Die Mitgliederzeitung der Sektion Obergailtal-Lesachtal - OeAV
Die Mitgliederzeitung der Sektion Obergailtal-Lesachtal - OeAV
Die Mitgliederzeitung der Sektion Obergailtal-Lesachtal - OeAV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Aktuelle Naturschutzinformationen<br />
Lendspitz-Maiernigg „Natura 2000“ Gebiet?<br />
Endlich scheint auch die Landeshauptstadt<br />
den unermesslichen<br />
Wert ihrer letzten Naturressourcen<br />
zu erkennen. Das knapp 80<br />
ha große Feuchtgebiet in <strong>der</strong><br />
Wörthersee-Ostbucht, soll als<br />
Natura 2000 Gebiet nominiert<br />
werden. Es handelt sich um einen<br />
Lebensraum für viele geschützte<br />
Arten nach den verschiedenen<br />
EU-Richtlinien und um einen bedeutenden<br />
Rastplatz für Zugvögel<br />
im Frühjahr und Herbst.<br />
Erst bei den Diskussionen, die<br />
im letzten Jahr um die Errichtung<br />
eines Hotels mit 500 Betten samt<br />
Marina und Kongresszentrum,<br />
geführt wurden, ist <strong>der</strong> ökologische<br />
Wert <strong>der</strong> ehemaligen Lindwurmsümpfe<br />
erkannt worden.<br />
Im Herbst 2003 haben Nationalparkverwaltung,Alpenverein,<br />
Grundbesitzer, Naturschutz<br />
und Almwirtschaft gemeinsam<br />
beschlossen, den Lebensraum<br />
des Rotsternigen Blaukehlchens<br />
im Elendtal genauer zu untersuchen.<br />
Das Vorkommen war seit<br />
einigen Jahren bekannt, <strong>der</strong> Naturschutzwart<br />
<strong>der</strong> DAV <strong>Sektion</strong><br />
Osnabrück, Bernd-Olav Flore,<br />
hat erstmals darüber berichtet.<br />
Schwendmaßnahmen <strong>der</strong> Bauern<br />
im Elendtal, in den Jahren 2002<br />
und 2003, haben Besorgnis darüber<br />
entstehen lassen, den Brutraum<br />
dieses seltenen Vogels keinesfalls<br />
zu verschlechtern.<br />
<strong>Die</strong> in den Jahren 2004 und<br />
2005 geführten Untersuchungen<br />
durch Gerald Malle (Birdlife, Vogelkunde)<br />
und Gerhard Dullnig<br />
(E.C.O. Vegetation) sind abgeschlossen<br />
und brachten folgendes<br />
Ergebnis:<br />
• 10-12 Brutpaare wurden festgestellt,<br />
mit Schwankungen infolge<br />
Witterung und an<strong>der</strong>en<br />
Einflüssen<br />
• Lebensraum am Limit (Seehöhe<br />
1900-2100m); große Empfindlichkeit<br />
gegenüber Störungen<br />
aller Art<br />
• Latschengebüsch und kleine<br />
Gerinne, Feuchtflächen exis-<br />
Jetzt besteht Handlungsbedarf,<br />
denn auf Grund <strong>der</strong> natürlichen<br />
Gegebenheiten ist das Gebiet verpflichtend<br />
ins europäische Natura-2000-Netzwerk<br />
zu integrieren.<br />
Nach geplanter Umsiedlung eines<br />
FKK-Vereines, aus dem Herzstück<br />
des Gebietes, ist auch an die<br />
Errichtung <strong>der</strong> ersten österreichischen<br />
Vogelwarte gedacht. Ebenso<br />
sollen Möglichkeiten naturverträglicher<br />
Besucher-Nutzung<br />
geprüft werden.<br />
Das Projekt „Lendspitz-Maiernigg“<br />
ist als positives Signal zu<br />
werten, die rasche Umsetzung wäre<br />
aus <strong>der</strong> Sicht des Naturschutzes<br />
zu begrüßen.<br />
Björn Zedrosser<br />
Nationalpark Hohe Tauern, Großelendtal,<br />
Rotsterniges Blaukehlchen<br />
tenziell wichtig; Vogel meidet<br />
größere Freiflächen<br />
• Latschengebüsch zeigt Ausbreitungstendenzen,<br />
in den Brutgebieten<br />
aber noch keine zu große<br />
Latschendichte.<br />
Das Ergebnis <strong>der</strong> Untersuchungen<br />
zeigt einige Möglichkeiten,<br />
die Lebensbedingungen des Vogels<br />
etwas zu verbessern:<br />
• Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Störungen im<br />
Brutgebiet, etwa durch Betretungsverbot,<br />
Verlegung des<br />
markierten Steiges auf die<br />
Fahrstraße<br />
• Beweidung des Brutareales erst<br />
nach Mitte Juli<br />
• Schwendungen keinesfalls flächenhaft<br />
• Möglichkeiten <strong>der</strong> Weideverbesserung<br />
außerhalb <strong>der</strong> Brutareale<br />
nutzen<br />
• Vertragsnaturschutz<br />
Noch im Herbst 2005 sollen<br />
die konkreten Maßnahmen mit<br />
allen Beteiligten ausverhandelt<br />
werden. Der ÖAV hat die bisherigen<br />
Untersuchungen aus dem<br />
Patenschaftsfonds finanziell unterstützt.<br />
Björn Zedrosser<br />
Wegtafelkunde<br />
(2)<br />
<strong>Mitglie<strong>der</strong>zeitung</strong> „IM BLICKPUNKT“ www.oeav-obergailtal.at<br />
REPORTAGEN<br />
<strong>Die</strong> Tafel „Befristetes<br />
forstliches<br />
SPERRGEBIET.<br />
Betreten verboten!“,<br />
wird häufig zur Abwehr nicht<br />
erwünschter Besucher verwendet.<br />
Sie entspricht zwar dem Forstgesetz, ist aber<br />
in dieser Form ungültig. Es fehlt die gesetzlich<br />
gefor<strong>der</strong>te Bekanntgabe <strong>der</strong> Sperrfrist: z.B. „von<br />
01.07. bis 15.07.2005 wegen Forstarbeiten o<strong>der</strong><br />
Wegbau“. <strong>Die</strong> Tafel dient primär <strong>der</strong> Sicherheit von<br />
Waldbesuchern und darf nicht am Beginn einer Forststraße<br />
aufgestellt werden, son<strong>der</strong>n erst unmittelbar vor<br />
<strong>der</strong> Arbeits- o<strong>der</strong> Gefahrenstelle.<br />
Björn Zedrosser<br />
Familie Putz<br />
und Mitarbeiter<br />
wünschen frohe<br />
Weihnachten und<br />
Prosit Neujahr<br />
sowie weiterhin viel<br />
Sport & Spaß für 2006!<br />
2005/06 WINTER | 15