Spaghettitag Am Sonntag, 17. März 2013, ab 11:00 Uhr im ...
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Strau, Strau, Stängel au, Fasnechtschüechli au, mir laufe s Dorf uf und <strong>ab</strong>, wär nüt git<br />
isch Lumpepack.<br />
Jeder Haushalt spendete ein paar Stroh-, Reisig-, Rebholz- oder Baumwellen für das zu<br />
errichtende Fasnachtsfeuer. War der Wagen voll beladen, fuhr man ihn auf den Hübel<br />
und lud ihn oberhalb des Wasser-Reservoirs <strong>ab</strong>. War genug Brennholz beisammen,<br />
begann man mit dem Aufschichten.<br />
Der Holz-Bannwart musste nach altem Brauch eine <strong>ab</strong>gestandene Tanne <strong>ab</strong>geben. Diese<br />
wurde aufgestellt und verankert. Das Brennholz schichtete man darum herum hoch auf…<br />
Rechts und links von dieser Pyramide wurden zwei kleine Flohfeuer bereitgestellt, in<br />
diesen konnten dann die Fasnachtsschibli glühend gemacht werden.<br />
<strong>Am</strong> Fasnachtssonntag-Abend versammelten sich die jüngeren Generationen der<br />
Gemeinde auf dem Platze um die drei Feuer. Laut erklangen he<strong>im</strong>atliche Lieder über das<br />
unten liegende Dorf. Wenn es dunkel genug war, zündete man alle drei Feuer an. Die<br />
mitgebrachten Holzscheiben steckte man an lange Haselruten, machte sie <strong>im</strong> Flohfeuer<br />
glühend und schleuderte sie<br />
unter Aufsagung eines Spruches<br />
mit einem kreiselförmigen<br />
Schwung mit anschliessendem<br />
Schlag auf einen schräg<br />
aufgestellten Holztisch in die<br />
dunkle Nacht, eine Leuchtspur<br />
hinterlassend. Auch<br />
selbstgemachte Kienfackeln<br />
schwangen Kn<strong>ab</strong>en in der<br />
Dunkelheit. Wenn das<br />
Fasnachtsfeuer verbrannt und<br />
alle Schibli fortgeschleudert<br />
waren, gingen die meisten in<br />
die Dorfwirtschaften, wo noch<br />
gesungen und verbotenerweise<br />
noch lange getanzt wurde … Zu<br />
diesem <strong>Sonntag</strong> gehörten<br />
natürlich auch die<br />
Blick vom Dellenhübel (Foto Leo Gschwind)<br />
Fasnachtschüechli, die auf<br />
diesen Tag hin in jedem Haus<br />
gebacken wurden.“<br />
Die Sprüche waren nach Fasnachtsart oft neckisch, zum Beispiel:<br />
Schibli, Schibli über d Delle, dr Pfarrer het s Gäld vor der Beärdigung welle.<br />
Ein besonderer Vers begleitete die letzte Scheibe: Schibli, Schibli dr Rai <strong>ab</strong>, d<br />
Chüechlipfanne het e Bei <strong>ab</strong>, dr Anggehafe de Bode duss, jetz isch die alti Fasnecht us.<br />
Vielleicht war dieser Spruch eine Anspielung darauf, dass die Frauen und Töchter aus<br />
Leibeskräften geküchelt h<strong>ab</strong>en - Chnüblätz, Schänggeli, Strübli -, während die Männer<br />
und Buben das Feuer vorbereiteten.<br />
Feuerbräuche am Ende des Winters gibt es an vielen Orten. Manchmal wird <strong>im</strong><br />
Fasnachtsfeuer auch eine Strohpuppe verbrannt. Das Scheibenschlagen kennt man vor<br />
allem noch <strong>im</strong> Le<strong>im</strong>ental und <strong>im</strong> Laufental. In Metzerlen und in Biederthal nennt man es<br />
Schiblischiesse, in Hofstetten und in Röschenz Schiblischlo, in Therwil Redlispränge und<br />
in Biel-Benken Redlischigge. Allerdings hat in stadtnahen Gemeinden die bauliche<br />
Entwicklung diese Bräuche behindert oder verunmöglicht. Auch in Metzerlen musste der<br />
Ort gewechselt werden. Einige Mal war das Fasnachtsfeuer, statt auf dem Dellenhübel, zu<br />
oberst in der Dellen, wo jetzt das Haus von Franz Kamber steht, später auch in der<br />
Riedmatt. Seit den 80-er Jahren ist es <strong>im</strong> Niederen Berg. Die Jungbürger, unterstützt<br />
vom Fasnachtskomitee, stellen den Holzstoss auf und organisieren den Anlass. Die Schibli<br />
bekommt man von einem älteren Schreiner in Biel-Benken. Die Teilnehmer marschieren<br />
mit Fackeln zum Festplatz, begleitet von einer Guggenmusik.<br />
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