Varia, Teil 2 - VICO Wissenschaftliches Antiquariat und Verlag OHG
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VERLAGSTITEL - Mittelalterliche Rechtswissenschaft<br />
4 GUIDO a Baisio (Archedicaonus) (um 1250-1313), Rosarium.<br />
Enarrationes super Decreto, autore ipso Rosarium appellari maluit, scholiis Nicolao<br />
Superantio, Petro Albignano Tretio ingeniose adpositis, Ioannis de Gradibus<br />
Regii consilarii nunquam poenitendis emendationibus. Lyon, Hugo a Porta,<br />
1559. Quart. Titelblatt mit Bordüre, 402 (50) gezählte Blätter. Halbleinen.<br />
Order-no.: IC-28 ISBN 3-936840-35-0 290,- €<br />
Wichtigster Kommentar zum Decretum Gratiani im Mittelalter!<br />
Guido de Baisio lehrte in Reggio <strong>und</strong> später vor allem an<br />
der Universität zu Bologna kanonisches Recht. Im Jahre<br />
1296 wurde er von Papst Bonifaz VIII. zum Archidiakon ernannt,<br />
ein Amt, das ihm die Aufsicht über die Promotionen<br />
an der Universität Bologna <strong>und</strong> dadurch die Stellung eines<br />
Universitätskanzler einbrachte.<br />
1301 erhielt er die Professur für das Decretum Gratiani in<br />
Bologna <strong>und</strong> war seit 1304 als Jurist in den Diensten von<br />
Papst Innozenz III. tätig, dem er auch nach Avignon folgte,<br />
wo er dann starb.<br />
Das Rosarium Decretorum ist der bedeutendste <strong>und</strong> umfassendste<br />
Kommentar zum Decretum Gratiani. Er wurde 1300<br />
vollendet <strong>und</strong> gleichrangig neben der Glossa ordinaria von<br />
Johannes Teutonicus angesehen.<br />
Erste in deutscher Sprache vorgetragene Pandektenvorlesung<br />
<strong>und</strong> erstes Pandektenlehrbuch an der Universität<br />
Halle von Ludovici!<br />
Niccolaus H. GUNDLING (1671-1729), Sohn eines<br />
Nürnberger Predigers, studierte zunächst Theologie in<br />
Altdorf, Jena <strong>und</strong> Leipzig. Anschließend war er längere<br />
Zeit Kandidat für das evangelische Predigeramt in<br />
Nürnberg. 1699 kam G<strong>und</strong>ling nach Halle <strong>und</strong> traf dort<br />
Christian Thomasius, der ihn überzeugte, Rechtswissenschaften<br />
zu studieren. 1703 wurde G<strong>und</strong>ling promoviert<br />
<strong>und</strong> zwei Jahre später zum Extraordinarius ernannt. 1706<br />
wurde er zum Professor der Philosophie befördert <strong>und</strong><br />
nach zwei Jahren erhielt er den Lehrstuhl für Beredsamkeit.<br />
Im gleichen Jahr folgte sein Eintritt in die juristische<br />
Fakultät. Zunächst hielt er die Pandektenvorlesung auf<br />
der Gr<strong>und</strong>lage des Pandektenkommentars von W. A.<br />
Lauterbach (1618-1678), Rechtsprofessor in Tübingen,<br />
dem wichtigsten Buch zu den Pandekten Ende des 17.<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />
Nach 1709 nahm er das Pandektenlehrbuch von Ludovici<br />
als Leitlinie.<br />
G<strong>und</strong>ling hat an der Universität mehrfach die Pandekten<br />
gelesen, stets in deutscher Sprache. An der Universität<br />
Guido de Baisio taught canon law in Reggio and later in particular<br />
at the University of Bologna. In 1296 Pope Boniface<br />
VIII. appointed him archdeacon, a post that gave him supervision<br />
over doctoral degrees at the university and thus the position<br />
of a university chancellor.<br />
In 1301 he was given the chair as professor for the Decretum<br />
Gratiani in Bologna and from 1304 served Pope Innocence III<br />
as a jurist, whom he followed to Avignon, where he later died.<br />
The Rosarium Decretorum is the most important and most<br />
comprehensive commentary on the Decretum Gratiani. It was<br />
completed in 1300 and enjoyed the same prestige as the Glossa<br />
ordinaria of Johannes Teutonicus.<br />
5 GUNDLING, Nicolaus Hieronymus (1671-1729), Ausführlicher<br />
<strong>und</strong> gründlicher Discourse über die sämmtlichen Pandecten<br />
nach Anleitung seiner eigenen Protorum als auch des sel. Herrn<br />
Geheimen Raths LUDOVICI Doctrinae Pandectarum erster (...anderer<br />
<strong>und</strong> letzter) Theil. Nebst einer Vorrede des Herausgebers: Die Historie der<br />
Pandecten betreffende. - LUDOVICI, Jacob Friedrich, Doctrina pandectarum.<br />
Accessit Historia Pandectarum, nec non J. J. Wissenbach, Emblemata<br />
Triboniani, denuo revisa. Halle, im <strong>Verlag</strong> des Waisenhauses, 1709.<br />
Frankfurt <strong>und</strong> Leipzig, Bey Wolffgang Ludwig Spring, Buchhändler in Franckfurt<br />
am Main, 1739. Quart. (Reprint Vico <strong>Verlag</strong>, Frankfurt am Main 2010)<br />
Zusammen 3.900 S. 2 Halbleinenbände.<br />
Order-no.: IC-51 ISBN 978-3-940176-13-4 550,- €<br />
Halle mussten die Pandekten in einem halben Jahr gelesen<br />
werden. Der ganze Stoff konnte darin nicht untergebracht<br />
werden, deshalb wurden verschiedne Zyklen mit<br />
unterschiedlichen Schwerpunktn gebildet, um die gesamten<br />
Materien zu erfassen.<br />
Der erste Theil dieser Pandecten müssen etwas weitläufiger<br />
<strong>und</strong> vollständiger gerathen als die andern“, weil<br />
der Herausgeber eben die von G<strong>und</strong>ling edierten ersten<br />
fünf Bücher <strong>und</strong> den Anfang des sechsten Buches habe<br />
benutzen können.Die Discourse über die Pandecten folgt<br />
der justinianischen Legalordnung wie die Doctrina Pandectarum<br />
von Ludovici, unterteilt in die partes VII. Nach<br />
jedem Titel werden die §§ des Lehrbuches von Ludovici<br />
angegeben, die dieser Abschnitt behandelt.<br />
LUDOVICI, Jacob Friedrich (1671-1723), Thomasiusschüler,<br />
wurde Professor der Rechte in Halle, wechselte<br />
an die Universität Giessen <strong>und</strong> wurde dort auch Vicekanzler.<br />
Die Lehrbücher Ludovicis fanden wegen ihrer<br />
leichten Verständlichkeit <strong>und</strong> Übersichtlichkeit weitere<br />
Verbreitung <strong>und</strong> waren im Wettbewerb der Preußischen<br />
Schule (Stryk, Thomasius) mit der Sächsisch-Carpzovschen<br />
Überlieferung von Bedeutung.<br />
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