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Immunstimulanzien bei Infekten der oberen Atemwege

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© Doreen Salcher<br />

DA AUF REZEPT<br />

Erfolgversprechende<br />

Epilepsiebehandlung<br />

Epileptische Anfälle beruhen auf spontanen, abnormen elektrischen<br />

Entladungen <strong>der</strong> Hirnrinde, verlaufen hochsynchron und<br />

-frequent, erfassen unterschiedliche Gruppen von Nervenzellen<br />

und können – je nach betroffener Hirnregion – sekundenlange Aussetzer<br />

(Absencen), Zuckungen von Extremitäten o<strong>der</strong> umfangreichere<br />

Bewegungs- und Bewusstseinsstörungen auslösen. Am bekanntes -<br />

ten sind die Zusammenbrüche mit den klassischen tonisch/klonischen<br />

Krämpfen. Viele Ursachen werden diskutiert, die eigentlichen<br />

Auslöser bleiben aber vorerst im Dunklen. Die antiepileptische Therapie<br />

leidet darunter, dass die Ersttherapie nur <strong>bei</strong> rund <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong><br />

Patienten erfolgreich ist. Immerhin erhöht ein Präparatewechsel die<br />

Chance auf Anfallfreiheit um 10 bis 15%. Neue, mo<strong>der</strong>ne Gruppenvertreter<br />

steigern sie um weitere 10 bis 20 %. Daher wird jedes neue<br />

Antikonvulsivum, das zu den rund 20 schon vorhandenen antikonvulsiven<br />

Wirkstoffen dazu kommt, begrüßt.<br />

Im Oktober 2009 erschien ein Präparat mit dem Wirkstoff »Eslicarbazepinacetat«.<br />

Es ist die Vorläufersubstanz von »Eslicarbazepin«<br />

und mit an<strong>der</strong>en, schon bewährten antiepileptischen Substanzen –<br />

»Carbamazepin« und »Oxcarbazepin« – verwandt. Sie alle setzen<br />

die Erregungsschwelle in den Nervenzellen herab und stabilisieren<br />

sie im inaktiven Zustand. Auf diese Weise werden die wie<strong>der</strong>holten<br />

neuronalen Entladungen verhin<strong>der</strong>t und die Krampfbereitschaft herabgesetzt.<br />

Eine Tablette täglich zu/ohne Mahlzeiten genügt. »Eslicarbazepinacetat«<br />

kommt als Zusatz zu einer bestehenden antikonvulsiven<br />

Therapie <strong>bei</strong> erwachsenen Patienten mit bestimmten epileptischen<br />

Krankheitsformen zum Einsatz. In drei Studien an mehr als<br />

1.000 Patienten wurde die Effektivität dieses Wirkstoffes geprüft.<br />

Das Präparat führte zur Senkung <strong>der</strong> Anfallfrequenz pro Monat von<br />

7,7 auf 5,0. Unter Placebo ging sie von 7,0 nur auf 6,6 Anfälle<br />

zurück. Die Ergebnisse sind bemerkenswert, weil die behandelten<br />

Patienten teilweise schon jahrzehntelang an Epilepsie litten und die<br />

medikamentöse Anfallskontrolle bisher nie befriedigend war. l<br />

28 DA Februar 2010<br />

Neue Waffe im<br />

Kampf gegen<br />

Diabetes<br />

Durch die zivilisatorische Lebensweise nimmt die Entstehung<br />

von Diabetes weltweit zu. Noch vor wenigen Jahrzehnten beschränkte<br />

sich die Diabetesbehandlung auf Sulfonylharnstoffe,<br />

Biguanide und Schweineinsulin. Mit einer verfeinerten<br />

Steuerung <strong>der</strong> körpereigenen Insulinfreisetzung durch immer bessere<br />

Präparate gelingt es das mikrovaskuläre Erkrankungsrisiko – Erblindung,<br />

Nierenleiden, Nervenzerstörung – um bis zu 70 % zu<br />

senken! Der Diabetesverlauf mit <strong>der</strong> steigenden Insulinresistenz in<br />

<strong>der</strong> Muskulatur und dem zunehmenden Versagen <strong>der</strong> Insulinproduktion<br />

in <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse erfor<strong>der</strong>t eine intensivierte Therapie<br />

mit Zweier- und Dreierkombinationen. Zwei Darmhormone – so genannte<br />

Inkretine – steuern die nahrungsabhängige Insulinfreisetzung<br />

und verbessern die Kontrolle <strong>der</strong> Zuckermenge im Blut. Es gelang,<br />

sie künstlich in abgewandelter Form herzustellen und als neue Medikamente<br />

zur Verfügung zu stellen. Sie verlangsamen außerdem<br />

die Magenentleerung und dämpfen den Appetit. Der erste Vertreter<br />

war »Exenatide«, dem jetzt »Liraglutid« folgte.<br />

Seit September 2009 steht <strong>der</strong> Wirkstoff »Liraglutid« als Injektionslösung<br />

im Fertigpen in <strong>der</strong> Warenliste. Eine Packung mit 2 Fertigpens<br />

kostet 171,30 Euro (AVP). Die Blutzucker senkende Wirkung<br />

von »Liraglutid« wird von hohen Glukosespiegel verstärkt und von<br />

niedrigen gebremst. Dementsprechend gering ist das Hypoglylämierisiko.<br />

»Liraglutid« hat<br />

eine Wirkdauer von<br />

24 Std. und verbessert<br />

die glykämische Kontrolle<br />

<strong>bei</strong> Typ 2-Diabetikern<br />

durch Senkung sowohl<br />

des postprandialen<br />

als auch des Nüchternblutzuckers.<br />

Während<br />

»Exenatide« ausdrücklich<br />

1 Std. vor den Mahlzeiten<br />

zu injizieren ist,<br />

kann »Liraglutid« zu jedem<br />

beliebigen Tageszeitpunkt<br />

gespritzt werden,<br />

solange <strong>der</strong> Abstand<br />

zwischen den Injektionen<br />

24 Std. beträgt. Nebenwirkungen<br />

sind in<br />

den ersten <strong>bei</strong>den Behandlungsmonatenhäufig<br />

und bestehen aus<br />

Übelkeit (ca. 20 %),<br />

Durchfall (11 bis 14 %)<br />

und Erbrechen (8%). In <strong>der</strong> behandelten Vergleichsgruppe lagen die<br />

Werte <strong>bei</strong> 4,1%, 4,6% und 1,3%. Schwere Hypoglykämien traten<br />

unter „Liraglutid“-Monotherapie nicht auf, während in Kombination<br />

mit Sulfonylharnstoffen bloß 0,02 schwere Unterzuckerung/Patientenjahr<br />

festgestellt wurden. Bei an<strong>der</strong>en Antidiabetika-Kombinationen<br />

waren es überhaupt nur mehr 0,001 Hypoglykämien/Patientenjahr.<br />

l<br />

© Anton Prado PHOTO

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