Geschäftsbericht 2008 - Rheinbahn
Geschäftsbericht 2008 - Rheinbahn
Geschäftsbericht 2008 - Rheinbahn
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong>
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong>
|<br />
Inhalt<br />
4 Organe der Gesellschaft<br />
5 Hauptversammlung<br />
5 Bericht des Aufsichtsrates<br />
6 Lagebericht der Gesellschaft<br />
12 Marketing und Vertrieb<br />
15 Betrieb und Fahrzeuge<br />
17 Infrastruktur<br />
20 Personalbericht
26 Die <strong>Rheinbahn</strong> macht<br />
Menschen mobil.<br />
28 Eine Bahn – eine Welt.<br />
32 Flotter Treffpunkt.<br />
In Bus und Bahn.<br />
38 Mit Herz und Verstand<br />
für Familien(be)förderung.<br />
42 Kürzer warten.<br />
Schneller starten.<br />
46 Die <strong>Rheinbahn</strong> – ist auch<br />
Business-Bahn.<br />
50 Mal überlegen,<br />
mal tagträumen.<br />
54 In Bewegung:<br />
Die vernünftige Mobilität.<br />
58 Nach vorn schauen.<br />
Zum Ziel.<br />
62 Für Alles.<br />
Und Jeden.<br />
66 Gut fahren.<br />
Gut ankommen.<br />
70 Bilanz<br />
71 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
72 Kapitalflussrechnung<br />
73 Allgemeine Erläuterungen<br />
74 Entwicklung des Anlagevermögens<br />
76 Erläuterungen zur Bilanz<br />
82 Erläuterungen zur Gewinn-<br />
und Verlustrechnung<br />
87 Sonstige Angaben<br />
89 Bestätigungsvermerk<br />
des Abschlussprüfers<br />
90 <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick<br />
92 Impressum<br />
|
| Organe der Gesellschaft | Hauptversammlung | Bericht des Aufsichtsrates<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Aufsichtsrat<br />
Rolf-Jürgen Bräer<br />
Vorsitzender<br />
Ratsherr<br />
Schulleiter<br />
Düsseldorf<br />
Michael Pink<br />
Betriebsratsvorsitzender<br />
Betriebsschlosser<br />
Düsseldorf<br />
Stellv. Vorsitzender<br />
Dirk Beyer<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
Düsseldorf<br />
Annelies Böcker<br />
Ratsfrau<br />
Kauffrau<br />
Düsseldorf<br />
Norbert Czerwinski<br />
Ratsherr<br />
Angestellter<br />
Düsseldorf<br />
Uwe David<br />
Betriebsrat<br />
Omnibusfahrer<br />
Krefeld<br />
Heiko Goebel<br />
Betriebsrat<br />
Sachbearbeiter<br />
Haan<br />
Andreas Hartnigk<br />
Ratsherr<br />
Rechtsanwalt<br />
Düsseldorf<br />
Prof. Dr.<br />
Michael Hoffmann-Becking<br />
Rechtsanwalt<br />
Düsseldorf<br />
Werner Leonhardt<br />
Beigeordneter<br />
der Stadt Düsseldorf<br />
Rösrath<br />
Manfred Jan Neuenhaus<br />
Geschäftsführer<br />
der FDP-Ratsfraktion<br />
Düsseldorf<br />
Reiner Schaaf<br />
Betriebsrat<br />
Abteilungsleiter<br />
Personalabrechnung<br />
Hilden<br />
Jürgen Scharoff<br />
Abteilungsleiter Revision<br />
Willich<br />
Dieter Teske<br />
Betriebsrat<br />
Sachbearbeiter<br />
Ratingen<br />
Martin Volkenrath<br />
Ratsherr<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
Düsseldorf<br />
Gustav Wilden<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
Düsseldorf<br />
Vorstand<br />
Dirk Biesenbach<br />
Sprecher des Vorstandes<br />
Peter Ackermann<br />
Vorstand Personal und Betrieb
Hauptversammlung<br />
Tagesordnung für die 68. ordentliche Hauptversammlung<br />
der <strong>Rheinbahn</strong> AG am 4. Mai 2009<br />
1<br />
Verzicht auf die Formalitäten der Einberufung und<br />
Bekanntmachung laut Aktiengesetz<br />
2<br />
Vorlage des vom Vorstand aufgestellten und<br />
durch den Aufsichtsrat festgestellten Jahresabschlusses<br />
<strong>2008</strong> mit dem Lagebericht der Gesellschaft<br />
und dem Bericht des Aufsichtsrates<br />
3<br />
Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates für<br />
das Geschäftsjahr <strong>2008</strong><br />
4<br />
Entlastung der Vorstände Dr. Herbert Felz und<br />
Peter Ackermann für das Jahr 2001 sowie der Vorstände<br />
Dr. Herbert Felz, Peter Ackermann und<br />
Dirk Biesenbach für die Jahre 2002 und 2004<br />
5<br />
Wahl des Abschlussprüfers für das Jahr 2009<br />
6<br />
Vorlage des vom Vorstand aufgestellten und<br />
durch den Aufsichtsrat gebilligten Konzernabschlusses<br />
<strong>2008</strong> mit dem Lagebericht<br />
7<br />
Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrages<br />
zwischen der <strong>Rheinbahn</strong> AG und der <strong>Rheinbahn</strong><br />
Immobilien GmbH<br />
8<br />
Verschiedenes<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Der Aufsichtsrat wurde im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> in<br />
neun Plenarsitzungen und vier Ausschusssitzungen<br />
vom Vorstand über die Lage der Gesellschaft und<br />
ihre wirtschaftliche Entwicklung unterrichtet. Er<br />
hat die erforderlichen Beschlüsse nach intensiver<br />
Erörterung wichtiger Unternehmensplanungen<br />
und -ergebnisse gefasst. Die Unternehmensleitung<br />
wurde in der vorgeschriebenen Form überwacht.<br />
Am 28. April <strong>2008</strong> beschloss die Hauptversammlung,<br />
die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers<br />
Aktiengesellschaft, Düsseldorf,<br />
mit der Abschlussprüfung des Geschäftsjahres<br />
<strong>2008</strong> der <strong>Rheinbahn</strong> zu beauftragen. Die<br />
Auftragsvergabe durch den Aufsichtsrat erfolgte<br />
in Anwendung des Gesetzes zur Kontrolle und<br />
Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG).<br />
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat die Buchführung,<br />
den Jahresabschluss, den Lagebericht<br />
der <strong>Rheinbahn</strong> und den Konzernabschluss geprüft<br />
und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen.<br />
Der Aufsichtsrat schließt sich nach eigener Prüfung<br />
dem Ergebnis des Abschlussprüfers an und billigt<br />
den Jahresabschluss und den Konzernabschluss.<br />
Dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der <strong>Rheinbahn</strong> AG spricht der Aufsichtsrat<br />
Dank und Anerkennung aus. Sie haben mit engagiertem<br />
Einsatz ihre Aufgaben erfolgreich erfüllt.<br />
Düsseldorf, im Mai 2009<br />
Rolf-Jürgen Bräer<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
|
| Lagebericht der Gesellschaft<br />
Unternehmensergebnis in Mio. Euro<br />
-115<br />
-110<br />
-105<br />
-100<br />
-95<br />
-90<br />
-85<br />
-80<br />
-75<br />
-70<br />
-65<br />
-60<br />
-55<br />
-50<br />
-45<br />
-40<br />
-35<br />
-30<br />
-25<br />
-20<br />
-15<br />
-10<br />
-5<br />
0<br />
-111,2<br />
-106,7<br />
-96,7<br />
-93,7<br />
-91,4<br />
-88,3<br />
-83,5<br />
-80,0<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />
-75,8<br />
-73,4<br />
-71,4<br />
-67,5<br />
-63,8<br />
-52,2<br />
-41,9
Lagebericht der Gesellschaft<br />
Geschäftliche Entwicklung und Rahmenbedingungen<br />
Das vergangene Geschäftsjahr hatte zwei sehr<br />
unterschiedliche Halbjahre: Während im ersten<br />
Halbjahr die gesamtwirtschaftlichen Aussichten<br />
und konjunkturellen Meldungen mit Ausnahme<br />
der Energiepreisentwicklung noch eher positiv<br />
waren, bestimmte die Finanzkrise die zweite Hälfte<br />
des Jahres. Insgesamt beeinflussten die gesamtwirtschaftlichen<br />
Tendenzen den öffentlichen Personennahverkehr<br />
positiv. Bei der <strong>Rheinbahn</strong> AG<br />
stiegen die Fahrgastzahlen um rund 600.000 und<br />
die Fahrgeldeinnahmen auf 151,2 Mio. Euro<br />
(+6,2 Prozent). Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr<br />
nahmen die Fahrgeldeinnahmen um 5,8 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr zu.<br />
Die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
haben sich weiter stabilisiert. Einen<br />
wesentlichen Beitrag dazu leistete die bereits im<br />
Jahr 2007 verabschiedete EU-Verordnung EG Nr.<br />
1370/2007 über öffentliche Personenverkehrsdienste<br />
auf Schiene und Straße – allerdings ist die<br />
im Zuge der verabschiedeten Verordnung als notwendig<br />
angesehene Novellierung des Personen-<br />
Beförderungsgesetzes, PBefG, bislang nicht<br />
erfolgt. Ferner sind weitere Änderungen wie in<br />
den Vorjahren (Kürzungen öffentlicher Zuschüsse,<br />
Verabschiedung des Gesetzes über den öffentlichen<br />
Personennahverkehr in NRW – ÖPNVG<br />
NRW) ausgeblieben. Die erwartete Erhöhung der<br />
Energiekosten hat sich zunächst fortgesetzt. Im<br />
Zuge der Finanzkrise sind gegen Jahresende die<br />
Dieselpreise, nicht aber die Strompreise, gesunken.<br />
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat zum 1. August<br />
<strong>2008</strong> eine Tarifstrukturreform durchgeführt<br />
und zum gleichen Zeitpunkt die Preise erhöht. Die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> konnte die aus diesen Maßnahmen<br />
resultierende Erhöhung der Ticketpreise um insgesamt<br />
5,5 Prozent ohne negative Auswirkungen<br />
auf die Fahrgastzahlen umsetzen.<br />
Die Gesellschaft hat die Maßnahmen zur Einhaltung<br />
des Luftreinhalteplans der Stadt Düsseldorf<br />
fortgesetzt. So beschaffte sie weitere 74 Busse<br />
mit dem modernsten System zur Emissions-<br />
reduzierung und ersetzte einen großen Teil der<br />
– vereinzelt sehr alten – Wirtschaftsfahrzeuge.<br />
Aus dem im Jahr 2003 abgeschlossenen Vertrag<br />
über die Lieferung von insgesamt 76 Niederflurstraßenbahnen<br />
(NF8U) hat die <strong>Rheinbahn</strong> Ende<br />
<strong>2008</strong> weitere 20 Fahrzeuge abgerufen. Die ersten<br />
der 51 Combino-Niederflurstraßenbahnen, NF10<br />
und NF8, bei denen in der Vergangenheit Festigkeitsprobleme<br />
aufgetreten waren, sind beim Hersteller<br />
in der Sanierung.<br />
Zur weiteren Sicherung ihrer künftigen Finanzierung<br />
hat die Gesellschaft sich einem externen<br />
Ratingverfahren unterzogen. Aufgrund der dabei<br />
festgestellten hohen Kreditwürdigkeit (Ratingergebnis<br />
der Agentur Standard & Poor`s: AA-) verbessern<br />
sich die Chancen, Finanzmittel am Kapitalmarkt<br />
günstig zu erhalten.<br />
Auf Grundlage des bestehenden europäischen<br />
Beihilferechts hat die EU-Kommission Ende 2006<br />
ein förmliches Prüfverfahren mit dem Titel „Staatliche<br />
Beihilfe für die Verkehrsunternehmen Bahnen<br />
der Stadt Monheim (BSM) und Rheinische Bahngesellschaft<br />
AG (RBG) im Verkehrsverbund Rhein-<br />
Ruhr“ eingeleitet. Entgegen den Erwartungen ist<br />
das Verfahren noch nicht abgeschlossen. Über die<br />
bekannten Fragestellungen zu dem im Jahr 2005<br />
geänderten VRR-Finanzierungssystem hinaus hat<br />
die Kommission neue Fragen zur Querverbundfinanzierung<br />
aufgeworfen. Da die <strong>Rheinbahn</strong> kein<br />
Querverbundunternehmen ist, haben diese für die<br />
Gesellschaft keine Bedeutung. Aufgrund des bisherigen<br />
Verlaufs des Verfahrens erwartet die<br />
Gesellschaft keine negativen Auswirkungen, insbesondere<br />
keine Feststellung einer nicht beihilferechtskonformen<br />
Finanzierung. Das Verfahren soll<br />
nunmehr im Laufe des Jahres 2009 abgeschlossen<br />
werden.<br />
Die Stadt Düsseldorf beabsichtigt, die <strong>Rheinbahn</strong><br />
bis 2019 nach altem Recht auf Basis des Urteils<br />
des Europäischen Gerichtshofs (Transmark) mit<br />
gemeinwirtschaftlichen Leistungen zu betrauen.<br />
Mit einer Ausnahme hat die Gesellschaft mit allen<br />
Aufgabenträgern außerhalb Düsseldorfs zwischenzeitlich<br />
längerfristige Betrauungsregelungen abgeschlossen.<br />
|
| Lagebericht der Gesellschaft<br />
Ertragslage<br />
Das Ergebnis des Jahres <strong>2008</strong> vor Ausgleichs-<br />
zahlungen für gemeinwirtschaftliche Leistungen<br />
des Verbundes hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />
(-52,2 Mio. Euro) um 10,3 Mio. auf -41,9 Mio. Euro<br />
verbessert. Die Ergebnisentwicklung der <strong>Rheinbahn</strong><br />
ist somit im 15. Jahr hintereinander positiv<br />
und mit 10,3 Mio. Euro eine der größten Verbesserungen<br />
in diesem Zeitraum. Der Kostendeckungsgrad<br />
aus Fahrgeldeinnahmen, aus Erstattungen<br />
für die Beförderung von Schwerbehinderten und<br />
Schülern und aus sonstigen Erträgen liegt mittlerweile<br />
über 84 Prozent. Dies ist eine Steigerung<br />
von fünf Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> stellt ihren Aufgabenträgern<br />
gemäß Finanzierungsbescheid des Verkehrsverbundes<br />
Rhein-Ruhr gemeinwirtschaftliche Leistungen<br />
in Höhe von 96,0 Mio. Euro zur Verfügung.<br />
Von diesen Leistungen erwirtschaftet sie<br />
selbst 54,1 Mio., so dass sie einen Ausgleich von<br />
41,9 Mio. Euro in Anspruch nehmen muss.<br />
Die deutliche Ergebnisverbesserung resultiert ertragsseitig<br />
aus einem Anstieg der Umsatzerlöse<br />
von 170,9 Mio. um 10,3 Mio. oder gleich 6,0 Prozent<br />
auf 181,2 Mio. Euro. Grundlagen dafür waren<br />
die Tarifstrukturreform und die Preiserhöhung des<br />
letzten Jahres sowie der durch nachhaltige Kundenakquisition<br />
erreichte weitere Anstieg der Fahrgäste.<br />
Die durchschnittliche Netto-Einnahme je<br />
Fahrgast erhöhte sich von 0,78 auf 0,82 Euro. Auf<br />
der Kostenseite setzte die <strong>Rheinbahn</strong> das Restrukturierungsprogramm<br />
erfolgreich fort. So kompensierte<br />
sie unter anderem die hohen Tarifsteigerungen<br />
im Personalbereich weitgehend. Bei annähernd<br />
gleichem Leistungsangebot ist die Zahl der<br />
Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr um sechs auf<br />
durchschnittlich 2.657 gesunken. Auch bei den<br />
Sachkosten konnten im vergangenen Jahr Einsparungen<br />
erzielt werden.<br />
Grundlage dieser Entwicklung war ein im Vergleich<br />
zum Vorjahr auf gleichem Niveau liegendes, qualitativ<br />
verbessertes Leistungsangebot von 28,3 Mio. km<br />
im Bus- und 12,5 Mio. km im Schienenbereich.<br />
Weitere Optimierungen des NachtExpresses hat<br />
die Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Aufgabenträger<br />
vorgenommen. Parallel zu diesem<br />
hohen Fahrleistungsangebot sind durch verschiedene<br />
Marketing- und Vertriebsmaßnahmen neue<br />
Kunden hinzugewonnen worden und vor allem ist<br />
der Service für die Stammkunden verbessert worden<br />
(unter anderem Online-Service für Kunden bei<br />
Datenänderungen, Verbesserung des Kundendialogs,<br />
erweiterte Großkundenmodelle). Die „AKTION<br />
REIN BAHN“ (Verbot des Verzehrs warmer Speisen<br />
und alkoholhaltiger Getränke in Bussen und Bahnen)<br />
wurde von unseren Kunden sehr positiv aufgenommen.<br />
Die Zahl der Abonnenten stieg zum<br />
Bilanzstichtag auf über 211.000; so konnte der<br />
sehr hohe Vorjahreswert noch einmal überschritten<br />
werden. Damit besitzen von den rund eine Million<br />
Menschen im Bedienungsgebiet über 20 Prozent<br />
beziehungsweise mehr als jeder fünfte ein Abonnement<br />
der <strong>Rheinbahn</strong>.
Fahrgastentwicklung / Fahrgeldeinnahmen<br />
240<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
198,9<br />
100,9<br />
200,3<br />
104,0<br />
202,7<br />
104,6<br />
203,4<br />
109,0<br />
Fahrgäste in Mio. Fahrgeldeinnahmen in Mio. Euro (netto)<br />
207,2<br />
111,2<br />
208,2<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />
112,9<br />
209,1<br />
118,8<br />
210,2<br />
126,7<br />
212,3<br />
135,9<br />
213,7<br />
142,4<br />
214,3<br />
151,2<br />
|
10 | Lagebericht der Gesellschaft<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
Die Bilanzsumme der Gesellschaft zum 31. Dezember<br />
<strong>2008</strong> beträgt 570,0 Mio. Euro. Die Veränderung<br />
zum Vorjahreswert (+33,5 Mio. Euro) resultiert<br />
aus der Zunahme des Sachanlagevermögens.<br />
Wesentliche Positionen sind Gleisanlagen und<br />
Fahrzeuge für den Personenverkehr (103,0 Mio.<br />
beziehungsweise 134,2 Mio. Euro) sowie die Beteiligungen<br />
(154,7 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote<br />
beträgt 47,5 Prozent. Die Finanzlage wird in der<br />
folgenden Kapitalflussrechnung dargestellt:<br />
Kapitalflussrechnung 1.1. – 31.12.<strong>2008</strong><br />
Mio. Euro <strong>2008</strong> 2007<br />
Mittelveränderung<br />
aus laufender<br />
Geschäftstätigkeit -16,9 62,0<br />
Investitionstätigkeit -55,0 -38,8<br />
Finanzierungstätigkeit 70,8 -12,4<br />
Veränderung der<br />
Zahlungsmittel -1,1 10,8<br />
Finanzmittelbestand<br />
am Jahresanfang 37,8 27,0<br />
Finanzmittelbestand<br />
am Jahresende 36,7 37,8<br />
Die Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr betraf<br />
im Wesentlichen Erneuerungsinvestitionen in die<br />
Schieneninfrastruktur, Anzahlungen für neue Straßenbahnen<br />
sowie die Beschaffung von abgasarmen<br />
Bussen mit Klimaanlage.<br />
Die laufende Finanzierung ist durch die im Verkehrsverbund<br />
abgeschlossene Finanzierungsvereinbarung<br />
und die mit den Aufgabenträgern im<br />
Bedienungsgebiet außerhalb der Stadt Düsseldorf<br />
abgeschlossenen Betrauungsvereinbarungen für<br />
die nächsten Jahre gewährleistet. Zur Finanzierung<br />
der Investitionen hat die Gesellschaft erstmals<br />
ein Schuldscheindarlehen aufgenommen.<br />
Die im Vorjahr mit dem Gesellschafter geschlossene<br />
Vereinbarung zur Verwendung der flüssigen<br />
Mittel aus dem RWE-Aktienverkauf 2003 führte<br />
im Berichtsjahr zu weiteren Verrechnungen des<br />
Anspruchs nach § 20 ZV-Satzung mit der Kapitalrücklage.<br />
Öffentlicher Zweck<br />
Mit der Erbringung von Verkehrsleistungen im<br />
öffentlichen Personennahverkehr für die Stadt<br />
Düsseldorf sowie für die angrenzenden Kommunen<br />
und Kreise hat die <strong>Rheinbahn</strong> den ihr übertragenen<br />
öffentlichen Zweck nachhaltig erfüllt.<br />
Beziehung zu verbundenen Unternehmen<br />
Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat im Jahr 2002<br />
formal mitgeteilt, dass sie mit Mehrheit an der<br />
Gesellschaft beteiligt und herrschendes Unternehmen<br />
im Sinne des Aktiengesetzes ist. Da zwischen<br />
der Stadt Düsseldorf und der Gesellschaft kein<br />
Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag<br />
besteht, ist ein Abhängigkeitsbericht zu erstellen.<br />
Im Abhängigkeitsbericht sind alle Vorgänge erfasst;<br />
die Gesellschaft hat für alle Rechtsgeschäfte mit<br />
der Stadt Düsseldorf und den mit der Stadt verbundenen<br />
Unternehmen eine angemessene Gegenleistung<br />
erhalten beziehungsweise geleistet. Hinweise<br />
auf berichtspflichtige Maßnahmen haben sich nicht<br />
ergeben.
Nachtragsbericht<br />
Bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichtes<br />
lagen keine berichtsrelevanten Sachverhalte<br />
vor.<br />
Risikobericht<br />
Die künftige Entwicklung der Gesellschaft wird<br />
beeinflusst durch europäisches und nationales<br />
Recht sowie durch die Haushaltssituation der öffentlichen<br />
Hand. Konkrete Risiken aus dem aktuellen<br />
EU-Beihilfeverfahren bestehen aus Sicht der<br />
Gesellschaft nicht.<br />
Die Gesellschaft beobachtet die Entwicklung systematisch<br />
und bewertet die sich daraus ergebenden<br />
Risiken und Handlungsalternativen. Erwartet werden<br />
die Weiterführung der Finanzierungsregelungen im<br />
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr sowie ergänzende Vereinbarungen<br />
mit der Stadt Düsseldorf und – soweit<br />
noch nicht getroffen – mit den anderen Aufgabenträgern.<br />
Die Einhaltung der Kriterien einer beihilferechtskonformen<br />
Finanzierung und damit die Sicherung<br />
des Fortbestandes schätzt die Gesellschaft als<br />
realistisch ein.<br />
Darüber hinaus werden die bestandsgefährdenden<br />
Risiken der <strong>Rheinbahn</strong>, aber auch sich<br />
mittel- und kurzfristig abzeichnende wirtschaftliche<br />
Risiken und Chancen im Rahmen des Risikomanagement-Systems<br />
(RMS) erfasst, bewertet<br />
und auf Änderungen regelmäßig überprüft. Derzeit<br />
sind bestandsgefährdende Risiken nicht zu<br />
erkennen.<br />
Für die Finanzierung mittel- und langfristig notwendiger<br />
Investitionen in die Schieneninfrastruktur<br />
und in Schienenfahrzeuge müssen Finanzierungsmittel<br />
aufgenommen werden. Die <strong>Rheinbahn</strong> entwickelt<br />
derzeit Lösungen mit den Banken, auch vor<br />
dem Hintergrund des positiven Ratings, um die<br />
Finanzierung dieser Investitionen zukünftig sicherzustellen.<br />
Für den gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf abgeschlossenen<br />
US-Cross-Border-Lease des Schienennetzes<br />
im Stadtgebiet besteht ein Risiko-Handbuch,<br />
in dem die vertraglich eingegangenen Verpflichtungen<br />
dokumentiert sind und zur Abwehr<br />
möglicher Risiken Handlungsanweisungen gegeben<br />
werden. In diesem Zusammenhang wurden im<br />
Geschäftsjahr Abstimmungsprozesse mit dem Leasinggeber<br />
durchgeführt. Aufgrund der aktuellen<br />
Finanzkrise hat die <strong>Rheinbahn</strong> das Monitoring der<br />
wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der beteiligten<br />
Banken in ihr Konzept aufgenommen. Zurzeit<br />
besteht kein Anlass, einen Wechsel bei den eingebundenen<br />
Banken vorzunehmen.<br />
Insgesamt besteht ein zuverlässiges Steuerungs-<br />
und Frühwarnsystem. Die Revision als unabhängige<br />
Überwachungsinstanz der Gesellschaft ergänzt<br />
durch ihre Prüftätigkeit die Risikoüberwachung.<br />
Prognosebericht<br />
Der Wirtschaftsplan des Jahres 2009 geht von einer<br />
steigenden Inanspruchnahme des Ausgleiches für<br />
gemeinwirtschaftliche Leistungen auf 48,9 Mio.<br />
Euro aus. Steigende Einnahmen aus Fahrausweisverkäufen<br />
als Nachwirkung der Tarifstrukturreform<br />
<strong>2008</strong>, einem realen Fahrgastzuwachs und einer<br />
Tariferhöhung zum 1. August 2009 führen zwar<br />
zu höheren Umsätzen, dem stehen aber steigende<br />
Personalkosten aufgrund des Tarifabschlusses aus<br />
dem Vorjahr sowie höhere Energie- und Kapitalkosten<br />
gegenüber. Das Restrukturierungsprogramm<br />
zur Erreichung der Wettbewerbsfähigkeit wird auch<br />
2009 fortgesetzt und bleibt nach wie vor ein wichtiges<br />
Ziel der Gesellschaft. Die geplante Investition in<br />
Fahrzeuge und Schieneninfrastruktur wird im kommenden<br />
Jahr oberhalb des Vorjahresniveaus liegen.<br />
| 11
12 | Marketing und Vertrieb<br />
Marketing und Vertrieb<br />
AboOnline – einfach effizient<br />
AboOnline wurde zwar bereits 2007 „aus der<br />
Taufe gehoben“, etablierte sich jedoch erst richtig<br />
im Berichtsjahr. Dabei handelt es sich um ein Programm,<br />
das es dem Kunden einfach, effizient und<br />
zeitnah ermöglicht, sein Abo zuhause am Bildschirm<br />
zu verwalten. Neuanlage, Änderungen und<br />
Löschungen können vom Kunden im Internet vorgenommen<br />
werden.<br />
Der Effizienzvorteil bei der <strong>Rheinbahn</strong> ist, dass<br />
der Sachbearbeiter die Daten nicht mehr „anfasst“<br />
oder gar abschreibt. Nach diversen, automatischen<br />
Plausibilitätsprüfungen (gegebenenfalls nach vereinzelten<br />
Ergänzungen) kann die Änderung direkt<br />
in das EDV-Vertriebssystem übernommen und dem<br />
Kunden die Chipkarte mit seinem Ticket sofort<br />
zugesendet werden. Mittlerweile schließen über<br />
AboOnline pro Monat circa 200 neue Abonnenten<br />
einen Vertrag – direkt aus den heimischen vier<br />
Wänden.<br />
Der neue Service wurde über zwei Wege verbreitet:<br />
Einerseits bewarben Kampagnen das Verfahren und<br />
machten es bekannt, andererseits hat der Vertrieb<br />
die Großkunden animiert und geschult, ebenfalls<br />
mit dem System umzugehen. Ende <strong>2008</strong> setzten<br />
bereits 61 Prozent aller Unternehmen und Behörden,<br />
die FirmenTickets bei der <strong>Rheinbahn</strong> haben,<br />
AboOnline als Kommunikationsschnittstelle ein.<br />
Attraktion Großkunden-Rabattmodell<br />
Der Vertrieb entwickelte vor <strong>2008</strong> ein neues,<br />
weiteres Modell zur Vermarktung. Bisher gab es<br />
zwei Großkundenmodelle, die ausschließlich auf<br />
FirmenTickets basierten. Abhängig von der Mitarbeiterzahl<br />
und bestimmten vertrieblichen (Gegen-)<br />
Leistungen des Kunden können jetzt Rabatte<br />
angeboten werden. Das Modell ist für Unternehmen<br />
und Behörden auch deshalb interessant, weil<br />
die Mitarbeiter unter allen Ticketarten (Ticket2000,<br />
Ticket1000, YoungTicketPlus und BärenTicket)<br />
wählen können. 18 neue Firmen und Behörden<br />
konnten <strong>2008</strong> mit Hilfe dieser attraktiven Eigenschaften<br />
für das Großkunden-Rabattmodell hinzugewonnen<br />
werden.<br />
Tarifstrukturreform – individueller<br />
und gerechter<br />
Im August <strong>2008</strong> trat im VRR ein neues Preissystem<br />
in Kraft. Die wichtigste Änderung war die Ausweitung<br />
von drei auf vier Preisstufen. Damit konnte die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> ihr Angebot differenzieren, den Fahrgästen<br />
größere Wahlmöglichkeiten bieten und zu<br />
mehr Tarifgerechtigkeit beitragen.<br />
Bereits in der Planungsphase war klar, dass eine<br />
Reform mit erheblichem Umstellungsaufwand verbunden<br />
sein würde. Durch sauber abgestimmte<br />
Projektpläne, rechtzeitige Bereitstellung von Ressourcen<br />
und frühzeitige und verständliche Information<br />
der Kunden wurde die Tarifstrukturreform<br />
angenommen und es wurden alle wirtschaftlichen<br />
Ziele erreicht.<br />
HandyTicket – für „Keine-Lust-auf-Kleingeldin-der-Tasche-Fahrer“<br />
Das erste Jahr des Pilotprojekts „HandyTicket“ im<br />
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr ging erfolgreich zu<br />
Ende. Die <strong>Rheinbahn</strong> war daran federführend<br />
beteiligt. Seit September <strong>2008</strong> können Kunden<br />
über diesen innovativen Vertriebsweg nun auch<br />
4er-Tickets einfach, schnell und bequem erwerben.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> hat sich bereits im ersten Projektjahr<br />
einen respektablen Kundenstamm an<br />
Handy-Ticket-Nutzern aufgebaut. Nächster Projektschritt<br />
ist die Ausweitung auf das gesamte<br />
Sortiment und alle Preisstufen im VRR. Damit wird<br />
der Kundenstamm weiter vergrößert und noch<br />
mehr Gelegenheitskunden sowie „Keine-Lust-auf-<br />
Kleingeld-in-der-Tasche-Fahrer“ werden von diesem<br />
Service überzeugt.
AKTION REIN BAHN – eine saubere Sache<br />
Die AKTION REIN BAHN begleitete im Sommer<br />
2007 die Einführung eines Verzehrverbotes von<br />
warmen Speisen und alkoholischen Getränken<br />
und rief eine Woge der Sympathie bei allen Kunden<br />
hervor. Die müssen sich nun nicht länger über<br />
verschmutzte Kleidung in Bussen und Bahnen<br />
ärgern. Ein Jahr nach der Einführung des eingeschränkten<br />
Verzehrverbotes in Bussen, Bahnen<br />
und U-Bahnhöfen der <strong>Rheinbahn</strong> zog das Unternehmen<br />
<strong>2008</strong> Bilanz und beauftragte ein externes<br />
Ingenieurbüro mit einer Kundenbefragung.<br />
Das Ergebnis spricht für sich (und für die Aktion!):<br />
85 Prozent der Kunden ist das Verzehrverbot bekannt.<br />
Mit den Hinweisen auf das Verbot sind<br />
rund 72 Prozent dieser Fahrgäste zufrieden. Die<br />
Fahrgäste bewerten die Sauberkeit deutlich besser:<br />
In einer vergleichbaren Umfrage, die dem Verzehrverbot<br />
vorausging, waren 31 Prozent der Befragten<br />
mit der Sauberkeit zufrieden – inzwischen sind es<br />
bereits 52 Prozent.<br />
VerkehrsInfo für Bus und Bahn<br />
Generell fahren Busse und Bahnen der <strong>Rheinbahn</strong><br />
in Düsseldorf, Meerbusch und dem Kreis Mettmann<br />
reibungslos. Außergewöhnliche Situationen,<br />
wie technische Störungen, Falschparker oder<br />
Unfälle, können jedoch plötzlich auftreten und<br />
den Verkehr für eine Weile beeinträchtigen.<br />
Bislang fehlten gezielte und zeitnahe Informationen<br />
über Art und voraussichtliche Dauer der Störungen<br />
und über Alternativen im Liniennetz. Seit Dezember<br />
<strong>2008</strong> erhalten <strong>Rheinbahn</strong>-Kunden Informationen<br />
über Störungen direkt in der Wartesituation beziehungsweise<br />
bereits im Vorfeld ihrer Fahrt mit Hilfe<br />
einer hausintern entwickelten Software.<br />
Mitarbeiter der Leitstelle nehmen einen gemeldeten<br />
Vorfall einer Fahrerin oder eines Fahrers mit<br />
wenigen Klicks in ihrer gewohnten PC-Arbeitsplattform<br />
auf. Daraus wird ein Text generiert, der<br />
sich umgehend in unterschiedlichen Medien wie-<br />
derfindet: auf den DyFa-Abfahrtsmonitoren (dynamischen<br />
Fahrgastinformationen) an den Haltestellen<br />
oder Frequenzpunkten, wie den Schadow<br />
Arkaden in Düsseldorf, in der Elektronischen Fahrplanauskunft<br />
EFA, online unter www.rheinbahn.de<br />
und unterwegs unter mobile.rheinbahn.de. Auf<br />
diese Weise werden die Kunden schnell und zuverlässig<br />
über die Art und Dauer der Störung und<br />
eventuelle Ausweichmöglichkeiten ins Bild gesetzt.<br />
Bus und Bahn – ist doch easy<br />
Im Jahr <strong>2008</strong> legte die <strong>Rheinbahn</strong> erneut großen<br />
Wert auf die wichtigen verkehrspädagogischen<br />
Projekte: Sie veranstaltete mehr als 80 Busschulseminare,<br />
Fahrzeugbegleiter-Trainings sowie Mobilitätsspiele<br />
mit rund 3.500 Schülerinnen und Schülern<br />
aus Düsseldorf, Meerbusch und dem Kreis<br />
Mettmann.<br />
Die Trainings sind nicht nur sinnvoll, sie kommen<br />
bei den Schülerinnen und Schülern und allen anderen<br />
Teilnehmern auch gut an: Fast 90 Prozent<br />
bewerten beispielsweise die Busschule mit „sehr<br />
gut“ oder „gut“.<br />
Eine Studie der Universität Wuppertal bestätigte<br />
der <strong>Rheinbahn</strong> im Oktober <strong>2008</strong>, die Sozial- und<br />
Fachkompetenzen von Schülern in puncto Mobilität<br />
durch aktives und frühzeitiges Arbeiten mit<br />
ihnen signifikant zu erhöhen, so dass sie Gelerntes<br />
durch Training verinnerlichen.<br />
| 13
1 | Marketing und Vertrieb | Betrieb und Fahrzeuge<br />
Pendlerpauschale für alle: das Abo<br />
So und ähnlich lautete im Jahr <strong>2008</strong> die Test-Abo-<br />
Kampagne, die sich auch stark an Pkw-Fahrer<br />
richtete. Drei Monate lang Busse und Bahnen Probe<br />
zu fahren und anschließend zu entscheiden, ob<br />
aus dieser Beziehung mehr werden soll – das war<br />
ein Angebot, dem erneut über 2.000 Menschen<br />
nicht widerstehen mochten.<br />
Willkommen in Düsseldorf, Meerbusch<br />
und im Kreis Mettmann<br />
Rund 55.000 neue Bürgerinnen und Bürger zieht<br />
es jährlich nach Düsseldorf, Meerbusch oder in<br />
den Kreis Mettmann. Für die <strong>Rheinbahn</strong> bedeutet<br />
dies: 55.000 potenzielle Kunden.<br />
In Kooperation mit den Aufgabenträgern startete<br />
das Unternehmen im August <strong>2008</strong> eine Neubürger-Offensive.<br />
Jeder Zugezogene erhält eine Broschüre<br />
mit:<br />
· vielen wertvollen Tipps rund um den <strong>Rheinbahn</strong>-Service<br />
und die Mobilität im Bedienungsgebiet,<br />
· Rabattgutscheinen für Kooperationspartner vor<br />
Ort (zum Beispiel Schloss Benrath, Neanderthal<br />
Museum),<br />
· einem persönlichen Fahrplan sowie<br />
· einem Gutschein für ein 4erTicket, Preisstufe B,<br />
mit dem die ersten Orientierungsfahrten in der<br />
neuen Heimat unternommen werden können.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> – ganz auf meiner Linie<br />
Individualisierung ist im Marketing-Sprachschatz<br />
ein wichtiges Schlagwort. Ihr Ziel ist, die eigenen<br />
Angebote und Dienstleistungen noch präziser<br />
dem einzelnen Kunden und seinen Bedürfnissen<br />
anzupassen. Die <strong>Rheinbahn</strong> setzte dies im Jahr<br />
<strong>2008</strong> mit dem Pilotprojekt „Linienmarketing“ um.<br />
Im Fokus standen zunächst drei der 111 Bus- und<br />
Bahnlinien, mit denen der erste Test läuft. Für<br />
zwei Buslinien (723, 833) und eine Bahnlinie (706)<br />
entstand je ein Linienfaltblatt, das Fahrplan- und<br />
Taktzeiten sowie Umsteigemöglichkeiten enthält,<br />
eine grafische Karte zur Orientierung entlang dem<br />
Linienverlauf und die an den Strecken ansässigen<br />
Kooperationspartner: Firmen, Behörden, Institutionen,<br />
Einzelhändler etc.<br />
Diese kostenlose Linienpläne erreichten über den<br />
örtlichen Einzelhandel (Bäckereien, Reinigungen,<br />
Banken, Poststellen etc.) sowie über eine Haushaltsverteilung<br />
die bestehenden und potenziellen<br />
Kunden. Und machten den täglichen Service noch<br />
präsenter.<br />
Befragungen bestätigten eine große Resonanz auf<br />
dieses Vorgehen und bekräftigten den Wunsch<br />
der Kunden nach bedarfsgerechter Information.<br />
Dem kommen wir sehr gern nach und weiten das<br />
Projekt ab 2009 sukzessive auf alle Linien aus.<br />
Shoppen und wissen, was fährt<br />
Mit über hundert Bus- und Bahnlinien bietet die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> attraktive Mobilität in Düsseldorf und<br />
Umgebung. Die Frage, wie dichte Taktzeiten und<br />
gute Verbindungen auch an Neukunden herangebracht<br />
werden können, beschäftigt die Marketingabteilung<br />
täglich. Orte mit hoher Kundenfrequenz<br />
sind für die <strong>Rheinbahn</strong> ein idealer Multiplikator.<br />
<strong>2008</strong> wurden daher in Kooperation mit den Schadow<br />
Arkaden in Düsseldorf vier große Monitore<br />
an den Ausgängen des Einkaufscenters angebracht,<br />
die nun rund um die Uhr alle aktuellen Abfahrtszeiten<br />
und eventuelle Störungen auf einzelnen<br />
Linien anzeigen.<br />
Die Vorteile liegen für beide Partner auf der Hand:<br />
Eine längere Verweildauer in den Schadow Arkaden<br />
kann die Kauflaune der Kunden beflügeln; die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> bringt alle Kunden – nun Fahrgäste –<br />
und ihre Einkäufe anschließend bequem und<br />
zuverlässig wieder nach Hause. Eine echte Win-<br />
Win-Situation.
Betrieb und Fahrzeuge<br />
Unsere Projekte im Jahr <strong>2008</strong><br />
· Im Neusser Hauptstraßenzug wird mit dem Bau<br />
des neuen, eingleisigen Abschnitts begonnen;<br />
erste Maßnahme war die Kanalsanierung durch<br />
die Stadt nach Außerbetriebnahme der Linie<br />
709 im Januar <strong>2008</strong>.<br />
· Erste Arbeiten für den Umbau des Betriebshofs<br />
Lierenfeld sowie für den Neubau der Gleisschleife<br />
Benrath beginnen.<br />
· Auf der Luegallee in Oberkassel wird zwischen<br />
Belsenplatz und Luegplatz ein Rasengleis<br />
erstellt. Eine grüne Magistrale entsteht!<br />
· Auch der Abschnitt zwischen Stresemannplatz<br />
und Berliner Allee auf der Graf-Adolf-Straße<br />
wird in einen unabhängigen Bahnkörper mit<br />
Rasengleis umgebaut. Gleichzeitig wird die<br />
Haltestelle Berliner Allee barrierefrei gestaltet.<br />
Der Abschnitt zwischen Graf-Adolf-Platz und<br />
Berliner Allee folgt 2009, ebenso der Ausbau<br />
der Haltestelle Graf-Adolf-Platz.<br />
· Die <strong>Rheinbahn</strong> ist an der Aufstellung des Luftreinhalteplanes<br />
durch die Bezirksregierung<br />
beteiligt, der am 1. November <strong>2008</strong> Gültigkeit<br />
erlangt.<br />
· An 30 Haltestellen im Bedienungsgebiet entstehen<br />
zusätzliche Wartehallen.<br />
· Die Haltestellen Steinstraße, Berliner Allee und<br />
Luisenstraße erhalten ebenfalls eine barrierefreie<br />
Bordsteinhöhe von 25 cm und sind damit<br />
niveaugleich mit dem Innenboden der Bahnen.<br />
· Die Haltestelle Schlüterstraße / Arbeitsagentur<br />
wird auf eine Länge von 70 Meter ausgebaut.<br />
Sie erhält eine bessere Anbindung durch eine<br />
zusätzliche Fußgängerquerung.<br />
· Planung und Bau von weiteren Hochbahnsteigen<br />
gehen voran.<br />
Was wir <strong>2008</strong> geplant haben<br />
· Der Bau der Wehrhahnlinie beginnt. Es folgen<br />
Änderungen in der Verkehrsführung für Bus-<br />
und Straßenbahnlinien in der Innenstadt.<br />
· Für die Verlängerung der Straßenbahnverbindung<br />
in den Medienhafen liegt seit dem Jahr<br />
<strong>2008</strong> der Planfeststellungsbeschluss vor.<br />
· Für den Spichernplatz beginnt die Planung zur<br />
Schaffung einer zusätzlichen Aufstell- und Überholmöglichkeit.<br />
Sie dient als Ersatz für die künftig<br />
wegfallende Schleife Jan-Wellem-Platz.<br />
· In der Werdener Straße plant die Stadt Düsseldorf<br />
in Zusammenarbeit mit der <strong>Rheinbahn</strong> die<br />
Umgestaltung der Straße. Dazu gehören die<br />
Einrichtung eines unabhängigen Bahnkörpers in<br />
der Mitte und barrierefreie Haltestellen.<br />
· An der planerischen Neugestaltung des Straßenraumes<br />
in der Birkenstraße durch die Stadt Düsseldorf<br />
ist ebenfalls die <strong>Rheinbahn</strong> beteiligt. Sie<br />
projektiert den barrierefreien Ausbau der Haltestellen<br />
Wetterstraße und Birkenstraße sowie notwendige<br />
Gleisanpassungen und -erneuerungen.<br />
Silberpfeile – die Fahrt geht weiter<br />
Im Jahr 2015 startet der Fahrbetrieb auf der neuen<br />
Wehrhahnlinie. Damit verbunden ist eine Erweiterung<br />
des Angebots: mehr Fahrten, neue Ziele.<br />
Nötig sind also auch mehr Stadtbahnfahrzeuge.<br />
Zum Einsatz kommt der NF8U, unser „Silberpfeil II“,<br />
die Niederflur-U-Bahn der Landeshauptstadt. 170<br />
Passagieren bietet die 100-prozentig niederflurige<br />
Bahn Platz, davon 50 Sitzplätze. Zwei Triebfahrwerke<br />
mit insgesamt 400 kWh beschleunigen die<br />
rund 35 Tonnen schwere und 2,4 m breite Bahn auf<br />
(maximal) 70 km/h.<br />
| 1
1 | Betrieb und Fahrzeuge | Infrastruktur<br />
<strong>2008</strong> haben wir die Bestellung des zweiten<br />
(15 Züge) und dritten (20 Züge) Lieferloses NF8U<br />
auf den Weg gebracht. Ein Auftragsvolumen von<br />
rund 71 Mio. Euro! Die Fahrzeuge kommen gegen<br />
Ende 2009 / Anfang 2010 nach Düsseldorf.<br />
Sanierung der Niederflurbahnen<br />
Nachdem das umfangreiche Sanierungsprogramm<br />
für die NF8- und NF10-Niederflurstraßenbahnen mit<br />
allen Beteiligten (Siemens, Gutachter, technische<br />
Aufsicht und <strong>Rheinbahn</strong>) einvernehmlich festgelegt<br />
werden konnte, erfolgte <strong>2008</strong> die Sanierung des<br />
Pilotfahrzeuges. Die vorgesehenen Prüfungen an<br />
Fahrwerk und Fahrzeug wurden erfolgreich absolviert<br />
und seit Dezember ist der Pilotzug wieder im<br />
Linieneinsatz unterwegs.<br />
Ende des Jahres <strong>2008</strong> waren 14 weitere Serienfahrzeuge<br />
in der Sanierung bei Siemens, in Spitzenzeiten<br />
werden es bis zu 23 sein. Nach den Erfahrungen<br />
mit dem Pilotzug dauert die Sanierung<br />
einer Bahn rund 84 Arbeitstage. Wenn alles planmäßig<br />
läuft, werden Ende 2009 alle 15 NF8- und<br />
36 NF10-Niederflurstraßenbahnen saniert sein.<br />
Umweltfreundlicher Busbetrieb –<br />
nicht nur in der Umweltzone<br />
Ein Meilenstein für Umwelt und Klima: Die <strong>Rheinbahn</strong><br />
verfügt über 116 Busse (79 Solo- und 37 Gelenkfahrzeuge),<br />
die den strengen Anforderungen<br />
der EEV-Abgasnorm (Enhanced Environmentally<br />
Friendly Vehicle) entsprechen. Das sind im Einzelnen<br />
die im Jahr <strong>2008</strong> neu beschafften 37 Niederflursolo-<br />
und 37 Niederflurgelenkbusse, der bei<br />
der <strong>Rheinbahn</strong> umfassend erprobte Feldversuchs-<br />
Solobus und die bereits 2007 in Betrieb gegangenen<br />
41 Niederflursolobusse.<br />
Die zusätzliche Ausrüstung aller 116 Busse mit<br />
Klimaanlagen leistet einen wesentlichen Beitrag<br />
zu angenehmen Reise- und Arbeitsbedingungen<br />
für Fahrgäste wie Fahrpersonal.<br />
Mit Inbetriebnahme der 116 EEV-Fahrzeuge ist der<br />
umweltfreundliche Busbetrieb, auch nach Einrichtung<br />
der Umweltzone in Düsseldorf im Jahr 2009,<br />
auf hohem Qualitätsniveau gewährleistet.<br />
Leasing von Wirtschaftswagen<br />
zum Einsatz in der Umweltzone<br />
Zum Einsatz in der Umweltzone sind im Jahr <strong>2008</strong><br />
insgesamt 54 PKW und Kleintransporter bis 3,5 t im<br />
Leasingverfahren beschafft worden. Alle Fahrzeuge<br />
verfügen über umweltfreundliche Rußpartikelfilter<br />
und haben grüne Umweltplaketten erhalten. Damit<br />
leistet die <strong>Rheinbahn</strong> einen weiteren Beitrag für<br />
sauberere Luft in der Innenstadt.<br />
Osterputz – oder „Kampfansage“<br />
an Graffiti in Bussen und Bahnen<br />
Als Auftakt der Maßnahme haben die eingesetzten<br />
Reinigungskräfte in den Osterferien <strong>2008</strong><br />
unsere Busse und Bahnen von Graffiti befreit.<br />
Diesen ansehnlichen Zustand zu erhalten, hat sich<br />
die <strong>Rheinbahn</strong> zum Ziel gesetzt.<br />
Um neue Verunreinigungen zukünftig umweltfreundlich<br />
und schneller entfernen zu können,<br />
haben die Werkstätten neue Schutzbeschichtungen<br />
in vier Bussen erprobt und anschließend<br />
die Ausrüstung von circa 240 Bussen mit dieser<br />
Beschichtung eingeleitet.
Infrastruktur<br />
Der Betriebshof Lierenfeld wird erweitert<br />
Bereits heute verfügt die <strong>Rheinbahn</strong> über 15 Straßenbahnen<br />
des modernsten Typs NF8U. 2009 bis<br />
2011 folgen weitere 35 Züge, Stadtbahnen für die<br />
Wehrhahnlinie. Die „Neuen“ können nicht im<br />
Betriebshof Steinberg untergebracht werden. Wie<br />
schon bei den NF10 sind die Gleisradien dort zu<br />
eng. Jahrelang wurde vergeblich nach Standorten<br />
für ein neues Depot gesucht. Schließlich reifte der<br />
Plan, den Betriebshof Lierenfeld zu erweitern. Die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> hat dafür 23 Mio. Euro bereitgestellt.<br />
Schon vor der Jahresmitte <strong>2008</strong> liefen die Planungen<br />
dafür auf Hochtouren; ab Juli entstanden<br />
bautechnische Unterlagen, Brandschutz- und<br />
Schalltechnikgutachten sowie ein landschaftspflegerischer<br />
Begleitplan. Vorbereitende Arbeiten<br />
haben <strong>2008</strong> begonnen, bis Ende 2010 wird die<br />
Erweiterung abgeschlossen sein.<br />
Vorbereitungen für die Wehrhahnlinie<br />
In Vorbereitung des Baus der Wehrhahnlinie<br />
erfolgten umfangreiche Verlegungen von Gleisen,<br />
Fahrleitungen, Haltestellen und Leitungen.<br />
Stadt und <strong>Rheinbahn</strong> bauen in Benrath<br />
Gemeinsam mit der Landeshauptstadt baut die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> die Wendeschleife, die Haltestellen<br />
und die Zufahrten am Betriebshof Benrath um.<br />
Ab Mitte 2009 fährt die Linie U74 über die heutige<br />
Endhaltestelle Holthausen hinaus nach Benrath.<br />
Benrather Fahrgästen und Umsteigern vom<br />
dortigen Bahnhof bietet sich damit eine Stadtbahn-Anbindung<br />
nach Oberbilk, in die Innenstadt,<br />
zum Hauptbahnhof. An den neuen Haltestellen<br />
wird der Einstieg in die Stadtbahnen<br />
bequemer; in die Niederflurbahnen der Linie 701<br />
und in Zukunft auch in die niederflurigen Fahrzeuge<br />
der Wehrhahnlinie ist er barrierefrei und<br />
behindertengerecht.<br />
Heute wenden in der Schleife am Benrather Betriebshof<br />
nur Straßenbahnen. Um die U74 und in<br />
Zukunft auch die Wehrhahnlinie oberirdisch bis<br />
hierher zu verlängern, müssen Wendeschleife und<br />
Haltestellen an die Stadtbahnen und die Fahrzeuge<br />
der neuen U-Bahnlinie angepasst werden.<br />
Die Wendeschleife wird größer, Überholmöglichkeiten<br />
und Abstellplätze entstehen, zwei neue Brücken<br />
führen über die Itter. Die <strong>Rheinbahn</strong> finanziert<br />
dies mit Eigenmitteln und mit Zuwendungen von<br />
Land und Bund. Die ersten Bauaufträge ergingen<br />
im Berichtsjahr; das Gesamtvolumen beträgt rund<br />
sieben Mio. Euro.<br />
Und noch einmal rund 14 Millionen Euro ...<br />
… investierte die <strong>Rheinbahn</strong> im Berichtsjahr in die<br />
Erneuerung von Gleisen und Fahrdrahtanlagen an<br />
verschiedenen Stellen im Liniennetz.<br />
| 1
1 | Infrastruktur<br />
Dynamische Fahrgastinformation<br />
wird Standard ...<br />
Mehr als 200 Haltestellen hat die <strong>Rheinbahn</strong> bislang<br />
mit Anzeigen für die dynamische Fahrgastinformation<br />
(DyFa) ausgestattet. Im Rahmen der<br />
Landesförderung „Sicherheit und Service“ gibt es<br />
drei neue Bauabschnitte zur Ausrüstung weiterer<br />
Stationen. Der erste, <strong>2008</strong> abgeschlossene Systemausbau<br />
rüstete folgende Haltestellen aus:<br />
Theodor-Heuss-Brücke (U78, U79), Golzheimer<br />
Platz (U78, U79), Kennedydamm (U78, U79),<br />
Heinrichstraße (701, 708, 711, 752, 754, 756, 758,<br />
776, SB55), Brehmplatz (706, 708), Schlesische<br />
Straße (U75, 715), Eller Mitte S (U75, 715), Vennhauser<br />
Allee (U75, 715, 722, 724, 730, 732, 735,<br />
891), Universität Ost (707, 711, 716), Karolinger<br />
Platz (701, 706, 707, 713), Poststraße (704, 709,<br />
719), Landtag / Kniebrücke (704, 709, 719), Stadttor<br />
(704, 709, 726).<br />
… und kann sich hören lassen<br />
DyFas gehören inzwischen zum Stadtbild. Doch<br />
sehbehinderten und blinden Menschen nützen<br />
diese Texte kaum oder gar nicht. Deshalb lernen<br />
unsere DyFas sprechen. Eine Taste am Mast trägt<br />
den Text „Info“, zu ertasten in Braille-Schrift, und<br />
sendet einen Ton aus, so dass Sehbehinderte die<br />
Anlage bemerken. Drückt ein Kunde die Taste, liest<br />
ein Ansagegerät die Inhalte der Anzeige vor –<br />
auch Lauftexte.<br />
<strong>2008</strong> gingen die ersten sprechenden DyFas an der<br />
Haltestelle Brehmplatz in Betrieb und sind so gut<br />
angenommen worden, dass die <strong>Rheinbahn</strong> auch<br />
die Tunnel damit ausstattet; Kosten pro Station<br />
zwischen 10.000 und 20.000 Euro.<br />
Neues in Neuss:<br />
2.600 Meter frische Kraft …<br />
Auf einer Länge von 2.600 Metern haben wir in<br />
Neuss, Düsseldorfer Straße, zwischen Gneisenaustraße<br />
und Rheintorstraße die Fahrleitungsanlage<br />
für die Linie U75 erneuert; Kosten: 950.000 Euro.<br />
… und ein „Lifting“ in der Neusser City<br />
Die Neusser hatten im Frühjahr 2007 abgestimmt<br />
und sich für die 709 in der City entschieden. Das<br />
Ergebnis des Bürgerentscheides war deutlich. Zur<br />
Attraktivität der City gehört Mobilität. Die Bahn<br />
hält Kunden mobil und bringt Millionen Euro<br />
Umsatz mitten in die Stadt. Ohne dort Umwelt<br />
und Klima zu belasten!<br />
Nach der Entscheidung der Bürger hat die Stadt<br />
Neuss die Chance für ein „Lifting“ des Hauptstraßenzugs<br />
genutzt. Die Stadt erneuerte die Kanalisation<br />
und gestaltete die Fußgängerzone neu; die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> erneuerte den Gleisweg der Linie 709.<br />
Mit dem Anrücken der Bagger begann die größte<br />
Straßenbaumaßnahme, die jemals in Neuss durchgeführt<br />
wurde. So erhielt die lange Einkaufsmeile<br />
<strong>2008</strong> ein neues Gesicht: mehr Platz zum Bummeln<br />
und Einkaufen durch eine teilweise eingleisige Führung<br />
der Straßenbahn, und das, wie die Stadt zu<br />
Recht meint: „in attraktiv gestalteter Umgebung“.
Der Neusser Bürgermeister Herbert Napp fasste<br />
das aufwendige Projekt so zusammen: „Mit der<br />
rund 400 Meter langen eingleisigen Streckenführung<br />
zwischen Markt und Kastellstraße erreichen<br />
wir die innerstädtische ÖPNV-Anbindung durch die<br />
Straßenbahn und eine wesentliche Verbesserung<br />
der Aufenthaltsqualität für Fußgänger, Flaneure<br />
und Geschäftskunden. Mehr Platz zum ungestörten<br />
Einkaufen, mehr Platz zum Bummeln, mehr<br />
Platz für Außengastronomie. Durch eine attraktive<br />
einheitliche Oberflächengestaltung und neue<br />
moderne Leuchten wird der Hauptstraßenzug vom<br />
Theodor-Heuss-Platz bis zum Rheinischen Landestheater<br />
als durchgängige Schlagader im Herzen<br />
von Neuss erkennbar.“<br />
Mehr Sicherheit in Ratingen<br />
Am Düsseldorfer Platz in Ratingen war es rund<br />
um die dortige Haltestelle Ratingen Mitte in der<br />
Vergangenheit verstärkt zu Anwohner-, Bürger-<br />
und Fahrerbeschwerden über unliebsame und störende<br />
Umtriebe gekommen. Stadt und <strong>Rheinbahn</strong><br />
haben daraufhin gemeinsam gehandelt. Die Stadt<br />
sorgte für mehr und bessere Beleuchtung rund<br />
um den Platz. Die <strong>Rheinbahn</strong> installierte acht neue<br />
Kameras. Der Vorstand kam damit einem Wunsch<br />
des Ratinger Bürgermeisters, Harald Birkenkamp,<br />
nach, bei der Entschärfung der Situation zu helfen,<br />
und investierte einen sechsstelligen Betrag.<br />
Live-Übertragung in die Leitstelle<br />
Die Kameras fangen Bilder von Haltestellen, Unterständen,<br />
Busspuren und Gleisen ein und übertragen<br />
sie in die <strong>Rheinbahn</strong>-Leitstelle. Hier werden<br />
die Bilder überwacht. Einzelne Sequenzen können<br />
bei Bedarf aufgezeichnet werden. Die Darstellung<br />
erfolgt auf einer großen Videowand mit acht<br />
Monitoren. Diese stellen die Bilder per moderner<br />
DLP-Technik besser als herkömmliche Technik dar.<br />
Die Leitstelle hat eine direkte Verbindung zur<br />
Ratinger Polizei, kann also schnell informieren und<br />
Hilfe herbeirufen. Die erfassten Bereiche sind mit<br />
dem Datenschutz abgestimmt, so dass es keine<br />
Videoübertragungen privater oder geschäftlicher<br />
Einrichtungen gibt und Material nicht widerrechtlich<br />
lange aufbewahrt wird.<br />
Hochbahnsteige für<br />
Barrierefreiheit und Komfort<br />
Für den Hochbahnsteig Bovert in Meerbusch erfolgten<br />
<strong>2008</strong> die Genehmigungs- und Ausführungsplanungen.<br />
Für den Hochbahnsteigbau Freiligrathplatz,<br />
Alte Landstraße und Froschenteich sind die<br />
Finanzierungs- und Genehmigungsplanungen<br />
gelaufen. Die Bauarbeiten an Freiligrathplatz und<br />
Froschenteich starteten Ende des Berichtsjahres.<br />
| 1
20 | Personalbericht<br />
Personalbericht<br />
Personalentwicklung<br />
2.747 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigte<br />
die <strong>Rheinbahn</strong> zum 31. Dezember <strong>2008</strong> –<br />
darunter 109 Auszubildende sowie 2 Praktikanten<br />
im Einstiegsqualifizierungsjahr (EQJ). Ein Jahr zuvor<br />
zählte das Unternehmen 2.737 Mitarbeiter, darunter<br />
111 Auszubildende und 7 EQJ-Praktikanten.<br />
Hier wurde der Personalsituation im Fahrdienst mit<br />
Neueinstellungen Rechnung getragen.<br />
Von insgesamt 292 (Vorjahr: 327) Mitarbeitern in<br />
der Altersteilzeit befanden sich 200 (202) Mitarbeiter<br />
in der Ruhephase. Im Berichtsjahr erhöhte<br />
sich der Personalbestand um 10 Mitarbeiter; im<br />
Vorjahr war ein Rückgang von 91 Mitarbeitern zu<br />
verzeichnen.<br />
Es wurden insgesamt 182 (101) Mitarbeiter neu eingestellt,<br />
davon 125 (37) Fahrer, 34 Auszubildende<br />
und 10 Praktikanten. Den Einstellungen standen<br />
172 (192) Abgänge durch Fristablauf, Pensionierung,<br />
Tod und Kündigung – davon 65 (103) wegen<br />
Ruhestand aus Altersteilzeit – gegenüber.<br />
Die Personalentwicklung der letzten zehn Jahre<br />
zeigt die folgende Übersicht (Seite 21, Stand jeweils<br />
31. Dezember des Jahres).<br />
Die Personalfluktuation ist von 6,92 Prozent im<br />
Vorjahr auf 6,25 Prozent gesunken. Während die<br />
Zahl der Austritte aus der Altersteilzeit von 103<br />
im Vorjahr auf 65 gesunken ist, sind diejenigen<br />
aus befristeten Arbeitsverhältnissen von 24 auf<br />
47 gestiegen. Die Fluktuationsrate ohne Berücksichtigung<br />
der Austritte aus der Altersteilzeit ist<br />
von 3,21 auf 3,89 Prozent gestiegen.<br />
In den einzelnen Unternehmensbereichen zeigt sich<br />
die Veränderung der Beschäftigtenzahl im Vergleich<br />
zum Vorjahr wie folgt (siehe Tabelle Seite 21, Stand<br />
jeweils 31. Dezember des Jahres).<br />
Während sich in den Bereichen Technik und Verwaltung<br />
der Personalbestand weiter verringert hat,<br />
ist dieser im Bereich Betrieb gestiegen. Insbesondere<br />
wegen diverser Großveranstaltungen und<br />
Umleitungsverkehre aufgrund verschiedener Baumaßnahmen<br />
(zum Beispiel für die Wehrhahnlinie)<br />
bestand <strong>2008</strong> und besteht vorübergehend höherer<br />
Fahrerbedarf.
Personalentwicklung<br />
3.500<br />
3.250<br />
3.000<br />
2.750<br />
2.500<br />
2.250<br />
2.000<br />
1.750<br />
1.500<br />
1.250<br />
1.000<br />
750<br />
500<br />
250<br />
0<br />
3.459<br />
155<br />
3.298<br />
6<br />
Mitarbeiter insgesamt aktiv beschäftigte Mitarbeiter Auszubildende Altersteilzeit<br />
Beschäftigtenzahl<br />
3.458<br />
157<br />
3.162<br />
139<br />
3.409<br />
153<br />
3.112<br />
144<br />
3.257<br />
145<br />
2.973<br />
139<br />
3.188<br />
129<br />
Personalbestand <strong>2008</strong> 2007 Veränderung<br />
zum Vorjahr<br />
in<br />
Prozent<br />
Betrieb 1.555 1.525 +30 +1,97<br />
Technik 700 708 -8 -1,13<br />
Verwaltung 381 386 -5 -1,30<br />
Auszubildende 111 118 -7 -5,93<br />
Gesamt 2.747 2.737 +10 +0,37<br />
Aktiv beschäftigte Mitarbeiter <strong>2008</strong> 2007 Veränderung<br />
zum Vorjahr<br />
2.901<br />
158<br />
125<br />
in<br />
Prozent<br />
Betrieb 1.434 1.410 +24 +1,70<br />
Technik 644 648 -4 -0,62<br />
Verwaltung 358 359 -1 -0,28<br />
Auszubildende 111 118 -7 -5,93<br />
Gesamt 2.547 2.535 +12 +0,47<br />
3.120<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />
2.765<br />
230<br />
3.034<br />
114<br />
2.648<br />
272<br />
2.922<br />
106<br />
2.544<br />
272<br />
2.828<br />
110<br />
2.480<br />
238<br />
2.737<br />
118<br />
2.417<br />
202<br />
2.747<br />
111<br />
2.436<br />
200<br />
| 21
22 | Personalbericht<br />
Personalentwicklung aktiv Beschäftigte<br />
100 %<br />
98 %<br />
96 %<br />
94 %<br />
92 %<br />
90 %<br />
88 %<br />
86 %<br />
84 %<br />
82 %<br />
80 %<br />
78 %<br />
3.298<br />
3.162<br />
3.112<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />
1998 = 100 Prozent Personalentwicklung aktiv Beschäftigte (ohne Auszubildende)<br />
Personalaufwand<br />
Personalkosten ohne Rückstellungen und sonstige<br />
nicht zu den operativen Personalkosten gehörende<br />
Personalaufwendungen.<br />
104 %<br />
102 %<br />
100 %<br />
98 %<br />
96 %<br />
94 %<br />
92 %<br />
90 %<br />
88 %<br />
86 %<br />
84 %<br />
82 %<br />
142,63<br />
143,22<br />
146,57<br />
2.973<br />
143,35<br />
1998 = 100 Prozent Personalaufwand in Mio. Euro (ohne Rückstellungen und sonstige nicht operative Personalkosten)<br />
2.901<br />
134,58<br />
2.765<br />
133,56<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />
2.648<br />
132,67<br />
2.544<br />
131,26<br />
2.480<br />
126,26<br />
120,12<br />
2.417<br />
123,26<br />
2.436
Ausbildung<br />
Im Berichtsjahr unterstrichen 1.389 Bewerbungen<br />
(Vorjahr: 1.426) für den Ausbildungsbeginn September<br />
<strong>2008</strong> wieder den hohen Stellenwert der<br />
Ausbildung bei der <strong>Rheinbahn</strong> unter Schulabgängern.<br />
Nach dem Auswahlverfahren haben 30 (33)<br />
Schulabsolventen in sechs Berufen einen der begehrten<br />
Ausbildungsplätze erhalten. Zusätzlich<br />
wurden fünf im Jahr zuvor eingestellte Praktikanten<br />
für das Einstiegsqualifizierungsjahr zum 1. September<br />
in die Ausbildungsberufe Teilezurichter und ein<br />
für das Unternehmen neues Berufsbild – Kauffrau<br />
für Bürokommunikation – übernommen. Hinzu<br />
kommt ein Bürokaufmann, der in Kooperation mit<br />
der Jugendberufshilfe ausgebildet und im Rahmen<br />
der Ausbildung übernommen wurde.<br />
Industriemechaniker 6<br />
Industriekaufleute 6<br />
Mechatroniker 5<br />
IT-System-Elektroniker 2<br />
Elektroniker für Betriebstechnik 3<br />
Kfz-Mechatroniker 6<br />
Teilezurichter 3<br />
Kaufleute für Bürokommunikation 2<br />
Bürokaufleute 1<br />
Hinzu kamen im Jahr <strong>2008</strong> erneut zwei von der<br />
Bundesagentur für Arbeit geförderte Praktikanten<br />
für das Einstiegsqualifizierungsjahr. Weitere sechs<br />
werden dafür im Januar 2009 eingestellt.<br />
Tarife<br />
Nach vier Jahren gab es erstmals wieder eine lineare<br />
Erhöhung der Gehälter. Nach mehreren Verhandlungsrunden<br />
mit zwei Warnstreiks wurde ein<br />
bis zum 31. Dezember 2009 laufender Tarifabschluss<br />
vereinbart.<br />
Ab 1. Januar <strong>2008</strong> stiegen die Entgelte um einen<br />
Sockelbetrag von 50 Euro und anschließend linear<br />
um 3,1 Prozent. Dies entspricht einem Gesamtabschluss<br />
von circa 5,1 Prozent, aber bezogen auf<br />
die Entgeltstruktur bei der <strong>Rheinbahn</strong> einer Erhöhung<br />
auf rund 5,25 Prozent. Als Kompensation<br />
wurde ab Juli die Arbeitszeit von 38,5 auf 39 Stunden<br />
pro Woche angehoben. Ab 2009 steigen die<br />
Entgelte um weitere 2,8 Prozent, zusätzlich war<br />
eine Einmalzahlung im Januar von 225 Euro je Mitarbeiter<br />
vereinbart.<br />
Der Personalaufwand – Löhne, Gehälter und Sozialabgaben<br />
– stieg von 120,5 Mio. Euro (inkl. aller<br />
Rückstellungen) im Jahre 2007 auf 122,3 Mio. Euro.<br />
| 23
2 | Personalbericht<br />
Die große Mitarbeiterumfrage<br />
Im Frühjahr veranstaltete die <strong>Rheinbahn</strong> eine<br />
große Mitarbeiterumfrage. Mit fast 60 Prozent<br />
Rücklaufquote, die zum Teil deutlich über dem<br />
Schnitt solcher Aktionen bei anderen Verkehrsunternehmen<br />
liegt, erzielte die Befragung einen<br />
sehr hohen Beteiligungswert. Die Ergebnisse gelten<br />
damit als repräsentativ und aussagekräftig.<br />
Auch wenn die Teilnehmer hier und da engagiert<br />
Kritik geübt haben, so stehen sie doch in sehr<br />
großer Mehrheit zu ihrem Unternehmen und setzen<br />
auf Veränderung und Entwicklung. 87 Prozent der<br />
Befragten fühlen sich als <strong>Rheinbahn</strong>er und es ist<br />
auch ein gewisser Stolz auf das Unternehmen und<br />
seine Leistungen zu erkennen. Mehr als ein Drittel<br />
hat sich die Mühe zusätzlicher Anmerkungen<br />
gemacht.<br />
Mit Information zur Verbesserung<br />
Nachdem im Juni zunächst Vorstand, Betriebsrat<br />
und alle Führungskräfte über die Ergebnisse informiert<br />
worden waren, erfolgte auf Betriebsversammlungen<br />
die Information der Beschäftigten.<br />
Anschließend unterrichteten alle Führungskräfte<br />
ihre Mitarbeiter über die individuellen Bereichs-,<br />
Abteilungs- oder Team-Ergebnisse und erarbeiteten<br />
mit ihnen erste Maßnahmen zur Verbesserung<br />
oder Veränderung.<br />
Team koordiniert Projekte<br />
Neben den individuellen Vereinbarungen sollen<br />
nun Themen wie „Gesundheit“, „Leitbild und Führungsgrundsätze“,<br />
„Führung“, „Information und<br />
Kommunikation“ und „Weiterbildung“ unternehmensweit<br />
bearbeitet und koordiniert werden. Die<br />
Arbeiten haben begonnen. Einige Vereinbarungen<br />
konnten schnell und unkompliziert umgesetzt werden,<br />
zum Beispiel Änderungen im Winterfahrplan,<br />
um die Fahr- und Wendezeiten zu verbessern,<br />
Sofortmaßnahmen zur Modernisierung von Sanitäranlagen<br />
und Aufenthaltsräumen, Aufstellen von<br />
festen Toilettenanlagen an Endstellen und ihre tägliche<br />
Reinigung.
<strong>Rheinbahn</strong> mit „New Deals“-Prädikat<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> befördert mit ihren über 2.700 Beschäftigten<br />
mehr als 710.000 Menschen in Düsseldorf<br />
und Umgebung Werktag für Werktag. Wachsende<br />
Verkehrsdichte, steigende Ansprüche an die<br />
Qualität der Dienstleistung und ein steigender Wettbewerbsdruck<br />
stellen immer höhere Anforderungen<br />
an das Unternehmen und seine Mitarbeiter.<br />
Das erfordert ein umfassendes Personalkonzept,<br />
denn als kunden- und dienstleistungsorientiertes<br />
sowie kostenbewusstes Unternehmen muss sich die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> jeden Tag wieder aufs Neue beweisen.<br />
Ein solches systematisches sowie stetig erweitertes<br />
Personalkonzept betreibt die AG bereits seit über<br />
zehn Jahren. Damit bewarb sich das Unternehmen<br />
im Berichtsjahr um das Personalmanagement-Prädikat<br />
„New Deals“, das gemeinsam von der Industrie-<br />
und Handelskammer Dortmund, der dortigen Wirtschaftsförderung<br />
und dem DGB verliehen wird.<br />
Auf Grundlage eines äußerst positiven Fachgutachtens<br />
der Jury bekam die <strong>Rheinbahn</strong> ein Prädikat<br />
verliehen. Diese Prämierung ist zugleich als Nachweis<br />
für einen angemessenen Ausgleich zwischen<br />
Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen zu verstehen.<br />
Gesundheitstag <strong>2008</strong><br />
Die Gesundheit ist das höchste Gut – und das<br />
wissen auch <strong>Rheinbahn</strong>er ganz genau. Der Andrang<br />
beim „Gesundheitstag“ am 14. November<br />
<strong>2008</strong> im Betriebshof Lierenfeld war groß, die Stimmung<br />
locker, die Besucher waren rundum zufrieden.<br />
Hauptthema war Diabetes mellitus, also die<br />
„Zuckerkrankheit“, und viele der angebotenen<br />
Untersuchungen waren darauf ausgerichtet.<br />
Nützliche Angebote und Aktionen<br />
Neben dem sehr variationsreichen medizinischen<br />
und kulinarischen Programm konnten die Teilnehmer<br />
viele weitere Angebote und Aktionen nutzen:<br />
Beratungsgespräche zur Raucherentwöhnung, zur<br />
Alzheimer-Krankheit und zu Schwerbehinderungen,<br />
spezielle Vorträge über die Ernährung, Tipps, wie<br />
Menschen mit einer chronischen Erkrankung im<br />
Alltag umgehen können, und vieles mehr. Die Veranstaltung<br />
war der Schlusspunkt der verschiedenen<br />
werksärztlichen Initiativen des Jahres.<br />
| 2
26 |<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> macht Menschen mobil.
Rund 210 Millionen Fahrgäste fahren jährlich mit der<br />
<strong>Rheinbahn</strong>. Das sind an jedem Werktag über 710.000 –<br />
und das ist weit mehr als die Einwohnerzahl Düsseldorfs<br />
– vom frischgeborenen Säugling bis zur Seniorin im<br />
stolzen Alter von 109 Jahren.<br />
Mit der <strong>Rheinbahn</strong> fahren alle, das gesamte lebendigbunte<br />
Spektrum der Bevölkerung in Gemeinden und<br />
Kreisen: Alt und Jung, Arbeiter und Direktoren, Lehrer<br />
und Schüler, Japaner und Türken, Handwerker und<br />
Beamte, Hausfrauen und Hausmänner, Mettmanner und<br />
Neusser, Künstler und Zeitungsredakteure, Goldhamster<br />
und Goldfische ... (sogar schlaue Autobesitzer fahren in<br />
Stadt und Land mit Bus und Bahn).<br />
Das ist ÖPNV, der öffentliche Personennahverkehr.<br />
Nomen est Omen: Er liegt nahe. Und bei uns kommen<br />
sich Fahrgäste nahe – oder sagen wir besser: Menschen.<br />
Darum geht es auf den folgenden Seiten in unserem<br />
„Special“ des <strong>Geschäftsbericht</strong>s für das Jahr <strong>2008</strong>. Unser<br />
Fotograf hat einige von ihnen unterwegs besucht.<br />
| 27
28 |<br />
Eine Bahn – eine Welt.<br />
Im Rheinland ist man immer offen ge-<br />
wesen für Menschen aus allen Ländern.<br />
Sie haben Düsseldorf zur kleinen, aber<br />
feinen Weltstadt gemacht.
| 29
30 |<br />
Mit uns fährt halb Europa.<br />
Und die ganze Welt.<br />
Der Düsseldorfer reist gern. Vom Flughafen „Düsseldorf<br />
International“ kann man nicht nur nach Süden<br />
düsen, es geht in alle Himmelsrichtungen und die ganze<br />
Welt. Aber man braucht gar nicht erst zu fliegen.<br />
Denn die ganze Welt ist ja schon in Düsseldorf. Deshalb<br />
kann man auch mit der <strong>Rheinbahn</strong> Weltreisen<br />
machen. In Bahnen und Bussen sind die Passagiere so<br />
international wie am Flughafen. Man kann nach Italien<br />
zum Essen fahren oder nach China und Japan, nach<br />
Russland und Nordafrika, nach Israel und Indien, nach<br />
Griechenland und in die USA und nach Frankreich sowieso.<br />
Man kann in der Türkei lecker einkaufen und in<br />
ganz Asien auch, Mode aus Paris und Mailand bewundern,<br />
Weltmusik live hören: die ganze Welt in einer<br />
Stadt und mit Bahn und Bus!<br />
Wer mit der <strong>Rheinbahn</strong> fährt, der kann eine Vollversammlung<br />
der Vereinten Nationen erleben! Da sitzt<br />
die türkische Mutter mit dem quirligen Nachwuchs;<br />
gegenüber die Geigenschülerin aus Japan. Beim Aussteigen<br />
mit dem Kinderwagen hilft ein Italiener, zwei<br />
graubärtige Griechen haben Karten ausgepackt und<br />
machen die Aktentasche zum Spieltisch. Junge russische<br />
Frauen fahren zum Sprachunterricht und zwei<br />
schöne Polinnen steigen an der Kö aus. Der elegant<br />
gekleidete Mann mit dem schwarzen Regenschirm<br />
sieht aus wie ein Engländer und ist es wahrscheinlich<br />
auch. Die Chinesen, die Richtung Messe fahren, die<br />
sind ganz bestimmt Geschäftsleute, aber natürlich<br />
könnten das auch Köche aus Hongkong sein. In bunter<br />
und schimmernder afrikanischer Tracht besteigt eine<br />
große farbige Frau die Bahn, an jeder Hand ein fein<br />
zurechtgemachtes Kind und ein ganz kleines im umgebundenen<br />
Babytuch. Ob ihr Mann eine Firmenniederlassung<br />
betreut? Oder ist sie vielleicht Dolmetscherin?<br />
Die beiden Griechen unterbrechen jedenfalls das Kartenspiel<br />
und machen große Augen.<br />
Dass man all das und noch mehr bei uns in Bahn und<br />
Bus erleben kann, das ist kein Wunder. In Düsseldorf<br />
leben rund 100.000 ausländische Mitbürger/innen.<br />
Das ist ein glattes Sechstel der Bevölkerung. Und sogar<br />
29 Prozent der Düsseldorfer haben einen „Migrationshintergrund“.<br />
Sie alle helfen mit dabei, dass es Düsseldorf<br />
so viel besser geht als den meisten Städten. Ausländer<br />
in Düsseldorf sind gut integriert.<br />
Vor Jahren hat eine Studie der Stadt Düsseldorf etwas<br />
Bemerkenswertes bewiesen: Was wäre in der „Stunde<br />
Null“, wenn alle Ausländer auf einen Schlag weg wären?<br />
Nichts mehr würde funktionieren, Düsseldorf wäre<br />
ganz schnell ganz arm. Und auch die <strong>Rheinbahn</strong> bliebe<br />
stehen. Gut, dass Düsseldorf eine kleine, aber feine<br />
Weltstadt ist!
| 31
32 |
Flotter Treffpunkt.<br />
In Bus und Bahn.<br />
Ein Haus der offenen Tür auf Rädern und<br />
Schienen – auch das ist die <strong>Rheinbahn</strong>.<br />
Hier kann man sich treffen, hier kommt<br />
man entspannt voran, hier kann man sich<br />
kennenlernen und verabreden, hier kann<br />
man Händchenhalten, weil man nicht<br />
lenken muss. Und vieles andere mehr ...<br />
| 33
34 |<br />
Hier kann man über alles reden.<br />
Und Leute gucken.
Ganz bestimmt haben Sie schon einmal aus dem Bus<br />
oder der Bahn von oben auf die Autoschlange neben<br />
sich geguckt. Da sitzen doch meistens, vor allem im<br />
Berufsverkehr, sichtlich genervte Menschen hinterm<br />
Steuer, einsam und allein. Die klopfen nervös aufs<br />
Lenkrad, bohren verzweifelt in der Nase, telefonieren<br />
verbotenerweise mit dem Handy und schauen sich permanent<br />
gehetzt um, ob vielleicht ein Polizist das sieht<br />
und gleich kommt, um 40 Euro Bußgeld zu kassieren.<br />
Manche versuchen auch, in der Zeitung zu lesen, die<br />
rechts auf dem Sitz liegt. Das ist im Stau vielleicht nicht<br />
lebensgefährlich, kann aber einen schönen Blechschaden<br />
verursachen, der dann am nächsten Morgen in der<br />
Zeitung steht.<br />
Und da ist eine Frau, die Kinder mit dem Auto zur<br />
Schule fährt. Die balgen sich gerade hinten auf dem<br />
Rücksitz, während die Fahrerin versucht, gleichzeitig<br />
nach vorne zu schauen und mit der rechten Hand hinten<br />
Ruhe zu schaffen. Wenn das mal gut geht – auch<br />
pädagogisch!<br />
Bei diesen traurigen Anblicken kann man sich in Bus<br />
und Bahn doch nur des Lebens freuen. Erstens fährt<br />
man natürlich viel preiswerter als mit dem Auto (und<br />
in der Stadt auch schneller) und zweitens hat man dort<br />
doch wirklich mehr Lebensqualität. Statt frustriert in<br />
automobiler Einzelhaft zu versauern, hat man im „öffentlichen<br />
Personennahverkehr“ das echte Leben um<br />
sich. Und kann sogar die eigene Persönlichkeit entfalten,<br />
nur Rücksicht und Höflichkeit setzen dabei natürlich<br />
eine Grenze. Man kann lesen: Zeitung, Illustrierte, Buch.<br />
Man kann mit dem Notebook arbeiten oder spielen.<br />
Man kann mit Leuten reden oder stillvergnügt gucken,<br />
was die so machen und wie die aussehen. Man kann<br />
telefonieren, wenn das niemanden stört. Man kann<br />
Musik hören. Man kann Hausaufgaben machen oder<br />
Gedichte schreiben. Man kann als Gruppe fahren und<br />
dabei schon viel Spaß haben. Über 710.000 Menschen<br />
fahren jeden Werktag mit der <strong>Rheinbahn</strong>. Und tun damit<br />
viel mehr, als nur zu fahren.<br />
| 35
36 |<br />
Bei uns gibt’s viele<br />
Händchen-Halte-Stellen.
Über 710.000 Menschen fahren also werktäglich mit<br />
der <strong>Rheinbahn</strong>. Meistens macht man das zu bestimmten<br />
Zeiten und zum immergleichen Ziel: zur Arbeit, zur<br />
Schule, zum Einkauf. Und da ist es ganz normal, dass<br />
man mit der Zeit Mitfahrer kennenlernt. Erst guckt man<br />
sich versteckt an. Dann mit einem kleinen Lächeln.<br />
Beim nächsten Mal wird schon gegrüßt. Dann kommt<br />
man ins Gespräch. Dann trifft man sich schon mit Absicht<br />
zur gemeinsamen Fahrt. Und dann verabredet man<br />
sich vielleicht zu Kino oder Abendessen oder Rendezvous<br />
außerhalb der <strong>Rheinbahn</strong> – aber auch mit der <strong>Rheinbahn</strong>.<br />
Man will ja auf die neue Freundschaft anstoßen.<br />
Bus und Bahn sind fahrende Treffpunkte. Man muss<br />
nicht fahren und kann deshalb auf einen netten Menschen<br />
fliegen. Man kann sich mit roten Ohren angucken,<br />
statt auf Straße und rote Ampel zu achten, und<br />
man kommt auch in solch bewegenden Situationen<br />
schneller ans gemeinsame Ziel. Die <strong>Rheinbahn</strong> hat rund<br />
dreitausend Haltestellen. Und mit den Händchen-Halte-<br />
Stellen sind es unendlich viele.<br />
| 37
38 |<br />
Mit Herz und Verstand<br />
für Familien(be)förderung.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> ist zwar kein Familienunternehmen<br />
(sondern eine AG), aber sie ist<br />
ein Unternehmen für Familien. Man kann<br />
mit Kinderwagen einsteigen, Eltern können<br />
sich um Kind und Kinder kümmern statt<br />
um die Verkehrsregeln. Und auch die größten<br />
Großfamilien sind zusammen mobil.
| 39
40 |
Das Grundgesetz<br />
schützt Familien.<br />
Und wir schätzen sie.<br />
Viele glauben, die Familie sei wie eh und je der ruhende<br />
Pol der Gesellschaft. In Wirklichkeit sind Familien heutzutage<br />
in großer Bewegung. Und wenn man es genau<br />
nimmt, dann sind sie sogar Spitzenreiter in Mobilität.<br />
Man arbeitet nicht mehr nebenan und wohnt auch<br />
nicht mehr unbedingt „über dem Laden“. Man geht<br />
nicht mehr ein paar Meter zu Fuß zur Arbeit, sondern<br />
fährt bis ans andere Ende der Stadt – und sogar darüber<br />
hinaus. Auch fürs Einkaufen gilt das immer öfter.<br />
Und die Schule? Die können viele Schülerinnen und<br />
Schüler nicht mehr auf Schusters Rappen erreichen.<br />
Und die Universität? Da geht das sowieso ganz selten.<br />
Und wenn man in der Nähe vom Campus wohnt, dann<br />
will man ja auch mal in die Stadt.<br />
Was ist mit der berühmten „Familienkutsche“? Heute<br />
sind das zunehmend Bus und Bahn. Früher war die<br />
noch ein Auto; seit dem „Wirtschaftswunder-Käfer“ ein<br />
Objekt der Begierde. Der Traum von individueller Mobilität.<br />
Aber seien wir ehrlich und realistisch: Meistens<br />
doch nur für den Vater, der damit morgens auf den Firmenparkplatz<br />
fuhr, wo das Auto den lieben langen Tag<br />
nutzlos herumstand. Bestenfalls am Wochenende und<br />
im Urlaub war die ganze Familie mit dem Auto mobil.<br />
Ein nicht sehr ökonomisches Verhalten und ökologisch<br />
schon gar nicht – wie wir mittlerweile alle ganz genau<br />
wissen. Viele Familien haben es eingesehen: So läuft<br />
und läuft und läuft das nicht mehr. Immer mehr Menschen<br />
verzichten deshalb immer öfter auf das Auto und<br />
steigen um. Im Radio kann man von montags bis freitags<br />
noch einen guten Grund hören: In unserem Ballungsraum<br />
sind die Staus eine tägliche Landplage. Für<br />
Mensch und Umwelt.<br />
Und was nützt es, wenn es ein Auto in der Familie<br />
gibt? Wer fährt damit zur Arbeit? Wer fährt einkaufen<br />
oder mit dem Sohn zum Gitarrenunterricht und mit der<br />
Tochter zum Reitstall? Es gibt nur wenige Familien in<br />
Deutschland, die sich einen eigenen Fuhrpark leisten<br />
können – und vernünftig ist er auch bei denen nicht.<br />
Die familienfreundlichsten Verkehrsmittel sind in Düsseldorf<br />
und der ganzen Region zweifellos Bus und<br />
Bahn. Unsere <strong>Rheinbahn</strong> fährt jeden Tag zigtausende<br />
Menschen sicher zur Arbeit, zur Schule und zur Uni.<br />
Für jeden Bedarf und jede Gruppe gibt es die passenden<br />
Tickets: Der Nachwuchs fährt mit dem Schoko-<br />
Ticket oder mit dem Young-TicketPlus, für die Berufstätigen<br />
gibt es FirmenTickets und AboOnline, und mit<br />
dem Gruppen-Ticket sind Familien oder Gruppen bis<br />
zu fünf Personen einen ganzen Tag lang mit Bus und<br />
Bahn mobil. Ideal für einen Tagesausflug oder einen<br />
gemeinsamen Stadtbummel, bei dem man sich nicht<br />
auf Straße und Parkplatzsuche konzentriert. Sondern<br />
auf die Familie.<br />
| 41
42 |
Kürzer warten.<br />
Schneller starten.<br />
Busse und Bahnen sind viel pünktlicher<br />
als manche glauben. Dafür tun wir viel.<br />
Aber manchmal muss man halt warten.<br />
Das hat Gründe – und kann sogar ganz<br />
nützlich sein.<br />
| 43
44 |<br />
Warum muss man überhaupt<br />
auf Bus und Bahn warten?<br />
Warum muss man überhaupt auf Bus und Bahn warten?<br />
Auf diese fast schon philosophische Frage gibt es ganz<br />
praktische Antworten. Nehmen wir mal den (unwahrscheinlichen)<br />
Fall an, alle Fahrgäste wären ganz pünktlich<br />
kurz vor fahrplanmäßiger Abfahrt an der Haltestelle.<br />
Aber der Bus oder die Bahn haben Verspätung.<br />
Bei 1 Minute merkt man das kaum, da kann von Warten<br />
noch keine Rede sein. Bei 2 Minuten sieht das schon<br />
etwas anders aus. Da guckt man auf die Uhr. Da geht<br />
man auf und ab. Da fängt man an, sich zu ärgern: Jetzt<br />
schon 3 Minuten! Und schimpft!! Schimpft auf die<br />
<strong>Rheinbahn</strong>. Aber halt, mein Freund, wie heißt es doch<br />
so schön: Wer wird denn gleich in die Luft gehen!?
Nutzen wir doch die Wartezeit zum Nachdenken übers<br />
Warten an der Haltestelle. Wie konnte es dazu kommen?<br />
Vielleicht war eine Kreuzung durch Autos blockiert? Oder<br />
es hat jemand in der zweiten Reihe und halb auf den<br />
Schienen geparkt? Das ist zwar höhere Gewalt, aber im<br />
Grunde doch nur eine ziemlich dumme und rücksichtslose.<br />
Weil ein Zeitgenosse es allzu eilig hat, müssen<br />
viele andere warten. Aber es gibt auch Situationen, da<br />
ist das Warten der pure Anstand: Behinderte brauchen<br />
ein bisschen länger zum Aus- und Einsteigen. Oder eine<br />
Mutter hat Schwierigkeiten mit dem Kinderwagen. Und<br />
der Volksmund weiß ja auch: Ein alter Mann ist doch<br />
kein D-Zug.<br />
Sie sehen: Man sollte auch mit dem Schimpfen warten,<br />
denn in den allermeisten Fällen hat nicht der <strong>Rheinbahn</strong>fahrer<br />
schuld. Und wir haben auch den Fahrplan<br />
nicht falsch geplant. Nur kommt manchmal eben das<br />
richtige Leben dazwischen. Und zum Leben gehört<br />
eben auch, dass man hin und wieder warten muss.<br />
Aufs Christkind. Aufs Prüfungsergebnis. Auf die Angebetete.<br />
Auf den neuen Film. Auf den Aufstieg in die<br />
Bundesliga. Auf den Lottogewinn. Und aufs Essen.<br />
Warten kann auch nützlich sein. Man bekommt eine<br />
kleine Pause geschenkt. Man kann innehalten und in<br />
sich gehen. Oder man kann telefonieren, in die Zeitung<br />
gucken und das spannende Buchkapitel zu Ende lesen.<br />
Dann seien Sie uns bitte nicht böse, wenn Bus und Bahn<br />
(wie meistens!) pünktlich sind und Ihnen die schöne<br />
Warte-Muße-Zeit verkürzen. Aber dagegen kann jeder<br />
was tun. Einfach auf die nächste Bahn, den nächsten<br />
Bus warten. Das dauert ja gar nicht lange. Und wir<br />
haben viele schöne Wartehäuschen.<br />
Übers Warten haben sich schon viele kluge Leute<br />
Gedanken gemacht. Möglicherweise sogar beim Warten,<br />
denn Warten ist auch eine Form unverhofft geschenkter<br />
Zeit. Eine der tröstlichsten Einsichten hatte<br />
der russische Dichter Leo Tolstoi: „Alles nimmt ein<br />
gutes Ende für den, der warten kann.“<br />
| 45
46 |<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> – ist auch<br />
Business-Bahn.<br />
Auch wenn die internationale Finanzkrise<br />
einige Zweifel sät: Die meisten Geschäftsleute<br />
und Manager können ganz gut rechnen.<br />
Deshalb nutzen sie, sooft es geht,<br />
Bus und Bahn. Achten Sie einmal darauf,<br />
wie viele „Business-Menschen“ morgens<br />
und abends <strong>Rheinbahn</strong> fahren. Und immer<br />
mehr Unternehmen buchen die Firmen-<br />
Tickets. Das hilft auch gegen Finanzkrisen.
| 47
48 |<br />
Wir wollen es mal ganz direkt sagen, so, wie es wirklich<br />
ist: Ohne <strong>Rheinbahn</strong>, ohne unsere Busse und die<br />
Straßenbahnlinien würde die Wirtschaft der Landeshauptstadt<br />
Düsseldorf sofort zusammenbrechen.<br />
Müssten unsere mehr als 710.000 werktäglichen Fahrgäste<br />
mit dem Auto zur Arbeit und zur Bildung fahren,<br />
dann hätten wir den Verkehrs-GAU. Sozusagen die<br />
„Kernschmelze“ der lebenswichtigen Mobilität einer<br />
Metropole. Die Straßen wären heillos verstopft. Der<br />
Weg zur Arbeit würde untragbar lange dauern. Die<br />
Fahrzeugkosten wären eine erhebliche Belastung und<br />
durch den Dauerstau, die Stunden von stop and go für<br />
viele unbezahlbar. Dazu kommt die ökologische Belastung<br />
von Mensch und Umwelt; auch hier wäre ein hoher<br />
Preis zu zahlen – viel zu hoch. Bus- und Bahnlinien<br />
sind lebenswichtig für die Großstadt. Ohne sie kommt<br />
der Infarkt. Und der Wohlstand stirbt.<br />
Die Wirtschaft, die kleinen und die großen Unternehmen,<br />
weiß wie wertvoll die <strong>Rheinbahn</strong> für den Standort<br />
Düsseldorf ist. Umfragen zeigen immer wieder, dass die<br />
Qualität des öffentlichen Personennahverkehrs für die<br />
Unternehmen höchste Bedeutung hat, wenn über Firmensitz<br />
und Niederlassung nachgedacht wird.<br />
Ganz kluge Köpfe<br />
lesen ihre Zeitung<br />
in Bus und Bahn.<br />
Die Bedeutung der <strong>Rheinbahn</strong> für die Wirtschaft zeigt<br />
sich auch an der steigenden Buchung von Firmen-<br />
Tickets. Ein weiterer Beweis dafür, wie gut Unternehmen<br />
rechnen und dass sie auch die Kosten von Umwelt<br />
und Klimawandel immer mehr ins Kalkül ziehen. Der<br />
wachsende Komfort, deutlich mehr Sauberkeit (REIN<br />
BAHN!) und die Attraktivität der modernen Fahrzeuge<br />
(Silberpfeile!) sind längst schon eine Alternative zum<br />
Dienstwagen. Für den, der rechnen kann und rechnen<br />
sollte und hinter der Zeitung einen klugen Kopf hat.<br />
Auch die <strong>Rheinbahn</strong> versteht etwas vom Business. Die<br />
stetig steigende Erfolgsbilanz ist ein klarer und starker<br />
Beweis. Ein weiterer, auf den wir stolz sein können,<br />
ist der Rating-Erfolg im Jahr <strong>2008</strong>. Als erstes großes<br />
deutsches Nahverkehrsunternehmen hat sich die <strong>Rheinbahn</strong><br />
einem Ratingverfahren unterzogen und dabei eine<br />
ausgezeichnete Bewertung erhalten. Mit der Einstufung<br />
„AA-“ durch die bedeutende Rating-Agentur „Standard<br />
& Poor´s“ haben wir die bestmögliche Bewertung erreicht,<br />
die bisher von europäischen Verkehrsunternehmen<br />
erzielt wurde. Die Einstufung „AA-“ steht für eine<br />
„sehr starke Fähigkeit zur Erfüllung der finanziellen Verpflichtungen“<br />
und ermöglicht der <strong>Rheinbahn</strong> zinsgünstige<br />
Finanzierungsmöglichkeiten.<br />
Entscheidende Voraussetzung für das sehr gute Abschneiden<br />
der <strong>Rheinbahn</strong> waren der hohe Kosten-<br />
deckungsgrad und die kontinuierlich wachsenden Fahrgastzahlen.<br />
Auch die ausgezeichnete wirtschaftliche<br />
Lage der Stadt Düsseldorf als Eigentümerin und die<br />
enge wirtschaftliche Verflechtung zwischen der Stadt<br />
und ihrem Verkehrsunternehmen flossen in die Bewertung<br />
ein. Sie sehen: <strong>Rheinbahn</strong> ist Business-Bahn. Wir<br />
setzen Maßstäbe und erreichen Ziele.
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50 |<br />
Mal überlegen,<br />
mal tagträumen.<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt man<br />
bekanntlich viel entspannter. Man hat Zeit<br />
zum Träumen und zum Nachdenken. Man<br />
kann sogar über Träume nachdenken oder<br />
einfach gar nichts tun und vor sich hin-<br />
dösen – machen Sie das mal beim Autofahren!<br />
(Nein, besser nicht, außer im Bus ...)
| 51
52 |<br />
Ein Phänomen!<br />
In Bus und Bahn kann man<br />
ganz für sich sein.<br />
Wenn man denn unbedingt will ...
Manche Menschen pflegen Vorurteile mehr und besser<br />
als ihre Bildung. Sie sind zum Beispiel der Meinung,<br />
der ÖPNV, der öffentliche Personennahverkehr, sei eine<br />
Massenveranstaltung und deshalb auch nur für die<br />
Masse tauglich. Menschen mit starkem Ego und Individualismus<br />
hätten in Bus und Bahn nichts verloren.<br />
Diese Ansicht ist nicht nur uncool, die ist auch blühender<br />
Unsinn. Denn nirgendwo trifft man so viele Individualisten,<br />
so viele interessante Menschen wie auf der<br />
ganzen <strong>Rheinbahn</strong>-Linie. Die Passagiere von Bus und<br />
Bahn sind so bunt, so individuell, so interessant und<br />
bemerkenswert wie unsere Heimatstadt und die starke<br />
Region, vom Rhein bis an die Ruhr, vom Niederrhein<br />
bis ins Bergische.<br />
Ein Querschnitt durch die Stadt-und-Land-Gesellschaft:<br />
Handwerker und Hausfrau, Schülerin und Schutzmann,<br />
Arbeiter und Angeber, Lehrer und Lusche, Dichter und<br />
Denker, Müller und Meyer, Kunde und Kassiererin, Rotzig<br />
und Rentnerin, Pastor und Politiker. Was ihr wollt und<br />
wie es euch gefällt!<br />
Ja, es fahren viele Leute mit der <strong>Rheinbahn</strong>. Man ist<br />
dort eigentlich nie allein (im Flugzeug ist das übrigens<br />
auch so). Aber man kann trotzdem für sich sein. Man<br />
kann am hellen Tag vor sich hinträumen oder sich hochkonzentrierte<br />
Gedanken machen. Man kann sich vom<br />
Bus ins Nickerchen wiegen lassen und ist mit Tunnelblick<br />
berauscht von der Geschwindigkeit der U-Bahnen.<br />
Es ist doch ein bekanntes Phänomen: Gerade in großen<br />
Gesellschaften kann man gut allein sein, wenn man das<br />
will. Wäre man nur zu zweit in der Bahn, dann fühlte<br />
sich jeder geradezu gezwungen, ein kleines Gespräch<br />
zu beginnen; jedenfalls käme man sich ein bisschen<br />
komisch und beobachtet vor. In der „Masse“ kann man<br />
viel leichter anonym sein, da wird man in Ruhe gelassen.<br />
Deshalb sind Bus und Bahn das richtige Verkehrsmittel<br />
auch für eingefleischte Eigenbrötler und Individualisten,<br />
für Tagträumer und Mitternachtsgrübler. Der Spruch<br />
„Schon Zehntausende fanden hier Ruhe und Einsamkeit“<br />
soll natürlich ein Witz sein. Aber wahr ist er auch.<br />
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54 |<br />
In Bewegung:<br />
Die vernünftige Mobilität.<br />
Jeden Werktag fahren mehr als 710.000<br />
Menschen mit der <strong>Rheinbahn</strong>. Preiswert,<br />
sicher und in der Stadt meistens schneller<br />
als mit dem Auto. So spart man Zeit und<br />
Geld. In Bewegung sind aber nicht nur<br />
unsere Busse und Bahnen. Sondern unser<br />
ganzes Unternehmen.
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56 |
Eine dynamische Region<br />
braucht Bus und Bahn.<br />
Denn so kommt man voran.<br />
Auch im Jahr <strong>2008</strong> haben wir wieder mehr Menschen<br />
ans Ziel gebracht. Die Gesamtzahl der Fahrgäste stieg<br />
um 600.000 auf 214,3 Millionen, eine enorme Zahl –<br />
fast halb Europa. Aber immerhin ist die <strong>Rheinbahn</strong><br />
bundesweit auch das fünfgrößte Nahverkehrsunternehmen.<br />
Ein beachtlicher Rang, eine starke Leistung,<br />
denn bei der Großstädten hat Düsseldorf „nur“ den<br />
neunten Platz. Beeindruckend ist auch die Entwicklung<br />
im Stammkundenbereich: 211.000 Abokunden, fast<br />
5.000 mehr als im schon hervorragenden Vorjahr.<br />
Die Erfolgsserie der letzten Jahre reißt also nicht ab. Und<br />
so hat die <strong>Rheinbahn</strong> <strong>2008</strong> abermals ihr Ergebnis um<br />
über zehn Millionen Euro verbessert. Dirk Biesenbach,<br />
Vorstandssprecher, fasst zusammen: „Mit diesem Ergebnis<br />
sichert sich die <strong>Rheinbahn</strong> einen Spitzenplatz unter den<br />
bundesdeutschen Nahverkehrsunternehmen!“<br />
Der Erfolg hat Gründe. <strong>2008</strong> war auch ein Jahr großer<br />
Investitionen: Rund 93 Millionen Euro haben wir in<br />
Fahrzeuge, Infrastruktur und Serviceeinrichtungen investiert.<br />
Das bedeutet für die Kunden: moderne Fahrzeuge,<br />
mehr Komfort, besserer Service, mehr Information,<br />
umweltfreundlich fahren und dabei das Klima<br />
schützen.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> ist das größte Service-Unternehmen<br />
in der Landeshauptstadt Düsseldorf und in der Region.<br />
Wir sind dafür da, Hunderttausende von Menschen<br />
ans Ziel zu bringen, so gut wie nur möglich, so preiswert,<br />
dass alle mitkommen. Wir fahren Menschen zur<br />
Arbeit, zum Einkauf und zur Bildung, keine unwichtigen<br />
Leistungen. Denn mit der täglichen Beförderung<br />
bringen wir nicht nur Menschen voran, sondern auch<br />
die gesamte dynamische Region rund um Düsseldorf.<br />
Auch in der Freizeit sind wir zur Stelle: Wir bringen<br />
zum Sport, ins Kino, zur Disco und in die Altstadt,<br />
zur Oper und dahin, wo die Bretter die Welt bedeuten;<br />
mit uns geht’s in Restaurants, Kneipen und Bars.<br />
Und zwar hin und zurück: Wir bringen die Kunden<br />
auch sicher nach Hause, vorbei an gewissen Kontrollen.<br />
Bei großen Ereignissen sind wir der logistische Partner.<br />
Wir sind der „offizielle Carrier“ bei Konzerten<br />
und Spielen in der Arena und bei Events wie dem<br />
„Japan-Tag“ oder der „Nacht der Museen“ oder der<br />
„Größten Kirmes am Rhein“ mit speziellen Fahrplänen<br />
und maßgeschneiderten Tickets.<br />
Entscheidend für Leistung und Erfolg eines Dienst-<br />
leistungsunternehmens sind immer die Mitarbeiter.<br />
2.747 Beschäftigte hatte die <strong>Rheinbahn</strong> zum Jahresende<br />
<strong>2008</strong>, 109 Auszubildende darunter. Personal-<br />
vorstand Peter Ackermann kommentiert die Bilanz des<br />
Jahres <strong>2008</strong>: „Unsere Stärke ist die hohe Motivation<br />
unserer Mitarbeiter. Sie stehen hinter unserem Kurs<br />
der Restrukturierung und bringen sich aktiv in den<br />
Umbau des Unternehmens mit ein.“<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> bewegt vieles: Menschen, die Wirtschaft,<br />
Kultur und Sport. Und sie selbst ist auch in<br />
Bewegung. Denn so kommt man voran.<br />
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58 |<br />
Nach vorn schauen.<br />
Zum Ziel.<br />
Haben Bahnen und Busse eigentlich einen<br />
Rückwärtsgang? Wenn ja, dann hat das<br />
kaum ein Fahrgast jemals erlebt. Der ÖPNV<br />
hat schon in den Verkehrsvorschriften Vorrang<br />
und manche Fahrzeuge haben sogar<br />
einen „Knopf“ für Grün. So kommt man einfach<br />
besser voran. Und schneller ans Ziel.
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60 |<br />
Wer mit der <strong>Rheinbahn</strong> abfährt,<br />
der kommt auch sicher an.<br />
Die Zeiten sind vorbei, als Busse und Straßenbahnen<br />
von stolzen Autofahrern mitleidig belächelt wurden.<br />
Heute steigen in Stadt und Ballungsraum immer mehr<br />
Menschen um – und bei der <strong>Rheinbahn</strong> ein. Denn der<br />
moderne öffentliche Nahverkehr ist zeitgemäß. Er<br />
braucht keine Abwrackprämie. Er ist ökonomisch und<br />
beim Schutz von Umwelt und Klima das Beste, was<br />
man fahren kann – außer Fahrrad, Roller, Skateboard<br />
und Kinderwagen ;-)).<br />
Die große Bedeutung des ÖPNV ist inzwischen allseits<br />
anerkannt. Seine großen Vorteile sind offensichtlich.<br />
Deshalb haben Busse und Bahnen auch eine eingebaute<br />
Vorfahrt: Straßenbahnen in Düsseldorf können<br />
sich an einigen Kreuzungen die Ampeln auf Grün<br />
schalten. Autos müssen warten. Und wenn unsere<br />
Züge als U-Bahn fahren, haben sie freie Fahrt auf der<br />
ganzen Linie. Davon können Autofahrer nur träumen.
Busse haben sogar per Gesetz Vorfahrt. Das ist in der<br />
Straßenverkehrsordnung festgelegt: „Omnibussen des<br />
Linienverkehrs und Schulbussen ist das Abfahren von<br />
gekennzeichneten Haltestellen zu ermöglichen. Wenn<br />
nötig, müssen andere Fahrzeuge warten.“<br />
Pünktlichkeit ist eins unserer wichtigsten Ziele. Die<br />
Kunden sollen sich auf uns verlassen können. Aber es<br />
ist ein ständiger Kampf mit vielen Widrigkeiten. Immer<br />
wieder sind – vor allem im Berufsverkehr – Kreuzungen<br />
blockiert, weil Autofahrer vorschriftswidrig in sie hineinfahren.<br />
Auch das Parken in Doppelreihe bremst Bus und<br />
Bahn aus. Unsere Fahrer sind daran zwar völlig schuldlos,<br />
aber trotzdem nimmt man uns das übel: eine Ungerechtigkeit,<br />
mit der wir leben müssen.<br />
Die Trennung vom Autoverkehr durch unabhängige<br />
Gleiskörper ist wichtig für Pünktlichkeit, so wie der Bau<br />
neuer U-Bahn-Strecken.<br />
Allerdings sind die Baumaßnahmen auch eine Ursache<br />
für aktuellen Verdruss: Durch die riesige Ansammlung<br />
von Baustellen erlebt Düsseldorf einen Ausnahmezustand,<br />
unter dem Pünktlichkeit erheblich leidet.<br />
Umso wichtiger ist die Information der Fahrgäste. An<br />
immer mehr Haltestellen zeigt das „Dynamische Fahrgastinformationssystem“<br />
(DyFa) mit großer orangefarbener<br />
Leuchtschrift den Fahrgästen immer die genauen<br />
Abfahrtszeiten an – und bietet zusätzliche Informationen,<br />
zum Beispiel bei Sperrungen, Veranstaltungen oder aktuellen<br />
Störungen.<br />
Neu ab <strong>2008</strong>: Die Nachrichten kommen jetzt dahin,<br />
wo die <strong>Rheinbahn</strong>-Kunden gern verweilen. Gemeinsam<br />
mit den Schadow-Arkaden wurden im Einkaufszentrum<br />
DyFa-Anzeigen installiert. Hier gehen jeden Tag bis zu<br />
60.000 Menschen ein und aus; die <strong>Rheinbahn</strong> zeigt<br />
Ihnen, wie dicht und zuverlässig Bus- und Bahnverbindungen<br />
– ganz nah – zur Verfügung stehen.<br />
Kurzum: Auch der Unternehmensfahrplan kann sich<br />
sehen lassen. Es geht nach vorn, Richtung Zukunft.<br />
| 61
62 |
Für Alles.<br />
Und Jeden.<br />
Es ist schon toll, wie praktisch Bus und<br />
Bahn sind. Hier kommt jeder mit und kann<br />
fast alles mitnehmen: Den umgeschnallten<br />
Rucksack, Instrumente und Fahrrad und<br />
Kinderwagen und Skier und Aldi-Tüten<br />
– und die vom Kö-Shopping auch.<br />
| 63
64 |<br />
Einfach einsteigen!<br />
Mit Fahrrad, Kontrabass<br />
und Kinderwagen.<br />
Eigentlich ist es bestenfalls nur die halbe Wahrheit,<br />
dass die <strong>Rheinbahn</strong> „öffentlichen Personennahverkehr“<br />
betreibt. Genau genommen sind wir nämlich ein regelrechtes<br />
Logistikunternehmen: Wir transportieren neben<br />
Personen alle möglichen und unmöglichen Güter,<br />
wir organisieren Tiertransporte, wir befördern Sportkanonen<br />
und fahren ganze Bibliotheken samt lesender<br />
Frauen durch Stadt und Land. Auch Wohnungsumzüge<br />
soll es schon gegeben haben.<br />
Einer der vielen großen Vorteile von Bahnen und Bussen<br />
ist ganz einfach: Sie sind groß. Viel größer als der<br />
größte Pkw, viel größer als alles, was der normale<br />
Mensch mit dem Führerschein Klasse 3 bzw. Klasse B<br />
fahren darf.
Das bedeutet: In unsere Fahrzeuge passt erheblich<br />
mehr als in den handelsüblichen Pkw. Ganz abgesehen<br />
von der Zahl der Fahrgäste: In welchen Pkw kann man<br />
zum Beispiel mit einem fahrtüchtigen Kinderwagen<br />
samt darin befindlichem Säugling einsteigen?! Bestimmt<br />
haben Sie schon gesehen, was eine Mutter alles anstellen<br />
muss, wenn sie Kind und Kinderwagen im Auto<br />
mitnehmen will. Eine ordensreife akrobatische Leistung,<br />
mehr aber auch nicht. Anders bei Bus und Bahn: Eine<br />
Doppeltür öffnet sich. Der Bus neigt sich unter leichtem<br />
Seufzen der Hydraulik zum Bürgersteig, der Kinderwagen<br />
wird mühelos herein- und herausgerollt. Auch am<br />
Hochbahnsteig der Straßenbahn geht das leicht, und<br />
wo es beim Ein- und Aussteigen eine Stufe gibt, da sind<br />
helfende Hände sofort zur Hand. Das ist nicht nur praktisch,<br />
das ist auch menschlich höchst befriedigend.<br />
Es ist erstaunlich, was der Mensch alles bei sich haben<br />
kann und was man in Bus und Bahn so alles transportiert.<br />
Da ist der Musikstudent, der zusammen mit seinem<br />
Kontrabass ein gewichtiges Paar bildet. Da sind die umweltbewussten<br />
Fahrradfahrer, die auf Nummer sicher<br />
gehen und sich von der <strong>Rheinbahn</strong> samt Drahtesel durch<br />
die verregnete City fahren lassen. Da ist der Hund, der<br />
es genießt, aus dem Fenster zu gucken, und deshalb den<br />
Fensterplatz auf dem Schoß von Frauchen bekommt.<br />
Da sind im Winter die sportlichen Familien und Freundeskreise,<br />
die hoffnungsvoll mit dicken Daunenjacken,<br />
Skiern und Rodelschlitten auf die bergischen Hügel fahren.<br />
Dieselben Leute treffen wir im Sommer wieder: mit<br />
aufgepumpten Luftmatratzen, Gummiflossen und Surfbrettern!<br />
Ganz zu schweigen von der Großen Kirmes:<br />
Da befördern wir ganze Kompanien Plüschbären, Größe<br />
bis ca. 1,80 Meter, plus dazugehörige Kinder.<br />
Man kann sagen: Die <strong>Rheinbahn</strong> ist für Alles da. Und<br />
ganz besonders: für Jeden!<br />
| 65
66 |
Gut fahren.<br />
Gut ankommen.<br />
Mit der <strong>Rheinbahn</strong> kommt man nicht nur<br />
ans Ziel, man fährt auch gut, flott und<br />
sicher. Das wissen und das schätzen immer<br />
mehr Fahrgäste – Hunderttausende sind es<br />
schon Tag für Tag. Wir tun viel für immer<br />
mehr Komfort und Sauberkeit. Schön, dass<br />
unsere Passagiere dabei helfen.<br />
| 67
68 |<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> hat sich verändert. Das kann man sogar<br />
auf den ersten Blick sehen. Wir haben unsere Fahrzeuge<br />
konsequent modernisiert. Sie fahren an der Spitze<br />
von Technik und Komfort. Die Silberpfeile der Straßenbahn<br />
sind in Funktion und Design Schmuckstücke<br />
für die Stadt der Künste und der Mode.<br />
Unsere neuen Busse erfüllen die höchsten Normen<br />
für Umwelt und Klimaschutz. Und die bestehende Busflotte<br />
ist auf die aktuellen Anforderungen umgerüstet.<br />
Mehr Komfort und Barrierefreiheit sind für uns selbstverständlich.<br />
Busse neigen sich auf Bürgersteigniveau,<br />
die Hochbahnsteige ermöglichen Ein- und Ausstieg<br />
ohne Stufe. Menschen, die Hilfe nötig haben, bieten<br />
wir einen Begleitservice, gemeinsam mit ARGE Düsseldorf<br />
und der Zukunftswerkstatt. Die <strong>Rheinbahn</strong> ist<br />
schließlich für alle da.<br />
Die Gleiswege haben wir in vielen Bereichen ebenfalls<br />
neu gebaut. Noch mehr sind getrennt vom Autoverkehr<br />
und viele sind durch neue Technik leiser. Dabei<br />
hilft die Begrünung von Gleiskörpern mit Rasen; das<br />
sieht wirklich schön aus und dämpft natürlich Geräusche.<br />
Flüsterleise sind die bei uns erfundenen neuen Weichen.<br />
Wir bemühen uns sehr, die Fahrt mit Bus und Bahn so<br />
angenehm wie möglich zu machen. Dazu gehört für<br />
viele Fahrgäste vor allem die Sauberkeit. Sie ärgern sich<br />
zu Recht über Abfälle auf dem Boden, über Schmierereien<br />
und verkratzte Scheiben. Wir ärgern uns auch darüber.<br />
Denn es kostet eine Menge eigentlich unnötiger<br />
Arbeit und es kostet obendrein eine Menge Geld, das<br />
letztlich alle Fahrgäste bezahlen.<br />
Unsere AKTION REIN BAHN hat viel bewirkt. Alkohol<br />
und warmes Essen sind in unseren Fahrzeugen untersagt,<br />
selbstverständlich ausgenommen die Linien mit<br />
Speisewagen. Alle Bahnen und Busse werden schnellstens<br />
von Schmierereien befreit, damit die Übeltäter sich<br />
nicht an bleibenden Spuren ergötzen können.<br />
Wir setzen neue Oberflächentechniken ein, um Graffiti<br />
schneller beseitigen zu können. Zum Frühjahrsputz <strong>2008</strong><br />
haben wir extra in die Hände gespuckt und unsere 745<br />
Fahrzeuge gründlichst bis in die letzten Winkel gereinigt.<br />
Zum guten Fahren gehört das richtige Ticket. Wir bieten<br />
eine breite Auswahl und jeder sollte das für ihn<br />
beste Ticket bei uns finden können. Dazu gehört das<br />
Ticket der Zukunft. Das ist das HandyTicket, das wir<br />
erfolgreich erproben. Bereits seit Mai 2007 können<br />
<strong>Rheinbahn</strong>-Kunden Einzel-, Tages- und Gruppentickets<br />
(Preisstufe A) für den Raum Düsseldorf ganz einfach<br />
mit ihren Mobiltelefonen kaufen. Das gilt seit Oktober<br />
<strong>2008</strong> auch für das 4erTicket. Bei einer Kontrolle oder<br />
beim Einstieg vorne in den Bus zeigt man einfach das<br />
Handy mit der Ticket-SMS im Display!<br />
Wir tun viel, damit man mit uns gut fährt. Und wir sind<br />
sicher: Das kommt gut an.<br />
Silberpfeile, die in der Stadt das Rennen<br />
machen, umweltfreundliche Busse,<br />
die für Fahrgäste einen Knicks hinlegen<br />
– unglaublich. Aber wahr.
| 69
70 | Bilanz | Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Bilanz<br />
Aktiva Anhang 31.12.<strong>2008</strong><br />
TEUR<br />
A. Anlagevermögen<br />
31.12.2007<br />
TEUR<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.102 738<br />
Sachanlagen 01 309.430 279.662<br />
Finanzanlagen 02 174.808 174.925<br />
B. Umlaufvermögen<br />
485.340 455.325<br />
Vorräte 03 15.413 14.288<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 04 32.290 28.960<br />
Flüssige Mittel 05 36.725 37.830<br />
84.428 81.078<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 277 130<br />
Passiva Anhang 31.12.<strong>2008</strong><br />
TEUR<br />
A. Eigenkapital<br />
570.045 536.533<br />
31.12.2007<br />
TEUR<br />
Gezeichnetes Kapital 06 35.000 35.000<br />
Kapitalrücklage 07 221.845 240.318<br />
Gewinnrücklagen 08 13.764 14.275<br />
270.609 289.593<br />
B. Rückstellungen 09 89.805 95.826<br />
C. Verbindlichkeiten 10 201.462 149.905<br />
D. Rechnungsabgrenzungsposten 11 8.169 1.209<br />
570.045 536.533
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Anhang 31.12.<strong>2008</strong><br />
TEUR<br />
31.12.2007<br />
TEUR<br />
Umsatzerlöse 12 181.163 170.870<br />
Bestandsveränderungen<br />
und andere aktivierte Eigenleistungen 13 7.547 5.653<br />
Sonstige betriebliche Erträge 14 33.556 21.448<br />
222.266 197.971<br />
Materialaufwand 15 79.282 78.263<br />
Personalaufwand 16 122.250 120.540<br />
Abschreibungen 17 26.363 23.869<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 18 28.413 23.479<br />
256.308 246.151<br />
-34.042 -48.180<br />
Beteiligungsergebnis 19 +17.766 +19.928<br />
Zinsergebnis 20 -6.216 -710<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere<br />
des Umlaufvermögens 0 -3.174<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
vor Leistungen des Zweckverbandes -22.492 -32.126<br />
Leistungen des Zweckverbandes und des Landes NRW 21 0 +2.174<br />
-22.492 -29.962<br />
Steuern 22 +1.626 +1.375<br />
Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag -20.866 -28.587<br />
Entnahmen aus Kapitalrücklage 23 +20.355 +25.413<br />
Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen 23 +511 +3.174<br />
Bilanzgewinn 0 0<br />
| 71
72 | Kapitalflussrechnung | Allgemeine Erläuterungen<br />
Kapitalflussrechnung<br />
Für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2008</strong> <strong>2008</strong><br />
TEUR<br />
2007<br />
TEUR<br />
11 Jahresergebnis -20.866 -28.587<br />
12 Abschreibungen abzüglich Zuschreibungen auf<br />
Gegenstände des Anlagevermögens +25.586 +26.723<br />
13 Zunahme (+) / Abnahme (-) von Rückstellungen -6.021 +1.369<br />
14 Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) und Erträge (-) -45 -36<br />
15 Gewinn (-) / Verlust (+) aus dem Abgang von<br />
Gegenständen des Anlagevermögens -601 -9<br />
16 Zunahme (-) / Abnahme (+) der Vorräte -1.125 -741<br />
17 Zunahme (-) / Abnahme (+) der Forderungen aus<br />
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva -3.477 +130.154<br />
18 Zunahme (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva -10.399 -66.868<br />
19 Mittelabfluss / -zufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Pos. 1 – 8) -16.948 62.005<br />
10 Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens +1.102 +8.574<br />
11 Auszahlungen für Investitionen in immaterielle<br />
Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen -65.952 -64.100<br />
12 Erhaltene Investitionszuschüsse +9.996 +16.831<br />
13 Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -101 -99<br />
14 Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit (Pos. 10 – 13) -54.955 -38.794<br />
15 Einzahlungen aus Kapitalzuführungen +1.883 0<br />
16 Aufnahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten +80.000 +1.258<br />
17 Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -11.085 -13.668<br />
18 Mittelzufluss / -abfluss aus der Finanzierungstätigkeit (Pos. 15 + 17) 70.798 -12.410<br />
19 Veränderung der Zahlungsmittel (Pos. 9 + 14 + 18) -1.105 10.801<br />
20 Finanzmittelbestand am Jahresanfang (+) 37.830 27.029<br />
21 Finanzmittelbestand am Jahresende 36.725 37.830
Allgemeine Erläuterungen<br />
Anwendung der gesetzlichen Grundlagen<br />
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr <strong>2008</strong><br />
entspricht den Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />
und des Aktiengesetzes.<br />
Formale Darstellung<br />
Die Gliederung der Bilanz nach § 266 Abs. 2 HGB<br />
wurde gemäß der Verordnung vom 13. Juli 1988<br />
über die Gliederung des Jahresabschlusses von<br />
Verkehrsunternehmen erweitert.<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem<br />
Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />
Nach § 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB wurden einige Posten<br />
der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
zusammengefasst und im Anhang gesondert<br />
ausgewiesen, um die Klarheit der Darstellung zu<br />
erhöhen.<br />
Alle Wertangaben erfolgen (soweit nicht anders<br />
angegeben) in TEUR.<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Gegenüber dem Vorjahr blieben die Bewertungsgrundsätze<br />
unverändert.<br />
Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände<br />
sind zu Anschaffungskosten,<br />
vermindert um planmäßige Abschreibungen,<br />
angesetzt.<br />
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten abzüglich Zuschüssen<br />
Dritter, planmäßiger und ggf. außerplanmäßiger<br />
Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten<br />
enthalten neben aktivierungspflichtigen auch<br />
aktivierungsfähige Aufwendungen (Gemeinkosten)<br />
im Sinne von Abschnitt R 6.3 EStR.<br />
Die planmäßigen Abschreibungen werden nach<br />
der linearen Methode vorgenommen.<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten mehr als 150 EUR<br />
aber nicht mehr als 1.000 EUR betragen, werden<br />
im Jahr der Anschaffung gemäß § 6 Abs. 2a EStG<br />
in einen Sammelposten eingestellt, der über einen<br />
Zeitraum von fünf Jahren linear aufgelöst wird.<br />
Bewegliche Wirtschaftsgüter werden im Zugangsjahr<br />
zeitanteilig abgeschrieben.<br />
Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten<br />
abzüglich Abschreibungen auf den beizulegenden<br />
Wert angesetzt. Unverzinsliche beziehungsweise<br />
geringverzinsliche Ausleihungen sind auf den Barwert<br />
am Bilanzstichtag abgezinst.<br />
Die Vorräte sind zu den durchschnittlichen Einstandspreisen<br />
einschließlich angemessener Gemeinkosten<br />
unter Beachtung des Niederstwertprinzips<br />
bewertet. Bestandsrisiken, die sich aus geminderter<br />
Verwendbarkeit ergeben, werden durch Abwertungen<br />
berücksichtigt.<br />
Bei Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen<br />
wird allen Einzelrisiken durch angemessene<br />
Abwertung Rechnung getragen.<br />
Auf der Grundlage versicherungsmathematischer<br />
Gutachten nach der Teilwertmethode sind Pensionsverpflichtungen<br />
gem. § 6a EStG mit einem<br />
Rechnungszinsfuß von 6 Prozent und Altersteilzeitverpflichtungen<br />
mit einem Rechnungszinsfuß von<br />
5,5 Prozent unter Zugrundelegung der Heubeck-<br />
Richttafeln 2005 G bilanziert.<br />
Die übrigen Rückstellungen sind so bemessen, dass<br />
sie allen erkennbaren Risiken Rechnung tragen.<br />
Verbindlichkeiten sind mit ihren Rückzahlungsbeträgen<br />
passiviert.<br />
| 73
74 | Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
I. Immaterielle Vermögens-<br />
gegenstände<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
1.1.<strong>2008</strong> Zugänge<br />
Um-<br />
buchungen Abgänge 31.12.<strong>2008</strong><br />
1. Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und ähnliche<br />
Rechte und Werte 9.343 633 165 4 10.137<br />
2. Geleistete Anzahlungen 15 86 0 0 101<br />
II. Sachanlagen<br />
9.358 719 165 4 10.238<br />
1. Grundstücke und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf<br />
fremden Grundstücken, davon 118.693 38 19 0 118.750<br />
a) Geschäfts-, Betriebs- und<br />
andere Bauten 103.184 -231 10 0 102.963<br />
b) Bahnkörper und Bauten des<br />
Schienenweges 5.920 250 9 0 6.179<br />
2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung<br />
und Sicherungsanlagen 197.738 12.163 3.108 2.114 210.895<br />
3. Fahrzeuge für den<br />
Personenverkehr 309.723 14.623 766 7.877 317.235<br />
4. Maschinen und maschinelle<br />
Anlagen, die nicht zu Nr. 2<br />
oder 3 gehören 36.304 1.255 3 663 36.899<br />
5. Andere Anlagen, Betriebs-<br />
und Geschäftsausstattung 57.619 2.853 735 2.325 58.882<br />
6. Geleistete Anzahlungen<br />
und Anlagen im Bau<br />
a) Stadtbahnanlagen 1.169 1.530 0 0 2.699<br />
b) Sonstige Anlagen 5.769 22.775 -4.796 12 23.736<br />
III. Finanzanlagen<br />
6.938 24.305 -4796 12 26.435<br />
727.015 55.237 -165 12.991 769.096<br />
1. Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen 21.394 0 0 0 21.394<br />
2. Beteiligungen 208.691 0 0 0 208.691<br />
3. Sonstige Ausleihungen 2.565 101 0 262 2.404<br />
* Saldo aus Abzinsung (26 TEUR) und Aufzinsung (70 TEUR) von Ausleihungen<br />
232.650 101 0 262 232.489<br />
969.023 56.057 0 13.257 1.011.823
Kumulierte Abschreibungen<br />
1.1.<strong>2008</strong> Zugänge<br />
Umbuchungen<br />
Abgänge 31.12.<strong>2008</strong> 31.12.<strong>2008</strong> 31.12.2007<br />
8.620 520 0 4 9.136 1.001 723<br />
0 0 0 0 0 101 15<br />
8.620 520 0 4 9.136 1.102 738<br />
87.159 1.472 -2 0 88.629 30.121 31.534<br />
79.611 841 -2 0 80.450 22.513 23.573<br />
2.720 94 0 0 2.814 3.365 3.200<br />
103.236 7.047 -402 2.001 107.880 103.015 94.502<br />
177.023 13.786 0 7.770 183.039 134.196 132.700<br />
28.315 1.093 -182 659 28.567 8.332 7.989<br />
51.620 2.444 -191 2.322 51.551 7.331 5.999<br />
0 0 0 0 0 2.699 1.169<br />
0 0 0 0 0 23.736 5.769<br />
0 0 0 0 0 26.435 6.938<br />
447.353 25.842 -777 12.752 459.666 309.430 279.662<br />
3.174 0 0 0 3.174 18.220 18.220<br />
54.026 0 0 0 54.026 154.665 154.665<br />
525 0 0 44* 481 1.923 2.040<br />
57.725 0 0 44 57.681 174.808 174.925<br />
513.698 26.362 -777 12.800 526.483 485.340 455.325<br />
| 75
76 | Erläuterungen zur Bilanz<br />
Erläuterungen zur Bilanz<br />
Anlagevermögen<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem<br />
Anlagenspiegel ersichtlich, der auch die formblatterforderlichen<br />
Angaben enthält.<br />
Als Anschaffungs- und Herstellungskosten sind bei<br />
den immateriellen Vermögensgegenständen und bei<br />
den Sachanlagen die historischen Werte angesetzt.<br />
01 Sachanlagen<br />
Die Zugänge bei den Sachanlagen betragen im<br />
Berichtszeitraum 55.238 TEUR.<br />
Unter Berücksichtigung der Abschreibungen und der<br />
Abgänge erhöhte sich das Sachanlagevermögen um<br />
29.768 TEUR auf 309.430 TEUR.<br />
Die Jahresabschreibungen gemäß § 253 Abs. 2 Satz<br />
1 und 2 HGB betragen 25.843 TEUR.<br />
02 Finanzanlagen<br />
Ein Anteilsbesitz von mindestens 20 Prozent besteht<br />
bei:*<br />
Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital<br />
<strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100 %<br />
<strong>Rheinbahn</strong> Immobilien Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100 %<br />
Reisedienst Maaßen GmbH, Düsseldorf 100 %<br />
Rhein-Bus Verkehrsbetrieb GmbH, Düsseldorf 49 %<br />
Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft Rhein mbH, Düsseldorf 40 %<br />
ELBA Omnibusreisen GmbH, Wuppertal 25 %<br />
Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH, Kaiserslautern 24,90 %<br />
* Auszug aus Angaben im Anhang
Hinsichtlich der Beteiligung an der RW Holding AG,<br />
Düsseldorf, in Höhe von 19,5 Prozent besteht ein<br />
Treuhandverhältnis zwischen der <strong>Rheinbahn</strong> (Treugeber)<br />
und der Landeshauptstadt Düsseldorf (Treuhänder).<br />
Das wirtschaftliche Eigentum der Beteiligung<br />
wird der <strong>Rheinbahn</strong> zugerechnet.<br />
Die sonstigen Ausleihungen sind überwiegend<br />
zur Beschaffung von Wohnraum verzinslich an<br />
Betriebsangehörige gegeben worden.<br />
Umlaufvermögen<br />
03 Vorräte<br />
31.12.<strong>2008</strong> 31.12.2007<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 13.225 13.078<br />
Unfertige Leistungen 2.188 1.210<br />
Die unfertigen Leistungen enthalten weitgehend<br />
Bau- und Planungsleistungen, die noch nicht gegenüber<br />
Dritten abgerechnet wurden.<br />
04 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
31.12.<strong>2008</strong> davon Restlaufzeit<br />
über 1 Jahr<br />
15.413 14.288<br />
31.12.2007<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.104 9.816<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 21 0<br />
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 276 216 479<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 28.889 1.347 18.665<br />
32.290 1.563 28.960<br />
| 77
78 | Erläuterungen zur Bilanz<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
beinhalten im Wesentlichen Forderungen gegenüber<br />
Firmen, Schulen, Schulverwaltungsämtern und privaten<br />
Vorverkaufsstellen aus dem Fahrausweisverkauf.<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen<br />
gegenüber der <strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH & Co. KG.<br />
Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen hauptsächlich<br />
Forderungen gegen die Rhein-Bus Verkehrsbetrieb<br />
GmbH.<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten<br />
überwiegend Forderungen aus dem Ausbildungs- und<br />
Schwerbehindertenverkehr, aus Steuererstattungsansprüchen,<br />
abgerechneten Bau- und Planungsleistungen<br />
und aus Schadensfällen.<br />
05 Flüssige Mittel<br />
31.12.<strong>2008</strong> 31.12.2007<br />
Kassenbestand 972 839<br />
Schecks 0 3<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 35.753 36.988<br />
36.725 37.830
06 Gezeichnetes Kapital<br />
Das gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 35.000<br />
Namensaktien im Nennwert von je 1.000 EUR.<br />
Es beträgt unverändert 35 Mio. EUR.<br />
Das gezeichnete Kapital der <strong>Rheinbahn</strong> AG wird<br />
zu 100 Prozent von der Stadt Düsseldorf gehalten,<br />
davon 95 Prozent der Aktien treuhänderisch über<br />
die Holding der Landeshauptstadt Düsseldorf GmbH<br />
(vorm. Düsseldorfer Stadtwerke Gesellschaft für<br />
Beteiligungen mbH) bei Verbleib aller Rechte und<br />
Pflichten aus den Anteilen bei der Stadt. Die Mehrheitsbeteiligung<br />
wurde gemäß § 20 Abs. 4 AktG<br />
von der Stadt Düsseldorf angezeigt.<br />
07 Kapitalrücklage<br />
31.12.<strong>2008</strong> 31.12.2007<br />
Stand 1.1. 240.318 265.731<br />
Zuführung 1.882 0<br />
Entnahmen 20.355 25.413<br />
Im Hinblick auf Regelungen zur Finanzierung des kommunalen<br />
ÖPNV wurden Entnahmen aus der Kapitalrücklage<br />
in Übereinstimmung mit der Zweckverbandssatzung<br />
des VRR getätigt und auf die Verlustabdeckung<br />
des Jahres <strong>2008</strong> angerechnet.<br />
221.845 240.318<br />
| 79
80 | Erläuterungen zur Bilanz<br />
08 Gewinnrücklagen<br />
31.12.<strong>2008</strong> 31.12.2007<br />
Gesetzliche Rücklage 3.500 3.500<br />
Andere Gewinnrücklagen 10.264 10.775<br />
Stand 31.12. 13.764 14.275<br />
Die unverändert gegenüber dem Vorjahr ausgewiesene<br />
gesetzliche Rücklage beträgt 10 Prozent des<br />
ausgewiesenen Grundkapitals gemäß § 300 Nr. 1<br />
beziehungsweise 2 i.V. mit § 150 Abs. 2 AktG.<br />
Im Zusammenhang mit der VRR-Ergebnisrechnung<br />
wurden 511 TEUR den anderen Gewinnrücklagen<br />
entnommen.<br />
09 Rückstellungen<br />
31.12.<strong>2008</strong> 31.12.2007<br />
Rückstellungen für Pensionen 8.631 9.209<br />
Rückstellungen für Steuern 1.566 1.830<br />
Sonstige Rückstellungen 79.608 84.787<br />
Die Rückstellungen für Pensionen bestehen gegenüber<br />
31 Rentenberechtigten. Gegenüber 13 Rentnern<br />
beziehungsweise deren Hinterbliebenen bestehen<br />
nicht bilanzierte Pensionsverpflichtungen mit einem<br />
Sollwert von 161 TEUR.<br />
Die Steuerrückstellung betrifft das Jahr 2005.<br />
In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen<br />
Verpflichtungen und Risiken aus Altersteilzeit, Altlastensanierungen,<br />
Personalverpflichtungen sowie Rückbauverpflichtungen<br />
bei stillgelegten Gleisen enthalten.<br />
Darüber hinaus wurden Aufwendungen für die Instandhaltung<br />
von Gleisanlagen, Omnibussen, Straßenbahn-<br />
und Stadtbahnfahrzeugen und Betriebshöfen<br />
zurückgestellt.<br />
89.805 95.826
10 Verbindlichkeiten<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
bestehen aus langfristigen Investitionskrediten; die<br />
zum 31. Dezember <strong>2008</strong> abgegrenzten Zinsaufwendungen<br />
werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten<br />
ausgewiesen.<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
betreffen überwiegend den laufenden Geschäfts-<br />
verkehr sowie stichtagsbedingte Beschaffungsmaßnahmen.<br />
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten hauptsächlich<br />
Verbindlichkeiten aus langfristigen Investitionskrediten<br />
gegenüber sonstigen Kreditgebern. Weiterhin<br />
berücksichtigt diese Position Verbindlichkeiten<br />
aus von Dritten vorfinanzierten Bauvorhaben, aus der<br />
Lohn- und Gehaltsabrechnung Dezember <strong>2008</strong> und<br />
Zins- und Steuerverbindlichkeiten.<br />
Verbindlichkeiten in TEUR davon Restlaufzeit<br />
31.12.<strong>2008</strong> unter<br />
1 Jahr<br />
1 bis 5<br />
Jahre<br />
über 5<br />
Jahre<br />
31.12.2007<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 176.133 11.821 54.455 109.857 106.761<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen 12.519 11.957 562 14.640<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen 57 57 81<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 387 387 1.705<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 12.366 6.302 2.912 3.152 26.718<br />
davon aus Steuern (1.045) (1.045) ( - ) ( - ) (903)<br />
davon im Rahmen<br />
der sozialen Sicherheit ( - ) ( - ) ( - ) ( - ) ( - )<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
sind mit 35,9 Mio. EUR kommunal verbürgt.<br />
11 Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält Fahr-<br />
ausweisumsätze des Wirtschaftsjahres 2009.<br />
201.462 30.524 57.929 113.009 149.905<br />
| 81
82 | Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
12 Umsatzerlöse<br />
<strong>2008</strong> 2007 Unterschied<br />
Verkehrseinnahmen 159.342 151.670 +7.672<br />
Abgeltungszahlungen im Ausbildungsund<br />
Schwerbehindertenverkehr 18.308 16.023 +2.285<br />
Sonstige 3.513 3.177 +336<br />
181.163 170.870 +10.293<br />
davon periodenfremde Umsatzerlöse (3.902) (3.086) (+816)<br />
Der deutliche Anstieg der Verkehrseinnahmen ist auf<br />
die VRR-Tarifstrukturreform sowie auf eine allgemeine<br />
Preiserhöhung zum 1. August <strong>2008</strong> zurückzuführen.<br />
Hierbei wurde das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
in den Großstädten erstmals bei der Preisbildung<br />
berücksichtigt. In Düsseldorf sind für innerstädtische<br />
Fahrten höhere Preise zu bezahlen als im Umland, da<br />
das ÖPNV-Angebot in Düsseldorf deutlich besser ist.<br />
Trotz der damit verbundenen überdurchschnittlichen<br />
Preissteigerung konnten gleichzeitig die Fahrgastzahlen<br />
gesteigert werden, was in der Summe zu der<br />
deutlichen Steigerung der Verkehrseinnahmen führte.<br />
13 Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen<br />
<strong>2008</strong> 2007<br />
Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen 979 -192<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 6.568 5.845<br />
14 Sonstige betriebliche Erträge<br />
7.547 5.653<br />
<strong>2008</strong> 2007<br />
Erträge aus Leistungen für Dritte 12.243 10.373<br />
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 6.310 1.320<br />
Sachschädenerstattungen 1.688 1.390<br />
Erträge aus Vermietung und Verpachtung 1.593 1.560<br />
Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des<br />
Anlagevermögens einschließlich Zuschreibungen 1.527 798<br />
Inanspruchnahme von Rückstellungen<br />
(Eigenleistungen) 1.182 1.037<br />
Übrige Erträge 9.013 4.970<br />
33.556 21.448
15 Materialaufwand<br />
<strong>2008</strong> 2007<br />
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
und für bezogene Waren 36.416 37.273<br />
Aufwendungen für bezogene Leistungen 42.866 40.990<br />
16 Personalaufwand<br />
79.282 78.263<br />
<strong>2008</strong> 2007<br />
Löhne und Gehälter 97.052 93.627<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung 25.198 26.913<br />
davon für Altersversorgung (6.793) (7.093)<br />
Mit Tarifvertrag vom 30. Juni <strong>2008</strong> wurde rückwirkend<br />
ab Januar <strong>2008</strong> eine Erhöhung von 50 EUR für alle<br />
Tarifgruppenentgelte mit einer anschließenden linearen<br />
Erhöhung um 3,1 Prozent vereinbart. Die Auszubildenden<br />
erhielten rückwirkend ab Januar <strong>2008</strong> eine Erhöhung<br />
der Ausbildungsvergütungen von 70 EUR monatlich.<br />
Bezogen auf die Entgeltstruktur bei der <strong>Rheinbahn</strong><br />
ergab sich somit eine Erhöhung von rund 5,25 Prozent.<br />
Den damit verbundenen Mehraufwendungen standen<br />
Einsparungen aufgrund des weiter gesunkenen Krankenstandes<br />
und der Verringerung von Rückstellungen<br />
insbesondere für die Altersteilzeit entgegen. Per Saldo<br />
erhöhte sich der Personalaufwand um 1,7 Mio. EUR.<br />
17 Abschreibungen (siehe Anlagenspiegel)<br />
122.250 120.540<br />
<strong>2008</strong> 2007<br />
Planmäßige Abschreibungen 26.178 23.827<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen 185 42<br />
26.363 23.869<br />
| 83
84 | Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
18 Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
<strong>2008</strong> 2007<br />
Aufwendungen aus Leistungen für Dritte 5.957 3.191<br />
Fremdleistungen und Materialverbrauch für die<br />
Verwaltung, für Werkswohnungen, Pachtobjekte etc. 4.061 3.422<br />
Versicherungsaufwendungen und Haftpflichtleistungen 2.186 2.358<br />
Mieten und Pachten 2.078 1.669<br />
Umlagen 1.612 1.508<br />
Zuführung zu Rückstellungen 1.453 2.823<br />
Beratungen, Gutachten 1.070 965<br />
Übrige Aufwendungen 9.996 7.543<br />
Die übrigen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen<br />
Verkaufsprovisionen, Leasingraten, Grundbesitzabgaben,<br />
Drucksachen, Werbungs-, Fortbildungs-,<br />
Reise- und Repräsentationsaufwendungen und Zuführungen<br />
zu Wertberichtigungen.<br />
19 Beteiligungsergebnis<br />
28.413 23.479<br />
<strong>2008</strong> 2007<br />
Erträge aus Beteiligungen 17.766 19.928<br />
davon aus verbundenen Unternehmen 0 0<br />
20 Zinsergebnis<br />
<strong>2008</strong> 2007<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 121 264<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.439 5.423<br />
davon aus verbundenen Unternehmen (0) (22)<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -8.776 -6.397<br />
davon an verbundene Unternehmen (0) (0)<br />
-6.216 -710
21 Leistungen des Zweckverbandes und<br />
des Landes NRW<br />
Unter Berücksichtigung freiwilliger Leistungen der<br />
Landeshauptstadt Düsseldorf wurden Entnahmen<br />
aus der Kapitalrücklage und den anderen Gewinnrücklagen<br />
auf Leistungen des Zweckverbandes angerechnet.<br />
<strong>2008</strong> 2007<br />
Erträge aus Leistungen des Landes gemäß<br />
§ 13 Regionalisierungsgesetz NRW 0 2.174<br />
Erstattungen gemäß § 11 ÖPNV-Gesetz NRW (Vorhaltekostenförderung<br />
und Aufgabenträgeranteil) werden<br />
unter den anrechenbaren Erträgen ausgewiesen.<br />
Die Ausgleichsleistungen setzen sich wie folgt zusammen: <strong>2008</strong> 2007<br />
Erträge aus Leistungen gem. § 20 der Zweckverbandssatzung<br />
für den Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr 0 0<br />
Zuwendungen gem. § 13 Regionalisierungsgesetz NRW 0 2.174<br />
0 2.174<br />
zuzüglich anrechenbarer Beträge <strong>2008</strong> 2007<br />
Vorhaltekostenförderung gem. § 11 ÖPNV-Gesetz NRW 865 0<br />
Aufgabenträgeranteil aus § 11 ÖPNV-Gesetz NRW 519 0<br />
Erträge aus Beteiligungen 17.751 19.907<br />
Steuererstattung / Zinserträge 1.925 4.660<br />
Entnahmen aus der Kapitalrücklage 20.355 25.413<br />
Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen 511 0<br />
Die erforderliche Ausgleichsleistung für gemeinwirtschaftliche<br />
Leistungen im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> beträgt<br />
41,9 Mio. EUR. Sie liegt damit um 54,1 Mio. EUR<br />
unter dem Ausgleichsanspruch gemäß VRR-Finanzierungsrichtlinie<br />
von 96,0 Mio. EUR beziehungsweise<br />
um 14,1 Mio. EUR unter den zur Verfügung stehenden<br />
Finanzierungsmitteln gemäß Finanzierungsbescheid<br />
der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR für <strong>2008</strong>.<br />
41.926 52.154<br />
| 85
86 | Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung | Sonstige Angaben<br />
22 Steuern<br />
Dieser Posten betrifft mit 0,3 Mio. EUR Grundsteuern,<br />
Kraftfahrzeugsteuern und Umsatzsteuern auf Sachbezug.<br />
Daneben ist hier eine Steuererstattung von<br />
1,9 Mio. EUR enthalten.<br />
23 Entnahmen aus Kapitalrücklagen / Ent-<br />
nahmen aus anderen Gewinnrücklagen<br />
Zum Ausgleich des Jahresergebnisses wurden Entnahmen<br />
aus Kapital- und Gewinnrücklagen vorgenommen.<br />
Die Entnahmen aus der Kapitalrücklage und den<br />
anderen Gewinnrücklagen erfolgte im Zusammenhang<br />
mit dem Fehlbetragsausgleich durch die Landeshauptstadt<br />
Düsseldorf für gemeinwirtschaftliche Leistungen<br />
der <strong>Rheinbahn</strong> im Rahmen der VRR-Satzung.
Sonstige Angaben<br />
Haftungsverhältnisse<br />
Für die Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH,<br />
Kaiserslautern, hat die <strong>Rheinbahn</strong> AG eine Bürgschaft<br />
in Höhe von 3,4 Mio. EUR übernommen; in<br />
gleicher Höhe besteht eine Rückbürgschaft.<br />
Erhaltene Mietkautionen werden auf einem<br />
Treuhandkonto verwaltet. Ende <strong>2008</strong> waren<br />
dort 70 TEUR hinterlegt.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> AG ist Mitglied der Rheinischen<br />
Versorgungskassen Köln. Aufgrund des Umlageverfahrens<br />
besteht bei der Zusatzversorgung eine<br />
Deckungslücke für Versorgungsverpflichtungen.<br />
Gemäß einem versicherungsmathematischen Gutachten<br />
beläuft sich dieser Fehlbetrag für aktive<br />
und ehemalige Mitarbeiter Ende <strong>2008</strong> auf rund<br />
130,3 Mio. EUR.<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
<strong>2008</strong> 2007<br />
Bestellobligo 62.625 44.504<br />
Verpflichtungen<br />
aus Miet- und<br />
Leasingverträgen<br />
fällig 2009 945 469<br />
fällig 2010 – 2013 1.610 293<br />
fällig 2014 ff. 28<br />
2.583 762<br />
Gesamt 65.208 45.266<br />
Finanzinstrumente<br />
Um einen festen Zinssatz auf Basis eines günstigen<br />
Zinsniveaus zu sichern, wurden Zinsswaps<br />
abgeschlossen.<br />
Gemäß Mitteilungen der Banken beträgt der Marktwert<br />
dieser Geschäfte zum 31. Dezember <strong>2008</strong>,<br />
losgelöst vom Grundgeschäft der Darlehen,<br />
-5.219 TEUR.<br />
Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr Rohwarenswaps<br />
zur Sicherung des Dieselpreises in<br />
den Jahren 2010 bis 2013 vereinbart. Für das Jahr<br />
2009 besteht eine Option zur Absicherung des<br />
Dieselpreises.<br />
Der auf Basis einer Mark to Market-Bewertung<br />
ermittelte Marktwert dieser Geschäfte beträgt<br />
gemäß Bankmitteilung zum 31. Dezember <strong>2008</strong><br />
-5.770 TEUR.<br />
Mitglieder der Organe<br />
Es wird auf Seite 4 verwiesen.<br />
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88 | Sonstige Angaben | Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Vorstand<br />
Dirk Biesenbach<br />
Sprecher des Vorstandes<br />
Peter Ackermann<br />
Vorstand Personal und Betrieb<br />
Bezüge der Organe<br />
Die Bezüge der Mitglieder des Vorstandes betragen<br />
für das Geschäftsjahr 447 TEUR, die Bezüge<br />
des Aufsichtsrates (Sitzungsgelder) 33 TEUR.<br />
Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und<br />
ihrer Hinterbliebenen belaufen sich auf 767 TEUR.<br />
Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren<br />
Mitgliedern des Vorstandes und ihrer Hinterbliebenen<br />
wurden 6.914 TEUR zurückgestellt.<br />
Belegschaft<br />
Während des Geschäftsjahres waren durchschnittlich<br />
2.089 (Vorjahr: 2.102) Lohnempfänger und<br />
568 (Vorjahr: 561) Gehaltsempfänger beschäftigt.<br />
Daneben beschäftigte das Unternehmen 98<br />
(Vorjahr: 97) Auszubildende.<br />
Konzernabschluss<br />
Es wird ein Konzernabschluss erstellt, der im Bundesanzeiger<br />
veröffentlicht wird. Er wird darüber<br />
hinaus beim Handelsregister des Amtsgerichtes<br />
Düsseldorf unter der Nr. HRB 562 hinterlegt.<br />
Düsseldorf, 20. März 2009<br />
<strong>Rheinbahn</strong> AG<br />
Düsseldorf<br />
Dirk Biesenbach Peter Ackermann
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus<br />
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang<br />
– unter Einbeziehung der Buchführung und<br />
den Lagebericht der <strong>Rheinbahn</strong> AG, Düsseldorf,<br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar <strong>2008</strong> bis zum<br />
31. Dezember <strong>2008</strong> geprüft. Die Buchführung<br />
und die Aufstellung von Jahresabschluss und<br />
Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen<br />
der Satzung liegen in der Verantwortung<br />
des Vorstandes der Gesellschaft. Unsere Aufgabe<br />
ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />
unter Einbeziehung der Buchführung<br />
und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach<br />
§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen<br />
und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und<br />
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch<br />
den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung und durch<br />
den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />
mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und<br />
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der<br />
Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche<br />
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />
für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />
und Lagebericht überwiegend auf der<br />
Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />
die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen<br />
des Vorstandes sowie die Würdigung der<br />
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des<br />
Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für<br />
unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />
geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der<br />
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der<br />
Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und<br />
den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und<br />
vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht<br />
steht im Einklang mit dem Jahresabschluss,<br />
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der<br />
Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und<br />
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“<br />
Düsseldorf, den 3. April 2009<br />
PricewaterhouseCoopers<br />
Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Josef Rakel ppa. Ludger Brinkmann<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
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90 | <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick<br />
<strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick<br />
Gesamtunternehmen<br />
31.12.<strong>2008</strong> Vorjahr<br />
Eigenkapital Mio. Euro 270,6 289,6<br />
Anlagevermögen Mio. Euro 485,3 455,3<br />
Bilanzsumme Mio. Euro 570,0 536,5<br />
Gesamtaufwendungen Mio. Euro 265,4 251,2<br />
Gesamterträge Mio. Euro 223,5 199,0<br />
Jahresergebnis Mio. Euro -41,9 -52,2<br />
Mitarbeiter 2.636 2.619<br />
Auszubildende 111 118<br />
Leistungen<br />
Zugkilometer Mio. km 40,9 40,6<br />
Platzkilometer Mio. km 5.538,0 5.476,0<br />
Beförderte Personen Mio. 214,3 213,7<br />
Einwohner im Verkehrsgebiet Mio. ca. 1,004 1,001<br />
Anlagen<br />
Stadtbahn<br />
Streckenlänge km 61,2 61,2<br />
davon Vollausbau km 26,1 26,1<br />
Linienlänge km 137,1 137,1<br />
Linien 7 7<br />
Fahrzeuge 135 135<br />
Straßenbahn<br />
Streckenlänge km 85,3 85,3<br />
Linienlänge km 161,0 161,0<br />
Linien 13 13<br />
Fahrzeuge<br />
Triebwagen 173 173<br />
Beiwagen 28 28<br />
Omnibus<br />
Linienlänge km 1.322,6 1.322,6<br />
Linien 91 91<br />
Fahrzeuge 409 373
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92 | Impressum<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Rheinbahn</strong> AG<br />
Hansaallee 1<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Eckhard Lander<br />
Gestaltung<br />
Büro Franck<br />
Visuelle Kommunikation<br />
Fotografie<br />
Dominik Obertreis<br />
Lithografie<br />
punktgenau visuelle kommunikation<br />
Druck<br />
Schotte GmbH & Co. KG<br />
Papier<br />
Inhalt 150 g/m 2 PlanoArt<br />
Umschlag 300 g/m 2 PlanoArt<br />
GFA-COC-001502
<strong>Rheinbahn</strong> AG<br />
Hansaallee 1<br />
40549 Düsseldorf<br />
Telefon 0211. 582-01<br />
Fax 0211. 582-1966