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dung im FM - Der Immobilienbrief

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zur wirtschaftlichen Erfüllung öffentlicher Aufgaben. Dabei<br />

werden die erforderlichen Ressourcen (z.B. Know-how,<br />

Betriebsmittel, Kapital, Personal, etc.) in einen gemeinsamen<br />

Organisationszusammenhang eingestellt und vorhandene<br />

Projektrisiken entsprechend der Risikomanagement-<br />

Kompetenz der Projektpartner angemessen verteilt.“<br />

<strong>Der</strong> Private erhält für die bereitgestellte Immobilie über die<br />

Vertragslaufzeit ein Leistungsentgelt, welches alle erbrachten<br />

Leistungen abdeckt. PPP geht über eine private Vorfinanzierung<br />

hinaus und erbringt der öffentlichen Hand einen<br />

Mehrwert durch eine langfristige Partnerschaft mit einem<br />

privaten Unternehmen, das umfassende gebäudebezogene<br />

Dienstleistungen "aus einer Hand" bereitstellt. Weltweit<br />

wurden PPP-Projekte bereits <strong>im</strong> öffentlichen Hochbau und<br />

zur Realisierung öffentlicher Infrastruktur in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen verwirklicht. Beispielhaft für den<br />

Immobiliensektor seien Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungsgebäude,<br />

genannt.<br />

Lebenszyklusansatz: Die Berücksichtigung aller während<br />

des Lebenszyklus einer Immobilie auftretenden Prozesse,<br />

die von der Planung, über den Bau, die Finanzierung, den<br />

Betrieb und die Bewirtschaftung bis zur Verwertung reichen,<br />

ist die Vorraussetzung für die Erzielung eines opt<strong>im</strong>alen<br />

Ressourceneinsatzes. <strong>Der</strong> PPP-Ansatz basiert auf diesem<br />

Prinzip, welches letztendlich einen Grund für die Erzielung<br />

von höherer Effizienz <strong>im</strong> Vergleich zur konventionellen<br />

Variante bildet. PPP-Projekten liegen regelmäßig Laufzeiten<br />

zwischen 20 und 30 Jahren zu Grunde, um diese Effekte<br />

nutzen zu können.<br />

Nutzung privaten Knowhows<br />

und Etablierung von<br />

Leistungsanreizen<br />

Lebenszyklusansatz<br />

EFFIIENZ-<br />

VORTEILE<br />

Ergebnisorientierte<br />

Ausschreibung<br />

Opt<strong>im</strong>ale<br />

Risikoverteilung<br />

Abbil<strong>dung</strong>: Wesentliche Effizienztreiber bei PPP-Projekten <strong>im</strong> öffentlichen Hochbau<br />

Durch die übergreifende Planung eines PPP-Projektes erfolgt<br />

die Ausrichtung nicht allein an den Baukosten, sondern<br />

es werden auch die Betriebskosten einbezogen. Ca. 80% der<br />

Lebenszykluskosten eines Gebäudes entstehen in der Nutzungsphase.<br />

Bei Büro- und Verwaltungsgebäuden erreichen<br />

die Kosten der Bewirtschaftung nach ca. 11-12 Jahren die<br />

Höhe der Baukosten, bei Schulgebäuden bereits nach 3-4<br />

Jahren. Eine höhere Investition in die Qualität eines Gebäudes<br />

kann dazu führen, dass die Kosten des Betriebs min<strong>im</strong>iert<br />

werden und über 20-30 Jahre insgesamt geringere Gesamtkosten<br />

entstehen. Gleichzeitig wird durch die Instandhaltungspflichten<br />

des Privaten der Werterhalt eines Gebäudes<br />

gesichert und der Entwicklung eines Investitionsstaus<br />

vorgebeugt.<br />

Nr. 70, 40. KW, 28.9.2004, Seite 14 von 20<br />

Nutzung privaten Know-hows und Etablierung von Leistungsanreizen:<br />

Europaweite Untersuchungen belegen, dass<br />

bei öffentlichen Baumaßnahmen, <strong>im</strong> Unterschied zu privat<br />

finanzierten Projekten, häufig Bauzeit- und Baukostenüberschreitungen<br />

vorliegen. Bei Dienstleistungen, die keine hoheitlichen<br />

Aufgaben darstellen, sollte daher geprüft werden,<br />

ob ein Privater diese effizienter und kostengünstiger erbringen<br />

kann, z.B. das es sich um das Kerngeschäft des Unternehmens<br />

handelt. Die komplette Bereitstellung eines benötigten<br />

Gebäudes stellt keine zwingend durch die öffentliche<br />

Hand zu erbringende Leistung dar und eignet sich daher für<br />

die Einbin<strong>dung</strong> des Privatsektors.<br />

Opt<strong>im</strong>ale Risikoverteilung zwischen den Beteiligten:<br />

Risiken, die während eines Projektes bestehen, werden bei<br />

konventioneller Erstellung allein von der öffentlichen Hand<br />

getragen. Bei PPP-Projekten wird nach einer Verteilung der<br />

identifizierten Risiken gemäß dem Risikoverteilungsgrundsatz<br />

gestrebt. Dieser besagt, dass der Beteiligte das Risiko<br />

übernehmen soll, der es am besten beeinflussen und steuern<br />

kann. Daher werden Risiken, die mit der Erstellung und<br />

Bewirtschaftung der Immobilie verbunden sind, bei PPP-<br />

Projekten regelmäßig auf den privaten Partner übertragen,<br />

wie bspw. das Risiko von Baukosten- und Bauzeitüberschreitungen.<br />

Andere Risiken, wie Gesetzesänderungen oder<br />

das Auslastungsrisiko bei Schulen sollten bei dem öffentlichen<br />

Projektträger verbleiben.<br />

Ergebnisorientierte Ausschreibung: Ausschreibungen von<br />

PPP-Projekten basieren nicht auf einer detaillierten Leistungsbeschreibung<br />

aller auszuführenden Maßnahmen, wie<br />

z.B. Angaben zu Anzahl und Lage von Steckdosen oder<br />

einer exakten Vorgabe der einzusetzenden Heizanlage. Es<br />

wird vielmehr ergebnisorientiert ausgeschrieben. D.h. die<br />

Vorgaben beschränken sich größtenteils auf erwartete Ergebnisse<br />

sowie "Eckdaten" (Outputspezifikation).<br />

Prüfung der Eignung für PPP: PPP bietet sich nicht für<br />

jedes Bauprojekt der öffentlichen Hand an. Es gilt wesentliche<br />

Kriterien zu erfüllen, um die Vorteile dieser Beschaffungsvariante<br />

nutzen zu können. Ob ein Vorhaben den<br />

grundsätzlichen Anforderungen entspricht bzw. unter welchen<br />

Bedingungen ein Projekt als PPP-tauglich einzuschätzen<br />

ist, lässt sich mit einer PPP-Eignungsprüfung herausfinden.<br />

Allgemein ist davon auszugehen, dass rd. 20% der öffentlichen<br />

Bauprojekte für PPP geeignet sind. 4/5 der Projekte<br />

hingegen sind weiterhin auf konventionelle Weise effizienter<br />

umsetzbar.<br />

Um ein Projekt um die erkannten Effizienzpotenziale nutzen<br />

zu können, bedarf es einer zielgerichteten und konstruktiven<br />

Ausschreibungen sowie einer intensiven Projektvorbereitung<br />

beider Seiten. Die erfolgreich realisierten Projekte in<br />

Offenbach, Monhe<strong>im</strong> am Rhein, dem Erftkreis, Witten und<br />

Unna zeigen, dass PPP auch in der Praxis als Alternative zur<br />

konventionellen Umsetzung von Immobilien-Projekten angenommen<br />

wird. Weitere Projekte befinden sich in der Ausschreibung.

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