Paulinum-Info 46 - Gymnasium Paulinum
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20.12.2012 Nr. <strong>46</strong> Vierteljahreshefte mit <strong>Info</strong>rmationen aus dem Schulleben<br />
Julius Wissing, 6b Susanna Seperant, 6a Victoria Vogel, 6c Kerstin Adass, 6b<br />
Vorlesehelden<br />
„Deutschlands größtes Vorleseabenteuer<br />
sucht neue Helden“. Unter dieses Motto<br />
stellte der Börsenverein des Deutschen<br />
Buchhandels den diesjährigen Vorlesewettbewerb<br />
der 6. Klassen.<br />
Schon seit Wochen fieberte man dem Ereignis<br />
entgegen. Zunächst wurden die<br />
Klassensieger ermittelt, jeweils ein Mädchen<br />
und ein Junge jeder Klasse. Am 5.<br />
Dezember war es dann endlich soweit:<br />
Der Auftritt vor großem Publikum auf der<br />
Bühne der Aula konnte beginnen. Wird die<br />
Stimme halten? Werde ich mich verhaspeln?<br />
Habe ich auch mein Buch dabei?<br />
Diese Gedanken mögen den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern durch den Kopf<br />
gegangen sein. Manche wirkten sogar<br />
noch an ihrem eigenen Rahmenprogramm<br />
GYMNASIUM PAULINUM<br />
mit, als Mitglieder des Chores, der unter<br />
Leitung von Frau Sandhäger mit adventlichen<br />
Liedern wunderbar auf den Wettbewerb<br />
einstimmte.<br />
Dieser bestand aus zwei Durchgängen. Im<br />
ersten Teil durfte jede/r Vorleser/in aus<br />
seinem/ihrem Lieblingsbuch lesen. Man<br />
wurde in die Vergangenheit entführt, hörte<br />
Geschichten aus fremden Ländern und<br />
ging auf eine „unglaubliche Reise ins Universum“.<br />
Es gelang den Vorlesehelden<br />
nicht nur, fehlerfrei vorzulesen, sie schafften<br />
es auch, die Geschichten lebendig<br />
werden zu lassen und ihr Publikum zu<br />
fesseln.<br />
Im zweiten Durchgang galt es, einen unbekannten<br />
Text vorzulesen, und auch hier<br />
ging es um Lesetechnik und Textgestaltung.<br />
Das ist gar nicht so einfach, aber<br />
wieder zeigten alle ihr Können.<br />
Justus Kemper, 6c Moritz Kunz, 6d Greta Goldberg, 6d Johannes Tyczewaki, 6a
Die Spannung war mittlerweile so groß,<br />
dass man die berühmte Stecknadel hätte<br />
fallen hören können.<br />
Nun war es geschafft, der Jubel des Publikums<br />
die erste Belohnung. Die Jury zog<br />
sich zur Beratung zurück, um einen Sieger<br />
oder eine Siegerin zu ermitteln. Es dauert<br />
lange … In der Zwischenzeit zeigte sich<br />
die besondere Begabung unserer Schülerschaft.<br />
Auf Frau Plates Bemerkung „Wir<br />
haben doch so wunderbare Klavierspieler<br />
unter uns“ gaben uns einige junge Pianisten<br />
spontan Kostproben ihres Könnens –<br />
wahrlich mehr als nur ein Pausenfüller.<br />
In der Zwischenzeit war auch die aus Eltern<br />
bestehende Jury zu dem mit Spannung<br />
erwarteten Ergebnis gekommen. Der<br />
Sprecher der Jury lobte, dass „alle acht<br />
eine grandiose Performance“ gezeigt haben.<br />
Alle werden mit einer Urkunde ausgezeichnet<br />
und bekommen ein Buchgeschenk.<br />
Auf dem Siegerpodest aber gibt<br />
es nur drei Plätze. Dritter wurde Moritz<br />
Kunz (6d), den zweiten Platz erlas sich<br />
Susanna Seperant (6a) und zur Schulsiegerin<br />
wurde Greta Goldberg (6d) erkoren.<br />
Vorlesehelden aber sind sie alle. (Gaby<br />
Steffan)<br />
Weihnachtsfeier in der Naturgarten-AG<br />
Die Naturgarten-AGs trafen sich bei passendem<br />
Wetter und genossen Stockbrot,<br />
Popcorn, Weihnachtsplätzchen, Tee und<br />
Garten(lager)feuer bei ihrer fröhlichen<br />
Weihnachtsfeier in gemütlicher Runde. Im<br />
2<br />
nächsten Jahr geht es für alle drei AGs<br />
zunächst in den Werkraum, wo neue Nistgelegenheiten<br />
für Wildbienen, Marienkäfer<br />
und Schmetterlinge gebaut werden.
Strahlende Augen:<br />
(Pau)Linus<br />
bestand die Reifeprüfung!<br />
Schulhund Linus war in der letzten Zeit<br />
selten am Stadtgraben zu sehen, da er<br />
sich intensiv auf die „Begleitprüfung“ vorbereitete,<br />
die er nun dank der individuellen<br />
Förderung durch Frank Bacher, den Naturpädagogen<br />
des <strong>Paulinum</strong>, erfolgreich<br />
ablegte. Mit der anspruchsvollen und vielseitigen<br />
„Teamprüfung“ endete für Linus<br />
und seine 10 Kurskameraden die Ausbildung<br />
zum voll verlässlichen Hund, der in<br />
Alltagssituationen – auch in der Schule -<br />
zurechtkommt. Nicht allein der Fotoblitz<br />
ließ nach diesem Erfolg die Augen des<br />
stolzen Prüflings strahlen.<br />
Als nachweisbar verlässlicher Begleiter,<br />
der auch in etwas stressigen Situationen<br />
den Anweisungen des ihn führenden Pädagogen<br />
folgt, erfüllt Linus nun auch formal<br />
die Qualifikation zum Schulhund. Der<br />
„Team-Test“ ist eine Begleitprüfung, bei<br />
der der Hund zunächst auf einem vorgegeben<br />
Parcours seine "Leinenführigkeit" in<br />
verschiedenen Gangarten zeigen muss.<br />
Ohne Leine musste Linus dann in der sogenannten<br />
"Freifolge" auf ein Zeichen den<br />
korrekten Sitz beibehalten, obwohl Herr<br />
Bacher sich weit von ihm entfernte, und<br />
dann auf zugerufene Kommandos richtig<br />
reagieren. Als Linus dabei zehn Minuten<br />
liegen bleiben sollte, ohne sich von den<br />
Übungen anderer Hunde ablenken zu lassen,<br />
stand er leider einmal auf, was ihn<br />
3<br />
einige Punkte kostete. Wahrscheinlich<br />
zeigte sich hier seine Prägung durch das<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Paulinum</strong>: Sinnlose Übungen<br />
wie ein Stillliegen ohne erkennbaren<br />
Grund widersprechen der Idee selbstständigen<br />
Lernens!<br />
Auch ein Hund muss zur Schule: Dies ist die Klasse von Linus<br />
Bei der nachfolgenden Prüfung im öffentlichen<br />
Verkehr ging es um Begegnungen<br />
mit Autos, Joggern, Radfahrern und mit<br />
Fußgängern in besonders beengten Situationen.<br />
Hier kamen Linus endlich seine<br />
Schulerfahrungen am <strong>Paulinum</strong> zugute:<br />
Mit begrenztem Raum lernt man dort umzugehen!<br />
Sehr verdient erreichte unser<br />
Schulhund die volle Punktzahl.<br />
Nach der ganztägigen Prüfung auf dem<br />
Emsdettener Hundesportplatz waren<br />
Schulhund (und Herrchen) abends geschafft,<br />
aber glücklich und zufrieden. An<br />
seinen Pokal, der bald zusammen mit der<br />
Prüfungskurkunde die Ehrenvitrine auf<br />
dem Verwaltungsflur des <strong>Paulinum</strong><br />
schmücken soll, ließ Linus allerdings<br />
fürs Erste niemanden heran. (Frank Bacher)<br />
<strong>Paulinum</strong> international<br />
Das internationale Profil des <strong>Paulinum</strong><br />
weckt inzwischen auch überregionales Interesse.<br />
So recherchierte im September<br />
ein Journalist für die "Erziehung & Wissenschaft",<br />
die Zeitschrift der Bildungsgewerkschaft<br />
GEW, in Gesprächen mit Lehrern,<br />
Schülern und Eltern, was es mit dem<br />
Zusammenleben von Menschen aus 35<br />
Nationen an ausgerechnet dieser Schule<br />
mit so alter Tradition auf sich habe (siehe<br />
Folgeseiten).
Gute Laune<br />
trotz schlechten Wetters<br />
So ähnlich könnte man die Stimmung auf<br />
dem diesjährigen Sportfest auf der Sentruper<br />
Höhe beschreiben. Dass das<br />
schlechte Wetter nicht auf die Stimmung<br />
überschlug, ist wohl vor allem den jungen<br />
Athleten zuzuschreiben, die sich gegenseitig<br />
anfeuerten und sich von den teilweise<br />
suboptimalen Wetterbedingungen<br />
nicht entmutigen ließen.<br />
Ebenfalls zu danken ist in diesem Zusammenhang<br />
den Schülern der EF, die<br />
als Helfer tätig waren und neben den beteiligten<br />
Lehrern für einen reibungslosen<br />
Ablauf des Sportfestes sorgten. So konnten<br />
trotz einiger wetterbedingter Verzögerungen<br />
neben den leichtathletischen Disziplinen<br />
auch alle Sportspiele durchgeführt<br />
werden.<br />
Im Fußball siegten die Klasse 7b im siebten<br />
Jahrgang und die Klasse 8c im achten<br />
Jahrgang. Letztere wurden auch Gesamtsieger<br />
aus beiden Jahrgangsstufen, wobei<br />
die Klasse 7b eine echte Herausforderung<br />
darstellte und sich mit nur einem Tor Differenz<br />
am Ende knapp geschlagen geben<br />
6<br />
musste. Im Volleyball konnte sich die<br />
Klasse 9b gegen die 9c durchsetzen und<br />
so den Gesamtsieg erringen.<br />
Beim Völkerball konnte im Jahrgang 5 ein<br />
Team der 5d den ersten Platz belegen,<br />
während im Jahrgang 6 die Klasse 6b den<br />
Jahrgangssieg erkämpfte.<br />
Insgesamt zeichnete sich auch dieses<br />
Sportfest wieder durch einen äußerst fairen<br />
Umgang der Athleten untereinander<br />
aus, so dass für das nächste Jahr lediglich<br />
der Wunsch nach besserem Wetter übrig<br />
bleibt. (Wolfgang Heinrich)<br />
Fahrradsicherheit in<br />
Kooperation mit dem ADFC<br />
Dass das Thema „Fahrradsicherheit“ kein<br />
trockener Unterrichtsstoff ist, erfuhren die<br />
Schülerinnen und Schüler des <strong>Paulinum</strong><br />
an einem November-Freitag, als unter<br />
dem Motto „fit in den Winter“ bereits zum<br />
zweiten Mail ein großer Fahrrad-<br />
Aktionstag stattfand. Im Rahmen der<br />
Fahrradlicht-Aktion der Stadt Münster organisierte<br />
die Fahrradreparatur-AG der<br />
Schule das Kooperationsprojekt mit dem<br />
ADFC.<br />
Geld sparen beim Fahrrad-Wintercheck am <strong>Paulinum</strong><br />
Mehr als 120 Fahrräder kontrollierten<br />
Matthias Wüstefeld und Ernst Metzler vom<br />
ADFC während des Vormittags. Leichte<br />
Defekte wie lockere Schrauben oder lose<br />
Lichtkabel behob das Team direkt, während<br />
größere Defekte detailliert auf Mängelkarten<br />
ausgewiesen wurden.
In der Arbeitsgemeinschaft Fahrradreparatur<br />
haben die Schülerinnen und Schüler<br />
nun die Möglichkeit, die festgestellten<br />
Mängel unter professioneller Anleitung<br />
selber zu beheben, was nicht nur die<br />
Selbstständigkeit fördert, sondern auch<br />
Spaß macht. (Thomas Arlinghaus)<br />
Bundeswettbewerb<br />
Mathematik<br />
„Alle Jahre wieder…“, so könnte man beginnen,<br />
erzielen die paulinischen Mathematiker<br />
Yi Nan Liu und Gautam Dilip Banhatti<br />
vordere Plätze beim Bundeswettbewerb<br />
Mathematik. Diesmal hatte Yi Nan<br />
die besseren Lösungen und erreichte einen<br />
hervorragenden 2. Platz, einen Rang<br />
dahinter landete Gautam, für den der vergangene<br />
Wettbewerb sein letzter war. Er<br />
hat in diesem Frühjahr sein Abitur bestanden<br />
und studiert in Münster weiterhin Mathematik<br />
und von nun an auch Physik.<br />
Daher lasten die Hoffnungen der Fachschaft<br />
Mathematik allein auf Yi Nans<br />
Schultern, auch im gerade begonnenen<br />
Bundeswettbewerb wieder derart tolle Ergebnisse<br />
zu erzielen. Dass dies voraussichtlich<br />
auch Yi Nans letzter Durchgang<br />
sein wird, sollte alle Interessierten ermutigen,<br />
selbst einmal am Bundeswettbewerb<br />
teilzunehmen und vielleicht ja eines Tages<br />
in die Fußstapfen der beiden Vorzeigemathematiker<br />
des <strong>Paulinum</strong>s zu treten. (Tim<br />
Fleger)<br />
Science in Space -<br />
Exchange project<br />
From Sunday to Wednesday a group of<br />
students from Germany came to Leiden.<br />
First the project “Science in Space” appeared<br />
to be just about astronomy but it<br />
turned out to be a fun social project where<br />
lots of friendships were formed fast. We<br />
did all sorts of things, from group projects<br />
about the Doppler shift, to “Korfbal” in the<br />
school gym. Maybe the sentence: “We<br />
7<br />
don’t understand,” was used a little too<br />
much when making hard equations but in<br />
the end most things were clear.<br />
We visited the University of Leiden, there<br />
we all got introduced to the studies of astronomy.<br />
Of course speaking English was<br />
hard in the beginning, but it got easier as<br />
the project proceeded. Sadly, after four<br />
wonderful days, the German students had<br />
to return to Münster. Now everyone is<br />
looking forward to the visit of the students<br />
of the Stedelijk <strong>Gymnasium</strong>. (Charlotte<br />
Offringa [Stedelijk <strong>Gymnasium</strong> Leiden]<br />
and Niklas Rutsch, EF)<br />
Präsentation des<br />
Wetterballon-Projektes<br />
beim Stiftungstag<br />
Frau Dr. Klein-Bösing und ich besuchten<br />
den Stiftungstag der Rütgers-Stiftung in<br />
Castrop-Rauxel. Anlass war die Präsentation<br />
eines Projektes, welches Max Willers<br />
(Q2) und ich im Rahmen der Facharbeit<br />
durchführen. Zusammen haben wir vor,<br />
einen Stratosphärenballon zu starten und<br />
in großen Höhen die Beschaffenheit der<br />
Ozonschicht über dem Münsterland zu<br />
messen. Ein solches Projekt bedarf langer<br />
Vorbereitung und zusätzlicher Finanzierungen,<br />
die wir von der Rütgers-Stiftung<br />
erhalten haben. 1600 Euro wurden beigesteuert,<br />
um unser Vorhaben zu fördern.<br />
Als wir zu Beginn des Jahres anfingen<br />
erste Zeichnungen zu kreieren, wussten<br />
wir nicht, dass wir in etwa einem Jahr den<br />
Ballon steigen lassen können. Der mit vielen<br />
Sensoren ausgestattete Ballon soll
Daten über Temperatur, Höhe, UV-<br />
Strahlen und andere Parameter sammeln.<br />
Er soll soll eine Höhe von 35 Kilometer erreichen<br />
und wird in Echtzeit per GPS-<br />
Ortung überwacht. Zudem wird eine HD-<br />
Kamera Bilder des beginnenden Weltraumes<br />
aufzeichnen.<br />
Julian Giese präsentiert das Projekt „Aufbau eines Stratosphärenballons<br />
zur Untersuchung der Ozonschicht“ beim Stiftungstag<br />
der Rütgers-Stiftung.<br />
Viele Besucher zeigten sich am Stiftungstag<br />
an unserem Projekt interessiert. Es<br />
wurden ebenfalls die anderen 14 Projekte<br />
vorgestellt, die von der Stiftung in diesem<br />
Jahr deutschlandweit unterstützt wurden.<br />
Neben der eigenen Präsentation sorgten<br />
andere spannende Arbeiten und ein hervorragendes<br />
Catering für einen gelungenen<br />
Tag. (Julian Giese, Q2)<br />
Arbeiten mit dem<br />
Spektralfotometer<br />
Ein neues Gerät in der Chemie<br />
Dank des Sponsoring durch den Fonds<br />
der Chemischen Industrie konnte der<br />
Fachbereich Chemie ein besonders leistungsstarkes<br />
Spektralphotometer erwerben,<br />
mit dem qualitative und quantitative<br />
Messungen an strahlungsabsorbierenden<br />
Substanzen möglich sind.<br />
Eine der ersten Anwendungen war die<br />
Aufnahme des Absorptionsspektrums einer<br />
Rohchlorophyll-Lösung. Der Q2-Kurs<br />
war beeindruckt: Tatsächlich war in der<br />
Messung das Absorptionsspektrum von<br />
8<br />
Chlorophyll, das gerade im Biologie-<br />
Unterricht behandelt wurde, deutlich wiederzuerkennen!<br />
Der Chemie-Kurs Q2 begutachtet das Messergebnis<br />
In weiteren Versuchen wurden gleich anschließend<br />
die Absorptionsspektren von<br />
Tomatensaft vor und nach Reaktion mit<br />
Bromwasser sowie von Rotkohlsaft, der<br />
als Säure-Base-Indikator gewirkt hatte,<br />
verglichen: Die Arbeit mit dem komplexen<br />
Messgerät weckt ganz offensichtlich den<br />
Forschergeist.<br />
Nicht zuletzt dank solcher stetigen Verbesserung<br />
der Geräteausstattung, bei der<br />
die Schule auch auf Sponsoren angewiesen<br />
ist, wächst das Interesse der Oberstufenschüler<br />
am Fach Chemie erkennbar.<br />
(Meike Klingauf)<br />
Physiklehrer/innen<br />
besuchen das MExLab<br />
Die Physiklehrer/innen des <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Paulinum</strong> waren freundlicherweise eingeladen,<br />
das MExLab (Münsters Experimentierlabor)<br />
Physik an der Universität<br />
Münster zu besichtigen und sich über die<br />
verschiedenen Angebote für Schulklassen<br />
zu informieren.<br />
In einer Einführung erläuterte die Konrektorin<br />
der Universität Frau Prof. Denz, wie<br />
das MExLab mit verschiedenen Workshopangeboten<br />
den Physikunterricht von<br />
Schülerinnen und Schülern bereichern<br />
und Mädchen und Jungen in ihrem Interesse<br />
an Naturwissenschaften bestärken<br />
möchte. Das MExLab Physik bietet Schulklassen<br />
die Möglichkeit eines außerschulischen<br />
Lernortes, wobei neben spannen-
den Experimentiermöglichkeiten auch die<br />
Nähe zu Physikerinnen und Physikern und<br />
aktueller Forschung einen besonderen<br />
Reiz darstellt. Ein engagiertes Team bietet<br />
dort Möglichkeiten, auch flexibel auf unsere<br />
schulspezifischen Bedürfnisse einzugehen.<br />
Teslaspule mit Blitz in der Ausstellung des MExLab<br />
Die Physiklehrer/innen des <strong>Paulinum</strong> waren<br />
vom breiten Angebot des MExLab<br />
Physik begeistert und fanden direkt einige<br />
Anknüpfungspunkte, wie sie die Angebote<br />
zukünftig gerne im bzw. außerhalb des<br />
Unterrichtes nutzen würden. Interessant<br />
sind zum Beispiel Angebote zur Gravitation<br />
im Rahmen des Astronomie-<br />
Austausches mit Leiden. Zur Bereicherung<br />
des Physikunterrichtes gibt es dabei<br />
Möglichkeiten wie Experimentiereinheiten<br />
für die kleinsten Physik-Schüler/innen in<br />
der Klasse 6 (Beispiel: Warum schwimmt<br />
ein Milky Way und was hat das alles mit<br />
„Magie" zu tun?) bis hin zu anspruchsvollen<br />
Kursangeboten für Oberstufenschüler<br />
(Beispiel: Holographie – die Welt in 3D)<br />
oder sogar der Möglichkeit zum Experimentieren<br />
im Rahmen von Facharbeiten<br />
(Beispiel: Atomic force microscopy).<br />
Nach einem sehr informativen und interessanten<br />
Einblick in die Möglichkeiten der<br />
Kooperation rundete eine Führung durch<br />
9<br />
die Ausstellung des MExLab den Nachmittag<br />
ab. (Melanie Klein-Bösing)<br />
Cansel hilft dem<br />
„Paulinchen“<br />
Auf dem Weg zum<br />
„Babysitterdiplom“<br />
„Sind die süüüüß!“ oder auch „Schon wieder<br />
steht mir so ein Fahrradanhänger im<br />
Weg!“ - Die meisten Schüler des <strong>Paulinum</strong>s<br />
haben inzwischen auf die eine oder<br />
andere Art wahrgenommen, dass sich auf<br />
unserem Schulgelände ein paar Kleinkinder<br />
breitgemacht haben. Und seit Oktober<br />
hat sich mit Cansel Gülyaprak aus der EF<br />
auch die erste Schülerin gefunden, die<br />
sich mit „den Süßen“ etwas intensiver befasst.<br />
Jeden Donnerstagmorgen unterstützt sie<br />
in ihren Freistunden die beiden<br />
Tagesmütter des „Paulinchens“ bei der<br />
Betreuung der neun Kinder im Alter von<br />
15 Monaten bis zweieinhalb Jahren. Im<br />
Vordergrund steht dabei natürlich das<br />
gemeinsame Spielen, Vorlesen oder<br />
Toben. Daneben vermitteln die<br />
Tagesmütter ihrer Praktikantin aber auch<br />
Grundkenntnisse in der Kleinkindpflege<br />
wie Wickeln, Anziehen und Füttern, die<br />
Cansel anschließend mit einem<br />
„Babysitterdiplom“ bescheinigt werden.<br />
Acht der neun Kinder kommen inzwischen<br />
übrigens aus den Reihen des Kollegiums,
wo man sich einig ist, dass die Kinder<br />
nicht besser aufgehoben sein könnten.<br />
Engagiert und liebevoll kümmern sich<br />
Zhanna Gribut und Marion Lücke täglich<br />
von 7.30 bis 15 Uhr um die kleine Gruppe,<br />
die übrigens sehr jungslastig ist. Will das<br />
Paulinchen hier eine alte paulinische Tradition<br />
wiederbeleben?<br />
Neben den täglichen Ausfahrten in die<br />
Stadt oder den botanischen Garten –<br />
momentan auch auf den Weihnachtsmarkt,<br />
wo die Kinder schon mehrfach umsonst<br />
Karussell fahren durften! -, basteln<br />
die Erzieherinnen mit den Kindern Laternen,<br />
backen Nikoläuse oder üben einen<br />
Schneeflockentanz für die Weihnachtsfeier.<br />
Selbst die Eltern staunen, was ihre<br />
Kleinen schon können! (Flavia Mormann)<br />
Südtiroler Jugendkapelle<br />
zu Besuch<br />
Vertraut mit alpinen Temperaturen erregte<br />
die Jugendkapelle aus Auer (Südtirol) Anfang<br />
November auf dem Schulhof des<br />
<strong>Paulinum</strong> mit ihrer luftigen Beinkleidung<br />
einige Aufmerksamkeit. Mindestens ebenso<br />
beeindruckend war die musikalische<br />
Qualität des Orchesters, das nach Begegnungen<br />
in Südtirol nun dem <strong>Paulinum</strong>-<br />
BlasO einen Gegenbesuch abstattete.<br />
Kontakte zwischen den Münsteraner Bläsern<br />
und den Jugendlichen, die in Auer/Ora<br />
die Oberschule für Landwirtschaft<br />
(und Weinbau!) besuchen und dort auch<br />
einen Hochschulzugang erwerben können,<br />
aber auch zwischen den begleiten-<br />
10<br />
den Pädagogen und ihren Kollegen vom<br />
<strong>Paulinum</strong> zeigten, dass ein Ausbau dieser<br />
Kontakte sinnvoll sein könnte: In den Qualitätsansprüchen<br />
an die musikalische Präsenz<br />
und an die schulische Arbeit unterscheidet<br />
man sich trotz unterschiedlicher<br />
Nationalität und Schulform offenbar gar<br />
nicht.<br />
Verwandte Themen einer pädagogischen<br />
Diskussion bewegen jedenfalls am italienischen<br />
Berufskolleg ebenso wie am<br />
deutschen Traditionsgymnasium: Während<br />
das <strong>Paulinum</strong> sich als allgemeinbildende<br />
Schule auch auf Fragen nachhaltiger<br />
Bewirtschaftung von Wald und Garten<br />
einlässt, greift die Oberschule für Landwirtschaft<br />
sehr bewusst auch philosophische<br />
oder literarische Aspekte der mit der<br />
Naturnutzung auf den Höfen verbundenen<br />
Verantwortung auf.<br />
Das Platzkonzert in der großen Pause auf<br />
dem Schulhof zeigte genauso wie das "After-Work-Begegnungskonzert"<br />
am frühen<br />
Nachmittag, dass es zwischen den Bläsern<br />
aus dem "Süden Südtirols" und ihren<br />
Kollegen aus dem Nordwesten nicht nur<br />
musikalisch "stimmte". Vielleicht trafen<br />
sich hier ja zwei "Schulen der besonderen<br />
Art", wie die Auersche Oberschule sich in<br />
ihrem Schulprospekt vorstellt. (Gerd Grave)<br />
Solisten des BlasO lassen<br />
Adventsmusik erklingen<br />
Mit stimmungsvollen Bläserklängen weckten<br />
Solisten des Blasorchesters am ersten
Dezemberwochenende auf dem Prinzipalmarkt<br />
vorweihnachtliche Empfindungen.<br />
Unter der Leitung von Alfred Holtmann<br />
boten die Schülerinnen und Schüler<br />
den Passanten ein adventliches Freiluftkonzert.<br />
Dabei war der Blick der Zuhörer auf die<br />
Bläsergruppe wohl nicht minder eindrucksvoll<br />
als das Bild, das der abendliche<br />
Prinzipalmarkt vom Sentenzbogen herab<br />
bot (Gerd Grave).<br />
Großer Chor in Österreich<br />
und Ungarn unterwegs<br />
Nach dem Gegenbesuch aus Ungarn<br />
2011 hat sich der Große Chor in diesem<br />
Jahr in der Nacht zum Nationalfeiertag auf<br />
den Weg Richtung Miskolc gemacht. Dieses<br />
Mal jedoch führte der Weg erst noch<br />
zum/nach Mondsee in Österreich, wo<br />
noch für die Auftritte in Miskolc geprobt<br />
werden konnte.<br />
Aber nicht nur das: Ein Tagesausflug nach<br />
Salzburg war das touristische Highlight<br />
11<br />
der Reise und der frisch gebackene Student<br />
des Mozarteums und paulinische<br />
Abiturient 2012, Max Volbers, der die<br />
Chöre jahrelang an Orgel oder Klavier begleitet<br />
hat, begrüßte die Münsteraner an<br />
der Seilbahnstation der Burg, um ihnen<br />
"seine" neue Heimat zu zeigen. Kurz und<br />
eindrucksvoll war während der nächtlichen<br />
Busfahrt Richtung Miskolc eine Wanderung<br />
bei sternklarer Nacht durch die Innenstadt<br />
von Wien. In Miskolc angekommen<br />
genoss man das Braten von Speck<br />
(nicht den Speckbraten, das ist ein vorher<br />
nicht gekannter Unterschied), sang am<br />
Sonntag im Gottesdienst, ließ sich am<br />
Montag wieder durch Miskolc führen, gestaltete<br />
zwei Schulkonzerte zusammen<br />
mit Jan Niklas Niehaus am Klavier und<br />
kam dann zum musikalischen Highlight<br />
der Reise: im Höhlenbad von Tapolca gibt<br />
es einen Kuppelraum, mit besonderer<br />
Überakustik. Das Chorsingen in einem<br />
solchen Raum ist ein besonders unvergessliches<br />
Erlebnis! (Margarete Sandhäger)<br />
Dreimal Nachhaltigkeit<br />
am <strong>Paulinum</strong><br />
Pflanzfest 2012<br />
Beim Pflanzfest 2012 bei Haus Kump<br />
konnte wieder bei herrlichem Spätherbstwetter<br />
das Zusammenwirken von Wissen,<br />
Lernen, Verhaltensänderung, Umwelt und<br />
Nachhaltigkeit ganz konkret und praktisch<br />
erlebt werden. An historischer Stätte wurde<br />
eine Eichenallee zum ältesten bäuerlichen<br />
Gebäude in Münster angelegt. Die<br />
Pflanzung stand unter dem Schutz von<br />
wunderschönen Waldwesen. Alle Teilnehmer<br />
nahmen viele Eindrücke mit und<br />
die, die nicht da waren, haben wieder viel<br />
verpasst. Aber für alle Interessierten befindet<br />
sich auf unserer Homepage eine<br />
kleine Reportage unter<br />
www.paulinum.eu/leben/ags/ . Dort dann<br />
„Pflanzaktionen“ und „Samstagvormittags<br />
an Haus Kump“ anklicken und die Reportage<br />
genießen!
Die Alleenbepflanzung gelingt leicht unter dem Schutz eines<br />
Waldwesens<br />
Im nächsten Jahr geht es mit der Anlage<br />
einer Obstbaumwiese bei Haus Kump<br />
weiter. Zusammen mit den sieben Grundschulen<br />
aus dem Netzwerk der Schulen<br />
mit einem Schulgarten in Münster wird eine<br />
Streuobstwiese bepflanzt. Bei dieser<br />
Aktion im Herbst 2013 wird wieder tatkräftige<br />
Unterstützung und Beteiligung gebraucht.<br />
Zum Gelingen des Festes trugen der 5er<br />
Chor unter der Leitung von Jörg von Wensierski<br />
und das Blasorchester unter der<br />
Leitung von Alfred Holtmann ebenso bei<br />
wie die Naturgarten-AGs, die Lehramtsanwärter<br />
Henrike Gülker, Eric Santen und<br />
Tobias Steens und unser ehrenamtlicher<br />
Mitarbeiter Wlademir Losyev.<br />
Auszeichnungsfeier<br />
„Schule der Zukunft“ am <strong>Paulinum</strong><br />
In einer sehr schönen und stimmungsvollen<br />
Feier wurden nachhaltige Schulprojekte<br />
um Energie, Umwelt, globales Lernen,<br />
Zukunftsgestaltung, gelebte Gerechtigkeit<br />
und gesunde Ernährung ausgezeichnet.<br />
22 Schulen, 16 aus Münster und 6 aus<br />
dem Kreis Warendorf, wurden vom<br />
Staatssekretär Udo Paschedag, dem<br />
Oberbürgermeister der Stadt Münster,<br />
Markus Lewe, und dem stellvertretenden<br />
Landrat des Kreises Warendorf, Franz-<br />
Josef Buschkamp, mit Urkunde, Hausschild<br />
und Fahne der Kampagne geehrte.<br />
Die landesweite Kampagne ist in die von<br />
den Vereinten Nationen ausgerufene<br />
Weltdekade „Bildung für Nachhaltigkeit“<br />
eingebunden.<br />
12<br />
Viele Schüler des <strong>Paulinum</strong> sind „nachhaltig“ aktiv<br />
Für die Auszeichnungsfeier hatte die NUA<br />
(Natur- und Umweltschutzakademie NRW)<br />
bewusst das <strong>Paulinum</strong> mit seinen vielfältigen<br />
Aktivitäten und Möglichkeiten im Bereich<br />
der Nachhaltigkeit ausgewählt. Der<br />
Markt der Möglichkeiten bot den zertifizierten<br />
Schulen ein Plenum ihre Projekte zu<br />
präsentieren. Dies taten für das <strong>Paulinum</strong><br />
Lea Bartels und Juliane Joch von der Naturgarten-AG<br />
an den selbstgebauten<br />
Fühlkästen und Jade Launer organisierte<br />
mit dem Netzwerk der acht Schulen mit<br />
Schulgärten (in dem das <strong>Paulinum</strong> auch<br />
Mitglied ist) die Kräutersalzherstellung.<br />
Nicolas Horst und Daniel Rutsch zeigten<br />
in der Forschungsküche dem Oberbürgermeister<br />
und allen Interessierten kleine<br />
Wassertiere aus dem Schulteich ganz<br />
groß und in Farbe in der Stereolupe und<br />
mit der Kamera (Spende der Sparda –<br />
Bank aus dem Jahr 2011) auch auf dem<br />
Bildschirm. Auch andere Lehrer anderer<br />
Schulen waren von dem Wissen der Experten<br />
begeistert.
Nicht zu vergessen<br />
ist der Höhepunkt<br />
im Schauprogramm,<br />
der Auftritt<br />
von Moritz Rotthus<br />
mit dem Diabolo,<br />
der alle Anwesenden<br />
ins Staunen<br />
versetzte.<br />
Für das Gelingen<br />
der Feier sorgten<br />
viele helfende Hände:<br />
Die Technik-AG<br />
des <strong>Paulinum</strong> mit Jan Philipp Hockmann,<br />
Lars Haalck und Konstantin Holtstiege,<br />
der Sanitätsdienst mit Caspar Mensing,<br />
Jan-Phillip Topmöller und Linus Antemann.<br />
Weitere Unterstützer im Hinter-<br />
Ein gemeinsames Foto aller Preisträger entzstand zum Abschluss bei Sonnenschein im Naturgarten.<br />
Umweltpreis 2012 der Stiftung Bürger für Münster<br />
Das Bildungsnetzwerk Nachhaltigkeit unter<br />
Federführung des <strong>Paulinum</strong> mit der<br />
Firma Datenvernichtung Zimmermann,<br />
dem Waldinstitut der Westfälischen Wil-<br />
13<br />
grund waren Jörg von Wensierski, Steffen<br />
Langenbach und Wlademir Losyev sowie<br />
die Mitglieder des Netzwerkes der Schulgärten<br />
in Münster, besonders Ulla Hockmann.<br />
Das <strong>Paulinum</strong> ist doppelt als Mitglied des<br />
Netzwerkes und zudem als Einzelschule<br />
mit dem Zertifikat „Schule der Zukunft“ mit<br />
der höherwertigen Stufe 2 ausgezeichnet<br />
worden. Die neue Schulfahne weht im Naturgarten<br />
und das <strong>Paulinum</strong> wird sich<br />
auch bei der Fortführung der Kampagne<br />
2012-2014 beteiligen.<br />
Christoph Weiss, der im Auftrag der NUA<br />
die Netzwerke in NRW betreut, sprach<br />
von einer der schönsten Auszeichnungsfeiern,<br />
die er bisher besucht hat.<br />
helmsuniversität und dem Handwerksbildungszentrum<br />
der Handwerkskammer<br />
wurde mit dem Umweltpreis der Stadt<br />
Münster in Silber ausgezeichnet.
Seit 1986 vergibt die Stadt Münster den<br />
„Umweltpreis“, seit 2005 gibt es den „Bürgerpreis"<br />
der Stiftung „Bürger für Münster“.<br />
In diesem Jahr wurden beide Preise<br />
erstmals zusammen verliehen; insgesamt<br />
43 Initiativen, Institutionen und Einzelpersonen<br />
hatten sich beworben.<br />
Über den Preis freuen sich: (v. l.) Mareike Erlenkötter (Wald-<br />
Zentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster),<br />
Matthias Dieler (Handwerkskammer Münster), Laudator Dr.<br />
Henning Müller-Tengelmann (Stadtwerke Münster), Jörg Bohn<br />
(Zimmermann Datenvernichtung GmbH) und Frank Bacher<br />
(<strong>Gymnasium</strong> <strong>Paulinum</strong>).<br />
Daher ist der zweite Platz hinter dem<br />
Preisträger der Grünschleife Kinderhaus,<br />
einem wirklichen Vorzeigeprojekt in Sachen<br />
Bürgerbeteiligung in sozialen Brennpunkten<br />
und Umweltschutz, besonders<br />
hoch einzustufen. Von vielen Anwesenden<br />
aus der Jury und unter den Finalisten<br />
wurde aber das besondere Engagement<br />
am <strong>Paulinum</strong> betont. Der Drittplatzierte,<br />
die Nabu-Station Münsterland in Person<br />
ihres Vorsitzenden Dr. Thomas Hövelmann<br />
freute sich über den Bronzeplatz,<br />
aber auch mit dem Bildungsnetzwerk<br />
Nachhaltigkeit, da der Nabu ein Kooperationspartner<br />
des <strong>Paulinum</strong> in Sachen<br />
Wildbienen ist.<br />
Besonders die lebendige Naturpädagogik<br />
im Bildungsnetzwerk Nachhaltigkeit, mit<br />
der Schüler und Auszubildende die ökologische<br />
Rolle des Waldes und den ökonomischen<br />
Umgang mit dem Rohstoff Holz<br />
auf vielfältige Weise erlernen, wurde herausgehoben.<br />
Laudator Dr. Henning Müller-Tengelmann<br />
von den Stadtwerken<br />
Münster lobte die Zusammenarbeit der<br />
vier Institutionen und scherzte, man sei<br />
doch „auf dem richtigen Holzweg“. Die be-<br />
14<br />
sonders lebendige Pflanzaktion an Haus<br />
Kump, bei der auch Jurymitglieder anwesend<br />
waren, hatte der Kommission sehr<br />
gefallen.<br />
Das Preisgeld in Höhe von 2000 € wird in<br />
die nächste gemeinsame Pflanzaktion im<br />
Herbst 2013 fließen. Man sollte schon<br />
jetzt die Wochenenden Ende Oktober oder<br />
Anfang November 2013 blockieren,<br />
denn für das Pflanzfest 2013 wird wieder<br />
viel Hilfe gebraucht! (Frank Bacher)<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Paulinum</strong> – Nachrichten aus dem Schulleben informiert<br />
regelmäßig über Projekte und Ereignisse an der Schule.<br />
Herausgeber ist der Schulleiter.<br />
Schüler, Lehrer und Eltern sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen<br />
Redaktion: <strong>Gymnasium</strong> <strong>Paulinum</strong><br />
Meike Klingauf, meike@klingauf.de<br />
Am Stadtgraben 30, 48143 Münster<br />
paulinum@stadt-muenster.de<br />
Zur Veröffentlichung bestimmte Manuskripte oder Fotos sollten spätestens<br />
14 Tage vor dem Erscheinungsdatum (jeweils unmittelbar vor<br />
den vier Ferienterminen) vorliegen.<br />
Homepage der Schule: www.paulinum.eu<br />
Kinder werden zu Poeten<br />
Es ist bemerkenswert, welch ein Engagement<br />
und welch eine Motivation der Auftrag<br />
„Verfasse ein eigenes Herbstgedicht“<br />
bei Schülerinnen und Schülern auslösen<br />
kann – so geschehen im Rahmen des<br />
Deutschunterrichts der 6. Jahrgangsstufe.<br />
Nachdem sich die Kinder intensiv mit Gedichten<br />
von Heinrich Heine, Joseph von<br />
Eichendorff, Hermann Hesse und Christian<br />
Morgenstern auseinandergesetzt hatten,<br />
sollten sie nun selbst zu kleinen Poeten<br />
werden. Das Ergebnis ist beeindruckend:<br />
kunstvoll angelegte Gedichte, mit<br />
oder auch ohne Reimschema, die den<br />
Herbst von all seinen facettenreichen Seiten<br />
zeigen – mal trüb und nass, mal bunt<br />
und lebhaft, mal launisch und ungestüm.<br />
Die folgenden Gedichte stellen eine kleine<br />
Auswahl dieser Kunstwerke dar – wir<br />
wünschen viel Freude beim Lesen! (Kathrin<br />
Plate)
Herbst im Garten (Jakob Bremer, 6b)<br />
Leere Schaukeln im Wind,<br />
Draußen sieht man kein einziges Kind;<br />
Graue Wolken schweben in der Luft,<br />
Kein Rosen- oder Blütenduft.<br />
Bunte Blätter auf dem Rasen,<br />
Keine Tiere mehr dort grasen;<br />
Und der Herbst mit aller Macht<br />
Alles öd und trüb gemacht.<br />
Blätter regnen von den Bäumen,<br />
Ich würd so gern vom Sommer träumen;<br />
Regen prasselt auf die Scheiben,<br />
Winde durch die Bäume treiben.<br />
Herbstzauber (Johanna Pape, 6b)<br />
Herbst zeigt seine schönen Seiten,<br />
bunte Wälder, unendliche Weiten;<br />
Der Wald erstrahlt in bunten Farben,<br />
die Ernte bringt uns gute Gaben.<br />
Blätter wirbeln durch die Luft<br />
und verbreiten feuchten Duft;<br />
Das ist der Herbst mit seiner Hand,<br />
legt Nebel auf das ganze Land.<br />
Kahl ist jeder Baum im Nu,<br />
Tiere planen Winterruh;<br />
Eichenfrucht und Walnusskern,<br />
sammeln sie als Vorrat gern.<br />
Genießt die goldene Jahreszeit,<br />
der Winter hält sich schon bereit.<br />
Wald im Herbst (Philipp Kuhzarani, 6d)<br />
Regen prasselt auf die Felder,<br />
Blätter leuchten weit und breit,<br />
Wind pfeift durch die Wälder,<br />
Schon kommt die goldene Herbsteszeit.<br />
Donner grummelt in der Nacht,<br />
Nebel ist grau, Nebel der wacht,<br />
Bald ist es wieder so weit,<br />
Bald kommt die goldene Herbsteszeit.<br />
Kinder lassen Drachen steigen,<br />
Blätter fallen von den Zweigen,<br />
Alles ist im Wald bereit,<br />
Bereit für die goldene Herbsteszeit.<br />
Grau in Grau (Luis Wilhelm, 6d)<br />
Schulhof in kalter Erfassung,<br />
Bäume mit kahler Grimasse.<br />
Nur einer spricht, das ist der<br />
Wind im kühlen grauen Anzug.<br />
Die Stadt ist voll mit Laub.<br />
Wer erkennt sie überhaupt?<br />
Der Regen, der Regen, der<br />
mit uns leise spricht. Er zeigt<br />
sein scheußlichstes Gesicht.<br />
15<br />
Herbst (Tim Artarov, 6b)<br />
Dunkel sieht der Wald jetzt aus,<br />
grau, matt. Das Grün versinkt im Chaos.<br />
Der Regen trommelt auf die Fenster,<br />
man hört sie, die kleinen Gangster.<br />
In den Häusern brennen Lichter,<br />
kein Wunder,<br />
jeder will den Regen trommeln sehn<br />
und keiner will nach draußen gehn.<br />
Herbstwunder (Jan Overhues, 6b)<br />
Da fallen die goldenen Blätter runter,<br />
da wird der Herbst schon bunter,<br />
da ziehen die Vögel Richtung Süden,<br />
dann fangen die Bauern an zu pflügen.<br />
Da sieht man nur noch kahle Bäume,<br />
ohne Blatt und jene Träume,<br />
man sieht nur noch den Frost,<br />
da bekommt man bald die Weihnachtspost.<br />
Man sieht schon früh die dunkle Nacht,<br />
das ist doch wahre Weihnachtspracht,<br />
ein sternbedeckter Himmel,<br />
da hört man schon die Kirchenbimmel.<br />
Ein Tag im Herbst (Jakob Thiele, 6d)<br />
Jedes Blatt hat seine Farben,<br />
von leuchtend gelb bis dunkelrot,<br />
Nach jeder kleinen Brise,<br />
fallen Dutzend auf die Erd´;<br />
Bald ist der ganze Boden<br />
voll mit dieser bunten Pracht.<br />
Plötzlich da kommt eine Bö,<br />
fegt die Blätter weg wie Luft,<br />
dicht gefolgt von Blitz und Donner,<br />
und der Regen kommt dazu;<br />
Der Herbst, der lässt seine Wut<br />
an den kleinen Bäumchen los.<br />
Als der Sturm ging von hinnen,<br />
war das Chaos gleich zu sehn:<br />
Die Bäume alle ganz zersaust,<br />
ohne das schützende Blätterlaub.<br />
Der Herbst (Emma Kray, 6d)<br />
Die Leute, die ziehen ihre Mäntel an<br />
und heben ihre Schirme hoch,<br />
denn jetzt kommt der Regentanz,<br />
wer den verpasst ist doof.<br />
Überall bunte Farben,<br />
gelb, rot, braun,<br />
alle Tage sollten das haben,<br />
der Herbst ist wie ein Traum.<br />
Nun stehen da die kalten Bäume<br />
vom Wind aufgewärmt,<br />
nun seht ihr Sommer Träume<br />
und den Wunsch für Herbstes End.
Choreographien für webcams<br />
Ein Kunstprojekt im Rahmen von Kultur und Schule<br />
mit den Kunstkursen EF und Q2.<br />
Kursleitung: Ruppe Koselleck und Jutta Lohaus<br />
Als Künstler zu Gast im <strong>Paulinum</strong>. Kursthema<br />
sind webcams. Das sind diese permanenten<br />
Überträger von Bildinformationen<br />
aus dem öffentlichen Raum in den weltweit<br />
zugänglichen Webraum. Sie zeigen<br />
den Kilimandscharo verschneit, die Fifth<br />
Avenue im Stau oder den Prinzipalmarkt<br />
bewölkt. Wir alle können sie nutzen als ein<br />
Medium, Dinge mit oder ohne Belang dort<br />
zu zeigen und einer zufälligen Öffentlichkeit<br />
preiszugeben.<br />
Thema in dem Kurs sind Choreographien<br />
für und mit Webcams - künstlerische Interventionen<br />
in den aufgezeichneten<br />
Bildraum irgendwo zwischen paranoider<br />
Sicherheitsattitüde, Aufzeichnungswahn<br />
und touristischer Marketingstrategie. Warum<br />
gibt es bis heute keine Webcam, die<br />
den Eltern zeigt, wo sich ihre Kinder wie<br />
auf dem Pausenhof vergnügen?<br />
Wenn dann die klassische Handycam gezielt<br />
auf ein technisches Überwachungsorgan<br />
in einer - an dieser Stelle unerwähnt<br />
bleibenden - Einkaufsinstitution gerichtet<br />
ist, braucht es nicht weniger als dreieinhalb<br />
Minuten, bis Jan Riehemann darüber<br />
aufgeklärt wird, dass das Filmen hier nicht<br />
gestattet ist. Auf den Einwand, dass er le-<br />
diglich zurückfilmt und dass er ja schließlich<br />
vor Ort auch gefilmt wird, muss das<br />
Hausrecht bemüht werden, welches die<br />
Überwachung der Überwachung verbieten<br />
kann.<br />
Was wo und wie wann wieso erlaubt oder<br />
verboten ist, war von Anbeginn ein sensibles<br />
und hochsinnvolles Thema im Kontext<br />
des von Kultur und Schule ermöglichten<br />
Kurses „Choreographien für webcams“.<br />
Ausgelotet und kritisch hinterfragt wurden<br />
Schnittstellen von Privat und Öffentlich<br />
in Form von Interventionen in unsere<br />
Alltagskultur, die von Aufzeichungen aller<br />
Art gekennzeichnet ist. Dass aus der inszenierten<br />
überwachten Überwachung dennoch<br />
eine kleine Videosequenz entstehen<br />
konnte, können Sie auf der Plattform im<br />
Schutzraum des www. satellit-kunstverein.de<br />
nachsehen, auf der besondere<br />
Kursergebnisse publiziert wurden.<br />
Wenn am Kanal Jogger beim Joggen geblitzt<br />
werden und Viktor Wotke und Johannes<br />
Pauleikhoff die sportlichen Zeitgenossen<br />
darüber aufklären, wie viel CO2<br />
sie beim fortdauernden Schnelllaufen verbrauchen,<br />
dann wird dort die EUGEP tätig,<br />
die europäisch und seriös mit offizieller<br />
Beschilderung neue Verhaltensnormen<br />
Kunstwerk des Monats<br />
Charlotte Emich (EF): Schaukeln im öffentlichen Raum,<br />
Parkhaus, Ludgerikreisel<br />
zur CO2- Reduzierung erläutert.<br />
Zwischen Fitness- und kohlendioxidialen<br />
Vorschriftswahn unterteilen Moritz Rotthues<br />
und Daniel Loreccio die ganze Stadt<br />
in spezielle Laufzonen auf und irritieren<br />
für wenige sympathische Momente das<br />
öffentliche Leben der Stadt. Ihre anschließende<br />
Videoproduktion findet sich heute<br />
im Kanal der INTRIGANTEN INTERVENTIO-<br />
NEN auf Youtube und darf sich dort auf<br />
ein außerschulisches Echo freuen. Mit der<br />
Methodik des zunächst „einfachen” Schülerstreiches,<br />
der die „Wirklichkeit” subversiv<br />
auf seine gegebenen gesellschaftlichen<br />
Vorschriften abklopft, werden im Projektverlauf<br />
ästhetische Kriterien erprobt, die<br />
mediale Formen experimentell herausfordern<br />
und eben immer wieder zu neuen<br />
Ergebnissen führen, die uns als Lehrende<br />
überraschen sollten.<br />
Wenn dann Helena Igel, Lisa Vaegs, Marie<br />
Willwater und Sarah Janning mittels<br />
Leuchtstoffen in gewöhnlichen Luftballons<br />
eine Bewegungsstudie auf dem Aaseesteg<br />
bei Overschmidt inszenieren, so geschieht<br />
das mit dem Blick auf die ganze Welt des<br />
webs. Denn wer das Wetter in Münster sehen<br />
will, bevor er seine Reise nach Westfalen<br />
antritt, besucht regelmäßig diese Ka-
mera mit dem Blick auf den See, den Wind<br />
und das Wetter, das dort alle fünf Sekunden<br />
neu formatiert wird. Die vier Schülerinnen<br />
fordern die digitale Aufzeichnungstechnik<br />
der webcam heraus, indem<br />
sie in kreisenden und abgestimmten Bewegungsabfolgen,<br />
bunte Schlierenbilder<br />
und Farbtupfer in das dunkle Bild am See<br />
provozieren. Zufällige und eingeladene<br />
Gäste der Aktion konnten von zu Hause<br />
am Computermonitor ihre „Erleuchtung”<br />
miterleben. Es entstand dabei eine Videocollage<br />
aus Webcamsequenzen und eigenen<br />
Aufzeichnungen, der man zuhause<br />
über Google folgen kann, sofern man die<br />
Schlagwörter „<strong>Gymnasium</strong> <strong>Paulinum</strong>” und<br />
„Die Erleuchtung” eingibt.<br />
Wenn aufmerksame Passanten vor einigen<br />
Wochen eine Schaukel auf dem<br />
Ludgeri-Kreisel baumeln sahen, so sahen<br />
sie dort für einige Stunden die ausgelegte<br />
Spur von Charlotte Emich, die dort einen<br />
eher abwegigen Spielplatz in bedrohter<br />
Verkehrslage als Intervention in den öffentlichen<br />
Raum realisierte. Gemeinsam<br />
mit Niklas Kunze, der in einem Parkhaus<br />
das Zelten übte und dort neben Opel<br />
und VW ein temporäres Gehäuse bezog,<br />
vor dem er sitzend Bücher las, verwirklichten<br />
die beiden zwei weitere Filme.<br />
Die Stichworte „Parkhausschaukel” oder<br />
„Parkhauszelten” sowie „Video” führen<br />
zum Treffer im web und ermöglichen die<br />
unmittelbare Teilhabe an den Kursergebnissen.<br />
In der grundlegend einfachen und<br />
fast naiven Translokation gewöhnlicher<br />
Dinge des Alltags wie dem Zelt oder der<br />
Schaukel, werden kunstwerkähnliche Fragestellungen<br />
formuliert, die den Betrachter<br />
zur Reflexion der eigenen Umgebung und<br />
der Lebensbedingungen einladen. Mit den<br />
Kurs „Choreographien für webcams” werden<br />
aktuelle Strategien<br />
und Tendenzen des Kunstbetriebes erprobt<br />
und mit deren Wirkungsweisen<br />
fröhlich experimentiert. Emmichs abwegi-<br />
ge Spielplatzschaukel poetisiert das kreisrunde<br />
Kaninchengrün des Ludgeriplatzes<br />
und verweist auf einen flüchtigen Begriff<br />
von Schönheit, die - im Sinne der Kunst -<br />
keinesfalls immer Malerei sein muss!<br />
Die Fülle der Kursergebnisse zwingt zu<br />
einer nicht wirklich zu rechtfertigenden<br />
Kürzung der vorzustellenden Arbeiten, die<br />
kleine Demonstrationen der öffentlichen<br />
Gesichtserkennung von Facebook umfasste,<br />
plakativ herausgeforderte Statements<br />
passierender Passanten provozierte, regenwasserbasierte<br />
Parfümproduktion auf<br />
dem Domplatz platzierte und eine echte<br />
Liveaufzeichung der ersten Münsteraner<br />
mobilen Webcam zur Folge hatte.<br />
Moritz Neuberger schnallte sich eine Cam<br />
um den Kopf und zeichnete einen 40 Minuten<br />
Gang durch Münster auf. Alle fünf<br />
Sekunden reproduzierten sich seine zufälligen<br />
Begegnungen und Eindrücke des<br />
westfälischen Alltags. Die vergänglichen<br />
flüchtigen Bilder überschrieben sich und<br />
lösten einander ab, so dass ein Bild der<br />
sich selbst verbrauchenden Gegenwart<br />
auf seinen Seiten im Internett sichtbar<br />
wurden. Die Gegenwart reduziert auf ein<br />
kurz konserviertes Passagenbild – auf ein<br />
fünfsekündiges Bruchstück vom großen<br />
Kuchen der Bilderflut im web. Gemeinsam<br />
mit Jan Leonard Finke entwickelte<br />
Neuberger daraus ein Musikvideo, das wir<br />
leider wegen Gema-Rechten nicht veröffentlichen<br />
konnten. Eine Ausstellung wird<br />
es allerdings noch einmal zeigen - im schulöffentlichen<br />
Rahmen.<br />
Ebenso wird ein anderes Projekt noch einmal<br />
gezeigt werden. DAS TASCHENMEM-<br />
MORIE. Sophie Hiltner, Juliane Selle, Jakob<br />
Stroetmann, Benjamin Görbing Noguera<br />
und Ole Schillmüller verteilten am Eingang<br />
des Wochenmarktes mit selbst entwickelten<br />
Motiven bedruckte Jutebeutel an Passanten.<br />
Von jedem Motiv gab es einen roten<br />
und einen schwarzen Bart - ein rotes<br />
oder ein schwarzes Auge. Wer sein Pendant<br />
im Gedränge des Marktes aufspüren<br />
konnte, wurde zu Kaffee und Kuchen eingeladen.<br />
Im Rahmen eines Spiele-Projektes<br />
mit dem Fetten Fisch und dem Jungen<br />
Theater in Münster wird diese Idee noch<br />
einmal zur Aufführung kommen.<br />
Ruppe Koselleck
Der Auftrag lautete „Welt verbessern“<br />
Zwei Kunstkurse der Jahrgansstufen Q2 und 13 beschäftigten sich<br />
in den letzten Wochen mit Joseph Beuys und seiner Idee der<br />
Sozialen Plastik. Beuys erweiterte den Kunstbegriff, indem er die<br />
Gesellschaft als künstlerische Materie auffasste und dazu<br />
anregte, sie kreativ mitzugestalten.<br />
Nun waren die Schülerinnen und Schüler an der Reihe. Sie sollten<br />
selbst Konzepte für Soziale Plastiken entwerfen und diese<br />
schließlich auch umsetzen.<br />
Jute statt Plastik<br />
Salvatore Forzano, Finn Hohenschwert, Fritz König, Julia<br />
Neumann und Oscar Bauermeister Potts aus der Q2 planten eine<br />
Aktion, mit der sie auf die Umweltproblematik von Plastiktüten<br />
hinweisen wollten. Die Gruppe sammelte alte Jutebeutel,<br />
entwarf ein eigenes Logo für ihre Soziale Plastik und sprühte<br />
dieses mittels Schablonen auf ihre Taschen. Anschließend gingen<br />
sie in die Innenstadt um fast 40 Jutebeutel gegen Plastiktüten<br />
einzutauschen. In den Stofftaschen befand sich jeweils ein selbst<br />
designter Flyer, der über die Problematik und das Projekt<br />
aufklärte. Radio Kaktus e.V. ermöglichte der Gruppe zudem die<br />
Aufnahme eines Radiobeitrags, der bereits auf Antenne Münster<br />
gesendet wurde. Die Resonanz der Menschen in der Stadt war<br />
sehr positiv und etwa 40 Münsteranerinnen und Münsteraner<br />
dürfen sich nun über selbst designte Taschen freuen.<br />
Weltverbesserungsmaschine<br />
Eine andere Idee hatten Anastasia Martens, Anna Mnatsakanyan, William<br />
Ngala, Tony Nguyen, Leonie Sanetra, Mona Schäffer und Leonard Schmidt<br />
aus dem 13. Jahrgang. Sie bauten eine Weltverbesserungsmaschine.<br />
Sobald man in die Maschine eine Pfandflasche einwarf, erhielt man statt<br />
eines Pfandbons einen Weltverbesserungsbon. Der Witz bestand darin,<br />
dass ein Schüler permanent in der Maschine saß und die selbst<br />
gestalteten Bons beim Einwurf einer Flasche ausgab. Das gesammelte<br />
Pfandgeld soll einem gemeinnützigen Verein gespendet werden.<br />
Es sind weitere spannende Arbeiten entstanden. Alle Schülerinnen und<br />
Schüler beider Kunstkurse haben viel Mut bewiesen und den Auftrag<br />
erfolgreich gemeistert. Weiter so!<br />
Helena Beetz
Seilspringen ist nicht nur gesund, es kann<br />
auch Leben retten. Das wissen die Schülerinnen<br />
und Schüler des <strong>Gymnasium</strong>s<br />
<strong>Paulinum</strong> in Münster nur zu gut. Wer dort<br />
die fünfte Klasse besucht, rettet durch die<br />
jährliche Seilspringaktion Leben von Kindern<br />
und Kranken aus dem indischen<br />
Andheri, die zu arm sind, um auf sich allein<br />
gestellt überleben zu können. Ihnen<br />
helfen vor Ort Schwestern der Gemeinschaft<br />
"Helpers of Mary", die verschiedene<br />
Einrichtungen zur Betreuung von Waisen,<br />
Kranken, Alten und Sterbenden führen.<br />
Organisiert werden das Seilspringen und<br />
andere Aktionen des <strong>Paulinum</strong> von den<br />
Lehrern Dieter Mechelhoff und Josef<br />
Höhepunkt der Andheri-Hilfe ist Jahr für Jahr das Seilspringen.<br />
Höhepunkt der Andheri-Hilfe ist Jahr für<br />
Jahr das Seilspringen. Die Fünftklässler<br />
geben am ersten Freitag im Dezember<br />
alles, um möglichst viele Seilsprünge zu<br />
schaffen. Denn die Sprünge werden bezahlt.<br />
Einen Betrag pro Sprung müssen<br />
die jungen Pauliner zuvor im Familien-<br />
und Freundeskreis einwerben. Dann<br />
müssen sie natürlich trainieren, damit in<br />
den zehn Minuten, die jeder springen<br />
muss, auch viele Sprünge zusammenkommen.<br />
Der Schnitt liege bei 600 bis<br />
800 Sprüngen. Aber mancher hat auch<br />
schon mehr als tausend Seilsprünge<br />
Hilfe für Andheri<br />
Seilspringen für den guten Zweck<br />
19<br />
Croonenbroeck. Beide sind begeistert<br />
vom Einsatz der Schüler so vieler Generationen.<br />
Croonenbroeck, der Religion und<br />
Geschichte unterrichtet, erklärt: "Nicht<br />
nachzulassen im Engagement, ist für uns<br />
eine Herausforderung." Er hat eine Fotoausstellung<br />
im Foyer der Schule koordiniert,<br />
die anlässlich des 25-jährigen Bestehens<br />
der Andheri-Hilfe des <strong>Paulinum</strong>s<br />
die Projekte vorstellt. Fotos zeigen die Arbeit<br />
der Schwestern in den verschiedenen<br />
Einrichtungen, kurze Texte erläutern die<br />
kaum vorstellbaren Zustände in Andheri.<br />
Die Stellwände sind für viele Schüler Anziehungspunkt<br />
während der Pausen.<br />
geschafft. Alle werden mit passender<br />
Musik angefeuert und von Dieter<br />
Mechelhoff als Moderator. Auch die<br />
Schülerpaten der fünften Klassen haben<br />
ihren Part und kümmern sich um einen<br />
reibungslosen Ablauf.<br />
Andere Programmpunkte wie Einlagen<br />
der Zirkus-AG umrahmen das Seilspringen,<br />
sodass es zum Fest wird. Jeder<br />
spornt jeden an, sich für Andheri total zu<br />
verausgaben. Das begeistert, und so<br />
schnell vergisst niemand dieses Erlebnis.<br />
Außerdem ist Seilspringen gesund –<br />
und rettet Leben. (Kirchensite.de)
Weihnachtskonzert 2012<br />
Mitten in der Klausurphase, zwischen Latein-<br />
und Englischarbeiten, Physik- und Vokabeltests<br />
und noch vor dem dritten Advent<br />
fand in der Petrikirche das alljährliche<br />
Weihnachtskonzert statt. Auch wenn das<br />
musikalische Ereignis in eine sehr arbeitsreiche<br />
Zeit fiel, freuten sich alle Beteiligten<br />
und Zuhörer auf das Konzert. „Das traditionelle<br />
'Adeste fideles' ist für mich der Beginn<br />
von Weihnachten“. Diesen Satz oder ähnliche<br />
formulieren immer wieder Eltern und<br />
Schüler, wenn sie sich an vergangene<br />
Weihnachtskonzerte erinnern. Vorfreude<br />
und schöne Erinnerungen gehen hier also<br />
einher.<br />
„Das ist mein letztes Weihnachtskonzert“,<br />
sagten in den letzten Wochen die Abiturienten<br />
des BlasO- und Chor-Mitglieder aus<br />
dem doppelten Abschlussjahrgang und<br />
merkten dabei, dass die letzten Monate am<br />
<strong>Paulinum</strong> nicht nur mit Punktesammeln für<br />
den passenden NC verbunden sind. Teils<br />
von der fünften Klasse an haben einige jedes<br />
Weihnachtskonzert singend oder spielend<br />
miterlebt und die „Kleinen“ von 2012<br />
haben das Gleiche in den nächsten Jahren<br />
vor.<br />
So begann das Konzert mit den jüngeren<br />
Bläsern des Vororchesters mit „A world of<br />
Christmas“ und „Angels we have heard on<br />
high“. Das BlasO präsentierte sich mit dem<br />
Adventschoral „Wachet auf, ruft uns die<br />
Stimme“, dem „Coventry Carol“ und einem<br />
Arrangement zu „Mary´s Boychild“. Die Kinderchöre<br />
Klasse 5 und 6 traten in diesem<br />
Jahr zusammen auf und „übten“ dabei<br />
schon für ihren großen Auftritt beim Quempassingen<br />
des Philharmonischen Chores<br />
Münster am darauf folgenden Wochenende.<br />
Jugendchor und Mädchenchor sangen „ihre“<br />
weihnachtlichen Stücke und schließlich<br />
zusammen mit dem Großen Chor das eindrucksvolle<br />
„Star Carol“ von John Rutter<br />
aus zwei verschiedenen Richtungen. Daneben<br />
spielte das Streicherensemble des<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Paulinum</strong> einige sehr schöne<br />
Arrangements von Weihnachtsliedern.<br />
Ein Bläserensemble des BlasO intonierte<br />
Teile aus seinem Weihnachtsprogramm,<br />
das es in den vergangenen Wochen anlässlich<br />
der münsterschen Weihnachtsmärkte<br />
auf dem Balkon des Rathauses präsentieren<br />
durfte. Unterbrochen wurden die Ensemblebeiträge<br />
durch das Andante aus Felix<br />
Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert<br />
(Franziska Brinkmann) und zwei Sätzen aus<br />
der Suite in d-Moll von Johann Sebastian<br />
Bach (Maria Mészár).<br />
Höchst beeindruckend war das völlig unbegleitete<br />
Solo von Alexander Vogt, der zwischen<br />
dem klangvollen Star Carol und dem<br />
traditionellen „Adeste“ mit zwei Strophen<br />
aus dem Lied „Die Nacht ist vorgedrungen“<br />
von Jochen Klepper einen besonderen und<br />
noch einmal nachdenklichen Akzent setzte.<br />
(Margarethe Sandhäger)<br />
Wir wünschen allen ein fröhliches Weihnachtsfest, erholsame Ferien und ein gutes neues Jahr!