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Immunstimulanzien bei Infekten der oberen Atemwege

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Ist die Stressinkontinenz stark ausgeprägt, kommt es selbst <strong>bei</strong>m<br />

Hinsetzen o<strong>der</strong> Aufstehen o<strong>der</strong> <strong>bei</strong> normalen Bewegungen zu einem<br />

Harnverlust.<br />

Übergewicht und chronische Lungenerkrankungen mit häufigem<br />

Husten verschlechtern eine bestehende Stressinkontinenz.<br />

Bei <strong>der</strong> Dranginkontinenz, auch Urge-Inkontinenz genannt, kommt<br />

es dagegen durch einen plötzlich auftretenden, sehr starken Harndrang<br />

zu einem nicht mehr zurückhaltbaren Harnverlust, bevor man<br />

überhaupt noch die Toilette erreichen kann.<br />

Die Dranginkontinenz resultiert aus einer Überempfindlichkeit <strong>der</strong><br />

Harnblase. Krankheiten in <strong>der</strong> Harnblase o<strong>der</strong> den Harnwegen wie<br />

Entzündungen, Steine o<strong>der</strong> Tumore, natürliche Alterserscheinungen,<br />

eine Verengung <strong>der</strong> Harnwege, die gutartige Vergrößerung <strong>der</strong> Prostata<br />

<strong>bei</strong> den Männern (im Alter fast normal) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hormonmangel an<br />

Östrogenen <strong>bei</strong> den Frauen in den Wechseljahren lösen eine Drang -<br />

inkontinenz aus. Aber auch Verän<strong>der</strong>ungen unseres Gehirns können<br />

zu einer Inkontinenz führen. Denn im Gehirn werden alle Befehle an<br />

die diversen Organe unseres Körpers gesteuert. Entzündungen,<br />

Abnützungsprozesse o<strong>der</strong> Verletzungen im Gehirn lösen eine Fehlsteuerung<br />

von Nervenimpulsen aus. Krankheiten wie Multiple<br />

Sklerose, Parkinson, Alzheimer o<strong>der</strong> eine Altersverwirrtheit gehen oft<br />

mit Inkontinenz einher. Bei jungen Patienten können psychische Faktoren<br />

zu einer Dranginkontinenz o<strong>der</strong> einer Reizblase führen. Auch<br />

chronische Schmerzpatienten wie <strong>bei</strong>spielsweise Fibromyalgie-<br />

Erkrankte klagen oft über Blasenbeschwerden. Fibromyalgie ist ein<br />

rheumatologisches Krankheitsbild mit Schmerzen am ganzen Körper,<br />

verbunden mit Müdigkeit, Erschöpfung und Allgemeinsymptomen<br />

wie Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Reizdarm und Reizblase.<br />

Die Dranginkontinenz ist von Bewegung und körperlichen Anstrengungen<br />

unabhängig.<br />

Dann gibt es noch die Überlaufinkontinenz. Nachdem die Harn blase<br />

<strong>bei</strong> diesen Patienten nicht richtig entleert werden kann, kommt es<br />

aus einer ständig vollen Harnblase oftmalig zu einem nicht beherrschbaren<br />

Harnabgang in kleinen Mengen.<br />

Der Druck in <strong>der</strong> vollen Harnblase ist so groß, dass <strong>der</strong> Schließmuskel<br />

den Harnabgang nicht verhin<strong>der</strong>n kann. Eine Prostatavergrößerung,<br />

Verengungen <strong>der</strong> Harnröhre o<strong>der</strong> neurologische Erkrankungen<br />

und Medikamente, die mit einer Erschlaffung <strong>der</strong> Blasenwandmuskulatur<br />

einhergehen, führen zu einer Überlaufinkontinenz.<br />

Nicht zu vergessen die Reflexinkontinenz, <strong>bei</strong> <strong>der</strong> – durch Krankheiten<br />

des Gehirns und Rückenmarks ausgelöst – durch ständige<br />

Aktivitätsimpulse die Blasenmuskulatur in einer Art Hochspannung<br />

steht und ungewollten Harnverlust auslöst.<br />

Natürlich können auch mehrere Arten <strong>der</strong> Inkontinenz miteinan<strong>der</strong><br />

kombiniert vorliegen.<br />

GENAUE BEFRAGUNG WICHTIG<br />

Um <strong>der</strong> Ursache <strong>der</strong> Inkontinenz auf die Spur zu kommen, braucht<br />

<strong>der</strong> Arzt Ihre Hilfe. Die genaue Angabe, wann, wie oft und in welcher<br />

Situation es zu einem Harnverlust kommt, liefert dem Spezialisten<br />

meist schon die entscheidenden Hinweise. Eine Untersuchung<br />

von Unterbauch und Genitalbereich mittels Abtasten und<br />

Ultraschall, eine exakte Urinanalyse und eine Restharnbestimmung<br />

(heute auch durch Ultraschall) gehören zur Standardabklärung.<br />

HARNINKONTINENZ<br />

Ebenso sind Untersuchungen durch einen Urologen und/o<strong>der</strong><br />

Gynäkologen notwendig, um organische Verän<strong>der</strong>ungen an den<br />

Unterbauch- und Genitalorganen festzustellen. Mit speziellen<br />

Tests kann man die Funktion von Harnblase und Schließmuskel<br />

überprüfen.<br />

Grundsätzlich sollte beson<strong>der</strong>s <strong>bei</strong> älteren Patienten immer auch<br />

eine internistische Grunduntersuchung durchgeführt werden.<br />

Denn Blutdruck- o<strong>der</strong> Blutzuckerprobleme o<strong>der</strong> eine Herzschwäche<br />

können das Funktionieren <strong>der</strong> Harnblase beeinflussen.<br />

Bei Einnahme zahlreicher Medikamente, wie dies <strong>bei</strong> älteren<br />

Menschen oft <strong>der</strong> Fall ist, muss man auf etwaige Nebenwirkungen<br />

achten.<br />

Bei manchen Formen <strong>der</strong> Inkontinenz ist auch eine neurologische<br />

Begutachtung sinnvoll.<br />

SO WIRD BEHANDELT<br />

Bei den ersten Anzeichen einer Inkontinenz sollte man unverzüglich<br />

mit seinem Arzt sprechen. Denn im Anfangsstadium können viele<br />

Krankheiten wesentlich leichter behandelt werden. Je nach Ursache<br />

und Art <strong>der</strong> Inkontinenz wird dann therapiert.<br />

Die Ursachen einer Harninkontinenz sind nicht einheitlich.<br />

Die Mediziner unterscheiden hauptsächlich zwischen einer<br />

Belastungs- und Dranginkontinenz.<br />

Generell wirken sich eine Beckenbodengymnastik und eine gute<br />

körperliche und geistige Fitness sowie eine Gewichtsabnahme <strong>bei</strong><br />

Übergewicht positiv auf den Verlauf einer Inkontinenz aus o<strong>der</strong><br />

können eine solche manchmal verhin<strong>der</strong>n. Ein Beckenbodentraining<br />

muss aber exakt erlernt und dann regelmäßig zu Hause durchgeführt<br />

werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Belastungsinkontinenz wirkt sich eine chronische Verstopfung<br />

negativ aus, da das starke Pressen zum Stuhlgang den Blasenschließmuskel<br />

regelmäßig überfor<strong>der</strong>t. Eine ballaststoffreiche<br />

Kost und Produkte aus Ihrer Apotheke lösen hier das Verstopfungsproblem.<br />

Inkontinenzpatienten sollen bewusster Trinken und regelmäßig<br />

kontrolliert Harnlassen. Harntreibende Getränke wie Kaffee,<br />

Tee und Alkohol sollte man meiden.<br />

Diabetes Mellitus, die »Zuckerkrankheit«, führt oftmalig zu einer<br />

Inkontinenz. Eine gute Blutzuckereinstellung mit diätetischen Maßnahmen<br />

und Medikamenten ist daher sehr wichtig.<br />

Auf dem medikamentösen Sektor gibt es Präparate, die den ständigen<br />

Harndrang mil<strong>der</strong>n und damit <strong>der</strong> Dranginkontinenz entgegenwirken,<br />

o<strong>der</strong> Substanzen, die den Schießmuskel <strong>der</strong> Harnblase aktivieren<br />

und stärken und somit <strong>bei</strong> einer Belastungsinkontinenz mit<br />

gutem Erfolg eingesetzt werden.<br />

Im Falle einer Blasenentzündung wird antibiotisch therapiert. Gegen<br />

einen Hormonmangel <strong>bei</strong> den Damen steht eine breite Palette<br />

von Hormonersatzstoffen zur Verfügung. Auch gegen die Prostatavergrößerung<br />

geht man medikamentös vor.<br />

Bei <strong>der</strong> Überlaufinkontinenz wird durch einen Harnkatheter die<br />

volle Blase entleert und damit Erleichterung erzielt.<br />

Organische Verän<strong>der</strong>ungen wie Verengungen <strong>der</strong> Harnwege, Steine<br />

o<strong>der</strong> Tumore sind mittels Dehnungen o<strong>der</strong> kleinerer operativer Eingriffe<br />

oft leicht zu beheben.<br />

Inkontinenz ist heutzutage wirklich keine Schande mehr, son<strong>der</strong>n<br />

ein häufiges und lästiges Problem in unserer Gesellschaft, das gut<br />

behandelt werden kann. Wenden Sie sich daher an Ihren Arzt! Er<br />

wird Ihnen helfen. l<br />

DA Februar 2010<br />

21

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