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Rintheimer Ärztin hilft<br />
in der 3. Welt<br />
Helfen, wo andere Urlaub machen. Die Rintheimer Ärztin Dr. Angelika<br />
Leist hat Ihren Jahresurlaub auf den Philippinen verbracht,<br />
aber nicht etwa um in der Sonne zu liegen, sondern<br />
um zu helfen. Sechs Woc<br />
sie für das Komitee „Ärzte für<br />
Welt“ in den abgelegen Dörfer<br />
Insel Mindanao unterwegs.<br />
Im Schritttempo bahnt sich der<br />
vollbesetzte Jeep den Weg durc<br />
den Philippinischen Busch. Als<br />
ße dient ein fl aches Flussbett. B<br />
Bodenwelle werden Dr. Angelik<br />
der einheimische Fahrer und die<br />
Krankenschwestern mächtig du<br />
schüttelt. Die Gruppe ist auf dem Weg<br />
zu einem weit abgelegenen Dorf. „We<br />
have to stop“ sagt der Fahrer plötzlich.<br />
Endstation, es geht nicht mehr weiter.<br />
Von hier kommt man nur noch zu Fuß<br />
in das Dorf, in dem die Menschen schon<br />
sehnsüchtig auf die „rollende Klinik“<br />
warten. Drei große Metallkisten, vollgepackt<br />
mit Medikamenten, werden aus<br />
dem Jeep ausgeladen, ein paar junge<br />
Männer aus dem Dorf sind zu Hilfe<br />
gekommen und begleiten das Ärzteteam<br />
auf den letzten Metern bis zum Barangay,<br />
einem überdachten Platz, wie er in<br />
fast jeder Philippinensiedlung zu fi nden<br />
ist. Hier bauen Dr. Angelika Leist und<br />
ihr Team ihre mobile Praxis auf. Anmeldeschalter,<br />
Wartebereich, Medikamentenausgabe,<br />
Untersuchungsecke. Der<br />
Andrang ist groß. Ärztliche Versorgung<br />
bekommen Kinder und Erwachsene hier<br />
nur alle paar Wochen. Entsprechend<br />
ist ihr Zustand. Eitrige Geschwüre und<br />
schlecht heilende Wunden quälen die<br />
Menschen, mangelernährte, verwurmte<br />
Kinder und Tuberkulosekranke kommen<br />
in die Sprechstunde, die bis in die<br />
10<br />
stunden dauert.<br />
Sechs Wochen lang, jeden Tag, war Angelika<br />
Leist so unterwegs um zu helfen.<br />
Ohne jegliche Bezahlung, Aufwandsentschädigung<br />
oder Sonstiges, und auch<br />
den Flug hat die 50-jährige Rintheimerin<br />
selbst bezahlt. „Ich möchte einfach<br />
Menschen helfen, die es wirklich nötig<br />
haben“ beschreibt sie ihre Motivation für<br />
das Komitee „Ärzte für die 3. Welt“ <strong>kostenlos</strong><br />
zu arbeiten. Natürlich sei auch die<br />
Arbeit in ihrer <strong>Karlsruher</strong> Praxis wichtig,<br />
aber hier „ist man ja irgendwie ersetzbar,<br />
weil es ja an jeder Ecke Ärzte gibt“. Auf<br />
Mindanao ist das anders, für die Kranken<br />
in den abgelegenen Dörfern sind<br />
die ausländischen Ärzte manchmal die<br />
letzte Hoffnung: „wenn ich nicht komme,<br />
kommt vielleicht keiner“ sagt sie.<br />
Ein bisschen Abenteuerlust ist allerdings<br />
auch dabei. Ein Land und dessen Menschen,<br />
Kultur und Landschaft auf diese<br />
Weise zu erleben ist nun einmal etwas<br />
ganz anderes, mit dem normalen Touristenprogramm<br />
nicht zu vergleichen.<br />
Ein Leserbrief in einem Ärztemagazin<br />
hat Angelika Leist schon 1990 für die