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Platte schon altbekannt sind und für´s Debütalbum lediglich<br />

neu eingespielt wurden. Was nicht heißen soll,<br />

dass die Band nicht hin und wieder voll ins Schwarze<br />

trifft: Der feine Opener "Suture Self" und das locker und<br />

lässig aus der Hüfte geschossene "Player Hater Anthem"<br />

halten das vorgegebene Niveau und mit dem<br />

frappierend an Hot Water Music erinnernden, getragenen<br />

"Sickening" gelingt auch der Ausflug in ruhigere<br />

Fahrwasser. Doch beim Rest überwiegt die Langeweile.<br />

Standard-Melodycore wie "The Odds" lockt heute jedenfalls<br />

niemandem mehr als ein müdes Lächeln hervor.<br />

Für eine Runde gepflegten, unkomplizierten Punkrock<br />

der gehobenen Sorte ist "Keep your heart" dennoch<br />

allemal gut, aber man wird das Gefühl nicht los,<br />

dass da noch viel mehr hätte gehen können…<br />

Patrick<br />

www.thelovedonesband.<strong>com</strong><br />

www.fatwreck.<strong>com</strong><br />

Thoma Strønen - Pohlitz<br />

(Rune Grammofon/Cargo)<br />

"Pohlitz" ist das Solo-Projekt des norwegischen Drummers<br />

Thomas Strønen, der ansonsten noch in den<br />

Bands/Projekten FOOD, HUMCRUSH, PARISH, MA-<br />

RIA KANNEGARD TRIO aktiv ist. Hier verarbeitet Strønen<br />

Einflüsse des Minimalismus und der Gamelanmusik<br />

und konstruiert daraus perkussiv improvisierte<br />

Elektronika. "Pohlitz" ist ein Percussion-Album, das auf<br />

herkömmliches Schlagzeuginstrumentarium verzichtet<br />

und neben "beatable items" auch Live-Electronica miteinbezieht.<br />

Über weite Strecken bilden eine Art elektronische<br />

Tablas den Kernsound. Prinzipiell interessant<br />

gemacht, jedoch ohne konkrete Höhepunkte und für ein<br />

Percussion-Album merkwürdig unterkühlt.<br />

Christian Eder<br />

www.runegrammofon.<strong>com</strong><br />

The Barbiecuties - Showdown D'Amour<br />

(Eigenvertrieb)<br />

Punk! Ziert die Schlachtfahnen der Barbiecuties, mit einer<br />

großen Portion Pop im Beiboot. MelodyCore, um<br />

genau zu sein. Und wieder eine Band, die mich während<br />

meiner Zivizeit vor 10 Jahren zu wahren Verzükkungsstürmen<br />

gedrängt hätte. Heute ist die Sturm-Verzückung<br />

zwar ein bisschen gewichen, aber meine Füße<br />

zucken gerade im Takt von "anastasia", Song drei von<br />

"Showdown D'Amour" - das muss wohl am Alter liegen.<br />

Mid- bis Up-Tempo-Songs, unbedingt verzerrte Drei-<br />

Akkorde-Gitarren, zweistimmiger Chorus an den richtigen<br />

Stellen, auch mal "bab bab ba bab bab ba"-, "Scha-<br />

nananananaaaa"- und "uuuuuuuuh"-Chöre im Hintergrund.<br />

Dazu eine klare Stimme, eine "versoffene" kehlige<br />

Stimme (das "good singer/bad singer"-Syndrom...),<br />

viele Texte über Frauen und in diesem Zuge vorherrschende<br />

Gefühle von Liebe bis hin zu Hass. Plus alle<br />

Songs in der richtigen knackigen Länge und perfekt ist<br />

das Pop-Punk-Süppchen. Und schmeckt wahrhaftig!<br />

Auch wenn das nicht mehr ganz meine Welt zu sein<br />

scheint - The Barbiecuties rocken. Alles wird mit einem<br />

Augenzwinkern und Sich-nicht-so-ganz-ernst-nehmen<br />

vorgetragen und man spürt regelrecht den Spaß der<br />

Musizierenden, der unweigerlich auf den Zuhörenden<br />

überschwappt. Und wenn nicht, spätestens auf einer<br />

Party mit viel Alkohol und möglichst schönen Menschen<br />

springt der Fun(ke) über! Weiter so.<br />

Matthias Horn<br />

www.thebarbiecuties.de.vu<br />

www.myspace.<strong>com</strong>/thebarbiecuties<br />

The Black Heart Procession - The Spell<br />

(Touch And Go/Soulfood)<br />

Einst als Ableger von Three Mile Pilot gestartet, haben<br />

sich The Black Heart Procession längst zu einer ganz<br />

eigenen, unverwechselbaren, mit einer unglaublichen<br />

Dynamik ausgestatten Band entwickelt, die das Wirken<br />

der eigentlichen Hauptband längst in den Schatten gestellt<br />

hat. Bereits mit dem 2002 veröffentlichten "Amore<br />

Del Tropico" gab sich die Band aus San Diego lange<br />

nicht mehr so düster, minimalistisch und unzugänglich<br />

wie noch auf den ersten Veröffentlichungen "1" und "2".<br />

Eben jenen vor vier Jahren eingeschlagenen Weg setzt<br />

das Quintett nun mit "The Spell" fort. Nach wie vor sind<br />

die oft nur spärlich instrumentierten Stücke dabei zwar<br />

von einer tiefen Trübsal geprägt, Stücke wie "Not Just<br />

Words" aber lassen plötzlich auch den einen oder anderen<br />

Sonnestrahl zu, was der Qualität des vierten Albums<br />

der Band durchaus zuträglich ist. Dass "The<br />

Spell" auch damit aber weit entfernt davon ist, ein fröhliches<br />

Album zu sein, dafür sorgt die tiefe Stimme von<br />

Paolo Zoppoli, der sein Spektrum gegenüber früheren<br />

Werken aber ebenfalls, wenngleich dezent, ausgebaut<br />

hat. So gelingt es der Band denn auch geradezu perfekt,<br />

sich in kleinen Schritten weiterzuentwickeln, ohne<br />

dabei ihrer Unverwechselbarkeit verlustig zu gehen.<br />

Arnulf<br />

www.blackheartprocession.<strong>com</strong><br />

The Bones - Partners in Crime Vol. 1<br />

(People Like You/SPV)<br />

Mit vier Coverversionen wartet das schwedische Rock-<br />

'n'Roll-Quartett auf seiner jüngsten EP auf: Ramones "I<br />

wanna be sedated", "Yesterday's heroes" von John<br />

<strong>reViews</strong> 33<br />

Paul Young und den Bay City Rollers, "It's my life", einst<br />

von Gene Simmons und Paul Stanley Wendy O'Williams<br />

quasi auf den Leib geschrieben sowie Social Ds<br />

"King of fools". Eine Reminiszenz an die eigenen Wurzeln<br />

quasi, die mit zwei eigenen, bisher unveröffentlichten<br />

Stücken aufgepeppt wird. Und um das Ganze<br />

richtig rund zu machen, hat man sich dazu einige illustre<br />

Gäste wie Roger Miret (Agnostic Front), Lou Koller<br />

(Sick Of It All) oder Nicke Borg (Backyard Babies) ins<br />

Studio geholt. Und die Planung geht auf: Die Coverversionen,<br />

allen voran "I wanna be sedated" funktionieren<br />

perfekt und auch die eigenen B-Seiten sind alles andere<br />

als Füllmaterial. Der zweite Teil mag kommen.<br />

Arnulf<br />

Tone - Solidarity<br />

(Neurot/Southern/Cargo)<br />

Tone sind bitte nicht zu verwechseln<br />

mit dem gleichnamigen<br />

Frankfurter Battlerapper.<br />

Vielmehr findet man hier instrumentalen<br />

Postrock ähnlich Explosions<br />

In The Sky, der sich langsam aufbaut, leicht<br />

dynamisch steigert und meist über weite Strecken ruhig<br />

entfaltet, jedoch ohne sich in Brachialgitarrengewittern<br />

zu entladen. Interessant dabei ist ein sehr melodiöser,<br />

prägnanter Bass - was man ja relativ selten zu<br />

hören bekommt. Nach gutem Beginn versandet "Solidarity"<br />

allerdings, es versackt in langatmig-repetitivem,<br />

uninspiriertem Geplänkel. Die Spannungsbögen schaffen<br />

es nicht spannend zu bleiben, der Dynamik geht die<br />

Kondition aus. Das reine Slow-/Midtempo wäre dabei<br />

nicht das Problem, andere Bands schaffen es auch bei<br />

fast gleich bleibender Geschwindigkeit spannend und<br />

dynamisch zu sein, zu bleiben. Tone bräuchten allerdings<br />

nach den ersten paar Tracks eine Belebungskur<br />

im Sauerstoffzelt. Schade, was viel versprechend beginnt,<br />

langweilt spätestens nach der Hälfte der Tracks.<br />

Christian Eder<br />

www.southern.net<br />

Two Gallants -<br />

What The Toll Tells<br />

(Saddle Creek/Indigo)<br />

Dieses Album ist das wichtigste Album deines Lebens.<br />

Punkt. Vergiss die White Stripes. Dieses Album ist das<br />

wichtigste Album deines Lebens. Vergiss sogar die<br />

Bright Eyes.<br />

Denn: Dieses Album ist das wichtigste Album deines<br />

Lebens. Hör dir "Steady Rollin" an. Am besten direkt<br />

zehn Mal. Dieser Track ist der wichtigste deines Lebens.<br />

Mindestens. Und dann den "Long Summer Day".

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