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Immunstimulanzien bei Infekten der oberen Atemwege

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Feuer im Hals<br />

Wenn Sodbrennen zur Qual wird<br />

Das große Fasten<br />

So fasten Sie richtig<br />

Harninkontinenz –<br />

das stille Leiden<br />

Unkontrollierter Harnverlust<br />

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INHALT FEBRUAR 2010<br />

ARTIKEL<br />

11 Wenn Sodbrennen zur Qual wird. Sodbrennen – auch bekannt unter<br />

dem Fachbegriff Reflux – ist ein häufiges Problem in <strong>der</strong> Bevölkerung, ca. zwei<br />

Millionen Österreicher leiden daran. Die Beschwerden können eine massive Einschränkung<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität mit sich bringen.<br />

12 »Grippe«: Zweiter Anlauf. Virale Erkältungskrankheiten verlaufen meist<br />

mit zwei saisonalen Gipfeln. Die erste Grippewelle gab es in schwacher Form im<br />

Frühwinter des Vorjahres, die zweite schließt sich meist im Februar o<strong>der</strong> März an.<br />

Also bleibt noch Zeit, sich für die zweite Welle zu rüsten.<br />

14 Echinacea, Pelargonium & Co. Erkältungen und Atemwegsinfekte gelten<br />

oft als Bagatellerkrankungen. Angesichts ihrer Häufigkeit sollte ihnen jedoch<br />

deutlich mehr Beachtung geschenkt und vor allem das Immunsystem – schon vorher<br />

– gestärkt werden.<br />

16 Wenn Schnarchen krank macht… Haben Sie schon einmal schlecht geschlafen?<br />

Mit Sicherheit kann je<strong>der</strong> diese Frage bejahen. Wer Sorgen und Stress<br />

hat, <strong>der</strong> schläft schlecht, wer am Abend zu spät und zuviel isst, ebenso.<br />

18 Das große Fasten. Sie haben es sich an Hüften und Po schon längst<br />

bequem gemacht – die wulstigen Erinnerungen an Kekse, Braten, Glühwein und<br />

Co. Spätestens zu Ende <strong>der</strong> Faschingszeit bricht das große Fasten aus. Nicht<br />

immer mit dem gewünschten Effekt und selten wohl durchdacht.<br />

20 Hilfe <strong>bei</strong> Harninkontinenz. Viele leiden darunter, aber nur wenige trauen<br />

sich offen darüber zu sprechen: <strong>der</strong> unkontrollierte und unwillkürliche, also nicht<br />

beabsichtigte Abgang von Harn, auch Harninkontinenz genannt, ist den meisten<br />

Betroffenen peinlich.<br />

SERIEN<br />

4 APORAMA. Nikotin schafft positive Erinnerungen l Rauchen verkürzt das<br />

Leben l Rheumatag Tirol l Österreich im Dauerstress l Lesenlernen verknüpft<br />

Nerven zellen im Hirn l Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>bei</strong> chronischen Atemwegsleiden<br />

8 TIPPS VOM APOTHEKER. Wozu dienen Adjuvantien in Impfstoffen? l<br />

Schwangerschaft und Sodbrennen l Probiotika: Nahrungsmittel o<strong>der</strong> Medikament?<br />

24 SCHÜSSLER-SALZE. Biochemische Erweiterungsmittel<br />

26 DA-SPORT:FIT. Ernährung als Vorbeugung<br />

26 MUTTER UND KIND. Multiple Sklerose und Schwangerschaft l Vorsicht:<br />

Erdnüsse für Kleinkin<strong>der</strong> l Gut geschützt auf <strong>der</strong> Piste l Bereits im Mutterleib<br />

vorprogrammiert?<br />

28 AUF REZEPT. Erfolgversprechende Epilepsiebehandlung l Neue Waffe im<br />

Kampf gegen Diabetes<br />

29 DIABETES NEWS. Diabetes-Entstehung im Alter l Erhöhtes Risiko für<br />

Typ 2-Diabetes l Diabetische Makroangiopathie<br />

30 KOCHREZEPTE. Faschierte Laibchen von <strong>der</strong> Putenbrust mit Perlgraupenrisotto<br />

l Salzburger Nockerl<br />

31 FÜR KIDS. Der Becher des Pythagoras<br />

PROMOTION<br />

14 APOTHEKERKAMMER. Apotheken sind Partner <strong>der</strong> Paralympischen Spiele<br />

22 DER DUNGL-TIPP. Gesunde Knochen dank richtiger Ernährung und Bewegung<br />

23 FONDS GESUNDES ÖSTERREICH. Gesunde Bewegung für ältere Menschen<br />

25 APOTHEKERVERBAND. Apotheker haben guten Nachwuchs<br />

16 IMPRESSUM<br />

12 »Grippe«: Zweiter Anlauf<br />

Virale Erkältungskrankheiten verlaufen meist mit<br />

zwei saisonalen Gipfeln. Die erste Grippewelle<br />

gab es in schwacher Form im Frühwinter des<br />

Vorjahres, die zweite schließt sich meist im<br />

Februar o<strong>der</strong> März an. Also bleibt noch Zeit, sich<br />

für die zweite Welle zu rüsten.<br />

16<br />

Wenn Schnarchen krank macht…<br />

Haben Sie schon einmal schlecht geschlafen?<br />

Mit Sicherheit kann je<strong>der</strong> diese Frage bejahen.<br />

Wer Sorgen und Stress hat, <strong>der</strong> schläft schlecht,<br />

wer am Abend zu spät und zuviel isst, ebenfalls.<br />

18<br />

Das große Fasten<br />

Spätestens zu Ende <strong>der</strong> Faschingszeit<br />

bricht das große<br />

Fasten aus. Nicht immer mit<br />

dem gewünschten Effekt und<br />

selten wohl durchdacht.


APORAMA<br />

Suchtpotenzial Rauchen<br />

Nikotin schafft<br />

positive Erinnerungen<br />

Nach dem Essen, mit Freunden im Lokal, zum Feierabend – in<br />

bestimmten Situationen überkommt ehemalige Raucher ein<br />

starker Drang zur Zigarette. Nun haben Forscher einen Grund<br />

dafür entdeckt: Nikotin sorgt im Gehirn über den Botenstoff Dopamin<br />

dafür, dass Menschen mit dem Rauchen angenehme Erinnerungen<br />

abspeichern. Die Neurowissenschafter des Baylor College of<br />

Medicine in Houston ließen Mäuse durch ein Gangsystem streunen,<br />

wo<strong>bei</strong> die Tiere in einer Sektion Nikotin ausgesetzt waren, in einer<br />

an<strong>der</strong>en dagegen einer Salzlösung. Die Mäuse bevorzugten<br />

während des Versuchs erwartungsgemäß die Nikotinkammer. Den<br />

mutmaßlichen Grund dafür fanden die Forscher, als sie die Aktivität<br />

des für Erinnerungen zuständigen Hirnareals Hippocampus analysierten.<br />

„Die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Hirnaktivität war einfach verblüffend.<br />

Verglichen mit <strong>der</strong> Salzlösung stärkte Nikotin die Nervenverbindungen,<br />

manchmal um bis zu 200 Prozent. Auf dieser Stärkung <strong>der</strong> Verbindungen<br />

basiert die Bildung neuer Erinnerungen,“ so Studienleiter<br />

John Dani. Angestoßen wurde dieser Prozess, indem die Belohnungszentren<br />

im Gehirn ein Signal mit dem Botenstoff Dopamin<br />

aussandten. Offenbar ist dieser Neurotransmitter zentral am Abspeichern<br />

von Erinnerungen beteiligt. l<br />

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4 DA Februar 2010<br />

Bei hohem Blutdruck und<br />

Cholesterin<br />

Rauchen verkürzt<br />

das Leben<br />

Raucher ab 40 mit hohem<br />

Blutdruck und<br />

zu viel Choles terin<br />

im Blut verringern ihre Lebenserwartung<br />

um durchschnittlich<br />

zehn Jahre. Zu<br />

diesem Schluss kamen Forscher<br />

<strong>der</strong> Universität Oxford<br />

nach Auswertung <strong>der</strong><br />

Unterlagen von 19.000<br />

Männern mittleren Alters.<br />

Die Akten <strong>der</strong> Männer, die<br />

alle dem öffentlichen<br />

Dienst angehörten, erhielten<br />

detaillierte Angaben<br />

über Gesundheitsprobleme,<br />

Lebensstil, Gewicht, Bluthochdruck,<br />

den Cholesterin-<br />

und Zuckergehalt im<br />

Blut und die Lungenfunktion.<br />

Die Forscher werteten<br />

die Daten zunächst Ende<br />

<strong>der</strong> 60-er Jahre aus, dann<br />

erneut 1997 und 2005. Zu<br />

Beginn <strong>der</strong> Studie waren<br />

die Probanden zwischen 40<br />

und 69 Jahre alt – zum<br />

Schluss waren 13.501 von<br />

ihnen gestorben. Die Auswertung<br />

ergab, dass Männer<br />

mit dem dreifachen Risiko<br />

– Rauchen, Bluthochdruck und Cholesterin – im Schnitt zehn<br />

Jahre früher starben als ihre nicht-rauchenden Geschlechtsgenossen<br />

ohne erhöhtem Blutdruck und Cholesterinspiegel. Ursache waren in<br />

den meisten Fällen Herz-Kreislauferkrankungen, häufig Infarkte.<br />

Die Studie habe sich zwar nur mit <strong>der</strong> Kranken geschichte von Männern<br />

befasst, so <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Forschergruppe, Robert Clarke. Es<br />

gebe aber keinen Grund anzunehmen, dass ihre Schlussfolgerungen<br />

nicht auch auf Frauen zuträfen. l<br />

Rheumatag Tirol<br />

Mittwoch, 24. Februar 2010<br />

12.30–16.30 Uhr<br />

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APORAMA<br />

Belastung: Ar<strong>bei</strong>t und Finanzen<br />

Österreich im Dauerstress<br />

Die Stressbelastung ist in Österreich<br />

auf dem Vormarsch. Das hat eine<br />

Umfrage des Fonds Gesundes Österreich<br />

ergeben. „Der Anteil <strong>der</strong> Bevölkerung,<br />

die im Alltagsleben »sehr viel« o<strong>der</strong><br />

»viel« gestresst ist, stieg zwischen 1999<br />

und 2009 von 41 auf 47 Prozent“, so Mag.<br />

Christoph Hörhan, Leiter des Fonds. Stress<br />

ist nicht nur eine akute Belastung, andauern<strong>der</strong><br />

Stress ist auch ein Mitauslöser von<br />

Herz-Kreislauf- und psychischen Erkrankungen.<br />

Eine Folgeumfrage sollte Näheres<br />

hervorbringen: Nachgefragt wurde, welche<br />

Stressfaktoren den Österreichern am meisten<br />

zu schaffen machen. Die Ergebnisse:<br />

Der am häufigsten genannte Stress faktor<br />

im Berufsleben ist die fehlende Anerkennung<br />

und mangelnde konstruktive Kritik<br />

(für 24 Prozent <strong>der</strong> Berufstätigen trifft das<br />

sehr/ziemlich zu). Der Feststellung „Ich<br />

kann meine Laufbahn nicht selbst beeinflussen“<br />

stimmten 22 Prozent zu. Jeweils<br />

20 Prozent <strong>der</strong> Berufstätigen bekundeten<br />

„keinen Einfluss auf die Planung und Gestaltung<br />

ihrer Ar<strong>bei</strong>t zu haben, „dass die<br />

Ar<strong>bei</strong>t aus Routineabläufen besteht und es<br />

an Herausfor<strong>der</strong>ung fehlt“ bzw. „dass meine<br />

Vorschläge, Anregungen und Kritik<br />

nicht ernst genommen werden, und die<br />

Vorgesetzten nur von oben nach unten<br />

kommunizieren“. Abseits des Berufs machen<br />

den Menschen vor allem finanzielle<br />

Probleme zu schaffen – auf 24 Prozent <strong>der</strong><br />

Befragten trifft das „sehr bzw. ziemlich“<br />

zu. An zweiter Stelle liegen Beziehungsprobleme<br />

in <strong>der</strong> Familie mit 20 Prozent.<br />

Der Verlust eines Angehörigen belastet 19<br />

Prozent, eine Krankheit im persönlichen<br />

Umfeld 15 Prozent, und 13 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />

belastet eine eigene schwere Krankheit.<br />

Ebenfalls 13 Prozent tragen schwer<br />

an <strong>der</strong> Trennung einer Partnerschaft, <strong>bei</strong><br />

zwölf Prozent kommt das Privatleben aufgrund<br />

des Berufs zu kurz, elf Prozent fehlt<br />

es an Gesprächspartnern. Die Gegenstrategien:<br />

Am liebsten entspannt Österreich<br />

<strong>bei</strong>m Lesen (29 Prozent) und Fernsehen<br />

(26 Prozent). 24 Prozent hören zum Ausgleich<br />

gerne Musik, 22 Prozent gehen dazu<br />

gern in <strong>der</strong> Natur spazieren. 16 Prozent finden<br />

<strong>bei</strong>m Sport Entspannung, 15 Prozent<br />

<strong>bei</strong> Treffen mit Freunden. Zehn Prozent erholen<br />

sich am liebsten im Schlaf. "Unterstützung<br />

und konkrete Tipps, die helfen,<br />

die seelische Balance zu wahren, finden Interessierte<br />

in <strong>der</strong> Broschüre »Seelische Gesundheit«<br />

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APORAMA<br />

Graue Substanz<br />

Lesenlernen verknüpft<br />

Nerven zellen im Hirn<br />

Beim Lesenlernen werden die Nervenzellen <strong>der</strong> einzelnen Gehirnteile<br />

stärker verknüpft, wodurch sich die graue Hirnsubs -<br />

tanz verdichtet. So eine Studie des Zentrums für Hirn- und<br />

Sprachforschung im spanischen San Sebastian. Für die Studie wurden<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in den Gehirnen von 20 kolumbianischen Guerillakämpfern<br />

beobachtet, die erst als Erwachsene lesen lernten.<br />

Die Forscher verglichen dies mit den Daten aus Hirnen von 22 an<strong>der</strong>en<br />

Guerillakämpfern, die Analphabeten blieben. Da<strong>bei</strong> stellten<br />

sie fest, dass die graue Substanz zur Informationsverar<strong>bei</strong>tung in <strong>der</strong><br />

linken Gehirnhälfte <strong>der</strong> Leseschüler schließlich dichter war als <strong>bei</strong><br />

den Analphabeten. Dieser Teil des Gehirns ist für das Erkennen von<br />

Buchstaben und ihre Übersetzung in Laute zuständig. Das Lesenlernen<br />

habe aber auch die weiße Substanz verstärkt, die für die Übertragung<br />

von Informationen zwischen den verschiedenen Teilen des<br />

Hirns notwendig ist, so einer <strong>der</strong> Studienautoren. Bisher war es<br />

nicht gelungen, die Auswirkungen des Lesenlernens auf das Gehirn<br />

nachzuweisen. „Im Normalfall lernen bereits Kin<strong>der</strong> lesen, die aber<br />

gleichzeitig zahlreiche an<strong>der</strong>e Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben“,<br />

so eine Expertin des Teams. Dies habe es unmöglich gemacht,<br />

den Anteil des Lesens an den Verän<strong>der</strong>ungen im Hirn zu er-<br />

Feuer im Hals<br />

Wenn Sodbrennen zur Qual wird<br />

Das große Fasten<br />

So fasten Sie richtig<br />

Harninkontinenz –<br />

das stille Leiden<br />

Unkontrollierter Harnverlust<br />

kann behandelt werden<br />

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Erkältung Co<br />

6 DA Februar 2010<br />

09031MAIUR<br />

mitteln. Auch Studien mit leseunkundigen Erwachsenen als Probanden<br />

wurden nicht in Erwägung gezogen, weil diese in hoch entwickelten<br />

Gesellschaften überdurchschnittlich häufig an schweren<br />

Krankheiten o<strong>der</strong> allgemeinen Lernproblemen leiden. Die Guerillakämpfer<br />

bildeten daher eine ungewöhnliche, aber dem Thema<br />

angemessene Gruppe von Versuchspersonen. Die Autoren gehen davon<br />

aus, dass ihre Studie auch ein neues Licht auf die Legasthenie<br />

wirft. l<br />

Überhitzte Räume und trockene Luft<br />

Problem <strong>bei</strong> chronischen<br />

Atemwegsleiden<br />

Trockene Luft durch ständiges Heizen kann <strong>bei</strong> Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen die Beschwerden verstärken. Eine<br />

größere Verdunstung durch trockene Luft kann in den Räumen kursierende Tröpfchenkeime flugfähiger machen, so dass diese<br />

leichter aufgewirbelt und damit auch leichter eingeatmet werden könnten. Zugleich trocknen überhitzte Innenräume verstärkt<br />

Schleimhäute in den <strong>oberen</strong> <strong>Atemwege</strong>n aus und setzen damit die Reinigungsfunktion <strong>der</strong> Flimmerhärchen herab. Dadurch haben es Erreger<br />

wie Bakterien und Viren leichter, einen Menschen zu infizieren. Gerade für Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen wie<br />

Asthma o<strong>der</strong> Raucherlunge (COPD) können solche Infektionen lebensgefährlich werden und sollten daher möglichst vermieden werden.<br />

In gesunden <strong>Atemwege</strong>n bleiben eingeatmete Viren und Bakterien demgegenüber in einem Schutzfilm haften und werden dann von den<br />

rhythmisch schlagenden Flimmerhärchen <strong>der</strong> Schleimhaut wie auf einem För<strong>der</strong>band in Richtung Rachen abtransportiert. l<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Medieninhaber: Österr. Apotheker-Verlagsges.m.b.H.,<br />

1090 Wien, Spitalgasse 31, Tel. 01/402 35 88, Fax 01/408 53 55. www.apoverlag.at. Geschäftsführer: Mag. Martin Traxler. Chef -<br />

redaktion: Mag. Monika Heinrich (mh), DW 26. Redaktion: Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist, Mag. pharm. Florian Göttlinger, Mag.<br />

pharm. Dr. Alfred Klement (DA-Auf Rezept, Tipps vom Apotheker), Mag. pharm. Irina Schwab egger, Dr. Thomas Schwingenschlögl,<br />

Mag. Ingrid Trebo (it), Petra Zacherl (DA Diabetes- News), Dr. Andreas Ziegler. Anzeigenannahme: Ruth Salomon, DW 28. Wissenschaftlicher<br />

Fach<strong>bei</strong>rat: Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler, Prof. Dr. Gernot Desoye, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Peter<br />

Dittrich, Dr. Gernot Fischer, Univ.-Prof. Dr. Peter Husslein, Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Brigitte<br />

Kopp, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kubelka, Univ.-Prof. DDr. Michael Matejka, Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, Univ.-Prof. Dr. Helmut<br />

Sinzinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Max Wichtl. Foto Titelseite: shutterstock.com/newphotoservice Anzeigen verkauf, Grafik &<br />

Produktion: Afcom GmbH, Tel. 01/402 35 55, grafik@afcom.at, www.afcom.at. Hersteller: NÖ Presse haus. Erscheinungsweise:<br />

monatlich.<br />

Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht <strong>der</strong> Verbreitung und Vervielfältigung <strong>der</strong> in dieser Zeitschrift gedruckten Beiträge<br />

sowie die Verwendung für fremdsprachige Ausgaben vor. Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe gestattet. Namentlich<br />

gezeichnete Artikel geben die ausschließliche Meinung des Autors wie<strong>der</strong>, die nicht mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Redaktion übereinstimmen muss. Die<br />

3. Person sing. masc. ist <strong>bei</strong> allgemeinen Bezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen und umfasst sowohl die weibliche als auch<br />

die männliche Form. Preise ohne Gewähr.<br />

© Peter Hansen


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ihren Mitmenschen verstecken. Eine bessere<br />

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wenn sich durch Kribbeln und Jucken ein neuerlicher<br />

Ausbruch ankündigt. Immerhin treten die unschönen Bläs -<br />

chen an <strong>der</strong> Lippe mehrmals im Jahr auf, beson<strong>der</strong>s gerne in <strong>der</strong> kalten<br />

Jahreszeit. Ein Immunsystem, das schon durch die Abwehr<br />

grippaler Infekte ausgelastet und womöglich durch Mangel an Sonnenlicht<br />

und Vitalstoffen geschwächt ist, lässt sich von den Herpesviren<br />

beson<strong>der</strong>s leicht austricksen. Umgekehrt können Maßnahmen<br />

zur Stärkung des Immunsystems wie eine gesunde, vitaminreiche<br />

Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung an <strong>der</strong> frischen<br />

Luft auch <strong>der</strong> Vorbeugung von Fieberblasen dienen.<br />

DAS WICHTIGSTE: EIN STARKER WIRKSTOFF<br />

Kündigt sich tatsächlich eine Fieberblase an, ist schnelles Handeln<br />

gefragt. Je früher zum richtigen Mittel gegriffen wird, umso unproblematischer<br />

kann die Heilung verlaufen. Es gilt, die Viren in<br />

Schach und die Auswirkungen auf das äußere Erscheinungsbild<br />

möglichst gering zu halten. Der patentierte Wirkstoff in Fenivir<br />

bekämpft Herpesviren aktiv, indem er die Virusausscheidung in<br />

den befallenen Zellen hemmt.<br />

Doch auch wenn sich bereits Bläschen gebildet haben, ist die Behandlung<br />

mit Fenivir Fieberblasencreme noch sinnvoll. Sie wirkt<br />

nicht nur ab dem ersten Kribbeln, son<strong>der</strong>n auch noch in <strong>der</strong> Bläs -<br />

chenphase zuverlässig und beschleunigt den Heilungsprozess. Mit<br />

Fenivir sind Ihre Lippen also in jedem Fall schneller von Herpes befreit<br />

und wie<strong>der</strong> zum Küssen bereit.<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren<br />

Gebrauchsinformation, Arzt<br />

o<strong>der</strong> Apotheker. l<br />

TIPP<br />

Die neue Fenivir 3in1-Box<br />

enthält alles, was Sie für<br />

eine effektive und hygienische<br />

Behandlung von Fieberblasen<br />

benötigen: eine<br />

Tube Fenivir Fieberblasencreme,<br />

20 Einmal-Applikatoren<br />

zum Auftragen <strong>der</strong><br />

Creme und einen Spiegel,<br />

<strong>der</strong> die Handhabung unterwegs<br />

erleichtert.<br />

DA Februar 2010<br />

7


TIPPS VOM APOTHEKER<br />

Wozu dienen Adjuvantien<br />

in Impfstoffen?<br />

Die Adjuvantien – Hilfsstoffe, die die Wirkung des Arzneistoffes<br />

verstärken – kamen im Vorjahr durch die unterschiedlich<br />

zusammengesetzten Impfstoffe gegen die »neue Grippe«<br />

H1N1 wie<strong>der</strong> in Diskussion. In Österreich wurde ausschließlich<br />

Celvapan ® verwendet, die Deutsche Bundesregierung setzte hingegen<br />

auf Pandemrix ®. Die <strong>bei</strong>den Impfstoffe unterscheiden sich in<br />

<strong>der</strong> Zusammensetzung durch die Anwesenheit (Pandemrix ®) bzw.<br />

Abwesenheit (Celvapan ®) von Adjuvantien. So bezeichnet man<br />

Hilfsstoffe, die an <strong>der</strong> Einstichstelle eine harmlose Entzündungsreaktion<br />

verursachen, Abwehrzellen anlocken und dadurch ein Milieu<br />

schaffen, in dem sich das Immunsystem mit den gleichzeitig eingebrachten<br />

Viren bzw. ihrer Bestandteile intensiver beschäftigt. Dies<br />

ist auch deshalb wichtig, weil die immer reiner hergestellten – und<br />

damit verträglicheren – Impfstoffe unter dem Makel leiden, zu wenig<br />

immunisierend zu sein. Das Adjuvans gleicht diesen Nachteil<br />

aus. Ein weiterer Vorteil des Adjuvans ist, dass man mit geringeren<br />

Impfstoffmengen auskommt. Das adjuvansfreie Celvapan ® enthält<br />

z. B. 7,5 μg, während Pandemrix ® nur halb so viel (3,75 μg) aufweist.<br />

Mit Pandemrix ® könnte man daher doppelt so viele Menschen<br />

impfen, was im Falle einer gefährlichen Pandemie natürlich<br />

immense Vorteil hätte.<br />

Dermatologische Spezialcreme<br />

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Haut mit 24h Schutz.<br />

Fragen Sie Ihren Apotheker<br />

danach!<br />

Zieht tief ein<br />

und wirkt lang<br />

anhaltend. Nur<br />

einmal täglich<br />

genügt.<br />

8 DA Februar 2010<br />

TIPP: Der gebräuchlichste Hilfsstoff zur Verstärkung <strong>der</strong> Wirkung<br />

– Aluminiumhydroxid und seine analogen Verbindungen – ist<br />

schon seit mehr als 80 Jahren in Verwendung und gilt als völlig<br />

unbedenklich. Weniger lange benutzt man ein zusammengesetztes<br />

Adjuvans mit <strong>der</strong> Bezeichnung AS03. Beide Stoffe kommen in <strong>der</strong><br />

Natur vor und haben sich in Versuchen als unschädlich erwiesen.<br />

An<strong>der</strong>s verhält sich die Situation <strong>bei</strong> den Konservierungsstoffen.<br />

Sie müssen den bakteriellen Abbau des Impfstoffes verhin<strong>der</strong>n<br />

und sind daher von Haus aus »giftig«. Durch mo<strong>der</strong>ne Herstell -<br />

verfahren benötigt man inzwischen so wenig davon, dass von ihnen<br />

keine Gefahr mehr ausgeht. Derartige Konservantien sind außerdem<br />

nur in »Mehrdosenbehältern« enthalten, also in Durchstech -<br />

flaschen, aus denen <strong>der</strong> Arzt nacheinan<strong>der</strong> mehrere Injektionen<br />

entnehmen kann. l<br />

Schwangerschaft<br />

und Sodbrennen<br />

Mit einer Häufigkeit von 40 bis 80 % leiden Frauen in <strong>der</strong> Schwangerschaft<br />

an Sodbrennen o<strong>der</strong> saurem Aufstoßen. In den ersten Schwangerschaftswochen<br />

löst die Hormonumstellung auf das Gelbkörperhormon<br />

(Progesteron) eine Abnahme <strong>der</strong> Muskelspannung aus, was den<br />

Aufstieg von saurem Magensaft in die Speiseröhre erleichtert, später<br />

kommt <strong>der</strong> Druck <strong>der</strong> Gebärmutter und des wachsenden Fötus auf den<br />

Magen noch dazu. Wie kann man als werdende Mutter das Sodbrennen<br />

bzw. saure Aufstoßen bekämpfen?<br />

TIPP: Nicht medikamentöse Maßnahmen umfassen die Aufteilung<br />

<strong>der</strong> Hauptmahlzeiten auf mehrere kleinere, die Vermeidung von<br />

späten Abendmahlzeiten und <strong>der</strong> Verzicht auf säurelockende Getränke<br />

und Nahrungsmittel. Bleiben die säurebedingten Beschwerden<br />

weiter bestehen, sind Antacida Mittel <strong>der</strong> Wahl. Die darin<br />

enthaltenen Magnesium- und Kalzium- und/o<strong>der</strong> Aluminiumverbindungen<br />

neutralisieren die Magensäure und setzen die Reizungserscheinungen<br />

in <strong>der</strong> Speiseröhre herab. Da die Antazida<br />

nur im Magen ihre Wirkung entfalten und nicht in den Kreislauf<br />

gelangen können, sind sie für das Ungeborene völlig ungefährlich.<br />

Antazida müssen in relativ kurzen Abständen<br />

eingenommen werden, weil ihre Wirkung flüchtig ist. Bei<br />

Fortbestand <strong>der</strong> Säurebeschwerden stehen rezeptpflichtig<br />

so genannte H2-Hemmer und Protonenpumpenhemmer<br />

zur Verfügung, welche die Säureproduktion wesentlich<br />

anhalten<strong>der</strong> blockieren. Allerdings sollte ihre Anwendung<br />

in <strong>der</strong> Schwangerschaft unbedingt mit dem Arzt<br />

abgesprochen werden. l<br />

© Ronald Sumners<br />

© Norman Pogson


© Sebastian Kaulitzki<br />

TIPPS VOM APOTHEKER<br />

Probiotika:<br />

Nahrungsmittel o<strong>der</strong><br />

Medikament?<br />

Schon seit Jahrzehnten gibt es Arzneimittel<br />

auf <strong>der</strong> Basis von bestimmten<br />

Bakterienstämmen gegen verschiedene<br />

Erkrankungen des Darmes und des Immunsystems.<br />

Aufbauend auf dieser Erfahrung<br />

begann die Lebensmittelindustrie, spezielle<br />

Joghurts und an<strong>der</strong>e bakteriell aufbereitete<br />

Milchprodukte auf den Markt zu bringen,<br />

die sich inzwischen großer Beliebtheit<br />

erfreuen. Mit <strong>der</strong> Bezeichnung »Probiotika«<br />

meint man bestimmte Darmbakterien, die in<br />

Harmonie mit dem menschlichen Darm leben<br />

und dem Organismus nützen. Zur Verdeutlichung<br />

<strong>der</strong> Größenordnung: Im Darm<br />

sind rund 500 Bakterienarten vorhanden,<br />

von denen 85 % probiotischen Charakter haben<br />

und nur 15 % als Fäulnisbakterien gelten.<br />

Solange das Verhältnis unverän<strong>der</strong>t<br />

bleibt, treten keine Verdauungsbeschwerden<br />

o<strong>der</strong> Krankheiten auf. Bei ungeeigneten Lebensmitteln,<br />

Antibiotika-Einnahme, Verwendung<br />

von Protonenpumpenhemmern gegen<br />

© Johnny Lye<br />

Magensäure usw. wird die natürliche Darmflora<br />

in ihrer Zusammensetzung verän<strong>der</strong>t,<br />

Fäulnisbakterien vermehren sich und Beschwerden<br />

treten auf. Probiotika gleichen die<br />

Verän<strong>der</strong>ung wie<strong>der</strong> aus, allerdings müssen<br />

sie dazu laufend und in beträchtlichen Mengen<br />

eingenommen werden.<br />

TIPP: Probiotische Arzneimittel müssen<br />

ihre Haltbarkeit in strengen Kontrollen nachweisen,<br />

führen eine Mindestzahl von Bakterien<br />

pro Einzeldosis zu und sind <strong>bei</strong> den angeführten<br />

Krankheiten durch klinische Doppelblindstudien<br />

wirkungsmäßig abgesichert.<br />

Probiotische Mittel nach dem Lebensmittelgesetz<br />

unterliegen wesentlich weniger strengen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, sind für prinzipiell gesunde<br />

Menschen gedacht und stabilisieren<br />

die natürliche Darmflora, die von Mensch<br />

zu Mensch unterschiedlich ist. Wer krank ist,<br />

soll daher Probiotika mit Arzneimittelstatus<br />

verwenden. l<br />

NACHT- UND NOTDIENST-APOTHEKEN<br />

Wir sorgen dafür, dass zu je<strong>der</strong> Tages- und Nachtzeit eine<br />

Apo theke in nicht zu großer Entfernung für Sie bereit ist –<br />

365 Tage im Jahr. Auf www.apo theker.at sowie den<br />

ORF Teletext-Seiten 648 (Wien) und 649 (Bundeslän<strong>der</strong>)<br />

finden Sie die nächstgelegene Not- und Nachtdienst-<br />

Apotheke.<br />

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Die hormonfreie<br />

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und mentalen Stimulation <strong>bei</strong><br />

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ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER<br />

VANCOUVER 2010<br />

Apotheken sind Partner<br />

des Paralympischen Teams<br />

Die Paralympischen Spiele sind die olympischen<br />

Wettkämpfe von seh- und körperbehin<strong>der</strong>ten<br />

Menschen. Die österreichischen Apotheken<br />

sind erstmals Partner des Paralympischen<br />

Teams, VANCOUVER 2010. Die Spiele werden<br />

von 12. bis 21. März in Vancouver, Kanada,<br />

ausgetragen. Parallel dazu findet im März <strong>der</strong><br />

»Monat <strong>der</strong> Bewegung« mit »Fit für Österreich«<br />

in <strong>der</strong> Apotheke statt. Machen auch Sie mit!<br />

Die Paralympischen Spiele – kurz Paralympics genannt –<br />

werden jeweils zehn Tage nach den Olympischen Spielen<br />

abgehalten und sind mittlerweile ein Fixpunkt in <strong>der</strong> internationalen<br />

Sport- und Medienwelt. Insgesamt nehmen 45 Nationen<br />

mit 1.350 Sportlern daran teil. Österreich entsendet 22 Athleten in<br />

den Sportarten Ski Alpin, Biathlon und Langlauf. Wir haben uns die<br />

Paralympics-Teilnehmer zum Vorbild genommen und wollen die<br />

Paralympischen Winterspiele auch in den Apotheken unterstützen.<br />

APOTHEKEN UND PARALYMPISCHE SPIELE<br />

PASSEN GUT ZUSAMMEN<br />

Sowohl <strong>bei</strong> den Paralympics als auch in unseren Apotheken steht<br />

<strong>der</strong> Mensch mit all seinen Fähigkeiten im Mittelpunkt. Bei den<br />

Paralympics zählt zusätzlich die sportliche Leistung. In <strong>der</strong><br />

Apotheke ist vor allem das individuelle Wohlbefinden von<br />

großer Bedeutung.<br />

Durch das Engagement <strong>bei</strong> den Paralympischen Spielen stellen sich<br />

Apotheken bewusst auf die Seite jener Menschen, die medikamentöse<br />

Hilfe und apothekerliche Beratung brauchen. Die hervorragenden<br />

Leistungen <strong>der</strong> Paralympics-Teilnehmer sind ein Parade -<br />

<strong>bei</strong>spiel für hohe Fitness trotz Behin<strong>der</strong>ung. Sie sollen alle Kunden<br />

in <strong>der</strong> Apotheke zu mehr Bewegung anspornen. Aus diesem Grund<br />

rufen die Apotheken – parallel zu den Paralympics – im März den<br />

Monat <strong>der</strong> Bewegung in <strong>der</strong> Apotheke aus. Auftakt dafür ist <strong>der</strong><br />

26. Februar, an dem das Paralympische<br />

Sportteam verabschiedet wird<br />

und nach Vancouver aufbricht. Der<br />

Monat <strong>der</strong> Bewegung dauert von<br />

26. Februar bis 26. März.<br />

10 DA Februar 2010<br />

»MONAT DER BEWEGUNG« MIT<br />

»FIT FÜR ÖSTERREICH«<br />

Im März erhalten Sie in Ihrer Apotheke eine Broschüre <strong>der</strong> Initiative<br />

»Fit für Österreich« mit den gesundheitsorientierten Bewegungs -<br />

programmen in Ihrem Bundesland. »Fit für Österreich« ist eine Initiative<br />

des Sportministeriums, <strong>der</strong> Österreichischen Bundes-Sportorganisationen<br />

und <strong>der</strong> Sportdachverbände ASKÖ, ASVÖ und<br />

SPORTUNION. Der Zusammenschluss dieser starken Partner macht<br />

es möglich, ein beson<strong>der</strong>s breites Angebot an Bewegungs -<br />

programmen in ganz Österreich anzubieten. Nutzen Sie die Gelegenheit<br />

und beginnen Sie ganz gezielt ein Bewegungsprogramm für Ihre<br />

Fitness in einem <strong>der</strong> angebotenen Sportvereine in Ihrer Nähe. l<br />

Fragen Sie in Ihrer Apotheke. Ihre Apothekerin, Ihr Apotheker<br />

beraten Sie gerne individuell zu Bewegung und Ernährung.<br />

Eine Information <strong>der</strong><br />

Österreichischen Apothekerkammer<br />

© ÖPC/Franz Baldauf (3)


Brennende Schmerzen, saures Aufstoßen<br />

Wenn Sodbrennen<br />

zur Qual wird<br />

Sodbrennen – auch bekannt unter dem Fachbegriff<br />

Reflux – ist ein häufiges Problem in <strong>der</strong> Bevölkerung,<br />

ca. zwei Millionen Österreicher leiden daran. Die<br />

Beschwerden können eine massive Einschränkung<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität mit sich bringen.<br />

Im Magen produzieren die Belegzellen Salzsäure zur Verdauung<br />

und Nahrungsaufbereitung. Gelangt <strong>der</strong> saure Mageninhalt in die<br />

Speiseröhre, entsteht Sodbrennen. Oft wird <strong>der</strong> Reflux von<br />

Magensäure durch eine Erweiterung <strong>der</strong> Engstelle zwischen Speiseröhre<br />

und Magen begünstigt. „Eine häufige Ursache für Reflux sind<br />

eine vermehrte Säureproduktion durch Stress, Medikamente o<strong>der</strong><br />

Fehlernährung“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Arnulf Ferlitsch, Gastro -<br />

enterologe und Hepatologe an <strong>der</strong> Universitätsklinik für Innere Medizin<br />

III <strong>der</strong> Medizinischen Universität Wien. Sodbrennen äußert sich<br />

durch vielfältige Symptome, die von brennenden Schmerzen in <strong>der</strong><br />

Brust und Magengegend über saures Aufstoßen und schlechten<br />

Mundgeschmack bis hin zu Husten und Heiserkeit reichen können.<br />

Übelkeit, Blähungen und Völlegefühl können ebenfalls auftreten.<br />

THERAPIEOPTIONEN BEI SODBRENNEN<br />

Die Therapieoptionen <strong>bei</strong> Sodbrennen sind vielfältig. Neben Verhaltensmodifikationen<br />

betreffend Ernährung, Schlaf und Bewegung,<br />

stehen medikamentöse Behandlungen im Vor<strong>der</strong>grund. Als rezeptfreie<br />

Medikamente waren bisher vorwiegend Antazida und H2-<br />

Rezeptorantagonisten erhältlich. Antazida neutralisieren die Magensäure<br />

und sorgen so für schnelle Lin<strong>der</strong>ung. Ihre Wirkdauer ist<br />

allerdings auf wenige Stunden begrenzt. H2-Rezeptorantagonisten<br />

wie<strong>der</strong>um vermin<strong>der</strong>n die Sekretion <strong>der</strong> Magensäure. Als dritte<br />

Gruppe von Medikamenten gegen Sodbrennen haben sich die Protonenpumpen-Inhibitoren<br />

(PPI) gegenüber den an<strong>der</strong>en medikamentösen<br />

Behandlungsformen durchgesetzt. PPIs setzen an dem Ort<br />

<strong>der</strong> Säureproduktion im Magen an: Sie blockieren die Protonenpumpen<br />

in den Belegzellen <strong>der</strong> Magenwand und hemmen damit die<br />

Säureausschüttung in den Magen. PPIs stellen damit das effektivste<br />

Wirkprinzip in <strong>der</strong> Behandlung von säurebedingten Erkrankungen<br />

dar. PPIs haben den Vorteil einer starken, lang anhaltenden Wirkung.<br />

In Österreich ist seit Mitte des Vorjahres <strong>der</strong> Protonenpumpen -<br />

hemmer Pantoprazol rezeptfrei erhältlich. „Pantozol Control® ist<br />

für Patienten geeignet, die unter häufig auftretendem Sodbrennen<br />

leiden, <strong>bei</strong> dem ein Antazidum nicht mehr ausreicht. In <strong>der</strong> Selbstmedikation<br />

eignet es sich zur kurzzeitigen Behandlung von Refluxbeschwerden.<br />

Da es über 24 Stunden wirkt, kann damit auch<br />

nächtliches Sodbrennen gut kontrolliert werden“, erklärt Prim.<br />

Univ.-Doz. Dr. Rainer Schöfl, Leiter <strong>der</strong> Abteilung für Innere Medizin<br />

am Krankenhaus <strong>der</strong> Elisabethinen in Linz.<br />

Eine große Anzahl an Menschen mit Sodbrennen-Beschwerden<br />

sucht nicht zuerst einen Arzt auf, son<strong>der</strong>n kommt direkt in die Apotheke.<br />

Die Erfahrung <strong>der</strong> Apotheker auf diesem Indikationsgebiet ist<br />

daher entsprechend groß. Wir beraten Sie gerne! l<br />

Häufig Sodbrennen?<br />

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Ihrer Apotheke<br />

• zur Kurzzeitbehandlung von<br />

häufigem Sodbrennen<br />

• hemmt die Produktion<br />

überschüssiger Magensäure<br />

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PANTOZOL Control ® 20 mg magensaftresistente Tabletten. Wirkstoff: Pantoprazol. Anwendungsgebiete:<br />

Zur kurz zeitigen Behandlung von Reflux-Symptomen (z. B. Sodbrennen, saures Aufstoßen)<br />

<strong>bei</strong> Erwachsenen. Warnhinweis: Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen<br />

informieren Gebrauchsinformation, Arzt o<strong>der</strong> Apotheker. (Stand 06/2009) Nycomed GmbH, 78467<br />

Konstanz. Quelle: Sachs et. al., 2006, Aliment Pharmacol Ther 23 (Suppl.2), 2-8<br />

www.Sodbrennen-Kontrolle.at<br />

DA Februar 2010<br />

PM-AT-2009-105<br />

11<br />

© Ronald Sumners


© Andrey Armyagov<br />

ERKÄLTUNG & CO<br />

Saison für<br />

Fieber, Kopf- und<br />

Glie<strong>der</strong> schmerzen<br />

»Grippe«:<br />

Zweiter<br />

Anlauf<br />

12 DA Februar 2010<br />

Virale Erkältungskrankheiten<br />

verlaufen meist mit zwei<br />

saisonalen Gipfeln. Die<br />

erste Grippewelle gab es in<br />

schwacher Form im<br />

Frühwinter des Vorjahres,<br />

die zweite schließt sich<br />

meist im Februar o<strong>der</strong><br />

März an. Also<br />

bleibt noch Zeit,<br />

sich für die zweite<br />

Welle zu rüsten.<br />

Grippale Infekte zeichnen sich durch eine Symptomvielfalt<br />

aus, die auf die verschiedenen Besiedelungsorte <strong>der</strong> Viren<br />

zurückgeht. Beschwerden in den <strong>oberen</strong> <strong>Atemwege</strong>n betreffen<br />

zum Beispiel<br />

l Ohren, vor allem <strong>bei</strong> Kleinkin<strong>der</strong>n,<br />

l Nase,<br />

l Rachen und<br />

l Kehlkopf.<br />

Im Bronchialbaum können Infekte – wie im Fall <strong>der</strong> »Schweinegrippe«–<br />

tiefere und tiefste Lungenzonen erfassen, ihre Ventilation<br />

durch vermehrte Bildung von Bronchialsekret verschlechtern<br />

und damit als Wegbereiter für lebensbedrohliche bakterielle Superinfektionen<br />

dienen. Das Ausmaß <strong>der</strong> Verschleimung lässt sich<br />

<strong>bei</strong>m Abhören durch Rasselgeräusche <strong>bei</strong>m Ein- und Ausatmen<br />

abschätzen und ist ein einfaches diagnostisches Hilfsmittel <strong>bei</strong><br />

Bronchitiden. Dazu kommen noch Allgemeinbeschwerden wie<br />

l Fieber,<br />

l Kopf- und Glie<strong>der</strong>schmerzen und<br />

l Abgeschlagenheit<br />

als Zeichen <strong>der</strong> Beschäftigung des Immunsystems mit den Erregern.<br />

Virale Erkältungskrankheiten können <strong>bei</strong> schweren Verläufen<br />

zu einer wochenlangen Rekonvaleszenz führen. Vor diesem<br />

Hintergrund ist <strong>der</strong> Ratschlag zu verstehen, nicht zu früh wie<strong>der</strong><br />

aufzustehen und sich körperlich zu schonen. Noch immer gilt <strong>der</strong><br />

Satz, dass die »Grippe« mit und ohne Behandlung ungefähr<br />

gleich lange dauert, weil die verfügbaren Medikamente die begleitenden<br />

Beschwerden lin<strong>der</strong>n, die Dauer <strong>der</strong> Infektion aber<br />

nicht wesentlich beeinflusst wird. Auch wenn Sie sich also nach<br />

ein paar Tagen wie<strong>der</strong> gut fühlen, so ist trotzdem Schonung angesagt.<br />

»GRIPPEMITTEL« HELFEN<br />

Die klassischen Schmerz- und Grippemittel Acetylsalicylsäure<br />

und Paracetamol dominieren zusammen mit den NSAR wie Ibuprofen<br />

als Monosubstanz o<strong>der</strong> einfache Kombinationen den<br />

Markt, sind effektiv und rasch wirksam. Allerdings muss man einige<br />

Gesichtspunkte <strong>bei</strong> <strong>der</strong>en Einnahme beachten. Als Kombinationspartner<br />

in Grippemittel wird meist das Vitamin C eingesetzt,<br />

sowie Pseudoephedrin als Schnupfenkomponente und Zusatzkomponenten,<br />

u. a. gegen die verlegte Nase und den Hustenreiz.<br />

Sie bieten den Vorteil <strong>der</strong> umfassenden Grippebekämpfung<br />

mit einem Präparat, man muss sich aber bewusst sein, dass lokale<br />

Schnupfenmittel – also direkt an <strong>der</strong> Nase angewandt –<br />

schneller und ausgeprägter wirken. Als Basis zur Behandlung<br />

des Symptomkomplexes leisten die Kombinationspräparate aber<br />

gute Dienste, vor allem wenn die Anwendung mehrerer Mittel<br />

Probleme macht. Bei Erwachsenen belegen übrigens die gepoolten<br />

Daten für eine vorbeugende Vitamin C-Gabe einen Rückgang<br />

<strong>der</strong> Erkältungsdauer um 8 %, <strong>bei</strong> Kin<strong>der</strong>n war <strong>der</strong> Effekt<br />

mit 13,6 % noch deutlicher. Vor allem Menschen mit körperlichem<br />

o<strong>der</strong> geistigen Stress, Mangelversorgung und Senioren<br />

profitieren davon. Bei <strong>der</strong> Gabe von »Grippemittel« ist Vorsicht<br />

<strong>bei</strong> Magen-Darmbeschwerden angezeigt. Sprechen Sie darüber<br />

mit Ihrem Apotheker. Er wird Ihnen möglicherweise einen »Magenschutz«<br />

empfehlen. Darüber hinaus dürfen »Grippemittel«<br />

Kin<strong>der</strong>n nur gegeben werden, wenn sie speziell für sie zugelassen<br />

sind. So kann ASS – Acetylsalicylsäure ist z. B. in Aspirin<br />

enthalten – <strong>bei</strong> Kin<strong>der</strong>n unter 12 Jahren schwerwiegende Nebenwirkungen<br />

hervorrufen.<br />

Viele Anwen<strong>der</strong> sind sich nicht bewusst, dass Grippemittel,<br />

Schmerzmittel und Rheumamittel dieselben Inhaltsstoffe besitzen<br />

können und daher <strong>bei</strong> gleichzeitiger Verwendung Überdosierungserscheinungen<br />

drohen. Achten Sie darauf und falls dies <strong>der</strong><br />

Fall ist, beraten Sie sich mit Ihrem Apotheker. l


Zu?<br />

A Pohl-Boskamp Product.<br />

ERKÄLTUNG & CO<br />

Im Winter droht Flüssigkeitsmangel<br />

Tee und Säfte beugen Erkältungen vor<br />

Wer sich <strong>bei</strong> den <strong>der</strong>zeit eisigen Temperaturen<br />

vor Erkältungskrankheiten und Herz-<br />

Kreislauf-Störungen schützen will, sollte<br />

viele Tees o<strong>der</strong> Säfte trinken. Der Grund: Bei<br />

trockener Kälte o<strong>der</strong> in beheizten Räumen verliert<br />

unser Körper viel Wasser. „Wichtige Körperfunktionen,<br />

vor allem die <strong>der</strong> Nieren, sind <strong>bei</strong> Flüssigkeitsmangel<br />

beeinträchtigt“, erklärt dazu die<br />

Ernährungswissenschaftlerin Sabine Wagner-Rauh.<br />

Um den Tagesbedarf von bis zu zwei Liter Flüssigkeit<br />

zu stillen, eignen sich etwa Mineralwässer und<br />

Tee. Säfte mit viel Vitamin C wie Orangen-, Grapefruit-<br />

und Zitronensaft können zum Schutz vor Erkältungskrankheiten<br />

<strong>bei</strong>tragen. Für innere Wärme<br />

sorgen kurz erhitzte Fruchtsäfte o<strong>der</strong> Früchtetees.<br />

Heißer Kakao und heiße Milch liefern reichlich Energie,<br />

Kalzium und Eiweiß. „Auf Alkohol sollte<br />

verzichtet werden, er ist kein geeigneter Flüssigkeits-<br />

o<strong>der</strong> Wärmespen<strong>der</strong>“, warnt die Expertin. Am<br />

besten ist natürlich, gleich Tees aus den passenden<br />

Arzneipflanzen zuzubereiten. l<br />

GeloGelöst<br />

Druck im Kopf?<br />

Nase zu? Husten?<br />

Rein pflanzlich<br />

– Löst den Schleim<br />

– Bekämpft Krankheitserreger<br />

– Befreit die <strong>Atemwege</strong><br />

Und es geht Ihnen<br />

schnell besser!<br />

Zu Wirkungen und möglichen unerwünschten Wirkungen:<br />

Gebrauchsinformation genau beachten o<strong>der</strong> den Rat<br />

eines Arztes o<strong>der</strong> Apothekers einholen.<br />

G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG, 25551 Hohenlockstedt, Deutschland<br />

© Katarzyna Malecka


© Tomo-Jesenicnik<br />

STÄRKUNG DER ABWEHRKRÄFTE<br />

<strong>Immunstimulanzien</strong> <strong>bei</strong> <strong>Infekten</strong> <strong>der</strong> <strong>oberen</strong> <strong>Atemwege</strong><br />

Echinacea, Pelargonium & Co.<br />

Erkältungen und Atemwegsinfekte gelten oft als Bagatellerkrankungen. Angesichts ihrer Häufigkeit<br />

sollte ihnen jedoch deutlich mehr Beachtung geschenkt werden. Seit jeher kommt in dieser<br />

Indikation <strong>der</strong> Selbstmedikation mit pflanzlichen Arzneimitteln, so genannten Phytopharmaka,<br />

die das Immunsystem unspezifisch stimulieren, eine große Bedeutung zu. Zahlreiche klinische<br />

Studien mit pflanzlichen <strong>Immunstimulanzien</strong> wurden dazu durchgeführt.<br />

AUTOR: DR. ANDREAS ZIEGLER<br />

14 DA Februar 2010<br />

Eine Reduktion <strong>der</strong> Krankheitsdauer <strong>bei</strong> akuten<br />

<strong>Infekten</strong> <strong>der</strong> <strong>oberen</strong> <strong>Atemwege</strong> ist sehr wünschenswert,<br />

denn diese Infekte sind zum einen<br />

sehr weit verbreitet und zum an<strong>der</strong>en eine <strong>der</strong><br />

häufigsten Ursachen für krankheitsbedingten Ar<strong>bei</strong>tsausfall<br />

und den falschen Einsatz von Antibiotika.<br />

Selbstverständlich kommt Arzneipflanzen gerade<br />

im Anwendungsbereich Husten, Schnupfen,<br />

grippale Infekte eine große Rolle in <strong>der</strong> Bekämpfung<br />

<strong>der</strong> Symptome zu (siehe dazu »Die Apotheke«<br />

Nr. 11/2009, S. 12). Aber auch vorbeugend kann<br />

mit Heilpflanzen neben Vitaminen und Spurenelementen<br />

als <strong>Immunstimulanzien</strong> – unspezifisch, also<br />

auf das gesamte Immunsystem wirkend – Einiges<br />

zu dessen Stärkung getan werden. Hat es Sie bereits<br />

»erwischt«, so können damit Krankheitsdauer und<br />

-intensität vermin<strong>der</strong>t werden. Zu diesen Arzneipflanzenpräparaten<br />

zählen vor allem Echinaceaund<br />

Pelargonium-Zubereitungen.<br />

ECHINACEA STÄRKT DAS<br />

IMMUNSYSTEM<br />

Obwohl echinaceahältige Arzneimittel ursprünglich<br />

aus Nordamerika kommen, können sie auch<br />

hierzulande bereits auf eine lange Tradition zurückblicken<br />

und gehören zu den am häufigsten eingesetzten<br />

<strong>Immunstimulanzien</strong> überhaupt.<br />

Die verwendeten Drogen (keine Angst: »Drogen«<br />

nennt man in <strong>der</strong> Fachsprache wirkstoffhältige Teile<br />

von Arzneipflanzen) stammen von den Arten<br />

Echinacea purpurea (Kraut), Echinacea angustifolia<br />

(Wurzel und Kraut) und Echinacea pallida (Wurzel).<br />

Als pharmazeutische Zubereitungen sind neben<br />

wässrig-alkoholischen Extrakten auch Tees und<br />

Frischpflanzenpresssäfte gebräuchlich. Eine große<br />

Analyse von 16 klinischen Studien, die teils die<br />

Verhin<strong>der</strong>ung einer Erkältung, teils die Behandlung<br />

von <strong>Infekten</strong> <strong>der</strong> <strong>oberen</strong> <strong>Atemwege</strong> zum Gegenstand<br />

hatten, kam zu dem Schluss, dass Echinacea-<br />

Zubereitungen aus oberirdischen Pflanzenteilen in<br />

<strong>der</strong> Behandlung von Erkältungserkrankungen hilfreich<br />

sind. Wichtig <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Auswahl des Produktes<br />

sind Ausgangspflanzen ohne Verunreinigungen<br />

o<strong>der</strong> gar Verfälschungen, die optimale, rückverfolgbare<br />

Herstellung sowie eine ausreichende, gleich-


© newphotoservice<br />

bleibende (standardisierte) Dosierung <strong>der</strong><br />

gesundheitsför<strong>der</strong>nden Inhaltsstoffe. Dass<br />

dies alles stimmt und Sie ein sehr gutes<br />

Produkt in bester Qualität in Händen halten,<br />

das Sie unbedenklich einnehmen können,<br />

garantiert Ihnen nur Ihr Apotheker.<br />

Darüber hinaus steht er für Fragen dazu je<strong>der</strong>zeit<br />

zur Verfügung.<br />

Wie alle <strong>Immunstimulanzien</strong> sollten<br />

Echinacea-Zubereitungen aufgrund grund -<br />

sätzlicher Über legungen nicht <strong>bei</strong> Multipler<br />

Sklerose o<strong>der</strong> AIDS angewendet werden.<br />

Wenngleich das allergologische Risiko insgesamt<br />

als gering einzuschätzen ist, wird<br />

Patienten mit Korbblütler-Allergie die Einnahme<br />

von Echinacea-Präparaten nicht<br />

empfohlen.<br />

PELARGONIUM REDUZIERT<br />

SCHLEIMPRODUKTION<br />

UND HUSTENREIZ<br />

Ein in den vergangenen Jahren erfolgreiches<br />

pflanzliches Immunstimulanz, das bereits<br />

mit respektablen klinischen Studien<br />

aufwarten kann, ist <strong>der</strong> Extrakt <strong>der</strong> Wurzeldroge<br />

<strong>der</strong> in Südafrika heimischen Kapland-Pelargonie<br />

(Pelargonium sidoides).<br />

Eine große Analyse zur Beurteilung <strong>der</strong><br />

Wirksamkeit und Sicherheit von standardisiertem<br />

Pelargonienwurzel-Extrakt <strong>bei</strong><br />

akuter Bronchitis, akuter Sinusitis und Erkältung<br />

beleuchtet die Daten von 8 Studien<br />

an mehr als 1.750 Patienten. Annähernd<br />

die Hälfte (46 %) <strong>der</strong> Studienteilnehmer<br />

waren Kin<strong>der</strong> ab dem ersten Lebensjahr.<br />

Der Analyse zufolge bewirken a. Lösungen<br />

von Pelargonium sidoides sowohl <strong>bei</strong><br />

Erwachsenen als auch <strong>bei</strong> Kin<strong>der</strong>n eine<br />

Reduktion <strong>der</strong> Schleimproduktion und eine<br />

Verbesserung des Hustens <strong>bei</strong> akuter Bronchitis.<br />

Neben <strong>der</strong> Wirksamkeit <strong>bei</strong> akuten Bronchitiden<br />

zeigte die Anwendung von Pelargonium-Zubereitungen<br />

in einer Studie<br />

auch positive Effekte <strong>bei</strong> Rhinosinusitis.<br />

Neben <strong>der</strong> Wirksamkeit wurde auch eine<br />

signifikante Reduktion des krankheits -<br />

bedingten Ar<strong>bei</strong>tsausfalls konstatiert. Demgegenüber<br />

liegen Erkenntnisse zur antibiotischen<br />

Behandlung <strong>der</strong> akuten Bronchitis<br />

vor, die zeigen, dass die Antibiotika-Gabe<br />

die Zahl <strong>der</strong> Krankheitstage deutlich weniger<br />

reduziert, was nicht verwun<strong>der</strong>t, da<br />

eine akute Bronchitis vorwiegend von<br />

Viren verursacht wird, gegen die Antibiotika<br />

im Gegensatz zu Bakterien nicht wirksam<br />

sind. Schwerwiegende Nebenwirkungen<br />

wurden nicht beobachtet. Gastro -<br />

intestinale Nebenwirkungen wie Übelkeit,<br />

Erbrechen und Sodbrennen sowie allergische<br />

Hautreaktionen mit Pruritus und<br />

Urtikaria kamen sehr selten vor.<br />

WEITERE<br />

IMMUNSTIMULANZIEN<br />

Echinacea und Pelargonium sind zweifelsohne<br />

die Stars unter den <strong>Immunstimulanzien</strong>,<br />

dies belegt schon ein Blick auf die Anwendungszahlen.<br />

Darüber hinaus existiert<br />

jedoch noch eine ganze Reihe weiterer immunstimulieren<strong>der</strong><br />

Präparate. Vermutlich<br />

sind die großen Naturstoffgruppen <strong>der</strong> Polysaccharide<br />

und Glykoproteine, die einen<br />

Beitrag zur Wirksamkeit von Echinacea<br />

leisten, auch für die immunstimulierende<br />

Wirkung in zwei weiteren Arzneipflanzen<br />

Nordamerikas – dem Wilden Indigo<br />

(Baptisia tinctoria) und dem Lebensbaum<br />

(Thuja) – verantwortlich. Da Thuja-<br />

Extrakte üblicherweise kein ätherisches<br />

Öl und somit auch kein Thujon enthalten,<br />

sind <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Verwendung von Thuja-Präparaten<br />

keine unerwünschten thujonspezifischen<br />

Nebenwirkungen zu erwarten.<br />

Unter den europäischen Arzneipflanzen<br />

mit immunstimulierendem Potenzial ist<br />

Eleu therococcus senticosus die Bekannteste.<br />

Die Pflanze gilt als Adaptogen, d. h.<br />

ihre konti nuierliche Anwendung soll den<br />

Organismus in die Lage versetzen, besser<br />

mit Stressoren umzugehen. Daher wird<br />

Eleutherococcus auch häufig als Tonikum<br />

im Alter und während <strong>der</strong> Rekonvaleszenz<br />

angewendet. l<br />

DA Februar 2010<br />

15<br />

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© asdf<br />

SCHLAFSTÖRUNGEN<br />

Schlafstörungen und ihre Ursachen<br />

Wenn Schnarchen krank<br />

macht…<br />

Haben Sie schon einmal schlecht geschlafen? Mit Sicherheit kann je<strong>der</strong> diese Frage bejahen. Wer<br />

Sorgen und Stress hat, <strong>der</strong> schläft schlecht. Wer am Abend zu spät und zuviel isst, wird oft<br />

schlecht schlafen. Aber auch Schmerzen, Nervenstörungen wie das Syndrom <strong>der</strong> unruhigen Beine,<br />

Stoffwechselprobleme wie eine Schilddrüsenüberfunktion o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einfluss von Alkohol, Nikotin<br />

und diverse Medikamente lassen uns unruhig und schlecht schlafen. Nicht zu vergessen, dass<br />

auch psychische Erkrankungen wie Depressionen so gut wie immer mit Schwierigkeiten <strong>bei</strong>m<br />

Schlafen einhergehen. Was bislang kaum bekannt ist: Schnarchen führt nicht nur zu einem unerholsamen<br />

Schlaf des Bettnachbarn, <strong>der</strong> durch den Lärm gestört ist, son<strong>der</strong>n auch zu Atempausen<br />

des Schnarchenden und damit zu einem unerholsamen Schlaf. Mediziner sprechen vom Schlafapnoe-Syndrom.<br />

AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />

16 DA Februar 2010


Laut einer Umfrage leidet rund ein Viertel aller Österreicher an<br />

Schlafstörungen. Circa 30 % <strong>der</strong> Männer und 10 % <strong>der</strong> Frauen<br />

schnarchen regelmäßig, wo<strong>bei</strong> die Neigung zum Schnarchen mit<br />

dem Alter zunimmt. Schnarchen alleine ist aber noch keine Krankheit,<br />

höchstens eine Lärmbelästigung für den Bettpartner. Gefährlich wird es<br />

dann, wenn Unregelmäßigkeiten <strong>bei</strong>m Atmen o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>holt Atemstillstände<br />

auftreten, die länger als 10 Sekunden andauern. Beobachtet<br />

wird dieses Phänomen in erster Linie durch den Partner, wenn <strong>der</strong><br />

schnarchende Bettgenosse plötzlich zum Atmen aufhört. Manchmal<br />

wachen die Betroffenen selbst auf, haben das Gefühl zu ersticken und<br />

ringen nach Luft.<br />

Diese Krankheit ist durch Atemaussetzer, so genannte Apnoen, während<br />

des Schlafens bedingt. Dadurch kommt es zu einer vermin<strong>der</strong>ten Sauerstoffversorgung<br />

unseres Gehirns und an<strong>der</strong>er wichtiger Organe, was<br />

Probleme wie starke Müdigkeit und Erschöpfung am Tage, Schwindel<br />

o<strong>der</strong> Kopfschmerzen zur Folge hat.<br />

Die Ursache des Schlafapnoe-Syndroms ist eine Erschlaffung <strong>der</strong> Muskulatur<br />

um die <strong>oberen</strong> <strong>Atemwege</strong>. Durch den <strong>bei</strong>m Einatmen entstehenden<br />

Unterdruck fällt <strong>der</strong> obere Teil <strong>der</strong> Luftröhre zusammen und behin<strong>der</strong>t<br />

die Atmung. Dies bedingt gleichzeitig das Schnarchen. Der Sauerstoffgehalt<br />

im Blut fällt ab, was wie<strong>der</strong>um eine Weckreaktion unseres<br />

Körpers bewirkt. Damit setzt die Atmung wie<strong>der</strong> ein. Obwohl sich die<br />

meisten Betroffenen an solche Episoden nicht erinnern, wird die Struktur<br />

des Schlafes, die in mehrere Phasen geglie<strong>der</strong>t ist, durcheinan<strong>der</strong> gebracht.<br />

Die Erholungsfunktion des Schlafes ist gestört.<br />

Übergewicht, Verkrümmungen <strong>der</strong> Nasenscheidewand o<strong>der</strong> Polypen in<br />

<strong>der</strong> Nase för<strong>der</strong>n das Auftreten eines Schlafapnoe-Syndroms. Fehlstellungen<br />

des Unterkiefers, eine große Zunge aber auch übermäßiger<br />

Konsum von Alkohol und Nikotin o<strong>der</strong> die regelmäßige Einnahme von<br />

Schlafmitteln begünstigen die Atemaussetzer.<br />

Daneben gibt es noch eine zweite Form <strong>der</strong> Schlafapnoe, die durch<br />

Schäden im Gehirn bedingt ist: Durchblutungsstörungen, Schlag anfälle,<br />

Entzündungen wie multiple Sklerose, Epilepsien, Verletzungen o<strong>der</strong><br />

Tumore können ebenfalls zu Atemaussetzern führen. Das Gehirn, welches<br />

die Atemmuskulatur steuert, vergisst da<strong>bei</strong>, vereinfacht ausgedrückt,<br />

einfach aufs Atmen.<br />

MÜDIGKEIT AM TAG<br />

Die Schlafapnoe führt zu einer Reihe von unangenehmen Beschwerden:<br />

l Müdigkeit und Erschöpfung am Tag<br />

l Neigung zum Einschlafen, Sekundenschlaf<br />

l Konzentrationsstörungen<br />

l Kopfschmerzen<br />

l Schwindel<br />

l Stimmungsschwankungen, Gereiztheit<br />

l Depressive Verstimmungen<br />

l Herzrhythmusstörungen wie Herzklopfen o<strong>der</strong> unregelmäßiger Puls<br />

l Nächtliches Schwitzen<br />

l Impotenz<br />

Wird nicht behandelt, können ernste Gesundheitsstörungen die Folge<br />

sein. Die schlechte Sauerstoffversorgung in <strong>der</strong> Nacht erhöht das Risiko<br />

für Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt, Schlag anfälle o<strong>der</strong><br />

bedrohliche Herzrhythmusstörungen. Bluthochdruck und erhöhte Blutzuckerwerte<br />

(Diabetes) sind häufig zu finden. Auch unangenehme Ohrgeräusche<br />

(Tinnitus), Schwindel, ein Hörsturz und Migräne treten auf.<br />

Deshalb müssen Schlafstörungen immer abgeklärt und behandelt werden!<br />

SCHLAFSTÖRUNGEN<br />

GENAUE ABKLÄRUNG WICHTIG<br />

Die Diagnose wird durch eine gründliche internistische Abklärung<br />

und mit Hilfe eines Schlaflabors gestellt. Neben einem Ruhe- und einem<br />

Belastungs-EKG sollten immer auch<br />

regelmäßige Blutdruckmessungen, eine<br />

24 Stunden Blutdruckanalyse und genaue<br />

Laboruntersuchungen mit Blutzucker,<br />

Schilddrüsen-, Nieren- und Leberwerten<br />

und einem Hormonstatus durchgeführt werden.<br />

Eine Lungenfunktionsprüfung deckt eine<br />

Einschränkung <strong>der</strong> Atemfunktion auf.<br />

Ein HNO-Arzt sollte die <strong>oberen</strong> <strong>Atemwege</strong><br />

auf ihre Freiheit überprüfen.<br />

Oft bringt schon ein eingehendes Gespräch<br />

mit dem Patienten die Gründe für Schlaf-<br />

störungen ans Tageslicht. Bei Verdacht auf<br />

eine Schlafapnoe wird eine Untersuchung<br />

in einem Schlaflabor gemacht, wo<strong>bei</strong> neben<br />

<strong>der</strong> Schlafqualität auch die Atemaussetzer<br />

und <strong>der</strong> Sauerstoffgehalt des Blutes gemessen werden.<br />

Dr. Thomas<br />

Schwingenschlögl<br />

Facharzt für Innere Medizin,<br />

Wr. Neudorf<br />

SO WIRD BEHANDELT<br />

Bei den meisten Schlafstörungen genügen einfache Verhaltensregeln,<br />

um wie<strong>der</strong> gut zu schlafen. Man spricht von <strong>der</strong> »Schlafhygiene«. Je<strong>der</strong><br />

Mensch hat individuelle Schlafenszeiten und Schlafgewohnheiten.<br />

Diese sollten Sie immer berücksichtigen.<br />

Essen Sie keine schweren Mahlzeiten vor dem Schlafengehen.<br />

Meiden Sie abends Alkohol, Nikotin und Kaffee. Probleme, die uns<br />

beschäftigen, sollte man vor dem Hinlegen bear<strong>bei</strong>ten und wenn möglich<br />

lösen. Damit wird <strong>der</strong> Kopf frei.<br />

Schnarchen und Schlafstörungen: Versuchen Sie auch<br />

entsprechende Nasen- bzw. Rachensprays aus Ihrer Apotheke.<br />

Sorgen Sie für eine angenehme Temperatur des Schlafzimmers. Die<br />

Luft sollte nicht zu trocken sein, damit die <strong>Atemwege</strong> befeuchtet<br />

sind. Ein nasses Handtuch über dem Heizkörper o<strong>der</strong> ein Luft -<br />

befeuchter schaffen Abhilfe. Trinken Sie vor dem Schlafengehen ein<br />

Glas Wasser, denn <strong>der</strong> Körper verliert in <strong>der</strong> Nacht durch Schwitzen<br />

viel Flüssigkeit. Eine optimale Licht- und Schalldämpfung erleichtern<br />

einen guten Schlaf.<br />

Wer generell schlecht einschläft, sollte es mit Entspannungsübungen<br />

und autogenem Training versuchen. Versuchen Sie auch entsprechende<br />

Nasen- bzw. Rachensprays aus Ihrer Apotheke. Auch ein Nasenpflaster<br />

kann <strong>bei</strong> leichten Beschwerden helfen.<br />

Sportliche Betätigungen und Bewegung während des Tages machen<br />

uns abends müde. Übergewicht dagegen för<strong>der</strong>t Schnarchen und<br />

Schlafstörungen!<br />

Wer viel schnarcht, sollte nicht auf dem Rücken liegen; dagegen können<br />

Sie Tennisbälle in den Pyjama einnähen. Manchmal genügen<br />

Seiten- o<strong>der</strong> Bauchlage und Unterkieferschienen, um das Kollabieren<br />

<strong>der</strong> Schlundmuskulatur zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Für Menschen mit einem schweren Schlafapnoe-Syndrom stehen diverse<br />

Atemmasken zur Verfügung. Damit wird ein Überdruck im Rachen<br />

aufgebaut, die <strong>Atemwege</strong> werden frei und man schläft wie<strong>der</strong><br />

herrlich durch.<br />

Internistische Grundprobleme, die Schlafstörungen auslösen, müssen<br />

natürlich behandelt werden. Wer mit all diesen Maßnahmen immer<br />

noch nicht schlafen kann, für den stehen hochwertige Medikamente<br />

zum Ein- und Durchschlafen zur Verfügung, die man aber nur<br />

nach genauer Rücksprache mit seinem Arzt einnehmen sollte. l<br />

DA Februar 2010<br />

17


FASTEN<br />

Reinigung für Körper und Geist<br />

Das große Fasten<br />

Fasten- und Entschlackungskuren können ein Teil eines gesundheitsorientierten<br />

Lebensstils sein sowie Ausgangspunkt einer sinnvollen Gewichtsreduktion.<br />

„Wichtig ist, dass alle diese Maßnahmen nicht kurzfristig gewählt<br />

werden, um danach wie<strong>der</strong> in eine ungesunde Lebensweise zurückzufallen,<br />

son<strong>der</strong>n insgesamt <strong>der</strong> Lebensstil ganzheitlich gesundheitsorientiert ausgerichtet<br />

wird.“ meint dazu Prof. Bernd Milenkovics.<br />

„Als Einstieg in die Gewichtsreduktion ist eine maßvolle Fastenperiode<br />

geeignet mit maximal 3 bis 5 Tagen.“ erläutert Prof. Mag.<br />

pharm. Bernd Milenkovics, Apotheker aus Graz und Präsident des<br />

Österreichischen Kneipp-Bundes. Da<strong>bei</strong> werden die Energiereserven<br />

des Körpers herangezogen, um den reduzierten Stoffwechsel<br />

aufrechtzuerhalten. Zunächst wird das kurzfristig zur Verfügung<br />

stehende Glykogen (Leber, Nieren, Muskeln) verbraucht, das mit<br />

durchschnittlich etwa 1.600 Kilokalorien etwa einen Tag ausreicht.<br />

Danach greift <strong>der</strong> Körper auf die Fettreserven zu. Auch Muskeleiweiß<br />

wird vermehrt abgebaut.<br />

WIE GEHT DAS FASTEN?<br />

Den ein bis zwei Vorbereitungstagen folgt die eigentliche Fasten -<br />

periode – maximal 5 Tage, wenn man ohne erfahrene Begleitung<br />

fastet –, danach kommt das Fastenbrechen und die Aufbautage<br />

ebnen wie<strong>der</strong> „den Weg ins normale Leben“.<br />

Als Vorbereitungstage eignen sich sehr gut Obst- und Gemüsetage,<br />

Kartoffel- o<strong>der</strong> Reistage. Am Beginn des Fastens steht eine umfassende<br />

Darmentleerung – am besten mit Glaubersalz o<strong>der</strong> auch mit<br />

einem Einlauf.<br />

Das gesundheitsorientierte Fasten bedeutet nicht »Nulldiät«, son<strong>der</strong>n<br />

während <strong>der</strong> Fastenzeit ist eine Kalorienzufuhr von etwa 500<br />

kcal täglich sinnvoll – in Form von Gemüsebrühen, trockenen Semmeln,<br />

Säften und Topfen, Joghurt, Molke o<strong>der</strong> Buttermilch, um<br />

den Eiweißabbau zu bremsen.<br />

Die wichtigste Maßnahme während des Fastens ist ausreichend zu<br />

trinken: Die Trinkmenge sollte mindestens <strong>bei</strong> 3 Litern pro Tag liegen.<br />

Geeignet sind Kräuter- und Früchtetees, Gemüsebrühen, Obst-<br />

säfte, Mineralwasser. Eine ausreichende Trinkmenge verhin<strong>der</strong>t die<br />

Anreicherung schädlicher Stoffe im Blut und begünstigt die durch<br />

den Abbau von Fettgewebe verstärkte Notwendigkeit <strong>der</strong> Ausscheidung<br />

von ausscheidungspflichtigen Substanzen über die Nieren.<br />

Die Aufbautage beginnen mit dem Genuss eines Apfels, dann geht<br />

man zu Gemüsesuppen, Knäckebrot und Kartoffeln über. Wichtig<br />

ist, den Verdauungstrakt langsam wie<strong>der</strong> an die Nahrung zu gewöhnen.<br />

Während <strong>der</strong> Fastenperiode sollte man Vitamine und Mineral-<br />

18 DA Februar 2010<br />

stoffe ergänzen, um etwa dem Kalium- und Natriummangel, aber<br />

auch dem Mangel an Vitaminen vorzubeugen.<br />

HEILKRÄUTER HELFEN HEILEN –<br />

ODER »ENTSCHLACKEN«<br />

Gerade die Heilpflanzen sind, so Prof.Milenkovic, nicht nur im Trend,<br />

son<strong>der</strong>n empfehlenswert – auch im Sinn einer »Entschlackungskur«<br />

in dafür geeigneten Rezepturen. 3 bis 6 Wochen kann eine solche Teekur<br />

gemacht werden, 2 bis 4 Tassen Tee täglich frisch zubereitet. Heilpflanzen,<br />

die die Tätigkeit <strong>der</strong> Nieren und <strong>der</strong> Harnorgane sowie <strong>der</strong><br />

Leber anregen, die Verdauung för<strong>der</strong>n, den Stoffwechsel beeinflussen,<br />

das Bindegewebe straffen, immunstimulierende Wirkung haben,<br />

die Durchblutung för<strong>der</strong>n, sind wichtige Bestandteile solcher<br />

»entschlacken<strong>der</strong>« Rezepturen. Wenn eine Verstopfung zusätzlich<br />

das Leben schwer macht, kann kurzfristig eine abführende Droge <strong>bei</strong>gegeben<br />

werden (nicht für den Dauergebrauch). Prof. Milenkovic:<br />

„Wir Apotheker sind durch unser Studium beson<strong>der</strong>s gut in <strong>der</strong> Lage,<br />

auf diesem Gebiet fachkundige Auskunft zu geben.“<br />

Beispiel einer solchen entschlackenden Teemischung:<br />

Brennnessel (30g), Löwenzahn (25 g), Birkenblätter (25 g), Schachtelhalm<br />

(10 g), Hagebutten mit Kernen (10 g)<br />

WER DARF FASTEN?<br />

Je<strong>der</strong> gesunde Erwachsene darf fasten. Motivationen für das gesundheitsorientierte<br />

Fasten sind häufig <strong>der</strong> Wunsch, neue Erfahrungen<br />

zu machen, sich wie<strong>der</strong> auf das Wesentliche im Leben zu besinnen<br />

und dem Konsumterror durch eine positive Verzichtserfahrung<br />

Als Einstieg in die Gewichtsreduktion ist eine maßvolle<br />

Fastenperiode geeignet mit maximal 3 bis 5 Tagen.<br />

entgegenzutreten. Die Indikationen für das Fasten reichen nach den<br />

Leitlinien <strong>der</strong> Fastenärzte e. V. von Verdauungsstörungen über Haut -<br />

erkrankungen bis zu Stoffwechselerkrankungen. Kin<strong>der</strong>, Stillende<br />

und Schwangere dürfen nicht, Senioren über 65 sollten nicht fasten.<br />

Niereninsuffizienz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leberfunktionsstörungen,<br />

erhöhte Harnsäure, Augenerkrankungen, Diabetes, psychische<br />

Störungen, Krebs, Suchterkrankungen, aber auch Erkrankungen<br />

<strong>der</strong> Verdauungsorgane und Demenz sind Kontraindikationen.<br />

© Andrejs Pidjass


Menschen<br />

mit erhöhtem<br />

Purin-Spiegel<br />

ist wegen<br />

des Risikos<br />

eines akuten<br />

Gichtanfalls<br />

das Fasten<br />

nicht<br />

anzuraten.<br />

WER DARF<br />

»ENTSCHLACKEN«?<br />

Je<strong>der</strong> gesunde Erwachsene darf mit Hilfe von<br />

Kräutertees »entschlacken«. Wichtig ist, diese<br />

Maßnahmen im Sinne eines gesunden Lebensstils<br />

nicht allein zu betreiben, son<strong>der</strong>n Bewegung<br />

und vollwertige Ernährung damit zu kombinieren.<br />

Auch die Wasseranwendungen nach<br />

Kneipp lassen sich wun<strong>der</strong>bar mit Kräuter-Kuren<br />

verbinden.<br />

Prof. Milenkovics: „Eines <strong>der</strong> besten Gesundheitsprogramme<br />

ist das Kneipp-Programm mit<br />

seinen fünf Säulen: Wasser, Heilpflanzen,<br />

Ernährung, Bewegung und Lebensordnung.<br />

Unserer westlichen Tradition entsprechend einfach<br />

umsetzbar, effizient und wohltuend!<br />

Informationen bieten die 200 Kneipp-Aktivclubs<br />

in ganz Österreich unter www.kneippbund.at<br />

an.<br />

HUNGERN: NEUE ERKENNTNISSE<br />

Erst kürzlich belegten Wissenschaftler in <strong>der</strong> Schweiz, dass einige<br />

Stunden Nahrungskarenz zwischen den Mahlzeiten einen durchaus<br />

gesundheitsför<strong>der</strong>nden Effekt zeigen kann. Diese Art des »Fastens«<br />

ist jedoch grundsätzlich vom herkömmlich geläufigen Begriff des<br />

(Heil)-Fastens abzugrenzen. Laut dieser Studie kommt man <strong>bei</strong><br />

ständiger Nahrungszufuhr leicht in den Teufelskreis von Bewegungsarmut,<br />

Fettleibigkeit und schließlich Diabetes. Daher plädieren<br />

die Forscher <strong>der</strong> Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />

Zürich für längere Pausen zwischen den Mahlzeiten. Der Spruch<br />

„Am Morgen wie ein Kaiser, am Mittag wie ein König, am Abend<br />

wie ein Bettelmann“ macht folglich tatsächlich Sinn, betonen die<br />

Experten. Die Wissenschafter entdeckten einen molekularen Mechanismus,<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bewegungsarmut und damit <strong>der</strong> Fettleibigkeit<br />

zugrunde liegt. Zentraler Schalthebel ist demnach ein Protein namens<br />

Foxa2. Dieses wird gehemmt, wenn die Bauchspeicheldrüse<br />

nach <strong>der</strong> Nahrungsaufnahme Insulin ausschüttet. Bei Nahrungs -<br />

karenz hingegen fehlt Insulin, und Foxa2 ist aktiv. Im Gehirn löst<br />

Zur Unterstützung<br />

während <strong>der</strong> Fastenzeit!<br />

• Sehr hohe Säurebindungskapazität<br />

• Zucker-, lactose- und glutenfrei<br />

• Frei von Aromen, Farb- und Konservierungsstoffen<br />

• In Ihrer Apotheke<br />

TIPPS ZUM FASTEN<br />

FASTEN<br />

l Es reicht nicht, einfach nur das Essen wegzulassen. Beim richtigen<br />

Fasten ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Tees,<br />

Obst- o<strong>der</strong> Gemüsesäften usw. beson<strong>der</strong>s zu achten sowie auf eine<br />

ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen.<br />

l Leichtes körperliches Training ist während einer Fastenkur wichtig,<br />

um den Kreislauf zu stabilisieren und den Abbau von Muskel -<br />

eiweiß zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

l Personen, die an regelmäßige koffeinhaltige Getränke gewöhnt<br />

sind, haben während des Fastens häufig Kopfschmerzen. Sie leiden<br />

unter Entzugserscheinungen. Fasten ist deshalb auch gut<br />

mit einer Entwöhnungskur z. B. von Alkohol, Nikotin o<strong>der</strong> Koffein<br />

zu verbinden.<br />

l Es ist darauf zu achten, dass während des Fastens nicht zuviel an<br />

Körpergewicht abgenommen wird. Nach <strong>der</strong> Fastenkur ist gerade<br />

für diese Personen das Verlangen nach Essen so groß, dass es –<br />

bedingt durch den Jo-Jo-Effekt – statt einer Gewichtsvermin<strong>der</strong>ung<br />

unter dem Strich zu einer Erhöhung des Körpergewichts<br />

kommt. Ziel ist eine langfristige Umstellung <strong>der</strong> Ernährungsgewohnheiten.<br />

l Empfehlenswert ist das Fasten für gesunde Menschen, die sich<br />

auf den Nahrungsverzicht freiwillig und gern einlassen. Heilfasten<br />

kann als Impuls für eine Än<strong>der</strong>ung des Lebensstils verstanden<br />

werden.<br />

l Durch das Fasten wird die Wirkung von Medikamenten beeinflusst.<br />

Eine eventuelle Anpassung o<strong>der</strong> Reduzierung <strong>der</strong> Dosis<br />

kann notwendig sein. Fragen Sie dazu Ihren Apotheker.<br />

l Da während des Fastens die Reaktionsfähigkeit eingeschränkt<br />

ist, ist es sinnvoll auf das Autofahren zu verzichten.<br />

l Beachten Sie, dass eine Heilfastenkur eine medizinisch notwendige<br />

Therapie nicht ersetzen kann.<br />

das Protein das Verlangen nach Nahrungsaufnahme und spontaner<br />

Bewegung aus. Hungrige Säugetiere sind daher aufmerksamer und<br />

körperlich aktiver. Bei fettleibigen Mäusen stellten die Forscher<br />

fest, dass Foxa2 konstant inaktiv war, egal ob die Tiere nüchtern<br />

o<strong>der</strong> gesättigt waren. Dies erklärt die Bewegungsarmut von fett -<br />

leibigen Menschen und Tieren. l<br />

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DA Februar 2010<br />

19


© Steve Bower<br />

HARNINKONTINENZ<br />

Nach <strong>der</strong> Geburt, in den Wechseljahren o<strong>der</strong> nach OPs<br />

Hilfe <strong>bei</strong> Harninkontinenz<br />

Viele leiden darunter, aber nur wenige trauen sich offen darüber zu sprechen: <strong>der</strong> unkontrollierte<br />

und unwillkürliche, also nicht beabsichtigte Abgang von Harn, auch Harninkontinenz genannt, ist<br />

den meisten Betroffenen peinlich. Und das versucht man zu verheimlichen, was natürlich grundlegend<br />

falsch ist. Denn in einer Zeit zunehmen<strong>der</strong> Aufklärung und guter therapeutischer Möglichkeiten<br />

können gerade solche Probleme gut gelöst werden.<br />

AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />

20 DA Februar 2010<br />

Wer von Harninkontinenz betroffen ist, befindet sich in »guter<br />

Gesellschaft«. Rund eine Million Österreicher kämpfen<br />

mit diesem Problem, wo<strong>bei</strong> Frauen wesentlich häufiger<br />

leiden als Männer. Naturgemäß nimmt die Inkontinenz mit steigendem<br />

Lebensalter zu. Auch Frauen nach <strong>der</strong> Geburt sind davon betroffen.<br />

HARNLASSEN ALS BEWUSSTER VORGANG<br />

Wenn Kin<strong>der</strong> »rein« werden und Windeln nicht mehr benötigen,<br />

freuen sich die stolzen Eltern sehr. Und das zu Recht. Denn Harnlassen<br />

ist ein sehr komplexer Vorgang, <strong>der</strong> erst erlernt werden muss.<br />

Die Harnblase, ein von einem Muskelmantel umgebenes Hohlorgan,<br />

sammelt den Harn. Der Harnschließmuskel am Ausgang <strong>der</strong><br />

Harnblase ist normalerweise angespannt und verhin<strong>der</strong>t den ständigen<br />

Harnabgang. Dehnungsrezeptoren in <strong>der</strong> Harnblasenwand messen<br />

laufend den Füllungszustand <strong>der</strong> Harnblase und melden die Informationen<br />

unserem Gehirn. Ab einem bestimmten Füllungsvolumen<br />

verspüren wir Harndrang. Wenn wir auf die Toilette gehen, entspannen<br />

wir bewusst den Schließmuskel. Dafür spannt sich die<br />

Blasenmuskulatur an, <strong>der</strong> Harn kann abfließen. Ist dieser komplexe<br />

Mechanismus gestört, kommt es zur Inkontinenz.<br />

VERSCHIEDENE FORMEN<br />

Die Ursachen einer Harninkontinenz sind nicht einheitlich. Die<br />

Mediziner unterscheiden hauptsächlich zwischen einer Belastungsund<br />

Dranginkontinenz.<br />

Bei <strong>der</strong> Belastungsinkontinenz, früher auch als Stressinkontinenz<br />

bezeichnet, führen Tätigkeiten wie das Heben schwerer Lasten,<br />

Husten, Pressen, Niesen, Lachen o<strong>der</strong> sogar Treppensteigen zu einem<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger ausgeprägten Harnverlust. Bei all den vorher<br />

genannten Tätigkeiten kommt es durch das Anspannen <strong>der</strong><br />

Bauchmuskulatur zu einer Druckerhöhung im Bauchraum. Liegt<br />

gleichzeitig eine Schwäche des Blasenschließmuskels o<strong>der</strong> des<br />

Beckenbodens vor, geht spontan Harn ab. Operationen im kleinen<br />

Becken, Geburten aber auch <strong>der</strong> Hormonverlust in den Wechseljahren<br />

<strong>der</strong> Frau bewirken solch einen Spannungsverlust <strong>der</strong> Becken -<br />

bodenmuskulatur und des Blasenschließmuskels. Natürlich kann<br />

eine Schwäche des Beckenbodens auch angeboren sein.<br />

Beim Mann wird eine Belastungsinkontinenz durch eine Schädigung<br />

des äußeren Blasenschließmuskels hervorgerufen, infolge von<br />

Operationen o<strong>der</strong> Verletzungen.


Ist die Stressinkontinenz stark ausgeprägt, kommt es selbst <strong>bei</strong>m<br />

Hinsetzen o<strong>der</strong> Aufstehen o<strong>der</strong> <strong>bei</strong> normalen Bewegungen zu einem<br />

Harnverlust.<br />

Übergewicht und chronische Lungenerkrankungen mit häufigem<br />

Husten verschlechtern eine bestehende Stressinkontinenz.<br />

Bei <strong>der</strong> Dranginkontinenz, auch Urge-Inkontinenz genannt, kommt<br />

es dagegen durch einen plötzlich auftretenden, sehr starken Harndrang<br />

zu einem nicht mehr zurückhaltbaren Harnverlust, bevor man<br />

überhaupt noch die Toilette erreichen kann.<br />

Die Dranginkontinenz resultiert aus einer Überempfindlichkeit <strong>der</strong><br />

Harnblase. Krankheiten in <strong>der</strong> Harnblase o<strong>der</strong> den Harnwegen wie<br />

Entzündungen, Steine o<strong>der</strong> Tumore, natürliche Alterserscheinungen,<br />

eine Verengung <strong>der</strong> Harnwege, die gutartige Vergrößerung <strong>der</strong> Prostata<br />

<strong>bei</strong> den Männern (im Alter fast normal) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hormonmangel an<br />

Östrogenen <strong>bei</strong> den Frauen in den Wechseljahren lösen eine Drang -<br />

inkontinenz aus. Aber auch Verän<strong>der</strong>ungen unseres Gehirns können<br />

zu einer Inkontinenz führen. Denn im Gehirn werden alle Befehle an<br />

die diversen Organe unseres Körpers gesteuert. Entzündungen,<br />

Abnützungsprozesse o<strong>der</strong> Verletzungen im Gehirn lösen eine Fehlsteuerung<br />

von Nervenimpulsen aus. Krankheiten wie Multiple<br />

Sklerose, Parkinson, Alzheimer o<strong>der</strong> eine Altersverwirrtheit gehen oft<br />

mit Inkontinenz einher. Bei jungen Patienten können psychische Faktoren<br />

zu einer Dranginkontinenz o<strong>der</strong> einer Reizblase führen. Auch<br />

chronische Schmerzpatienten wie <strong>bei</strong>spielsweise Fibromyalgie-<br />

Erkrankte klagen oft über Blasenbeschwerden. Fibromyalgie ist ein<br />

rheumatologisches Krankheitsbild mit Schmerzen am ganzen Körper,<br />

verbunden mit Müdigkeit, Erschöpfung und Allgemeinsymptomen<br />

wie Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Reizdarm und Reizblase.<br />

Die Dranginkontinenz ist von Bewegung und körperlichen Anstrengungen<br />

unabhängig.<br />

Dann gibt es noch die Überlaufinkontinenz. Nachdem die Harn blase<br />

<strong>bei</strong> diesen Patienten nicht richtig entleert werden kann, kommt es<br />

aus einer ständig vollen Harnblase oftmalig zu einem nicht beherrschbaren<br />

Harnabgang in kleinen Mengen.<br />

Der Druck in <strong>der</strong> vollen Harnblase ist so groß, dass <strong>der</strong> Schließmuskel<br />

den Harnabgang nicht verhin<strong>der</strong>n kann. Eine Prostatavergrößerung,<br />

Verengungen <strong>der</strong> Harnröhre o<strong>der</strong> neurologische Erkrankungen<br />

und Medikamente, die mit einer Erschlaffung <strong>der</strong> Blasenwandmuskulatur<br />

einhergehen, führen zu einer Überlaufinkontinenz.<br />

Nicht zu vergessen die Reflexinkontinenz, <strong>bei</strong> <strong>der</strong> – durch Krankheiten<br />

des Gehirns und Rückenmarks ausgelöst – durch ständige<br />

Aktivitätsimpulse die Blasenmuskulatur in einer Art Hochspannung<br />

steht und ungewollten Harnverlust auslöst.<br />

Natürlich können auch mehrere Arten <strong>der</strong> Inkontinenz miteinan<strong>der</strong><br />

kombiniert vorliegen.<br />

GENAUE BEFRAGUNG WICHTIG<br />

Um <strong>der</strong> Ursache <strong>der</strong> Inkontinenz auf die Spur zu kommen, braucht<br />

<strong>der</strong> Arzt Ihre Hilfe. Die genaue Angabe, wann, wie oft und in welcher<br />

Situation es zu einem Harnverlust kommt, liefert dem Spezialisten<br />

meist schon die entscheidenden Hinweise. Eine Untersuchung<br />

von Unterbauch und Genitalbereich mittels Abtasten und<br />

Ultraschall, eine exakte Urinanalyse und eine Restharnbestimmung<br />

(heute auch durch Ultraschall) gehören zur Standardabklärung.<br />

HARNINKONTINENZ<br />

Ebenso sind Untersuchungen durch einen Urologen und/o<strong>der</strong><br />

Gynäkologen notwendig, um organische Verän<strong>der</strong>ungen an den<br />

Unterbauch- und Genitalorganen festzustellen. Mit speziellen<br />

Tests kann man die Funktion von Harnblase und Schließmuskel<br />

überprüfen.<br />

Grundsätzlich sollte beson<strong>der</strong>s <strong>bei</strong> älteren Patienten immer auch<br />

eine internistische Grunduntersuchung durchgeführt werden.<br />

Denn Blutdruck- o<strong>der</strong> Blutzuckerprobleme o<strong>der</strong> eine Herzschwäche<br />

können das Funktionieren <strong>der</strong> Harnblase beeinflussen.<br />

Bei Einnahme zahlreicher Medikamente, wie dies <strong>bei</strong> älteren<br />

Menschen oft <strong>der</strong> Fall ist, muss man auf etwaige Nebenwirkungen<br />

achten.<br />

Bei manchen Formen <strong>der</strong> Inkontinenz ist auch eine neurologische<br />

Begutachtung sinnvoll.<br />

SO WIRD BEHANDELT<br />

Bei den ersten Anzeichen einer Inkontinenz sollte man unverzüglich<br />

mit seinem Arzt sprechen. Denn im Anfangsstadium können viele<br />

Krankheiten wesentlich leichter behandelt werden. Je nach Ursache<br />

und Art <strong>der</strong> Inkontinenz wird dann therapiert.<br />

Die Ursachen einer Harninkontinenz sind nicht einheitlich.<br />

Die Mediziner unterscheiden hauptsächlich zwischen einer<br />

Belastungs- und Dranginkontinenz.<br />

Generell wirken sich eine Beckenbodengymnastik und eine gute<br />

körperliche und geistige Fitness sowie eine Gewichtsabnahme <strong>bei</strong><br />

Übergewicht positiv auf den Verlauf einer Inkontinenz aus o<strong>der</strong><br />

können eine solche manchmal verhin<strong>der</strong>n. Ein Beckenbodentraining<br />

muss aber exakt erlernt und dann regelmäßig zu Hause durchgeführt<br />

werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Belastungsinkontinenz wirkt sich eine chronische Verstopfung<br />

negativ aus, da das starke Pressen zum Stuhlgang den Blasenschließmuskel<br />

regelmäßig überfor<strong>der</strong>t. Eine ballaststoffreiche<br />

Kost und Produkte aus Ihrer Apotheke lösen hier das Verstopfungsproblem.<br />

Inkontinenzpatienten sollen bewusster Trinken und regelmäßig<br />

kontrolliert Harnlassen. Harntreibende Getränke wie Kaffee,<br />

Tee und Alkohol sollte man meiden.<br />

Diabetes Mellitus, die »Zuckerkrankheit«, führt oftmalig zu einer<br />

Inkontinenz. Eine gute Blutzuckereinstellung mit diätetischen Maßnahmen<br />

und Medikamenten ist daher sehr wichtig.<br />

Auf dem medikamentösen Sektor gibt es Präparate, die den ständigen<br />

Harndrang mil<strong>der</strong>n und damit <strong>der</strong> Dranginkontinenz entgegenwirken,<br />

o<strong>der</strong> Substanzen, die den Schießmuskel <strong>der</strong> Harnblase aktivieren<br />

und stärken und somit <strong>bei</strong> einer Belastungsinkontinenz mit<br />

gutem Erfolg eingesetzt werden.<br />

Im Falle einer Blasenentzündung wird antibiotisch therapiert. Gegen<br />

einen Hormonmangel <strong>bei</strong> den Damen steht eine breite Palette<br />

von Hormonersatzstoffen zur Verfügung. Auch gegen die Prostatavergrößerung<br />

geht man medikamentös vor.<br />

Bei <strong>der</strong> Überlaufinkontinenz wird durch einen Harnkatheter die<br />

volle Blase entleert und damit Erleichterung erzielt.<br />

Organische Verän<strong>der</strong>ungen wie Verengungen <strong>der</strong> Harnwege, Steine<br />

o<strong>der</strong> Tumore sind mittels Dehnungen o<strong>der</strong> kleinerer operativer Eingriffe<br />

oft leicht zu beheben.<br />

Inkontinenz ist heutzutage wirklich keine Schande mehr, son<strong>der</strong>n<br />

ein häufiges und lästiges Problem in unserer Gesellschaft, das gut<br />

behandelt werden kann. Wenden Sie sich daher an Ihren Arzt! Er<br />

wird Ihnen helfen. l<br />

DA Februar 2010<br />

21


© Sebastian Kaulitzki<br />

DUNGL-TIPP<br />

GESUNDE KNOCHEN dank richtiger<br />

Ernährung und Bewegung<br />

Immer mehr Menschen, vor allem Frauen,<br />

leiden unter Osteoporose – doch wie entsteht<br />

diese Erkrankung und was kann man dagegen<br />

tun?<br />

Ein gesun<strong>der</strong> Knochen ist durch seine Festigkeit gekennzeichnet.<br />

Bis etwa zum 35. Lebensjahr wird durch eine kalziumreiche<br />

Ernährung Kalzium in die Knochen eingelagert. Danach<br />

beginnt, beeinflusst durch verschiedenste Faktoren, <strong>der</strong> Knochenabbau,<br />

<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um durch kalziumreiche Ernährung verringert<br />

werden kann. Je mehr Knochenmasse also in <strong>der</strong> Jugend aufgebaut<br />

wird, desto geringer ist das Risiko, an Osteoporose zu erkranken.<br />

Männer sind durch die Wirkung von Testosteron davor besser<br />

geschützt.<br />

EIN KÖSTLICHES GERICHT, UM DIE<br />

KNOCHEN ZU ERNÄHREN, IST:<br />

Gebratenes Lachsfilet mit Kichererbsen-Fenchel-Gratin<br />

an Schnittlauchsauce:<br />

25 dag Kichererbsen über Nacht einweichen, am nächsten Tag<br />

im Kochtopf weich kochen und faschieren. 2 Fenchelknollen<br />

und 3 Karotten in kleine Stifte schneiden und blanchieren.<br />

2 Eier, 2 Löffel Sauerrahm, 2 Esslöffel Sesam, 2 El gehackte<br />

Petersilie verrühren und mit Kräutersalz, Kümmel, Muskat<br />

würzen.<br />

Die Hälfte <strong>der</strong> Masse in eine Pfanne streichen, kurz blanchierte<br />

Karotten- und Fenchelstifte daraufgeben, mit restlicher Masse<br />

bedecken und mit Parmesan bestreut im Backrohr ca. 30 Minuten<br />

gratinieren.<br />

500 g Lachsfilet putzen, salzen, pfeffern und mit Zitronensaft<br />

säuern. In 2 El Maiskeimöl abbraten und dazu servieren.<br />

DAZU PASST:<br />

Schnittlauch-Schafjoghurtdip<br />

1 Bd. Schnittlauch mit 1 KL Dijonsenf, etwas Kräutersalz und<br />

1 Becher Joghurt verrühren.<br />

… und vergessen Sie nicht, ausreichend Bewegung zu<br />

machen!<br />

22 DA Februar 2010<br />

Durch Einlagerung von Kalzium in die Knochengrundsubstanz erhält<br />

<strong>der</strong> Knochen seine Festigkeit – er verkalkt. Der Tagesbedarf<br />

an Kalzium liegt <strong>bei</strong>m Erwachsenen <strong>bei</strong> 900 mg. Diese Empfehlung<br />

berücksichtigt, dass <strong>der</strong> Körper aus einer gemischten Kost nur<br />

20 bis 40 Prozent des enthaltenen Kalziums resorbiert.<br />

Die Kalziumaufnahme wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst:<br />

Lebensalter – umso jünger <strong>der</strong> Mensch, desto besser erfolgt die<br />

Kalziumausnützung.<br />

Ein wichtiger Partner für die Kalziumresorption stellt das<br />

Vit amin D dar, ohne das eine bedarfsgerechte Aufnahme nicht<br />

möglich ist. Vitamin D wird durch Sonnenlicht aktiviert – bewegen<br />

Sie sich deshalb viel an <strong>der</strong> frischen Luft und essen Sie speziell in<br />

<strong>der</strong> kalten Jahreszeit öfter Fisch. Zu den beson<strong>der</strong>s Vitamin D-reichen<br />

Nahrungsmitteln zählen Forelle, Lachs, Thunfisch, Champignons,<br />

Butter, Eidotter, …<br />

Wichtig für eine gute Kalziumausnutzung ist auch das Verhältnis<br />

von Kalzium und Phosphor in <strong>der</strong> Nahrung. Durch zu viel Phosphat<br />

wird Kalzium einerseits aus den Knochen abgebaut, an<strong>der</strong>erseits<br />

auch weniger Kalzium aus <strong>der</strong> Nahrung resorbiert. Durch die<br />

heutigen Ernährungsgewohnheiten mit viel Fleisch und Wurst, Fertigprodukten<br />

und Erfrischungsgetränken wird jedoch häufig mehr<br />

Phosphat zugeführt als Kalzium.<br />

Selbstverständlich zählen Milch und Milchprodukte zu den Kalzium-Lieferanten<br />

schlechthin. Wer aus gesundheitlichen, weltanschaulichen<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Gründen Milchprodukte vom Speiseplan<br />

streicht, sollte verstärkt alternative Kalziumlieferanten wie<br />

Fenchel, Grünkohl, Brokkoli, Kichererbsen, Mandeln, Petersilie,<br />

Sesam o<strong>der</strong> kalziumangereicherte Sojamilch in die Kost einbauen.<br />

Nur wer seine Knochen ständig in Bewegung hält, kann das durch<br />

die Nahrung aufgenommene Kalzium auch verwerten und in die<br />

Knochen einbauen.<br />

Bewegung im Alltag (Stiegensteigen, Spazierengehen, …) und Ausdauersportarten<br />

(Laufen, Schwimmen, Radfahren, …) helfen mit,<br />

Ihnen die maximale Kalziumausnützung zu gewährleisten! l<br />

Die »Dungl-Schwestern« – Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist (li.) und<br />

Prof. Dr. med. Andrea Dungl-Zauner – geben Tipps.


Gesunde Bewegung<br />

für ältere Menschen<br />

Fast alle Menschen wünschen sich, auch im Alter<br />

körperlich und geistig gesund zu bleiben. Ein<br />

Forschungsprojekt auf europäischer Ebene zeigt,<br />

wie dieses Ziel in Zukunft besser erreichbar ist.<br />

Welche körperliche Aktivität ist für welche Gruppe unter den<br />

älteren Menschen geeignet? Wie hoch darf und soll körperliche<br />

Belastung im Alter sein? Welche Bewegungsangebote<br />

gibt es, und wie können diese regional, national und auf europäischer<br />

Ebene weiterentwickelt werden? Fragen über Fragen, denen im Projekt<br />

»European Network for Action on Ageing and Physical Activity«<br />

(EUNAAPA), an dem 24 Institutionen aus 20 europäischen Nationen<br />

beteiligt waren, erstmals gezielt nachgegangen wurde. „Im Zentrum<br />

des auf zwei Jahre ausgelegten Projekts stand, Expert/innen in diesem<br />

Feld zu vernetzen sowie den IST-Zustand in den beteiligten europäischen<br />

Län<strong>der</strong>n zu erheben“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Michael<br />

Kolb, Abteilung für Bewegungs- und Sportpädagogik, Zentrum für<br />

Sportwissenschaft, Universität Wien, und Leiter des österreichischen<br />

EUNAAPA-Teams.<br />

Die wichtigste Frage war daher zunächst, ob und wie körperliche Aktivität<br />

und Funktionsfähigkeit älterer Menschen in den beteiligten<br />

Län<strong>der</strong>n gemessen wird. Kolb zu den Ergebnissen: „Der Län<strong>der</strong>vergleich<br />

ergab, dass die wenigen Assessment-Verfahren, die überhaupt<br />

zum Einsatz kommen, sehr unterschiedlich sind. Zudem zeigte sich,<br />

dass solche Verfahren <strong>bei</strong> den Anbieter/innen von Bewegungsaktivitäten<br />

kaum bekannt sind.“ Diese Situation sei ein Problem, weil damit<br />

die Voraussetzungen fehlten, um vergleichbare Studien zur Beantwortung<br />

<strong>der</strong> eingangs erwähnten Fragen durchführen zu können.<br />

DIFFERENZIERTE PROGRAMME ANBIETEN<br />

Im zweiten Schritt des Projekts wurde erhoben, welche Programme in<br />

den beteiligten Län<strong>der</strong>n bereits bestehen, von wem sie angeboten und<br />

vom wem sie genützt werden sowie was mögliche Erfolgskriterien<br />

sind. „Die Ergebnisse für Österreich zeigen, dass sich hierzulande vor<br />

allem karitative und soziale Einrichtungen um Bewegungsangebote<br />

für ältere Menschen kümmern“, erklärte Projektmitar<strong>bei</strong>terin Mag.<br />

Christina Steininger. „Die österreichischen Programme sind deutlich<br />

psychosozial ausgerichtet, und sie werden zu 75 Prozent von Frauen<br />

in Anspruch genommen. Sie sind wenig differenziert und zielen auf<br />

die große Gruppe ‚<strong>der</strong> älteren Menschen’ ab, und damit auf ein Kollektiv,<br />

das es genau genommen so gar nicht gibt. Zu groß sind die Altersunterschiede<br />

und die Unterschiede <strong>bei</strong> den Leistungsvoraussetzungen,<br />

den Wünschen und Bedürfnissen, um von einer homogenen Zielgruppe<br />

sprechen zu können.“<br />

Darum, ergänzt Kolb, müssten in Zukunft differenzierte Angebote entwickelt<br />

werden, die die individuellen Voraussetzungen <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

und Teilnehmerinnen berücksichtigen und so ein gelingendes Altern<br />

unterstützen.<br />

FONDS GESUNDES ÖSTERREICH<br />

Österreich-Team des EU-Projekts: Die Projektmitar<strong>bei</strong>terinnen<br />

Mag. Christina Steininger (links im Bild) und Ass.-Prof. Mag. Dr.<br />

Rosa Diketmüller sowie Projektleiter Univ.-Prof. Michael Kolb<br />

AUSBLICK IN DIE ZUKUNFT<br />

Da<strong>bei</strong> ist zu bedenken, dass »gelingendes Altern«<br />

mehr bedeutet, als nur körperlich aktiv zu bleiben. Es<br />

ist unumgänglich, in <strong>der</strong> Gesellschaft ein Altersbild<br />

zu etablieren, in dem mit den im Alter auftretenden<br />

Verlusten positiv umgegangen wird, das eine För<strong>der</strong>ung<br />

noch vorhandener Ressourcen unterstützt und<br />

die spezifischen Kompetenzen Älterer wertschätzt.<br />

Langfristig werden sich daher ausschließlich Gesundheitsprogramme<br />

bewähren, die multidimensional<br />

ausgerichtet sind. Beson<strong>der</strong>s wichtig ist da<strong>bei</strong>, alle<br />

Bereiche und Organisationen zu vernetzen, die einen<br />

Einfluss auf das Altern haben.<br />

Es gilt aber auch, lokale Infrastrukturen aufzubauen, um<br />

körperliche, geistige und soziale Aktivitäten aller Art für<br />

die verschiedenen Gruppen unter den Älteren flächendeckend<br />

und wohnortnah zugänglich zu machen.<br />

Im Jänner 2009 wurden mit dieser Zielrichtung zwei<br />

weitere EU-Projekte gestartet: IMPALA, das auf eine Verbesserung<br />

lokaler Infrastrukturen für Bewegungsaktivitäten in <strong>der</strong> Freizeit abzielt,<br />

und PASEO, in dem im Raum Wien <strong>der</strong> Aufbau intersektoraler<br />

Kapazitäten unterstützt wird. Wie bereits EUNAAPA werden auch<br />

IMPALA und PASEO in den beteiligten europäischen Län<strong>der</strong>n von<br />

<strong>der</strong> Europäischen Kommission geför<strong>der</strong>t. Auf nationaler Ebene besteht<br />

wie bereits <strong>bei</strong> EUNAAPA eine Zusatzför<strong>der</strong>ung durch den<br />

Fonds Gesundes Österreich. l<br />

Information und Kontakt:<br />

Universität Wien, Zentrum für Sportwissenschaft<br />

und Universitätssport<br />

Projektleiter Univ.-Prof. Dr. Michael Kolb l Tel. 01/42 77-488 10<br />

michael.kolb@univie.ac.at<br />

Zuständige Gesundheitsreferentin <strong>bei</strong>m FGÖ:<br />

Dr. Verena Zeuschner l Tel. 01/89 50 400 -23<br />

verena.zeuschner@fgoe.org<br />

Der Fonds Gesundes Österreich unterstützt Projekte<br />

zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Prävention.<br />

Aspernbrückengasse 2 ■ 1020 Wien ■ Tel. 01/895 04 00 ■ E-Mail: info@fgoe.org ■ www.fgoe.org, www.gesundesleben.at<br />

DA Februar 2010<br />

23


DA SCHÜSSLER SALZE<br />

Für einen gut funktionierenden Stoffwechsel<br />

Serie Teil 14<br />

Biochemische Erweiterungsmittel<br />

Fast 140 Jahre ist es her, dass <strong>der</strong> deutsche<br />

Arzt und Homöopath Dr. Wilhelm Heinrich<br />

Schüßler (1821 – 1898) mit <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />

<strong>der</strong> »abgekürzten Therapie gegründet auf<br />

Histologie und Cellular-Pathologie« den Grundstein<br />

für die Entwicklung <strong>der</strong> Biochemie nach<br />

Dr. Schüßler legte – eine Heilweise, die er mit<br />

großer Um- und Weitsicht schuf.<br />

AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER<br />

Er bestimmte 12 Mineralstoffverbindungen als biochemische<br />

Funktionsmittel, die <strong>der</strong> menschliche Körper für einen gesunden<br />

und gut funktionierenden Stoffwechsel unbedingt braucht.<br />

Fehlen diese, so können sich verschiedenste krankhafte Zustände<br />

entwickeln, die Schüßler als »Betriebsstörungen« bezeichnete.<br />

Im Jahre 1898, kurz vor seinem Tode, vollendete er die Ar<strong>bei</strong>t an<br />

<strong>der</strong> 25. Auflage seines Buches, welches in zahlreiche Sprachen<br />

übersetzt wurde und weltweit viele Anhänger gefunden hat.<br />

Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts boomte durch seine zahlreichen<br />

Schüler und <strong>der</strong>en Erfolge die Anwendung <strong>der</strong> biochemischen Heilweise<br />

und fand viele Freunde und Anhänger. Jedoch führten <strong>der</strong> Nationalsozialismus<br />

und die Jahre des zweiten Weltkrieges zu einem<br />

inhaltlichen Stillstand und Einbruch <strong>der</strong> biochemischen Bewegung.<br />

Erst in den 70er Jahren rückte die Bedeutung essenzieller Nährstoffe<br />

wie<strong>der</strong> ins Rampenlicht, ausgelöst durch die Begründung <strong>der</strong> orthomolekularen<br />

Medizin durch den zweifachen Nobelpreisträger<br />

Linus Pauling. Dadurch erfreuten sich auch die »Schüßler Salze«<br />

neuer Beliebtheit, die bis heute wegen ihrer einfachen Anwendung<br />

in vielen Hausapotheken ihren festen Platz haben.<br />

EINFÜHRUNG DER ERWEITERUNGSMITTEL<br />

Schüßlers Nachfolger setzten sich mit Freude und Nachdruck für<br />

die Verbreitung <strong>der</strong> Mineralstofftherapie ein. Gleichzeitig nahm die<br />

Entwicklung in Wissenschaft und Medizin einen rasanten Verlauf,<br />

<strong>der</strong> immer mehr neue Erkenntnisse brachte, nicht zuletzt auch über<br />

wesentliche Funktionen des Körpers.<br />

Neue Spurenelemente wurden entdeckt und als essenziell, also unentbehrlich<br />

für unseren Stoffwechsel erkannt. Da die biochemische<br />

Heilweise immer dem letzten Stand <strong>der</strong> Wissenschaft entsprechen<br />

sollte, entschloss man sich für die Einführung <strong>der</strong> Erweiterungsmittel<br />

Nr.12 bis 24, die im Laufe <strong>der</strong> Zeit von verschiedenen Autoren<br />

veröffentlicht wurden:<br />

Nr. 13 Kalium arsenicosum l Nr. 14 Kalium bromatum l Nr. 15<br />

Kalium jodatum l Nr. 16 Lithium chloratum l Nr. 17 Manganum<br />

sulfuricum l Nr. 18 Calcium sulfuratum l Nr. 19 Cuprum arsenicosum<br />

l Nr. 20 Kalium-Aluminium sulfuricum l Nr. 21 Zincum<br />

chloratum l Nr. 22 Calcium carbonicum l Nr. 23 Natrium bicarbonicum<br />

l Nr. 24 Arsenum jodatum<br />

24 DA Februar 2010<br />

Als die bekanntesten Autoren gelten vor allem Dr. Eric Graf von <strong>der</strong><br />

Goltz und Dr. Albert Reiff sowie Dietrich Schöpwinkel, Dr. Lemke<br />

und Joachim Broy, um nur einige zu nennen.<br />

Seit dem Jahre 2000 werden in <strong>der</strong> Schweiz und in Österreich drei<br />

weitere Mittel verstärkt aufgegriffen und angeboten, das sind Nr. 25<br />

Aurum chloratum natronatum, Nr. 26 Selenium und Nr. 27 Kalium<br />

bichromicum.<br />

Biochemische Vereine und Gesellschaften widmen sich bis heute<br />

verstärkt <strong>der</strong> Verbreitung <strong>der</strong> Biochemie nach Dr. Schüßler und <strong>der</strong><br />

Erweiterungsmittel und bilden auch laufend Experten für die Mineralstofftherapie<br />

aus.<br />

RICHTIGE HANDHABUNG<br />

Neben dem zentralen Einsatz <strong>der</strong> 12 Basismittel können die Erweiterungsmittel<br />

sowohl als Zwischenmittel als auch in Kombination<br />

verwendet werden.<br />

l Als Zwischenmittel können sie, wenn ein Prozess nach einer längeren<br />

Anwendung eines Funktionsmittels zum Stillstand kommt,<br />

neue Impulse geben. Dazu wird das bisher eingenommene Mittel<br />

für einige Zeit ausgesetzt und durch das Erweiterungsmittel ersetzt.<br />

l In Kombination mit den 12 Funktionsmitteln werden Erweiterungsmittel<br />

dann eingesetzt, wenn sie einen engen Bezug zum<br />

Grundproblem haben o<strong>der</strong> <strong>der</strong> alleinige Einsatz <strong>der</strong> Funktionsmittel<br />

keinen o<strong>der</strong> nur wenig Erfolg brachte.<br />

Die Auswahl <strong>der</strong> vorrangig verwendeten Potenzen D6 und D12 ist<br />

abhängig von <strong>der</strong> Löslichkeit und <strong>der</strong> bewährten Anwendung des<br />

einzelnen Salzes.<br />

Für die Einnahme gibt es 2 Möglichkeiten analog den »12 Schüßler<br />

Salzen«, vor o<strong>der</strong> frühestens eine Stunde nach einer Mahlzeit:<br />

l Lutschen <strong>der</strong> Mineralstofftablette<br />

l Auflösen <strong>der</strong> Mineralstofftablette in Wasser, schluckweise in den<br />

Mund nehmen und einen Augenblick im Mund behalten, um eine<br />

ausreichende Aufnahme über die Mundschleimhaut zu gewährleisten.<br />

Auch eine äußerliche Anwendung in Form von Bä<strong>der</strong>n, Wickeln<br />

o<strong>der</strong> Salben ist möglich.<br />

Literatur <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Verfasserin.<br />

In <strong>der</strong> nächsten Folge: Nr. 13 Kalium arsenicosum – <strong>bei</strong> Schwäche<br />

und degenerativen Erkrankungen l<br />

In <strong>der</strong> Serie »DA Schüßler Salze«<br />

informiert Sie Mag. pharm.<br />

Irina Schwabegger, Apothekerin<br />

in Gmünd (NÖ) über die<br />

vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Mineralstoffe.<br />

Für eine individuelle Beratung<br />

stehen aus gebildete Mineralstoffexperten<br />

in Österreichs<br />

Apotheken zur Verfügung.<br />

© Sebastian Kaulitzki


Foto: Franz Neumayr<br />

Jedes Jahr starten junge Menschen in<br />

Österreich ein Pharmazie-Studium<br />

Apotheker haben guten<br />

Nachwuchs!<br />

Wer weiß, was nächstes Jahr kommt? Die Wirtschaftskrise<br />

ist ein Dauerthema. Eine Branche<br />

erweist sich aber als krisensicher: die Gesundheitsberufe.<br />

Beson<strong>der</strong>s die öffentliche Apotheke<br />

ist ein Hort <strong>der</strong> Stabilität. Deshalb ergreifen<br />

immer mehr junge Menschen den Beruf eines<br />

Apothekers.<br />

Mehr als 1.000 junge Österreicher haben vor kurzem ein Studium<br />

<strong>der</strong> Pharmazie an den Unis Wien, Graz o<strong>der</strong> Innsbruck<br />

begonnen. Sie erwartet ein krisensicherer Beruf mit Zukunft.<br />

Im Mittelpunkt steht das Wissen um Arzneimittel und die<br />

Wirkung auf den menschlichen Körper. Im Studienplan sind auch<br />

medizinische und chemische Fächer sowie die Lehre von den Giftstoffen<br />

– den Toxinen – enthalten. Die Ausbildung ist lang und<br />

herausfor<strong>der</strong>nd: Durchschnittlich sieben Jahre dauert das Studium<br />

<strong>der</strong> Pharmazie.<br />

Der Staat finanziert diese Ausbildung. Umgekehrt geben die Pharmazeuten<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft ihr Wissen und viele unentgeltliche Leis -<br />

tungen wie Tag- und Nachtdienste – auch an Feiertagen und Wochenenden<br />

– zurück.<br />

ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND<br />

„Österreichs Apotheker sind die Experten,<br />

wenn es um die Sicherheit <strong>bei</strong><br />

Medikamenten geht. Vor allem die<br />

Gefahr von Wechselwirkungen zwischen<br />

rezeptpflichtigen und nicht-rezeptpflichtigen<br />

Medikamenten wird<br />

oft unterschätzt. Da kann nur <strong>der</strong><br />

Apotheker kompetente Beratung bieten,<br />

nicht das Internet o<strong>der</strong> ein Selbststudium“,<br />

betont <strong>der</strong> Präsident des<br />

Österreichischen Apothekerverbandes,<br />

Dr. Friedemann Bachleitner-Hofmann.<br />

Nach dem Studium kommen die<br />

Dr. Friedemann<br />

Bachleitner-Hofmann<br />

Präsident des<br />

Österreichischen<br />

Apothekerverbandes<br />

frischgebackenen »Magister« als »Aspiranten« in eine öffentliche<br />

Apotheke. Dort durchlaufen sie eine intensive, einjährige Ausbildung<br />

in <strong>der</strong> Praxis. Wer anschließend weitere fünf Jahre als angestellter<br />

Pharmazeut nachweist, kann sich um die Konzession einer<br />

eigenen öffentlichen Apotheke bewerben.<br />

Immer mehr Frauen ergreifen übrigens den Beruf einer Apothekerin.<br />

An <strong>der</strong> Uni beträgt <strong>der</strong> Frauenanteil <strong>bei</strong> den auszubildenden Pharmazeuten<br />

aktuell mehr als 75 Prozent! Ihre Jobchancen sind mehr als<br />

gut. Weit mehr als 100 offene Stellen für Pharmazeuten gibt es in<br />

Österreichs Apotheken, nur rund die Hälfte wird nachgefragt.<br />

In manchen Bundeslän<strong>der</strong>n sucht man sogar intensiv nach dem<br />

»Nachwuchs« in den Apotheken. Ausgebildete Pharmazeuten<br />

gehen nämlich nach <strong>der</strong> Uni nicht nur in eine Apotheke, son<strong>der</strong>n<br />

auch in die Forschung und zur Industrie. Ihr Wissen ist eben gefragt.<br />

l<br />

DA Februar 2010<br />

25


© s74<br />

DA SPORT:FIT<br />

Ernährung als<br />

Vorbeugung<br />

AUTOR: MAG. PHARM. FLORIAN GÖTTLINGER<br />

Nicht nur hinsichtlich einer optimalen Vorbereitung auf Wintersportarten<br />

wie Skifahren, Snowboarden usw., son<strong>der</strong>n<br />

auch generell kann man seine körperliche Konstitution verbessern<br />

und so Verletzungen vorbeugen.<br />

Zum einen hilft Grundlagenausdauertraining, die Kondition und<br />

somit die Konzentration zu verbessern, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite sind<br />

Koordinationsübungen zu empfehlen – z.B. Stand auf einem Bein<br />

mit geschlossenen Augen –, welche die reaktive Muskulatur trainieren<br />

bzw. spezifische Übungen zur Kräftigung großer o<strong>der</strong> spezieller<br />

Muskelgruppen. Je nach Sportart kann man hier spezifisch trainieren<br />

o<strong>der</strong> auch im Allgemeinen Kraft, Kondition und Koordination<br />

verbessern und steigern.<br />

Ein meistens wenig beachteter, aber wesentlicher Aspekt, das Verletzungsrisiko<br />

schon im Vorfeld zu minimieren, ist die bewusste und<br />

richtige Ernährung.<br />

Hier erfahren Sie, wie Sie körperlicher Anstrengung am besten begegnen,<br />

und wie Sie Ihre Leistungsfähigkeit optimieren, um länger<br />

Sport betreiben zu können bzw. keine Leistungseinbußen hinnehmen<br />

zu müssen und durch Übermüdung das Verletzungsrisiko nicht<br />

erhöhen:<br />

Bis eine halbe Stunde vor <strong>der</strong> Sporteinheit kann man ohne weiteres<br />

eine Kleinigkeit essen – z. B. Nudeln o<strong>der</strong> etwas Reis, also langkettige<br />

Kohlenhydrate –, um einem Abstürzen des Blutzuckerspiegels<br />

entgegenzuwirken. Vorsicht <strong>bei</strong> Elektrolytgetränken! Diese nur<br />

schluckweise zu sich nehmen bzw. stattdessen lieber mehr zum<br />

Wasser greifen. Elektrolytgetränke enthalten sehr viel Zucker in einfacher<br />

Form. Dieser bewirkt zwar kurzfristig einen Leistungsschub,<br />

<strong>der</strong> Körper reagiert durch das Überangebot an Zucker aber mit erhöhter<br />

Insulinproduktion, und somit werden die aufgenommenen<br />

Energien rasant aus dem Blut entfernt. Müdigkeit und Kräfteverlust<br />

sind die Folge. Obst o<strong>der</strong> ein Müsliriegel sind währenddessen besser<br />

geeignet.<br />

Nach sportlicher Betätigung ist die Einnahme kurzkettiger Kohlenhydrate<br />

empfehlenswert. Um den Blutzucker – sprich kurzfristige<br />

Energiereserven – aufzufüllen, sind zuckerhältige Getränke wie<br />

z.B. Orangesaft o<strong>der</strong> Cola geeignet.<br />

Zur Regeneration ist eine ausgewogene Ernährung am besten zu<br />

empfehlen. Wer den Muskelaufbau im Kleinen forcieren will, sollte<br />

beachten, dass Proteine in Form von Supplementen wie Pulver<br />

und dgl. am besten als zusätzliche Mahlzeit eingenommen werden<br />

sollten. Direkt vor, während o<strong>der</strong> nach körperlicher Anstrengung<br />

werden sie weniger gut resorbiert.<br />

Vitamine und Spurenelemente wirken ebenfalls unterstützend, ihre<br />

Einnahme sollte aber nicht übertrieben werden. Jede Apotheke bietet<br />

eine breite Palette an Zusatzernährung, Supplementationsmöglichkeiten<br />

und die entsprechende Beratung an.<br />

Der Autor dieser Serie ist Apotheker in <strong>der</strong> Anstaltsapotheke des<br />

AKH Wien und begeisterter Sportler. l<br />

26 DA Februar 2010<br />

DA MUTTER & KIND<br />

Kein Hin<strong>der</strong>ungsgrund<br />

Multiple Sklerose<br />

und<br />

Schwangerschaft<br />

© Monkey Business Images<br />

An Multipler Sklerose (MS) erkrankt zu sein, ist kein Hin<strong>der</strong>ungsgrund<br />

für eine Schwangerschaft. „Frauen mit MS haben<br />

lediglich ein geringfügig erhöhtes Risiko dafür, etwas zierlichere<br />

Kin<strong>der</strong> zu bekommen“, so <strong>der</strong> Präsident des Berufsverbandes<br />

<strong>der</strong> Frauenärzte. Auch die Wahrscheinlichkeit, das Kind nicht natürlich,<br />

son<strong>der</strong>n mit Hilfe eines Kaiserschnitts auf die Welt zu bringen,<br />

ist nur minimal höher. Grundsätzlich ist <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Schwangerschaften<br />

und <strong>der</strong> Gesundheitszustand des Nachwuchses mit dem<br />

von gesunden Müttern vergleichbar. Die entzündliche Erkrankung<br />

des Nervensystems habe praktisch keinen negativen Einfluss auf eine<br />

Schwangerschaft, so <strong>der</strong> Experte unter Berufung auf mehrere<br />

Studien. Daher stellt die Schwangerschaft einer MS-Patientin auch<br />

nicht zwangsläufig eine Risikoschwangerschaft dar. We<strong>der</strong> ist die<br />

Gefahr für Fehl- o<strong>der</strong> Frühgeburt erhöht noch für Fehlbildungen des<br />

Kindes. Auch die Fruchtbarkeit ist <strong>bei</strong> den betroffenen Frauen nicht<br />

eingeschränkt. Multiple Sklerose tritt beson<strong>der</strong>s häufig erstmals <strong>bei</strong><br />

Frauen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf. Bei ihnen werden<br />

Teile <strong>der</strong> Nervenfasern zerstört, die maßgeblich an <strong>der</strong> Weiterleitung<br />

von Impulsen beteiligt sind, aber auch Nervenfasern und -zellen<br />

selbst. Dadurch kommt es unter an<strong>der</strong>em zu Lähmungserscheinungen,<br />

es können Muskeln nicht mehr richtig koordiniert o<strong>der</strong> Sinnessignale<br />

nicht korrekt weitergegeben werden. Eine Heilung <strong>der</strong><br />

Krankheit ist zurzeit nicht möglich, wohl können aber <strong>der</strong> Verlauf<br />

therapeutisch gebremst und die Symptome gelin<strong>der</strong>t werden. l


© sevenke<br />

Gefahr <strong>der</strong> Aspiration<br />

Vorsicht: Erdnüsse<br />

für Kleinkin<strong>der</strong><br />

Nicht selten kommt es vor, dass Kin<strong>der</strong> bis zum Alter von fünf<br />

Jahren ins Krankenhaus eingeliefert werden, weil »verschluckte«<br />

Erdnüsse o<strong>der</strong> Teile davon in die Lunge gelangt<br />

sind. Am häufigsten werden von Kin<strong>der</strong>n Nahrungsmittel aspiriert,<br />

d.h. eingeatmet. „Bei Kin<strong>der</strong>n unter fünf Jahren werden bestimmte<br />

Nahrungsmittel aufgrund <strong>der</strong> noch nicht abgeschlossenen Zahnentwicklung<br />

nicht ausreichend zerkleinert. Wenn sie mit Speisen im<br />

Mund reden, lachen, weinen o<strong>der</strong> herumturnen, können diese Teile<br />

anstatt in die Speiseröhre in die Luftröhre und tiefer gelangen“, so<br />

die Kin<strong>der</strong>ärztin Dr. Paola Zaupa. Kleinere Fremdkörper können in<br />

die großen Bronchien abrutschen, steckenbleiben und die Belüftung<br />

dahinterliegen<strong>der</strong> Lungenbereiche stören. Es droht Erstickungsgefahr.<br />

Eine plötzliche Hustenattacke mit o<strong>der</strong> ohne Atemnot ist das<br />

häufigste Symptom, danach bleibt oft ein erheblicher Hustenreiz<br />

o<strong>der</strong> eine auffällige Atmung mit rasselndem, keuchendem o<strong>der</strong><br />

pfeifendem Atemgeräusch – o<strong>der</strong> auch chronischer Husten o<strong>der</strong><br />

gehäufte respiratorische Infekte. „Unter den Nahrungsmitteln stellen<br />

Erdnüsse eine beson<strong>der</strong>e Gefahrenquelle für kleine Kin<strong>der</strong> dar.<br />

Sie enthalten Substanzen, die eine zusätzliche Reizung und Entzündung<br />

<strong>der</strong> Bronchialschleimhaut hervorrufen“, so die Medizinerin.<br />

Sie rät Eltern daher, Kin<strong>der</strong>n bis zum dritten Lebensjahr – „noch<br />

besser bis zum fünften“ – keine Nahrungs- o<strong>der</strong> Genussmittel mit<br />

ganzen Nüssen o<strong>der</strong> Nusssplittern zu geben. Ebenso gefährlich:<br />

Kürbiskerne, Wal- und Haselnüsse, Trockenfrüchte, Karotten, Kas -<br />

tanien- o<strong>der</strong> Apfelstücke. Um spätere Komplikationen zu vermeiden,<br />

sollte <strong>bei</strong> Verdacht auf Aspiration sofort ein Arzt aufgesucht<br />

werden. l<br />

DA MUTTER & KIND<br />

Jugendskihelme im Test<br />

Gut geschützt<br />

auf <strong>der</strong> Piste<br />

Die Skihelmpflicht für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche bis<br />

zum vollendeten 15. Lebensjahr ist in den meis -<br />

ten Bundeslän<strong>der</strong>n beschlossene Sache. Doch<br />

was hilft eine Helmpflicht, wenn <strong>der</strong> Helm letztlich<br />

nicht schützt? Der Verein für Konsumenteninformation<br />

(VKI) hat zwölf Skihelme für Jugendliche<br />

auf ihre Qualität hin getestet – und sieht Anlass<br />

zu Kritik. „Unser Vergleich zeigt, dass Ski -<br />

helme für Jugendliche lei<strong>der</strong> schlechter abschneiden<br />

als jene für Erwachsene. Man sollte<br />

sich vor Augen halten, dass diese kein Kin<strong>der</strong>spielzeug<br />

o<strong>der</strong> nur ein Lifestyleprodukt<br />

sind, son<strong>der</strong>n vorrangig zum Schutz dienen“,<br />

kritisiert Ing. Franz Floss, VKI-<br />

Geschäftsführer und Leiter des Bereichs<br />

Untersuchung. „Die Körperproportionen<br />

und die schwächere Muskulatur machen<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche <strong>bei</strong> Unfällen<br />

meist zu Verlierern.“ Die größten Kritik -<br />

punkte im Überblick: Die viel zu<br />

hohe Reißfestigkeit <strong>der</strong> Riemen <strong>bei</strong><br />

den Helmen birgt hohe Verletzungsgefahr<br />

im Bereich von Hals und<br />

Kehlkopf. Fünf von zwölf Skihelmen<br />

gingen <strong>bei</strong>m Durchdringungstest zu<br />

Bruch. Dazu kommen <strong>bei</strong> zwei Skihelmen<br />

im Innenfutter teilweise<br />

inakzeptabel hohe Schadstoffwerte.<br />

Zwölf Jugendskihelme im Preis -<br />

bereich von 60 bis 80 Euro wurden einer<br />

technischen, praktischen und einer Schadstoffprüfung<br />

unterzogen. Im Einzelnen waren unter an<strong>der</strong>em die Stoßdämpfung<br />

und Durchdringungsfestigkeit, die Festigkeit <strong>der</strong> Riemen, die<br />

Anpassung des Helms, das Gewicht und die Geräuschwahrnehmung<br />

Bestandteil des Tests. Testsieger waren »Giro Slingshot« und<br />

»Uvex X-ride Junior« mit den Beurteilungen »Gut«. l<br />

Epigenetik & Bluthochdruck<br />

Bereits im Mutterleib vorprogrammiert?<br />

Bluthochdruck (Hypertonie) kann bereits im Mutterleib entstehen; oft zeigt sich die Hypertonie aber erst im Alter, so <strong>der</strong> Experte<br />

Gilbert Schönfel<strong>der</strong> vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie an <strong>der</strong> Universität Würzburg. Verantwortlich dafür sind so genannte<br />

epigenetische Faktoren. „Zwillingsstudien zeigen, dass Kin<strong>der</strong> mit einem niedrigen Geburtsgewicht ein höheres Risiko haben,<br />

im späteren Leben an Bluthochdruck, <strong>der</strong> so genannten arteriellen Hypertonie, zu erkranken“, berichtet <strong>der</strong> Forscher. Dies ist <strong>bei</strong> Menschen<br />

aus den Nie<strong>der</strong>landen beobachtet worden, <strong>der</strong>en Mütter im Kriegswinter 1944/45 unter extremem Hunger gelitten hatten. Viele <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> sind teilweise erst 60 Jahre später an einer Hypertonie erkrankt, oft begleitet von Übergewicht und Altersdiabetes. Möglicherweise<br />

sind auch die Enkelkin<strong>der</strong> betroffen, <strong>der</strong>en Geburtsgewicht unter dem Durchschnitt liegt. Wie Umweltfaktoren das Erbgut umprogrammierten,<br />

ist lange nicht verstanden worden. Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass nicht die Gene selbst verän<strong>der</strong>t werden,<br />

son<strong>der</strong>n Moleküle, die die Lesbarkeit o<strong>der</strong> Nicht-Lesbarkeit <strong>der</strong> genetischen Information zu einem bestimmten Zeitpunkt steuern. l<br />

DA Februar 2010<br />

27<br />

© MaszaS


© Doreen Salcher<br />

DA AUF REZEPT<br />

Erfolgversprechende<br />

Epilepsiebehandlung<br />

Epileptische Anfälle beruhen auf spontanen, abnormen elektrischen<br />

Entladungen <strong>der</strong> Hirnrinde, verlaufen hochsynchron und<br />

-frequent, erfassen unterschiedliche Gruppen von Nervenzellen<br />

und können – je nach betroffener Hirnregion – sekundenlange Aussetzer<br />

(Absencen), Zuckungen von Extremitäten o<strong>der</strong> umfangreichere<br />

Bewegungs- und Bewusstseinsstörungen auslösen. Am bekanntes -<br />

ten sind die Zusammenbrüche mit den klassischen tonisch/klonischen<br />

Krämpfen. Viele Ursachen werden diskutiert, die eigentlichen<br />

Auslöser bleiben aber vorerst im Dunklen. Die antiepileptische Therapie<br />

leidet darunter, dass die Ersttherapie nur <strong>bei</strong> rund <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong><br />

Patienten erfolgreich ist. Immerhin erhöht ein Präparatewechsel die<br />

Chance auf Anfallfreiheit um 10 bis 15%. Neue, mo<strong>der</strong>ne Gruppenvertreter<br />

steigern sie um weitere 10 bis 20 %. Daher wird jedes neue<br />

Antikonvulsivum, das zu den rund 20 schon vorhandenen antikonvulsiven<br />

Wirkstoffen dazu kommt, begrüßt.<br />

Im Oktober 2009 erschien ein Präparat mit dem Wirkstoff »Eslicarbazepinacetat«.<br />

Es ist die Vorläufersubstanz von »Eslicarbazepin«<br />

und mit an<strong>der</strong>en, schon bewährten antiepileptischen Substanzen –<br />

»Carbamazepin« und »Oxcarbazepin« – verwandt. Sie alle setzen<br />

die Erregungsschwelle in den Nervenzellen herab und stabilisieren<br />

sie im inaktiven Zustand. Auf diese Weise werden die wie<strong>der</strong>holten<br />

neuronalen Entladungen verhin<strong>der</strong>t und die Krampfbereitschaft herabgesetzt.<br />

Eine Tablette täglich zu/ohne Mahlzeiten genügt. »Eslicarbazepinacetat«<br />

kommt als Zusatz zu einer bestehenden antikonvulsiven<br />

Therapie <strong>bei</strong> erwachsenen Patienten mit bestimmten epileptischen<br />

Krankheitsformen zum Einsatz. In drei Studien an mehr als<br />

1.000 Patienten wurde die Effektivität dieses Wirkstoffes geprüft.<br />

Das Präparat führte zur Senkung <strong>der</strong> Anfallfrequenz pro Monat von<br />

7,7 auf 5,0. Unter Placebo ging sie von 7,0 nur auf 6,6 Anfälle<br />

zurück. Die Ergebnisse sind bemerkenswert, weil die behandelten<br />

Patienten teilweise schon jahrzehntelang an Epilepsie litten und die<br />

medikamentöse Anfallskontrolle bisher nie befriedigend war. l<br />

28 DA Februar 2010<br />

Neue Waffe im<br />

Kampf gegen<br />

Diabetes<br />

Durch die zivilisatorische Lebensweise nimmt die Entstehung<br />

von Diabetes weltweit zu. Noch vor wenigen Jahrzehnten beschränkte<br />

sich die Diabetesbehandlung auf Sulfonylharnstoffe,<br />

Biguanide und Schweineinsulin. Mit einer verfeinerten<br />

Steuerung <strong>der</strong> körpereigenen Insulinfreisetzung durch immer bessere<br />

Präparate gelingt es das mikrovaskuläre Erkrankungsrisiko – Erblindung,<br />

Nierenleiden, Nervenzerstörung – um bis zu 70 % zu<br />

senken! Der Diabetesverlauf mit <strong>der</strong> steigenden Insulinresistenz in<br />

<strong>der</strong> Muskulatur und dem zunehmenden Versagen <strong>der</strong> Insulinproduktion<br />

in <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse erfor<strong>der</strong>t eine intensivierte Therapie<br />

mit Zweier- und Dreierkombinationen. Zwei Darmhormone – so genannte<br />

Inkretine – steuern die nahrungsabhängige Insulinfreisetzung<br />

und verbessern die Kontrolle <strong>der</strong> Zuckermenge im Blut. Es gelang,<br />

sie künstlich in abgewandelter Form herzustellen und als neue Medikamente<br />

zur Verfügung zu stellen. Sie verlangsamen außerdem<br />

die Magenentleerung und dämpfen den Appetit. Der erste Vertreter<br />

war »Exenatide«, dem jetzt »Liraglutid« folgte.<br />

Seit September 2009 steht <strong>der</strong> Wirkstoff »Liraglutid« als Injektionslösung<br />

im Fertigpen in <strong>der</strong> Warenliste. Eine Packung mit 2 Fertigpens<br />

kostet 171,30 Euro (AVP). Die Blutzucker senkende Wirkung<br />

von »Liraglutid« wird von hohen Glukosespiegel verstärkt und von<br />

niedrigen gebremst. Dementsprechend gering ist das Hypoglylämierisiko.<br />

»Liraglutid« hat<br />

eine Wirkdauer von<br />

24 Std. und verbessert<br />

die glykämische Kontrolle<br />

<strong>bei</strong> Typ 2-Diabetikern<br />

durch Senkung sowohl<br />

des postprandialen<br />

als auch des Nüchternblutzuckers.<br />

Während<br />

»Exenatide« ausdrücklich<br />

1 Std. vor den Mahlzeiten<br />

zu injizieren ist,<br />

kann »Liraglutid« zu jedem<br />

beliebigen Tageszeitpunkt<br />

gespritzt werden,<br />

solange <strong>der</strong> Abstand<br />

zwischen den Injektionen<br />

24 Std. beträgt. Nebenwirkungen<br />

sind in<br />

den ersten <strong>bei</strong>den Behandlungsmonatenhäufig<br />

und bestehen aus<br />

Übelkeit (ca. 20 %),<br />

Durchfall (11 bis 14 %)<br />

und Erbrechen (8%). In <strong>der</strong> behandelten Vergleichsgruppe lagen die<br />

Werte <strong>bei</strong> 4,1%, 4,6% und 1,3%. Schwere Hypoglykämien traten<br />

unter „Liraglutid“-Monotherapie nicht auf, während in Kombination<br />

mit Sulfonylharnstoffen bloß 0,02 schwere Unterzuckerung/Patientenjahr<br />

festgestellt wurden. Bei an<strong>der</strong>en Antidiabetika-Kombinationen<br />

waren es überhaupt nur mehr 0,001 Hypoglykämien/Patientenjahr.<br />

l<br />

© Anton Prado PHOTO


© Creations<br />

Studie<br />

Diabetes-Entstehung<br />

im Alter<br />

Ein Typ 2 Diabetes tritt zwar auch <strong>bei</strong> jüngeren Menschen auf,<br />

jedoch sind gerade ältere Menschen hauptsächlich davon betroffen.<br />

Der Einfluss verschiedener Faktoren des Lebensstils –<br />

wie z. B. körperliche Aktivität, Rauchen, Alkoholkonsum etc. – auf<br />

die Möglichkeit an einem Typ 2 Diabetes im späteren Lebensalter<br />

zu erkranken, wurde noch nicht hinreichend gut untersucht.<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Studie analysierten Wissenschafter aus den<br />

USA den Zusammenhang zwischen Lebensstil und dem Auftreten<br />

eines Diabetes innerhalb eines Zeitraumes von 10 Jahren.<br />

Innerhalb dieses Untersuchungszeitraumes sind 337 neue Typ 2<br />

Diabetes-Erkrankungen aufgetreten. Nach einem statistischen Abgleich<br />

bezüglich Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft, Jahreseinkommen<br />

und Bildungsstand zeigte sich, dass je<strong>der</strong> einzelne Risikofaktor<br />

unabhängig mit dem Auftreten eines Diabetes verknüpft war.<br />

Das Risiko, einen Typ 2 Diabetes zu entwickeln, war um 35 % geringer,<br />

wenn ein Faktor, welcher einen risikoarmen Lebensstil kennzeichnet,<br />

hinzukam. Bei den Teilnehmern, die körperlich aktiv waren,<br />

sich gesund ernährten, Rauchverzicht übten und nur in geringen<br />

Mengen Alkohol konsumierten, war das Risiko für das Auftreten eines<br />

Typ 2-Diabetes um 82 % geringer im Vergleich zu den Teilnehmern,<br />

die alle Risikofaktoren aufwiesen. Das Risiko war sogar um<br />

89 % niedriger, wenn zu den eben genannten Faktoren zusätzlich<br />

<strong>der</strong> BMI unter dem Wert von 25 o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bauchumfang unter 88 cm<br />

<strong>bei</strong> Frauen o<strong>der</strong> unter 92 cm <strong>bei</strong> Männern lag. Insgesamt kann festgehalten<br />

werden, dass <strong>bei</strong> neun von zehn neu aufgetretenen Diabetes-Erkrankungen<br />

die genannten Risikofaktoren eine entscheidende<br />

Rolle spielten.<br />

Auch im fortgeschrittenen Alter lohnt es sich also, verschiedene<br />

Risikofaktoren zu minimieren, um das Auftreten eines Diabetes zu<br />

verhin<strong>der</strong>n. l<br />

Präs. Prim. A. o. Univ.-<br />

Prof. Dr. Michael Roden,<br />

Past Präsident <strong>der</strong><br />

Österreichischen<br />

Diabetesgesellschaft und<br />

wissenschaftlicher<br />

Berater unserer<br />

Diabetes-News.<br />

„Typ 2-Diabetes ist durch gesunden Lebensstil wirklich<br />

nahezu vollständig zu vermeiden. Lebensstilän<strong>der</strong>ung<br />

lohnt sich demgemäß auch in höherem Lebensalter!“<br />

DA DIABETES NEWS<br />

Chronische<br />

Schlaflosigkeit<br />

Erhöhtes Risiko<br />

für Typ 2-Diabetes<br />

Eine kürzlich in Seattle (USA) durchgeführte Studie bestätigte<br />

die Annahme, dass Menschen, die unter Schlaflosigkeit leiden<br />

und messbar zu wenig Schlaf bekommen, ein erhöhtes Diabetes-Risiko<br />

haben.<br />

Für die Studie verbrachten 1.741 zufällig aus <strong>der</strong> Bevölkerung von<br />

Pennsylvania ausgesuchte Männer und Frauen eine Nacht im<br />

Schlaflabor.<br />

Kriterium für eine Schlaflosigkeit waren seit mindestens einem<br />

Jahr bestehende Beschwerden. Als schlechter Schlaf wurde bezeichnet,<br />

wenn jemand über Einschlaf- o<strong>der</strong> Durchschlafstörungen<br />

o<strong>der</strong> verfrühtes Aufwachen klagte. Schlechter Schlaf war nicht mit<br />

einem erhöhten Risiko für Typ 2 Diabetes verknüpft.<br />

Patienten mit Schlaflosigkeit und höchstens fünf Stunden Schlaf pro<br />

Nacht hatten ein fast dreifach erhöhtes Risiko für einen Typ 2-Diabetes,<br />

verglichen mit Personen, die mindestens sechs Stunden<br />

schliefen.<br />

Die Autoren gehen davon aus, dass Schlaflosigkeit und objektiver<br />

Schlafmangel eine hormonelle Verbindung zwischen Gehirn und<br />

Nebennierenrinde aktivieren. Diese rege die körpereigene Korisonproduktion<br />

an und könne so zu Diabetes führen. l<br />

Schädigung <strong>der</strong> großen Gefäße<br />

Diabetische<br />

Makroangiopathie<br />

Makroangiopathien sind krankhafte Gefäßverän<strong>der</strong>ungen,<br />

an den großen und größeren Arterien des Körpers. Eiweiß-<br />

und Fettmoleküle lagern sich an den Gefäßinnenwänden<br />

ab und behin<strong>der</strong>n zunehmend den Blutfluss. Die Krankheit<br />

ist auch allgemein bekannt als »Arterienverkalkung«. Mit<br />

zunehmendem Alter tritt die Erkrankung auch <strong>bei</strong> Nicht-Diabetikern<br />

auf. Die wesentlichen Krankheitsbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Makroangiopathie<br />

sind die koronare Herzkrankheit (KHK) und <strong>der</strong> Herzinfarkt,<br />

die arterielle Verschluss krankheit in den Beinen und <strong>der</strong><br />

Schlaganfall.<br />

Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel bedingt noch nicht allein<br />

eine koronare Herzkrankheit. Auch für Diabetiker sind weitere<br />

Risikofaktoren für das Auftreten <strong>der</strong> koronaren Herzkrankheit ausschlaggebend.<br />

Dazu zählen in erster Linie: Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen,<br />

Bluthochdruck, erhöhte Gerinnungsbereitschaft<br />

und das Rauchen.<br />

Wichtig sind demnach u. a. die optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels,<br />

<strong>der</strong> Abbau von Übergewicht sowie <strong>der</strong> Verzicht<br />

auf das Rauchen.<br />

Um schweren Schädigungen vorzubeugen sind regelmäßige<br />

jährliche Kontrollen <strong>bei</strong>m Arzt notwendig. l<br />

DA Februar 2010<br />

29


DA KOCHREZEPTE<br />

Ragout von <strong>der</strong><br />

Putenbrust mit<br />

Perlgraupen risotto<br />

Zubereitungszeit: ca. 45 Min.<br />

Nährwert pro Person: 484 kcal, 17 g Fett, 45 g Eiweiß, 37 g Kohlenhydrate,<br />

3 BE<br />

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />

l 480 g Putenbrust l 120 g Egerlinge l 1 weiße Frühlingszwiebel<br />

l 1 rote Zwiebel l 250 ml Gemüsebrühe l 2 Äpfel l 120 g Frühlingszwiebeln<br />

l 80 g Perlgraupen l 1 EL Olivenöl l 60 g Karotten<br />

l 180 ml Hühnerbrühe l 50 g Lauch l 1 TL Currypulver l<br />

1 ½ EL Mehl l 100 ml Sojamilch l 100 ml Sojajoghurt l 1 EL<br />

Zitronensaft l Salz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG:<br />

l Putenfleisch in daumengroße Stücke schneiden. Karotten<br />

schälen, Lauch säubern und alles in feine Würfel schneiden. Zwiebeln<br />

schälen, fein würfeln, Frühlingszwiebeln säubern und in Röllchen<br />

zerteilen. Egerlinge mit Küchenkrepp abreiben, vierteln. Die<br />

Äpfel säubern, Kernhaus ausstechen, in Spalten schneiden und mit<br />

Zitronensaft beträufeln.<br />

l Pute mit roten Zwiebelwürfeln anbraten, mehlieren, Currypulver<br />

zugeben, einrühren und mit Brühe und Milch aufgießen, aufkochen.<br />

Frühlingszwiebeln und Egerlinge zugeben und ca. 6 bis 8<br />

Min. köcheln lassen, mit Joghurt verfeinern, mit Salz und Pfeffer<br />

würzen.<br />

l Weiße Zwiebelwürfel glasig andüns ten, die Graupen zugeben, mit<br />

anschwitzen und mit Brühe aufgießen. Die Gemüsewürfel zugeben,<br />

köcheln lassen, bis die Flüssigkeit aufgesogen ist. Apfelspalten in<br />

heißem Olivenöl <strong>bei</strong>dseitig kurz ankaramellisieren. Das Graupenrisotto<br />

in eine Kaffeetasse füllen, in tiefem Teller mittig stürzen. Ragout<br />

rundum anrichten und mit Kräutern und Apfelspalten garnieren.<br />

DA-TIPP FÜR NEURODERMITIKER:<br />

Bei Unverträglichkeit von Currypulver kann Currykraut verwendet<br />

werden. l<br />

30 DA Februar 2010<br />

Salzburger Nockerl<br />

Zubereitungszeit: 20 Min.<br />

Nährwert pro Person: 415<br />

kcal, 22 g Fett, 28 g Eiweiß,<br />

25 g Kohlenhydrate, 2 BE<br />

ZUTATEN FÜR 4<br />

PERSONEN:<br />

l 6 Eier l 3 EL Zucker l<br />

3 EL Maisstärke l 1 EL<br />

Pu<strong>der</strong>zucker l 10 g Butter<br />

o<strong>der</strong> milchfreie Margarine<br />

l ½ EL Zucker l 1 feuer -<br />

fes te Form l 2 Becher<br />

Vanillesojajoghurt l 1/8 l<br />

Kokosmilch<br />

ZUBEREITUNG:<br />

l Eigelb vom Eiweiß trennen,<br />

Eiweiß mit 3 EL<br />

Zucker in fettfreier Schüssel<br />

steif schlagen. Die<br />

drei Eigelb zugeben und<br />

Maisstärke mit einsieben<br />

– alles vorsichtig unterheben.<br />

Eine feuerfeste<br />

Form ausbuttern, mit Zucker ausstreuen, von <strong>der</strong> Masse schöne<br />

Nocken abstechen und einsetzen. Im vorgeheizten Backofen <strong>bei</strong><br />

180 Grad ca. 6 bis 8 Minuten goldgelb backen. Anschließend mit<br />

Pu<strong>der</strong>zucker bestreuen.<br />

l Vanillejoghurt mit Kokosmilch glatt verrühren, evtl. etwas Vanille -<br />

mark zugeben und zu den Nockerln servieren.<br />

l Man kann noch Erdbeeren im Mixer pürieren, durch ein feines<br />

Sieb streichen und als Fruchtsoße dazu servieren.<br />

DA-TIPP FÜR EI-ALLERGIKER:<br />

Manche Ei-Allergiker vertragen Eier, wenn sie hocherhitzt worden<br />

sind! Die meisten Allergene im Ei werden <strong>bei</strong>m Backen zerstört.<br />

TIPP<br />

Nockerl nur in den auf 180°C vorgeheizten Backofen stellen. Nicht<br />

ganz durchbacken, sollen einen cremigen Kern behalten! l<br />

»Genießerküche für Allergiker«<br />

Vom Einkauf bis zum gedeckten Tisch.<br />

Mit Nährwertangaben und BE. ISBN<br />

978-3-99005-001-9, € 24,90, Krenn<br />

Verlag.<br />

Zu beziehen auch <strong>bei</strong> Buchaktuell,<br />

Spitalgasse 31, A-1090 Wien, Tel.:<br />

01/406 68 75,<br />

E-Mail: buchaktuell@apoverlag.at,<br />

Homepage: www.buchaktuell.at<br />

Wir liefern ohne Versandkosten!<br />

Das Team von »Die Apotheke« wünscht gutes Gelingen!


DAS BRAUCHST DU FÜRS EXPERIMENT<br />

R 1 Becher aus Plastik o<strong>der</strong> Pappe<br />

R 1 Trinkhalm, den man knicken kann<br />

R Messer o<strong>der</strong> Schere<br />

R Knetgummi o<strong>der</strong> Klebstoff<br />

R 1 Kanne Wasser<br />

Schnapp dir den Becher und bohre ein Loch in den Boden. Dafür<br />

benutzt du das Messer o<strong>der</strong> die Schere. Durch das Loch soll <strong>der</strong><br />

Trinkhalm gesteckt werden. Du musst also vorsichtig das Loch<br />

vergrößern, bis <strong>der</strong> Halm gerade so durchpasst.<br />

Den Halm steckst du so hinein, dass das kürzere Ende mit dem<br />

Knick in dem Becher sitzt. Nun knickst du den Halm so, dass die<br />

Öffnung <strong>der</strong> Röhre zum Becherboden zeigt.<br />

Damit kein Wasser auslaufen kann, musst du den Boden noch abdichten.<br />

Drehe den Becher also um und packe Knetgummi um<br />

Halm und Loch. Du kannst auch Klebstoff dafür nehmen. Warte, bis<br />

<strong>der</strong> Klebstoff trocken ist.<br />

Nun hältst du den Becher über das Spülbecken und gießt das Wasser<br />

hinein.<br />

WAS PASSIERT?<br />

Zunächst hält <strong>der</strong> Becher dicht. Doch wenn <strong>der</strong> Wasserspiegel über<br />

den Knick des Trinkhalms steigt, läuft plötzlich das ganze Wasser aus.<br />

WARUM IST DAS SO?<br />

Wenn du das Wasser in den Becher füllst, fließt es ja auch in den geknickten<br />

Trinkhalm. Hat es den Knick erreicht, fließt es ab. Da das<br />

Wasser in dem langen Teil des Trinkhalms schwerer ist als im kurzen,<br />

wird nun ständig Wasser nachgesaugt.<br />

Darum nennt man ein solches Gerät auch »Saugheber«.<br />

Einen Saugheber nimmt man zum Beispiel, wenn man ein Aquarium<br />

leeren möchte. Auch <strong>der</strong> Weinbauer – auch Winzer genannt –<br />

setzt ihn ein. Mit ihm lässt er Wein aus einem Fass laufen, ohne es<br />

ganz öffnen zu müssen. Und in <strong>der</strong> Waschmaschine sorgt ein Saugheber<br />

dafür, dass das Fach für den Weichspüler nicht überläuft.<br />

Erfin<strong>der</strong> des Saughebers ist <strong>der</strong> griechische<br />

Philosoph und Mathematiker Pythagoras. Er<br />

hat 530 vor Christus den »gerechten Becher«<br />

gebastelt. Der hatte versteckt im Innern einen<br />

Saugheber. Mit ihm konnte man sehen, wer<br />

gierig war: Wer zu viel Wein in seinen Becher<br />

goss, wurde bestraft – denn <strong>der</strong> Wein<br />

lief aus.<br />

Der Versuch stammt aus dem Buch<br />

»Der Kin<strong>der</strong> Brockhaus Experimente«,<br />

mit freundlicher<br />

Unterstützung von Bertelsmann.Informatio-<br />

nen unter www.kin<br />

<strong>der</strong>brockhaus.de<br />

l<br />

DA KIDS<br />

Experimentieren mit dem Kin<strong>der</strong>-Brockhaus<br />

Pythagoras<br />

Einen mit Wasser gefüllten Becher mit<br />

einem Trinkhalm leeren, das ist doch<br />

ganz einfach. Aber kannst du das auch,<br />

ohne an dem Trinkhalm zu saugen? Klingt<br />

wie Zauberei. Ist aber einfach nur ein<br />

verblüffendes Spiel mit <strong>der</strong> Physik.<br />

1<br />

3<br />

5<br />

2<br />

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DA KIDS-BUCHTIPP Buchaktuell<br />

»Der Kin<strong>der</strong> Brockhaus: Noch mehr<br />

Experimente – Naturwissenschaften zum<br />

Ausprobieren«, ISBN 978-3-7653-3211-1, Duden<br />

Verlag. Zu beziehen auch <strong>bei</strong> Buchaktuell,<br />

Spitalgasse 31, A-1090 Wien, Tel.: 01/406 68 75<br />

E-Mail: buchaktuell@apoverlag.at, Homepage:<br />

www.buchaktuell.at<br />

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Wirksam gegen Schmerzen<br />

<strong>bei</strong> Erkältungskrankeiten und grippalen <strong>Infekten</strong>!<br />

• schmerzstillend<br />

• entzündungshemmend<br />

• fiebersenkend<br />

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