Die Mitgliederzeitung der Sektion Obergailtal-Lesachtal - OeAV

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REPORTAGEN Engagiert geben die AV-Mitglieder ihr Wissen weiter an die interessierten Volksschulkinder Wald einmal anders erleben Peter Bregar (Projektleiter und ehem.Förster) erklärt den freiwilligen Helfern Grundlagen des Aufforstens Arbeit im steilen Gelände schreckte die Teilnehmer nicht ab Die Sektion Obergailtal-Lesachtal, die Bezirksforstinspektion Hermagor und die Almnachbarschaft Ploner Alm führten von 29. Mai bis 4. Juni 2005 auf der Ploner Alm ein Bergwaldprojekt des österreichischen Alpenvereins durch. Unter der Leitung von Peter Bregar, der Organisation von Walter Zojer und den Grundbesitzern setzten 16 freiwillige Alpenvereinsmitglieder 2300 Jungbäume und revitalisierten rund fünf Hektar Almgebiet. Das Alm- und Waldgespräch rundete die Projektwoche mit interessanten Diskussionen ab. Ein intakter Bergwald schützt vor Hochwasser, Muren und Lawinen. Der Alpenverein hat es sich seit vier Jahren mit insgesamt 40 Bergwaldprojekten österreichweit zum Ziel gesetzt, die Bedeutung eines gesunden Gebirgswaldes mit seinen wertvollen Leistungen mehr ins Rampenlicht zu rücken. In freiwilligen Arbeitswochen werden verschiedenste Pflege- und Aufforstungsmaßnahmen zur Verbesserung der Stabilität, Vitalität und Naturnähe des Bergwaldes. Bergwaldprojekt Ploner Alm Der Schutzwald unter dem Fadenberg bei Kötschach-Mauthen wurde im Jahr 2002 von starken Berg · W LEBENSQUALITÄT V Freiwilliger Einsatz des Alpenvereins für Schutzwald Projektleiter Peter Bregar � 0664/4238194 oder Almnachbarschaft Ploner Alm, 9640 Kötschach-Mauth Stürmen verwüstet und 2004 teilweise saniert. In der Projektwoche „Ploner Alm“ setzten die Teilnehmer/innen aus ganz Österreich im steilen und hochgelegenen Gelände Fichten-, Lärche-, Bergahorn-, Esche- und Zirbenbäume. Bei den gesetzten Laubholz musste unter anderem ein Vollschutz gegen Wildverbiss durchgeführt werden. Die Ploner Alm beherbergte die Fleißigen mit urigem aber herrlichem Ambiente. Insgesamt drei gemütliche Almhütten, mit Waschgelegenheit am Brunnen in herrlicher Almlandschaft, beste Verpflegung von zwei eigenen Projektköchinnen und der Kärntner Schmäh machte die Gemütlichkeit aus. Die Kärntner Gstanzln und „a guate Frigga“ vom Günther durfte dabei natürlich nicht fehlen. Die Teilnehmer/innen konnten auch reichlich Fachwissen von Förstern und Grundbesitzern einholen, Bewusstsein für die Pflege des Waldes und dessen Aufwand entwickeln und die Umgebung sowie Leute kennen lernen. Erhaltung der Almen Ein weiterer Scherpunkt war die Almrevitalisierung. Es kommt dabei zu einer Säuberung des Almbodens von nicht gewünsch- tem Bewuchs um wieder eine gut nutzbare Almfläche zu erhalten. Die Entfernung des Schlagabraums war in diesem Fall nur durch aufwendige und körperlich schwere Arbeit möglich. Das Ergebnis: Die Vergrößerung der Almfläche über 5 ha sichert wieder eine Artenvielfalt an Blumen und Kleinstlebewesen, woran sich Wanderer erfreuen und das Vieh erhält ein größeres Weidegebiet. „Wir gehen nun mit anderen Augen über eine Alm!“, so die fleißigen Teilnehmer/innen aus dem städtischen Bereich. Erholungsraum oder Arbeitsplatz Nicht unbegründet kommt es oft zu Diskussionen zwischen Grundbesitzer und Freizeitsportler, da es für einen der Arbeitsplatz bzw. Einkommensquelle ist und für den anderen Erholungsraum. „Für uns ist es wichtig einmal Grundbesitzern bei dieser Arbeit im Bergwald zu helfen, da wir ja auch den Wald als Erholungsraum nützen“, so die Teilnehmer/ innen. Sei es nun Fragen um die Nutzung der Natur für markierte Wege als Wanderer oder Mountainbiker, die Nutzung des Holzes oder die weitere Verarbeitung des Holzes als Tischler, beantworten Die Ploner Alm als gemütliche Beherbergung Nach getaner Arbeit ein Ausflug ins OeAV-Zentrum 12 | WINTER 2005/06 www.oeav-obergailtal.at Oesterreichischer Alpenverein · Sektion Obergailtal-Lesachtal
ald · Alm OR DER HAUSTÜR und Almen. Nähere Informationen erhalten Sie bei rojektorganisator Walter Zojer � 0676/3493975, en, Plon 3. die Grundbesitzer gerne bis ins kleinste Detail. Ziel des Projektes war es, Bewusstsein für die Funktionen der Wälder zu schaffen und dass die Teilnehmer/innen in Zukunft als Multiplikatoren mit Überzeugungskraft agieren. Unter anderem wurden auch die Leistungen und Sorgen der Waldbewirtschafter erläutert und das gegenseitiges Verständnis zwischen den unterschiedlichen Interessensgruppen gefördert. Erlebnis für Volksschulkinder Ausgebildete Waldpädagogen ermöglichten durch einen Walderlebnistag für 40 Kinder der Volksschule Kötschach-Mauthen das spielerische Kennenlernen des Waldes. Verbunden mit einem Wandertag besuchten die Kinder den Alpenverein und die Waldgrundbesitzer. „Am Wald gefällt mir die frische Luft und mein Lieblingstier ist das Eichhörnchen,“ so hörte man viele Kinder bei der Vorstellungsrunde. Drei Stationen um den Bergwald zu erleben waren vorbereitet. „Mittels Walderlebnisspielen wie z.B.: Reh und Luchs, eine Waldbild bauen, etc. fördern wir die Sinneswahrnehmung und Kreativität der Kinder. Die faszinierendste Aufgabe war jedoch das Bäume Eine Wanderung auf die Jauken und Torkofel durfte nicht fehlen pflanzen gemeinsam mit dem Alpenverein.“, erläuterten die Waldpädagogen Karl-Peter Memmer und Gunda Schulzer. Wald- und Almgespräch Am Ende dieser Woche sollte Zeit bleiben für einen netten Diskussionsnachmittagunterschiedlicher Interessensgruppen. Am Programm standen die Projektpräsentation Bergwald (er)leben und Diskussionsrunden zu den Themen: Grundbesitzer und Waldwirtschaftgemeinschaften (WWG) – Grundbesitzer und Almwirtschaft – Bezirksforstbehörde und Wildbach. An den Diskussionen beteiligten sich unter anderem ÖR Walfried Wutscher (LK-Präsident), Dipl.Ing. Barbara Kircher (Alminspektorin), Dipl.Ing. Harald Pirtscher (Förderwesen 10L), Dr. Hermann Verderber (BH-Stv. und OeAV-Obmann von Hermagor), Dipl.Ing. Stefan Pichl (Gebietsbauleitung Wildbach), Dipl. Ing. Wilfried Strasser (Bezirksforstinspektor Hermagor), Ing. Valentin Grader (LK-Außenstellenleiter), Walter Hartlieb (Bürgermeister) mit Hubert Katschnig (Vize-Bgm.) und ihren Gemeinderäten, Joachim Frankhauser (Hegeringleiter), Ernst Herzog (Obmann der Das fleißige Bergwaldteam von der Ploner Alm WWG`s Region Gailtal), Sepp Lederer (OeAV Sektionsobmann) sowie viele Interessierte bzw. Freunde des Waldes. In angeregten Gesprächen wurden Meinungen und Interessen zu diesen Themen ausgetauscht. Es kann sicherlich gesagt werden, dass dadurch ein gegenseitiges Verständnis der unterschiedlichen Interessensgruppen erzielt wurde. Viele Hände machen der Arbeit ein schnelles Ende Dieses Sprichwort trifft in dieser Woche wahrhaftig zu. Denn ohne die fleißigen Leut aus ganz Österreich wäre es der Ploner Almnachbarschaft nicht möglich gewesen, diese Flächen in dieser Geschwindigkeit aufzuforsten und zu schwenden. Ein besonderes DANKE an alle Beteiligten, die mit diesem Projekt ein Stück Schutzwald gepflanzt haben und einen Beitrag zur Erhaltung der Alm beigetragen haben! Weiters wurde das Projekt unterstützt von der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen, Pro Natura Kärnten, Milka als Sponsor des öster. Alpenvereins, Biogailtal, der Landesregierung mit LH-Stv. Dr. Martin Strutz. Gunda Schulzer Diskussionsrunden in der Natur beim Wald- und Almgespräch Mitgliederzeitung „IM BLICKPUNKT“ www.oeav-obergailtal.at REPORTAGEN Für a guate Frigga wartet man gern Viele Hände erweiterten die Almfläche um rund 5 ha >> Weitere Bergwaldprojekte Es werden jährlich durch den Österreichischen Alpenverein Bergwaldprojektwochen durchgeführt. Wenn nun das Interesse für die Teilnahme an so einem Projekt geweckt wurde, erhaltest du nähere Informationen dazu auf der Homepage www.alpenverein.at in der ÖAV-Zeitung oder direkt bei Peter Kapelari (peter.kapelari@ alpenverein.at, 0664/5432725). Nächstes Jahr findet ein Projekt in Maria Luggau statt! 2005/06 WINTER | 13
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