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häufig vorkommt.
Sn: Hier wird uns Arbeit abgenommen, hier müssen wir uns aber
auch jenseits von freundschaftlicher Nachsicht behaupten können.
Das fordert und fördert und ist recht angenehm. Dass wir
die Verbindung zu Sinnbus trotzdem weiter pflegen können,
spricht dabei noch einmal besonders für Arne, sein Label und
seine schöne Praktikantin.
... Sinnbus.
Sn:Freunde, Partner, Label und Veranstalter mit Stil und
Geschmack. Wie hier musikalische Vielfalt und doch stets spürbare
Konsequenz im Umgang mit Musik und Individualität Hand
in Hand gehen, das hat man nicht oft. So sind wir denn auch gern
dort zuhause und arbeiten immer gern mit Sinnbus zusammen.
Daran haben auch der Wechsel zu Noisolution und die Weitergabe
von Verantwortlichkeiten nichts geändert; und es war auch
nicht etwa Unzufriedenheit mit Sinnbus, die uns zum Wechsel
bewegt hat.
... Sinnbussignale.
Sn:Der Sinnbus zu Grunde liegende Netzwerkgedanke in Veranstaltungsform.
Signale ist eine Konzertreihe, mit der wir befreundeten
Bands und Labels eine Plattform in unserer Stadt geben,
bei der wir Bands aus Berlin und von außerhalb bestmöglich
kombinieren und Berlin ein paar gute Abende verschaffen. Sinnbus
ist nie nur ein Label gewesen, und diese Reihe ist ein
schneller und unkomplizierter Weg, dieser Tatsache auch mal
wieder Rechnung zu tragen.
... Idealismus.
Sn:Ist eine super Sache, wenn man voll dabei ist. Machen um
des Machens willen, Selbstausbeutung, Leidenschaft, das ganze
große rauschähnliche Ding. Kann einen aber auch ziemlich in die
eine oder andere Scheiße reiten und ist deshalb verschiedenen
Menschen verschieden wichtig. Kate Mosh sind verschiedene
Menschen, aber am Ende ist für alle Beteiligten das Beste an der
Musik die Musik. Und wir haben das Glück, mit Leuten
zusammenarbeiten zu können, die das ähnlich sehen.
... Breakfast Epiphanies.
Thom: Damit meinen wir die in alltäglichen, unscheinbaren Situationen
aufkommenden Erkenntnisse; Momente der Klarheit, die
einen dazu antreiben, etwas zu ändern. In anderen Zusammenhängen
der Titel unseres zweiten Albums. Ein Einblick in das,
was Kate Mosh momentan bewegt und ausmacht.
Am 07.04.2006 ist die Veröffentlichung, wir zählen die Tage und
die Spannung steigt. Wird das Album gut aufgenommen? Erfüllen
sich unsere Erwartungen? Unser momentanes Gefühl ähnelt
der Vorfreude, die man als Kind vor seinem Geburtstag empfunden
hat. So ein Gefühl noch mal zu haben ist schon etwas
Besonderes.
... die Vorstellung vom perfekten Song.
Thom: Sogenannte perfekte Songs leben, soweit ich meine Lieblingslieder
als Referenz anführe, wohl davon, eben nicht perfekt
zu sein. Sie beinhalten Momente und Wendungen, die sich aus
mannigfaltigen und oftmals unerklärlichen Gründen in Körper
und Kopf fressen. Deshalb ist es auch müßig, den perfekten
Song zu suchen.
Sn: Er ignoriert alle Erwartungen. Er lebt von Verweigerung und
Eigensinn und lässt einen dann doch einfach nicht los. Perfekte
Songs sind deshalb "Particle man" von They Might Be Giants,
"American motor over smoldered field" von ASMZ und alle Stükke
von "Misery is a butterfly".
... die Vorstellung von der perfekten Platte.
Thom: Das ist schon etwas einfacher. Sie muss in ihrer Gesamt-
heitfunktionieren, ein roter Faden sollte sich durch die Titel ziehen und nach
dem Hören dreht man wieder um - oder stellt den Ordner auf
"Repeat" - und es geht von vorne los.
Sn:Auch hier wieder: Überraschungen, Brüche und Umwege, die
dann doch wieder und wieder an ein Ziel führen.
... den schmalen Grad zwischen Eingängigkeit und Vertracktheit.
Thom: Du meinst wohl Grat? Entschuldige... J (..Oh..! Ja..! Klar..!
Anm. d. Verf.) Ich hoffe, dass wir genau auf diesem entlang wandern.
Beide Seiten haben ihre Wichtigkeit und Anziehungspunkte.
Es ist auch nicht allzu schwer, die Mitte zu finden, wenn man
beides in seiner Musik zulässt, weder verbohrt noch käsig ist.
... die Beatles.
Thom: Hab ich mit elf Jahren auf Papas Walkman gehört, den
eigentlich nur ich benutzt habe. Ich fand natürlich die Stones besser,
da Papa die auch besser fand. Tendenziell ist das jetzt auch
noch so. Wenn es den Streit Beatles/Stones, Popper/Rocker,
usw. heute noch geben würde, wäre ich wohl auf der letzteren
Seite vertreten. Des Weiteren haben die Beatles ja auch so
einen komischen Namen wie wir.
Sn:
Dann bin ich wohl der Beatles-Futzi. Aber ich habe ja auch nie
AC/DC gehört.
.... die aktuelle Relevanz des Pop.
Thom: In meinem Leben nimmt Pop für mich als Musiker natürlich
eine tragende Rolle ein. Er spiegelt die junge und frische Kultur
ebenso wie die aktuelle Gemütslage der Gesellschaft wider.
Momentan ist die Flut an Informationen und Veröffentlichungen
aufgepumpt wie nie zuvor, doch diese Entwicklung wird sich fortführen,
es wird immer mehr als je zuvor sein. Man wird sich dran
gewöhnen. Es gibt viel Bedeutsames zu entdecken, man muss
dafür aber Kraft und Mühe aufwenden und wird dadurch bedingt
auch einiges Interessantes verpassen. In Verbindung mit dem
mit Pop symbiotisch verbundenen Wort Masse, wird es jetzt und
zukünftig wohl wenig Relevanz geben, da die die Masse erreichenden
Institutionen zwangsläufig keinen Wert auf Bedeutsames
legen. Ansprechendes wird von vielen, Anspruchsvolles nur
von wenigen gekauft.
... die zukünftige Relevanz des Pop.
Sn: Es wäre schön, wenn sich die aktuell hohe Drehzahl der
Popmaschine auch mal wieder in Bewegung niederschlagenwürde,
die nicht ausschließlich Tanz ist. Ansonsten siehe oben.
.... das Dasein als Vorband
von Aereogramme.
Thom: Eine gute Erfahrung
mit einer sehr guten
Band. Bei unserm Auftritt
in Glasgow im Januar ist
die ganze Band (bis auf
Schlagzeuger Martin,
den wir ein paar Tage
später in London getroffen
haben) und ihr Tourbegleitervorbeigekommen.
Das war schon ein
besonderes and angenehmes
Wiedersehen.
Kate Mosh 39