />
in der Allianz zum Alltag.<br />
hat. Dank meiner Arbeitskollegen konnte<br />
ich mich aber recht schnell in die Welt<br />
des Allianz-Frameworks einarbeiten.<br />
In meiner Abteilung, welche für die Entwicklung<br />
in Österreich zuständig ist,<br />
haben wir die Aufgabe, neue Produkte<br />
zu implementieren und unsere Business<br />
<strong>Soft</strong>ware laufend zu verbessern. Im<br />
Moment arbeite ich an einem Projekt,<br />
welches für eine Landesversicherung<br />
durchgeführt wird. Die Allianz Elementar<br />
fungiert dabei als IT-Service Provider.<br />
Erfolgreich abgeschlossene Projekte sind<br />
selbstverständlich ein guter Grund<br />
ordentlich zu feiern: Immer wieder<br />
werden kleinere und größere Feiern<br />
organisiert, welche durchaus sehr fröhlich<br />
und ausgelassen ausfallen können.<br />
Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
58<br />
Technische Universität Wien:<br />
Wissenschaftliche Karriere mit Idealismus –<br />
die <strong>TU</strong> Wien als Arbeitgeber Gastkommentar <strong>TU</strong> Wien<br />
Bildungseinrichtung und/oder Arbeitgeber? Nach Studienabschluss erwarten die AbsolventInnen der <strong>TU</strong> Wien<br />
nicht nur spannende Einstiegsmöglichkeiten in der Privatwirtschaft, auch an der Technischen Universität selbst<br />
bieten sich attraktive Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten. Über wissenschaftliche Karrieren im Allgemeinen und<br />
an der <strong>TU</strong> Wien im Speziellen spricht O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Sabine Seidler, Vizerektorin für Forschung, im<br />
Interview mit Mag. Daniela Haiden, Bereichsleiterin Recruiting am <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>.<br />
Frau VR Seidler, die<br />
Wirtschaft beklagt<br />
laufend den eklatanten<br />
Mangel an<br />
TechnikerInnen.<br />
Wie sieht es bei der<br />
<strong>TU</strong> Wien als Arbeitgeber<br />
aus, hat<br />
die universitäre<br />
Forschung Nachwuchssorgen?<br />
Ebenso wie die Industrie sind wir<br />
ständig auf der Suche nach der/dem<br />
richtigen MitarbeiterIn. Ich würde unsere<br />
Situation jedoch nicht unbedingt<br />
mit dem Begriff „Nachwuchssorgen“<br />
umschreiben. In den letzten Jahren<br />
hat die Anzahl der wissenschaftlichen<br />
MitarbeiterInnen an der <strong>TU</strong> kontinuierlich<br />
zugenommen, seit dem Jahr 2007<br />
um 2<strong>11</strong>. Man muss jedoch die Situation<br />
differenzierter betrachten. Der Einstieg<br />
in eine wissenschaftliche Karriere, das<br />
Doktorat, hat in den einzelnen Fachrichtungen<br />
eine sehr unterschiedliche<br />
Bedeutung. Während in den naturwissenschaftlichen<br />
Disziplinen das<br />
Doktorat auch heute noch, unabhängig<br />
von der weiteren Karriere, häufig<br />
als ideale Voraussetzung für das<br />
Berufsleben gilt, ist dessen Stellenwert<br />
in den ingenieurwissenschaftlichen<br />
Disziplinen deutlich geringer. Daraus<br />
ergeben sich unterschiedliche Voraussetzungen<br />
für die weitere Entwicklung<br />
wissenschaftlichen Nachwuchses.<br />
Dazu kommt, dass die Attraktivität von<br />
Arbeitsplätzen in der universitären<br />
Forschung nicht mit der im Unternehmen<br />
vergleichbar ist.<br />
Für Unternehmen ist es immer wichtig<br />
den „Right Potential“ zu finden. Welche<br />
Eigenschaften sollte eine junge<br />
Absolventin/ein junger Absolvent mitbringen,<br />
um für eine wissenschaftliche<br />
Karriere gerüstet zu sein?<br />
Ich denke, hier sind die Unterschiede<br />
nicht so groß. Wir benötigen kreative<br />
Köpfe, die in der Lage sind, wissenschaftliche<br />
Aufgabenstellungen zu<br />
lösen. Dazu benötigt man zu allererst<br />
Interesse am Fachgebiet, aber<br />
auch eine solide theoretische Basis,<br />
Ausdauer, Neugier, Zielstrebigkeit,<br />
Selbstständigkeit und eine gehörige<br />
Portion Idealismus. Darüber hinaus<br />
sollte man auch Freude daran haben,<br />
sein Wissen weiterzugeben.<br />
Wenn ich mich für eine Karriere als<br />
WissenschaftlerIn an der <strong>TU</strong> Wien interessiere,<br />
wie sieht der Bewerbungs-<br />
prozess aus? Was sind die Besonderheiten<br />
und Herausforderungen dieses<br />
Karriereweges?<br />
Eine wissenschaftliche Karriere kann auf<br />
sehr unterschiedliche Art und Weise beginnen,<br />
z.B. über frühzeitige Kontakte zur<br />
Arbeitsgruppe z.B. als TutorIn oder als<br />
StudienassistentIn. Die Diplomarbeitsphase<br />
stellt häufig den ersten „Eignungstest“<br />
für beide Seiten dar. Sind beide<br />
Seiten an einer weiteren Zusammenarbeit<br />
interessiert und Projektmittel vorhanden,<br />
steht dem ersten Karriereschritt<br />
nichts mehr im Wege. Da in Österreich<br />
das Doktorat als Studium und nicht als<br />
Berufseinstieg gilt, ist die Finanzierung<br />
formal unbedeutend. Tatsächlich verschlechtert<br />
eine solche Herangehens-<br />
weise jedoch unsere Wettbewerbssituation<br />
gegenüber der Industrie und ist<br />
nicht zu befürworten. Die klassische Bewerbung<br />
auf eine Stellenausschreibung<br />
ohne vorherige Kontakte ist natürlich<br />
auch möglich. Stellenausschreibungen<br />
finden sich zumindest im Mitteilungsblatt<br />
der <strong>TU</strong>. Der Start in die wissenschaftliche<br />
Karriere erfolgt immer über ein befristetes<br />
Arbeitsverhältnis. Ob sich daraus ein<br />
dauerhaftes ergibt, hängt von vielen Faktoren<br />
ab. Wir erwarten heute eine hohe<br />
Flexibilität, auch in der Wahl des Arbeitsortes.<br />
Nach der Promotion sollte man für<br />
mindestens ein Jahr ins Ausland gehen.<br />
Gibt es so etwas wie eine klassische<br />
Laufbahn in der Forschung und wie<br />
sieht diese aus Ihrer Sicht/aus der Sicht<br />
der <strong>TU</strong> Wien idealerweise aus?<br />
Der konventionelle Weg Promotion –<br />
Habilitation – Berufung und das alles in<br />
einem Haus stellt heute eher die Ausnahme<br />
dar, deshalb kann ich Ihre Frage<br />
nur mit „nein“ beantworten.<br />
Was möchten Sie unseren Leser/inne/n,<br />
die eine wissenschaftliche Karriere in<br />
Erwägung ziehen, als Tipp mit auf den<br />
Weg geben?<br />
Informieren sie sich rechtzeitig bei den<br />
MitarbeiterInnen des Fachgebietes<br />
Ihrer Wahl über die Möglichkeiten.<br />
Die Gruppen sind international gut<br />
vernetzt und wissen häufig auch, ob<br />
an vergleichbaren Einrichtungen im<br />
In- und Ausland wissenschaftliche<br />
MitarbeiterInnen gesucht werden.<br />
Machen Sie auf sich aufmerksam!<br />
Zeigen Sie, was sie können!<br />
Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>
Jeder Erfolg hat seinen Anfang<br />
– die neuen Einstiegsmöglichkeiten<br />
bei Bosch!<br />
“Made by Bosch“ steht für erstklassige<br />
Qualität eines Global Players – bei Produkten<br />
und Dienstleistungen<br />
ebenso wie in<br />
Sachen Karriere-Einstieg.<br />
Um auch zukünftig<br />
international zur<br />
Weltspitze zu gehören,<br />
ist die Gewinnung der<br />
„Right Potentials“ der Schlüssel zum Erfolg.<br />
„Die Robert Bosch AG entwickelte<br />
zwei Einsteigerprogramme, um Bachelor-<br />
und Masterabsolvent/innen eine attraktive<br />
Möglichkeit zu bieten, in unserem<br />
Unternehmen Fuß zu fassen“, erklärt Frau<br />
Mag. Alexandra Bichlmayer, Ansprechpartnerin<br />
für Einsteigerprogramme der<br />
Bosch-Gruppe in Österreich.<br />
PreMaster Programm –<br />
Theorie und Praxis verknüpfen<br />
Während des zweistufigen Qualifizierungsprogramms,<br />
bestehend aus Unter<br />
Gastkommentar Robert Bosch AG<br />
nehmens und Masterphase, erwerben<br />
die Bachelorabsolvent/innen Berufserfahrung<br />
und werden gezielt auf das Masterstudium<br />
vorbereitet. Die Unternehmensphase<br />
von max. 12 Monaten ist nach<br />
eigenen Interessen und Stärken gestaltbar,<br />
wobei ein integratives Job-Konzept<br />
bestehend aus Projektaufgaben kombiniert<br />
mit den Herausforderungen des<br />
Tagesgeschäfts geboten wird. „Es ist uns<br />
wichtig, den Teilnehmer/innen die Möglichkeit<br />
zu bieten, in 2 bis 3 thematisch<br />
angrenzenden Abteilungen mitzuarbeiten,<br />
um so ein bereichsübergreifendes,<br />
unternehmerisches Denken entwickeln<br />
zu können“, erläutert Frau Bichlmayer.<br />
Während des Masterstudiums absolvieren<br />
die Teilnehmer/innen weitere Praxis-<br />
tätigkeiten bei Bosch. Über das gesamte<br />
Programm hinweg wird man sowohl von<br />
der zuständigen Ankerabteilung als auch<br />
von einem persönlichen Mentor betreut.<br />
Abgerundet wird das Programm<br />
durch Persönlichkeits und Fachtrainings<br />
für die Teilnehmer/innen.<br />
Junior Managers Program – das<br />
Führungskräftenachwuchsprogramm<br />
bei Bosch<br />
Das konzernweit standardisierte Junior<br />
Managers Program setzt höchste Maßstäbe<br />
für die Entwicklung und Ausbildung<br />
der künftigen Führungskräfte.<br />
Das 18 bis 24monatige Programm ist<br />
flexibel gestaltbar und ermöglicht eine<br />
durchdachte und geplante nationale als<br />
auch internationale Karriere innerhalb der<br />
weltweit agierenden Bosch-Gruppe. Von<br />
Anfang an werden die Masterabsolvent/<br />
innen in Aufgaben des Tagesgeschäfts<br />
als auch in interessante Projekte eingebunden.<br />
Die optimale Vorbereitung für<br />
die künftige Führungsaufgabe wird durch<br />
Weiterbildungsmaßnahmen, persönliches<br />
Mentoring aus der Führungsebene<br />
und einen verpflichtenden Auslandsaufenthalt<br />
komplettiert. „Der Wille,<br />
hohe Leistung zu erbringen, Verantwortung<br />
als auch Führungsaufgaben übernehmen<br />
zu wollen, ist Grundvoraussetzung<br />
für die Teilnahme am JMP!“<br />
ergänzt Frau Bichlmayer.<br />
Erfahren Sie mehr unter<br />
www.bosch-career.at.<br />
Kontakt:<br />
alexandra.bichlmayer@at.bosch.com<br />
MENSCHEN BEWEGEN REHAU<br />
Gastkommentar von DI Leopold Baumgartner, REHAU<br />
DI Leopold Baumgartner (32), Absolvent der Technischen Universität Wien, Studienrichtung Wirtschaftsingenieurwesen/Maschinenbau,<br />
ist seit 2004 bei REHAU GmbH im Headquarters für die Region Südosteuropa tätig.<br />
Neben seinem Studium in Wien hat er ein Postgraduate Studium für Engineering Management an der University<br />
of Colorado at Boulder absolviert.<br />
Meine ersten beruflichen<br />
Schritte bei<br />
REHAU führten mich<br />
als Assistent der<br />
Werkleitung in unser<br />
österreichisches<br />
Produktionswerk<br />
nach Neulengbach. Nach einer intensiven<br />
Einarbeitungsphase bildete die<br />
technische und logistische Optimierung<br />
definierter Prozessabläufe den Schwerpunkt.<br />
Dies war sehr spannend, da ich<br />
mich während meines Studiums mit dem<br />
Thema betriebswirtschaftliche Optimierung<br />
und Prozessmanagement schwerpunktmäßig<br />
beschäftigt habe und dies<br />
nun in die Praxis umsetzen konnte.<br />
Nach kurzer Zeit wurde mir angeboten,<br />
nachdem REHAU meine große Affinität<br />
zu wirtschaftlicher Denkweise und<br />
meine Kundennähe erkannte, das Key<br />
Account Management für den Bereich<br />
kommerzielles Kühlen und Gefrieren in<br />
Österreich zu übernehmen. Schwerpunktthemen<br />
waren neue Produktakquisition,<br />
FactBox<br />
Als Premiummarke für polymerbasierte<br />
Lösungen ist REHAU in den<br />
Bereichen Bau, Automotive und Industrie<br />
international führend. Mit der<br />
Innovationskraft sowie Branchen übergreifenden<br />
Aufstellung und der daraus<br />
resultierenden Synergieeffizienz ist<br />
REHAU als modern und professionell<br />
gesteuertes Familienunternehmen in<br />
der Kunststoffindustrie einmalig. Rund<br />
15.000 Mitarbeiter, an über 170<br />
Standorten weltweit, führen das Unternehmen<br />
zu seinem Erfolg.<br />
www.rehau.com<br />
die Begleitung des Produktentwicklungsprozesses<br />
und weiterhin die kontinuierliche<br />
Verbesserung unserer Geschäftsprozesse.<br />
Durch mein Interesse an frem-<br />
den Kulturen und intensive Einarbeitung<br />
in oben genannten Bereich wurde ich<br />
nach zwei Jahren zum Business Team<br />
Leiter für die gesamte Region ernannt.<br />
Nach weiteren zwei Jahren und intensiver<br />
Begleitung durch das interne<br />
Führungskräfteprogramm habe ich die<br />
Chance bekommen, als Business Unit<br />
Leiter für den Bereich Industrial Solutions,<br />
eine Abteilung zu leiten. Diese<br />
Aufgabe, ein multinationales eng vernetztes<br />
Team zu leiten, bietet mir neben<br />
Strategieentwicklung, internationaler<br />
Kundenbetreuung, Budgetierung etc.<br />
noch mehr die Möglichkeit, das Unternehmen<br />
REHAU als Ganzes zu betrachten<br />
und kontinuierlich am Unternehmensziel<br />
zu arbeiten.<br />
Meine Erfahrungen haben mich gelehrt,<br />
dass die Kombination aus Wirtschaft<br />
und Technik den Blick schärfen. Durch<br />
eigenständiges Arbeiten und Vertrauen<br />
in seine MitarbeiterInnen bietet REHAU<br />
ein Klima, das der fachlichen und persönlichen<br />
Entwicklung seiner MitarbeiterInnen<br />
sehr entgegenkommt. Das Er-<br />
kennen von Interessen und Potentialen,<br />
der Austausch mit Vorgesetzten und ein<br />
breit gefächertes, auf die individuellen<br />
Bedürfnisse zugeschnittenes, Schulungsprogramm<br />
haben mich in meinem beruflichen<br />
Alltag besonders unterstützt.<br />
Jungen AbsolventInnen rate ich, bereits<br />
im Laufe ihres Studiums ihren Neigungen<br />
entsprechende Praktika zu absolvieren<br />
und Projektarbeiten zu übernehmen.<br />
Auslandsaufenthalte akademischer oder<br />
beruflicher Natur weiten nicht nur die<br />
fachliche Qualifikation, sondern auch<br />
die soziale Kompetenz. Da die internationale<br />
Vernetzung große Bedeutung<br />
hat, ist es ein Vorteil, weitere Fremdsprachen<br />
zu beherrschen. Bleiben Sie<br />
beim Bewerbungsgespräch authentisch,<br />
bereiten Sie sich gut vor, nicht nur auf<br />
typischen Fragen, die gerne gestellt<br />
werden, sondern überlegen Sie sich v. a.<br />
was Sie gut können und wo Sie hin<br />
möchten. Dann werden Sie die meisten<br />
Fragen im Bewerbungsgespräch<br />
beantworten können. Bedenken Sie,<br />
dass auch Ihr zukünftiger Arbeitgeber<br />
in einer Bewerbungssituation ist.<br />
Stellen Sie viele Fragen, um herauszufinden<br />
ob das Unternehmen zu Ihnen<br />
passt und Ihnen Möglichkeiten bietet<br />
sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln.<br />
Viel Spaß und Erfolg!<br />
60 Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Gastkommentare 61
62<br />
Herausforderung interna-<br />
tionales <strong>Soft</strong>ware Engineering Gastkommentar<br />
Nicht nur Konzerne, sondern auch der<br />
gehobene Mittelstand müssen sich den<br />
Herausforderungen<br />
der Globalisierung stellen.<br />
Bei der Auslagerung<br />
ihrer IT- oder Geschäftsprozesse<br />
wird<br />
unseren Kunden immer<br />
wichtiger, mit Partnern<br />
zusammenzuarbeiten, die diese Service-<br />
Dienstleistungen weltweit garantieren<br />
können. Dabei steht nicht nur das Verlagern<br />
der IT-Dienstleistungen in Niedriglohnländer<br />
im Vordergrund, sondern es<br />
müssen Lösungen gefunden werden,<br />
die den individuellen Kundenbedürfnissen<br />
perfekt entsprechen.<br />
Erfolgsfaktor Rightshore® statt<br />
Offshore<br />
Auf Basis der Kundenanforderungen<br />
stellt Capgemini individuelle Teams zusammen,<br />
deren hochqualifizierte Mitglieder<br />
aus den verschiedensten Destinationen<br />
rund um den Globus rekruitiert<br />
werden, um für jedes Projekt den optimalen<br />
Mix an Fähigkeiten und Technologien<br />
zu gewährleisten. Über unser<br />
Rightshore®-Modell arbeiten Capgemini<br />
Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten<br />
Niederlassungen weltweit in Projektteams<br />
zusammen. Diesem globalen Team<br />
gehören im Bereich des <strong>Soft</strong>ware Engineerings<br />
unter anderem 1.500 hochqualifizierte<br />
Kollegen in Polen und über<br />
25.000 in Indien an.<br />
Dedicated Teams<br />
So arbeiten zum Beispiel spezielle Dedicated<br />
Teams in Indien und Polen ausschließlich<br />
für Capgemini-Projekte im<br />
deutschsprachigen Raum. Dieses Right-<br />
shore®-Modell gewährleistet somit eine<br />
personelle Kontinuität in den Projekten,<br />
sowie ein hohes Qualitätsniveau durch<br />
nachhaltigen Wissensaufbau.<br />
Wo liegt der Vorteil für unsere<br />
Kunden?<br />
Mit dem Rightshore®-Modell implementiert<br />
Capgemini beispielsweise für die<br />
OMV AG ein IT-System zur Verwaltung<br />
von Ölfeldern, Bohrlöchern und seismischen<br />
Daten. Unser Wiener Expertenteam<br />
arbeitet dabei mit Entwicklern,<br />
Business Analysten und IT-Architekten<br />
aus Mumbai eng zusammen, die um die<br />
notwendige Nähe zum Kunden zu gewährleisten,<br />
teilweise vor Ort in Wien<br />
sind. Durch dieses internationale Setting<br />
erhält die OMV AG Zugriff auf unseren<br />
globalen Knowledge-Pool, erhöhte Kostentransparenz<br />
sowie die Sicherheit, mit<br />
einem Umsetzungspartner zusammen<br />
zu arbeiten, der Business und Kultur<br />
wirklich versteht.<br />
DI Bernd Bugelnig<br />
DI Bernd Bugelnig ist bei Capgemini Österreich für den Bereich der Individualsoftwareentwicklung verantwort-<br />
lich. Für <strong>apply</strong>.Ing analysiert der <strong>TU</strong>-Wien Alumnus Erfolgsfaktoren im Bereich des <strong>Soft</strong>ware Engineerings und<br />
erklärt, warum Internationalität für Absolventen der <strong>TU</strong> Wien immer wichtiger wird.<br />
FactBox<br />
Collaborative Business<br />
Experience<br />
Zusammenarbeit ist das zentrale Element<br />
der Capgemini-Philosophie. Wir<br />
binden unsere Kunden von Anfang an<br />
in den Arbeitsprozess und die Projektteams<br />
mit ein. Diese partnerschaftliche<br />
Art der Zusammenarbeit unterscheidet<br />
uns hier fundamental von unseren Mitbewerbern<br />
und stellt nachhaltig den<br />
Erfolg für unsere Kunden sicher.<br />
Ihr Einstieg bei Capgemini<br />
Eine erstklassige akademische Ausbildung,<br />
wie einen Abschluss an der <strong>TU</strong><br />
Wien, sowie eine kunden- und lösungsorientierte<br />
Persönlichkeit setzen wir bei<br />
unseren Bewerbern voraus. Neben sehr<br />
guten Englischkenntnissen ist uns die<br />
Offenheit für die Zusammenarbeit in<br />
interkulturellen Teams wichtig. Schließlich<br />
liegt in der gelungen Zusammenarbeit<br />
mit Kollegen aus allen Teilen der<br />
Welt der Schlüssel zu unserem Erfolg.<br />
Zur Person: DI Bernd Bugelnig studierte Informatik an der <strong>TU</strong> Wien. Er startete 1988<br />
seine berufliche Laufbahn bei Philips Data Systems, Wien. Im Jahre 1991 stieg er bei<br />
Capgemini Consulting in die IT-Beratung ein. Seit Juli 2009 ist DI Bugelnig Mitglied<br />
des Management Boards der Capgemini Consulting Österreich AG und hauptverantwortlich<br />
für den Bereich Individualsoftwareentwicklung und Systemintegration.<br />
Über Capgemini: Capgemini, einer der weltweit führenden Dienstleister für<br />
Management- und IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing, ermöglicht<br />
seinen Kunden den unternehmerischen Wandel durch den Einsatz von<br />
Technologien. Capgemini beschäftigt in mehr als 30 Ländern rund 90.000 Mitarbeiter<br />
und erzielte 2009 einen Umsatz von 8,4 Milliarden Euro. Mehr Informationen<br />
finden Sie unter http://www.at.capgemini.com<br />
Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>