Varia, Teil 2 - VICO Wissenschaftliches Antiquariat und Verlag OHG

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36 22. Charles Darwin 1317 HAECKEL, Ernst, Kunst-formen der Natur 2 Tafelsammlungen. Leipzig und Wien, Verlag des Bibliographischen Instituts, 1899-1904. Sammlung I: Heft 1: Tafeln 1-10 nebst Beschreibungen, Circogonia, Globigerina, Stentor, Triceratium, Ascandra, Tubuletta, Epibulia, Desmonema, Maeandrina, Ophiothrix. Heft 2: Tafeln 11-20 nebst Beschreibungen, Heliodiscus, Miliola, Dinobryon, Peridinum, Zonaria, Pegantha, Porpema, Linantha, Pennatula, Pentacrinus. Heft 3: Tafeln 21-30 nebst Beschreibungen, Xiphacantha, Elaphospyris, Cristatella, Staurastrum, Diphasia, Carmaris, Hormiphora, Toreuma, Cyathophyllum, Clypeaster. Heft 4: Tafeln 31-40 nebst Beschreibungen, Calocyclas, Pedalion, Flustra, Pediastrum, Farrea, Aequorea, Discolabe, Periphylla, Gorgonia, Asterias. Heft 5: Tafeln 41-50 nebst Beschreibungen, Dorataspis, Ostracion, Aeolis, Ammonites, Campanulina, Gemmaria, Limulus, Lucernaria, Heliactis, Sporadipus. Sammlung II: Heft 6: Tafeln 51-60, Collosphaera, Platycerium, Murex, Octopus, Cytherea, Calanus, Lepas, Alucita, Strobalia, Cidaris. Heft 7: Tafeln 61-70 nebst Beschreibungen, Aulographis, Nepenthes, Dictyophora, Caulerpa, Delessaeria, Epeira, Vampyrus, Hyla, Turbinaria, Astrophyton. Heft 8: Tafeln 71-80 nebst Beschreibungen, Tympanidium, Polytrichum, Erysiphe, Cypripedium, Diplozoon, Alima, Bassia, Charybdea, Basiliscus, Pentremites. Heft 9: Tafeln 81-90 nebst Beschreibungen, Lagena, Marchantia, Cladonia, Navicula, Cynthia, Parthenope, Pegasus, Pilema, Testudo, Callocystis. Heft 10: Tafeln 91-100 nebst Beschreibungen, Astrosphaera, Alsophila, Arcyria, Araucaria, PlaecoPlaeco- cystis, Sabella, Terebratula, Aurelia, Trochilus, Antilope. Supplement-Heft, Allgemeine Erläuterung und systematische Übersicht, 51 S.. Lose Blattsammlung von 100 Chromolitographien und Autotypien in 2 Buchkassetten der Zeit. Sehr guter Zustand. Einige Heftumschläge leicht ausgebessert. 4.200,-- In den Jahren 1899-1903 gab Ernst Haeckel eine Serie von Graphikblättern unter dem Titel „Kunstformen der Natur“ heraus. Insbesondere am Beispiel von eindrucksvollen Quallen und Rädertierchen wollte er zeigen, wie lebende Organismen eine ornamentale Gestalt annehmen, die hinter menschlichen Kunstschöpfungen in nichts zurückstehen. Wie schon zuvor die zahlreichen Holzschnitte und Kupferstiche der „Natürlichen Schöpfungsgeschichte“ schuf Haeckel die 100 Tafeln zu den Kunstformen selbst. Hier verlieh er seinem Monismus eine künstlerische Ausdrucksform und verband auf geniale Weise seine wissenschaftlichen Erkenntnisse mit seiner außerordentlichen künstlerischen Begabung. Auch verarbeitete er in den Kunstformen der Natur ganz persönliche Ereignisse seines Lebens. Tafel 8 ist den Scheibenquallen vorbehalten, in deren Mitte, von zwei kleineren Quallen flankiert, sich die Desmonema annasethe befindet. Im Begleittext ist dazu zu lesen: „Der Speziesname dieser prachtvollen Discomeduse - einer der schönsten und interessantesten unter allen Medusen - verewigt die Erinnerung an Anna Sethe, die hochbegabte feinsinnige Frau, welcher der Verfasser dieses Tafelwerkes die glücklichsten Jahre seines Lebens verdankt.“ Haeckels privates Glück fand mit dem Tode seiner Frau Anna Sethe an seinem 30. Geburtstag ein jähes Ende. Obwohl er erneut heiraten und Kinder haben sollte, verblasste die Erinnerung an seine erste Frau nie. Den Druck der 100 Chromolithographien und Autotypien besorgte Adolf Giltsch. Öffentlich zu bewundern waren sie letztmalig anlässlich der Darwin Ausstellung dieses Jahres in der Schirnhalle/ Frankfurt am Main. Die Kunstformen der Natur übten einen entscheidenden Einfluß auf den Jugendstil aus und prägten viele Künstler wie Max Ernst oder auch Edvard Munch in ihrem Schaffen. 1318 HENSLOW, John Steven, A Dictionary of Botanical Terms. English and latin terms used in botanical descriptions. Erste Auflage. London, Groombridge and Sons, 1857. Klein- Oktav. 218 S., mit 190 kleinen Holzschnitten, 16 S. Verlagsanzeigen. Leicht ausgebesserter, grüner Ganzgewebeeinband. 650,-- Von der sympathischen Persönlichkeit seines Professors für Botanik, John Stevens Henslow (1796-1861), wurde Darwin geradezu in den Bann geschlagen und dessen enorme Kenntnisse in Botanik, Entomologie, Chemie, Mineralogie und Geologie wirkten wie ein Katalysator auf ihn. In Henslow fand er an der Universität in Cambridge einen Freund und Mentor. In seiner 2. Lebenshälfte wurde Henslow jedoch zum Pfarrer von Hitcham berufen. Er nahm seine neue Aufgabe sehr ernst und widmete dem Fortschritt seiner Gemeinde bis zu seinem Tode seine gesamte Kraft. Gleichwohl blieb er im Herzen immer fragender Wissenschaftler. At first Henslow considered to accompany Captain FitzRoy on his journey on the HMS Beagle himself, but soon he withdrew of this plan because of his many duties. Instead he suggested that his student Charles Darwin, of whom he was very fond, should take part in this expedition. This decision changed Darwin’s whole future and gave him the opportunity to become one of the greatest natural scientists of his time. 1319 HERSCHEL, John Frederick William, Natural Philosophy. A Preliminary Discourse on the Study of Natural Philosophy. Erste Auflage. London, Longman, Rees, Orme, Brown and Green, 1831. Kleinoktav. Mit Stahlstichportrait von Francis Bacon. VII, 372 S.. Neuerer Halblederband mit Buntpapier überzogen. 160,-- John Frederick William Herschel (1792-1871) war ein Wissenschaftler mannigfaltiger Begabung. Als Sohn des großen Astronomen und Uranus- Entdeckers William Herschel widmete er sich
dem intensiven Studium der Mathematik. 1816 trat er die Nachfolge seines Vaters an und führte dessen Beobachtungen der Bahnen von Doppelsternen fort. Er gab verschiedene bis heute gültige Sternen-Kataloge heraus und führte das Julianische Datum in die Astronomie ein. 1830 publizierte er sein Buch „Discourse on Natural Philosophy“, das Darwin nachhaltig beeindruckte, und in ihm das Bestreben erweckte seinen eigenen Beitrag zu den Naturwissenschaften zu leisten. 1320 HOOKER, Joseph Dalton, Botany. Dritte Auflage. London, Macmillan and Co., 1886. Klein-Oktav. XI, 143 S., 1 Bl. Verlagsanzeigen. Flexibler Ganzlederband mit marmoriertem Vorsatz. Eine Fehlstelle des Titelblattes mit Japanpapier ergänzt, sonst schönes Exemplar. 180,-- Wie Darwin, Lyell und Huxley gehörte auch Joseph Dalton Hooker (1817-1911) zur Riege der viktorianischen weltreisenden Naturalisten. Darwin lernte der 8 Jahre Jüngere nach der Rückkehr von seiner Südpolexpedition kennen, und übernahm die Klassifikation der von Darwin auf den Galapagos-Inseln gesammelten Pflanzen. Der daraus resultierende Austausch zwischen den beiden 1322 HUMBOLDT, Alexander von, Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Erste Ausgabe. 5 Bde. und Atlas in 2 Bdn. gebunden (Text und Tafeln). Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1845-62. Oktav. XVI, 493 S.; 544 S.; 644 S.; 649 S.; 1297 S.. Fünf zeitgenössische Halbledereinbände mit Marmorschnitt und Buntpapier. Tafeln vollständig in 2 Mappen. 2.200,-- Im Oktober 1836 kehrte Charles Darwin von seiner fast fünfjährigen Reise mit der Beagle, einem englischen Vermessungsschiff, zurück. Drei Jahre später legte er der breiten Öffentlichkeit einen Reisebericht vor. Ein Exemplar sandte er dem damals 69jährigen Alexander von Humboldt (1769-1859) zu. Dieser bedankte sich in einem in Französisch abgefassten Brief für die Zusendung, lobte insbesondere Darwins sprachliche Begabung und prophezeite ihm eine glänzende wissenschaftliche Laufbahn. Beiden Männern sollten ihre Reiseerlebnisse zur Grund- 22. Charles Darwin Wissenschaftlern war äußerst rege, denn Darwin zeigte sich tief beeindruckt von Hookers Wissen als Botaniker; Hooker hingegen verwertete Darwins Erkenntnisse über die natürliche Zuchtwahl für seine eigene Erforschung der Pflanzenwelt. 1321 HUMBOLDT, Alexander von und BONPLAND, Aime, Reise in die Aequinoctial- Gegenden des neuen Continents. In deutscher Bearbeitung von Hermann Hauff. Nach der Anordnung und unter Mitwirkung des Verfassers. Einzige von A. v. Humboldt anerkannte Ausgabe in deutscher Sprache. Erster (...sechster) Band. Stuttgart, J. G. Cotta´scher Verlag, 1861-1862. Klein-Oktav. XVI, 260 S.; 300 S.; 242 S.; 293 S.; 267 S.; 396 S. mit gefalteter Karte zu Alexander von Humboldts Reisen, bearbeitet und gezeichnet von Henry Lange. 6 Teile in drei zeitgenössischen Ganzgewebebänden mit reicher Rückenvergoldung. 600,-- Am 28. März 1804 erhält Wilhelm von Humboldt aus Havanna einen Brief seines Bruders, Alexander von Humboldt, in dem dieser ihm mitteilt, er wolle nach Europa zurückkehren. Bald darauf jedoch verbreitet sich das Gerücht, er sei kurz 37 vor seiner Einschiffung am Gelbfieber gestorben. Als nun Anfang August desselben Jahres in Paris die Depesche von Alexanders Ankunft eintrifft, ist die Freude darüber ungemein. Nach 6 Jahren Forschungsreise durch Süd- und Nordamerika kehrt Humboldt als angesehener Naturwissenschaftler zurück, und läßt sich in der französischen Hauptstadt nieder. Hier beginnt er in fast 20jähriger Tätigkeit seine mitgebrachte Sammlung nebst Reiseberichten zu bearbeiten und allmählich herauszugeben. 1807 erscheint schließlich in französischer Sprache sein aus 20 Folio- und 10 Quartbänden bestehendes Werk: „Voyage aux régions équinoxiales du Noveau Continent, fait en 1799-1804 par Alexandre de Humboldt et Aimé Bonpland“. Es kostet die für damalige Verhältnisse enorme Summe von 2553 Thalern und wird im Selbstverlag herausgegeben. 1859 gibt Hermann Hauff die hier vorliegende gekürzte deutsche Fassung mit dem Titel: „A. v. Humboldt‘s Reise in die Aequinoctialgegenden des neuen Kontinents“ in 6 erschienenen Teilen heraus. Darwin zeigt sich begeistert von Humboldts Reiseaufzeichnungen und nimmt jene mit auf seine eigene Entdeckungsfahrt mit der HMS Beagle. lage ihrer wissenschaftlichen Arbeit werden. Die allgemeine Bezeichnung beider ist die des „Naturforschers“. Eine Auszeichnung, die auch zur Aussage bringt, dass keine Fachgrenzen ihre forschende Neugier behinderten. In der Weite und Tiefe des wissenschaftlichen Blickes übertraf Alexander von Humboldt seinen späteren Kollegen noch um einiges. Humboldt begann 1834 mit den Vorbereitungen zu seinem eigentlichen Lebenswerk, dem „Kosmos“. Vorausgegangen waren seine berühmten weltphysikalischen Vorlesungen in Berlin in den Jahren 1827 bis 1828, in denen er in 61 Lektionen vor einem breiten Publikum, „vom König bis zum Maurermeister“, die Grundlinien seines späteren Werkes vortrug. Zu keiner Zeit war das Interesse der Gesellschaft an den wissenschaftlichen Erkenntnissen so hoch wie zu Zeiten von Humboldt und Darwin. Das erklärte auch zum Teil ihr weltweites Ansehen. Zugleich legten beide wissenschaftliche Werke vor, die in einer solch sprachlichen Vollendung verfasst sind, dass sie dem breiten Publikum nahe gebracht werden konnten, ohne an Präzision oder Gehalt zu verlieren. Vergleichbare Meisterschaft in der wissenschaftlichen Prosa wurde
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